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1 Originalien und Übersichten Bundesgesundheitsbl : DOI /s Online publiziert: 23. Juli 2012 Springer-Verlag 2012 I. Bermejo 1, 2 L.P. Hölzel 2 L. Kriston 3 M. Härter 3 1 Celenus-Kliniken GmbH, Offenburg 2 Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg 3 Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg-Eppendorf Subjektiv erlebte Barrieren von Personen mit Migrationshintergrund bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen Die zunehmende Globalisierung und das Entstehen multikultureller Gesellschaften erfordern es, kulturelle Aspekte mehr als bisher in die Gestaltung der Gesundheitsversorgung einzubeziehen. Nach Schätzung der Vereinten Nationen gab es im Jahr 2010 weltweit fast 214 Mio. Migrantinnen und Migranten [1]. In Deutschland fehlt bislang eine einheitliche Definition des Begriffs Migrant, was zu deutlich unterschiedlichen Schätzungen bezüglich des Anteils von Migranten an der Gesamtbevölkerung führt. Wird als Basis der Schätzung die Nationalität der Person genommen, ergibt sich ein Anteil von 8% an der Gesamtbevölkerung. Wird dagegen die Emigration mindestens eines Elternteils ( Personen mit Migrationshintergrund ) als Kriterium genommen, ergibt sich ein Anteil von ca. 18% [2, 3]. Dabei stellen Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland eine heterogene Gruppe mit sehr unterschiedlicher kultureller, ethnischer, religiöser und sozialer Herkunft dar. Soziale, sprachliche, kulturelle und migrationsbezogene Hindernisse und der Einfluss der Herkunftskultur auf Krankheitsverständnis und Krankheitsverarbeitung erschweren oft eine adäquate Nutzung der gesundheitlichen Versorgungsmöglichkeiten und eine effektive Behandlung [4, 5]. Angesichts der hohen Anzahl von Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland wird das Gesundheitssystem vor die Herausforderung gestellt, eine optimale Versorgung auch für diese Menschen zu sichern. Zwar ist davon auszugehen, dass die meisten Migrantinnen und Migranten Schwierigkeiten bei der gesundheitlichen Versorgung erleben [6, 7, 8, 9], allerdings scheinen die erlebten Barrieren beim Zugang zu Gesundheitsleistungen in Abhängigkeit des kulturellen Hintergrundes (z. B. bei Migranten aus Spanien, der Türkei, asiatischen Ländern, den USA) und des Migrationsprozesses (z. B. Arbeitsmigration, Flucht, Migration von Aussiedlern) zu variieren [10, 11, 12, 13]. Ziel der Studie ist es, im Rahmen einer Querschnittstudie zu untersuchen, welche subjektiv erlebten Hindernisse bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen in Deutschland von Personen mit einem Migrationshintergrund berichtet werden. Dabei werden neben dem kulturellen Hintergrund auch mögliche soziodemografische und migrationsspezifische Einflussfaktoren berücksichtigt. Dadurch sollen Erkenntnisse zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Personen mit Migrationshintergrund gewonnen werden. Methodik Die Studie wurde im Rahmen des Projektes Primärprävention alkoholbezogener Störungen bei älteren Migrantinnen und Migranten. Entwicklung und Evaluation eines transkulturellen Präventionskonzeptes (BMBF, FKZ: 01EL0712) durchgeführt [14]. Hauptziel dieses Projektes war die Entwicklung und Evaluation eines transkulturellen Präventionskonzeptes zur Primärprävention alkoholbezogener Störungen bei älteren Migrantinnen und Migranten. Dieses transkulturelle Präventionskonzept basierte auf einer Sekundäranalyse nationaler und internationaler Literatur und einer Querschnittstudie zur gesundheitlichen Situation von Migrantinnen und Migranten und wurde im Rahmen einer Cluster-randomisierten Interventionsstudie evaluiert [15]. Im Rahmen der Querschnittstudie wurden Migranten aus der Türkei, aus Spanien und Italien sowie Aussiedlerinnen und Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion mittels Fragebogen zu ihrer gesundheitlichen Situation und ihren Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem in Deutschland befragt. Die Fragebögen wurden über Migrations- und Suchtdienste des Deutschen Caritasverbandes (DCV) und des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt (AWO) sowie Migrantenorganisationen (z. B. Kulturvereine, religiöse Einrichtungen) verteilt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Dienste und Vereine wurden gebeten, verschlossene Umschläge (Fragebogen, Begleitschreiben und kostenfreier Rückumschlag) an Personen, bei denen nach Selbstauskunft keine Sucht- oder andere psychische bzw. schwere somatische Erkrankung vorlag, aus ihrem persönlichen oder beruflichen Umfeld (z. B. Teilnehmer aus kulturellen, Freizeit- oder Sportgruppen, Freunde und Bekannte) zu ver- 944 Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

2 Auswahlkriterium,,Migrationsstatus 1. Beide Elternteile im Ausland geboren oder 2. Person nicht seit Geburt in Deutschland und mindestens ein Elternteil im Ausland geboren Auswahlkriterium Mindestens 25% des Fragebogens ausgefüllt Auswahlkriterium 1. Geburtsland des/der Befragten 2. Geburtsland von Vater und Mutter 3. Muttersprache des/der Befragten Auswahlkriterium,,Migrationshintergrund Italien, Spanien, Türkei, Staaten der ehem. Sowjetunion (Russland) Verteilte Fragebögen N = 4074 Rücklauf N = 559 Migrantenstichprobe N = 551 Migrantenstichprobe N = 531 Migrantenstichprobe N = 506 (ehem. Sowjetunion: 196; Italien: 95; Türkei: 77; Spanien: 67; ehem. Jugoslawien: 30; Sonstige: 41) Analysierte Stichprobe N = 435 (ehem. Sowjetunion: 196; Italien: 95; Türkei: 77; Spanien: 67) Abb. 1 8 Stichprobe. Teilnehmer und Auswahlprozedere der analysierten Stichprobe N = 8 N = 20 N = 25 N = 71 wurden die hier beschriebenen Hindernisse extrahiert, durch Expertinnen und Experten (n=15) inhaltlich zusammengefasst und in 4 Fokusgruppen mit Vertretern der studienrelevanten Gruppen (n=28) sprachlich-kulturell im Hinblick auf die adäquate Vermittlung des eigentlichen Sinns der Frage in der Übersetzung spezifiziert. Im Anschluss wurde der Fragebogen jeweils durch 2 bilinguale Übersetzer ins Türkische, Russische, Spanische und Italienische übersetzt, durch eine dritte bilinguale Person im Konsensus mit den beiden Übersetzern überprüft und in einer Pilottestung auf Verständlichkeit geprüft. Dieser Fragebogen umfasst 21 potenziell hinderliche Faktoren auf das Inanspruchnahmeverhalten, die auf einer 5-stufigen Likert-Skala ( trifft gar nicht zu bis trifft sehr zu ) bewertet werden sollten (. Abb. 2). teilen. Aufgrund des Fokus des Projektes auf ältere Personen sollten nur Personen über 45 Jahre aus den genannten Ländern einbezogen werden. Die Befragung erfolgte anonym und unter Beachtung ethischer Richtlinien, wie in der Helsinki- Deklaration (1975) festgelegt. Sie wurde da rüber hinaus beim Deutschen Register Klinischer Studien (DRKS ) registriert. Insgesamt wurden 4074 Fragebögen verteilt (Gesamtrücklauf: n=559; 13,7%). Für die vorliegende Analyse wurden aus der Gesamtstichprobe, basierend auf dem Mindestindikatorensatz zur Erfassung des Migrationsstatus [3], nachfolgend Personen mit Migrationshintergrund ausgewählt (. Abb. 1). Nach Ausschluss der Personen, die weniger als 25% des Fragebogens ausgefüllt hatten, wurden die Befragten aus den studienrelevanten Migrantengruppen (türkische, spanische, italienische Migranten, Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion) ausgewählt. Die Zugehörigkeit zur Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund wurde über die Herkunftsländer der Eltern sowie die Muttersprache der Befragten definiert. Dadurch wurde der gemeinsamen Nutzung spezifischer kultureller Elemente wie Sprache, Wertmaßstäbe, Kleidung, Brauchtum und Religion als sichtbare Gemeinsamkeiten der Studiengruppen Rechnung getragen. Als Referenzgruppe wurde auf direkte Anfrage seitens der Autoren eine spezifische bundesweite Stichprobe durch das Statistische Bundesamt gezogen. Aufgrund der Besonderheiten der Studiengruppe wurden hierbei nur Personen über 45 Jahre, die aus Spanien, Italien, Türkei, der Russischen Föderation, Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgisistan und sonstigen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion stammten, berücksichtigt [16]. Erhebungsinstrumente Der Fragebogen erfasste einerseits den Migrationshintergrund (Geburtsort der Eltern, Einreisejahr, Muttersprache), die Deutschkenntnisse, das Wohlbefinden in Deutschland und den Aufenthaltsstatus der bzw. des Befragten [3] sowie soziodemografische Daten (Alter, Geschlecht, Familienstatus, Schulabschluss, Beschäftigungsstatus; [17]). Zur Erfassung möglicher Hindernisse bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen wurde ein eigens entwickelter Fragebogen Gründe für eine Nicht-Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch Menschen mit Migrationshintergrund (GNGM) eingesetzt (. Abb. 2). Nach einer systematischen Literaturrecherche Datenanalyse Zur Identifikation der zentralen Hindernisse wurden vergleichende Analysen der Hindernisse sowohl auf Itemniveau (Antwortkategorien trifft sehr zu, trifft eher zu und trifft teilweise zu sowie trifft eher nicht zu und trifft gar nicht zu jeweils zusammengefasst) als auch auf Skalenebene durchgeführt. Die Skalen wurden im Rahmen der psychometrischen Überprüfung des Fragebogens (Hauptkomponentenfaktorenanalyse mit Varimaxrotation) extrahiert (. Abb. 2): Subskala: Sprach- und informationsbezogene Gründe (11 Items; Cronbach α: 0,93) und negative Erfahrungen (10 Items; Cronbach α: 0,88) sowie Gesamtskala subjektive Hindernisse (Cronbach α: 0,95). Subgruppenunterschiede wurden mittels Varianzanalysen (ANOVA) mit Post-hoc-Scheffé-Tests bzw. χ 2 -Tests analysiert. In einer Kovarianzanalyse wurde zusätzlich zum Einfluss des kulturellen Hintergrundes (türkisch, russisch, spanisch, italienisch) auch der Einfluss möglicher soziodemografischer Variablen (Alter, Geschlecht, Schulabschluss) sowie migrationsbezogener Faktoren (Aufenthaltsdauer in Jahren); Wohlbefinden in Deutschland (Rating: 1= sehr unwohl bis 5= sehr wohl ); Deutschkenntnisse (Rating: 1= sehr gut bis 5= sehr schlecht ) analysiert. Als Effektgröße wurde das Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

3 Originalien und Übersichten partielle ε 2 verwendet, wobei ein ε 2 von 0,01 einen kleinen, von 0,06 einen mittleren und von 0,14 einen großen Effekt darstellt [18]. Als Grenze der statistischen Signifikanz wurde eine α-fehler-wahrscheinlichkeit von 0,05 angenommen. Die Datenauswertung wurde mit dem Statistikprogramm SPSS für Windows, Version 17,0 vorgenommen. Ergebnisse Insgesamt konnten n=435 Personen mit Migrationshintergrund (türkische Gruppe: n=77; spanische Gruppe: n=67; italienische Gruppe: n=95; Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler: n=196) ausgewertet werden. Die Gesamtstichprobe setzte sich zu etwa gleichen Anteilen aus Frauen und Männern zusammen, wobei bei den Aussiedlerinnen und Aussiedlern signifikant mehr Frauen an der Studie teilnahmen, während die italienische Gruppe die geringste Frauenquote aufwies (. Tab. 1). Das Durchschnittsalter lag bei 54,7 (±12,4), wobei in der spanischen Gruppe und bei Aussiedlerinnen und Aussiedlern die ältesten Befragten waren und in der italienischen Gruppe die jüngsten. Gut 40% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten Abitur. Dabei waren in der spanischen Gruppe sowie bei den Aussiedlerinnen und Aussiedlern Personen mit Abitur und in der italienischen und türkischen Gruppe diejenigen mit Volks- bzw. Hauptschulabschluss häufiger vertreten. Hinsichtlich des Beschäftigungsstatus zeigte sich, dass bei Aussiedlerinnen und Aussiedlern die meisten arbeitslosen Personen zu finden waren, während die meisten Personen in den anderen Subgruppen eine Arbeitsstelle hatten. In allen Subgruppen stellten berentete Teilnehmerinnen und Teilnehmer die zweitgrößte Gruppe dar. Der weitaus größte Teil der Befragten war verheiratet (68,9%), wobei in der italienischen Gruppe die Zahl der ledigen und in der türkischen Gruppe die Zahl der geschiedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer höher war. Die spanischen, italienischen und türkischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben an, im Mittel 30 Jahre in Deutschland zu leben, wohingegen die Aussiedlerinnen und Aussiedler im Durchschnitt Zusammenfassung Abstract Bundesgesundheitsbl : Springer-Verlag 2012 DOI /s I. Bermejo L.P. Hölzel L. Kriston M. Härter Subjektiv erlebte Barrieren von Personen mit Migrationshintergrund bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen Zusammenfassung Zielsetzung. Migrations- und kultursensitive Analyse der von Personen mit Migrationshintergrund erlebten Hindernisse bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen. Methode. Querschnittstudie mit Migranten aus der Türkei (n=77), Spanien (n=67), Italien (n=95) sowie Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion (n=196; Gesamtrücklauf: 13,7%), die über Migrations- und Suchtdienste des Deutschen Caritasverbandes, der Arbeiterwohlfahrt und Migrantenselbstorganisationen gewonnen wurden. Ergebnisse. Migranten mit spanischem und italienischem Hintergrund suchen häufiger Unterstützung in der Familie und im sozialen Umfeld. Personen mit russischem Hintergrund vertrauen mehr auf selbst umzusetzende Maßnahmen (Hausmittel) und geben wie Personen mit türkischem Hintergrund Barriers in the attendance of health care interventions by immigrants sprachliche Probleme als wichtiges Hindernis für eine gezielte Inanspruchnahme an. Wichtigstes Hindernis bei Türken ist die Einschätzung, Fachkräfte wüssten zu wenig über die türkische Kultur. Außerdem hatten die subjektive Einschätzung der Deutschkenntnisse und das subjektive Wohlbefinden in Deutschland einen Einfluss auf die Ausprägung der erlebten Hindernisse. Schlussfolgerung. Die Ergebnisse sind ein wichtiger Hinweis, dass kultur- und sprachsensitive Maßnahmen einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von Personen mit Migrationshintergrund leisten können. Schlüsselwörter Migration Gesundheitsversorgung Inanspruchnahme Barrieren Abstract Aim. Analysis of barriers regarding attendance at the health care system under consideration of cultural and migration-related factors. Method. Cross-sectional survey with immigrants from Turkey (n=77), Spain (n=67), Italy (n=95) and German resettlers from the former Soviet Union (n=196), recruited on migration and addiction services of the German Caritasverband, the Arbeiterwohlfahrt and migrant organizations. Results. Spanish and Italian immigrants mainly search for help within their families and social environment. Immigrants from the former Soviet Union use home remedies and experience more linguistic difficulties as barriers for the use of health services, just like Turkish immigrants. Turkish immigrants reported feeling misunderstood regarding their cultural peculiarities by the expert staff as another main barrier. Other major influencing factors were German language proficiency and the subjective wellbeing in Germany. Conclusion. The consideration of culturalrelated as well as linguistic factors in health care services is an essential contribution for improving health care of immigrants. Keywords Migration Health care Use of services Barriers seit 6,2 Jahren in Deutschland leben. Insgesamt fühlen sich alle Befragten wohl in Deutschland, wobei die spanische Gruppe sich signifikant wohler fühlt als Aussiedlerinnen und Aussiedler (p=0,0001) sowie die türkische Gruppe (p=0,0007). Die italienische Gruppe fühlte sich signifikant wohler als Aussiedlerinnen und Aussiedler (p=0,004). Ähnlich verhält es sich bezüglich der subjektiv eingeschätzten Deutschkenntnisse, die von den Aussiedlerinnen und Aussiedlern signifikant schlechter eingeschätzt wurden als von den anderen Subgruppen (p=0,0001) und von der türkischen Gruppe signifikant schlechter als von der spanischen Gruppe (p=0,003). Der Vergleich zur Referenzstichprobe zeigte für die Studienstichprobe einen höheren Frauenanteil bei der Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler und weniger verheiratete Personen bei der italie- 946 Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

4 Abb. 2 9 Fragebogen Gründe für eine Nicht-Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch Menschen mit Migrationshintergrund (GNGM). Gesamtdarstellung des Fragebogens zur Erfassung der Gründe für Nicht-Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch Menschen mit Migrationshintergrund inklusive der Skalenzuordnung der Items. GNGM, Dr. I. Bermejo, I. Mayer nischen und türkischen Subgruppe. Weitere Unterschiede sind das höhere Bildungsniveau der Studienstichprobe außer bei der italienischen Gruppe, der höhere Anteil arbeitsloser Personen bei der Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler und der türkischen Subgruppe sowie die geringere Aufenthaltsdauer bei den Aussiedlerinnen und Aussiedlern in der Studienstichprobe. Die Analyse der einzelnen Gründe für eine Nicht-Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch Personen mit Migrationshintergrund zeigte, dass insgesamt Sprachprobleme der am häufigs- Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

5 Originalien und Übersichten Tab. 1 Stichprobe Studienstichprobe Referenzstichprobe (Personen 45) Gesamt (n=435) Soziodemografische Faktoren Alter e 54,72 (12,42) Geschlecht (%) Schulabschluss (%) Beschäftigungsstatus (%) Familienstand (%) Spanien (n=67) 56,61 (11,28) Italien (n=95) 51,37 (13,49) Aussiedler a (n=196) 56,33 (12,43) Türkei (n=77) 53,05 (11,06) Sig. Diff. b Gesamt (n=5026 c ) Spanien (n=51 c ) Italien (n=297 c ) Aussiedler a (n=10,087 c ) A>I d 59,7 60,4 58,6 59,3 57,8 Weiblich 55,5 49,3 41,1 65,6 51,9 <0,001 50,8 49,0 37,0 53,9 48,0 Volks-/ 33,4 26,7 41,3 27,5 46,9 40,6 54,9 51,7 45,4 33,6 Hauptschule Mittlere 21,5 11,7 21,3 23,6 25,0 <0, ,8 9,8 10,5 31,0 5,7 Reife Abitur 36,8 55,0 12,5 47,3 20,3 23,7 13,7 7,8 15,2 6,9 Keinen 8,3 6,7 25,0 1,6 7,8 19,4 19,6 29,4 17,4 53,4 Beschäftigt 36,2 50,0 54,0 20,6 40,3 45,0 43,1 51,2 51,8 32,7 Arbeitslos 26,9 3,4 14,9 44,7 18,1 <2,0001 6,6 2,0 6,7 8,2 7,5 Berentet 29,2 41,4 20,7 28,2 31,9 32,4 37,3 30,0 29,0 33,4 Hausfrau/- 7,8 5,2 10,3 6,5 9,7 k.a. k.a. k.a. k.a. k.a. mann Verheiratet 68,9 72,3 59,6 71,4 71,1 74,1 72,5 74,1 78,9 83,6 Ledig 10,5 10,8 23,4 6,3 5,3 5,8 11,8 9,1 2,4 2,1 Geschieden 10,3 10,8 9,6 8,3 15,8 0,001 9,6 k.a. 10,1 7,0 6,4 Verwitwet 10,3 6,2 7,4 14,1 7,9 10,5 k.a. 6,7 11,7 7,7 Migrationsbezogene Faktoren Aufenthaltsdauer e 18,6 (15,1) Wohlfühlen in Deutschland f (0,73) 3,77 Deutschkenntnisse e,g 3,32 (1,00) 29,9 (12,8) 4,12 (0,73) 3,91 (0,92) 29,9 (13,8) 3,92 (0,63) 3,66 (0,80) 6,2 (4,6) 29,1 (10,3) 3,59 (0,65) 3,70 (0,92) 2,95 (0,97) 3,32 (0,98) I, T, E>A 28,4 38,8 36,1 15,5 33,1 E>T, A I>A E, I, T>A E>T k.a. k.a. k.a. k.a. k.a. k.a. k.a. k.a. k.a. k.a. Türkei (n=652 c ) k.a. Keine Angaben bzw. keine Information vorhanden. a Aussiedlerinnen und Aussiedler aus der Russischen Föderation, Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgisistan und sonstigen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion. b 1-faktorielle Varianzanalyse mit Mittelwertsvergleiche (Scheffé-Test; α=0,05) bzw. χ 2 -Test. c In Tausend. d E, Spanien, I, Italien, A, Aussiedlerinnen und Aussiedler, T, Türkei. e Mittelwert (Standardabweichung). f Selbsteinschätzung, Likert-Skala 1= sehr unwohl bis 5= sehr wohl. g Selbsteinschätzung, Likert-Skala 1= sehr schlecht bis 5= sehr gut. ten genannte Grund für die Nicht-Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen waren (48,4%), gefolgt von der Suche nach Hilfe im sozialen Umfeld (42,2%;. Tab. 2). Weitere häufig genannte Gründe sind fehlende Informationen über das Gesundheitssystem (42,2%) sowie fehlende Kenntnisse bezüglich bestehender Angebote (42,0%) und nicht die hierfür benötigten Informationen erhalten zu haben (Item 5; 40,2%). Auf der anderen Seite werden das Gefühl einer Diskriminierung (Item 21; 15,2%), Ängste vor aufenthaltsrechtlichen Folgen (Item 20; 15,3%) bzw. ausgegrenzt zu werden (Item 19; 18,7%) nur selten als Hindernis für die Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen betrachtet.. Tab. 2 zeigt aber auch bei fast allen erfassten Gründen für die Nicht-Inanspruchnahme signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen. Lediglich hinsichtlich Gefühl einer möglichen Diskriminierung (Item 21), Konfliktvermeidung im Familien- und Freundeskreis (Item 17) sowie Suche von Hilfe in der Familie (Item 7) ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede. Neben diesen statistischen Unterschieden lassen sich aber auch Unterschiede in der Rangfolge der am häufigsten als Barrieren genannten Aspekte feststellen. Während innerhalb der spanischen und italienischen Gruppe die Suche nach Hilfe in der Familie (Item 7; 36,7 bzw. 32,6%) bzw. im sozialen Umfeld (Item 3; 34,5 bzw. 34,4%) als Alternativstrategie die Nutzung von Gesundheitsmaßnahmen reduziert, sind es bei der Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler Sprachprobleme (Item 1; 61,1%) und fehlende Kenntnisse über bestehende Angebote (Item 4; 56,4%). Bei der türkischen Gruppe wurden das Gefühl, die Fachkräfte wussten zu wenig über die türkische Kultur (Item 6; 59,2%), und Sprachprobleme (Item 1; 54,8%) primär genannt. Zusätzlich werden in diesen beiden Gruppen auch fehlende Informationen über das Gesundheitssystem (Item 2; Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler: 55,4%; türkische Gruppe: 54,3%) von der Mehrzahl der Befragten als Hindernisse erlebt. Weitestgehend Einigkeit bestand zwischen den Gruppen bei den Faktoren, die am wenigsten als Hindernisse erlebt werden. 948 Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

6 Tab. 2 Gründe für eine Nicht-Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen (Prozentangaben) Gesamt (n=435) Spanien (n=67) Italien (n=95) Aussiedler a (n=196) Türkei (n=77) 1. Sprachprobleme 48,4 b 28,8 30,0 61,1 54,8 0, Fehlen von Informationen über das Gesundheitssystem 42,2 16,9 23,6 55,4 54,3 0, Hilfe im sozialen Umfeld 42,2 34,5 34,4 51,7 34,8 0, Fehlende Kenntnisse über bestehende Angebote 42,0 15,0 25,8 56,4 50,7 0, Erhalte nicht die Informationen, die ich brauche 40,2 16,9 24,4 52,6 48,5 0, Fachkräfte wissen wenig über meine Kultur 39,4 25,4 14,6 48,8 59,2 0, Hilfe in der Familie 39,2 36,7 32,6 46,1 32,8 0, Fachkräfte sprechen nicht meine Sprache 38,3 20,3 26,7 46,2 48,6 0, Fehlende Kenntnisse über Behandlungsmöglichkeiten 36,6 16,9 17,0 50,6 44,1 0, Fühle mich fremd 35,5 18,6 22,5 44,3 44,8 0, Fühle mich nicht verstanden 32,4 13,8 20,2 37,1 52,2 0, Unzufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung 31,3 25,0 21,3 35,3 39,4 0, Wenig Vertrauen in das Gesundheitssystem 30,3 22,0 22,0 31,6 43,8 0, Fühle mich nicht ernst genommen 28,9 13,6 14,4 35,4 43,7 0, Unkenntnis, wo ich hingehen soll 27,3 15,3 14,8 34,9 34,3 0, Fachkräfte haben andere Vorstellungen über meine Behandlung 25,1 10,7 16,9 33,5 27,5 0, Vermeidung von Konflikten im Familien- oder Freundschaftskreis 22,6 26,2 20,2 20,3 28,4 0, Angst, meinen Arbeitsplatz zu verlieren 19,7 11,7 8,0 22,1 35,2 0, Angst, ausgegrenzt zu werden 18,7 10,5 6,7 23,8 28,2 0, Angst vor aufenthaltsrechtlichen bzw. ausländerrechtlichen Folgen 15,3 6,7 5,6 17,9 30,6 0, Fühle mich diskriminiert 15,2 13,2 14,0 15,5 18,0 0,883 Sig. Diff. a Aussiedlerinnen und Aussiedler aus der Russischen Föderation, Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgisistan und sonstigen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion. b Prozentangaben: Antwortkategorien 1= trifft sehr zu, 2= trifft eher zu und 3= trifft teilweise zu (Likert-Skala 1= trifft sehr zu bis 5= trifft gar nicht zu ) zusammengefasst. Auch auf Skalenebene waren signifikante Unterschiede zwischen den Subgruppen zu finden. So gaben 36,7% der Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler und 36,2% der türkischen Gruppe an, Sprach- und informationsbezogene Hindernisse (Subskala: Sprach- und informationsbezogene Gründe ) zu erleben, während dies nur 14,8% der italienischen und 12,1% der spanischen Gruppe angaben (χ 2 : 23,64; p=0,0001). Negative Erfahrungen bzw. Einstellungen bezüglich des Gesundheitssystems (Subskala: negative Erfahrungen ) wurden von 26,5% der türkischen und 10,9% der Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler, aber nur von jeweils 6,8% der spanischen und der italienischen Gruppe als Hindernis erlebt (χ 2 : 17,29; p=0,001). Insgesamt gaben 27,1% der türkischen Gruppe, 24,6% der Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler, 10,2% der spanischen Gruppe und 7,9% der italienischen Gruppe Hindernisse bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen an (χ 2 : 16,54; p=0,001). Die Analyse des Einflusses soziodemografischer und migrationsspezifischer Faktoren auf die Barrieren zeigte, dass der kulturelle Hintergrund als zentraler Faktor auch unter Berücksichtigung der anderen Kovariaten einen signifikanten Einfluss auf die erlebten Hindernisse bei der Inanspruchnahme gesundheitlicher Leistungen hat (. Tab. 3). Außerdem ließ sich ein signifikanter Einfluss durch die subjektiv eingeschätzten Deutschkenntnisse und das Ausmaß des Sich-Wohlfühlens in Deutschland feststellen. Durch das jeweilige Gesamtmodell konnte bei allen Skalen eine signifikante Varianzaufklärung erzielt werden. Durch die Einflussvariablen konnten 34% der Subskala Sprach- und informationsbezogene Gründe und 16% der Subskala Negative Erfahrungen erklärt werden. Von der Gesamtskala Subjektive Hindernisse konnten 28% der Varianz mittels der aufgenommenen Variablen erklärt werden. Hinsichtlich der Gesamtskala Subjektive Hindernisse zeigte der Hauptfaktor kultureller Hintergrund (partielles ε 2 :0,055) einen signifikanten kleinen bis mittleren Effekt mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit, diesen Effekt zu finden. Zusätzlich hatten die Kovariaten selbst eingeschätzte Deutschkenntnisse (partielles eta 2 :0,072) und subjektives Wohlbefinden in Deutschland (partielles ε 2 : 0,063) einen signifikanten mittleren Effekt. Auch hinsichtlich der Subskala Sprach- und informationsbezogene Gründe fand sich ein signifikant kleiner bis mittlerer Effekt für den Faktor kultureller Hintergrund (partielles ε 2 : 0,041) mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit, diese Effekte zu finden. Des Weiteren fand sich ein signifikanter mittlerer Effekt (partielles ε 2 : 0,111) bei der Kovariate selbst eingeschätzte Deutschkenntnisse sowie ein signifikanter mittlerer Effekte bei der Kovariate subjektives Wohlbefinden in Deutschland (partielles ε 2 :0,065). Bei der Subskala Negative Erfahrungen konnte beim Faktor kultureller Hintergrund ein signifikanter mittlerer Effekt gefunden werden (partielles ε 2 : 0,063), während die Kovariaten selbst eingeschätzte Deutschkenntnisse (partielles ε 2 : 0,044) und subjektives Wohlbefinden in Deutschland (partielles ε 2 : 0,026) Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

7 Originalien und Übersichten Tab. 3 Einfluss des kulturellen Hintergrundes auf die Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen (Kovarianzanalyse mit Haupteffektanalyse) Quelle Gesamtskala subjektive Hindernisse Sprach- und informationsbezogene Gründe F Sig. Partielles ε 2g Quadratsumme Quadratsumme F Sig. Partielles ε 2 Negative Erfahrungen Quadratsumme F Sig. Partielles ε 2 Hauptfaktor Kultureller Hintergrund 11,056 5,658 0,001 0,055 9,532 4,126 0,007 0,041 13,220 6,491 0,0001 0,063 Soziodemografische Kovariaten Alter (Jahre) 0,269 0,412 0,521 0,001 0,405 0,526 0,469 0,002 0,115 0,169 0,681 0,001 Geschlecht (w/m) 0,722 1,109 0,293 0,004 0,887 1,151 0,284 0,004 0,818 1,205 0,273 0,004 Familienstatus b 1,528 0,782 0,505 0,008 3,132 1,356 0,256 0,014 0,900 0,442 0,723 0,005 Schulabschluss c 2,207 1,129 0,337 0,011 1,525,660 0,577 0,007 3,116 1,530 1,207 0,016 Beschäftigungsstatus 2,761 1,413 0,239 0,014 5,949 2,576 0,054 0,026 0,644 0,316 0,814 0,003 Migrationsbezogene Kovariaten Aufenthaltsdauer 0,318 0,489 0,485 0,002 1,226 1,592 0,208 0,005 0,008 0,012 0,912 0,0001 (Jahre) Wohlfühlen e 14,839 22,782 0,0001 0,072 27,967 36,321 0,0001 0,111 5,309 7,820 0,006 0,026 Deutschkenntnisse f 12,756 19,584 0,0001 0,063 15,710 2,402 0,0001 0,065 9,116 13,427 0,0001 0,044 Korrigiertes R 2 0,277 0,337 0,159 a Kultureller Hintergrund: 1=Türkei; 2=Spanien; 3=Italien; 4=Aussiedlerinnen und Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion. b Familienstatus: 1=verheiratet; 2=ledig; 3=geschieden; 4=verwitwet. c Schulabschluss: 1=Keinen; 2=Volks-/Hauptschule; 3=Mittlere Reife; 4=Abitur. d Beschäftigungsstatus: 1=Beschäftigt; 2=Arbeitslos; 3=Berentet; 4=Hausfrau/-mann. e Wohlfühlen: Wohlfühlen in Deutschland: Selbsteinschätzung, Likert-Skala 1= sehr unwohl bis 5= sehr wohl. f Deutschkenntnisse: selbsteingeschätzte Deutschkenntnisse, Likert-Skala 1= sehr schlecht bis 5= sehr gut. g Konvention nach Cohen [17]: 0,01=kleiner Effekt; 0,06=mittlerer Effekt; 0,14=großer Effekt. einen signifikanten kleinen bis mittleren Effekt zeigten. Hierbei zeigten sich deutliche Subgruppenunterschiede im Hinblick auf die einzelnen Subskalen bzw. die Gesamtskala (. Abb. 3). Signifikante Unterschiede wurden sowohl bei der Gesamtskala Subjektive Barrieren als auch bei den Subskalen Sprach- und informationsbezogene Barrieren und Negative Erfahrungen mit jeweils höherer subjektiver Belastung bei der türkischen im Vergleich zur italienischen Gruppe gefunden. Diskussion Personen mit Migrationshintergrund gehören seit vielen Jahren zum Alltag im deutschen Gesundheitsversorgungssystem. Unterschiedliche Hindernisse und Zugangsvoraussetzungen zur gesundheitlichen Versorgung können eine adäquate Behandlung erschweren [10, 13]. Die vorliegende Studie untersuchte die subjektiv erlebten Hindernisse bei der Nutzung von Gesundheitsangeboten bei Personen mit türkischem, italienischem, spanischem Kulturhintergrund sowie Aussiedlerinnen und Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland. Personen mit spanischem Hintergrund hatten das höchste Durchschnittsalter und den höchsten Bildungsabschluss, während Personen mit italienischem Hintergrund die jüngsten und die mit dem geringsten Bildungsabschluss waren. Die Aufenthaltsdauer spricht dafür, dass die spanischen, italienischen und türkischen Migranten überwiegend als Arbeitsmi grantinnen und -migranten nach Deutschland kamen. Die eigenen Kenntnisse der deutschen Sprache werden von Aussiedlerinnen und Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion am schlechtesten und von Personen mit spanischem Hintergrund am besten eingeschätzt. Insgesamt fühlen sich alle Befragten wohl in Deutschland. Im Vergleich zur Referenzpopulation hat die Studienstichprobe einen höheren Bildungsstand, einen höheren Anteil an arbeitslosen und berenteten sowie ledigen Personen. Diese Unterschiede sind unter anderem auf die unterschiedlichen Migrationshistorien der hier untersuchten Migrantengruppen zurückführbar, aber auch auf die projektbezogene Fokussierung auf ältere Migrantinnen und Migranten sowie auf die Klientenzusammensetzung der Kooperationspartner und der sich hieraus ergebenden Selektionseffekte. Insgesamt werden von allen Subgruppen sprach- und informationsbezogene Hindernisse eher als negative Erfahrungen bzw. Einstellungen bezüglich des Gesundheitssystems als Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen genannt. Signifikante Unterschiede lassen sich aber nur zwischen der spanischen und italienischen Gruppe einerseits sowie der Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler bzw. türkischen Gruppe andererseits finden. Während weniger als ein Drittel der spanischen und italienischen Befragten in den erfassten Faktoren Hindernisse für die Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen sieht, werden einige Faktoren von mehr als der Hälfte der Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler und türkischen Befragten als Hindernisse empfunden. Die innerhalb der kulturellen Subgruppen genannten Hauptfaktoren zeigen, dass Personen mit Migrationshintergrund häufig auch Unterstützung und Hilfe in der Familie und im sozialen Umfeld suchen und weniger 950 Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

8 # 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 2,40 1,98 1,80 2,04 Personen aus der Türkei (T) Personen aus Italien (I) 2,57 auf die Angebote im deutschen Gesundheitssystem zurückgreifen. Die hohe Bedeutung, die die Familie und das soziale Umfeld vor allem bei der spanischen und italienischen Gruppe als alternative Strategie spielen, kann als Ausdruck der eher kollektivistischen Weltanschauung dieser Kulturen interpretiert werden. Die häufige Nutzung einer primär familiären Unterstützung bei Aussiedlerinnen und Aussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion deckt sich mit den Ergebnissen einer Verbraucherstudie, bei der 66% der Russen angaben, erst einmal zu bewährten Hausmitteln zu greifen [19]. Diese Strategien können aber auch positiv als Ressource betrachtet werden, da das Gesundheitssystem insgesamt weniger in Anspruch genommen wird. Problematisch wird es allerdings, wenn bei ernsthaften Erkrankungen die Hilfesuche im Familien- bzw. sozialen Umfeld eine rechtzeitige Inanspruchnahme des Gesundheitssystems behindert. Aussiedlerinnen und Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion sehen aber auch in sprachlichen Problemen ein wichtiges Hindernis. Sprachprobleme werden auch von Personen mit einem türkischen kulturellen Hintergrund häufig als Hindernisse genannt, im Vordergrund steht aber die Einschätzung, die 2,17 2,00 Personen aus Spanien (E) Personen aus der ehem. Sowjetunion* (R) T > I ; p <.0001 T > I ; p <.004 T > I ; p < ,19 2,20 Gesamtsskala: Subjektive Barrieren: Sprach-/Informationsbezogene Gründe: Negative Erfahrungen: * Aussiedlerinnen und Aussiedler aus der Russischen Föderation, Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgisistan, sonst. Gebieten der ehem. Sowjetunion # Skala: 1 = trifft gar nicht zu; 2 = trifft nicht zu; 3 = trifft teilweise zu; 4 = trifft eher zu; 5 = trifft sehr zu Signifikant mittlere Differenzen Abb. 3 8 Kulturhintergrundbezogene Subgruppenunterschiede bei Gründen für eine Nicht- Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen. Darstellung der Subgruppenunterschiede im Hinblick auf die einzelnen Subskalen bzw. die Gesamtskala des Fragebogens Gründe für eine Nicht-Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch Menschen mit Migrationshintergrund (GNGM) 1,77 1,52 1,84 Fachkräfte wüssten zu wenig über die türkische Kultur. Diese Befunde stützen die bestehende Erkenntnis, dass Personen, die die Landessprache ungenügend beherrschen, von vielen Angeboten der Gesundheitsversorgung nur schwer erreicht werden [9, 21, 22]. Auch die subjektiv wahrgenommenen Informationsdefizite über bestehende Versorgungsmöglichkeiten werden durch die Ergebnisse der Migrationsforschung gestützt, die zeigen, dass Migranten häufig nur wenig über Einrichtungen des Gesundheitswesens wissen [23, 24]. Neben den Aspekten, dass das Gesundheitssystem in den Herkunftsländern anders organisiert ist als in Deutschland [25], und dem Fehlen mehrsprachiger und kultursensibler Informationen [25] spielen vor allem unterschiedliche Erwartungen an die Fachkräfte im Gesundheitssystem eine wichtige Rolle. So sehen Personen aus Russland, Spanien und Italien Ärzte eher als Autoritäten an, die klare Behandlungsanweisungen geben sollen [25, 26, 27, 28], während in Deutschland die Patienten stärker in die Verantwortung für die Behandlung mit einbezogen werden [29]. Die Angst vor aufenthaltsrechtlichen Folgen sowie vor Diskriminierung und Ausgrenzung scheint hingegen eher eine untergeordnete Rolle beim Inanspruchnahmeverhalten der Migranten zu spielen. Von den erfassten soziodemografischen Charakteristika konnte kein signifikanter Einfluss auf die Barrieren gefunden werden. Allerdings wurde der Faktor Geschlecht nicht spezifisch berücksichtigt, sodass mögliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen hier nicht herausgearbeitet werden können und dies weitere Erkenntnisse liefern könnte. Hingegen haben die migrationsspezifischen Faktoren (kultureller Hintergrund, subjektive Deutschkenntnisse und sich in Deutschland wohlfühlen) einen markanten Einfluss auf alle erfassten Hinderungsgründe. Die Ergebnisse stehen somit im Widerspruch zu anderen Ergebnissen der Migrationsforschung: Weder die mit steigendem Alter diskutierten häufigeren Schwierigkeiten bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen [24, 30] noch der Zusammenhang zwischen ausbildungsund berufsbezogenen Faktoren, sozialer Schicht [31, 32, 33, 34] und dem Gesundheitsverhalten konnten in der vorliegenden Studie bestätigt werden. Eine Erklärung hierfür könnte neben dem höheren Bildungsstand der Stichprobe die gleichzeitige Berücksichtigung migrationsspezifischer Einflussfaktoren sein, die durchgängig einen signifikanten Einfluss auf alle erlebten Hindernisse zeigten. Der deutliche Einfluss der subjektiven Deutschkenntnisse wird ebenfalls durch andere Studienergebnisse bestätigt [8, 35]. Der positive Einfluss des subjektiven Wohlbefindens in Deutschland steht darüber hinaus in Einklang mit Studien, die zeigen, dass Erklärungs- und Verhaltensmodelle des Aufnahmelandes bezüglich Krankheit und Gesundheit mit zunehmender Aufenthaltsdauer und Integration stärker angenommen werden [24, 32, 34]. Allerdings zeigte die Aufenthaltsdauer hier keinen direkten Einfluss auf das Gesundheitsverhalten. Der Einfluss des kulturellen Hintergrunds auf den Ausprägungsgrad der subjektiv erlebten Hindernisse sowie die inhaltlichen Besonderheiten innerhalb der kulturellen Subgruppen zeigen, dass sowohl kulturübergreifende als auch kulturspezifische Aspekte existieren, die für den Abbau von Hindernissen bei Personen mit Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

9 Originalien und Übersichten Migrationshintergrund auf dem Weg zu einer optimalen Versorgung von großer Bedeutung sind [36]. Bei der Studie sind jedoch methodische und inhaltliche Einschränkungen zu berücksichtigen. So sind die Ergebnisse nicht repräsentativ für die Population der Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland, sondern beziehen sich nur auf ältere Personen mit einer Affinität zu sozialen Einrichtungen. Da es sich um keine Zufallsstichprobe handelt, ist eine Selbstselektion sowohl der teilnehmenden Beratungsstellen als auch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der insgesamt recht geringen Re sponse wahrscheinlich. Der Vergleich mit einer auf die Zielgruppen bezogenen Referenzstichprobe zeigt, dass diese einen höheren Bildungsgrad aufweist und sich die einzelnen Subgruppen in einigen Variablen von der Referenzstichprobe unterscheiden. Insofern müssen z. B. die nicht gefundenen geschlechtsbezogenen Unterschiede im Licht dieser Einschränkungen betrachtet werden. Des Weiteren beruht die Befragung ausschließlich auf subjektiven Einschätzungen. Jedoch bestand ein zentrales Studienziel gerade in der Erfassung dieser subjektiven Sicht, da sie einen zentralen Ansatzpunkt für die Optimierung ihrer Versorgung darstellt. So könnte die spezifische Berücksichtigung dieser Faktoren sowohl bei der Entwicklung und Formulierung von Informationsmaterialien (z. B. bestehende Wegweiser für das deutsche Gesundheitssystem) als auch bei der Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen hinsichtlich deren Berücksichtigung bei Aufklärung und Diagnose sowie Psychoedukation und Behandlung ein wichtiger Schritt sein, um auch Menschen mit Migrationshintergrund eine adäquate aktive Partizipation im Rahmen ihrer Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass sprach- und informationsbezogene Probleme am ehesten als Hindernisse erlebt werden. Sie können als Grundlage für die Erarbeitung bedarfsgerechter Maßnahmen genutzt werden. So könnten kultur- und sprachsensitive Informationsangebote und -materialien einen wesentlichen Beitrag zur Erleichterung der Inanspruchnahme des Gesundheitssystems und damit einer Verbesserung der Versorgungssituation leisten. Um die Aussagekraft der Befunde zu verstärken, wäre aber eine repräsentative Erhebung notwendig, in der zusätzlich die Einschätzung der Fachkräfte (z. B. Ärzte, Psychologen, Pflegepersonal) erfasst als auch objektive Inanspruchnahmedaten (z. B. Informationen der Krankenkassen) ausgewertet werden. Fazit Als Haupthindernisse bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsmaßnahmen werden von Menschen mit Migrationshintergrund sprachliche und Informationsschwierigkeiten erlebt. Hierbei haben nicht nur der kulturelle Hintergrund, sondern auch die subjektive Einschätzung der Deutschkenntnisse sowie das subjektive Wohlfühlen in Deutschland einen Einfluss auf die Ausprägung der erlebten Hindernisse. Kultur-, sprach- und migrationssensitive Informationsangebote und -materialien könnten einen wesentlichen Beitrag zu einer verbesserten bzw. gezielteren Inanspruchnahme des Gesundheitssystems und damit zu einer Verbesserung der Versorgungssituation leisten. Korrespondenzadresse PD Dr. I. Bermejo Celenus-Kliniken GmbH Moltkestr. 27, Offenburg Danksagung. Diese Arbeit entstand im Rahmen des Projekts Primärprävention alkoholbezogener Störungen bei älteren Migrantinnen und Migranten Entwicklung und Evaluation eines transkulturellen Präventionskonzeptes, das als Teilprojekt im Programm der Bundesregierung Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen innerhalb der Fördermaßnahme Präventionsforschung zur Gesundheitsförderung und Primärprävention von älteren Menschen durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF; FKZ 01 EL 0712) gefördert wurde. Wir bedanken uns bei Frau Dipl. Psych. I. Maier, Frau Dr. D. Ruf und Herrn Dr. H. Pessentheiner (Freiburg), Frau R. Walter-Hamann, Frau A. Serio und Herrn S. Herceg vom Deutschen Caritasverband, bei Frau H. Boss und Herrn W. Barth vom AWO Bundesverband, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Bereichen Suchthilfe und Integration/Migration sowie der Migrantenselbstorganisationen, die diese Studie aktiv unterstützt haben. Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt für sich und seine Koautoren an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Literatur 1. Vereinte Nationen (2001) Global estimates. ( ) 2. Muthny FA, Bermejo I (Hrsg) (2009) Interkulturelle Aspekte der Medizin Laientheorien, Psychosomatik und Migrationsfolgen. Deutscher Ärzte- Verlag, Köln 3. Schenk L, Bau AM, Borde T et al (2006) Mindestindikatorensatz zur Erfassung des Migrationsstatus. Empfehlungen für die epidemiologische Praxis. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 9: Berrut S, Blümel S, Erath A (2006) Beispiele der Aufklärungsarbeit im Bereich Migration. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 9: Penka S, Krieg S, Wolfarth E, Heinz A (2004) Suchtprobleme bei Migranten Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Psychoneuro 30: Bermejo I, Muthny FA (2006) Laientheorien zu Krebs und Migration in Europa ein transkultureller Vergleich zwischen Deutschen und Spaniern. Nervenheilkunde 25: Van Wieringen JCM, Johannes AM, Harmsen JAM, Bruijnzeels MA (2002) Intercultural communication in general practice. Eur J Public Health 12: Flores G (2006) Language barriers to health care in the United States. N Engl J Med 355: Lay B, Lauber C, Rossler W (2005) Are immigrants at a disadvantage in psychiatric in-patient care? Acta Psychiatr Scand 111: Bermejo I, Ruf D, Mösko M, Härter M (2010) Epidemiologie psychischer Störungen bei Migrantinnen und Migranten. In: Machleidt W, Heinz A (Hrsg) Praxis der interkulturellen Psychiatrie und Psychotherapie. Migration und psychische Gesundheit. Urban & Fischer, München, S Derose KP, Bahney BW, Lurie N, Escarce JJ (2009) Immigrants and health care access, quality, and cost. Med Care Res Rev 66: Garrett PW, Dickson HG, Young L, Whelan AK (2008) The happy migrant effect: perceptions of negative experiences of healthcare by patients with little or no English: a qualitative study across seven language groups. Qual Saf Health Care 17: Wittig U, Lindert J, Merbach M, Brähler E (2008) Mental health of patients from different cultures in Germany. Eur Psychiat 23: Bermejo I, Ruf D, Pessentheiner H et al (2009) Transkulturelles Präventionskonzept zur Prävention alkoholbezogener Störungen bei älteren Migrantinnen und Migranten DGPPN Kongress, Berlin. [Abstract]. In: Schneider F, Grözinger M (Hrsg) Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne Abstractband zum DGPPN Kongress 2009, November 2009 in Berlin. Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, Berlin. org/ /dgppn , S Bermejo I, Frank F, Härter M (2012) Prävention alkoholbezogener Störungen bei älteren Migranten. Eine cluster-randomisierte kontrollierte Studie. Public Health Forum 74:19.e1 19.e3 952 Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

10 Fachnachrichten 16. Statistisches Bundesamt (2011) Fachserie 1 Reihe 2.2. Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung mit Migrationshintergrund Ergebnisse des Mikrozensus Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes für das Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie, Sektion Klinische Epidemiologie und Versorgungsforschung. Anfragen vom und Jöckel KH, Babitsch B, Bellach BM et al (1997) Messung und Quantifizierung soziographischer Merkmale in epidemiologischen Studien: Empfehlungen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (DAE) der GMDS und DGMSP Cohen J (1988) Statistical power analysis for the behavioral sciences, 2. Aufl. Erlbaum, Hillsdale 19. Walter U, Salman R, Krauth C, Machleidt W(2007) Migranten gezielt erreichen: Zugangswege zur Optimierung der Inanspruchnahme präventiver Maßnahmen. Psychiat Prax 34: Künzler N, Garcia-Brand E, Schmauß M, Messer T (2004) Deutschkenntnisse psychiatrischer Patienten anderer Kulturen: Einfluss auf Freiwilligkeit und Dauer der stationären Behandlung. Psychiat Prax 31: Boos-Nünning U (2000) Familien in der Migration soziale Lage, Entwicklung und Auswirkungen für soziale Versorgungsstrukturen. In: Koch E, Schepker R, Taneli S (Hrsg) Psychosoziale Versorgung in der Migrationsgesellschaft Deutsch-türkische Perspektiven. Lambertus, Freiburg, S Gfk (2007) European Consumer Study Gfk, Nürnberg 23. Matthäi I (2007) Die vergessenen Frauen aus der Zuwanderergeneration. Pro Familia Magazin Bd 2, S Wittig U, Merbach M, Siefen RG, Brähler E (2004) Beschwerden und Inanspruchnahme des Gesundheitswesens von Spätaussiedlern bei Einreise nach Deutschland. Gesundheitswesen 66: Coulter A, Magee H (2004) The European Patient of the Future. Open University Press, Maidenhead 26. Razum O, Geiger I, Zeeb H, Ronellenfitsch U (2004) Gesundheitsversorgung von Migranten. Dtsch Arztebl 101: Boll-Palievskaya D (2005) Zusammenprall der Kulturen. Dtsch Arztebl 102: Tuschinsky C (2002) Interkulturelle Öffnung in Medizin und Gesundheitsversorgung. In: Dettmers CH, Albrecht NJ, Weiler C (Hrsg) Gesundheit Migration Krankheit: Sozialmedizinische Probleme und Aufgaben in der Nervenheilkunde. Hippocampus, Bad Honnef, S Härter M, Loh A, Spies C (Hrsg) (2005) Gemeinsam entscheiden erfolgreich behandeln. Neue Wege für Ärzte und Patienten im Gesundheitswesen. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 30. Thode N, Bergmann E, Kamtsiuris P, Kurth BM (2005) Einflussfaktoren auf die ambulante Inanspruchnahme in Deutschland. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 48: Knopf H, Ellert U, Melchert HU (1999) Sozialschicht und Gesundheit. Gesundheitswesen 61: Aparicio ML, Döring A, Mielck A et al (2005) Unterschiede zwischen Aussiedlern und der übrigen deutschen Bevölkerung bezüglich Gesundheit, Gesundheitsversorgung und Gesundheitsverhalten: Eine vergleichende Analyse anhand des KO- RA-Surveys Soz Praventivmed 50: Chattopadhyay A, Kumar JV, Green EL (2003) The New York State Minority Health Survey: determinants of health care utilization. J Public Health Dent 63: Keller A, Baune BT (2005) Impact of social factors on health status and helpseeking behavior among migrants and Germans. J Public Health 12: Kirkcaldy B, Wittig U, Furnham A et al (2006) Migration und Gesundheit. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 49: Bermejo I, Muthny FA (2009) Fazit und Empfehlungen für das Gesundheitssystem einer multikulturellen Gesellschaft. In Muthny FA, Bermejo I (Hrsg) Interkulturelle Aspekte der Medizin Laientheorien, Psychosomatik und Migrationsfolgen. Deutsche Ärzte-Verlag, Köln, S Komplikationen bei Bluttransfusion Haptoglobin reduziert Risiko durch länger gelagerte Blutkonserven Bluttransfusion ist eine Routinetherapie bei Patienten mit Blutarmut. Erstaunlicherweise kommt es aber auch bei passenden Blutgruppen häufiger als gedacht zu Komplikationen, die zu schweren Kreislaufproblemen, Organschäden oder sogar zum Tod führen können. Die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen steigt, je länger das Blut vor der Transfusion gelagert wurde. In einem Tiermodell konnte jetzt gezeigt werden, dass nach Transfusion von gelagertem Blut viel mehr rote Blutkörperchen zerstört werden, als nach einer Transfusion mit frischem Blut. Der dadurch hervorgerufene Anstieg an Hämoglobin führt zu einem Anstieg des Blutdrucks sowie zu Schädigungen der Blutgefäße und Nieren. Die hohe Reaktionsbereitschaft de Hämoglobins ist auf das zentrale Eisen zurückzuführen. Haptoglobin, ein Bluteiweiß, bindet Hämoglobin und macht es unschädlich. In der Studie wurde gleichzeitig mit der Bluttransfusion gereinigtes Haptoglobin verabreicht, wodurch die transfusionsbedingten Komplikationen ausblieben. Diese Ergebnisse könnten die Möglichkeit einräumen, in Zukunft auch auf länger gelagerte Blutkonserven zurückzugreifen, ohne Komplikationen befürchten zu müssen. Literatur Baek JH, D Agnillo F, Vallelian F et al (2012) Hemoglobin-driven pathophysiology is an in vivo consequence of the red blood cell storage lesion that can be attenuated in guinea pigs by haptoglobin therapy. The Journal of Clinical Investigation. DOI: /JCI59770 Quelle: Universität Zürich, Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz

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