Das Wahljahr 2017: Mitgliederversammlungen des DStV und DStI in Hamburg
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1 DStV-Forum 07-08/2017 TB-Nr.: 071/17 Das Wahljahr 2017: Mitgliederversammlungen des DStV und DStI in Hamburg Als Gastgeber der diesjährigen Mitgliederversammlungen des Deutschen Steuerberaterverbands e.v. (DStV) und des Deutschen Steuerberaterinstituts e.v. (DStI) am hatte der Mitgliedsverband Hamburg in die Hansestadt geladen. Auf der Agenda standen insbesondere die Wahl des Präsidenten und der Vizepräsidenten. Die Delegierten DStV-/DStI-Mitgliederversammlung 2017 in Hamburg der Mitgliederversammlungen sprachen StB/WP Harald Elster erneut ihr Vertrauen aus und bestätigten ihn in seinem Amt als Präsident beider Vereine. Bericht des Präsidenten Elster ließ in seinem Bericht nicht nur das vergangene Jahr Revue passieren, sondern ging auch auf die Herausforderungen der kommenden Jahre ein. Der DStV verstehe sich seit jeher als Vertreter des gesamten Berufsstands der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe. Hierfür sei es unerlässlich, auf Bundesebene zu agieren, wobei er die intensiven Kontakte mit dem Bundesministerium der Finanzen (BMF), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) hervorhob. Dennoch werde es in Zukunft noch
2 2 wichtiger, die Arbeit auf europäischer Ebene zu intensivieren, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Kontakte zu pflegen. Die Präsenz des DStV in Europa müsse größer werden. StB/WP Harald Elster StB/WP Harald Elster Bezüglich des Ende 2016 verkündeten Gesetzes zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen (sog. Kassengesetz ; BGBl. I 2016, S. 3152) zeigte sich Elster wenig begeistert darüber, dass nach vielen gemeinsamen Beratungen unbesprochene Regelungen Eingang fanden. Erfreut zeigte er sich aber über die EU- Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Wie vom DStV mehrfach gefordert, ermöglichen nun Sonderregelungen die berufliche Verschwiegenheit. Berichte der Vizepräsidenten Im Anschluss präsentierten die Vizepräsidenten einen Einblick in ihre Arbeit für den DStV. StB/WP Prof. Dr. H.-Michael Korth gab einen kurzen Abriss über die Arbeit der European Tax Advisor Federation (ETAF), in welcher er als Boardmitglied den DStV vertritt. Im Anschluss stellte er die Gefahren des Dienstleistungspakets dar, welche er insbesondere in der Umkehr der Beweislast sehe. StB/RB Manfred F. Klar berichtete über die Tätigkeit des Steuerrechtsausschusses zum Thema Anzeigepflicht von Steuergestaltungen. Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäfte
3 3 haben gezeigt, dass eine Regulierung notwendig sei, jedoch treten bei der Ausgestaltung möglicher Regelungen viele Fragen auf. Das Kernproblem bestehe in der Bestimmung des anzeigepflichtigen Gegenstands. Das Max-Planck-Institut hat daher die Schaffung einer Anzeigepflicht nur modellhafter Steuergestaltungen vorgeschlagen. Klar betonte, dass man jedoch nicht vergessen dürfe, dass über 99,9 % der Steuerpflichtigen bzw. deren Berater nicht in kritische Modelle involviert sind. Der DStV lehne daher eine weitreichende Anzeigepflicht ab. StB/vBP Ute Mascher erläuterte die Entwicklungen bei den Fachberatern sowohl hinsichtlich der Fachberaterverwaltung des DStV als auch hinsichtlich der Fachberateraus- und -fortbildung des DStI. Rund Fortbildungsnachweise, 50 % mehr als im Vorjahr, und über 300 Akkreditierungsverfahren für Fortbildungsanbieter waren nur einige der Zahlen für 2016, die sie hierbei nannte. StB/WP Hans-Joachim Oettinger informierte über Neues zur Kooperation mit der HDI Versicherung AG. Zudem berichtete er, dass die Pilotphase des digitalen Finanzberichts noch nicht starten konnte und der DStV sich dafür eingesetzt habe, dass keine zusätzlichen Haftungsrisiken für die Berufsträger entstehen. Es konnte erreicht werden, dass Banken eine Haftungsfreistellungserklärung abzugeben haben und somit auch Steuerberater von der Rückübermittlung der Daten an sich selbst profitieren werden. Weiterhin gab er Einblick in seine Arbeit in der Expertenkommission der EU-Kommission für verantwortungsvolles Handeln im Steuerwesen. StB/vBP Franz Plankermann widmete seine Ausführungen den Entwicklungen bei der Reform der Steuerberaterprüfung. Er berichtete über die Diskussionen der Reformvorschläge und deren Fortentwicklung im Rahmen mehrerer Treffen mit der Bundessteuerberaterkammer (BStBK). Als Prüfungsstoff sollen die Themen Betriebswirtschaftslehre und Sozialversicherungsbeitragsrecht ergänzt werden, außerdem soll eine Anrechnung der praktischen Tätigkeiten in dualen Studiengängen bereits während der Semesterferien und parallel zum Bachelorstudium unter bestimmten Bedingungen möglich sein. StB/WP Marcus Tuschen schilderte die Anstrengungen im Bereich Prüfende Berufe und hier speziell die Berücksichtigung spezieller Anforderungen von kleinen und mittleren Praxen. Seine Arbeit im Präsidium der European Federation of Accountants and Auditors for SMEs (EFAA) erläuterte er anhand des Arbeitsplans der EFAA für 2017 und bezog sich hierbei u. a. auf Stellungnahmen zur kritischen Grundhaltung und sachgerechten
4 4 Beurteilung, zu schätzungsbasierten Feststellungen und deren Offenlegung und zur Reform des Berufsrechts. Bericht der Ausschuss- und Arbeitskreisvorsitzenden sowie des Schriftleiters der Steuerberatung Über die Tätigkeit des Steuerrechtsausschusses informierte StB/WP Prof. Dr. Klaus- Jürgen Lehwald. Hierbei ging er auf die Kassensicherungsverordnung und Einzelaufzeichnungspflicht, das Gesetz gegen schädliche Steuerpraktiken im Zusammenhang mit Rechteüberlassungen und die DStV-Positionen für die Bundestagswahl 2017 ein. StB Heinz-Dieter Blümke gab einen Überblick über die Aufgaben des Rechts- und Berufsrechtsausschusses und thematisierte die neuen Hinweispflichten nach 4 Abs. 4 StBVV und den Gesetzentwurf zur Neuregelung des Berufsgeheimnisschutzes. StB/WP Uwe Stengert stellte die Ergebnisse aus dem Arbeitskreis BWL des DStV vor bildeten vor allem Veröffentlichungen von Artikeln in der Rubrik Betriebswirtschaftslehre in dem Verbandsorgan Die Steuerberatung bezogen auf die betriebswirtschaftliche Analyse (BWA) den Schwerpunkt. In Zukunft sollen jedoch auch Multiplikatoren geschult werden. Start hierfür ist noch StB/WP Christian Witte vermittelte Informationen über das Wirken des Arbeitskreises Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung. Hierbei ging er auf die Pflege-Buchführungsund Krankenhaus-Buchführungsverordnung ein, zu der der Arbeitskreis Hinweise zur besseren Praxistauglichkeit gab. Bei der Umsetzung der CSR-Richtlinie bestand die Gefahr überbordender Anforderungen an die Lageberichterstattung kleiner und mittlerer Unternehmen, die jedoch gebannt werden konnte. Es wurde erreicht, dass nur sehr große, börsennotierte Gruppen Pflichtangaben aus der CSR-Richtlinie machen müssen. StB/vBP Richard Deußen berichtete über die Arbeit des Verbändeforums EDV. Dieses hat besondere Arbeitshilfen für Mandanten und deren Umgang mit Belegen entwickelt, um die Weiterleitung an den Steuerberater zu vereinfachen. Die Arbeitshilfen in Form von Checklisten wurden sehr positiv aufgenommen, was die Zahl von über Abrufen innerhalb eines Monats auf StBdirekt zeigt. Außerdem wies er darauf hin, dass im Juni des kommenden Jahres turnusmäßig Wahlen zum DATEV-Aufsichtsrat stattfinden.
5 5 Prof. Dr. Bert Kaminski, Schriftleiter des Verbandsorgans Die Steuerberatung, stellte die seit 2014 durchgeführten Veränderungen in der Verbandszeitschrift vor. Sowohl das Layout als auch die inhaltliche Verschiebung der Gewichtung von Fachbeiträgen entsprechend ihrer Aktualität sprach er hierbei an. Zudem hob er hervor, dass bei den Urteilsbesprechungen durch die Angabe von Konsequenzen für die Praxis der praktische Nutzen der Verbandszeitschrift erhöht werde. Dies zeige sich auch an der hohen Auflagenzahl von fast im Monat. Bericht der Geschäftsführung DStV-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Axel Pestke richtete seine Worte auf die weitere europäische Entwicklung aus. Das europaweite Lobbying gewinne zunehmend an Bedeutung; die bestehenden Kontakte müssen gehalten und ausgebaut werden. DStV-Geschäftsführer StB/Syndikus-RA Norman Peters stellte die Neuerungen des DStV in Bezug auf die Digitalisierung vor. Als Beispiel führte er hier den Praxenvergleich an, der vom Papierformat seit den 90er Jahren hin zu einem vollumfänglichen digitalen Angebot noch in diesem Jahr ausgebaut wird. Die Geschäftsführerin der TeleTax GmbH, dem Gemeinschaftsunternehmen der Steuerberaterverbände und der DATEV eg, StB/RA Sabine Motte stellte die für 2017 geplanten Entwicklungen vor. Wahl des Präsidenten von DStV und DStI Im Anschluss an die Berichte fanden die Wahlen des Präsidenten sowie der Präsidien von DStV und DStI statt. Es gab für die Delegierten der Mitgliedsverbände keine Frage bei der Position des Präsidenten: Sie wählten wieder einstimmig Harald Elster aus dem Steuerberater-Verband e.v. Köln. In seiner anschließenden Rede verdeutlichte Elster die Wichtigkeit der Stärkung der Präsenz der steuerberatenden Berufe in Europa. Wahl der Vizepräsidenten des DStV und DStI sowie der Ausschussmitglieder Neben dem Präsidenten stand nach vierjähriger Amtszeit auch eine Neuwahl der Mitglieder der Präsidien von DStV und DStI an. Nach dem Wunsch der Delegierten werden dem Präsidenten im DStV zur Seite stehen: StB Heinz-Dieter Blümke (Niedersachsen/Sachsen-Anhalt), StB/RB Manfred F. Klar (Bayern), StB/vBP Franz
6 6 Plankermann (Düsseldorf), StB/vBP Wolfgang Roth (Rheinland-Pfalz) und StB/WP Marcus Tuschen (Westfalen-Lippe). Das Präsidium des DStV: StB/vBP Wolfgang Roth, StB/RB Manfred F. Klar, StB Heinz-Dieter Blümke, StB/WP Harald Elster, StB/vBP Franz Plankermann, StB/WP Marcus Tuschen (v.l.) In das Präsidium des DStI wählte die Mitgliederversammlung: StB/vBP Wolfgang Roth (Rheinland-Pfalz), StB Torsten Lüth (Mecklenburg-Vorpommern) und StB/vBP Ute Mascher (Hamburg). Das Präsidium des DStI: StB/vBP Wolfgang Roth, StB/vBP Ute Mascher, StB/WP Harald Elster, StB Torsten Lüth (v.l.)
7 7 Die beiden Fachausschüsse des DStV, einer verantwortlich für Rechts- und Berufsrechtsthemen, der andere für Belange des Steuerrechts, wurden ebenfalls neu besetzt. In den Rechts- und Berufsrechtsausschuss wurden berufen: StB Dr. Jutta Fischer-Neuner (Bayern), StB Carsten Butenschön (Berlin/Brandenburg), StB Ralf Nasdalla (Hamburg), StB/RA Oliver Klose (Niedersachsen/Sachsen-Anhalt), StB/vBP Christian Rech (Rheinland-Pfalz), und StB Karsten Schmidt (Thüringen). Für den Steuerrechtsausschuss sprachen die Delegierten das Vertrauen aus: StB/WP/RB Dr. Peter Leidel (Bayern), StB/RA Markus Deutsch (Berlin/Brandenburg), StB Lothar Czeczatka (Hessen), StB/vBP Prof. Dr. Hans Ott (Köln), StB/RA Klaus-Peter Meyer (Niedersachsen/Sachsen-Anhalt) und StB/WP Hans-Joachim Kraatz (Sachsen). Die Mitgliederversammlung 2018 wird auf Einladung des Steuerberaterverbands Sachsen e.v. in Leipzig stattfinden. Stand:
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