1. Korinther 10. Max Billeter
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- Elvira Böhme
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1 1. Korinther 10 Max Billeter Im 1. Korinther-Brief beschäftigt sich der Geist Gottes mit dem Zusammenkommen als örtliche Versammlung. Der Apostel Paulus hatte als weiser Baumeister nach Kapitel 3,10 und 11 den Grund für die örtliche Versammlung in Korinth, nämlich Jesus Christus, gelegt. Neben anderen Themen wird in diesem Brief in den Kapiteln 10 und 11 das Brotbrechen behandelt. Eigentlich ist im Christsein alles geistlich, für das menschliche Auge also nicht sichtbar. Dennoch gibt es für uns Christen zwei materielle, sichtbare Zeichen: Beides spricht von dem Tod des Herrn. die Taufe und das Brotbrechen. Es wird getauft auf den Tod des Herrn. In der Taufe wird gezeigt und bekannt, dass der Getaufte mit Christus gestorben und begraben ist. Sie steht in Verbindung mit dem persönlichen Glaubensweg und steht an dessen Anfang. Es ist eine einmalige Handlung. Auch das Brotbrechen spricht vom Tod des Herrn. Es ist uns gegeben für den gemeinsamen Weg, für das Zusammenkommen als Versammlung. Es geschieht nicht nur einmal, sondern immer wiederkehrend bis der Herr Jesus kommt. Deshalb wird es im 1. Korintherbrief dargestellt. Mit dem zweiten Zeichen wollen wir uns jetzt an Hand von Kapitel 10 und 11 beschäftigen. Es hat zwei Seiten. Das Brotbrechen a. Wir brechen das Brot am Tisch des Herrn. Damit sind das gemeinsame Vorrecht und die gemeinsame Verantwortung dieser gemeinsamen Sache verbunden. b. Es ist das Mahl des Herrn. Das zeigt uns das persönliche Vorrecht und die persönliche Verantwortung dieses gemeinsamen Tuns. Probleme als Hintergrund Gott stellt Seine Wahrheit oft ganz anders vor als es die menschlichen Gelehrten tun. Er nimmt oft eine schwierige Situation, die wir Menschen produzieren, um Seine Grundsätze da hinein zu stellen. In Mt 18 z. B. spricht der Herr Jesus von einem Bruder, der gegen den anderen sündigt. Auf dem Hintergrund dieses Problems stellt Er die Grundsätze des Zusammenkommens als Versammlung zum Namen des Herrn dar. Ein weiteres Beispiel finden wir in Joh 14. Thomas war schwer von Begriff und auf dem Hintergrund dieser Schwachheit, die in der Frage von Thomas zum Ausdruck kommt, sagt unser Herr: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Das tut er auch in den Kapiteln 11 und 12 des 1. Korintherbriefes. Aus der Problematik der Götzenopfer und des Götzenopferfleisches heraus stellt er die Grundsätze des Tisches des Herrn vor. Aus der Problematik des Essens und der Schwelgereien, die bei den Korinthern Sitte waren, zeigt er die Grundsätze des Mahles des Herrn. I. Teil: Verse 1 13 Kapitel 10
2 Hier wird uns gezeigt, dass das, was in dem Volk Israel geschah, zu unserem Vorbild geschehen ist. Nicht Israel ist unser Vorbild. Die Versammlung Gottes ist nicht eine Weiterführung von Israel. Aber das was geschah, ist ihnen geschehen zu unserer Ermahnung, die wir jetzt auf dem christlichen Boden stehen. Er zeigt in den drei ersten Versen, dass dieses ganze Volk durch Gottes Güte unter den äußeren Segenswirkungen Gottes stand. Es waren Geschenke Seiner Güte. Ab Vers 5 bis Vers 10 wird dann gezeigt, dass Gott an den meisten kein Wohlgefallen hatte. Sie sind hingestreckt worden. Warum schreibt der Apostel das? Warum verweist er darauf? Er hatte Sorge, dass in Korinth Leute waren, die wohl sagten, dass sie Christen seien aber doch nicht wirklich bekehrt waren, kein Leben aus Gott hatten. Solche kann es auch unter uns heute geben. Solche werden genauso das himmlische Ziel nicht erreichen wie die Israeliten, die in der Wüste hingestreckt worden sind und das Land Kanaan nicht erreichten. Vor dieser Gefahr zu warnen, ist also die Zielrichtung dieses ersten Abschnittes. Gleichzeitig wird an jeden bloßen Bekenner appelliert, sich vor diesem Gott in Reue und Buße zu beugen. Das wird uns sehr deutlich in Vers 11 gezeigt: [Alle] diese Dinge aber widerfuhren jenen als Vorbilder und sind geschrieben worden zu unserer Ermahnung, auf die das Ende der Zeitalter gekommen ist. Die Verse 12 und 13 zeigen, dass sich das auch auf die auswirkt, die wirklich Leben aus Gott haben. Auch wir sind verantwortlich. Wer zu stehen sich dünkt, sehe zu, dass er nicht falle. Jakobus schreibt, dass wir alle oft straucheln. Aber wenn wir, die Leben aus Gott haben, fallen, dann kommen wir immer auf einen Weg des Todes. Aber dann zeigt uns der 13. Vers die Güte und Treue Gottes. Gott wird eingreifen, wenn du Leben aus Gott hast. Er wird nicht zulassen, dass du über Vermögen versucht wirst und wird dir den Ausgang schaffen. Die ersten 13 Verse enthalten also die Warnung vor einem bloßen Bekenntnis ohne Leben. die Erinnerung an unsere Verantwortung vor Gott. die Zusicherung, dass uns die Güte Gottes begleitet und alle die Seinen ans Ziel bringen wird. II. Teil: Verse 14 22: Der Tisch des Herrn In diesen Versen geht es um den Tisch des Herrn, die eine Seite des Brotbrechens. Der große Gedanke des Tisches des Herrn ist Gemeinschaft, gemeinsame Gemeinschaft. Dieser Abschnitt beginnt mit der Ermahnung: Flieht den Götzendienst! In Korinth gab es damals Götzen und Götzendienst. Menschen gaben (damals) ihren Vorstellungen über Gott durch Götzenbilder (einen) sichtbaren Ausdruck und verehrten sie nach ihren eigenen Vorstellungen. Wir sind von solchem Götzendienst nicht umgeben, weil unsere Situation anders ist. Aber die Warnung ist für uns genauso wichtig. Haben nicht viele Menschen eigene Vorstellungen von Gott, von Seinem Willen, vom Weg Gottes, über den Gottesdienst? Das ist zwar nicht Götzendienst in der damaligen Form, trägt aber denselben Charakter. Wenn wir sagen, wer Gott ist, wenn wir sagen, dass wir den Weg gehen wollen nach unseren Wünschen, dann stellt der Apostel das mit Götzendienst gleich und ermahnt: Flieht die eigenen Gedanken!
3 Er fährt dann fort und schreibt: Ich rede als zu Verständigen. Was er jetzt vorstellt, ist gedacht für Menschen, die urteilsfähig sind. Kinderabendmahle sind nicht nach den Gedanken Gottes. Man muss auch eine gewisse menschliche Reife haben und beurteilen können, was man tut, wenn man von dem Brot nimmt und aus diesem Kelch trinkt. In Vers 16 kommt er zum Kern der Sache. Wenn wir am Brotbrechen teilnehmen, dann haben wir Gemeinschaft mit der Person und dem Werk Christi. Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus? Wenn wir also teilnehmen am Mahl des Herrn, dann drücken wir damit Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus und mit Seinem Opfertod am Kreuz auf Golgatha aus. Brot und Kelch stehen getrennt vor uns auf dem Tisch. Das spricht natürlich vom Tod des Herrn. Aber wir können vielleicht sagen, dass das Blut uns an den Preis erinnert, den Er bezahlt hat. Der Leib erinnert uns vielleicht mehr an Seine Leiden. Wir drücken also durch das Brotbrechen gemeinsam Gemeinschaft aus mit unserem Heiland, der am Kreuz von Golgatha für uns gestorben ist. Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die Vielen. Dieses Brot, das auf dem Tisch steht, spricht nicht nur vom Leib des Herrn. Das ist natürlich der große, zentrale Gedanke von Vers 16. Es spricht auch von dem Leib als der Versammlung Gottes. Wenn wir dieses Brot auf dem Tisch haben, dann sehen wir in diesem einen Brot alle Erlösten, die in diesem Augenblick auf der ganzen Erde leben. Sie alle bilden diesen einen Leib, der durch dieses eine Brot dargestellt wird. Wenn wir also am Tisch des Herrn sind und dieses Brot vor uns steht, drücken wir damit aus, dass alle Erlösten zu diesem einen Leib gehören. Wer kein Leben aus Gott hat, gehört nicht dazu. Aber alle, die sich wirklich bekehrt haben und somit Leben aus Gott haben, gehören dazu. Das bezeugen wir gemeinsam durch dieses Brot, das auf dem Tisch steht. Deshalb fährt er dann fort mit der Feststellung: denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot. Wenn wir also miteinander an diesem einen Brot teilnehmen, drücken wir miteinander aus oder bezeugen wir oder stellen wir dar, dass die Gesamtheit der Erlösten auf der ganzen Erde einen Leib bildet mit einer völligen Gemeinschaft mit ihrem Haupt Christus und mit einer völligen Gemeinschaft untereinander. In diesem einen Leib Christi gibt es keine bedingte Gemeinschaft, keine 75%-ige Gemeinschaft sondern nur eine 100%-ige mit dem Haupt und auch untereinander. Wenn wir also teilnehmen, drücken wir (also) miteinander diese Wahrheit von diesem einen Leib aus. Es mögen nur zwei oder drei sein, also nur ganz wenige, die zum Namen des Herrn zusammenkommen und dieses eine Brot vor sich haben. Dann dürfen wir doch dieses Zeugnis von diesem einen Leib kollektiv ablegen. In Vers 18 verweist der Apostel auf die Schlachtopfer des jüdischen Gottesdienstes. Alle, die von dem Opfer aßen, waren auch in Gemeinschaft mit dem Altar. Da nur von diesem Opfer alle reinen Israeliten essen durften, ist hier mit Sicherheit das Friedensopfer gemeint. Es sagt sehr viel aus über den Tisch des Herrn. Dadurch lernen wir eine weitere Wahrheit. Wenn wir an einem Ort am Brotbrechen teilnehmen, drücken wir unser Einverständnis mit der Art des Zusammenkommens an diesem Ort aus. Das ist so, ob man das will oder nicht. Wenn man irgendwo zum Abendmahl geht, drückt man sein Einverständnis aus mit der Art und Weise dieses Zusammenkommens. Deshalb ist es so wichtig, dass wir nach den biblischen Grundsätzen
4 zusammenkommen. Dann können wir auch mit Freude teilnehmen und unsere Gemeinschaft mit diesen biblischen Grundsätzen ausdrücken. In den Versen 19 und 20 beschäftigt sich der Apostel mit den Götzenopfern. Was sage ich nun? Dass ein Götzenopfer etwas sei, oder dass ein Götzenbild etwas sei? Sondern dass das, was [die Nationen] opfern, sie den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen. Wichtig ist dann der Vers 21: Ihr könnt nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch; ihr könnt nicht des Herrn Tisches teilhaftig sein und des Dämonen-Tisches. Hier benutzt der Apostel den Ausdruck Tisch des Herrn. Damit meint er nicht das Möbelstück. Der Tisch des Herrn ist ein Grundsatz, der biblische Grundsatz des Zusammenkommens. Bei einer Familie mit Kindern gibt es einen Tisch, der den Namen des Hausherrn trägt. Der Hausherr bestimmt die Grundsätze. So kann er z.b. bestimmen, dass niemand mit dem Essen beginnt, bevor zuerst gebetet wurde. Keiner steht vom Tisch auf, bevor nicht das Wort Gottes gelesen wurde. Es kann auch vorkommen, dass bei viel Besuch zwei Tische benutzt werden müssen. Dieser Tisch kann auch einmal draußen stehen. Aber überall gelten die gleichen Grundsätze. So ist es auch beim Tisch des Herrn. Diese Grundsätze des Tisches des Herrn gelten überall. Obwohl es in den verschieden Völkern mentale Unterschiede gibt, sind doch die biblischen Grundsätze in allen Ländern, überall die gleichen. Sonst könnten wir nicht den gleichen christlichen Weg gehen. Dabei beschämt uns manches in der Praxis. Die Grundsätze des Tisches des Herrn im Licht des Neuen Testamentes. Wer kann am Brotbrechen teilnehmen? 1. Unabdingbare Voraussetzung ist, dass der Betreffende Leben aus Gott hat. Ein Bekenntnis ist notwendig, reicht aber nicht aus. Es muss auch durch die Praxis bewiesen werden, dass wirklich göttliches Leben vorhanden ist, weil niemand in das Herz schauen kann. Kennzeichen göttlichen Lebens sind nach dem 1. Johannesbrief, dass man erstens Gott liebt und zweitens die Brüder liebt. Gott lieben zeigt sich am Gehorsam zum Wort Gottes. Wenn jemand eine interessante Bekehrungsgeschichte erzählt und sagt, dass er dem Herrn angehört, ist aber immer ungehorsam dem Wort Gottes, dann hat er vielleicht Leben, aber er zeigt es nicht. Oder wenn jemand sagt, er sei ein Christ und hält sich hauptsächlich bei Ungläubigen auf und besucht selten die Zusammenkünfte, dann hat er vielleicht Leben, aber er beweist es nicht. Jakobus schreibt im 2. Kapitel von jemand, der sagt, er habe Glauben: Zeige mir deinen Glauben (Jak 2,18). Er stellt dann die beiden Personen vor: Abraham und Rahab. Abraham war bereit, alles aufzugeben, weil Gott ihm dazu den Auftrag geben hatte. Darin zeigten sich sein Gehorsam und seine Liebe zu Gott, so dass er bereit war, sogar den Eingeborenen zu opfern. Rahab hat alles aufgegeben für das Volk Gottes. Sie bekannte sich zu dem Volk Gottes, in dem sie den Karmesinfaden schon aus dem Fenster hängte, als die Kinder Israel noch weit entfernt waren. Auch Aufrichtigkeit und Gottesfurcht sind wünschenswert. 2. Jemand, der wohl Leben aus Gott hat, aber in schweren moralischen Sünden lebt, kann am Brotbrechen nicht teilnehmen. Wenn er bereits teilnehmen sollte, dann muss er nach 1. Kor 5 hinausgetan werden.
5 3. Jemand, der wohl moralisch anständig lebt, aber eine böse Lehre in Bezug auf die Person und das Werk des Herrn Jesus hat, kann nicht am Brotbrechen teilnehmen. Solche bösen Lehren können z.b. sein: a. die Leugnung, dass der Herr Jesus der ewige Sohn Gottes ist oder dass Er wahrhaft Mensch ist. b. Die Behauptung, dass der Herr Jesus aufgehört habe, Mensch zu sein, als Er wieder in den Himmel auffuhr. Es ist aber absolut fundamental wahr, dass der Herr Jesus Mensch geblieben ist in der Herrlichkeit. c. Zweifel an der Vollgültigkeit des Werkes Christi. Das ist die Lehre, dass jemand, der Leben aus Gott hat und untreu ist, wieder verloren gehen kann. Diese Lehre ist sehr verbreitet. d. die Allversöhnungslehre, die behauptet, dass einmal alle Menschen und sogar der Teufel durch das Werk Christi im Himmel sein werden. e. die Vernichtungslehre, die behauptet, dass, wenn Ungläubige sterben, sie aufhören zu existieren. Wir lernen aus dem 2. Johannesbrief Verse 7 bis 10, dass wir solche Menschen nicht grüßen sollen. Wenn jemand nach 1. Kor 5 in schweren moralischen Sünden lebt, werden wir dort angewiesen mit einem solchen selbst nicht zu essen. Das macht klar, dass wir mit ihnen nicht am Tisch des Herrn Gemeinschaft haben können. 4. Wirklich Gläubige, die weder in Unmoral leben noch böse Lehren haben, aber gottesdienstliche Verbindung pflegen mit solchen, die dies wohl haben und dulden, können nicht am Brotbrechen teilnehmen. Sie selbst haben diese Böse nicht, nehmen aber am Abendmahl dieser Gruppe, die diese böse Lehre hat, teil. Dann sind sie mit dem Bösen in Verbindung. Dieser Grundsatz wird uns im NT ganz klar gezeigt. 2. Tim 2,19 b besagt: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit. Der Apostel Paulus warnt Timotheus in1. Tim 5,22: Die Hände lege niemand schnell auf und habe nicht Teil an fremden Sünden. Daraus ist ersichtlich, dass man durch Gemeinschaft an fremden Sünden schuldig wird. Offb 18,4: Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel: Geht aus ihr hinaus mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet. Das bezieht sich zwar auf eine spätere Zeit, zeigt aber doch deutlich den Grundsatz. Auch die gottesdienstlichen Verbindungen, die jemand hat, müssen also beachtet werden. 5. Auch jemand, der wirklich Leben aus Gott hat, nicht in Unmoral lebt und keine bösen Lehren hat und auch nicht in Verbindung mit Gruppen steht, die böse Lehren haben, kann dann nicht am Abendmahl teilnehmen, wenn er bei verschiedenen Gruppierungen von Gläubigen am Brotbrechen teilnimmt. Das würde die Wahrheit von dem einen Leib leugnen und im Widerspruch stehen zu dem, was in dem einen Brot dargestellt wird: der eine Leib. Er leugnet praktisch, dass wir völlig mit Christus und auch untereinander verbunden sind. Wer hat die Kompetenz jemanden zum Brotbrechen zuzulassen?
6 Ganz verbreitet in der Christenheit ist der Gedanke, dass man selbst die Kompetenz dazu habe. Dabei stützt man sich auf Kapitel 11 Ein jeder prüfe sich selbst und also esse er von dem Brot. Aber wir werden sehen, dass es in dieser Stelle nicht um die Grundsätze der Teilnahme geht. Man kann sich also nicht selbst in Gemeinschaft bringen. Auch einige Brüder können das nicht entscheiden. Der Herr hat nach Mt 18,18 allein der örtlichen Versammlung die Autorität zum Binden und Lösen gegeben, das heißt in Gemeinschaft aufnehmen und aus der Gemeinschaft hinaustun, wenn es nötig ist. Wenn nun jemand wünscht teilzunehmen, dann kann sich damit natürlich nicht die ganze Versammlung beschäftigen. Einzelne Brüder, die einen Ältestendienst ausüben, werden mit einer solchen Person sprechen und dann der Versammlung ein Zeugnis geben. Dann wird in Anwesenheit der ganzen Versammlung ein Beschluss gefasst. Autorität und Unfehlbarkeit Das sind zwei verschiedene Dinge. Autorität von Gott zu haben, bedeutet nicht, unfehlbar zu sein. Gott hat den Vätern über die Kinder Autorität gegeben. Dennoch sind Väter nicht unfehlbar, was jeder aus Erfahrung bestätigen kann. Manchmal urteilt ein Vater ganz falsch. Dann ist es gut, wenn die Frau und Mutter nicht den Vater vor den Kindern bloßstellt. Dadurch würde sie die Autorität des Vaters beschädigen. Sie wird sicher Wege finden, ihren Mann auf seinen Fehler aufmerksam zu machen, damit er es korrigieren kann. So gibt es auch Beschlüsse der Versammlung, die auch einmal falsch sein können. Wenn die Versammlung das Gebet, also ihre Abhängigkeit vom Herrn nach Mt 18,19 nicht praktiziert, dann kann das geschehen. Dann muss es korrigiert werden. Etwas Falsches kann Gott nicht anerkennen. Aber bis es korrigiert worden ist, müssen wir es respektieren. Weil es nicht nur schwarz und weiß gibt, ist auch die Beurteilung durch eine örtliche Versammlung oft nicht einfach. Es ist vielfach eine sehr große Übung, wenn jemand von einer Versammlung z.b. hinausgetan werden muss. Da kann es bei den Brüdern, die Verantwortung tragen, schlaflose Nächte geben. Oft wird schnell geurteilt, dass alles ganz falsch gemacht wurde. Es kann sein, dass die Geschwister nicht nahe beim Herrn waren und das Urteil falsch war. Dann müssen wir darauf hinwirken, dass es korrigiert wird. Die Versammlung muss das einsehen und handeln. Aber bis dahin müssen wir es respektieren. Dabei müssen wir unterscheiden zwischen respektieren und akzeptieren. Respektieren heißt, sich unter einen Beschluss beugen. Akzeptieren ist das Ja des Herzens dabei. Wenn es also um Autorität der örtlichen Versammlung geht, müssen wir ein Urteil zunächst einmal respektieren und, wenn es recht ist, es auch in unseren Herzen akzeptieren. III. Teil: Verse 23 33: Die christliche Freiheit Dabei geht es um Essen und Trinken, nicht um Sündigen oder Ähnliches, denn sonst würde der Apostel nicht schreiben: Alles ist erlaubt. Sündigen ist nicht erlaubt. Bei Essen und Trinken ist alles erlaubt außer Blut und Ersticktes nach Apg 15. Aber er zeigt uns dann in Vers 25, dass es die Güte Gottes ist, in der Er uns das alles gibt. Die Erde ist des Herrn und ihre Fülle. Das alles schenkt Er uns. Das Essen ist einerseits zur Erhaltung (1.Tim 4). Gott ist auch durch das Essen ein Erhalter aller Menschen, besonders der Gläubigen. Aber in Kapitel 6 lesen wir, dass Er uns reichlich darreicht zum Genuss. Darum können wir auch ohne ein schlechtes Gewissen einen guten Nachtisch essen, obwohl wir es eigentlich zur Erhaltung nicht benötigen. Aber er schenkt es uns zum Genuss. Aber wenn jemand sich stößt oder im Gewissen belastet wird durch etwas, was wir essen und trinken, dann sollen wir darauf
7 verzichten. Die christliche Freiheit bleibt aber bestehen (Vers 29 und 30). Er besteht darauf, dass man alles essen und trinken darf, das müssen wir lehrmäßig festhalten - aber wir müssen auch bereit sein, auf alles zu verzichten. An dieser christlichen Freiheit wollen wir festhalten und andererseits wollen wir doch bereit sein, auf alles zu verzichten, wenn ein Bruder sich daran stößt oder in seinem Gewissen belastet wird. Das Kapitel endet dann mit diesen drei Aussprüchen Alles geschehe zur Ehre Gottes Zuerst haben wir immer Gott vor uns in unserem Handeln. Seid ohne Anstoß! Seid bereit zur Selbstverleugnung Suche also nicht deinen eigenen Vorteil. Das sind drei wichtige Schlussworte. Das ist so einfach und ist doch auch die Wahrheit des Wortes Gottes. Wir wollen mit allem Ernst und in aller Demut an diesen biblischen Wahrheiten festhalten.
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