DAP2-Programmierpraktikum Einführung in C++ (Teil 2)
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- Jan Messner
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1 DAP2-Programmierpraktikum Einführung in C++ (Teil 2) Carsten Gutwenger 18. April 2008 Lehrstuhl 11 Algorithm Engineering Fakultät für Informatik, TU Dortmund
2 Überblick Dynamischer Speicher Klassen und Strukturen Const-Korrektheit Virtuelle Funktionen Überladen von Operatoren Generische Programmierung Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 2
3 Dynamischer Speicher Zwei Arten von Speicher Stack lokale Variablen, Funktionsparameter Lebensdauer: bis Funktionsende Heap dynamisch angefordert mit new Lebensdauer: bis Aufruf von delete Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 3
4 Einfaches Beispiel struct Pair { int x, y }; Pair *createpair() { Pair *p = new Pair; p->x = 17; p->y = 4; return p; } Speicher für Pair auf Heap anlegen void usepair() { } Pair *q = createpair(); cout << "pair is " << q->x << ", " << q->y << endl; delete q; Speicher für Pair auf Heap wieder freigeben Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 4
5 Beispiel mit Feldern int *createarray(int n) { int *a = new int[n]; for(int i = 0; i < n; ++i) a[i] = i; return a; } new-operator für Felder void usearray() { int *a = createarray(100); for(int i = 0; i < 100; ++i) cout << "a[" << i << "] = " << a[i] << endl; delete [] a; } delete-operator für Felder Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 5
6 Zusammenfassung Dynamischer Speicher wird mit new angelegt und mit delete wieder freigegeben. Beim Anlegen eines Objektes können auch Parameter an den Konstruktor übergeben werden: Pair *p = new Pair(x,y); Dynamische Felder Werden mit der Array-Form des new-operators angelegt. Müssen mit der Array-Form des delete-operators freigegeben werden. Für Elemente wird immer der Default-Konstruktor aufgerufen. Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 6
7 Klassen und Strukturen struct A { int x; // public private: int y; }; Default-Sichtbarkeit: struct: public class: private class A { int x; // private public: int y; }; Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 7
8 Wichtige Member-Funktionen Konstruktoren: Default-Konstruktor: Pair(); Copy-Konstruktor: Pair(const Pair &x); weitere: Pair(int x, int y); Destruktor: Wird vor dem Freigeben des Speichers für das Objekt aufgerufen ~Pair(); Operatoren (z.b. Zuweisungsoperator) später! Achtung: Werden teilweise automatisch erstellt! Default- und Copy-Konstruktor, Zuweisungsoperator Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 8
9 Erzeugen von Objekten einer Klasse Merke: Klassen sind vollwertige Datentypen und können wie primitive Datentypen verwendet werden! Keine Notwendigkeit für new, wenn nur eine lokale Variable benötigt wird; dann braucht man sich auch nicht um delete zu kümmern. class Pair {... }; Pair a; // Default-Konstruktor Pair b(22,33); // selbst-definierter Konstruktor Pair c(a); // Copy-Konstruktor Pair *d = new Pair(b); // Copy-Konstruktor... delete d; // nicht vergessen! Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 9
10 Statische Methoden Methoden, die nicht mit einer Instanz assoziiert sind. kein Zugriff auf nicht-statische Member class A { static int counter; public: static void f(int i); }; int A::counter = 0; void A::f(int i) { counter += i; } Deklaration Definition Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 10
11 Const-Korrektheit Von Konstanten und Const-Referenzen dürfen nur Methoden aufgerufen werden, die mit const deklariert sind. Diese Methoden dürfen keine Member-Variablen ändern class Pair { Pair a(1,2); int x, y; const Pair b(3,4); public: const Pair &c = a; Pair(int a, int b) : x(a), y(a) { } int xa = a.getx(); // ok int getx() const { int xb = b.getx(); // ok return x; int xc = c.getx(); // ok } a.incx(); // ok void incx() { ++x; } b.incx(); // Fehler! }; c.incx(); // Fehler! Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 11
12 Vererbung Klassen und Strukturen können von Basisklassen erben. Spezifikation der Sichtbarkeit: public, protected, private mehrere Basisklassen erlaubt Dynamisches Binden bei Methoden Diese Methoden müssen explizit als virtuell deklariert werden. pure virtual Methoden definieren nur Schnittstellen und müssen in abgeleiteten Klassen implementiert werden. Klassen mit virtuellen Methoden sollten auch einen virtuellen Destruktor besitzen. Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 12
13 Beispiel zur Vererbung class Figure { public: virtual void draw() = 0; // pure virtual }; class Circle : public Figure { public: void draw(); // virtuell, da virtuell in Basisklasse }; void Circle::draw() {... } Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 13
14 Überladen von Operatoren Operatoren können quasi wie ganz normale Funktionen deklariert werden. Schreibweise z.b. für Vergleichsoperator: operator== Im Prinzip können alle Operatoren überladen werden. Operatoren können als Methoden in Klassen oder globale Funktionen definiert werden. Beispiel (globale Funktion): bool operator==(const Pair &a, const Pair &b) { } return (a.getx() == b.getx()) && (a.gety() == b.gety()); Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 14
15 Überladen von Operatoren (2) class Pair { int x, y; public: Pair() : x(0), y(0) { } Pair(int a, int b) : x(a), y(b) { } Pair(const Pair &p) : x(p.x), y(p.y) { } Pair &operator=(const Pair &p); Pair operator+(const Pair &p); Pair &operator+=(const Pair &p); }; ostream &operator<<(ostream &os, const Pair &p); Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 15
16 Überladen von Operatoren (3) Pair & Pair::operator=(const Pair &p) { x = p.x; y = p.y; return *this; // gibt Referenz auf aktuelles } // Element zurück Pair Pair::operator+(const Pair &p) { return Pair(x+p.x,y+p.y); } Pair &Pair::operator+=(const Pair &p) { x += p.x; y += p.y; return *this; } Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 16
17 Überladen von Operatoren (4) ostream &operator<<(ostream &os, const Pair &p) { os << "(" << p.getx() << "," << p.gety() << ")"; return os; } ostream ist Basisklasse für Ausgabestreams cout ist ein Ausgabestream ofstream: Klasse für Ausgabe in Dateien Warum wird eine ostream-referenz zurückgegeben? cout << x << y << z << endl; << ist linksassoziativ: ((((cout << x) << y) << z) << endl; Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 17
18 Generische Programmierung Viele Funktionen können für eine Vielzahl von Datentypen definiert werden und sehen nahezu identisch aus: short abs(short x) { return (x<0)? -x : x; } int abs(int x) { return (x<0)? -x : x; } float abs(float x) { return (x<0)? -x : x; } double abs(double x) { return (x<0)? -x : x; } Geht das nicht einfacher? template<typename T> T abs(t x) { return (x<0)? -x : x; } Kann für jeden Datentyp T benutzt werden, der einen Kleiner-Operator, ein unäres Minus, einen Konstruktor für 0 und einen Copy-Konstruktor besitzt. Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 18
19 Generische Klassen template<typename T1, typename T2> class Pair { T1 x; T2 y; public: Pair() { } Pair(const T1 &a, const T2 &b) : x(a), y(b) { } Pair(const Pair<T1,T2> &p) : x(p.x), y(p.y) { } }; Pair<T1,T2> &operator=(const Pair<T1,T2> &p); Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 19
20 Generische Klassen (2) template<typename T1, typename T2> Pair<T1,T2> & Pair<T1,T2>::operator=(const Pair<T1,T2> &p) { x = p.x; y = p.y; return *this; } Variablen von diesem Typ definieren: Pair<int,doube> p(2,1.5); Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 20
21 Templates für Fortgeschrittene Default-Werte für Template-Parameter Werte (z.b. Integer) als Template-Parameter template<int L, typename T = double> class Vector {... }; Spezialisierungen: Geben für bestimmte Instanziierungen (Werte für Template- Parameter) eine eigene Implementierung an. Sinnvoll, falls Standardimplementierung nicht für jedem Datentyp funktioniert, oder für bestimmte Datentypen eine effizientere Implementierung möglich ist. Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 21
22 Pro und Contra Templates Vorteile: Nur eine Codebasis für mehrere Implementierungen, daher leichter zu warten. Sehr effizienter Code, da für jeden Datentyp einzeln optimiert. Typsicherheit zur Kompilierzeit festellbar. Keine gemeinsamen Basisklassen notwendig. Nachteile: Die Größe des erzeugten Codes steigt an. Erfordert gutes Fachwissen und Erfahrung, um Programmcode und Kompilermeldungen zu verstehen. Carsten Gutwenger: Einführung in C++ (Teil 2) 22
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