Suizid. Alle 40 Sekunden nimmt sich weltweit eine Person das Leben. Alle 3 Sekunden weltweit versucht es jemand.
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- Eike Klein
- vor 6 Jahren
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1 Suizidalität
2 Suizidalität 1. Suizid 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges
3 Suizid Alle 40 Sekunden nimmt sich weltweit eine Person das Leben. Alle 3 Sekunden weltweit versucht es jemand. Wer ein Warum hat, erträgt fast jedes wie. Friedrich Nietzsche
4 Suizid - Statistik
5 Suizidraten in Deutschland 2011 Quelle: Bundesamt für Statistik/ Gesundheitsberichterstattung des Bundes; 2012)
6 Therapeutische Arbeit mit Suizidalität Fragen an mich selbst als Therapeut Habe ich Angst vor dem Thema Tod und Selbsttötung? Hatte ich schon mal den Gedanken, mich umzubringen? Mit wem habe ich darüber gesprochen? Wie würde ich es tun bzw. wie hätte ich es geplant? Wen hätte es am meisten/ wen am wenigsten getroffen? Was könnte mich hindern, mein Leben zu beenden? Hat mich schon mal jemand überzeugt davon, dass Suizid für ihn besser ist? Fühle ich mich fachlich in der Lage, mit Klienten, die akut suizidgefährdet sind, zu arbeiten?
7 Therapeutische Arbeit mit Suizidalität Werde ich mir in einem Fall akuter Suizidalität Hilfe holen oder den Patienten weiterempfehlen, wenn ich mich überfordert fühle? Sollten Therapeuten eine bewusste Entscheidung für Selbsttötung respektieren? Welche Gründe könnte es für mich selbst geben, mein Leben zu beenden? Was finde ich am Leben beglückend, lohend und erfüllend?
8 Hilfreiche Grundeinstellungen Ich kann letztlich niemanden davon abhalten, sich das Leben zu nehmen. Es hilft dem Patienten, wenn er merkt, dass ich meine Angst, er könnte sich umbringen, aushalten kann. Solange jemand andere an seiner Tat Anteil nehmen lässt oder z.b. mich in sein Vorhaben einweiht, will er noch irgend etwas. Ich muss meinen Patienten nicht schon vorher darüber informieren, ob ich ihn möglichweise hindern würde, wenn er sich irgendwann im Laufe der Therapie mit meinem Wissen gegen das Leben entscheidet und vorhat, seine Entscheidung in die Tat umzusetzen.
9 Hilfreiche Grundeinstellungen Ich bin mir sicher, dass ich selbst viele extreme Lebenssituationen durchstehen bzw. ertragen würde. Wenn ich mich überfordert fühle, werde ich umgehend Supervision beanspruchen oder eine stationäre Unterbringung vorschlagen. Wenn ich in Diagnostik und Interventionen nach meinem besten Wissen und Möglichkeiten gehandelt habe, und ein Patient dennoch den Tod gewählt hat, werde ich mir nochmals klarmachen, dass ich letztlich niemanden davon abhalten kann (siehe Punkt 1). Ich bin mir nichts schuldig, außer zu reflektieren, auf welche Hinweise ich noch zusätzlich hätte achten können.
10 F3: Affektive Störungen 1. Suizid 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges
11 Suizid Allgemeines ca. 2 % der Durchschnittsbevölkerung unternehmen Suizidversuch Fast jeder im Leben hat mal Suizidgedanken Im Jahre 2010: Suizide, davon 7465 Männer und 2556 Frauen Suizidversuche > Frauen Durchgeführte Suizide > Männer % von > 60 Jahre alt
12 Suizid - Definition Suizid: Selbsttötung ist eine gegen das eigene Leben gerichtete Handlung mit tödlichem Ausgang. Es ist nicht entscheidend, ob der Tod beabsichtigt wurde oder nicht. (Hömmen 1898, S. 16) Parasuizid: Parasuizid ist jedes autodestruktive Verhalten ohne tödlichen Ausgang => der Tod ist nicht beabsichtigt, wird aber fahrlässig in Kauf genommen
13 Suizidformen Form Harter Suizid Weicher Suizid Erweiterter Suizid/ Mitnahmesuizid Gemeinsamer Suizid Protrahierter Suizid (indirekter Suizid) Bilanzsuizid Chronischer Suizid Bedeutung Erhängen, Erschießen, Sturz aus großer Höhe, vor einen Zug werfen Medikamente Neben der Selbsttötung werden weitere Personen gegen ihren Willen in die Tötung mit einbezogen (auch: Mitnahmesuizid) zwei oder mehrere begehen in Einwilligung Suizid chronisch selbstschädigendes Verhalten, z.b. Essstörungen, Suchterkrankungen, Wenn jemand eine lebensnotwendige Operationen ablehnt riskantes Verhalten im Straßenverkehr (bei rot über die Straße laufen) Rational durchgeplante und überlegte Handlung, die in einer aussichtslos erlebten Situation zum Suizid führt häufig oder auch konstant anhaltende suizidale Krisen => meist bei jüngeren Patienten (Persönlichkeitsstörungen oder Suchterkrankungen)
14 F3: Affektive Störungen 1. Suizid 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges
15 Symptome/ Anamnese Liegt eine psychische Störung vor? Liegen besondere Risikofaktoren vor? Hat der Patient versteckte Suizidäußerungen getätigt? Gibt es Hinweise auf latent vorhandene Suizidabsichten? Welche diagnostischen Fragen sollte man stellen?
16 Liegt eine psychische Störung vor? Depression (ca %) besonders auch rezidivierende Depression Suchtkranke (ca. 20%) Schizophrenie (ca. 10%) Persönlichkeitsstörungen Junge Menschen in Entwicklungsphasen (z.b. Pubertät) Menschen mit Gewalt- und Missbrauchserfahrung Menschen mit Suizidversuchen in der Anamnese Suizide bei jungen Erwachsenen (20 LJ) zählt zu den häufigsten Todesursachen
17 Liegen besondere Risikofaktoren vor? Alleinstehende Menschen Personen über 60. LJ Arbeitslosigkeit/ finanzielle Sorgen Rückzug von der Realität (Tagträumen, Suizidphantasien) Aggressionsumkehr (Wendung des aggressiven Potentials gegen die eigene Person) Belastende Lebenssituationen (Scheidung, Trennung, Tod) Menschen, die Suizid angekündigt haben Suizidversuch in der Vergangenheit!!! (besonders, wenn letzter Suizidversuch erst 3 Monate zurückliegt) Suizidhinterbliebene
18 Hat der Patient versteckte Suizidäußerungen getätigt? Ich mache das nicht mehr mit. Meine Lage wird sich nie mehr verbessern. Ich falle jedem nur zur Last. Ich schaffe das nicht mehr. Wenn ich mal nicht mehr (da) bin. Ich möchte, das das alles aufhört. Die werden schon noch sehen. Mein ganzes Leben ist sinnlos gewesen. Ich will einfach Ruhe haben, nichts mehr hören, nichts mehr sehen.
19 Gibt es Hinweise auf latent vorhandene Suizidabsichten? Rücksichtsloses Autofahren/ Trunkenheit am Steuer Anfangen von Hobbies mit hohen Risiken (Bergsteigen, Tauchen, Drachenfliegen) Häufigere Unfälle in der neueren Lebensgeschichte Berichte von lebensgefährlichen Ereignissen ohne angemessene emotionale Beteiligung Diabetiker ohne Selbstdisziplin Häufig wechselnde Geschlechtspartner ohne Berücksichtigung von safer-sex-praktiken Exzessiver Konsum von Drogen (auch Nikotin und Alkohol)
20 Diagnose bei geringstem Verdacht sofort nachfragen!!! Fragen Welche diagnostischen Fragen sollte man stellen? Haben Sie in letzter Zeit daran denken müssen, dass es vielleicht besser wäre, nicht mehr zu leben? Geschah das in letzter Zeit häufiger? Haben Sie auch daran denken müssen, ohne es zu wollen Haben sich in Ihnen Gedanken aufgedrängt, Ihr Leben zu beenden? Haben Sie konkrete Ideen, wie Sie es machen könnten?
21 Welche diagnostischen Fragen sollte man stellen? Haben Sie bereits Vorbereitungen getroffen? Haben Sie schon mit jemandem über Ihre Suizidgedanken gesprochen? Hat sich in Ihrer Familie oder in Ihrem Bekanntenkreis schon mal jemand das Leben genommen? Was hat Sie bisher von einem Suizidversuch zurückgehalten? Fällt es Ihnen schwer an etwas anderes zu denken? Haben Sie jemand, mit dem Sie offen sprechen können? Können Sie Aggressionen zeigen?
22 Allgemeine Ursache Wunsch nach Ruhe, Pause, Veränderung, Unterbrechung im Leben Todeswunsch: Wunsch nicht mehr zu leben Hilferuf als Appell an Umfeld Rache, Wut
23 F3: Affektive Störungen 1. Suizid 1.1. Einführung 1.2. Definition / Allgemeines 1.3. Symptome 1.4. Anamnese & Diagnose 1.5. Differentialdiagnostik 1.6. Ursachen 1.7. Verlauf 1.8. Therapie 1.9. Sonstiges
24 Verlauf und Theoriemodelle: Suizid Präsuizidales Syndrom nach Ringel Die suizidale Krise nach Pöldinger Allgemeine Entwicklung eines Suizids
25 Präsuizidales Syndrom nach Ringel Präsuizidales Syndrom = gesetzmäßig ablaufende Erscheinungsform vor dem Suizidversuch/Suizid: Erleben von Ausweglosigkeit sozialer Rückzug ständiges Sich-Beschäftigen mit Todesgedanken Viele Menschen gehen in der Zeit vor ihrem Suizidversuch zum Hausarzt, sprechen aber nicht über ihre suizidalen Absichten, sondern klagen oft nur über eine psychische Verstimmung oder körperliche Beschwerden: Ca. 50 % innerhalb des letzten Monats, ca. 25% 1 Woche vor der Suizidhandlung. Insgesamt werden ca. 75% der Suizidhandlungen angekündigt.
26 Präsuizidales Syndrom nach Ringel 1. zunehmende Einengung situative Einengung dynamische Einengung Einengung der zwischenmenschlichen Beziehungen Einengung der Wertewelt 2. Aggressionsstauung und Aggressionsumkehr fehlender Aggressionsabbau und Wendung der Aggressionen gegen die eigene Person 3. Suizidphantasien aktiv intendiert passiv sich aufdrängend
27 Präsuizidales Syndrom nach Ringel zunehmende Einengung situative Einengung dynamische Einengung Einengung der zwischenmenschlichen Beziehungen Einengung der Wertewelt Einengung der Lebenssituation, in welcher der Betroffene keinen Ausweg mehr sieht: Morgens komme ich kaum aus dem Bett wozu auch? Es wäre besser gewesen, ich wäre gleich mitgegangen. Einengung im Fühlen, Denken, Verhalten und Wahrnehmen, der Betroffene sieht nur noch negative Dinge und ist von Angst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit geprägt Es ist alles so schwer geworden. Ich starre die Wand an. Es sind ja eh nur schlechte Nachrichten. Es wäre besser gewesen, ich wäre gleich mitgegangen. durch Rückzug, Isolation, zunehmende Vereinsamung Ich sitze den ganzen Tag zu Hause. Wir hatten nie einen großen Freundeskreis. Das Gefühl, dass es nichts gibt, wofür es sich zu leben lohnt Es gibt nichts mehr für mich zu tun. Wem sollte ich auch davon erzählen?
28 Verlauf und Theoriemodelle: Suizid Präsuizidales Syndrom nach Ringel Die suizidale Krise nach Pöldinger Allgemeine Entwicklung eines Suizids
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30 Suizidale Krise nach Pöldinger 1. Erwägung Gedankliches Spiel mit dem Suizid krisenhafte Zuspitzung der Lebenssituation Soziale Isolierung und Aggressionshemmung 2. Ambivalenz Phase der Unschlüssigkeit Betroffene gibt Hinweise und Andeutungen zu seinem Vorhaben und richtet Apelle an seine Umwelt 3. Entschluss Betroffene wirkt entspannt und gelöst Keine realistische Einschätzung seiner Lage Teilweise: Klient wirkt wie in Trance und ist nicht mehr ansprechbar
31 Suizidale Krise nach Pöldinger Seit 4 Monaten ist mein Job weg und meine Freundin ist auch letzte Woche ausgezogen hat es wohl nicht ertragen, das ich immer so schlecht drauf war. Kein Wunder, wenn jeden Tag nur neue Rechnungen und Bewerbungsabsagen in der Post sind. Einem Kumpel ging es ähnlich letztes Jahr hat es irgendwann nicht mehr ertragen, hat sich einfach einen Strick genommen und ist in den Keller gegangen. Naja, der hat es nun wenigstens hinter sich. Dann lacht er verlegen. Blöd, solche Gedanken, oder? Zwei Wochen später sitzt der gleiche Klient wieder bei Ihnen in der Praxis und lächelt Sie leicht an. Dabei wirkt er ganz ruhig und entspannt, sein Blick ist leicht in die Ferne gerichtet. Auf Ihre Fragen antwortet er fast monoton, mit diesem leichten Lächeln wird schon.
32 Verlauf und Theoriemodelle: Suizid Präsuizidales Syndrom nach Ringel Die suizidale Krise nach Pöldinger Allgemeine Entwicklung eines Suizids
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34 Allgemeine Entwicklung eines Suizids 1. Passiver Todeswunsch Vielleicht sterbe ich ja durch einen Unfall 2. Unkonkrete Suizidgedanken Dann sei von alleine der Gedanke gekommen, dass sie sich umbringen wolle, ohne eine sicherere und schmerzfreie Methode zu wissen 3. konkrete Suizidgedanken Festlegen von Methode, Zeit und Ort 4. Abschiedsvorbereitungen Abschiedsbrief schreiben, Medikamente werden besorgt 5. Suizidhandlung
35 Therapie Stationäre & ambulante Betreuung Psych KG!!! Medikamentöse Therapie je nach Grunderkrankung v.a. Antidepressiva Psychotherapie (Betroffene & wenn möglich Angehörige)
36 Therapie Non-Suizidvertrag
37 Umgang mit Suizidalität in der Therapie Viel Zeit nehmen (evtl. Folgetermin absagen) Geduldiges Zuhören und Erfassung der Auslöser Keine vorschnellen Beschwichtigungen Akzeptieren der Suizidalität als Ausdruck einer Krise Ermutigung zum Ausdruck eigener Gefühle Ausdruck stellvertretender Hoffnung Erfassung vorhandener Ressourcen Angehörige mit einbeziehen Antisuizid-Vertrag schließen Krisenplan besprechen ggf. stationäre Einweisung Kurzfristige Wiederbestellung
38 Sonstiges Telefonische Seelsorge
39 Versteckte oder indirekte Ankündigungen einer Suizidhandlung Eine 36-jährige Frau kommt in Begleitung ihres Mannes in die Praxis, weil sie es nicht mehr schafft, ihre beiden Kinder zu versorgen und den Hausfalt zu führen. Sie hat an nichts mehr Freude und fühlt sich wertlos. Eine Frau mittleren Alters bittet Sie um Hilfe, weil ihr alles zu viel geworden ist. Vor einem Jahr hat ihr Mann sie verlassen, jetzt hat sie ihre Arbeit verloren. Eine Frau mittleren Alters bittet Sie um Hilfe, weil ihr alles zu viel geworden ist. Vor einem Jahr hat ihr Mann sie verlassen, jetzt hat sie ihre Arbeit verloren. Als Erstes Fragen zur Suizidalität stellen! Falls akute Suizidalität vorliegt: Krisenintervention!
40 Versteckte oder indirekte Ankündigungen einer Suizidhandlung Mir geht es sehr schlecht. Niemand kann mir helfen Sie wahrscheinlich auch nicht. Alles ist hoffnungslos am besten wäre ich nicht mehr hier. Der Mann spricht langsam und leise, seine Mimik ist wie versteinert. Er sagt, er wisse nicht, wie es weiter gehen soll. Manchmal schießt mir der Gedanke durch den Kopf: Spring doch! So kann es nicht weiter gehen. Mir ist alles zu viel. Ich will nicht mehr. Um sich zu betäuben, trinkt er abends häufig größere Mengen Alkohol. Manchmal denkt er daran, sich das Leben zu nehmen. Eine Mutter kommt mit ihrem 15-jährigen Sohn in die Praxis, weil sie in seinem Tagebuch (offen in seinem Zimmer liegend) einen Eintrag gefunden hat, in dem er ankündigt, er wolle so nicht mehr weiter leben. Hinweise auf die Ambivalenzphase nach Pöldinger
41 Versteckte oder indirekte Ankündigungen einer Suizidhandlung Hinweise auf die Ambivalenzphase nach Pöldinger Suizidimpulse in Abwechslung mit non-suizidalen Phasen. direkte oder indirekte Hilferufe ( cry for Help ), oft in Verbindung mit Hinweisen auf Suizidgedanken indirekte Suizidankündigungen Suizidimpulse, gegen welche die Betroffenen sich noch wehren können.
42 Versteckte oder indirekte Ankündigungen einer Suizidhandlung Im Verlauf des Gesprächs wird der Mann immer wortkarger, starrt nur noch vor sich hin und ist nicht mehr ansprechbar. Eine Frau ist wegen Depressionen bei Ihnen. In mehreren Sitzungen war Suizidalität ein Thema. Nun sitzt sie lächelnd und gelöst vor Ihnen und verneint jegliche Suizidalität. Trotzdem haben sie ein eigenartiges Gefühl. Bei einer 45-jährigen wurde ein Brustkarzinom in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert. Sie ruft Sie an, damit Sie ihr beim Abfassen eines Testaments behilflich sind. Ein 67-jähriger Mann nimmt seit 15 Jahren Benzodiazepine. Seit dem Tod seiner Frau hat das Leben für ihn keinen Sinn mehr. Er erzählt Ihnen, dass er inzwischen eine Menge Schlaftabletten gesammelt hat. Ich habe meinem Nachbarsjungen mein Mountainbike geschenkt. Ich brauche es nicht mehr. Wie sie wissen, habe ich ja keine Kinder. Ich habe meinem Nachbarsjungen mein Mountainbike geschenkt. Ich brauche es nicht mehr. Wie sie wissen, habe ich ja keine Kinder. Hinweise auf die Entscheidungsphase nach Pöldinger
43 Versteckte oder indirekte Ankündigungen einer Suizidhandlung Hinweise auf die Entscheidungsphase nach Pöldinger Jemand ist nicht mehr ansprechbar. Jemand spricht nicht über seine Probleme oder seinen psychischen Zustand. Jemand ist nach einer längeren Phase der Suizidalität plötzlich heiter und wie gelöst. Jemand trifft konkrete Suizidvorbereitungen (Sammeln von Tabeltten, Besorgen von Stricks, Planungen, wo die Suizidhandlung stattfinden soll) Jemand trifft Vorbereitungsmaßnahmen für seinen bevorstehenden Tod (Testament, Verschenken von Dingen, Kündigung von Versicherungen, Sameln von Tabeltten etc.)
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