BioContact e.v. - Wissenschaftler mit der Industrie vernetzen

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1 Powered by Seiten-Adresse: BioContact e.v. - Wissenschaftler mit der Industrie vernetzen Der Verein BioContact e.v. aus Heidelberg unterstützt junge Wissenschaftler aus dem Life- Sciences-Bereich bei der beruflichen Orientierung und zeigt Möglichkeiten außerhalb der akademischen Forschung auf. Dabei fördert der Verein den Kontakt zwischen Jungwissenschaftlern und der Industrie in den Bereichen Life Sciences, Medizin und Pharmazie. Zu diesem Zweck veranstaltet BioContact e.v. unter anderem die Firmenkontaktmesse CONTACT, die im April 2011 bereits zum 11. Mal stattfindet. Die beiden Vorstandsvorsitzenden des Vereins - Anne Blumrich und Michael Bocker - gaben Caroline Ref von der BIOPRO Baden-Württemberg bei einem Gespräch Einblicke in den Verein und die Vereinsarbeit. Impressionen von der CONTACT BioContact e.v. An den Universitäten und Forschungseinrichtungen werden Studenten der Life Sciences primär an die universitäre Forschung herangeführt. Welche Möglichkeiten sie aber nach dem Studium oder der Doktorarbeit außerhalb der akademischen Forschung haben, ist oft nicht im Fokus der universitären Einrichtungen. Genau diese Lücke möchte der Verein BioContact e.v. aus Heidelberg schließen. Jobmesse CONTACT Die Organisation und Veranstaltung der Firmenkontaktmesse CONTACT, die jedes Frühjahr stattfindet, ist die Hauptaktivität des Vereins. Sie richtet sich an Doktoranden und Absolventen 1

2 naturwissenschaftlicher Studiengänge, Mediziner sowie technische Assistenten oder Laboranten und wird durch den Verein deutschlandweit an thematisch relevanten Instituten beworben. Die CONTACT bietet den Besuchern eine sehr gute Übersicht über die vielfältigen beruflichen Einsatzgebiete, die sich Absolventen der Life Sciences bieten. Die Messe wird gut angenommen, berichteten die beiden Vorstände des Vereins. Die Besucherzahl liege zwischen und Personen, darunter viele Externe, die deutschlandweit anreisen, zum Beispiel auch aus Berlin, München oder Bremen. An den Messeständen und im Vortragsrahmenprogramm der CONTACT stellen sich den Besuchern eine Vielzahl von Unternehmen vor und informieren über generelle Einstiegsmöglichkeiten und ihr aktuelles Stellenangebot. In diesem Jahr präsentieren sich unter anderem Biotech- und Pharmafirmen, Verlage und Consultingunternehmen. Darunter finden sich bekannte Namen wie Roche Diagnostics, Novartis, McKinsey und die Springer- Verlag GmbH, aber beispielsweise auch der Career Service der Universität Heidelberg und die Agentur für Arbeit. Zusätzlich zu den Vorträgen und dem persönlichen Gespräch am Stand bieten die Unternehmen Workshops rund um den Bewerbungsprozess an. Beliebte Themen sind dabei das Vorstellungsgespräch, die Gehaltsverhandlung oder der Bewerbungsmappen- Check. Neben der CONTACT veranstaltet der Verein in Heidelberg fünf bis sieben Firmenpräsentationen im Jahr. Bei jedem Event stellt sich ein Unternehmen in einem einstündigen Vortrag vor und zeigt mögliche Positionen für Life-Sciences-Absolventen auf. Der Verein BioContact e.v. Anne Blumrich und Michael Bocker, 1. und 2. Vorsitzende(r) von BioContact e.v., vor dem DKFZ in Heidelberg BIOPRO/Ref BioContact e.v. wurde im Sommer des Jahres 2001 von Doktoranden des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gegründet. Mittlerweile wird der Verein von Doktoranden aus unterschiedlichen lebenswissenschaftlichen Einrichtungen Heidelbergs getragen. Neben dem 2

3 DKFZ - an dem Anne Blumrich und Michael Bocker promovieren - kommen die Doktoranden beispielsweise aus dem Max-Planck-Institut und dem BioQuant. Derzeit engagieren sich zirka 30 aktive Mitglieder im Verein. Sie arbeiten alle ehrenamtlich, neben ihren beruflichen Verpflichtungen. Vereinsleben Durch die Organisation der CONTACT ist die Vereinsarbeit in Saisons unterteilt, erklärten die beiden Vorsitzenden im Interview. So kommen neue Mitglieder normalerweise im Herbst, wenn die neue Messeplanung beginnt, in den Verein. Am Anfang der Saison stellt sich der Verein Interessierten hierfür auf einem Grillfest vor. Die meisten neuen Mitglieder werden durch persönliche Kontakte auf den Verein aufmerksam, erzählten Anne Blumrich und Michael Bocker im Gespräch. So war es auch bei ihnen. Andere Mitglieder, die zum Beispiel im selben Labor ihre Doktorarbeit machen, erzählen begeistert von der Vereinsarbeit, und so kommen neue Personen aus Neugier zum Grillfest oder einem ersten Vereinstreffen. Die Mitglieder sind in ihrer Doktorandenzeit, also in der Regel drei Jahre, aktiv im Verein tätig. Danach orientieren sie sich beruflich neu, bleiben dem Verein aber normalerweise als passives Mitglied (Alumni) erhalten. Die Vereinsarbeit ist auf kleine Teams verteilt, die in ihrem jeweiligen Themengebiet selbstständig arbeiten. So gibt es im Bereich Messe mehrere Arbeitsgruppen, beispielsweise Messeorganisation, Messekatalog, Homepage und ebenso mehrere Teams im Bereich allgemeine Vereinsarbeit. Etwa alle zweieinhalb Wochen finden große Vereinstreffen statt, in denen alle aktiven Vereinsmitglieder über die Vorschläge und geleistete Arbeit der kleinen Gruppen beraten sowie vereinsübergreifende Themen besprechen. Die Teams werden saisonweise neu zusammengestellt, wobei jedes Mitglied mehrere Wünsche angeben kann, in welchen Gruppen es sich engagieren möchte. In den Teams werden dabei stets alte Hasen mit neuen Mitgliedern gemischt, so dass die bisher gesammelten Erfahrungen, trotz der häufigen Wechsel bei den Aktiven, immer an die Nachfolgenden weitergegeben werden. Wer kann Mitglied werden und wie? Mitglied werden kann im Prinzip jeder mit Interesse an Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik, Mathematik), Medizin und den Life Sciences. Die beiden Vorsitzenden umschrieben das im Interview wie folgt: jeder der Lust habe sich neben seiner Doktorarbeit noch zusätzlich zu engagieren, der Spaß an der Organisation von Veranstaltungen habe, der Lust habe neue Menschen zu treffen, Doktoranden sowie Mitarbeiter von Firmen, dem die Kommunikation mit Menschen Spaß mache, und der sich für andere Menschen engagieren möchte, sich ausprobieren und Erfahrungen sammeln wolle. Jeder, der aber auch arbeiten möchte, das muss man ganz klar sagen, fügte Michael Bocker hinzu. Anne Blumrich beschreibt ein typisches Mitglied gerne als einen Machertypen, weil es Menschen sind, die gerne etwas auf die Beine stellen und auch gerne Neues schaffen wollen. Einsatz, der sich auszahlt - für sich und für andere Aber im Verein wird natürlich nicht nur gearbeitet, es geht vor allem auch darum, persönliche Kontakte zu knüpfen und ein Netzwerk zu anderen Doktoranden, aber auch zu Firmen 3

4 aufzubauen. Michael Bocker, der seit Sommer 2009 im Verein aktiv ist, berichtete, er habe sehr viel davon profitiert, dass er über den Verein so viele Menschen getroffen habe, auch in der praktischen Arbeit im Labor. Wenn im Labor einmal etwas fehle, sei es sehr hilfreich zu wissen, dass zum Beispiel in der Etage darüber eine Person arbeitet, die man kennt und von der man es sich ausleihen könne. Im Gespräch erzählte er auch, was ihn motiviert, sich im Verein zu engagieren und was ihm an der Vereinsarbeit besonders viel Freude macht: Es motiviere, zu sehen, dass die Arbeit Erfolg hat. Es ist das Schönste, zu hören, dass eine Kollegin auf der Messe war, es ihr gefallen hat und sie sogar einen guten Kontakt bekommen hat. Dann hat sich die Arbeit gelohnt. Ich glaube, das verbindet uns alle im Verein, die Motivation auch etwas zu hinterlassen und dass man seinen Mitstudenten hilft zu entscheiden, was sie nach der Doktorarbeit machen möchten." Anne Blumrich sagte über die Arbeit im Verein: Es ist auf jeden Fall ein Training für das Berufsleben und ein Reifeaspekt für sich selbst, den man durch die Arbeit im Verein mitbekommt." Weiterhin beschrieb sie, man kann, je nachdem welche Position man hat, verschiedene Stile bezüglich der Teamarbeit und diverse Aufgabenfelder ausprobieren. Wie geht es mir zum Beispiel, wenn auf einmal fünf Leute vor mir sitzen und ich mit ihnen etwas erarbeiten soll, oder als Kassenwart, wenn ich die Verantwortung für die Finanzen trage. Habe ich Spaß daran oder kann ich deswegen nicht mehr schlafen." Stay in Contact Das Alumni-Portal Der Verein zählt zusätzlich zu den aktiven Mitgliedern etwa 150 bis 160 Alumnis. Um die Kontakte zu den Ehemaligen aufrechtzuerhalten oder auch neue zu knüpfen, haben die Aktiven im letzten Jahr erstmals ein Alumnitreffen organisiert, das sehr gut angenommen wurde. Eine ähnliche Veranstaltung soll jetzt alle zwei Jahre stattfinden. Es war eine enorme Resonanz, sowohl von den weit angereisten Alumnis als auch den aktiven Mitgliedern", erzählte Anne Blumrich. Zusätzlich ist auf der Vereinshomepage ein eigenes Alumni-Portal für alle Mitglieder installiert worden. Es bietet die Möglichkeit, über die regelmäßig stattfindenden Treffen hinaus in Kontakt zu bleiben. Im Portal können die Mitglieder ihr Profil einstellen, nach anderen Mitgliedern suchen und auch kurze Nachrichten versenden. Außerdem gibt es eine Pinnwand, auf der Neuigkeiten des Vereins veröffentlicht werden, so dass auch die Ehemaligen informiert bleiben. Der Kontakt zu den Alumnis gibt den aktiven Mitgliedern die Chance, einen Einblick in verschiedene Berufe und Firmen zu bekommen oder auch einen Bewerbungstipp zu erhalten. Weitere Informationen zu BioContact e.v. finden Sie auf der Vereinshomepage. Dort können Sie auch einen Newsletter abonnieren, der über alle Veranstaltungen des Vereins informiert. 4

5 Fachbeitrag Caroline Ref BIOPRO BIOPRO Baden-Württemberg GmbH Weitere Informationen BioContact e.v. c/o. DKFZ Im Neuenheimer Feld Heidelberg info(at)biocontact.info 5