Vorlesung: Relationale Datenbanksysteme
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- Katharina Kneller
- vor 6 Jahren
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1 Vorlesung: Relationale Datenbanksysteme Softwareentwicklungsprojekt 1+2 Softwaretechnik 2 Dienstorientiertes Rechnen in der Praxis Dipl.-Inf. Andreas Göbel Friedrich-Schiller-Universität Jena Lehrstuhl für Datenbanken und Informationssysteme
2 AGENDA 1. Motivation 2. ANSI-SPARC-Architektur 3. Relationales Datenbankmodell 4. SQL 5. Zwischenpräsentation der Projekte Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 2
3 MOTIVATION ANWENDUNGSSYSTEME In sehr vielen Anwendungssystemen stehen Datenbestände im Mittelpunkt der Betrachtungen Unternehmensdaten Stammdaten: Daten über Kunden, Artikel, Personal, Filialen, etc. Bewegungsdaten: Aufträge, Lieferungen, Rechnungen, s, etc. Bestandsdaten: Lagerangaben, Bestandsmengen Datenbestände werden zum Zugriff und zur Veränderung bereitgestellt Zugriff über eine Anwendung oder direkt (Ad-hoc) Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 3
4 MOTIVATION BEGRIFFE Anwender/ Benutzer Anwendungs programm DBMS DB (DBS) Datenbanksystem (DBS) Entspricht DBMS + DB, üblicherweise auf separatem DB-Server Datenbankmanagementsystem (DBMS) Verwaltet den Datenbestand und alle Zugriffe darauf Datenbank (DB) Strukturierte Sammlung von Datensätzen Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 4
5 MOTIVATION ANFORDERUNGEN Persistente Datenhaltung Sicherheit vor Datenverlust Hohe Verfügbarkeit der Daten Sicherheit vor unberechtigtem Zugriff / Verändern Sehr schneller Datenzugriff Hohe Benutzerfreundlichkeit Paralleler Zugriff Verwaltung sehr großer Datenmengen Hohe Flexibilität bezüglich der Datenverteilung Hohe Flexibilität bezüglich der Lastverteilung Hoher Grad an semantischer Integrität Hoher Grad an Datenunabhängigkeit Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 5
6 AGENDA 1. Motivation 2. ANSI-SPARC-Architektur 3. Relationales Datenbankmodell 4. SQL 5. Zwischenpräsentation der Projekte Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 6
7 ANSI-SPARC-ARCHITEKTUR Anwender/ Benutzer Externes Schema 1 Logische Datenunabhängigkeit Konzeptuelles Schema Physische Datenunabhängigkeit Internes Schema DB Anwendungs programm Externes Schema 2 Spezielle Sichten des Gesamtmodells nutzer- oder anwendungsspezifische Sichten auf den Datenbestand bzw. einen Ausschnitt Gesamtmodell der Miniwelt Gesamtdarstellung des Datenmodells auf logischer, systemunabhängiger und anwendungsunabhängiger Ebene Interne, physische Darstellung der Daten Wo und wie werden die Daten physisch abgelegt und welche Hilfsstrukturen stehen zur Effizienzsteigerung zur Verfügung Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 7
8 AGENDA 1. Motivation 2. ANSI-SPARC-Architektur 3. Relationales Datenbankmodell 4. SQL 5. Zwischenpräsentation der Projekte Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 8
9 RELATIONALES DATENBANKMODELL ZIELSTELLUNG Einfaches Daten(bank)modell mit mathematisch fundierter Grundlage Einfache Datenbanksprache Ebenfalls mit mathematisch fundierter Grundlage Deskriptive Anfragen statt Navigation Trennung von logischen (was) und physischen Aspekten (wie) DBMS verwaltet den Zugriff zu den Daten und kann durch den Optimizer eine optimale Ausführungsstrategie wählen Ermöglicht neben Zugriffen durch Anwendungsprogramme auch Ad-hoc- Anfragen Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 9
10 RELATIONALES DATENBANKMODELL BEGRIFFE Bestandteile eines Relationenschemas Schemaname Menge von Attributnamen A 1, A 2,..., A n Menge von Wertebereichen (Domänen) D 1, D 2,..., D n Integritätsbedingungen: Keine angestellten Bergmänner aus Schneeberg Datenbankschema: Menge von Relationenschemata + relationenübergreifende Integritätsbedingungen Relation R D 1 D 2... D n Tupel r є R mit r = (d 1, d 2,..., d n ), wobei gilt: d i є D i Schemaname Tupel (als Tabellenzeilen dargestellt) Müller Meier Schulze Schreiner Schmied Bergmann Attribut(name) A i mit zugehörigem Wertebereich D i Angest Name Beruf Wohnort GebJahr Jena Jena Seiffen Attribut(wert) Schema Daten, konkrete Relation Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 10
11 RELATIONALES DATENBANKMODELL SCHLÜSSEL Relationen sind Mengen, es dürfen also in einer Relation keine identischen Tupel auftauchen unzulässig Angest Name Beruf Wohnort GebJahr Müller Müller Schreiner Schreiner Jena Jena Relationenmodell verlangt für jede Relation einen Schlüssel (identifizierende Attributkombination) Angest Angest PNR Name Beruf Wohnort GebJahr Müller Meier Schulze Schreiner Schmied Bergmann Jena Jena Seiffen Falls für eine Relation mehrere Schlüssel(kandidaten) existieren, muss einer ausgewählt werden als Primärschlüssel Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 11
12 RELATIONALES DATENBANKMODELL VIEWS UND INDIZES Anwender/ Benutzer Externes Schema 1 Anwendungs programm Externes Schema 2 Spezielle Sichten des Gesamtmodells: Views Konzeptuelles Schema Gesamtmodell der Miniwelt: Tabellen Internes Schema Interne, physische Darstellung der Daten: Indizes 1 Müller Schreiber Jena Meier Schmied Jena Schulz Bergmann Seiffen , Meier 1, Meier 3, Schulz DB Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 12
13 AGENDA 1. Motivation 2. ANSI-SPARC-Architektur 3. Relationales Datenbankmodell 4. SQL 5. Zwischenpräsentation der Projekte Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 13
14 SQL GRUNDLAGEN DIE Datenbanksprache zur Definition, Manipulation und Abfrage von Daten in relationalen Datenbanken Entstand in 1970er Jahren im Rahmen des IBM-Projekts System R unter dem Namen SEQUEL (Structured English QUEry Language) Von allen bedeutenden DBMS verwendet Kommerziell: Oracle Database, IBM DB2, Microsoft SQL Server, Informix (IBM), Sybase (SAP), etc. Open Source: PostgreSQL, MySQL, Ingres, etc Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 14
15 SQL NORMIERUNG Durch American National Standards Institute, ISO (und DIN) Meilensteine 1987, 1989, 1992, 1999, 2003, 2006, 2008 Produkte sind weitgehend SQL-89 konform, teils SQL-92 Sie bieten zudem zahlreiche Spezialitäten und Eigenheiten, die nicht normkonform sind werden ggf. später in die Norm aufgenommen Aufnahme jedoch meist in veränderter Form Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 15
16 SQL DATENDEFINITION Anwender/ Benutzer Externes Schema 1 Anwendungs programm Externes Schema 2 Spezielle Sichten des Gesamtmodells: Views create view drop view Konzeptuelles Schema Internes Schema Gesamtmodell der Miniwelt: Tabellen create table alter table drop table Interne, physische Darstellung der Daten: Indizes create index alter index drop index 1 Müller Schreiner Jena Meier Schmied Jena Schulz Bergmann Seiffen , Meier 1, Meier 3, Schulz DB Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 16
17 SQL DATENDEFINITION (CREATE TABLE) Angest PNR Name Beruf Wohnort GebJahr Syntax am Beispiel: CREATE TABLE Angest( pnr CHAR(3) PRIMARY KEY, name VARCHAR(20) NOT NULL, beruf VARCHAR(30) NOT NULL, wohnort VARCHAR(30) NOT NULL, gebjahr INTEGER CHECK (gebjahr >= 0));... Tabelle ist nach dem Anlegen leer, d.h. sie enthält keine Tupel Die not null Klausel verbietet das Auftreten von Nullwerten (Null Values, undefiniert ) in jenen Spalten Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 17
18 SQL DATENDEFINITION (ALTER TABLE) Änderung von Relationenschemata (Schemaevolution) Beispiele: Hinzufügen neuer Attribute (Spalten) zu einer Tabelle ALTER TABLE Angest ADD COLUMN nationalitaet CHAR(3) NOT NULL DEFAULT 'GER'; Löschen von Attributen (Spalten) ALTER TABLE Angest DROP COLUMN nationalitaet; (Sehr eingeschränktes) Ändern von Eigenschaften von Tabellenattributen ALTER TABLE Angest ALTER wohnort SET DEFAULT 'Jena'; Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 18
19 SQL DATENDEFINITION (ALTER TABLE) Mehr Möglichkeiten in Produkten wären wünschenswert Schemaänderungen sind generell ein heikles Thema Was geschieht mit den vorhandenen Daten bei einer Schemaevolution? Sofortige Transformation in neues Format Verzögerte Transformation in neues Format Was, wenn Transformation scheitert / nicht automatisch durchführbar? Auswirkungen auf vorhandene Anwendungen? Bisher genutzte SQL-Anfragen müssen geändert werden Sichten (Views) lösen das Problem teilweise Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 19
20 SQL DATENDEFINITION (DROP TABLE) Löschen von Tabellen (Relationsschema und Daten) Syntax: drop table tablename {restrict cascade} restrict-angabe: Das Löschen unterbleibt, wenn noch Bezugnahme von außen auf die Tabelle via Integritätsbedingungen/Sichtdefinitionen cascade-angabe: Bezugnehmende Integritätsbedingungen/Sichten werden mitgelöscht Beispiel: drop table Angest cascade Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 20
21 SQL DATENÄNDERUNG ALTER TABLE zur Änderung des Relationenschemas Änderungen der Daten in SQL: Update, Insert, Delete (+Select) Alle Änderungsanweisungen sind dazu in der Lage, mengenorientiert zu arbeiten (Verarbeitung von 1Tupel je Anweisung) Benutzungsvorteile und Effizienzvorteile Beispiele: Angest PNR Name Beruf Wohnort GebJahr INSERT INTO Angest(pnr, name, beruf, wohnort) VALUES ('P01', 'Müller', 'Schreiner', 'Jena'), ('P02', 'Meier', 'Schmied', 'Jena'), ('P03', 'Schulze', 'Bergmann', 'Seiffen'); UPDATE Angest SET wohnort='lichtstadt' WHERE wohnort='jena'; DELETE FROM Angest WHERE beruf='bergmann' Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 21...
22 SQL DATENZUGRIFF Geschieht über SELECT-FROM-WHERE-Konstrukt (kurz SFW) SELECT: bestimmt Ergebnisstruktur einer Anfrage FROM: Definiert, welche Relationen zur Beantwortung der Anfrage benötigt werden WHERE: legt fest, welche Daten genau geholt werden sollen Beispiel: SELECT Name, Beruf FROM Angest WHERE Wohnort = 'Jena' OR Wohnort = 'Lichtstadt'; Ergebnis ist Multimenge, die Duplikate erlaubt Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 22
23 ERGÄNZUNGEN ZUM SFW-KONSTRUKT explizites Verbieten von Duplikaten über DISTINCT-Klausel SELECT DISTINCT Name, Beruf FROM Angest Sortiertes Anfrageergebnis über ORDER BY SELECT Name, Beruf FROM Angest ORDER BY Name DESC Nutzung eingebauter Funktionen wie COUNT, SUM, AVG, MIN, MAX SELECT COUNT(*) FROM Angest SELECT MIN(GebJahr) FROM Angest Weitere Details in der Veranstaltung Datenbanksysteme 1 Gruppierung durch GROUP BY, HAVING Relationenübergreifende Anfragen via Joins und Subqueries Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 23
24 AGENDA 1. Motivation 2. ANSI-SPARC-Architektur 3. Relationales Datenbankmodell 4. SQL 5. Zwischenpräsentation der Projekte Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 24
25 ZWISCHENPRÄSENTATION DER PROJEKTE Zwischenvortrag für ALLE Studenten zum Status des jeweiligen Projekts Organisatorisches: Termin: Mittwoch, , 10-11Uhr, SR 130 CZ3 Jedes Team erhält 15 Minuten Jedes Team-Mitglied soll in etwa dieselbe Redezeit haben Inhalt: Bisherige Tätigkeiten, aktuelle Arbeiten erste Erfahrungen, weitere Planung Weitere Zwischentermine: Anfang Juni (15 Minuten je Team) Abschlusspräsentation (30 Minuten je Team) Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 25
26 FRAGEN Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kompromiss zwischen RDBMS und NoSQL (DBIS-Oberseminar ) Folie 26
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