Gesetz über die Schiffahrt und die Besteuerung der Schiffe (Schiffahrtsgesetz) vom (Stand )
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- Meike Silke Baumgartner
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1 767. Gesetz über die Schiffahrt und die Besteuerung der Schiffe (Schiffahrtsgesetz) vom (Stand ) Der Grosse Rat des Kantons Bern, gestützt auf Artikel 9 der Staatsverfassung vom 4. Juni 89 ), das Bundesgesetz vom. Oktober 975 über die Binnenschiffahrt ) sowie das Bundesgesetz vom 7. Oktober 98 über den Umweltschutz ), auf Antrag des Regierungsrates, beschliesst: Einleitung Art. Zweck Dieses Gesetz regelt a b c die Benützung der Gewässer durch Schiffe, die Inanspruchnahme der Gewässer durch Einrichtungen für die Schiffahrt und den Wassersport, die Besteuerung der Schiffe. Ausübung der Schiffahrt Art. Ausübung der Schiffahrt Die Schiffahrt auf öffentlichen Gewässern ist frei. Soweit das öffentliche Interesse oder der Schutz wichtiger Rechtsgüter es erfordern, kann der Grosse Rat durch Dekret im Rahmen des Bundesrechtes a b die Schiffahrt auf bestimmten bernischen Gewässern einschränken, die Zahl der auf einem Gewässer zugelassenen Schiffe begrenzen. ) Aufgehoben durch Verfassung des Kantons Bern vom ; BSG 0. ) SR ) SR 84.0 * Änderungstabellen am Schluss des Erlasses 990 d 95 f 0
2 767. Die Schiffahrtsbehörde kann im Rahmen des Bundesrechtes für bestimmte Gewässerabschnitte Verkehrsbeschränkungen und Anordnungen erlassen, soweit der Schutz der Betroffenen vor Lärm und Luftverschmutzung, die Sicherheit, die Erleichterung oder die Regelung des Verkehrs, der Schutz der Ufer, der Pflanzen- und Tierwelt oder der Gewässer dies erfordern. 4 Für Massnahmen auf interkantonalen Gewässern schliesst der Regierungsrat Vereinbarungen mit anderen Kantonen ab. Art. Zuständigkeiten Schiffahrtsbehörde ist das Strassenverkehrs- und Schiffahrtsamt. Es ist, soweit nicht ausdrücklich anders geregelt, zuständig für den Vollzug aller eidgenössischen und kantonalen Vorschriften über die Binnenschiffahrt. Die Kantonspolizei sorgt für die öffentliche Sicherheit, Ruhe und Ordnung auf den Gewässern. Die zuständige Stelle der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion ist zuständig für die Erteilung der Bewilligungen für gesteigerten Gemeingebrauch und Sondernutzung. Die betroffenen Gemeinden sowie Fachorganisationen sind anzuhören. * Art. 4 Begriffe Als öffentliche Gewässer im Sinne dieses Gesetzes gelten alle Seen, Flüsse, Bäche und Kanäle, die sich zur Ausübung der Schiffahrt eignen. Ausgenommen sind Gewässer, an denen durch besondere Titel Privateigentum nachgewiesen ist. Als wichtige Rechtsgüter im Sinne von Artikel gelten namentlich die Natur und die Umwelt sowie die Erhaltung des Erholungsraumes und der Bergwelt. Art. 5 Ein- und Auswasserung von Schiffen Schiffe dürfen nur an dafür geeigneten Stellen ein- und ausgewassert werden oder anlegen. Die Ufer sowie die Pflanzen- und die Tierwelt dürfen dabei nicht beeinträchtigt werden. Wenn ein Schiff nicht zum Verkehr zugelassen ist oder sein Betrieb den Verkehr oder die Umwelt gefährdet, darf es nicht eingewassert werden. Art. 6 Stilliegen Für das dauernde Stilliegen eines Schiffes in öffentlichen Gewässern darf nur ein von der zuständigen Behörde bewilligter Schiffsliegeplatz benützt werden.
3 767. Art. 7 Sicherstellung Die Schiffahrtsbehörde kann ein Schiff sicherstellen und nötigenfalls auswassern, wenn a das Schiff widerrechtlich eingewassert wurde oder vorschriftswidrig stilliegt, und b die Halterin oder Eigentümerin, beziehungsweise der Halter oder Eigentümer der Aufforderung, den widerrechtlichen Zustand zu beseitigen, innert Monatsfrist nicht nachkommt. Die Kantonspolizei kann ein Schiff sicherstellen und nötigenfalls auswassern, wenn a das Schiff vorschriftswidrig stilliegt, und b der Verkehr behindert wird. Sicherstellung und Auswasserung erfolgen auf Kosten und Gefahr der Halterin oder Eigentümerin, beziehungsweise des Halters oder Eigentümers. Diese haften solidarisch. Art. 8 Gesteigerter Gemeingebrauch, Sondernutzung Für jede über den Gemeingebrauch hinausgehende Inanspruchnahme von öffentlichen Gewässern durch Einrichtungen für die Schiffahrt und den Wassersport ist eine Bewilligung erforderlich. Eine solche Bewilligung ist auch dann erforderlich, wenn der unter dem beanspruchten Gewässerteil liegende Grund und Boden im Eigentum von Gemeinden oder Privaten steht. Es besteht kein Rechtsanspruch auf die Erteilung einer Bewilligung. Die Bewilligung kann mit Auflagen verbunden werden. 4 Wurden ortsfeste Anlagen aufgrund einer Baubewilligung errichtet, ist die Bewilligung unbefristet. Alle übrigen Bewilligungen sind auf eine Dauer von längstens fünf Jahren befristet. 5 Für jede über den Gemeingebrauch hinausgehende Inanspruchnahme von öffentlichen Gewässern ist jährlich eine Abgabe zu entrichten. Diese beträgt pro Quadratmeter genutzter Wasseroberfläche bis 5 Franken, total wenigstens aber 00 Franken. * 6 Für öffentliche Badeanstalten und Anlagen, die der öffentlich konzessionierten Schiffahrt dienen, sind keine Abgaben zu entrichten.
4 Art. 9 Verantwortlichkeit Die Verantwortlichkeiten für Schäden am Gewässer und seinen Ufern, die aus der Benützung des Gewässers durch die Schiffahrt und den Wassersport entstehen, richten sich nach den Vorschriften über den Gewässerschutz. Art. 0 Verankerungsbewilligung Eine Verankerungsbewilligung ist erforderlich für die Erstellung und Erweiterung a von Anlagen für die Schiffahrt und b von Anlagen auf dem Wasser für die Ausübung des Bade- und Wassersports. Die Verankerungsbewilligung wird durch die Schiffahrtsbehörde als schiffahrtspolizeiliche Zusatzbewilligung zur Baubewilligung erteilt. Art. Schiffsliegeplätze Der Regierungsrat regelt die Verwaltung und Vermietung der dem Staat gehörenden oder von ihm verwalteten Schiffsliegeplätze. Der Regierungsrat erlässt Richtlinien für die Vermietung der dem Staat gehörenden oder von ihm verwalteten Schiffsliegeplätze. Er berücksichtigt dabei a b c den Wohnsitz der Bewerberin oder des Bewerbers, deren Beziehung zur Schiffahrt und das Verfügen der Bewerberin oder des Bewerbers über einen Schiffsliegeplatz. Art. * Prüfungsexperten Die im Bundesrecht vorgeschriebenen Schiffs- und Schiffsführerprüfungen werden von haupt- und nebenamtlichen Expertinnen und Experten durchgeführt. Art. Fähren Der Betrieb von Fähren bedarf einer Bewilligung der kantonalen Schiffahrtsbehörde, soweit er nicht unter das Personenbeförderungsregal des Bundes fällt. Art. 4 Vermietung Die gewerbsmässige Vermietung von Schiffen an Dritte bedarf der Bewilligung der kantonalen Schiffahrtsbehörde.
5 Art. 5 Vorteilsausgleich Wer aus einer Verkehrsanordnung einen besonderen Vorteil zieht, trägt die Kosten der Bekanntmachung sowie der Beschaffung, des Anbringens und des Unterhaltes der Schiffahrtszeichen. In begründeten Fällen kann die Schiffahrtsbehörde einen Teil der Kosten erlassen. Rettungsdienst auf dem Wasser Art. 6 Sturmwarn- und Rettungsdienst Der Staat unterhält einen Sturmwarn- und Rettungsdienst. Die Kantonspolizei sorgt für den Rettungsdienst auf dem Wasser. Sie arbeitet mit den Ufergemeinden, die über eine entsprechende Organisation verfügen, und den privaten Seerettungsdiensten zusammen. Die Kantonspolizei schliesst mit den Ufergemeinden, die über eine entsprechende Organisation verfügen, und mit den privaten Seerettungsdiensten Vereinbarungen über die Ausübung des Sturmwarn- und Rettungsdienstes auf dem Wasser ab. 4 Der Regierungsrat erlässt Richtlinien über die Entschädigungen für den Seerettungsdienst. Die vereinbarten Leistungen sind angemessen zu entschädigen. Art. 7 Rettungskosten Rettungskosten werden der Verursacherin und dem Verursacher auferlegt, wenn sie ein Verschulden trifft. Keine Kosten werden erhoben, wenn die Auferlegung der Kosten eine unverhältnismässige Härte bedeutet. 4 Besteuerung der Schiffe Art. 8 Grundsatz Steuerpflichtig sind die Halterinnen und Halter von Schiffen für Schiffe, die mit bernischen Kennzeichen versehen sein müssen. Art. 9 Ausnahmen Von der Steuerpflicht ausgenommen sind a b c Schiffe des Bundes, aufgrund einer eidgenössischen Konzession betriebene Schiffe, Schiffe, die ausschliesslich im Rettungsdienst eingesetzt werden,
6 d e Schiffe, die ausschliesslich zur Ausübung der Berufsfischerei eingesetzt werden, Ruderboote, die ausschliesslich der Wasserfahrausbildung dienen. Art. 0 Bemessungsgrundlagen Die Höhe der Steuer bemisst sich unter Berücksichtigung eines Grundtarifs nach der Motorenleistung in kw sowie nach der Länge des Schiffes. Art. Steuerrahmen Die jährliche Steuer für ein Schiff beträgt mindestens 40 und höchstens Franken. Der Grosse Rat legt die Steuersätze durch ein Dekret fest. Art. Steuerperiode Steuerperiode ist das Kalenderjahr. Die Steuer ist im voraus, pauschal für die gesamte Schiffahrtssaison des entsprechenden Kalenderjahres, zu entrichten. Die Hälfte der Steuer wird geschuldet, wenn die Inverkehrsetzung nach dem. Juli oder die Ausserverkehrsetzung vor dem. August erfolgt. 5 Beiträge im Interesse der Durchführung von Aufgaben im Zusammenhang mit der Schiffahrt Art. Interkantonale Vereinigungen An Vereinigungen, die sich für die interkantonale Zusammenarbeit unter den Behörden in der Schiffahrt einsetzen, können Beiträge ausgerichtet werden. Art. 4 Anlagen Für die Errichtung von öffentlichen Anlagen, die der Ein- und Auswasserung von Schiffen oder der Sicherheit und dem Umweltschutz in der Schiffahrt dienen, können Beiträge ausgerichtet werden. Die Beitragszahlungen dürfen jährlich gesamthaft Franken nicht übersteigen. Die Beitragszahlungen sind vor ihrer Ausrichtung mit den Zielen und allfälligen Zahlungen nach dem Gesetz vom 6. Juni 98 über See- und Flussufer ) zu koordinieren. ) BSG 704.
7 Art. 5 Beitragsausrichtung Der Regierungsrat legt das Verfahren zur Prüfung der Projekte und zur Ausrichtung der Beiträge fest und beschliesst unter Vorbehalt der Finanzkompetenz des Grossen Rates endgültig. Die Polizei- und Militärdirektion berücksichtigt die Beiträge im Rahmen ihres Voranschlages. * Es besteht kein Anspruch auf Ausrichtung von Beiträgen. 6 Rechtspflege Art. 6 Beschwerde Gegen Verfügungen, die gestützt auf dieses Gesetz erlassen werden, kann bei der Polizei- und Militärdirektion Beschwerde erhoben werden. * Gegen Verfügungen, die gestützt auf Artikel 8 dieses Gesetzes erlassen werden, kann bei der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion Beschwerde erhoben werden. * Im übrigen richtet sich das Verfahren nach dem Gesetz über die Verwaltungsrechtspflege ). 7 Schlussbestimmungen Art. 7 Vollzug Der Grosse Rat und der Regierungsrat erlassen die ergänzenden Ausführungsbestimmungen. Der Regierungsrat setzt die Gebühren für die Verfahren und Tätigkeiten der Behörden fest. Art. 8 Aufhebung bisherigen Rechts Mit Inkrafttreten dieses Gesetzes sind alle dazu im Widerspruch stehenden Vorschriften aufgehoben. Es sind insbesondere aufgehoben: a b Verordnung vom 8. März 979 betreffend die Einführung zum Bundesgesetz über die Binnenschiffahrt, Verordnung vom 4. März 98 über die Zuständigkeiten in der Schiffahrt. ) BSG 55.
8 Art. 9 Inkrafttreten Der Regierungsrat bestimmt den Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes. Bern, 9. Februar 990 Im Namen des Grossen Rates Der Präsident: Krebs Der Vizestaatsschreiber: Krähenbühl RRB Nr. 806 vom 7. Oktober 990: Inkraftsetzung auf den. Januar 99
9 Änderungstabelle - nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Änderung BAG-Fundstelle Erlass Erstfassung 990 d 95 f Art. 5 Abs. geändert 99 d 6 f Art. 6 Abs. geändert 99 d 6 f Art. 8 Abs. 5 geändert Art. Abs. geändert Art. 6 Abs. geändert Art. geändert 05-45
10 Änderungstabelle - nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Änderung BAG-Fundstelle Erlass Erstfassung 990 d 95 f 0 Art. Abs geändert 04-7 Art. 8 Abs geändert 0- Art geändert Art. 5 Abs geändert 99 d 6 f 80 Art. 6 Abs geändert 99 d 6 f 80 Art. 6 Abs geändert 04-7
Es fördert die gesunde Entwicklung der Jugend und die Erhaltung der Gesundheit auf allen Altersstufen.
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