Sehr geehrter Herr Stadtrat Haug, sehr geehrte Frau Haug, sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats,
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- Marie Schmitt
- vor 6 Jahren
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1 Rede von Oberbürgermeister Roland Klenk zur Ehrung für über 40-jährige Gemeinderatstätigkeit von Stadtrat Wolfgang Haug (FDP) in der Gemeinderatssitzung am Es gilt das gesprochene Wort - Sehr geehrter Herr Stadtrat Haug, sehr geehrte Frau Haug, sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats, zu Beginn unserer heutigen Tagesordnung der letzten Gemeinderatssitzung im Jahr 2011 freue ich mich, Sie für vier Jahrzehnte engagierter Arbeit würdigen zu dürfen. Seit dem 24. Oktober 1971 gehören Sie ununterbrochen zunächst dem Gemeinderat der Gemeinde Echterdingen und seit 1975 dem Gemeinderat der Großen Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen an. Über 40 Jahre hinweg haben Sie sich ehrenamtlich mit großem persönlichem Einsatz für unsere Stadt engagiert. Ich darf heute schon verraten, dass Sie für diesen außergewöhnlichen Einsatz auch von Seiten des Städtetages im kommenden Jahr mit einer ganz besonderen Auszeichnung rechnen dürfen.
2 2 Als Einzelkämpfer kandierten Sie 1971 für die Junge Liste. Nach errungenem Mandat schlossen Sie sich zunächst der Fraktion der Freien Wähler an formierte sich in Echterdingen schließlich eine FDP-Ortsgruppe, der Sie sich ab diesem Zeitpunkt zugehörig erklärten. Seit Ihrem kommunalpolitischen Debüt sind Sie in ausnahmslos allen Kommunalwahlen mit überzeugenden Stimmenzahlen in den Gemeinderat gewählt worden. Dies ist der Beweis dafür, wie tief verwurzelt Sie in Ihrem Stadtteil Echterdingen und in der Gesamtstadt waren und bis heute sind, wie gut sich die Bürgerschaft von Ihnen vertreten fühlt, wie gut sie ihre Zukunft, ihre Sorgen, Wünsche und Nöte bei Ihnen aufgehoben sieht. Die Gremien, denen Sie angehören, profitieren von Ihrer vorausschauenden Denk- und Verfahrensweise sowie von Ihrer Fachkenntnis und Erfahrung. Sie sind Mitglied im Technischen Ausschuss, im Stadtwerkeausschuss, im Ausschuss für Sportstättenplanung, im Ältestenrat, im Partnerschaftsgremium Manosque Voghera, im Gutachterausschuss für Gebäude- und Grundstücksbewertungen, im Ständigen Ausschuss beim Kommunalen Arbeitskreis Filder sowie in der Gesellschafterversammlung Biogasanlage. Bis 1999 waren Sie Vorsitzender der FDP-Fraktion im Gemeinderat und ab der Kommunalwahl 2004 bis heute stehen Sie der Fraktionsgemeinschaft FDP/ LE-Bürger vor.
3 3 Seit 1984 bis heute vertreten Sie zudem als Kreisrat die Interessen der Stadt im Kreistag. Für Echterdingen und später für die Gesamtstadt waren Sie in den folgenden exemplarischen Themenbereichen einer der hervorragenden Akteure - Von der Initiierung (1971) bis zur Umsetzung (1976) einer eigenen Volkshochschule in Leinfelden-Echterdingen - Von der Vorbereitung bis zur Umsetzung des Heimatmuseums, das 1974 in den Räumen der alten Kreissparkasse eröffnet wurde sozusagen als Mitgift Echterdingens für die sich neu formierende Stadt: Von Anbeginn leiten Sie dieses Haus in ehrenamtlicher Arbeit. - Aufbau und Ausbau der partnerschaftlichen Beziehungen insbesondere zu Manosque - Infrastrukturelle und inhaltliche Entwicklungen im Bildungsbereich Leinfelden-Echterdingen als beispielhafter Bildungs- und Betreuungsstandort. Heimat muss man sich erarbeiten dies ist eine der Philosophien, die all das Engagement in Ihnen fördert, lieber Herr Haug. Als fast noch neu ausgebildete Lehrkraft kamen Sie 1968 an die Zeppelinschule. Über die Funktion des Konrektors der Goldwiesenschule ab dem Jahre 1973, wurden Sie schließlich 1976 als Rektor an die Grund- und Hauptschule Stetten (Halden- und Lindachschule damals
4 4 noch in räumlich getrennten Gebäuden) berufen. Dort wurden Sie im Jahr 2005 nach 29 Jahren verabschiedet. Ob als Mitglied der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins, später als Leiter des Brauchtumsvereins Echterdinger Tracht oder in Ihrer jahrzehntelangen Funktion als verantwortungsvoller und vorausschauender Pädagoge: So weit verzweigt Ihr Engagement einem Außenstehenden zu sein vermag, es kommt doch schließlich aus einer Quelle und fließt wiederum dorthin zurück: in Ihre Heimat. Zur Heimat gehört zum einem der grundlegende Bereich der Heimatforschung und Heimatgeschichte, der sich als Stadtmuseum verkörpert. Zur Erhaltung der Heimat gehört, dass ein großes Stück der Traditionen und der Geschichte unseres Ortes, unserer Stadt, an die uns nachfolgenden Generationen weiter gegeben wird. Aus diesem Grunde haben Sie in den Jahren vor der Eröffnung des Heimatmuseums noch gut Erhaltenes aus der Echterdinger Alltagskultur im Keller der Zeppelinschule gesammelt, bis diese Gegenstände schließlich 1974 als Exponate in das Heimatmuseum verlagert wurden. Die Weitergabe von Traditionen besteht für Sie aber auch aus der unmittelbaren Lehre bis heute insbesondere durch Führungen von Kindern im Stadtmuseum.
5 5 Kinder sollen verortet werden, pflegen Sie zu sagen. Und damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag nicht nur für den Transfer unserer Ortsgeschichte, sondern für den Dialog zwischen den Generationen in unserer Stadt. Ein weiteres Element der Heimat, für die Sie sich einsetzen, liegt in der Erhaltung der örtlichen Struktur, in der Erhaltung historisch wertvoller Bausubstanz. Auf Ihren Antrag wurde die Aktualisierung der Denkmalliste, bis dato: vorläufige Liste der Kulturdenkmale, im Jahr 2002 wiederaufgenommen und vorangetrieben. Auch hier sind uns das Stäblersche Haus in der Hauptstraße, der Luftschutzbunker, der im vergangenen Jahr auf dem Areal des Stadtmuseums in den Erdgrund eingelassen wurde, bis zu den aktuell bedeutsamen Gewölbekellern in der Ortsmitte Echterdingens, für die Sie und Ihr langjähriger Weggefährte Herr Dr. Huber sich in besonderer Weise einsetzen, wohlbekannte Objekte. Das Althergebrachte - als Reminiszenz an die frühere Zeit wird doch erst sichtbar und wertvoll, wenn es sinnvoll mit Neuem und Modernem ergänzt wird. Es ist Ihre Passion, lieber Herr Haug, in allen Bereichen Ihrer kommunalpolitischen Betätigung den Spannungsbogen zwischen altem und neuem herzustellen und es im Sinne derjenigen, die uns nachfolgen, in eine Neuordnung, in ein Gleichgewicht zu bringen. 40 Jahre - der Kreis Ihres kommunalpolitischen Wirkens schließt sich noch nicht gänzlich, lieber Herr Haug. Ich weiß und fürchte -, dass
6 6 Sie noch viele Themen auf Ihrer Liste der unerledigten Sachverhalte für unsere Stadt haben. Über den gesamten Zeitraum Ihres kommunalpolitischen Engagements hinweg haben Sie die genannten Themenbereiche, als Ihre Steckenpferde im Sinne reinster Demokratie nämlich als Auftrag der Bürgerinnen und Bürger aus Ihrer Gemeinde und Stadt in ihre politische Arbeit hineingetragen. An vorderster Stelle haben Sie in dieser Weise den bürgerschaftlichen Willen repräsentiert, verantwortlich mitgestaltet und mitgehandelt. Wie auch bereits Ihre Leitphilosophie es erkennen lässt, sind Sie eine Kämpfernatur, ein Kommunalpolitiker aus Überzeugung. Ein solches Engagement in solch unterschiedlichen Bereichen betrifft auch das Privatleben. Es geht deshalb nicht ohne Verständnis und Unterstützung durch die Familie, insbesondere die Ihrer Frau Ursel. Ich möchte mich deshalb ausdrücklich auch bei Ihnen, liebe Frau Haug, sehr herzlich mit einem Blumengruß bedanken. Einen Ausgleich für Ihre Arbeit im Dienst der Allgemeinheit finden Sie in Ihrem Ferienanwesen in Frankreich, wo Sie z. B. bei der Pflege Ihrer dort angelegten Streuobstwiese, auch ein Thema, das Sie als Stadtrat mit einer besonderen Leidenschaft verfolgen, Entspannung finden und Kraft tanken können.
7 7 Manches wächst und gedeiht nur dadurch, dass man zunächst ein Samenkorn bzw. einen Setzling steckt. Und so habe ich vernommen, dass dort im August das westlichst angesiedelte Stuttgarter Geißhirtle 1 köstliche Früchte trägt und nicht nur Sie und Ihre Familie, sondern auch viele Ihrer französischen Freunde sich zwischenzeitlich daran laben. Für Ihre herausragenden Verdienste haben Sie 2004 das Bundesverdienstkreuz erhalten. Davor wurden Sie vom Gemeindetag, der Stadt und vom Städtetag für Ihre längjährige Mitgliedschaft im Gemeinderat geehrt. Wir, die Stadt Leinfelden-Echterdingen, der Gemeinderat, Verwaltung und Bürgerschaft dürfen uns glücklich schätzen, einen Mandatsträger mit so großer kommunalpolitischer Erfahrung in unseren Reihen zu wissen. Im Namen des Gemeinderats, der Stadtverwaltung und der Bürgerschaft bedanke ich mich für Ihren Einsatz, die viele Freizeit und die Energie, die Sie erfolgreich für die Stadt und ihre Bürger aufgewendet haben. Für Ihre weitere politische Arbeit wünsche ich Ihnen alles Gute. Glückwunsch und Präsentübergabe 1 Alte schwäbische Birnensorte
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