Spinder Sicherheitsfressgitter mit 4-fach-Bedienung. Prüfbericht 5022

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1 Prüfbericht 5022 Spinder Sicherheitsfressgitter mit 4-fach-Bedienung Hersteller und Anmelder Spinder B.V. Telefon +31 / 512 / Reitsmastraat 48 Telefax +31 / 512 / NL-9281 LE Harkema info@spinder.nl

2 Beurteilung - kurzgefasst Spinder Sicherheitsfressgitter mit 4-fach-Bedienung Spinder B.V., NL-9281 LE Harkema Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung Eignung Zur Fixierung von Tieren während der Grund- und Kraftfutteraufnahme sowie für Maßnahmen der Tierkontrolle und -behandlung Technische Kriterien Einbau Einbauplan übersichtlich und verständlich, + kann in Eigenleistung ausgeführt werden + Futterverluste gering + Handhabung bedingt einfach Gumminoppen und Kunststoffbauteile verhindern höhere Lärmbelästigung + Betriebssicherheit während des Einsatzes gut + keine Störungen + Haltbarkeit während des Einsatzes gut + kein nennenswerter Verschleiß + Garantie 2 Jahre Tierbezogene Kriterien Verhalten der Tiere Gewöhnung bereitet enthornten Tieren keine Schwierigkeiten + Verletzungen im Prüfzeitraum keine Verletzungen registriert + Arbeitssicherheit bestätigt durch DPLF Bewertungsbereich: ++ / + / / / ( = Standard) Kurzbeschreibung 2 Sicherheitsfressgitter für Milchkühe im Baukastensystem für Laufställe zum Zweck der Fixierung von Tieren während der Grund- und Kraftfutteraufnahme sowie für Maßnahmen der Tierkontrolle und -behandlung. Das Sicherheitsfressgitter hat die folgenden Bedienmöglichkeiten: 1. geöffneter Stand, die Tiere können den Kopf frei durch das Fressgitter bewegen; 2. verriegelter Stand, die Tiere fangen sich selbst; 3. Einzelplatzlösung, mit Fingerdruck kann jedes Tier auch einzeln entriegelt werden und die Tiere können den Kopf entweder durch die obere oder untere Kopföffnung herausziehen. 4. geschlossener Stand, alle Fangrohre können über den zentralen Bedienungshebel geschlossen werden.

3 Bild 1: Schematischer Aufbau des Spinder Sicherheitsfressgitters. Europäische Patentnummern und Prüfergebnisse Eignung Das Spinder Sicherheitsfressgitter mit 4-fach- Bedienung eignet sich zur gruppenweisen Fixierung von Tieren während der Grundoder Kraftfutteraufnahme sowie für Maßnahmen der Tierkontrolle und -behandlung sowie zur Fixierung der Tiere nach dem Melken. Die lieferbaren Ausführungen der Fressgitterelemente von zwei bis fünf Fressplätzen als Baukastensystem und Fressplatzbreiten mit 60, 65, 70 oder 75 cm gestatten auch bei Umbauten eine weitgehende Anpassung an gegebene Futtertischlängen und Innenstützen. Technische Kriterien Einbau Der Einbau des Fressgitters erfordert handwerkliches Geschick, kann aber mit Hilfe des Einbauplanes auch in Eigenleistung ausgeführt werden. Für den Einbau des Fressgitters mit fünf Elementen sollten zwei Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Die Bohrungen am Fressgitter zur Befestigung an Standrohren und Stützen sind passgenau. Der Einbauplan ist übersichtlich und verständlich. treten kaum Futterverluste auf. Eine Schrägstellung des Fressgitters um (15-20 cm) zum Futtertisch hin beeinträchtigt die Funktion des Fressgitters nicht. Handhabung Die Handhabung des Fressgitters ist einfach, kleine Personen können allerdings Probleme beim Betätigen der Verriegelung bekommen, da in etwa 1,40 m Höhe gleichzeitig Zugund Bewegungskraft (120 N) aufgebracht werden muss. Die vorhandenen Gumminoppen an den Fangrohren und Bauteile aus Kunststoff verhindern eine höhere Lärmbelästigung. Das Nachziehen der Befestigungsschrauben ist problemlos, da diese gut zugänglich sind. Betriebssicherheit Die Betriebssicherheit war während des praktischen Einsatzes gut. Die oben verlegte Verriegelungsmechanik ist durch die Verlegung in einem Vierkantrohr vor Verschmutzungen geschützt, so dass keine Störungen durch Futterreste aufgetreten sind. Haltbarkeit Die Haltbarkeit war während des praktischen Einsatzes gut. Es wurde kein nennenswerter Verschleiß an Verriegelung, Schrauben oder Futterverluste Die Futterverluste sind auch bei freiem Zugang zum Fressgitter gering, da die Tiere beim Verlassen des Fressplatzes den Kopf Metall- und Kunststoffteilen festgestellt anheben müssen. Bei eingefangenen Tieren 3

4 Garantie Der Hersteller gewährt gemäß seiner Garantiebedingungen eine Garantie von 2 Jahren. Tierbezogene Kriterien Verhalten der Tiere Die Gewöhnung der Tiere an das Fressgitter bereitet enthornten Tieren keine Schwierigkeiten. Bei den durchgeführten Reichweitenversuchen ergab sich, dass die Kühe bei einem Höhenunterschied von 20 cm zwischen Standfläche und Futterfläche eine Reichweite von bis zu 100 cm nach vorn und nach beiden Seiten hatten. Sie können somit das Futter der Nachbartiere voll erreichen. Daher ist eine einzeltierbezogene Vorlage von Kraftfutter am Fressgitter nicht zu empfehlen. Verletzungen Im Prüfzeitraum sind beim Betreiben und bei der Nutzung des Sicherheitsfressgitters im Einsatzbetrieb keine Verletzungen registriert worden. Ein Verfangen von Halsbändern (Transpondern) in den beweglichen Holmen wurde nicht beobachtet. Umfrageergebnis Eine in 13 Betrieben durchgeführte Umfrage, die das Sicherheitsfressgitter mit insgesamt 1390 Fressstellen bis zu zwei Jahre im Einsatz haben, bestätigte im wesentlichen die Ergebnisse der Prüfung. 92 % der Betriebe haben den Einbau in Eigenleistung durchgeführt und 85 % gaben an, dass der Einbau einfach ist. Alle Betriebe gaben an, dass durch das Fressgitter keine Verletzungen hervorgerufen wurden. Die Handhabung und Betriebssicherheit wird von 85 % der Betriebe als einfach bzw. gut bezeichnet. Alle Befragten waren mit dem Sicherheitsfressgitter zufrieden und 92 % gaben ein gutes bis sehr gutes Gesamturteil. Im Bedarfsfall würden alle der Befragten das Sicherheitsfressgitter wieder anschaffen. Arbeitssicherheit Das Sicherheitsfressgitter wurde durch die Deutsche Prüfstelle für Land- und Forsttechnik (DPLF) begutachtet. Gegen die Verwendung des Sicherheitsfressgitters bestehen aus arbeitssicherheitstechnischer Sicht keine Bedenken. Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte) 4 Gewährleistung 2 Jahre. Bauart und Funktion Leiterförmiges Fressgitter-Element mit bis zu 5 Fressplätzen; senkrecht und gebogen verlaufende und verschweißte Sprossen; für jeden Fressplatz je ein bewegliches Fangrohr; obenliegende Verriegelungsmechanik mit Bedienungshebel zum zentralen Verund Entriegeln der klappbaren Holme; Standrohre aus mittelschwerem Gewinderohr 76,1 mm ( 1 /2") 1800 mm lang, zum Befestigen der Fressgitter. Rohr und Verzinkungsqualitäten (Herstellerangaben) Alle Teile sind feuerverzinkt nach ISO 1461:1999, alle Schrauben und Muttern sind kobaltverzinkt. Einbau nach Vorschrift des Herstellers; bauseitige Leistungen: Einbetonieren der Standrohre, Erstellen der Futterfläche bzw. Krippe, Befestigen einer Bohle unterhalb des Fressgitters (siehe Bild 1), Montage der Fressgitterelemente.

5 Zusätzlich lieferbare Ausführungen (nicht geprüft) Elemente bis 3250 mm können mit einer Drehteileinrichtung schwenkbar gemacht werden. Ab 2000 mm ist ein Stützrad erforderlich. Hauptabmessungen und Gewicht (bei 65 cm Fressplatzbreite) Länge, 5 Fressplätze Höhe lichte Weite geschlossenes Gitter starre Senkrechtsprossen Gewicht 3250 mm 970 mm 190 mm 190 mm 75 kg Prüfung Die Gebrauchswertprüfung umfasste Einbau und Handhabung des Spinder Sicherheitsfressgitters, Reichweitenerhebungen auf dem Futtertisch, Verhalten der Kühe und Feststellung möglicher Verletzungen, verursacht durch das Fressgitter. Außerdem wurden Betriebs- und Arbeitssicherheit sowie die Haltbarkeit beurteilt. Prüfungsdurchführung DLG-Prüfstelle für Landmaschinen, Max- Eyth-Weg 1, Groß-Umstadt Landwirtschaftszentrum Haus Düsse, Bad Sassendorf Praktischer Einsatz Landwirtschaftszentrum Haus Düsse, Bad Sassendorf Berichterstatter Dipl.-Ing. agr. H. Reubold, Groß- Umstadt DLG-Prüfungskommission Dr. med. vet. H. Brentrup, Münster Dipl.-Ing. Architekt J. Gartung, Braunschweig Dr. sc. agr. habil. D. Hesse, Braunschweig Dipl.-Ing. Architekt F. Koch, Hannover Dipl.-Ing. A. Pelzer, Bad Sassendorf Dipl.-Ing. agr. F. Pieper, Pretzier Dipl.-Ing. agr. K.W. Wolf, Höchst DLG-Fachausschuss für Tiergerechtheit Fr. Dr. sc. agr. C. Müller, Trenthorst 5

6 Herausgegeben mit Förderung durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Mai DLG Gruppe 10d/59 Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.v. Fachbereich Landtechnik - Prüfstelle für Landmaschinen Max-Eyth-Weg 1, D Groß-Umstadt Tel / , Fax / Tech@dlg-frankfurt.de