Smart verpackt Pharma 4.0 bietet neue Möglichkeiten im Verpackungsprozess und bei der Kommunikation zwischen Patient und Pharmazeut

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1 Fachartikel Mai 2017 Smart verpackt Pharma 4.0 bietet neue Möglichkeiten im Verpackungsprozess und bei der Kommunikation zwischen Patient und Pharmazeut Die Eigenschaften von Pharmaverpackungen sind vielfältig. Empfindliche Produkte sollen sicher vor Glasbruch und klimatischen Einflüssen geschützt werden. Verpackungen dienen als Informationsträger für die Hersteller und deren Kommunikation mit den Kunden. Ihr Design soll dazu beitragen, Herstellungs- und Distributionskosten zu reduzieren. Die Aufbringung von Sicherheitsmerkmalen ermöglicht Produktidentifikation und soll Fälschungssicherheit garantieren. Längst jedoch suchen Pharmaunternehmen auch bei Verpackungen nach weiterreichenden Lösungen. Mit dem sogenannten Smart Packaging verfolgen die Hersteller vielfältige Ziele: Produkte und ihre Verpackungen sollen personalisiert werden. Die Produktsicherheit, beispielsweise der Erstöffnungsschutz, die Rückverfolgbarkeit und die Registrierung von Temperaturschwankungen, sollen weiter verbessert werden. Die direkte, beidseitige Kommunikation mit dem Endverbraucher, beispielsweise bei Test-Kits, soll ermöglicht werden. Und für den Patienten sollen Funktionen mit Mehrwert geschaffen werden, die über den Nutzen des eigentlichen Produktes hinausgehen. Der Einsatz smarter Verpackungen kann darüber hinaus dazu beitragen, die Herstellungs- und Verpackungsprozesse noch reibungsloser und effizienter ablaufen zu lassen, indem beispielsweise Verpackung und Verpackungsmaschine miteinander kommunizieren. Von Faltschachtel zu Maschine zu Faltschachtel: Kommunikation im Herstellungsund Verpackungsprozess Beim Durchlaufen des Produktions- und Verpackungsprozesses werden Informationen, die auf dem Produkt oder der Produktverpackung gespeichert sind, von den jeweiligen Rondo AG Gewerbestrasse 11 CH-4123 Allschwil Schweiz Tel Fax ISO 9001 ISO 14001

2 Maschinen ausgelesen. So können Produktions- und Verpackungsprozesse, beispielsweise die Maschineneinrichtung, individuell und personalisiert gesteuert und ausgelöst werden. Die Verpackung selbst kann im Prozess weiterlernen, indem Informationen aus der Produktion auf die Verpackung übertragen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt im Prozess, beispielsweise bei der Sekundärverpackung, können diese Informationen genutzt werden, um die richtigen Produkte in die richtigen Faltschachteln zu setzen und diese anschließend individuell mit den passenden Kunden- und Länderinformationen zu bedrucken. Rondo und Dividella arbeiten zurzeit an der Interaktion zwischen Faltschachtel und Verpackungsmaschine. Hierbei setzen sie auf die Verwendung von Near Field Communication (NFC). Mit Hilfe des internationalen Übertragungsstandards werden Daten per Funktechnik über kurze Distanzen ausgetauscht. Die Daten werden auf Chips gespeichert, die bei der Herstellung der Faltschachtelzuschnitte in diese integriert werden. Es handelt sich hierbei um Informationen zum gewünschten Abpackprozess. Sie werden im richtigen Moment an die Maschine übertragen, die entsprechende Prozesse auslöst. Beispielsweise die Steuerung eines Roboters, der die Befüllung der Sekundärverpackungen mit dem kundenindividuellen Produkt übernimmt. Kollaborative Roboter für das effiziente Handling kleiner Losgrößen In der Pharmaindustrie geht ein Trend in Richtung kleiner Stückzahlen bis hin zu personalisierten Medikamentenverpackungen. Davon ist Jürg Messmer, Head of Engineering Automation bei Dividella überzeugt. Der Einsatz eines kollaborativen Roboters auf einem automatisierten Verpackungssystem ist die ideale Ergänzung, um die vom Markt gefragte Flexibilität und Effizienz auch für kleine Losgrößen zu erreichen. Seite 2

3 Dividella zeigt daher auf der interpack 2017 erstmals seine hochflexible Verpackungsmaschine NeoTOP x, ausgestattet mit einem kollaborativen Roboter von ABB. YuMi dient dabei als manuelles Einlegemodul der Verpackungsmaschine. Mit größter Ausdauer, zuverlässig und vor allem fehlerfrei steigert der Roboter die Effizienz des Verpackungssystems, das auf die zunehmende Produktsegmentierung und die sinkenden Losgrößen zugeschnitten ist. Egal ob Blister, Ampullen, Spritzen oder Injektoren, YuMi kann jedes Produkt unbeschädigt und in der gewünschten Menge in die Verpackung einlegen. Bei der manuellen Befüllung besteht die Gefahr einer abweichenden Ausführung der Tätigkeiten, etwa was die Produktausrichtung oder die Kraftaufbringung anbelangt. Wenn das dann in der Qualitätskontrolle nicht abgefangen wird, kann das durchaus kritische Folgen für den Patienten haben, erklärt Messmer. Übernehme hingegen YuMi die Befüllung, können derartige Fehlerquellen ausgeschlossen werden. QR-Codes, Near Field Communication (NFC) und Augmented Reality: neue Wege der direkten Kommunikation Die beidseitige Kommunikation zwischen Hersteller und Endverbraucher bietet für beide Seiten viel Potential und kann über den Einsatz von Smart Packaging weiter verbessert werden. Dividella ist in der Lage, innerhalb des Verpackungsprozesses mittels Inkjet- und Laserdruckverfahren einen QR-Code auf Verpackungen aufzubringen, die bereits mit dem Kundennamen individualisiert wurden. Wird dieser Code über eine entsprechende Anwendung auf einem mobilen Device, beispielsweise ein Smartphone, eingelesen, landet Seite 3

4 der Patient auf einer Internetseite, die für ihn individualisierte Informationen beispielsweise zur Art der Einnahme bereithält. Einen ähnlichen Weg geht Rondo. Das Unternehmen setzt dabei erneut auf die Integration von NFC-Technologie in Faltschachteln. Zum Auslesen der Daten wird lediglich ein geeignetes Endgerät, zum Beispiel ein Smartphone, benötigt. Unsere Faltschachtel ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen Patient und Verpackung. Zudem eröffnet sie neue Dialogmöglichkeiten zwischen Patient, Arzt und Apotheker, sagt Marc Helfenstein, Head of Packaging Development bei Rondo. Rondo zeigt auf der interpack fünf unterschiedliche Anwendungsfälle. (1) Für klinische Studien wird der Chip mit patientenindividuellen Daten bespielt. Über eine App, die sich Arzt und Patient auf ihr Handy laden, können beide während der Studie Seite 4

5 kommunizieren und Daten austauschen. (2) Der Chip kann darüber hinaus eingesetzt werden, um den Patienten an die Einnahme seiner Medikamente zu erinnern und so die Einnahmetreue zu erhöhen. (3) Außerdem können dem Patienten zusätzliche Informationen zur Verfügung gestellt werden. So kann beispielsweise der Beipackzettel über die App vorgelesen werden. (4) Mittels NFC-Chip kann außerdem überprüft werden, ob die darin gespeicherte Identifikationsnummer nur einmal existiert. So dient der Chip als Sicherheitscheck ähnlich wie eine Serialnummer. (5) Auch die Nachbestellung eines Medikaments könnte zukünftig über eine Smarte Verpackung ausgelöst werden. Eine neue smarte Methode stellt der Einsatz von Augmented Reality dar. Hierbei liest eine speziell entwickelte App für das menschliche Auge nicht wahrnehmbare Referenzpunkte auf der Verpackung aus und erzeugt über das Smartphone eine sogenannte erweiterte Realität. Auf diese Weise können Hersteller pharmazeutischer Produkte die Kommunikationsfläche ihrer Verpackungen theoretisch ins Unendliche erweitern. Rondo zeigt auch diese neue Anwendung, die beispielsweise für Test-Kits viel Potential bietet, auf der interpack Dividella, Rondo und Werum IT Solutions: Smarte Zusammenarbeit bildet die Grundlage Bei der Weiterentwicklung dieser Smart Packaging Projekte und bei der Entwicklung neuer Anwendungen arbeiten das Maschinenbauunternehmen Dividella und der Seite 5

6 Faltschachtelhersteller Rondo eng mit dem Softwareunternehmen Werum IT Solutions zusammen. Die drei Medipak Systems Unternehmen profitieren gegenseitig von der Expertise des anderen und beziehen in ihre Denkansätze auch das Industrie 4.0-Wissen der anderen Gruppenunternehmen ein. So arbeitet Dividella gemeinsam mit Werum IT Solutions und weiteren Medipak Systems Unternehmen an einer standardisierten Schnittstellenlösung für den strukturierten Datenaustausch zwischen der Produktionssteuerungssoftware (Level 3) und dem Equipment in einer Pharmafabrik (Level 2): eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung zahlreicher Industrie 4.0 Lösungen. Von der Vielfalt der Lösungen und ihre Vernetzung können sich Anwender und Besucher unter anderem auf der interpack 2017 (Halle 16, A25) überzeugen. Dort präsentieren Rondo und Dividella vielfältige Smart Packaging Anwendungen und weitere Industrie 4.0-Ansätze. (Wörter: / Zeichen: 8.181) Seite 6

7 Bildmaterial 1.) Dividella_NeoTOP_x_YuMi Dividella NeoTOP x hoch flexible TopLoad Verpackungsmaschine für die Verarbeitung kleiner und mittlerer Losgrößen, ausgestattet mit einem kollaborativen Roboter für höchst mögliche Flexibilität bei der Bestückung. 2.) Dividella_Personalized_package Dividella individualisiert Verpackungen mit dem Namen des Kunden und bringt außerdem mittels Inkjet- und Laserdruckverfahren einen QR-Code auf. Dieser Code führt den Anwender auf eine Internetseite mit für ihn individualisierten Informationen, beispielsweise zur Art der Einnahme. Seite 7

8 3.) Rondo_NFC_1 Der Einsatz von NFC-Technologie in Faltschachteln bietet Herstellern unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten, beispielsweise für die erleichterte Kommunikation mit dem Anwender in klinischen Studien. 4.) Rondo_Augmented-Reality Augmented Reality kann genutzt werden, um die Oberfläche der Faltschachteln als zusätzliche Kommunikationsfläche zu nutzen. Vor allem bei Test-Kits bietet dies Herstellern interessante neue Möglichkeiten. Seite 8

9 Ansprechpartner: Rondo AG Frau Kerstin Höhn Gewerbestrasse Allschwil Schweiz Tel.: Dividella AG Frau Marta Berger Werdenstrasse Grabs Schweiz Tel.: Seite 9