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1 Zahlen und Fakten Europa

2 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 2 Einleitung Zahlen und Fakten: Europa ( bpb) Die Grafiken, Tabellen und Texte des Online-Angebots "Zahlen und Fakten: Europa" liefern Informationen zu Themen wie "Demografischer Wandel", "Zuwanderung", "Energieabhängigkeit", "Armut" und "Arbeitslosigkeit". Sie helfen dabei, beispielsweise das Ausmaß der Schuldenkrise, die Nettozahler-Debatte auf EU-Ebene oder die ausgleichende Wirkung des Sozialstaates besser zu verstehen.

3 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 3 Inhaltsverzeichnis 1. Bevölkerung Europa Übersicht Bevölkerungsstand und -entwicklung Flächen Altersstruktur und Bevölkerungsentwicklung Entwicklung der Altersstruktur Lebenserwartung bei der Geburt Geburtenziffer Außereheliche Lebendgeburten Eheschließungen und Scheidungen Migranten Staatsangehörige und Ausländer Erwerb der Staatsbürgerschaft Asylbewerber Wanderungssaldo Christliche Religionen Altersstruktur Angehörige ausgewählter Religionen Wirtschaft und Finanzen Bruttoinlandsprodukt (BIP) Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf Entwicklung des realen BIP Binnenhandel der EU Außenhandel der EU Leistungsbilanzsalden Lohnstückkosten im verarbeitenden Gewerbe Unternehmensbesteuerung Steuern und Sozialabgaben Öffentlicher Schuldenstand 130

4 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) Öffentlicher Finanzierungssaldo EU Haushaltseinnahmen Nettozahler und Nettoempfänger in der EU Handelspartner der EU Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit Erwerbstätigkeit Erwerbstätigenquoten nach Bildungsstand und Altersgruppe Erwerbstätigenquoten nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht Erwerbstätigenquoten nach Anzahl der Kinder Teilzeitbeschäftigung Unterbeschäftigung Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit nach der Finanz- und Wirtschaftskrise Dauer der Arbeitslosigkeit Arbeitslosenquoten nach Bildungsstand und Altersgruppe Arbeitslosenquoten nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht Armut, Einkommen und sozialer Schutz Armut vor und nach Sozialleistungen Armutsgefährdungslücke und strenge Armut Ausgewählte Armutsgefährdungsquoten Einkommen Einkommensungleichheit Straftaten und Justizwesen Sozialschutzausgaben Sozialleistungen Einkommensverteilung Bildung Bildungsausgaben Bildungserwartung PISA Lesekompetenz PISA Mathematik und Naturwissenschaften Fremdsprachen Internetnutzung Internetnutzung nach Nutzungsart Forschung und Entwicklung (FuE) Forschung und Entwicklung (FuE): Finanzierung und Ausgaben 291

5 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) Firmensitz der nach FuE-Ausgaben größten Unternehmen Die fünf größten Forschungssektoren in Europa Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben mit Sitz in Europa Forschungssektoren nach Forschungsintensität Energie Primärenergie-Versorgung* pro Kopf Energiemix EU Energiemix nach Staaten Erneuerbare Energien Energieabhängigkeitsquote Energieimporte der EU Die Bürger der Europäischen Union Religiöser und spiritueller Glaube Persönliche Werte Europäische Werte Vertrauen in die EU Vertrauen in die EU-Institutionen Bürger der EU Fremdsprachen Die Zukunft der EU Globalisierung und globales Regieren Globalisierung die EU und ihre Handelspartner EU USA China EU USA China: Bevölkerungsentwicklung EU USA China: Altersstruktur EU USA China: Bruttoinlandsprodukt (BIP) EU USA China: Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf EU USA China: Energiemix EU USA China: Handelsanteile EU USA China: Handelsbeziehungen (Export) EU USA China: Handelsbeziehungen (Import) EU USA China: Forschung und Entwicklung (FuE) EU USA China: Hightech, Midtech, Lowtech Quiz Europa Downloads Redaktion 423

6 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) Nutzungsbedingungen 425

7 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 7 Bevölkerung

8 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 8 Europa Übersicht Die Grenzen Europas sind nicht starr, sondern Veränderungen und unterschiedlichen Interpretationen unterworfen. Entsprechend existieren mehrere Definitionen des Begriffs "Europa" nebeneinander. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/01%20europa%20%e2%80%93%20uebersicht_0.pdf)

9 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 9 Fakten Die Grenzen Europas sind nicht starr, sondern sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart Veränderungen und unterschiedlichen Interpretationen unterworfen. Entsprechend existieren mehrere Definitionen des Begriffs "Europa" nebeneinander. Zum Beispiel unterscheidet die Europäische Kommission zwischen den "EU-Mitgliedstaaten", "Bewerberländern" und "weiteren Ländern in Europa" zusammen 49 Staaten. Hinzu kommen die Färöer und Grönland als Teile von Dänemark, die Insel Man und die Kanalinseln, die zwar unmittelbar der englischen Krone unterstehen, aber nicht zum Vereinigten Königreich gehören sowie die Kolonie Gibraltar, die von Spanien beansprucht wird, und Kosovo im Sinne der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrats. Auf UN-Ebene zählt das Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) 49 Staaten/Gebiete zu Europa im Gegensatz zur Europäischen Kommission werden Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Grönland, die Türkei und Zypern nicht zu Europa gezählt. Wiederum ergänzt das Statistische Bundesamt die Liste des UN/DESA um Grönland, die Türkei und Zypern. Die Europäische Union (EU) hat 27 Mitgliedstaaten. Nach der Gründung durch sechs Staaten (Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande) traten im Laufe der Jahre 21 neue Mitgliedstaaten der Union bei: 1973: Dänemark, Großbritannien und Irland; 1981: Griechenland; 1986: Portugal und Spanien; 1995: Finnland, Österreich und Schweden; 2004: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik, Ungarn und Zypern; 2007: Bulgarien und Rumänien. Den Status von EU-Beitrittskandidaten haben Island (seit 2010), Kroatien (2004), die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (2005), Montenegro (2010), Serbien (2012) und die Türkei (1999). Mit Kroatien und der Türkei wurden im Oktober 2005 die Beitrittsverhandlungen eröffnet. Kroatien soll Mitte 2013 als 28. Mitgliedstaat in die EU aufgenommen werden. Seit Juli 2010 verhandelt die EU auch mit Island offiziell über einen Beitritt. Island ist weitgehend in den europäischen Binnenmarkt eingebunden und sowohl Teil des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) als auch des Schengen- Raums. Die Beitrittsverhandlungen mit Montenegro wurden Ende Juni 2012 eröffnet. Mit Serbien und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien wurden bisher keine Beitrittsverhandlungen aufgenommen. Zu den "weiteren Ländern in Europa" gehören laut der Europäischen Kommission zunächst Albanien, Bosnien und Herzegowina sowie Kosovo im Sinne der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrats. Diese am Stabilisierungs- und Assoziierungsprozess beteiligten westlichen Balkanländer sind potenzielle Kandidaten für einen Beitritt zur EU. Zudem zählt die Europäische Kommission zu den weiteren Ländern in Europa Andorra, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Liechtenstein, die Republik Moldau, Monaco, Norwegen, Russland, San Marino, die Schweiz, die Ukraine und die Vatikanstadt. Auch bei einer zukünftigen Erweiterung der EU werden die innereuropäische Friedenssicherung, die Wahrung und Förderung der kulturellen Einheit sowie die Stärkung der europäischen Wirtschaftskraft eine wichtige Rolle spielen. Zudem treiben einzelne Staaten die Integration voran, um die eigene Position auf europäischer Ebene zu stärken bzw. um die eigenen Interessen auf globaler Ebene durch

10 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 10 Kooperation mit anderen EU-Staaten besser durchsetzen zu können. Datenquelle Europäische Union: ( Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Der Stabilisierungs- und Assozierungsprozess (SAP) ist der Bezugsrahmen der EU für die Länder des westlichen Balkans bis zu ihrem möglichen Beitritt. Dabei verfolgt der SAP drei Ziele: die Stabilisierung und den schnellen Wechsel zu einer funktionierenden Marktwirtschaft, die Förderung von regionaler Kooperation und die Aussicht auf eine Mitgliedschaft in der EU. Er hilft den Ländern dieser Region dabei, europäische und internationale Normen zu übernehmen und zu implementieren. Im Rahmen des SAP bietet die EU sowohl Handelszugeständnisse als auch eine wirtschaftliche, finanzielle und vertragliche Bindung an (Stabilisierungs- und Assozierungsabkommen). In jährlichen Berichten wird der Fortschritt der westlichen Balkanländer in Richtung möglicher EU-Mitgliedschaft bewertet. UN-Resolution 1244 (PDF-Version: 25 KB) ( Tabelle: Europa Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), Bewerberländer und weitere Länder Europas, Stand: Juli 2012 EU-Mitgliedstaaten Bewerberländer weitere Länder in Europa Belgien (1951/57)* Island Albanien** Bulgarien (2007) Kroatien Andorra Dänemark (1973) Mazedonien, ehem. j.r. Armenien Deutschland (1951/57)* Montenegro Aserbaidschan Estland (2004) Serbien Belarus Finnland (1995) Türkei Bosnien und Herzegowina** Frankreich (1951/57)* Griechenland (1981) Großbritannien (1973) Irland (1973) Italien (1951/57)* Lettland (2004) Litauen (2004) Luxemburg (1951/57)* Malta (2004) Georgien (Kosovo**) Liechtenstein Republik Moldau Monaco Norwegen Russland San Marino Schweiz</td

11 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 11 Niederlande (1951/57)* Ukraine Österreich (1995) Vatikanstadt Polen (2004) Portugal (1986) Rumänien (2007) Schweden (1995) Slowakei (2004) Slowenien (2004) Spanien (1986) Tschechische Republik (2004) Ungarn (2004)

12 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 12 Zypern (2004) * 1951: Unterzeichnung des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl EGKS; 1957: Unterzeichnung der "Römischen Verträge" (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EWG / Europäische Atomgemeinschaft EURATOM)** potenzielle Anwärter auf einen Beitritt zur EU; Kosovo im Sinne der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrats Quelle: Europäische Union: Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

13 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 13 Bevölkerungsstand und -entwicklung In den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) lebten im Jahr 2010 rund 500 Mio. Einwohner. Wird der Bevölkerungsstand von 51 europäischen Staaten betrachtet, steigt die Einwohnerzahl auf 812 Mio.

14 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 14 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/wn6zgz.pdf)

15 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 15 Fakten In den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) lebten im Jahr 2010 rund 500 Millionen Einwohner. Die fünf bevölkerungsreichsten EU-Staaten hatten dabei nach Angaben des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) einen Anteil von 62,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung der EU. Zusammen waren das 314 Millionen Einwohner in Deutschland (82,3 Mio. Einwohner), Frankreich (62,8 Mio.), Großbritannien (62,0 Mio.), Italien (60,6 Mio.) und Spanien (46,1 Mio.). Werden noch die nächsten fünf bevölkerungsreichsten Staaten Polen, Rumänien, Niederlande, Griechenland und Belgien hinzugenommen, steigt der Anteil an der EU-Bevölkerung auf 82,4 Prozent und der Bevölkerungsstand auf 412 Millionen. Bei einer Betrachtung aller 51 europäischen Staaten/Gebiete (siehe Tabelle unten) lag die Einwohnerzahl Europas im Jahr 2010 bei 812 Millionen. Dabei hatten die fünf bevölkerungsreichsten Staaten einen Anteil von 52,1 Prozent an der Gesamtbevölkerung Europas. Neben den EU-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien gehörten die Nicht-EU-Staaten Russland (143,0 Mio. Einwohner) und die Türkei (72,8 Mio.) zu den fünf bevölkerungsreichsten Staaten des Kontinents. Die Top 10 also die Top 5 plus Italien, Spanien, die Ukraine, Polen und Rumänien hatten einen Anteil von 78,2 Prozent an der Gesamtbevölkerung Europas. Auf der anderen Seite lag der Anteil der 20 bevölkerungsärmsten europäischen Staaten/Gebiete bei lediglich 1,8 Prozent an der europäischen Gesamtbevölkerung. Während das UN/DESA für die Jahre 2010 bis 2060 einen Anstieg der Weltbevölkerung um 39,4 Prozent prognostiziert, ist Europa die einzige Region der Welt, für die in diesem Zeitraum ein Bevölkerungsrückgang angenommen wird (minus 4,9 Prozent). Schon von 1960 bis 2010 hatte Europa mit 22,2 Prozent die niedrigste Wachstumsrate von allen Regionen. Zum Vergleich: Die Bevölkerung Afrikas nahm zwischen 1960 und 2010 um 257 Prozent zu, die Asiens um 144 Prozent und die Bevölkerung Nordamerikas um 69 Prozent. Den größten Anteil am prognostizierten Bevölkerungsrückgang in Europa zwischen 2010 und 2060 haben bezogen auf die absoluten Zahlen Russland (minus 22,2 Mio.), die Ukraine (minus 11,4 Mio.), Deutschland (minus 9,9 Mio.), Polen (minus 4,7 Mio.) und Rumänien (minus 4,1 Mio.). Prozentual ist der Rückgang in Bulgarien (minus 33,5 Prozent), der Republik Moldau (minus 30,6 Prozent), Bosnien und Herzegowina (minus 29,1 Prozent), der Ukraine (minus 25,0 Prozent) sowie in Belarus (minus 21,0 Prozent) am höchsten. Trotz des insgesamt negativen Trends nimmt das UN/DESA für 21 Staaten eine Zunahme des Bevölkerungsstandes an. Großbritannien, Frankreich und Spanien haben dabei mit einer Bevölkerungszunahme von 11,5, 11,2 bzw. 3,8 Millionen Einwohnern den größten absoluten Anteil. Prozentual sind die Zuwächse in Andorra (plus 72,0 Prozent), Luxemburg (plus 42,1 Prozent) sowie Irland (plus 40,4 Prozent) am höchsten. Wird Europa wie beim Statistischen Bundesamt noch weiter gefasst, ist die Türkei der Staat mit dem höchsten absoluten Bevölkerungszuwachs in den Jahren 2010 bis 2060: plus 18,0 Millionen Einwohner. Sowohl nach den Prognosen des UN/DESA als auch von Eurostat wird sich der Bevölkerungsstand der 27 EU-Staaten in den Jahren 2010 bis 2060 leicht erhöhen und zwar um 0,7 (UN/DESA) bzw. 3,2 Prozent (Eurostat). Dabei geht Eurostat von einer Bevölkerungszunahme zwischen 2010 und 2035 von 501 auf 525 Millionen Einwohner aus. Etwa im Jahr 2040 erreicht der Bevölkerungsstand einen Spitzenwert von 526 Millionen und wird danach schrittweise auf 517 Millionen im Jahr 2060 zurückgehen. Nach den Prognosen von Eurostat wird Deutschland bis 2045 durch Großbritannien als bevölkerungsreichster Staat der EU abgelöst; 2050 werden auch in Frankreich mehr Menschen leben als in Deutschland. Laut UN/DESA werden Großbritannien und Frankreich bis 2060 einen größeren Bevölkerungsstand haben als Deutschland. Die Bevölkerungsentwicklung wird von zwei Faktoren bestimmt: erstens von der "natürlichen" Veränderung des Bevölkerungsstandes, also von der Differenz zwischen der Zahl der Lebendgeburten und der Todesfälle. Zweitens vom "Wanderungssaldo", also von der Zahl der Menschen, die zu- und abwandern. Bis Ende der 1980er-Jahre war die natürliche Veränderung des Bevölkerungsstandes die

16 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 16 mit Abstand wichtigste Komponente des Bevölkerungswachstums. Seit den frühen 1960er-Jahren ist hier jedoch ein nachhaltiger Rückgang zu verzeichnen. Hingegen haben internationale Wanderungsbewegungen an Bedeutung gewonnen und sind seit Anfang der 1990er-Jahre zur wichtigsten Triebkraft des Bevölkerungswachstums geworden. Datenquelle United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2011). World Population Prospects: The 2010 Revision; Eurostat: Jahrbuch der Regionen 2010, Online-Datenbank: Bevölkerungsprognosen Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Eine Übersicht der 48 Staaten/Gebiete, die das Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) zu Europa zählt, finden Sie hier... ( Das Statistische Bundesamt erweitert Europa noch um Grönland, die Türkei und Zypern. Tabelle: Bevölkerung Bevölkerungsstand in absoluten Zahlen und Bevölkerungsentwicklung in Prozent, europäische Staaten, 2010 und 2060* Bevölkerung 2010 Bevölkerung 2060 absolute Entwicklung relative Entwicklung in Tsd. in Prozent Russland ,5 Deutschland ,1 Türkei ,8 Frankreich ,8 Großbritannien ,5 Kanalinseln ,8 Insel Man ,3 0,4 Gibraltar ,1 Italien ,2 Spanien ,2 Ukraine ,0 Polen ,3 Rumänien ,9 Niederlande ,2 Griechenland ,0 Belgien ,4

17 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 17 Portugal ,7 Tschechische Republik ,6 Ungarn ,1 Serbien ,1 Belarus ,0 Schweden ,7 Österreich ,8 Schweiz ,0 Bulgarien ,5 Dänemark ,5 Grönland ,8 Färöer ,5 Slowakei ,4 Finnland ,1 Norwegen ,4 Irland ,4 Kroatien ,0 Bosnien und Herzegowina ,1 Moldau, Republik ,6 Litauen ,6 Albanien ,8 Lettland ,0 Mazedonien, ehem. j.r ,1 Slowenien ,1 Estland ,4 Zypern ,2 Montenegro ,8 Luxemburg ,1 Malta ,2 Island ,6 Andorra ,0 Liechtenstein ,7 Monaco ,1 San Marino ,8

18 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 18 Vatikanstadt 0,46 0,47 0,01 1,7 * Angaben auf Basis der im Jahr 2010 zur Verfügung stehenden Daten 1 einschließlich Kanarische Inseln, Ceuta und Melilla 2 einschließlich Kosovo 3 einschließlich Åland Inseln 4 einschließlich Svålbard und Jan Mayen Inseln 5 einschließlich Transnistrien 6 einschließlich türkisch-zyprischer Nordteil der Insel 7 bezieht sich auf Guernsey und Jersey Quelle: United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2011). World Population Prospects: The 2010 Revision Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

19 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 19 Flächen Nach Angaben des UN/DESA hat Europa eine Gesamtfläche von rund 23 Mio. km². Die Gesamtfläche der 27 Staaten der EU liegt laut Eurostat bei 4,3 Mio. km² das ist weniger als Hälfte der Fläche Chinas oder der USA.

20 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 20 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( files/pdf/5txtic.pdf)

21 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 21 Fakten Nach Angaben des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) hat Europa eine Gesamtfläche von rund 23 Millionen Quadratkilometern (km²). Werden wie beim Statistischen Bundesamt noch Grönland, die Türkei und Zypern hinzugezählt, vergrößert sich die Fläche auf 26 Millionen km². Russland (17,1 Mio. km²) ist dabei fast doppelt so groß wie die anderen 50 europäischen Staaten und Gebiete (siehe Tabelle unten), deren Fläche zusammen 8,9 Millionen km² beträgt. Die Gesamtfläche der 27 Staaten der Europäischen Union (EU) liegt laut Eurostat bei 4,3 Millionen km² das ist weniger als Hälfte der Fläche Chinas oder der USA (9,6 bzw. 9,2 Mio. km²). Auf die fünf größten EU-Staaten entfallen rund 51 Prozent der Gesamtfläche der EU-27: Frankreich (0,55 Mio. km²), Spanien (0,51 Mio. km²), Schweden (0,44 Mio. km²), Deutschland (0,36 Mio. km²) und Finnland (0,34 Mio. km²). Bei den zehn größten Staaten der EU steigt der Anteil an der Gesamtfläche auf knapp 80 Prozent. Die fünf kleinsten EU-Staaten Belgien, Slowenien, Zypern, Luxemburg und Malta haben hingegen nur einen Anteil von 1,5 Prozent an der Gesamtfläche der EU. Entsprechend der unterschiedlichen Landfläche weicht auch die Bevölkerungsdichte der einzelnen Staaten stark voneinander ab. Die drei Staaten mit der höchsten Bevölkerungsdichte in Europa im Jahr 2010 waren nach Angaben des UN/DESA Monaco mit , Vatikanstadt mit und Malta mit Einwohnern je km². Monaco ist zudem der Staat mit der höchsten Bevölkerungsdichte der Welt. Innerhalb der EU folgten auf Malta die Niederlande mit 446, Belgien mit 350, Großbritannien mit 255 und Deutschland mit 230 Einwohnern je km². Die am schwächsten besiedelten Staaten Europas waren im Jahr 2010 Norwegen, Russland und Island mit 13, 8 bzw. 3 Einwohnern je km². In der EU waren im selben Jahr Estland, Schweden sowie Finnland mit 30, 21 und 16 Einwohnern je km² die Staaten mit der niedrigsten Bevölkerungsdichte. Im Durchschnitt aller EU-Staaten lag die Bevölkerungsdichte bei 116 Einwohnern je km². Bei den Durchschnittswerten darf allerdings nicht übersehen werden, dass die Bevölkerungsdichte nicht nur zwischen den Staaten, sondern auch innerhalb der Staaten sehr unterschiedlich ist. Oft sind Regionen, in denen die Hauptstadt des Staates liegt, am dichtesten bevölkert. Laut dem von Eurostat veröffentlichten "Jahrbuch der Regionen" war inner London Anfang 2008 die mit Abstand am dichtesten besiedelte Region Europas. Auch die Regionen Bruxelles-Capitale, Wien, Berlin, Praha, Istanbul, Bucureşti Ilfov und Attiki (Griechenland) wiesen zu dieser Zeit eine Bevölkerungsdichte von mehr als Einwohnern je km² auf. Die Region mit der geringsten Bevölkerungsdichte war Guayana (Frankreich). Darauf folgten Regionen in Schweden, Finnland, Island und Norwegen mit weniger als zehn Einwohnern je km². Insgesamt ist Europa die Weltregion, in der die Bevölkerungsdichte zwischen 1960 und 2010 am wenigsten stark zugenommen hat bzw. die einzige Region der Welt, bei der ein Rückgang der Bevölkerungsdichte bis 2050 prognostiziert wird. Nach dem UN/DESA stieg die Bevölkerungsdichte Europas zwischen 1960 und 1995 von 26 auf 32 Einwohner je km² und hat sich seitdem nicht verändert. Zwischen 2025 und 2050 wird sie nach der mittleren Entwicklungsprognose dann von 32 auf 30 Einwohner je km² sinken. Bei den 27 Staaten der EU nahm die Bevölkerungsdichte zwischen 1960 und 2010 von 94 auf 116 Einwohner je km² zu. Laut Eurostat wird die Bevölkerungsdichte bis zum Jahr 2030 auf 121 Einwohner je km² steigen, etwa zehn Jahre auf diesem Niveau bleiben und dann rückläufig sein. Für die Jahre 2050 und 2060 wird eine Bevölkerungsdichte von 120 bzw. 118 Einwohnern je km² angenommen.

22 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 22 Datenquelle United Nations Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA): World Population Prospects: The 2008 Revision, United Nations, New York 2009; Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2010; Eurostat: Jahrbuch der Regionen 2010, The EU in the world A statistical portrait 2010 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Eine Übersicht der 48 Staaten/Gebiete, die das Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) zu Europa zählt, finden Sie hier... ( Das Statistische Bundesamt erweitert Europa noch um Grönland, die Türkei und Zypern. Die Bevölkerungsdichte entspricht dem Verhältnis zwischen der Bevölkerungszahl eines Gebiets und der Gesamtfläche des Gebiets. Tabelle: Flächen und Bevölkerungsdichte Europäische Staaten, 2010* Hauptstadt Fläche Bevölkerungs-dichte 1 in km² Einwohner je km² Russland Moskau Türkei Ankara Ukraine Kiew Frankreich 2 Paris Spanien Madrid Schweden Stockholm Norwegen 3 Oslo Deutschland Berlin Finnland 4 Helsinki Polen Warschau Italien Rom Großbritannien London Insel Man Douglas Kanalinseln 5 St. Helier Gibraltar x 6 31 Rumänien Bukarest Belarus Minsk Griechenland Athen Bulgarien Sofia Island Reykjavik

23 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 23 Ungarn Budapest Portugal Lissabon Serbien 6 Belgrad Österreich Wien Tschechische Republik Prag Irland Dublin Litauen Wilna Lettland Riga Kroatien Zagreb Bosnien und Herzegowina Sarajewo Slowakei Pressburg Estland Tallinn Dänemark Kopenhagen Grönland Nuuk Färöer Thórshavn Schweiz Bern Niederlande Amsterdam Moldau, Republik Chisinau Belgien Brüssel Albanien Tirana Mazedonien, ehem. j.r. Skopje Slowenien Laibach Montenegro Podgorica Zypern Nikosia Luxemburg Luxemburg Andorra Andorra la Vella Malta Valletta Liechtenstein Vaduz San Marino San Marino Monaco Monaco Vatikanstadt x 0, * Angaben zur Bevölkerung auf Basis der im Jahr 2008 zur Verfügung stehenden Daten 1 nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 2 ohne Überseegebiete (Franz.-Guayana, Guadeloupe, Martinique, Réunion) 3 einschließlich Svålbard und Jan Mayen Inseln 4 einschließlich Åland Inseln

24 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 24 5 bezieht sich auf Guernsey und Jersey 6 einschließlich Kosovo Quelle: United Nations Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA): World Population Prospects: The 2008 Revision, United Nations, New York 2009; Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2010 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

25 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 25 Altersstruktur und Bevölkerungsentwicklung war nur etwa jeder siebzigtausendste Einwohner Europas 100 Jahre oder älter insgesamt rund Personen wird gut jeder tausendste Einwohner Europas 100 Jahre oder älter sein insgesamt Menschen. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/oetz47.pdf)

26 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 26 Fakten Europa ist die einzige Region der Welt für die das Department of Economic and Social Affairs (UN/ DESA) in den Jahren 2010 bis 2050 einen Bevölkerungsrückgang prognostiziert (minus 2,6 Prozent). Bereits von 1960 bis 2010 hatte Europa mit 22,2 Prozent die niedrigste Wachstumsrate von allen Weltregionen. Neben dieser quantitativen Veränderung des Bevölkerungsstandes gibt es noch eine qualitative Veränderung, die nicht ohne Folgen für das gesellschaftliche Zusammenleben bleiben wird: die Veränderung der Altersstruktur. Von den 547 Millionen Einwohnern Europas im Jahr 1950 waren 26,2 Prozent unter 15 Jahre alt. Während der Bevölkerungsstand bis 2010 auf 738 Millionen stieg, sank der Anteil der unter 15-Jährigen an der Gesamtbevölkerung auf 15,4 Prozent. Allerdings bleibt der Anteil laut UN/DESA bis zum Jahr 2050 relativ stabil. Er schwankt lediglich zwischen 15 und 16 Prozent. Auf der anderen Seite erhöhte sich der Anteil der Personen, die 65 Jahre oder älter waren, zwischen 1950 und 2010 von 8,2 auf 16,2 Prozent wird sogar mehr als jeder Vierte 65 Jahre oder älter sein (26,9 Prozent) lag der Anteil der 15- bis unter 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung Europas entsprechend bei knapp zwei Dritteln, 2010 bei gut zwei Dritteln. Bis 2050 wird sich dieser Anteil deutlich auf 57,2 Prozent reduzieren. Auch das Durchschnittsalter der Bevölkerung Europas verändert sich: Während es von 1950 bis 2010 bereits von 29,7 auf 40,1 Jahre stieg, wird es laut UN/DESA bis 2050 weiter auf 45,7 Jahre steigen. Wie stark die Veränderung der Altersstruktur zugunsten der älteren Altersgruppen ist, verdeutlicht auch ein Blick auf die Personen, die 80 Jahre oder älter sind. Während diese Altersgruppe 1950 mit 1,1 Prozent kaum ins Gewicht fiel, stellte sie 2010 bereits 4,2 Prozent der Gesamtbevölkerung Europas. Im Jahr 2050 wird nach den Prognosen des UN/DESA jeder Elfte 80 Jahre oder älter sein (9,3 Prozent). Weiter war 1950 nur etwa jeder siebzigtausendste Einwohner Europas 100 Jahre oder älter insgesamt rund Personen. Im Jahr 2010 galt dies bereits für jeden Achttausendsten wird gut jeder tausendste Einwohner Europas 100 Jahre oder älter sein insgesamt Menschen. Die Frauen sind in den älteren Altersgruppen überdurchschnittlich stark vertreten. Ihr Anteil an den Personen, die im Jahr Jahre oder älter sind, liegt laut dem UN/DESA bei 62,3 Prozent. In der Altergruppe der 90-jährigen oder älteren Personen beträgt der entsprechende Anteil 69,5 Prozent. Der Frauenanteil an allen Personen, die im Jahr Jahre oder älter sind, liegt sogar bei 78,6 Prozent. Werden nur die 27 Staaten der Europäischen Union (EU) betrachtet, ist die Verschiebung hin zu einer wesentlich älteren Bevölkerung noch etwas ausgeprägter. Nach Angaben von Eurostat wird sich der Anteil der unter 15-Jährigen an der Gesamtbevölkerung der EU zwischen 2010 und 2050 von 15,5 auf 14,1 Prozent reduzieren. Parallel steigt im gleichen Zeitraum der Anteil der Personen, die 65 Jahre oder älter sind, von 17,4 auf 28,8 Prozent. Etwa jeder neunte Einwohner der EU wird 2050 mindestens 80 Jahre alt sein (11,0 Prozent). Der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter also der Anteil der 15 bis unter 65-Jährigen wird sich in diesem Zeitraum von nur 40 Jahren um zehn Prozentpunkte von 67,1 auf 57,1 Prozent reduzieren. Für den Zeitraum 2010 bis 2050 ist Deutschland der Staat, der bezogen auf die absoluten Zahlen den größten Anteil am Bevölkerungsrückgang in der Gruppe der unter 65-Jährigen hat. Laut Eurostat wird sich die Zahl der unter 15-Jährigen in Deutschland bis 2050 um 2,0 Millionen und die der 15- bis unter 65-Jährigen um 12,3 Millionen verringern (minus 18,4 bzw. 22,8 Prozent). Polen hat mit einem Minus von insgesamt 10,2 Millionen Personen den zweithöchsten Anteil am Bevölkerungsrückgang in der Gruppe der unter 65-Jährigen. Der relative Rückgang ist mit knapp einem Drittel (minus 30,9 Prozent) aber nochmals höher als in Deutschland. Italien und Rumänien haben ebenfalls einen auffallend hohen Anteil am Rückgang Bevölkerungszahl in dieser Altersgruppe. Deutschland ist zudem der Staat, in dem bis 2050 die absolute Zahl der Personen, die 80 Jahre oder älter sind, so stark zunimmt wie in keinem anderen EU-Mitgliedstaat. Waren 2010 noch 4,15 Millionen Personen 80 Jahre oder älter, prognostiziert Eurostat bis 2050 einen Zuwachs um 6,26 Millionen auf 10,4 Millionen Personen in dieser Altersgruppe das entspricht einer Steigerung um rund 150 Prozent.

27 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 27 Datenquelle United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2011). World Population Prospects: The 2010 Revision; Eurostat: Statistics in focus 72/2008, Online-Datenbank: Bevölkerungsprognosen Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Eine Übersicht der 48 Staaten/Gebiete, die das Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) zu Europa zählt, finden Sie hier... ( Das Statistische Bundesamt erweitert Europa noch um Grönland, die Türkei und Zypern. Tabelle: Altersstruktur und Bevölkerungsentwicklung Anteile der Altersgruppen in Prozent und Bevölkerungsstand in absoluten Zahlen, Europa*, 1950 bis 2050** unter 15 Jahre Anteile der Altersgruppen, in Prozent 15 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter Bevölkerungsstand, in Tsd ,2 65,6 8, ,6 65,9 8, ,7 64,4 8, ,6 64,0 9, ,3 64,2 10, ,7 64,8 11, ,2 65,4 12, ,3 66,8 11, ,5 66,8 12, ,3 66,8 14, ,6 67,7 14, ,9 68,2 15, ,4 68,4 16, ,8 66,9 17, ,1 65,1 18, ,8 63,6 20, ,4 62,2 22, ,1 61,1 23, ,1 59,9 25,

28 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) ,5 58,5 26, ,9 57,2 26, * eine Übersicht der 48 Staaten/Gebiete, die das Department of Economic and Social Affairs (UN/ DESA) zu Europa zählt, finden Sie unter: htm ** Angaben auf Basis der im Jahr 2010 zur Verfügung stehenden Daten Quelle: United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2011). World Population Prospects: The 2010 Revision Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

29 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 29 Entwicklung der Altersstruktur In der EU wird sich die Zahl der Personen, die 65 Jahre oder älter sind, zwischen 2010 und 2060 von 87 auf 152 Millionen erhöhen. Der Altenquotient wird 2060 mehr als doppelt so hoch ausfallen wie im Jahr Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/sp4n17.pdf)

30 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 30 Fakten Die sozialen Sicherungssysteme in den Staaten der Europäischen Union (EU) werden zu großen Teilen über die Sozialversicherungsabgaben und Steuerleistungen der Erwerbstätigen finanziert. Die meisten Erwerbstätigen sind in der mittleren Generation zu finden also in der Gruppe der 15- bis unter 65-Jährigen. Um Auskunft über die Versorgungsaufgaben der mittleren Generation zu erhalten, wird diese Gruppe ins Verhältnis zu den unter 15-Jährigen bzw. den Personen, die 65 Jahre und älter sind, gesetzt. Der sogenannte Jugendquotient gibt Auskunft darüber, wie viele unter 15-Jährige auf je einhundert 15- bis unter 65-Jährige entfallen. Beim sogenannten Altenquotienten wird die Anzahl der Personen, die 65 Jahre und älter sind, ins Verhältnis zu der Gruppe der 15- bis unter 65-Jährigen gesetzt. Beispielsweise lebten in der EU im Jahr ,8 Millionen Personen, die 65 Jahre und älter waren. Zu der Altersgruppe der 15- bis unter 65-Jährigen gehörten im selben Jahr 335,0 Millionen Personen. Demnach kamen auf 100 Personen der mittleren Generation rund 26 Personen der alten Generation. Für den Gesamtquotienten werden die Werte des Jugend- und des Altenquotienten einfach addiert. In der EU entfielen im Jahr 2010 auf einhundert 15- bis unter 65-Jährige 23,2 Personen, die jünger als 15 waren und 25,9 Personen, die 65 Jahre und älter waren. Die Summe aus dem Jugend- (23,2) und dem Altenquotienten (25,9) ergibt einen Gesamtquotienten von 49,1. Nach den Prognosen von Eurostat wird sich der Jugendquotient in den nächsten Jahrzehnten nicht gravierend verändern und 2060 bei 25,1 liegen. Der Altenquotient hingegen wird schon in den nächsten Jahren deutlich ansteigen und nach 2020 mit dem Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge in das Rentenalter noch stärker nach oben schnellen wird er bereits bei 38 und 2060 bei 53,5 liegen. Damit wird der Altenquotient 2060 mehr als doppelt so hoch ausfallen wie im Jahr Entsprechend der Veränderungen des Jugend- und Altenquotienten steigt der Gesamtquotient zwischen 2010 und 2060 von 49,1 auf 78,5. In absoluten Zahlen wird die Zahl der unter 15-Jährigen in der EU zwischen 2010 und 2060 von 77,6 auf 71,0 Millionen sinken (minus 8,6 Prozent). Der Jugendquotient erhöht sich trotzdem, da sich die Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahre im selben Zeitraum noch stärker reduziert von 335,0 auf 283,3 Millionen (minus 15,4 Prozent). Der Zahl der Personen, die 65 Jahre oder älter sind, erhöht sich hingegen von 86,8 auf 151,5 Millionen (plus 74,6 Prozent). Bezogen auf den Gesamtquotienten und die einzelnen EU-Mitgliedstaaten werden Polen und die Slowakei in den nächsten 50 Jahren extreme demografische Veränderungen durchlaufen hatten die Slowakei und Polen noch die beiden niedrigsten Gesamtquotienten innerhalb der EU (37,9 bzw. 39,9) werden die beiden Staaten laut Eurostat mit 90,6 (Polen) und 89,6 (Slowakei) die höchsten Gesamtquotienten von allen EU-Mitgliedstaaten haben. Auch für andere östliche Mitgliedstaaten werden gravierende Veränderungen des jeweiligen Gesamtquotienten prognostiziert: Während Litauen, Rumänien, Slowenien, Bulgarien und die Tschechische Republik 2010 im unteren Drittel lagen, werden sie 2060 mit Polen, der Slowakei und Lettland die obersten Ränge belegen, also die höchsten Gesamtquotienten haben. Für Deutschland wird eine Erhöhung des Gesamtquotienten von 51,6 im Jahr 2010 auf 81,9 im Jahr 2060 angenommen. Durch die Veränderungen der Gesamtquotienten der anderen 27 EU- Mitgliedstaaten rutscht Deutschland trotz dieser Erhöhung vom fünften auf den elften Rang. Während sich der Jugendquotient in Deutschland in diesem Zeitraum nur unwesentlich ändert er steigt von 20,4 auf 22,9, kommt es beim Altenquotienten fast zu einer Verdoppelung von 31,2 im Jahr 2010 auf 59,1 im Jahr Während Deutschland 2010 noch den höchsten Altenquotienten von allen EU- Mitgliedstaaten hatte, werden 2060 neun Staaten einen höheren Altenquotienten haben als Deutschland.

31 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 31 Datenquelle Eurostat: EUROPOP2008 convergence scenario (Stand: Januar 2011), Statistics in focus 72/2008, Online-Datenbank: Bevölkerungsprognosen, Schlüsseldaten über Europa 2010 Tabelle: Entwicklung der Altersstruktur Jugend-, Alten- und Gesamtquotient, Europäische Union, 2008 bis 2060* Jugendquotient Altenquotient Gesamtquotient ,3 25,4 48, ,2 25,9 49, ,8 31,1 54, ,5 38,0 61, ,6 45,4 69, ,6 50,4 75, ,1 53,5 78,5 * Stand 2008, EU-27 Quelle: Eurostat: EUROPOP2008 convergence scenario (Stand: Januar 2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

32 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 32 Lebenserwartung bei der Geburt Gegenwärtig leben in allen 27 Mitgliedstaaten der EU, den Bewerber- und EFTA-Ländern sowie in Russland die Frauen länger als die Männer. In der EU liegt der geschlechtsspezifische Unterschied bei gut 6 Jahren.

33 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 33 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/zfa9fc.pdf)

34 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 34 Fakten Statistiken zur Lebenserwartung bei der Geburt beziehen sich auf die durchschnittliche Zahl der Lebensjahre, mit denen ein neugeborenes Kind rechnen kann, wenn es während seines gesamten Lebens den derzeitigen Sterblichkeitsbedingungen ausgesetzt ist. Infolge der Fortschritte in den Bereichen Gesundheitswesen, Hygiene, Ernährung, Wohnsituation und Arbeitsbedingungen sowie des gestiegenen materiellen Wohlstands nahm die Lebenserwartung in den vergangenen hundert Jahren deutlich zu. So erhöhte sich beispielsweise in Deutschland die Lebenserwartung der Männer zwischen 1901/1910 und 1932/43 von 44,8 auf 59,9 Jahre; bis zum Zeitraum 2005 bis 2010 stieg sie weiter auf 77,1 Jahre. Bei den Frauen erhöhte sich die Lebenserwartung in denselben Zeiträumen von 48,3 auf 62,8 Jahre und dann weiter auf 82,4 Jahre. Damit belegte Deutschland innerhalb der Europäischen Union (EU) in den Jahren 2005 bis 2010 bei den Männern den elften und bei den Frauen den achten Rang. Bezogen auf die EU-27 hatten die Männer in Schweden und Italien mit 78,7 bzw. 78,1 Jahren die höchste Lebenserwartung. Bei den Frauen stand Frankreich mit 84,7 Jahren an erster Stelle, gefolgt von Italien und Spanien mit einer Lebenserwartung der Frauen von jeweils 84,1 Jahren. In der EU ist die Lebenserwartung in den osteuropäischen Staaten am niedrigsten das gilt für beide Geschlechter. Bei den Männern ist die Lebenserwartung in keinem Land so niedrig wie in Litauen mit 65,8 Jahren. Die Lebenserwartung der Frauen ist in Rumänien am niedrigsten 76,2 Jahre. Regional fallen die Unterschiede bei der Lebenserwartung noch höher aus. Bei einer von Eurostat veröffentlichten Analyse von 317 Regionen lag im Jahr 2007 die Lebenserwartung von Männern bei der Geburt zwischen 66,3 Jahren in Litauen und 81,8 Jahren in der finnischen Region Åland. Die Lebenserwartung von Frauen reicht von 76,3 Jahren in der bulgarischen Region Severoiztochen bis zu 86,6 Jahren im schweizerischen Tessin. In den meisten Mitgliedstaaten ist die Lebenserwartung in der Region, in der die Hauptstadt liegt, höher als im nationalen Durchschnitt. Dies gilt für die Frauen noch häufiger als für die Männer. Nach der Eurostat-Analyse betrug die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen in der EU-27 bei der Geburt 82,0 Jahre und die von Männern 75,8 Jahre ein geschlechtsspezifischer Unterschied von 6,2 Jahren. Nach Angaben des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) leben gegenwärtig in allen 27 Mitgliedstaaten der EU, den Bewerber- und EFTA-Ländern sowie in Russland die Frauen länger als die Männer. Bezogen auf den Zeitraum 2005 bis 2010 war der geschlechtsspezifische Unterschied der Lebenserwartung dabei in Island, Malta, Griechenland, den Niederlanden und Schweden am niedrigsten (zwischen 3,1 und 4,3 Jahren). Mehr als zehn Jahre betrug der Abstand zwischen der Lebenserwartung der Frauen und der der Männer hingegen in Russland (12,8 Jahre), Litauen (11,9 Jahre) und Estland (10,9 Jahre). Für die Menschen ist nicht nur von Bedeutung, wie alt sie werden, sondern vor allem auch in welchem gesundheitlichen Zustand sie ihr Alter erleben. Der Indikator für gesunde Lebensjahre (auch behinderungsfreie Lebenserwartung genannt) misst die Zahl der Jahre, die einer Person in einem bestimmten Alter voraussichtlich noch verbleiben, ohne dass sie durch schwere oder mittelschwere Gesundheitsprobleme oder erworbene Behinderungen beeinträchtigt wird. Auch wenn grundsätzlich gilt, dass sich die Zahl an gesunden Jahren parallel zur Lebenserwartung entwickelt, gibt es bedeutende Ausnahmen wie etwa Dänemark: Obwohl es bei der Lebenserwartung im unteren Mittelfeld der EU liegt, nimmt es bei beiden Geschlechtern den ersten Platz bei den zu erwartenden gesunden Lebensjahren für Personen im Alter von 65 Jahren ein. Laut Eurostat hatten 65-jährige dänische Männer im Jahr 2007 eine fernere Lebenserwartung von 16,5 Jahren und 65- jährige dänische Frauen von 19,2 Jahren. Die Männer konnten dabei durchschnittlich 13,1 und die Frauen 14,3 gesunde Lebensjahre erwarten. Das ist in beiden Fällen nicht nur der höchste Wert an zu erwartenden gesunden Lebensjahren, sondern innerhalb der EU auch die niedrigste Differenz zwischen fernerer Lebenserwartung und gesunden Lebensjahren von Personen im Alter von 65 Jahren.

35 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 35 Datenquelle United Nations Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA): World Population Prospects: The 2008 Revision, United Nations, New York 2009; Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2010; Eurostat: Schlüsseldaten über Europa 2010 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Bei der Lebenserwartung ist zwischen der durchschnittlichen Lebenserwartung bei der Geburt und der ferneren Lebenserwartung zu unterscheiden. Die fernere Lebenserwartung beschreibt, wie viele Lebensjahre beispielsweise eine 65-jährige Person im Durchschnitt noch vor sich hat. Die Summe aus erreichtem Alter und fernerer Lebenserwartung liegt immer höher als die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt, da bei Letzterer auch die Personen eingerechnet werden, die die jeweilige Altersgrenze der ferneren Lebenserwartung nicht erreicht haben. Die Angaben zur Lebenserwartung in Deutschland beziehen sich in den Jahren 1901/10 und 1932/34 auf den jeweiligen Gebietsstand des Reichsgebiets. Die Angaben beziehen sich dabei 1901/10 auf einen Zehnjahres- und 1932/34 auf einen Dreijahresdurchschnitt. EFTA The European Free Trade Association (Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz) Tabelle: Lebenserwartung bei der Geburt In Jahren, europäische Staaten, Durchschnitt 2005 bis 2010* Lebenserwartung bei Geburt, in Jahren Männer Frauen Island 80,2 83,3 Schweiz 79,3 84,1 Schweden 78,7 83,0 Norwegen** 78,3 82,8 Italien 78,1 84,1 Malta 77,8 81,4 Niederlande 77,8 82,0 Frankreich 77,6 84,7 Spanien 77,6 84,1 Irland 77,5 82,3 Zypern 77,3 82,0 Großbritannien 77,2 81,6 Österreich 77,2 82,6 Deutschland 77,1 82,4 Griechenland 77,1 81,3

36 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 36 Belgien 76,7 82,6 Luxemburg 76,7 82,1 Finnland*** 76,2 83,0 Dänemark 76,0 80,6 Portugal 75,4 81,9 Slowenien 74,6 81,9 Tschechische Republik 73,4 79,5 Polen 71,3 79,8 Slowakei 70,7 78,5 Bulgarien 69,7 76,8 Türkei 69,4 74,3 Ungarn 69,2 77,4 Rumänien 69,1 76,2 Estland 67,6 78,5 Lettland 67,3 77,2 Litauen 65,8 77,7 Russland 60,3 73,1 * Angaben zur Bevölkerung auf Basis der im Jahr 2008 zur Verfügung stehenden Daten ** einschließlich Svålbard und Jan Mayen Inseln *** einschließlich Åland Inseln Quelle: United Nations Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA): World Population Prospects: The 2008 Revision, United Nations, New York 2009; Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2010 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

37 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 37 Geburtenziffer Laut UN/DESA lag die Geburtenziffer im Zeitraum 2005 bis 2010 bei 16 der 27 EU-Mitgliedstaaten bei weniger als 1,5. Bei weiteren zehn lag sie unter dem für die Reproduktion der Bevölkerung notwendigen Wert von 2,1. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/07%20geburtenziffer.pdf)

38 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 38 Fakten Die Reproduktion einer Bevölkerung ist gewährleistet, wenn die Geburtenziffer dauerhaft bei dem Wert "2,1" liegt, wenn also die durchschnittliche Zahl der Kinder, die eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommt, bei 2,1 liegt. In Europa wird dieser Wert seit Mitte der 1970er-Jahre dauerhaft unterschritten. Nach Angaben des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) lag die Geburtenziffer in Europa in dem Zeitraum 1950 bis 1955 noch bei 2,65. Bis zum Zeitraum 1975 bis 1980 war sie bereits auf 1,98 gesunken und ist auch danach stetig gefallen. Ihren bisherigen Tiefstwert durchschnittlich 1,42 erreichte die Geburtenziffer in Europa in den Jahren 1995 bis Im Zeitraum 2000 bis 2005 lag sie mit 1,43 kaum höher. Laut dem UN/DESA lag die durchschnittliche Geburtenziffer in den Jahren 2005 bis 2010 in Europa bei 1,53. Nach den Prognosen wird sie in den nächsten Jahrzehnten zwar nicht stark, aber stetig steigen und im Zeitraum 2045 bis 2050 bei 1,91 liegen. Bezogen auf die 27 Staaten der Europäischen Union (EU) fiel die Geburtenziffer laut Eurostat von rund 2,5 in den frühen 1960er-Jahren auf etwa 1,5 im Jahr Seither ist sie auf diesem Niveau verblieben. Auf der Ebene der einzelnen Mitgliedstaaten lag die Geburtenziffer laut UN/DESA im Zeitraum 2005 bis 2010 bei 16 der 27 Mitgliedstaaten bei weniger als 1,5. Bei weiteren zehn EU-Mitgliedstaaten lag die Geburtenziffer unter dem für die Reproduktion der Bevölkerung notwendigen Wert von 2,1 lediglich in Irland erreichte sie einen Wert von 2,10. Wird die Gruppe der EU-Mitgliedstaaten noch um die Bewerber- und EFTA-Länder erweitert, kommen mit der Türkei und Island zwei weitere Staaten hinzu, in denen die Geburtenziffer gegenwärtig bei einem Wert von mindestens 2,1 liegt. Das UN/DESA gibt für die Türkei und Island eine durchschnittliche Geburtenziffer von 2,15 bzw. 2,10 für die Jahre 2005 bis 2010 an. Nach Irland waren im selben Zeitraum Frankreich (1,97), Schweden (1,90) und Dänemark (1,85) die drei EU-Staaten mit der höchsten Geburtenziffer. Die drei Staaten mit der niedrigsten Geburtenziffer waren die Slowakei (1,27), Polen (1,32) sowie Malta (1,33). Deutschland belegte mit einer Geburtenziffer von 1,36 den 22. Rang innerhalb der EU. Datenquelle United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2011). World Population Prospects: The 2010 Revision; Eurostat: Jahrbuch der Regionen 2010 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Eine Übersicht der 48 Staaten/Gebiete, die das Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) zu Europa zählt, finden Sie hier... ( Das Statistische Bundesamt erweitert Europa noch um Grönland, die Türkei und Zypern. Die durchschnittliche Kinderzahl wird zur Beschreibung des aktuellen Geburtenverhaltens herangezogen. Sie gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr. Die durchschnittliche Kinderzahl wird als zusammengefasste Geburtenziffer berechnet. Für die Berechnung der zusammengefassten Geburtenziffer werden alle Geborenen nach dem Alter ihrer Mütter sortiert. Dann wird für jedes Altersjahr berechnet, wie hoch der Anteil der Frauen dieses Alters ist, die in diesem Jahr ein Kind bekommen haben. Daraus ergeben sich altersspezifische Geburtenziffern für das Alter 15 Jahre, 16 Jahre usw. bis für 49 Jahre. Diese Durchschnittswerte der einzelnen Altersjahre werden addiert. Das Ergebnis ist die zusammengefasste Geburtenziffer. Wie viele Kinder ein Frauenjahrgang, auch bezeichnet als Angehörige einer Kohorte, tatsächlich im Durchschnitt geboren hat, kann erst festgestellt werden, wenn die Frauen am Ende des gebärfähigen

39 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 39 Alters sind, das zurzeit mit 49 Jahren definiert wird. Zur endgültigen Kinderzahl der Frauen, die jetzt 20 oder 30 Jahre alt sind, können somit heute nur Schätzungen abgegeben werden. EFTA The European Free Trade Association (Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz) Den Status von EU-Beitrittskandidaten haben Island (seit 2010), Kroatien (2004), die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (2005), Montenegro (2010) und die Türkei (1999). Tabelle: Geburtenziffer Europa und Deutschland, 1950 bis 2050* Europa** Deutschland ,65 2, ,64 2, ,56 2, ,35 2, ,17 1, ,98 1, ,89 1, ,82 1, ,57 1, ,42 1, ,43 1, ,53 1, ,59 1, ,63 1, ,69 1, ,76 1, ,82 1, ,86 1, ,89 1, ,91 1,87 * Angaben auf Basis der im Jahr 2010 zur Verfügung stehenden Daten ** eine Übersicht der 48 Staaten/Gebiete, die das Department of Economic and Social Affairs (UN/ DESA) zu Europa zählt, finden Sie unter: htm Quelle: United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2011). World Population Prospects: The 2010 Revision

40 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 40 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

41 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 41 Außereheliche Lebendgeburten Elternschaft ist nicht mehr so eng mit der Ehe verbunden wie bei früheren Generationen. In allen Staaten der Europäischen Union (EU) hat der Anteil außerehelich geborener Kinder zugenommen. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/snh04e.pdf)

42 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 42 Fakten Elternschaft ist nicht mehr so eng mit der Ehe verbunden wie bei früheren Generationen. In allen Staaten der Europäischen Union (EU) hat der Anteil außerehelich geborener Kinder zugenommen. Allerdings bestehen große Unterschiede zwischen den einzelnen Staaten. Während der Anteil außerehelich geborener Kinder seit Ende der 1960er-Jahre zum Beispiel in Schweden und Bulgarien um mehr als 40 Prozentpunkte stieg und sich auch in Deutschland um gut 25 Prozentpunkte erhöhte, nahm er in Griechenland um lediglich 5 Prozentpunkte zu. Im Jahr 2009 lag der Anteil außerehelich geborener Kinder in Griechenland bei 6,6 Prozent der niedrigste Wert innerhalb der EU. In Zypern (11,7 Prozent), Polen (20,2 Prozent) und Italien (23,5 Prozent) lag der Anteil ebenfalls unter einem Viertel. Am höchsten war der Anteil außerehelich geborener Kinder im Jahr 2009 in Estland (59,2 Prozent) und Schweden (54,4 Prozent). Innerhalb der EU kamen in Slowenien (53,6 Prozent), Bulgarien (53,4 Prozent) und Frankreich (52,9 Prozent) ebenfalls mehr als die Hälfte aller Kinder außerhalb der Ehe zur Welt. In Deutschland waren 2009 die Eltern jedes dritten neugeborenen Kindes nicht verheiratet (32,7 Prozent). Zwischen 1998 und 2009 erhöhte sich der Anteil außerehelich geborener Kinder in der EU von 25,1 auf 37,4 Prozent. Das entspricht einer Steigerung von 49,0 Prozent. Die höchsten Steigerungsraten hatten in diesem Zeitraum Zypern (plus 457,1 Prozent), Malta (plus 260,5 Prozent), Italien (plus 167,0 Prozent) und Spanien (plus 116,6 Prozent) allerdings war in allen vier Staaten das Ausgangsniveau im Jahr 1998 gering. Auch in den Niederlanden, der Slowakei, der Tschechischen Republik und der Schweiz hat sich der Anteil außerehelich geborener Kinder zwischen 1998 und 2009 mehr als verdoppelt. Nach Angaben von Eurostat ist der Anteil außerehelich geborener Kinder umso höher, je jünger die Mütter sind in Dänemark, Irland, Großbritannien, Island und Norwegen lag der entsprechende Anteil bei den 15- bis 19-jährigen Müttern im Jahr 2005 bei mehr als 90 Prozent. Allerdings ist bei diesen Angaben zu berücksichtigen, dass zum Beispiel innerhalb der EU gegenwärtig weniger als fünf Prozent der Kinder von unter 20-jährigen Müttern geboren werden. Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Anteil der außerehelichen Lebendgeburten, Youth in Europe A statistical portrait 2009; Statistisches Bundesamt: Jugend und Familie in Europa 2009 Tabelle: Außereheliche Lebendgeburten Anteil an allen Lebendgeburten in Prozent, europäische Staaten, 1998 bis Europäische Union (EU-27) 25,1 31,0 37,4 Estland 52,5 57,8 59,2 Schweden 54,7 56,0 54,4 Slowenien 33,6 42,5 53,6 Bulgarien 31,5 46,1 53,4 Frankreich* 40,7 45,2 52,9 Dänemark 44,8 44,9 46,8

43 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 43 Großbritannien 37,6 41,5 46,3 Belgien 23,2 34,7 45,7 Lettland 37,1 44,2 43,5 Niederlande 20,8 30,7 43,3 Finnland 37,2 40,0 40,9 Ungarn 26,6 32,3 40,8 Österreich 29,5 35,3 39,4 Tschechische Republik 19,0 28,5 38,8 Portugal 20,2 26,9 38,1 Irland 28,7 31,2 33,3 Deutschland 20,0 27,0 32,7 Luxemburg 17,5 25,0 32,1 Slowakei 15,3 23,4 31,6 Spanien 14,5 23,4 31,4 Litauen 18,0 29,5 28,0 Rumänien 23,0 28,2 28,0 Malta 7,6 16,3 27,4 Italien 8,8 13,0 23,5 Polen 11,6 15,8 20,2 Zypern 2,1 3,5 11,7 Griechenland 3,8 4,8 6,6 Island 64,0 63,6 64,4 Norwegen 49,0 50,0 55,1 Russland 26,1 Serbien 21,1 23,2 Moldau, Republik 22,9 Ukraine 21,2 Belarus 19,9 Liechtenstein 15,6 18,5 Schweiz 8,8 12,4 17,9 Montenegro 15,7 Kroatien 8,1 10,2 12,9 Mazedonien, ehem. j.r. 9,5 11,2 12,2 Bosnien und Herzegowina 10,5 * ohne Überseegebiete

44 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 44 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Anteil der außerehelichen Lebendgeburten Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

45 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 45 Eheschließungen und Scheidungen In den 27 Staaten der EU werden jährlich weit mehr als 2 Millionen Ehen geschlossen. Allerdings erweisen sich nicht alle Ehen als Bund fürs Leben: Jedes Jahr werden auch rund eine Million Ehen geschieden.

46 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 46 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/iod435.pdf)

47 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 47 Fakten Obwohl die Zahl der Eheschließungen in den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) rückläufig ist, werden jährlich immer noch weit mehr als 2 Millionen Ehen geschlossen (2007: 2,42 Mio.). Relativ zur Bevölkerungszahl und im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2009 wurde dabei in Zypern am häufigsten geheiratet. Auf Einwohner kamen dort 9,6 Hochzeiten. Es folgten Dänemark (6,7 Eheschließungen je Personen), Rumänien (6,6), Malta (6,0) und Polen (5,7). Von den europäischen Staaten, zu denen Eurostat Daten vorliegen und die nicht zur EU gehören, fallen die Türkei (Ø 2003 bis 2009: 8,5) und Mazedonien (7,1) ebenfalls durch hohe Eheschließungsziffern auf. Die niedrigsten Eheschließungsziffern wiesen bezogen auf den Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2009 Slowenien (3,3), Bulgarien (3,9), Belgien (4,2) sowie Luxemburg und Ungarn (jeweils 4,3) auf. Deutschland belegte mit einer durchschnittlichen Eheschließungsziffer von 4,7 den 18. Rang innerhalb der EU. Die Eheschließungsziffer aller EU-27-Staaten ist zwischen 2000 und 2007 von 5,18 auf 4,88 gesunken. In Deutschland gaben sich 2009 rund Paare das Jawort. Das entsprach 4,6 Eheschließungen je Einwohner. Damit lag die Eheschließungsziffer 2009 nur knapp über dem niedrigsten Wert in der Geschichte der Bundesrepublik: 2007 lag die Eheschließungsziffer bei 4,5. Im Jahr 1967 wurden in Deutschland noch knapp 8 Eheschließungen je Einwohner gezählt. Unter den Staaten, für die Eurostat Daten vorliegen, hat Zypern zwar die höchste Eheschließungsziffer im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2009, aber auch den höchsten prozentualen Rückgang bei den Eheschließungen je Einwohner. Zwischen 2000 und 2009 sank die Eheschließungsziffer von 13,4 auf 7,9 das entspricht einem Rückgang von 40,8 Prozent. Auch in Liechtenstein (minus 40,4 Prozent), Portugal (minus 39,0 Prozent), Spanien (minus 30,1 Prozent), Luxemburg (minus 29,1 Prozent) und Island (minus 26,4 Prozent) lag der Rückgang bei mehr als 25 Prozent. Auf der anderen Seite ist die Eheschließungsziffer im selben Zeitraum in Litauen (plus 27,3 Prozent), der Türkei (2003 bis 2009: plus 25,4 Prozent), Polen (plus 19,7 Prozent) und Griechenland (plus 17,2 Prozent) um mehr als 15 Prozent gestiegen. Nicht alle Ehen erweisen sich als Bund fürs Leben. Jedes Jahr werden in der EU-27 rund eine Million Ehen geschieden entsprach das 2,1 Scheidungen je Einwohner. Die Mitgliedstaaten mit den höchsten Scheidungsziffern sind bezogen auf den Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2009 Litauen (3,2 Scheidungen je Einwohner), die Tschechische Republik (3,1), Estland und Belgien (jeweils 2,9) sowie Dänemark (2,7). Die EU-Mitgliedstaaten mit den niedrigsten Scheidungsziffern sind Irland (Ø 2000 bis 2007: 0,8), Italien (Ø 2000 bis 2008: 0,8) und Griechenland (Ø 2000 bis 2008: 1,1). Mit einer durchschnittlichen Scheidungsziffer von jeweils 0,7 lagen Mazedonien (2000 bis 2009) und Montenegro (2005 bis 2009) sogar noch unter diesen Werten (ausgehend von den europäischen Staaten zu denen Eurostat Daten vorliegen und die nicht zur EU gehören). Deutschland belegt mit einer durchschnittlichen Scheidungsziffer von 2,4 in den Jahren 2000 bis 2009 den 17. Rang in der EU. Dabei fällt Malta innerhalb der EU eine Sonderrolle zu: Malta ist der einzige Mitgliedstaat, in dem Scheidungen bisher nicht möglich waren. Nach einem entsprechenden Referendum im Mai 2011 wird es aber auch in Malta zukünftig das Recht auf Scheidung geben. In Spanien stieg die Scheidungsziffer zwischen 2000 und 2007 von 0,9 auf 2,8. Im Jahr 2009 lag sie wiederum bei 2,1. Für den Zeitraum 2000 bis 2009 entspricht das einer Steigerung der Scheidungsziffer um 133,3 Prozent. In der Türkei (2003 bis 2009: plus 81,6 Prozent), der Schweiz (plus 66,7 Prozent) und Polen (54,5 Prozent) erhöhten sich die Scheidungsziffern ebenfalls um mehr als 50 Prozent. Auf der anderen Seite reduzierte sich die Ziffer im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2009 um mehr als 15 Prozent in Liechtenstein (minus 30,8), Estland (minus 22,6) und Großbritannien (minus 15,4).

48 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 48 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Eheschließungen, Scheidungen Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Eine Eheschließung ist die Rechtshandlung, Amtshandlung oder der amtliche Vorgang, durch den die rechtliche Beziehung zwischen den Ehegatten förmlich hergestellt wird. Eine Ehescheidung ist definiert als die endgültige rechtliche Auflösung einer Ehe, das heißt eine Trennung der Ehegatten, durch die beide Ehegatten das Recht erhalten, nach zivilrechtlichen und/oder sonstigen Bestimmungen erneut eine Ehe einzugehen. Tabelle: Eheschließungen und Scheidungen Je Personen, europäische Staaten, Mittelwert 2000 bis 2009 Eheschließungen* Scheidungen** je Personen Europäische Union (EU-27) 4,9 2,0 Zypern 9,6 2,0 Dänemark 6,7 2,7 Rumänien 6,6 1,5 Malta 6,0 x Polen 5,7 1,5 Litauen 5,7 3,2 Finnland 5,4 2,6 Griechenland 5,1 1,1 Irland 5,1 0,8 Tschechische Republik 5,1 3,1 Lettland 5,0 2,6 Großbritannien 4,9 2,6 Slowakei 4,9 2,1 Portugal 4,9 2,2 Schweden 4,8 2,3 Spanien 4,8 1,6 Niederlande 4,7 2,0 Deutschland 4,7 2,4 Österreich 4,5 2,4 Frankreich 4,5 2,1 Estland 4,5 2,9 Italien 4,4 0,8

49 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 49 Ungarn 4,3 2,5 Luxemburg 4,3 2,3 Belgien 4,2 2,9 Bulgarien 3,9 1,7 Slowenien 3,3 1,2 Türkei 8,5 1,3 Mazedonien, ehem. j.r. 7,1 0,7 Montenegro 5,8 0,7 Schweiz 5,4 2,4 Island 5,4 1,8 Liechtenstein 5,2 2,8 Kroatien 5,1 1,1 Norwegen 4,8 2,3 * EU, Irland: / Großbritannien: / Montenegro: / Türkei: ** EU, Irland: / Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien: / Montenegro: / Türkei: Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Eheschließungen, Scheidungen Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

50 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 50 Migranten Mitte 2010 lag der Anteil der Migranten an der Bevölkerung Europas bei 9,5 Prozent und damit deutlich über dem weltweiten Durchschnitt. Von den weltweit 214 Mio. Migranten lebten mit 70 Mio. die meisten in Europa. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/xlqlu9.pdf)

51 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 51 Fakten Nach Angaben des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) lebten Mitte 2010 weltweit 213,9 Millionen Menschen in Staaten, in denen sie nicht geboren sind. Damit hatten Migranten einen Anteil von 3,1 Prozent an der Weltbevölkerung. In Europa lag der Anteil der Migranten an der Bevölkerung mit 9,5 Prozent deutlich über dem weltweiten Durchschnitt. Bezogen auf die europäischen Staaten mit mehr als Einwohnern war der Anteil der Migranten an der Bevölkerung in Luxemburg mit 35,2 Prozent am höchsten. Darauf folgten die Schweiz (23,2 Prozent), Irland (19,6 Prozent), Zypern (17,5 Prozent) und Kroatien (15,9 Prozent). Am niedrigsten war der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung im Jahr 2010 in Rumänien (0,6 Prozent), Bosnien und Herzegowina (0,7 Prozent), Bulgarien (1,4 Prozent), in der Türkei (1,9 Prozent) sowie in Polen (2,2 Prozent). Deutschland belegte mit einem entsprechenden Anteil von 13,1 Prozent den 9. Rang innerhalb der Europäischen Union (EU). Von den weltweit 213,9 Millionen Migranten lebten mit 69,8 Millionen die meisten in Europa. Das entspricht einem Anteil von 32,6 Prozent. Darauf folgten Asien mit 28,7 und Nordamerika mit 23,4 Prozent. Europa und Nordamerika sind zudem die beiden Regionen, in denen sich in den Jahren 2000 bis 2010 die Zahl der Migranten sowohl absolut (plus 12,2 bzw. 9,6 Mio.) als auch relativ am stärksten erhöhte (plus 21,1 bzw. 23,9 Prozent). Von den zehn Staaten, in denen weltweit 2010 die meisten Migranten lebten, gehörten vier zur Europäischen Union: Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien. In Deutschland, das weltweit auf dem dritten Rang steht, lebten 2010 rund 5 Prozent aller Migranten insgesamt 10,8 Millionen Personen. Allerdings sind die Staaten, in denen absolut die meisten Migranten leben, nur selten auch die Staaten, in denen der Anteil der Migranten an der Bevölkerung am höchsten ist. Unter den zehn Staaten mit dem höchsten Migrantenanteil befindet sich kein europäischer Staat. Datenquelle United Nations Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA): Trends in International Migrant Stock: The 2008 Revision, United Nations, New York 2009; Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2010; UN/DESA: Online-Datenbank: Trends in International Migrant Stock: The 2008 Revision (Stand: Februar 2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Eine Übersicht der 48 Staaten/Gebiete, die das Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) zu Europa zählt, finden Sie hier... ( Das Statistische Bundesamt erweitert Europa noch um Grönland, die Türkei und Zypern. Tabelle: Migranten Im Ausland geborener Bevölkerungsanteil in Prozent, europäische Staaten, 2010* Vatikanstadt 100,0 Monaco 71,6 Andorra 64,4 Insel Man 54,6 Kanalinseln** 49,8 San Marino 37,0

52 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 52 Luxemburg 35,2 Liechtenstein 34,6 Gibraltar 29,8 Schweiz 23,2 Irland 19,6 Zypern 17,5 Kroatien 15,9 Österreich 15,6 Lettland 15,0 Schweden 14,1 Spanien 14,1 Estland 13,6 Deutschland 13,1 Ukraine 11,6 Belarus 11,4 Moldau, Republik 11,4 Island 11,3 Frankreich 10,7 Niederlande 10,5 Großbritannien 10,4 Grönland 10,2 Griechenland 10,1 Norwegen*** 10,0 Belgien 9,1 Dänemark 8,8 Russland 8,7 Portugal 8,6 Slowenien 8,1 Italien 7,4 Färöer 6,5 Mazedonien, ehem. j.r. 6,3 Tschechische Republik 4,4 Finnland**** 4,2 Litauen 4,0 Malta 3,8 Ungarn 3,7

53 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 53 Albanien 2,8 Slowakei 2,4 Polen 2,2 Türkei 1,9 Bulgarien 1,4 Bosnien und Herzegowina 0,7 Rumänien 0,6 Montenegro Serbien * Angaben auf Basis der im Jahr 2008 zur Verfügung stehenden Daten ** bezieht sich auf Guernsey und Jersey *** einschließlich Svålbard und Jan Mayen Inseln **** einschließlich Åland Inseln Quelle: United Nations Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA): Trends in International Migrant Stock: The 2008 Revision, United Nations, New York 2009; Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2010 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

54 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 54 Staatsangehörige und Ausländer Von den Ausländern, die legal in der EU leben, stammten 2010 knapp zwei Drittel aus Staaten, die nicht zur EU gehören. Mehr als ein Drittel der Ausländer waren Staatsangehörige eines EU- Mitgliedstaates.

55 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 55 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/u3f7xn.pdf)

56 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 56 Fakten Im Jahr 2010 lebten in den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) 501 Millionen Einwohner. Davon waren 468,5 Millionen bzw. 93,5 Prozent Staatsangehörige eines EU-Mitgliedstaates. Die 32,4 Millionen Ausländer hatten einen Bevölkerungsanteil von 6,5 Prozent. Die Europäische Kommission geht allerdings davon aus, dass zusätzlich noch etwa acht Millionen Ausländer illegal in der EU leben. Von den Ausländern, die legal in der EU leben, stammten 2010 knapp zwei Drittel (62,1 Prozent) aus Staaten, die nicht zur EU gehören. Mehr als ein Drittel der Ausländer (37,9 Prozent) waren Staatsangehörige eines EU-Mitgliedstaates. Bezogen auf die absoluten Zahlen und die EU lebten 2010 die meisten Ausländer in Deutschland (7,1 Mio.), Spanien (5,7 Mio.), Großbritannien (4,4 Mio.), Italien (4,2 Mio.) und Frankreich (3,8 Mio.). Allein in diesen fünf Staaten lebten im selben Jahr gut drei Viertel aller Ausländer der EU (77,6 Prozent). Von den Ausländern aus Nicht-EU-Staaten lebten ebenfalls die meisten in diesen fünf Staaten: 15,8 Millionen bzw. 78,6 Prozent aller Ausländer aus Nicht-EU-Staaten. Zudem gibt es innerhalb der EU keinen weiteren Staat, in dem mehr als eine Million Ausländer leben. Ausgehend von den Daten, die Eurostat zur Verfügung stehen, fällt unter den europäischen Staaten noch die Schweiz durch eine hohe Anzahl an Ausländern auf: hier leben 1,6 Millionen Ausländer, davon aus Staaten, die nicht Mitglied der EU sind. Relativ zur Gesamtbevölkerung war der Anteil der ausländischen Bevölkerung im Jahr 2010 in Luxemburg (43,0 Prozent), Lettland (17,4 Prozent), Estland und Zypern (jeweils 15,9 Prozent) am höchsten. Auch in Spanien (12,3 Prozent) und Österreich (10,5 Prozent) lag der Anteil bei mehr als zehn Prozent außerhalb der EU galt dies 2010 auch für die Schweiz mit einem Ausländeranteil von 21,1 Prozent. Den niedrigsten Anteil an der Gesamtbevölkerung hatten die Ausländer in Polen und Rumänien (jeweils 0,1 Prozent) sowie in Bulgarien mit 0,3 Prozent. Auch in Litauen (1,1 Prozent), der Slowakei (1,2 Prozent) und Ungarn (2,0 Prozent) lag der Ausländeranteil bei zwei Prozent oder weniger. Deutschland steht mit einem Ausländeranteil von 8,7 Prozent an achter Stelle innerhalb der EU. In sechs der 27 EU-Staaten ist der Anteil der Ausländer, die aus anderen EU-Staaten stammen, größer als der Anteil der Nicht-EU-Ausländer und zwar in Luxemburg, Irland, Belgien, Zypern, der Slowakei und Ungarn. In Lettland, Estland, Slowenien und Litauen liegt der Anteil der Nicht-EU-Ausländer an allen Ausländern bei mehr als 90 Prozent. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass zum Beispiel in den baltischen Staaten ein Großteil der Nicht-EU-Ausländer schon vor der Auflösung der Sowjetunion (UdSSR) in diesen Staaten gelebt hat, ohne bisher die Staatsangehörigkeit übernommen zu haben. Bezogen auf alle Staaten der EU stammen die meisten der Nicht-EU-Ausländer aus der Türkei, Marokko, Albanien und China. Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen; Eurostat: Europe in figures Yearbook

57 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 57 Tabelle: Staatsangehörige und Ausländer Bevölkerung in absoluten Zahlen, Anteile der Staatsangehörigen und Ausländer in Prozent, europäische Staaten, 2010* Bevölkerung Staatsangehörige Ausländer EU-27 davon: Nicht-EU-27 Anzahl Anteil an der Bevölkerung, in Prozent Anteil an allen Ausländern, in Prozent Europäische Union ,5 6,5 37,9 62,1 Belgien ,9 9,1 67,9 32,1 Bulgarien ,7 0,3 14,8 85,2 Dänemark ,0 6,0 35,0 65,0 Deutschland ,3 8,7 35,7 64,3 Estland ,1 15,9 5,2 94,8 Finnland ,1 2,9 36,3 63,7 Frankreich ,2 5,8 35,0 65,0 Griechenland ,6 8,4 17,1 82,9 Großbritannien ,9 7,0 44,0 56,0 Irland ,9 8,6 82,4 17,6 Italien ,0 7,0 29,3 70,7 Lettland ,6 17,4 2,5 97,5 Litauen ,9 1,1 6,6 93,4 Luxemburg ,9 43,0 86,3 13,7 Malta ,0 4,0 32,2 67,8 Niederlande ,6 3,9 47,7 52,3 Österreich ,4 10,5 37,5 62,5 Polen ,9 0,1 32,5 67,5 Portugal ,7 4,3 20,6 79,4 Rumänien ,9 0,1 19,3 80,7 Schweden ,5 6,3 45,0 55,0 Slowakei ,8 1,2 61,6 38,4 Slowenien ,0 4,0 5,6 94,4 Spanien ,7 12,3 41,1 58,9 Tschechische Republik ,0 4,0 32,3 67,7 Ungarn ,0 2,0 59,4 40,6 Zypern ,8 15,9 65,6 34,4

58 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 58 Island ,4 4,6 58,5 41,5 Kroatien ,2 0,8 21,0 79,0 Norwegen ,4 5,6 51,8 48,2 Schweiz ,9 21,1 60,4 39,6 Türkei ,6 0,4 * Bulgarien, Rumänien: 2009; Belgien, Kroatien, Mazedonien (ehem. j.r.), Norwegen und Schweiz: 2008; Island, Türkei: 2006 / Nicht-EU-Staaten: Die Bevölkerung entspricht der Anzahl der Staatsangehörigen und Ausländer, ohne Berücksichtigung von Personen mit unbekannter Staatsangehörigkeit. Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

59 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 59 Erwerb der Staatsbürgerschaft Im Jahr 2009 erwarben Personen die Staatsbürgerschaft eines der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Mehr als die Hälfte der neuen Staatsbürger stammte dabei aus Afrika oder Asien. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/hs2xzp.pdf)

60 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 60 Fakten In den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) lebten im Jahr Millionen Einwohner. Davon waren 468,5 Millionen Staatsangehörige eines EU-Mitgliedstaates (93,5 Prozent) und 32,4 Millionen Ausländer (6,5 Prozent). Hinzu kommen nach Schätzungen der Europäischen Kommission noch etwa acht Millionen Ausländer, die illegal in der EU leben. Von den Ausländern, die im Jahr 2010 legal in der EU lebten, stammten 62,1 Prozent aus Staaten, die nicht zur EU gehören, 37,9 Prozent waren Staatsangehörige eines EU-Mitgliedstaates. Bezogen auf alle Staaten der EU stammen die meisten der Nicht-EU-Ausländer aus der Türkei, Marokko, Albanien und China. Auch wenn die Regelungen der einzelnen EU-Staaten unterschiedlich sind, kann in jedem Mitgliedstaat die Übernahme der Staatsbürgerschaft beantragt werden. Zur Verleihung der Staatsbürgerschaft muss sich die Person normalerweise eine bestimmte Zeit legal im Land aufhalten, zusätzlich müssen weitere Bedingungen erfüllt sein wie zum Beispiel ausreichende Sprachkenntnisse. Die Staatsbürgerschaft kann sowohl an Personen, die zuvor Staatsbürger eines anderen Landes waren, als auch an Staatenlose verliehen werden. Auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Daten wurden nach Angaben von Eurostat in den Jahren 1999 bis 2008 durchschnittlich Personen eingebürgert in diesem Zeitraum also 6,78 Millionen Personen. Bezogen auf diesen Wert entfielen die meisten Einbürgerungen auf Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Belgien, Spanien und die Niederlande. Im Jahr 2008 erwarben allein in Frankreich, Großbritannien und Deutschland gut Personen die jeweilige Staatsbürgerschaft mehr als die Hälfte der Einbürgerungen innerhalb der EU entfiel damit auf diese drei Staaten. Im Jahr 2009 erwarben Personen die Staatsbürgerschaft eines der 27 Mitgliedstaaten der EU. Die neuen Staatsbürger stammten dabei hauptsächlich aus Afrika (29 Prozent aller erteilten Staatsbürgerschaften), Asien (24 Prozent), europäischen Staaten außerhalb der EU (22 Prozent) sowie Nord- und Südamerika (15 Prozent). Staatsbürger eines der 27 EU-Mitgliedstaaten, die die Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates erwarben, machten 8 Prozent aller Staatsbürgerschaften aus. Bezogen auf die einzelnen Herkunftsländer erwarben im Jahr 2009 Personen aus Marokko (59.900), der Türkei (51.900), Indien (31.100), Ecuador (27.800) und Albanien (26.700) am häufigsten die Staatsbürgerschaft eines der 27 EU-Mitgliedstaaten. Wie schon 2008 erteilten Großbritannien (rund Personen), Frankreich ( ) und Deutschland (96.122) auch im Jahr 2009 mehr als die Hälfte aller Staatsbürgerschaften in den 27 Mitgliedstaaten der EU (zusammen 56,1 Prozent). Dabei stammten in Großbritannien die meisten der neuen Staatsbürger aus Indien (13,0 Prozent der erteilten Staatsbürgerschaften) und Pakistan (10,3 Prozent), in Frankreich aus Marokko (19,2 Prozent) und Algerien (15,2 Prozent) und in Deutschland aus der Türkei (25,6 Prozent) sowie aus dem Irak (5,3 Prozent), Serbien (4,3 Prozent) und Polen (4,0 Prozent). In Luxemburg und außerhalb der EU in der Schweiz hatten 2009 Personen aus Deutschland mit 8,0 bzw. 9,3 Prozent einen relativ hohen Anteil an den jeweilig erteilten Staatsbürgerschaften. In einigen Mitgliedstaaten kam ein Großteil der neuen Staatsbürger aus einem einzigen Land. Die Mitgliedstaaten mit der stärksten Konzentration waren Griechenland (83,9 Prozent aus Albanien), Rumänien (67,2 Prozent aus der Republik Moldau) und Ungarn (65,6 Prozent aus Rumänien). In Lettland und Estland waren 95,6 Prozent bzw. 93,2 Prozent der neuen Bürger sogenannte anerkannte Nichtbürger (vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion). Wird Anzahl der Einbürgerungen auf die Gesamtbevölkerung des jeweiligen Mitgliedstaates bezogen, erteilten Luxemburg (8,1 Staatsbürgerschaften je Einwohner), Zypern (5,1), Großbritannien (3,3) und Schweden (3,2) die meisten Staatsbürgerschaften. In acht Mitgliedstaaten lag die Zahl der erteilten Staatsbürgerschaften im Jahr 2009 bei weniger als einer Staatsbürgerschaft je Einwohner. In Deutschland wurden im selben Jahr 1,2 Staatsbürgerschaften je Einwohner erteilt und damit weniger als im EU-27-Durchschnitt (1,6).

61 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 61 Da der Ausländeranteil in den einzelnen Mitgliedstaaten stark variiert, setzt Eurostat die Anzahl der erteilten Staatsbürgerschaften auch zur Anzahl der ansässigen Ausländer in Beziehung: Die meisten Staatsbürgerschaften erteilte danach Portugal (5,8 Staatsbürgerschaften je 100 ansässige Ausländer), gefolgt von Schweden (5,3), Polen und Großbritannien (je 4,8). Am seltensten erteilen die Tschechische Republik (0,3), Litauen und die Slowakei (je 0,5) Staatsbürgerschaften. Der EU-27-Durchschnitt lag bei 2,4 erteilten Staatsbürgerschaften je 100 ansässigen Ausländern, in Deutschland lag der entsprechende Wert bei 1,3. Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Acquisition of citizenship, Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen; Eurostat: Pressemitteilung: Erwerb der Staatsbürgerschaft in der EU, Schlüsseldaten über Europa 2010, Europe in figures Yearbook Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Staatsbürgerschaft ist die rechtliche Bindung zwischen einer Person und einem Staat, die durch Geburt, Einbürgerung oder gemäß anderen nationalen Rechtsvorschriften erworben wird. Einbürgerung ist das Verfahren durch das ein Staat einer Person auf Antrag formal die Staatsangehörigkeit verleiht. Andere Möglichkeiten des Erwerbs der Staatsbürgerschaft betreffen Ehegatten von Staatsangehörigen, Minderjährige, die von Staatsangehörigen adoptiert werden und im Ausland geborene und ins Land ihrer Vorfahren zurückkehrende Nachkommen von Staatsangehörigen. Anerkannte Nichtbürger sind Personen, die weder Staatsangehörige des meldenden noch eines anderen Landes sind und die Verbindungen zum meldenden Land aufgebaut haben, die einige, aber nicht alle mit der Staatsangehörigkeit verbundenen Rechte und Pflichten umfassen. Tabelle: Erwerb der Staatsbürgerschaft In absoluten Zahlen, europäische Staaten, 2009 Anzahl Europäische Union Großbritannien Frankreich Deutschland Spanien Italien Belgien Niederlande Schweden Portugal Griechenland

62 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 62 Rumänien Bulgarien Österreich Dänemark Ungarn Irland Zypern Luxemburg Finnland Lettland Polen Slowenien Estland Tschechische Republik Malta 817 Slowakei 262 Litauen 203 Schweiz Norwegen Türkei Kroatien Mazedonien, ehem. j.r. 819 Island 728 Liechtenstein 103 Quelle: Eurostat: Acquisition of citizenship Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

63 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 63 Asylbewerber Von den Asylbewerbern des Jahres 2011 hatte rund jeder elfte Bewerber die afghanische Staatsangehörigkeit. Darauf folgten Russland (6,1 Prozent), Pakistan (5,2 Prozent), der Irak (5,0 Prozent), Serbien (4,6 Prozent) und Somalia (4,0 Prozent). Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/13%20asylbewerber.pdf)

64 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 64 Fakten Die Zahl der Asylanträge schwankt erheblich im Zeitverlauf. Nach dem Höchststand im Jahr 1992 ( Anträge in der EU-15) und jeweils mehr als Anträgen in der EU-27 in den Jahren 2001 und 2002, fiel die Zahl der Anträge bis 2006 auf unter Seitdem hat sich die Zahl der Anträge tendenziell erhöht. Zuletzt von im Jahr 2010 auf im Jahr Laut Eurostat wird geschätzt, dass von den gut Asylbewerbern des Jahres 2011 etwa 90 Prozent das erste Mal einen Antrag gestellt haben und sich rund 10 Prozent wiederholt bewerben. Im Jahr 2011 hatte rund jeder elfte Bewerber die afghanische Staatsangehörigkeit ( Antragsteller / 9,3 Prozent aller Bewerber). Darauf folgten Russland ( / 6,1 Prozent), Pakistan ( / 5,2 Prozent), der Irak ( / 5,0 Prozent), Serbien ( / 4,6 Prozent) und Somalia ( / 4,0 Prozent). Zusammen mit dem Iran, Nigeria, Kosovo, Bangladesch und Syrien hatten mehr als die Hälfte aller Asylbewerber die Staatsangehörigkeit eines dieser elf Länder/Gebiete werden noch weitere 12 Staaten hinzugezählt, steigt der Anteil auf drei Viertel. In keinem Mitgliedstaat der Europäischen Union wurden 2011 mehr Asylanträge gestellt als in Frankreich ( Bewerber / 18,6 Prozent aller Antragsteller). Mit geringem Abstand folgte Deutschland ( / 17,7 Prozent). Damit entfiel deutlich mehr als jeder dritte Antrag auf Frankreich und Deutschland. Ein knappes Drittel entfiel auf Italien ( / 11,3 Prozent), Belgien ( / 10,7 Prozent) und Schweden ( / 9,8 Prozent). Werden noch die Anträge in Großbritannien ( / 8,8 Prozent), den Niederlanden ( / 4,8 Prozent), Österreich ( / 4,8 Prozent), Griechenland (9.310 / 3,1 Prozent) und Polen (6.905 / 2,3 Prozent) berücksichtigt, steigt der Gesamtanteil auf 91,8 Prozent anders formuliert entfallen auf zehn der 27 EU-Mitgliedstaaten gut neun von zehn Asylanträgen. Ein anderes Bild ergibt sich, wenn die Zahl der Anträge in Beziehung zur Bevölkerung der einzelnen EU-Mitgliedstaaten gesetzt wird. Die höchste Asylbewerberquote hatte im Jahr 2011 Malta (4.526 Bewerber pro eine Million Einwohner), gefolgt von Luxemburg (4.210), Schweden (3.155), Belgien (2.947) und Zypern (2.200). Deutschland lag mit 653 Asylbewerbern pro eine Million Einwohner leicht über dem EU-Durchschnitt (601 Asylbewerber pro eine Million Einwohner). Die niedrigsten Asylbewerberquoten hatten im selben Jahr Portugal und Estland mit 26 bzw. 49 Asylbewerbern pro eine Million Einwohner. Aber auch in der Tschechischen Republik (72), in Spanien (74), Rumänien (80) und der Slowakei (90) lag die Zahl der Asylanträge bei weniger als 100 pro eine Million Einwohner. In einigen Mitgliedstaaten stammt ein großer Teil der Asylbewerber aus einem einzigen Land. Am höchsten war die Konzentration in diesem Zusammenhang in Polen, wo im Jahr Prozent der Bewerber die russische Staatsangehörigkeit hatten. In Lettland und in Litauen stammten 52 bzw. 43 Prozent der Asylbewerber aus Georgien, in Luxemburg 44 Prozent aus Serbien, in Bulgarien 39 Prozent aus dem Irak und in Ungarn 38 Prozent aus Afghanistan. In Deutschland wurden die meisten Anträge von afghanischen Staatsbürgern gestellt (7.955 Antragsteller / 14,9 Prozent aller Bewerber). Darauf folgten Serbien (6.990 / 13,1 Prozent), der Irak (6.210 / 11,6 Prozent), der Iran (3.775 / 7,1 Prozent), Syrien (3.435 / 6,4 Prozent), Pakistan (2.640 / 4,9 Prozent), die Türkei (1.895 / 3,6 Prozent), Kosovo (1.885 / 3,5 Prozent), Russland (1.880 / 3,5 Prozent), die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (1.755 / 3,3 Prozent), Somalia (1.010 / 1,9 Prozent) sowie Indien (895 / 1,7 Prozent). Laut Eurostat wurde im Jahr 2011 in der EU-27 über Asylanträge in erster Instanz entschieden. Davon wurden Anträge abgelehnt (75 Prozent der Entscheidungen), Bewerbern wurde ein Flüchtlingsstatus zugesprochen (12 Prozent), Bewerber erhielten subsidiären Schutz (9 Prozent) und eine Aufenthaltsgenehmigung aus humanitären Gründen (4 Prozent). Eurostat weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich die Entscheidungen auf Anträge beziehen können, die in den Vorjahren registriert wurden.

65 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 65 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Asylbewerber und erstmalige Asylbewerber nach Staatsangehörigkeit, Alter und Geschlecht jährliche aggregierte Daten (Stand: 04/2012); Eurostat: Pressemitteilung: Asyl in der EU27, März 2012 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Asyl ist eine Form des Schutzes, den ein Staat auf seinem Gebiet einer Person gewährt, die in dem Land, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt oder in dem sie ihren Wohnsitz hat, keinen Schutz suchen kann, insbesondere aus Furcht vor Verfolgung aufgrund von Rasse, Religion, Nationalität oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Einstellung. Ein Asylbewerber ist eine Person, die einen Antrag auf internationalen Schutz nach Artikel 2 (g) der Richtlinie des Rates 2004/83/EG gestellt hat oder als Familienangehöriger in einen solchen Antrag einbezogen ist (einschließlich Anträge auf Flüchtlingsstatus und auf subsidiären Schutzstatus). Obwohl sich ein Antrag auf mehrere Personen beziehen kann, ist hier mit "Anträgen" immer die Zahl der einzelnen Bewerber gemeint. Die Differenz aus der Gesamtzahl der Asylbewerber nach Staatsangehörigkeit (ausschließlich Extra- EU-27) und nach Antragsland stellt die Anzahl der EU-Bürger dar, die in einem anderen EU- Mitgliedstaat einen Asylantrag stellen. Das ist prinzipiell möglich. Das Asylrecht innerhalb der Europäischen Union ist im "Protokoll über die Gewährung von Asyl für Staatsangehörige von Mitgliedstaaten der Europäischen Union" ( pdf) geregelt. Informationen zum Flüchtlingsstatus, subsidiären Schutz, zur Aufenthaltsgenehmigung aus humanitären Gründen sowie zum Thema "Entscheidung in erster Instanz" erhalten Sie hier... ( Informationen zu den "globalen Flüchtlingsbewegungen" erhalten Sie hier... ( files/wttlwd.pdf) Kosovo (gemäß der Resolution 1244/99 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen) (PDF-Version: 25 KB) ( Tabelle: Asylbewerber Europäische Union, 2011 nach Staatsangehörigkeit Anzahl Anteile, in Prozent insgesamt* ,0 Afghanistan ,3 Russland ,1 Pakistan ,2 Irak ,0 Serbien ,6 Somalia ,0

66 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 66 Iran ,9 Nigeria ,8 Kosovo** ,3 Bangladesch ,7 Syrien ,6 Sri Lanka ,4 Armenien ,4 Georgien ,3 Türkei ,1 Tunesien ,1 Guinea ,0 Dem. Rep. Kongo ,0 Eritrea ,9 China*** ,8 Mazedonien, ehem. j.r ,8 Côte d'ivoire ,8 Algerien ,5 Ghana ,4 Mali ,2 Sudan ,0 Albanien ,0 Libyen ,0 Indien ,9 Bosnien und Herzegowina ,9 unbekannt ,0 staatenlos ,8 nach Antragsland Anzahl Anteile, in Prozent insgesamt ,0 Frankreich ,6 Deutschland ,7 Italien ,3 Belgien ,7 Schweden ,8 Großbritannien ,8

67 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 67 Niederlande ,8 Österreich ,8 Griechenland ,1 Polen ,3 Dänemark ,3 Spanien ,1 Finnland Luxemburg ,7 Malta ,6 Zypern ,6 Rumänien ,6 Ungarn ,6 Irland ,4 Bulgarien 890 0,3 Tschechische Republik 755 0,2 Litauen 525 0,2 Slowakei 490 0,2 Slowenien 360 0,1 Lettland 340 0,1 Portugal 275 0,1 Estland 65 0,02 * ausschließlich Asylbewerber aus Nicht-EU-27-Staaten ** gemäß der Resolution 1244/99 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen *** einschließlich Hongkong Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Asylbewerber und erstmalige Asylbewerber nach Staatsangehörigkeit, Alter und Geschlecht jährliche aggregierte Daten (Stand: 04/2012) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

68 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 68 Wanderungssaldo In den 15 Jahren von Juli 2000 bis Juli 2015 sind durchschnittlich rund 1,4 Millionen Personen pro Jahr nach Europa eingewandert. Während Russland, das Vereinigte Königreich und Italien sowohl in den Jahren 2000 bis 2010 als auch 2010 bis 2015 zu den TOP 5-Zuwanderungsländern gehörten, wurde Spanien in diesen beiden Zeiträumen vom wichtigsten Zuwanderungsland (Rang 1 von 42) zum Land mit der höchsten Abwanderung (Rang 42 von 42). In den Jahren 2010 bis 2015 standen die Türkei und Deutschland mit positiven Wanderungssalden von bzw Personen pro Jahr an der Spitze der europäischen Einwanderungsländer. Die Zuwanderung ist seit Anfang der 1990er-Jahre zur bedeutendsten Triebkraft des Bevölkerungswachstums in Europa geworden. Und auch in Zukunft werden einzelne Staaten Europas zu den wichtigsten Einwanderungsländern weltweit gehören. Fakten In keine Region der Welt sind im Zeitraum 2000 bis 2015 so viele Menschen eingewandert wie nach Europa die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung lag insgesamt bei 20,9 Millionen Personen. Allerdings war der Wanderungssaldo nach Angaben des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) in den Jahren 2000 bis 2010 mit 1,68 Millionen Personen pro Jahr mehr als doppelt so hoch wie in den in den Jahren 2010 bis 2015 mit jährlich rund Personen. Werden ausschließlich die Jahre 2010 bis 2015 betrachtet, war Nordamerika mit einem positiven Wanderungssaldo von durchschnittlich 1,24 Millionen Personen pro Jahr die Region mit der höchsten Zuwanderung. Auch für die Jahre 2015 bis 2060 nimmt das UN/DESA für Europa einen positiven Wanderungssaldo von etwa Personen pro Jahr an (Nordamerika: 1,18 Mio. Personen). Der Wanderungssaldo bezieht sich dabei auf zu- und abwandernde Personen, die im Ausland geboren sind sowie auf einheimische Personen, die ihre Heimat verlassen oder in sie zurückkehren. Zu Letzteren gehören zum Beispiel Personen, die nach einem temporären Aufenthalt im Ausland als Techniker, Manager, Kaufleute, Rentner, Studenten, Wissenschaftler oder Angehörige in ihre Heimat zurückkehren. Im Zeitraum 2000 bis 2010 waren Spanien und Russland die beiden Staaten mit dem höchsten positiven Wanderungssaldo in Europa (plus 508 bzw. 389 Tsd. Personen pro Jahr). Darauf folgten laut UN/DESA Italien (263 Tsd.), das Vereinigte Königreich (249 Tsd.) und Frankreich (122 Tsd.). Russland, das Vereinigte Königreich und Italien gehörten auch in den Jahren 2010 bis 2015 zu den TOP 5 unter den Zuwanderungsländern. Allerdings hinter Deutschland, wo der Wanderungssaldo im Zeitraum 2010 bis 2015 bei rund Personen pro Jahr lag. Auf dem fünften Rang stand die Schweiz mit einem Saldo von Personen. Wird anders als beim UN/DESA auch die Türkei zu Europa gezählt, dann ist nicht Deutschland, sondern die Türkei das Land mit der höchsten Zuwanderung in den Jahren 2010 bis 2015: Der Wanderungssaldo lag bei rund Personen pro Jahr. Nicht alle europäischen Staaten sind Einwanderungsländer. Von den 42 europäischen Staaten inklusive der Türkei und Zypern, für die dem UN/DESA für die Jahre 2000 bis 2010 Daten vorliegen, hatten zwölf einen negativen Wanderungssaldo. Mit einem Wanderungssaldo von minus Personen pro Jahr war Rumänien mit Abstand am stärksten von Abwanderung im Zeitraum 2000 bis 2010 betroffen. Darauf folgten Albanien (minus 43 Tsd.), Serbien (minus 31 Tsd.), Litauen (minus 23 Tsd.) sowie Lettland und Bulgarien (minus 17 Tsd.).

69 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 69 Litauen (minus 34 Tsd.) und Rumänien (minus 87 Tsd.) gehörten auch im Zeitraum 2010 bis 2015 zu den Staaten, aus denen durchschnittlich mehr als Personen pro Jahr abgewandert sind. Allerdings sind vier neue Staaten hinzugekommen: Spanien (minus 119 Tsd.), Irland und Portugal (minus 28 Tsd.) sowie Griechenland (minus 27 Tsd.). Allen vier Staaten ist gemeinsam, dass sie in den Jahren 2000 bis 2010 noch Einwanderungsländer waren zu Abwanderungsländern sind sie parallel zur europäischen Schuldenkrise, die sich an die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 anschloss, geworden. Am extremsten verlief diese Entwicklung in Spanien, das vom Land mit der höchsten Zuwanderung in den Jahren 2000 bis 2010 (Rang 1) zum Land mit der höchsten Abwanderung in den Jahren 2010 bis 2015 (Rang 42) wurde. Irland fiel von Rang 8 auf 38, Portugal von Rang 11 auf Rang 39 und Griechenland von Rang 15 auf 37. Auf der anderen Seite machte die Türkei einen Sprung von Rang 36 auf Rang 1 während der Wanderungssaldo der Türkei in den Jahren 2000 bis 2010 noch bei minus Personen pro Jahr lag, wanderten im Zeitraum 2010 bis 2015 jedes Jahr rund Personen ein. Deutschland war in beiden Zeiträumen ein Einwanderungsland. Allerdings erhöhte sich der Wanderungssaldo von jährlich rund auf Personen (Rang 26 auf Rang 2). Bezogen auf die EU sind die internationalen Wanderungsbewegungen von großer Bedeutung, da sie seit Anfang der 1990er-Jahre zur bedeutendsten Triebkraft des Bevölkerungswachstums geworden sind. Bis Ende der 1980er-Jahre war noch die natürliche Veränderung des Bevölkerungsstandes also die Differenz zwischen der Zahl der Lebendgeburten und der Todesfälle die mit Abstand wichtigste Komponente. Zwischen 2000 und 2014 erhöhte sich der Bevölkerungsstand der EU laut Eurostat um 22,9 Millionen. Davon entfielen 4,8 Millionen auf das natürliche Bevölkerungswachstum und 18,1 Millionen auf den positiven Wanderungssaldo dieser Jahre. Damit hatte die Zuwanderung einen Anteil von 78,9 Prozent am gesamten Bevölkerungswachstum im Zeitraum 2000 bis Der Spitzenwert wurde dabei im Jahre 2013 mit 95,4 Prozent erreicht. In der Hälfte der EU-Mitgliedstaaten ging laut Eurostat eine positive natürliche Veränderung des Bevölkerungsstandes in den Jahren 2000 bis 2014 mit einem positiven Wanderungssaldo einher. Der Anteil der Zuwanderung am gesamten Bevölkerungswachstum lag dabei zwischen 27,8 Prozent in Frankreich und 95,8 Prozent in Österreich. In fünf Staaten (Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal, Tschechische Republik) stieg der Bevölkerungsstand, weil die Zuwanderung höher als der natürliche Bevölkerungsrückgang war. In Kroatien und Ungarn wurde der natürliche Bevölkerungsrückgang durch die Zuwanderung gedämpft aber nicht kompensiert. In weiteren fünf Staaten (Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien) haben sich beide Faktoren negativ entwickelt und damit zu einem anhaltenden Bevölkerungsrückgang geführt. Schließlich sind Polen und die Slowakei die einzigen EU-Mitgliedstaaten, die in den Jahren 2000 bis 2014 einen natürlichen Bevölkerungszuwachs und gleichzeitig einen negativen Wanderungssaldo hatten. In der Slowakei war dabei der natürliche Bevölkerungszuwachs höher als die Abwanderung, in Polen war hingegen die Abwanderung höher. Auch in Zukunft werden einzelne Staaten Europas zu den wichtigsten Einwanderungsländern weltweit gehören. Nach Angaben des UN/DESA wird die Nettozuwanderung in die ökonomisch entwickelten Staaten in den Jahren 2015 bis 2060 bei insgesamt 102 Millionen Personen liegen das sind durchschnittlich 2,3 Millionen Personen pro Jahr. Von diesen 2,3 Millionen Personen werden laut UN/ DESA rund auf Europa entfallen insbesondere auf das Vereinigte Königreich (168 Tsd.), Deutschland (148 Tsd.), Russland (105 Tsd.) Italien (100 Tsd.), Spanien (83 Tsd.) und Frankreich (79 Tsd.). Der jährliche Wanderungssaldo der USA wird mit gut Personen jedoch über dem Saldo aller 42 hier betrachteten europäischen Staaten liegen.

70 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 70 Datenquelle United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2015). World Population Prospects: The 2015 Revision; Eurostat: Online-Datenbank: Population change Demographic balance and crude rates at national level (Stand: 10/2015) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Der Wanderungssaldo ist die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung. Der Saldo ist positiv, wenn mehr Personen zuwandern als abwandern und negativ, wenn die Abwanderung überwiegt. Aus dem Wanderungssaldo können jedoch keine abschließenden Aussagen über das Ausmaß der Zu- und Abwanderung abgeleitet werden, da beispielsweise ein niedriger Wanderungssaldo mit sehr hohen Zu- und Abwanderungsströmen, die sich rechnerisch ausgleichen, einhergehen kann. Eine Übersicht der 48 Staaten/Gebiete, die das Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) zu Europa zählt, finden Sie hier... ( pdf) Das Statistische Bundesamt erweitert Europa noch um die Türkei und Zypern. Eine entsprechende Länderliste finden Sie hier ( Internationales/Land/EuropaLaenderliste.html) Bei den gemachten Angaben ist zu berücksichtigen, dass die Daten von Eurostat und/oder des Statistischen Bundesamtes bei wenigen Staaten erheblich von denen des UN/DESA abweichen. Eine kurze Erläuterung zu diesem Thema finden Sie hier ( aspx) Eine detaillierte Darstellung der wissenschaftlichen Methoden des UN/DESA finden Sie hier ( esa.un.org/unpd/wpp/publications/files/wpp2015_methodology.pdf) Wanderungssaldo Personen in absoluten Zahlen, europäische Staaten, Durchschnitt 2000 bis 2010 und 2010 bis 2015 Staaten Jährlicher Wanderungssaldo 1, in Tsd. Staaten nach Höhe der Zu- bzw. Abwanderung (Rang 1 bis 42) Europa x x Spanien Russland Italien Vereinigtes Königreich Frankreich Schweiz Belgien Irland

71 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 71 Schweden Österreich Portugal Tschechische Republik Norwegen Niederlande Griechenland Ungarn Dänemark Zypern Finnland Ukraine Belarus Luxemburg Slowenien Bosnien und Herzegowina Polen Deutschland Malta Island Kanalinseln Slowakei Montenegro Mazedonien, ehem. j.r Estland Kroatien Moldau, Republik Türkei Bulgarien Lettland Litauen Serbien Albanien Rumänien

72 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 72 1 Differenz zwischen Zu- und Abwanderung 2 Rang 1 = Staat mit der höchsten Zuwanderung; Rang 42 = Staat mit der höchsten Abwanderung 3 jeweils ab/bis 01. Juli 4 Europa ohne Türkei und Zypern; einschließlich Andorra, Färöer, Gibraltar, Insel Man, Liechtenstein, Monaco, San Marino, Vatikanstadt / Spanien einschl. Kanarische Inseln, Ceuta und Melilla / Norwegen einschl. Svålbard und Jan Mayen Inseln / Finnland einschl. Åland Inseln / Ukraine einschl. Krim / Kanalinseln: Guernsey und Jersey / Republik Moldau einschl. Transnistrien / Serbien einschl. Kosovo 5 das UN/DESA ordnet die Türkei und Zypern der Region Westasien zu (Zypern einschl. türkischzyprischer Nordteil der Insel); beide Staaten sind nicht im Gesamtwert "Europa" enthalten. Quelle: United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2015). World Population Prospects: The 2015 Revision Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

73 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 73 Christliche Religionen Im Jahr 2001 lag der Anteil der Christen in neun der 27 Mitgliedstaaten der EU bei mehr als 90 Prozent, in weiteren neun Staaten lag der entsprechende Anteil bei mehr als 80 Prozent.

74 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 74 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( files/dokument_pdf/15%20christliche%20religionen_0.pdf)

75 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 75 Fakten Anfang 2001 lag der Bevölkerungsstand der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) bei rund 484 Millionen. Für 448,6 Millionen Menschen liegen dem Statistischen Bundesamt dabei Angaben zur Religionszugehörigkeit vor Grundlage dieser Zahlen ist die Encyclopædia Britannica. Von den 448,6 Millionen waren im Jahr ,2 Prozent Christen (54,0 Prozent Katholiken, 12,4 Prozent Protestanten, 8,3 Prozent Orthodoxe, 5,8 Prozent Anglikaner und 3,6 Prozent andere Christen). Weitere 2,7 Prozent waren Muslime, 0,2 Prozent Juden und 0,1 Prozent Hindus. 12,7 Prozent gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren nicht religiös. Insgesamt entsprach das 57,4 Millionen Menschen, wobei für gut zwei Drittel davon angenommen wird, dass sie größtenteils nicht religiös sind das gilt für Deutschland (20,0 Mio. Menschen), Großbritannien (8,5 Mio.), Polen (3,1 Mio.), Spanien (3,0 Mio.), Slowakei (1,8 Mio.), Lettland (1,5 Mio.) sowie Litauen (0,9 Mio.). Für 2010/2011 lassen sich diese Zahlen mit Angaben des Auswärtigen Amtes ergänzen. Danach lebten auch in den Niederlanden (7,3 Mio), der Tschechischen Republik (6,2 Mio.), Belgien (1,7 Mio.), Ungarn (2001: 1,5 Mio.) sowie in Österreich (rund 1 Mio.) zahlreiche Personen ohne Religionszugehörigkeit. Um den Anteil der Christen an der Bevölkerung zu erfassen, wurden hier die Angaben der Encyclopædia Britannica, die sich auf das Jahr 2001 beziehen, mit Angaben des Auswärtigen Amtes ergänzt. Dabei wurden die jeweils zuletzt veröffentlichten Zahlen des Auswärtigen Amtes ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt. Im Jahr 2001 lag demnach der Anteil der Christen in neun der 27 EU-Staaten bei mehr als 90 Prozent, in weiteren neun Staaten lag der entsprechende Anteil bei mehr als 80 Prozent. Dabei lag allein der der Anteil der katholischen Bevölkerung In Malta, Italien, Portugal, Spanien, Irland, Luxemburg und Polen bei mehr als 90 Prozent. In Deutschland lag der Anteil der Katholiken 2001 bei 34,2 Prozent. In Schweden, Dänemark und Finnland lag wiederum allein der Anteil der protestantischen Bevölkerung bei mehr als 85 Prozent. Darauf folgten Deutschland (36,3 Prozent), Ungarn (24,5 Prozent), Lettland (14,6 Prozent) und Estland (13,7 Prozent). Allerdings ist in Deutschland sowohl der Anteil der protestantischen als auch der katholischen Bevölkerung rückläufig: Im Jahr 2008 lagen die Anteile bei 29,8 bzw. 30,6 Prozent zudem haben damit die Katholiken die Protestanten als größte Religionsgemeinschaft in Deutschland abgelöst. Von den gut 37 Millionen orthodoxen Christen entfallen 19,5 Millionen auf Rumänien und 10,0 Millionen auf Griechenland. Der Anteil der orthodoxen Bevölkerung lag entsprechend bei 86,8 Prozent in Rumänien bzw. 92,1 Prozent in Griechenland. Auch in Bulgarien und Zypern gehörten 2001 mehr als 70 Prozent der Bevölkerung zur orthodoxen Glaubensgemeinschaft. Lediglich in Großbritannien hängt mit 26,1 Millionen Menschen eine nennenswerte Anzahl an Personen dem anglikanischen Glauben an. Mit einem Anteil der anglikanischen Bevölkerung von 43,6 Prozent stellen die Anglikaner auch die größte Glaubensgemeinschaft in Großbritannien Katholiken und Protestanten kommen zusammen auf lediglich 17,7 Prozent. Ausgehend von den Daten des Statistischen Bundesamtes lebten im Jahr 2001 mehr als 12 Millionen Muslime in der EU. Davon die meisten in Frankreich (4,2 Mio. Muslime), Deutschland (3,7 Mio.), Großbritannien (1,2 Mio.), Bulgarien (0,9 Mio.), den Niederlanden (0,7 Mio.) und Griechenland (0,4 Mio.). Juden lebten im selben Jahr vor allem in Frankreich (0,6 Mio.), Großbritannien (0,3 Mio.) und Deutschland (0,1 Mio.). In Großbritannien lebten zudem Hindus. Für 2010/2011 lassen sich diese Zahlen mit Angaben des Auswärtigen Amtes ergänzen. Danach leben aktuell weitere 1,3 Millionen Muslime in Italien, 0,4 Millionen in Belgien und 0,35 Millionen Muslime in Österreich. In Italien leben zudem mehr als Hindus und rund Buddhisten. Mit mehr als Anhängern sind die Buddhisten in Frankreich noch stärker vertreten. Außerhalb der EU fallen Island, Norwegen und die Schweiz durch hohe Anteile der protestantischen

76 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 76 Bevölkerung auf 92,9 Prozent, 88,3 und 40,0 Prozent. Während in der Türkei 99,2 Prozent der Bevölkerung Muslime sind, wird für Russland davon ausgegangen, dass drei Viertel der Bevölkerung (74,8 Prozent) größtenteils nicht religiös sind und jeder Sechste orthodoxer Christ ist. In der EU war der Anteil der Bevölkerung, der als "größtenteils nicht religiös" gilt, im Jahr 2001 in Lettland (62,9 Prozent), der Slowakei (33,3 Prozent), Litauen (25,5 Prozent) und Deutschland (24,8 Prozent) am höchsten. Nach ergänzenden Angaben des Auswärtigen Amtes lag der Anteil der Personen "ohne Bekenntnis" in der Tschechischen Republik bzw. den Niederlanden 2010/2011 bei 59 bzw. 44 Prozent. Bei den Angaben zur Religionszugehörigkeit ist zu bedenken, dass die Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft für die einzelnen Menschen eine sehr unterschiedliche Bedeutung haben kann. Im Extremfall ist für die einen die Zugehörigkeit lebensbestimmend, andere sind Mitglied einer Kirche ohne überhaupt an einen Gott oder eine spirituelle Kraft zu glauben. Laut Meinungsumfrage im Rahmen des Eurobarometers glaubten Anfang 2005 lediglich 52 Prozent der Bürger der EU-25-Staaten an einen Gott. 27 Prozent glaubten an eine andere spirituelle Kraft, 18 Prozent glaubten weder an einen Gott noch an eine andere spirituelle Kraft, 3 Prozent machten keine Angaben. Weiter gab Ende 2006 knapp die Hälfte der Bürger der EU-25-Staaten an, dass Religion nicht wichtig für ihr eigenes Leben sei (47 Prozent). Und auch wenn die Wichtigkeit von Religion ins Verhältnis zu anderen Werten gesetzt wird, schneidet sie sehr schlecht ab: Laut einer Eurobaromter-Umfrage vom Frühjahr 2008 bei der die Befragten drei von zwölf Werten auswählen sollten, die für sie persönlich am wichtigsten sind bzw. die am besten die Europäische Union repräsentieren, entschieden sich nur 7 bzw. 3 Prozent der Befragten für "Religion". Am häufigsten wurden im Durchschnitt der EU-27-Staaten "Frieden" und "Menschenrechte" genannt. Datenquelle Britannica Book of the Year 2009, Encyclopædia Britannica; Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2010; Auswärtiges Amt: Europäische Kommission: Eurobarometer 69: 1. Values of Europeans, November 2008, Special Eurobarometer: Social values, Science and Technology, June 2005, Special Eurobarometer: European Social Reality, February 2007; Eurostat: Online-Datenbank: Gesamtbevölkerung Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Angaben für Belgien, Frankreich, Italien, die Niederlande, Österreich, die Tschechische Republik und Ungarn wurden teilweise mit aktuellen Angaben des Auswärtigen Amtes ergänzt, die dabei ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt wurden. Zudem entspricht die Summe der nach Religionszugehörigkeit sortierten Bevölkerung nicht der bei Eurostat dargestellten Gesamtbevölkerung; für Italien liegen für mehr als 10 Prozent der Bevölkerung keine Angaben vor, für Frankreich sogar für mehr als 20 Prozent. Aus diesen Punkten ergeben sich Ungenauigkeiten bei den abgebildeten Daten. Das Eurobarometer ist eine in regelmäßigen Abständen von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene, öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern der Europäischen Union und zum Teil auch in anderen europäischen Ländern. Dabei wird in allen Ländern eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt. Beim 69. Eurobarometer (Erhebungszeitraum März bis Mai 2008) wurde in den beteiligten Ländern die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die Bewerberländer Kroatien, Mazedonien und die Türkei sowie die türkische Gemeinschaft in Zypern auch nach den Werten der Bevölkerung gefragt. Es waren zwölf Werte vorgegeben:

77 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 77 Frieden Menschenrechte Respekt gegenüber menschlichem Leben Demokratie Rechtsstaatlichkeit Freiheit des Einzelnen Gleichheit Toleranz Solidarität, Unterstützung anderer Selbstverwirklichung Respekt gegenüber anderen Kulturen Religion Die Befragten wurden zweimal nach diesen Werten befragt. Die erste Frage lautete: "Welche drei der folgenden Werte sind für Sie persönlich am wichtigsten?". Die zweite Frage war: "Welche drei der folgenden Werte repräsentieren am besten die Europäische Union?". Tabelle: Christliche Religionen Nach Konfessionen, Anteil an der Bevölkerung in Prozent, europäische Staaten, 2001* Katholiken Protestanten Orthodoxe Anglikaner andere Christen insgesamt Malta 94,5 94,5 Italien 1 92,7 1,0 0,4 94,2 Island 92,9 2 92,9 Portugal 92,2 92,2 Polen 90,7 1,4 92,1 Griechenland 92,1 92,1 Spanien 92,0 92,0 Rumänien 5,1 86,8 91,9 Irland 91,6 91,6 Luxemburg 90,9 90,9 Norwegen 88,3 2 88,3 Schweden 86,5 3 86,5

78 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 78 Schweiz 46,1 40,0 86,2 Dänemark 85,8 2 85,8 Ungarn 60,8 24,5 85,3 Finnland 85,2 2 85,2 Österreich 76,1 5,4 2,2 83,7 Slowenien 82,9 82,9 Großbritannien 9,3 8,4 0,6 43,6 20,7 82,6 Frankreich 4 80,5 1,5 82,0 Belgien 79,2 0,7 0,4 80,3 Litauen 72,1 2,4 74,5 Zypern 72,4 72,4 Bulgarien 71,6 71,6 Deutschland 34,2 36,3 70,5 Slowakei 60,4 6,3 5 66,7 Niederlande 30,8 20,9 6 51,7 Tschechische Republik 38,2 2,2 7 0,2 1,7 42,3 Lettland 14,8 14,6 2 7,7 37,2 Estland 13,7 2 20,3 34,0 Russland 0,9 16,3 17,2 * die Angaben für Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Tschechische Republik und Ungarn wurden teilweise mit aktuellen Angaben des Auswärtigen Amtes ergänzt, die dabei ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt wurden. 1 Bevölkerung ohne Angaben: > 10 Prozent 2 Evangelisch-Lutherisch 3 Schwedische Kirche (Lutherisch) 4 Bevölkerung ohne Angaben: > 20 Prozent 5 Slowakisch-Evangelisch 6 Reformierte Kirche in den Niederlanden 7 Evangelische Kirche von Brethren, Schlesisch-Evangelische Kirche Quelle: Britannica Book of the Year 2009, Encyclopædia Britannica; Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2010; Auswärtiges Amt: Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

79 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 79 Altersstruktur Während das UN/DESA für die Jahre 2010 bis 2060 einen Anstieg der Weltbevölkerung um 39,4 Prozent prognostiziert, ist Europa die einzige Region der Welt, für die in diesem Zeitraum ein Bevölkerungsrückgang angenommen wird. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/altersstruktur_0.pdf) Fakten Während das Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) für die Jahre 2010 bis 2060 einen Anstieg der Weltbevölkerung um 39,4 Prozent prognostiziert, ist Europa die einzige Region der Welt, für die in diesem Zeitraum ein Bevölkerungsrückgang angenommen wird (minus 4,9 Prozent). Schon von 1960 bis 2010 hatte Europa mit 22,2 Prozent das niedrigste Bevölkerungswachstum von allen Regionen. Zum Vergleich: Die Bevölkerung Afrikas nahm zwischen 1960 und 2010 um 257 Prozent zu, die Asiens um 144 Prozent und die Bevölkerung Nordamerikas um 69 Prozent. Der Anteil der Bevölkerung Europas an der Weltbevölkerung sank entsprechend von 19,9 Prozent im Jahr 1960 auf 10,7 Prozent Und bis zum Jahr 2060 wird sich der Anteil weiter auf 7,3 Prozent reduzieren. Je nach Altersgruppe ist der Anteil der Bevölkerung Europas an der Weltbevölkerung allerdings sehr unterschiedlich. Generell gilt: Je älter die jeweilige Altersgruppe ist, desto höher ist der Anteil Europas das gilt für 1960, 2010 und Während der Anteil Europas an der Weltbevölkerung im Jahr 2010 bei insgesamt 10,7 Prozent lag, betrug er bei den unter 15-Jährigen lediglich 6,2 Prozent. Bei den Personen, die jährig oder älter waren, lag der Anteil hingegen bei 22,8 Prozent. Von den 80-Jährigen oder Älteren lebten 2010 sogar 29,4 Prozent in Europa. Auch 2060 wird der Anteil der Bevölkerung Europas an der Weltbevölkerung bei den älteren Altersgruppen überdurchschnittlich

80 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 80 hoch sein. Obwohl 2060 nur jeder vierzehnte Einwohner in Europa leben wird (7,3 Prozent), wird jeder neunte 65-Jährige oder Ältere in Europa leben (11,0 Prozent). Bei den Personen, die jährig oder älter sind, wird es sogar mehr als jeder Fünfte sein (22,3 Prozent). Entsprechend haben sich auch die Anteile der einzelnen Altersgruppen in Europa verändert: Von den 604 Millionen Einwohnern Europas im Jahr 1960 waren 26,7 Prozent unter 15 Jahre alt. Während der Bevölkerungsstand bis 2010 auf 738 Millionen stieg, sank der Anteil der unter 15-Jährigen an der Gesamtbevölkerung auf 15,4 Prozent. Allerdings bleibt der Anteil laut UN/DESA bis zum Jahr 2060 relativ stabil. Er schwankt lediglich zwischen 15 und 16 Prozent. Auf der anderen Seite erhöhte sich der Anteil der Personen, die 65 Jahre oder älter waren, zwischen 1960 und 2010 von 8,9 auf 16,2 Prozent wird sogar mehr als jeder Vierte 65 Jahre oder älter sein (27,6 Prozent). Der Anteil der 15- bis unter 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung Europas lag entsprechend bei knapp zwei Dritteln 1960 bzw. bei gut zwei Dritteln 2010 und wird sich bis 2060 deutlich auf 56,3 Prozent reduzieren. Auch das Durchschnittsalter der Bevölkerung Europas hat sich verändert: Während es von 1960 bis 2010 bereits von 30,7 auf 40,1 Jahre stieg, wird es laut UN/DESA bis 2060 weiter auf 45,5 Jahre steigen. Wie stark die Veränderung der Altersstruktur zugunsten der älteren Altersgruppen ist, verdeutlicht auch ein Blick auf die Personen, die 80 Jahre oder älter sind. Während diese Altersgruppe 1960 mit 1,3 Prozent kaum ins Gewicht fiel, stellte sie 2010 bereits 4,2 Prozent der Gesamtbevölkerung Europas. Im Jahr 2060 wird nach den Prognosen des UN/DESA jeder Zehnte 80 Jahre oder älter sein (10,3 Prozent). Auch waren 1960 nur etwa Einwohner Europas 100 Jahre oder älter. Im Jahr 2010 galt dies bereits für rund Personen. Schließlich wird 2060 gut jeder sechshundertste Einwohner Europas 100 Jahre oder älter sein insgesamt 1,2 Millionen Menschen. Datenquelle United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2011). World Population Prospects: The 2010 Revision Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Eine Übersicht der 48 Staaten/Gebiete, die das Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) zu Europa zählt, finden Sie unter: ( oder ( Data/definition-of-regions.htm) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

81 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 81 Angehörige ausgewählter Religionen Im Jahr 2001 lag der Anteil der Christen in neun der 27 EU-Staaten bei mehr als 90 Prozent, in weiteren neun bei mehr als 80 Prozent. Wählen Sie in der 'Themengrafik' einen Staaten aus, um mehr zu erfahren. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/angeh%c3%b6rige%20ausgew%c3%a4hlter%20religionen.pdf) Fakten Anfang 2001 lag der Bevölkerungsstand der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) bei rund 484 Millionen. Für 448,6 Millionen Menschen liegen dem Statistischen Bundesamt dabei Angaben zur Religionszugehörigkeit vor Grundlage dieser Zahlen ist die Encyclopædia Britannica. Von den 448,6 Millionen waren im Jahr ,2 Prozent Christen (54,0 Prozent Katholiken, 12,4 Prozent Protestanten, 8,3 Prozent Orthodoxe, 5,8 Prozent Anglikaner und 3,6 Prozent andere Christen). Weitere 2,7 Prozent waren Muslime, 0,2 Prozent Juden und 0,1 Prozent Hindus. 12,7 Prozent gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren nicht religiös. Insgesamt entsprach das 57,4 Millionen Menschen, wobei für gut zwei Drittel davon angenommen wird, dass sie größtenteils nicht religiös sind das gilt für Deutschland (20,0 Mio. Menschen), Großbritannien (8,5 Mio.), Polen (3,1 Mio.), Spanien (3,0 Mio.), Slowakei (1,8 Mio.), Lettland (1,5 Mio.) sowie Litauen (0,9 Mio.). Für 2010/2011 lassen sich diese Zahlen mit Angaben des Auswärtigen Amtes ergänzen. Danach lebten auch in den Niederlanden (7,3 Mio), der Tschechischen Republik (6,2 Mio.), Belgien (1,7 Mio.), Ungarn (2001: 1,5 Mio.) sowie in Österreich (rund 1 Mio.) zahlreiche Personen ohne Religionszugehörigkeit.

82 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 82 Um den Anteil der Christen an der Bevölkerung zu erfassen, wurden hier die Angaben der Encyclopædia Britannica, die sich auf das Jahr 2001 beziehen, mit Angaben des Auswärtigen Amtes ergänzt. Dabei wurden die jeweils zuletzt veröffentlichten Zahlen des Auswärtigen Amtes ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt. Im Jahr 2001 lag demnach der Anteil der Christen in neun der 27 EU-Staaten bei mehr als 90 Prozent, in weiteren neun Staaten lag der entsprechende Anteil bei mehr als 80 Prozent. Dabei lag allein der der Anteil der katholischen Bevölkerung In Malta, Italien, Portugal, Spanien, Irland, Luxemburg und Polen bei mehr als 90 Prozent. In Deutschland lag der Anteil der Katholiken 2001 bei 34,2 Prozent. In Schweden, Dänemark und Finnland lag wiederum allein der Anteil der protestantischen Bevölkerung bei mehr als 85 Prozent. Darauf folgten Deutschland (36,3 Prozent), Ungarn (24,5 Prozent), Lettland (14,6 Prozent) und Estland (13,7 Prozent). Allerdings ist in Deutschland sowohl der Anteil der protestantischen als auch der katholischen Bevölkerung rückläufig: Im Jahr 2008 lagen die Anteile bei 29,8 bzw. 30,6 Prozent zudem haben damit die Katholiken die Protestanten als größte Religionsgemeinschaft in Deutschland abgelöst. Von den gut 37 Millionen orthodoxen Christen entfallen 19,5 Millionen auf Rumänien und 10,0 Millionen auf Griechenland. Der Anteil der orthodoxen Bevölkerung lag entsprechend bei 86,8 Prozent in Rumänien bzw. 92,1 Prozent in Griechenland. Auch in Bulgarien und Zypern gehörten 2001 mehr als 70 Prozent der Bevölkerung zur orthodoxen Glaubensgemeinschaft. Lediglich in Großbritannien hängt mit 26,1 Millionen Menschen eine nennenswerte Anzahl an Personen dem anglikanischen Glauben an. Mit einem Anteil der anglikanischen Bevölkerung von 43,6 Prozent stellen die Anglikaner auch die größte Glaubensgemeinschaft in Großbritannien Katholiken und Protestanten kommen zusammen auf lediglich 17,7 Prozent. Ausgehend von den Daten des Statistischen Bundesamtes lebten im Jahr 2001 mehr als 12 Millionen Muslime in der EU. Davon die meisten in Frankreich (4,2 Mio. Muslime), Deutschland (3,7 Mio.), Großbritannien (1,2 Mio.), Bulgarien (0,9 Mio.), den Niederlanden (0,7 Mio.) und Griechenland (0,4 Mio.). Juden lebten im selben Jahr vor allem in Frankreich (0,6 Mio.), Großbritannien (0,3 Mio.) und Deutschland (0,1 Mio.). In Großbritannien lebten zudem Hindus. Für 2010/2011 lassen sich diese Zahlen mit Angaben des Auswärtigen Amtes ergänzen. Danach leben aktuell weitere 1,3 Millionen Muslime in Italien, 0,4 Millionen in Belgien und 0,35 Millionen Muslime in Österreich. In Italien leben zudem mehr als Hindus und rund Buddhisten. Mit mehr als Anhängern sind die Buddhisten in Frankreich noch stärker vertreten. Außerhalb der EU fallen Island, Norwegen und die Schweiz durch hohe Anteile der protestantischen Bevölkerung auf 92,9 Prozent, 88,3 und 40,0 Prozent. Während in der Türkei 99,2 Prozent der Bevölkerung Muslime sind, wird für Russland davon ausgegangen, dass drei Viertel der Bevölkerung (74,8 Prozent) größtenteils nicht religiös sind und jeder Sechste orthodoxer Christ ist. In der EU war der Anteil der Bevölkerung, der als "größtenteils nicht religiös" gilt, im Jahr 2001 in Lettland (62,9 Prozent), der Slowakei (33,3 Prozent), Litauen (25,5 Prozent) und Deutschland (24,8 Prozent) am höchsten. Nach ergänzenden Angaben des Auswärtigen Amtes lag der Anteil der Personen "ohne Bekenntnis" in der Tschechischen Republik bzw. den Niederlanden 2010/2011 bei 59 bzw. 44 Prozent. Bei den Angaben zur Religionszugehörigkeit ist zu bedenken, dass die Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft für die einzelnen Menschen eine sehr unterschiedliche Bedeutung haben kann. Im Extremfall ist für die einen die Zugehörigkeit lebensbestimmend, andere sind Mitglied einer Kirche ohne überhaupt an einen Gott oder eine spirituelle Kraft zu glauben. Laut Meinungsumfrage im Rahmen des Eurobarometers glaubten Anfang 2005 lediglich 52 Prozent der Bürger der EU-25-Staaten an einen Gott. 27 Prozent glaubten an eine andere spirituelle Kraft, 18 Prozent glaubten weder an einen Gott noch an eine andere spirituelle Kraft, 3 Prozent machten keine

83 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 83 Angaben. Weiter gab Ende 2006 knapp die Hälfte der Bürger der EU-25-Staaten an, dass Religion nicht wichtig für ihr eigenes Leben sei (47 Prozent). Und auch wenn die Wichtigkeit von Religion ins Verhältnis zu anderen Werten gesetzt wird, schneidet sie sehr schlecht ab: Laut einer Eurobaromter-Umfrage vom Frühjahr 2008 bei der die Befragten drei von zwölf Werten auswählen sollten, die für sie persönlich am wichtigsten sind bzw. die am besten die Europäische Union repräsentieren, entschieden sich nur 7 bzw. 3 Prozent der Befragten für "Religion". Am häufigsten wurden im Durchschnitt der EU-27-Staaten "Frieden" und "Menschenrechte" genannt. Datenquelle Britannica Book of the Year 2009, Encyclopædia Britannica; Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2010; Auswärtiges Amt: Europäische Kommission: Eurobarometer 69: 1. Values of Europeans, November 2008, Special Eurobarometer: Social values, Science and Technology, June 2005, Special Eurobarometer: European Social Reality, February 2007; Eurostat: Online-Datenbank: Gesamtbevölkerung Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Angaben für Belgien, Frankreich, Italien, die Niederlande, Österreich, die Tschechische Republik und Ungarn wurden teilweise mit aktuellen Angaben des Auswärtigen Amtes ergänzt, die dabei ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt wurden. Zudem entspricht die Summe der nach Religionszugehörigkeit sortierten Bevölkerung nicht der bei Eurostat dargestellten Gesamtbevölkerung; für Italien liegen für mehr als 10 Prozent der Bevölkerung keine Angaben vor, für Frankreich sogar für mehr als 20 Prozent. Aus diesen Punkten ergeben sich Ungenauigkeiten bei den abgebildeten Daten. Das Eurobarometer ist eine in regelmäßigen Abständen von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene, öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern der Europäischen Union und zum Teil auch in anderen europäischen Ländern. Dabei wird in allen Ländern eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt. Beim 69. Eurobarometer (Erhebungszeitraum März bis Mai 2008) wurde in den beteiligten Ländern die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die Bewerberländer Kroatien, Mazedonien und die Türkei sowie die türkische Gemeinschaft in Zypern auch nach den Werten der Bevölkerung gefragt. Es waren zwölf Werte vorgegeben: Frieden Menschenrechte Respekt gegenüber menschlichem Leben Demokratie Rechtsstaatlichkeit Freiheit des Einzelnen Gleichheit Toleranz

84 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 84 Solidarität, Unterstützung anderer Selbstverwirklichung Respekt gegenüber anderen Kulturen Religion Die Befragten wurden zweimal nach diesen Werten befragt. Die erste Frage lautete: "Welche drei der folgenden Werte sind für Sie persönlich am wichtigsten?". Die zweite Frage war: "Welche drei der folgenden Werte repräsentieren am besten die Europäische Union?". Tabelle: Angehörige ausgewählter Religionen In absoluten Zahlen und in Prozent der Bevölkerung*, ausgewählte europäische Staaten, 2001* Katholiken: Tsd. (79,2%) Protestanten: 73 Tsd. (0,7%) 1 Belgien orthodoxe Christen: 39 Tsd. (0,4%) 1 Muslime: 388 Tsd. (3,7%) 1 Juden: 34 Tsd. (0,3%) 1 sonstige: Tsd. (15,7%) 2 Bulgarien orthodoxe Christen: Tsd. (71,6%) Muslime: 940 Tsd. (11,8%) 3 sonstige: Tsd. (16,6%) Protestanten: Tsd. (85,8%) 4 Dänemark Muslime: 120 Tsd. (2,2%) sonstige: 640 Tsd. (11,9%) Katholiken: Tsd. (34,2%) Protestanten: Tsd. (36,3%) Deutschland Muslime: Tsd. (4,5%) Juden: 107 Tsd. (0,1%) 5 sonstige: Tsd. (24,8%) 6 Protestanten: 187 Tsd. (13,7%) 4 Estland orthodoxe Christen: 277 Tsd. (20,3%) sonstige: 899 Tsd. (66,0%) Finnland Protestanten: Tsd. (85,2%) 4

85 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 85 sonstige: 770 Tsd. (14,8%) Katholiken: Tsd. (80,5%) Protestanten: 720 Tsd. (1,5%) Frankreich 7 Muslime: Tsd. (8,7%) Buddhisten: 610 Tsd. (1,3%) 8 Juden: 590 Tsd. (1,2%) sonstige: Tsd. (6,8%) Griechenland orthodoxe Christen: Tsd. (92,1%) Muslime: 360 Tsd. (3,3%) sonstige: 500 Tsd. (4,6%) Katholiken: Tsd. (9,3%) Protestanten: Tsd. (8,4%) orthodoxe Christen: 370 Tsd. (0,6%) Anglikaner: Tsd. (43,6%) Großbritannien andere Christen: Tsd. (20,7%) Muslime: Tsd. (2,0%) Hindus: 440 Tsd. (0,7%) Juden: 310 Tsd. (0,5%) sonstige: Tsd. (14,1%) 6 Irland Katholiken: Tsd. (91,6%) sonstige: 320 Tsd. (8,4%) Island Protestanten: 260 Tsd. (92,9%) 4 sonstige: 20 Tsd. (7,1%) Katholiken: Tsd. (92,7%) Protestanten: 519 Tsd. (1,0%) 10 andere Christen: 217 Tsd. (0,4%) 10 Italien 9 Muslime: Tsd. (2,5%) 10 Hindus: 104 Tsd. (0,2%) 10 Buddhisten: 189 Tsd. (0,4%) 10 Juden: 38 Tsd. (0,1%) 10 sonstige: Tsd. (2,7%)

86 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 86 Katholiken: 350 Tsd. (14,8%) Lettland Protestanten: 345 Tsd. (14,6%) 4 orthodoxe Christen: 181 Tsd. (7,7%) sonstige: Tsd. (62,8%) 6 Katholiken: Tsd. (72,1%) Litauen orthodoxe Christen: 90 Tsd. (2,4%) sonstige: 940 Tsd. (25,5%) 6 Luxemburg Katholiken: 400 Tsd. (90,9%) sonstige: 40 Tsd. (9,1%) Malta Katholiken: 363 Tsd. (94,5%) sonstige: 21 Tsd. (5,5%) Katholiken: Tsd. (30,8%) Niederlande andere Christen: Tsd. (20,9%) 11 Muslime: 720 Tsd. (4,5%) sonstige: Tsd. (43,8%) 12 Norwegen Protestanten: Tsd. (88,3%) 4 sonstige: 530 Tsd. (11,7%) Katholiken: Tsd. (76,1%) Protestanten: 430 Tsd. (5,4%) Österreich orthodoxe Christen: 176 Tsd. (2,2%) 13 Muslime: 337 Tsd. (4,2%) 13 sonstige: 963 Tsd. (12,1%) 14 Katholiken: Tsd. (90,7%) Polen orthodoxe Christen: 550 Tsd. (1,4%) sonstige: Tsd. (7,9%) 6 Portugal Katholiken: Tsd. (92,2%) sonstige: 810 Tsd. (7,8%) Katholiken: Tsd. (5,1%) Rumänien orthodoxe Christen: Tsd. (86,8%) sonstige: Tsd. (8,1%)

87 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 87 Protestanten: Tsd. (0,9%) Russland orthodoxe Christen: Tsd. (16,3%) Muslime: Tsd. (7,6%) Juden: 590 Tsd. (0,4%) sonstige: Tsd. (74,7%) 6 Schweden Protestanten: Tsd. (86,5%) 15 sonstige: Tsd. (13,5%) Katholiken: Tsd. (46,1%) Schweiz Protestanten: Tsd. (40,0%) sonstige: Tsd. (13,9%) Katholiken: Tsd. (60,4%) Slowakei Protestanten: 340 Tsd. (6,3%) 16 sonstige: Tsd. (33,3%) 6 Slowenien Katholiken: Tsd. (82,9%) sonstige: 340 Tsd. (17,1%) Katholiken: Tsd. (92,0%) Spanien Muslime: 200 Tsd. (0,5%) sonstige: Tsd. (7,5%) 6 Katholiken: Tsd. (38,2%) Protestanten: 230 Tsd. (2,2%) 17 Tschechische Republik orthodoxe Christen: 20 Tsd. (0,2%) andere Christen: 180 Tsd. (1,7%) sonstige: Tsd. (57,7%) 18 Türkei Muslime: Tsd. (99,2%) 3 sonstige: 530 Tsd. (0,8%) Katholiken: Tsd. (60,8%) Ungarn Protestanten: Tsd. (24,5%) sonstige: Tsd. (14,7%) 19 Zypern orthodoxe Christen: 630 Tsd. (72,4%) Muslime: 200 Tsd. (23,0%) 3 sonstige: 40 Tsd. (4,6%) 20

88 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 88 * die Angaben für Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Tschechische Republik und Ungarn wurden teilweise mit aktuellen Angaben des Auswärtigen Amtes ergänzt, die dabei ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt wurden. Zudem entspricht die Summe der nach Religionszugehörigkeit sortierten Bevölkerung nicht der bei Eurostat dargestellten Gesamtbevölkerung; für Italien liegen für mehr als 10 Prozent der Bevölkerung keine Angaben vor, für Frankreich sogar für mehr als 20 Prozent. Aus diesen Punkten ergeben sich Ungenauigkeiten bei den abgebildeten Daten. 1 Angaben des Auswärtigen Amtes (Stand: März 2011), die ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt wurden. 2 Auswärtiges Amt: Personen "ohne Religionszugehörigkeit" (Stand: März 2011), Statistisches Bundesamt: "sonstige" (2001), die Angaben des Auswärtigen Amtes wurden dabei ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt. 3 größtenteils sunnitische Muslime 4 Evangelisch-Lutherisch 5 Mitglieder Jüdischer Gemeinden (Schätzungen von REMID für 2007) 6 größtenteils nicht religiös 7 Bevölkerung ohne Angaben: > 20 Prozent 8 Angaben des Auswärtigen Amtes (Stand: Februar 2011), die ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt wurden. 9 Bevölkerung ohne Angaben: > 10 Prozent 10 Angaben des Auswärtigen Amtes (Stand: April 2011), die ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt wurden. 11 Reformierte Kirche in den Niederlanden 12 Auswärtiges Amt: Personen "ohne Bekenntnis" (Stand: März 2011), Statistisches Bundesamt: "sonstige" (2001), die Angaben des Auswärtigen Amtes wurden dabei ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt. 13 Angaben des Auswärtigen Amtes (Stand: März 2011), die ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt wurden. 14 Auswärtiges Amt: Personen "ohne Bekenntnis" (Stand: März 2011), Statistisches Bundesamt: "sonstige" (2001) 15 Schwedische Kirche (Lutherisch) 16 Slowakisch-Evangelisch 17 Evangelische Kirche von Brethren, Schlesisch-Evangelische Kirche 18 Auswärtiges Amt: Personen "ohne Bekenntnis" (Stand: Okt. 2010), Statistisches Bundesamt: "sonstige" (2001), die Angaben des Auswärtigen Amtes wurden dabei ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt. 19 Auswärtiges Amt: "konfessionslose" Personen (Stand: Volkszählung 2001), Statistisches Bundesamt: "sonstige" (2001), die Angaben des Auswärtigen Amtes wurden dabei ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt. 20 größtenteils Christen Quelle: Britannica Book of the Year 2009, Encyclopædia Britannica; Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2010; Auswärtiges Amt: Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

89 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 89 Wirtschaft und Finanzen

90 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 90 Bruttoinlandsprodukt (BIP) Im Jahr 2010 lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU laut Eurostat bei Milliarden Euro. Auf lediglich drei Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien entfiel dabei die Hälfte des BIP der EU. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/o2lfno.pdf)

91 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 91 Fakten Im Jahr 2010 lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Europäischen Union (EU) laut Eurostat bei Milliarden Euro. Auf lediglich drei Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien entfiel dabei die Hälfte des BIP der EU. Werden noch Italien und Spanien hinzugerechnet erhöht sich der Anteil auf 71 Prozent. Der Anteil der zehn Staaten mit dem niedrigsten BIP innerhalb der EU lag hingegen bei knapp drei Prozent. Ohne die Veränderung der Kaufkraft zu berücksichtigen, ist das BIP der EU zwischen 1995 und 2008 stetig gestiegen. Im Vergleich zum jeweils vorangehenden Quartal war bis einschließlich dem ersten Quartal 2008 in jedem Quartal ein Wachstum zu verbuchen. Auf die darauf folgenden fünf Quartale entfallen die ersten negativen Veränderungsraten seit Beginn der Reihe im Jahr Dabei war die negative Entwicklung im vierten Quartal 2008 (minus 1,9 Prozent) und im ersten Quartal 2009 (minus 2,4 Prozent) besonders ausgeprägt. Im Vergleich zum Vorjahr entfielen die höchsten Negativwerte auf das erste und zweite Quartal 2009 (jeweils minus 5,1 Prozent). Laut Eurostat "herrscht weitgehend Einvernehmen darüber, dass es sich um die schwerste weltweite Rezession seit den 1930er-Jahren handelt." Von 2008 auf 2009 verringerte sich das BIP in Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise insgesamt um 5,7 Prozent. Trotz positiver Wachstumsraten seit dem dritten Quartal 2009 lag das BIP auch 2010 noch unter dem Niveau des Jahres Mittelfristig erhöhte sich das BIP der EU zwischen 2001 und 2010 um 28,1 Prozent. Das stärkste Wachstum entfiel dabei auf die östlichen Staaten Europas. Die Slowakei, Rumänien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Estland und Litauen konnten ihr BIP sogar mehr als verdoppeln. In Großbritannien, Deutschland und Italien stieg das BIP im selben Zeitraum um weniger als ein Viertel. Nach Angaben der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) hatte die Europäische Union im Jahr 2009 einen Anteil von 28,2 Prozent am weltweiten Bruttoinlandsprodukt. Werden zur EU noch die zwölf Staaten/Gebiete hinzugerechnet, die nach der Definition der UNCTAD zu Europa gehören, steigt der Anteil auf 29,7 Prozent. Keine andere Region der Welt hatte im Jahr 2009 einen höheren Anteil am Welt-BIP weder Nordamerika mit 26,8 noch Asien mit 25,1 Prozent. Allerdings reduzierte sich der Anteil Europas am Welt-BIP zwischen 1980 und 2009 von 33,4 auf 29,7 Prozent wobei parallel auch der Anteil der Bevölkerung Europas an der Weltbevölkerung von 10,4 auf 7,5 Prozent sank. Weltweit waren von den 25 Staaten mit dem höchsten BIP 2009 zwölf aus Europa. Das BIP einzelner europäischer Staaten übersteigt das BIP ganzer Regionen. So lag das BIP Deutschlands im Jahr 2009 deutlich über dem Südamerikas. Frankreichs BIP überstieg das aller Staaten des Nahen und Mittleren Ostens. Das BIP Großbritanniens und auch das von Italien lag höher als das der Region "Süd- Osteuropa und GUS", in der auch Russland enthalten ist. Schließlich war das BIP Spaniens im Jahr 2009 höher als das BIP aller Staaten Afrikas.

92 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 92 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen (06/2011); United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD): Handbook of Statistics 2010 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß. Von den 48 Staaten/Gebieten, die das Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) zu Europa zählt, ordnet die United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) zehn Staaten der Region "Süd-Osteuropa und GUS" zu (Albanien, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Mazedonien (ehem. j.r.), die Republik Moldau, Montenegro, Russland, Serbien und die Ukraine). Im Gegensatz zum UN/DESA zählt die UNCTAD als 39. Staat noch Zypern zu Europa. Eine Übersicht der 48 Staaten/Gebiete, die das UN/DESA zu Europa zählt, finden Sie hier... ( esa.un.org/unpd/wpp/excel-data/definition-of-regions.htm) Tabelle: Bruttoinlandsprodukt (BIP) In Millionen Euro, europäische Staaten, 2010 Europäische Union Euroraum (17 Länder) Deutschland Frankreich Großbritannien Italien Spanien Niederlande Türkei Schweiz Polen Belgien Schweden Norwegen Österreich Dänemark Griechenland* Finnland

93 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 93 Portugal* Irland Tschechische Republik** Rumänien Ungarn Slowakei Kroatien* Luxemburg Slowenien Bulgarien Litauen Lettland Zypern Estland Island Mazedonien, ehem. j.r.** Malta Liechtenstein*** * vorläufiger Wert ** Prognose *** 2009 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen (Stand: 06/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

94 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 94 Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf Der Lebensstandard in den einzelnen Staaten der Europäischen Union ist sehr unterschiedlich. Bezogen auf das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf reicht die Spanne von der Hälfte des EU- Durchschnitts in Bulgarien bis zum zweieinhalbfachen des EU-Durchschnitts in Luxemburg. Allerdings zeigt sich laut Eurostat eine allgemeine Annäherung zwischen den Staaten. Bei einem Vergleich der Jahre 1995 und 2016 haben sich lediglich fünf der 28 EU-Staaten vom durchschnittlichen Lebensstandard in der EU entfernt. Während beispielsweise die Indexwerte Griechenlands und Zyperns gegenüber 1995 bzw. noch deutlicher gegenüber 2009 gesunken sind, lagen die Indexwerte von Irland und Luxemburg bereits 1995 über dem EU-Durchschnitt und haben sich seitdem weiter erhöht. Fakten Bei einem Vergleich des Lebensstandards in einzelnen europäischen Staaten ist es sinnvoll, einen Indikator zu nutzen, der nicht durch die absolute Einwohnerzahl der Staaten beeinflusst wird. Daher wird hier nicht das gesamte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Staaten betrachtet, sondern das BIP pro Kopf. Zudem wird das BIP pro Kopf von Euro in Kaufkraftstandards (KKS) umgerechnet somit werden die Unterschiede im Preisniveau bzw. die Kaufkraft der einzelnen Währungen berücksichtigt. In keinem Staat Europas lag das BIP pro Kopf in KKS im Jahr 2016 annähernd so hoch wie in Luxemburg, wo der Indexwert mit 267 deutlich mehr als zweieinhalbmal so hoch war wie im Durchschnitt der Europäischen Union (EU-28 = 100). Laut Eurostat lässt sich dieser hohe Wert zum Teil durch die hohe Zahl an Grenzgängern aus Belgien, Deutschland und Frankreich erklären. Innerhalb der EU folgten auf Luxemburg Irland (177), die Niederlande (128), Österreich (126), Dänemark (125), Schweden (124) und Deutschland (123). Am niedrigsten war das BIP pro Kopf in KKS im Jahr 2016 in Bulgarien (48), Rumänien und Kroatien (59), Lettland (65), Ungarn und Griechenland (67). Außerhalb der EU lag das BIP pro Kopf in der Schweiz (159), in Norwegen (149) und Island (129) klar über dem EU-Durchschnitt. In Albanien sowie in Bosnien und Herzegowina betrug das BIP pro Kopf in KKS weniger als ein Drittel des EU-Durchschnitts, in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien sowie in Serbien lag es bei gut einem Drittel. Das BIP pro Kopf in KKS in Montenegro (42) sowie in der Türkei (62) lag ebenfalls deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Bezogen auf das BIP pro Kopf in KKS zeigt sich laut Eurostat eine allgemeine Annäherung beim Lebensstandard in der EU. Bei einem Vergleich der Jahre 1995 und 2016 war von den Staaten, deren Indexwert 1995 unter dem EU-Durchschnitt lag, die Annäherung an den EU-Durchschnitt in den baltischen Staaten Litauen, Estland und Lettland relativ am stärksten. Darauf folgten Rumänien, Polen, die Slowakei, Bulgarien, Kroatien und Ungarn. Gleichzeitig näherten sich acht EU-Staaten dem EU- Indexwert von der anderen Seite der Skala an: In Italien, Frankreich, Deutschland und Belgien sind dabei die einzelnen Indexwerte relativ am stärksten gesunken in Italien sogar so stark, dass der Indexwert Italiens 1995 über dem EU-Indexwert lag und 2016 darunter (124/96). Es gibt aber auch Staaten, die sich vom EU-Durchschnitt entfernt haben: In Griechenland fiel der Indexwert zwischen 1995 und 2016 von 85 auf 67, in Zypern von 95 auf 81 und in Portugal von 80 auf 77. Auch Irland und Luxemburg entfernten sich vom Indexwert der EU allerdings lagen dort die Indexwerte bereits 1995 über dem EU-Durchschnitt und haben sich bis 2016 weiter erhöht (105/177 bzw. 219/267). Insbesondere bei den ost- und südosteuropäischen EU-Staaten erfolgte die Annäherung an den EU-

95 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 95 Indexwert in den letzten 15 bis 20 Jahren kontinuierlich. Aber auch bei vielen anderen EU-Staaten verlief die Entwicklung stetig jedoch nicht bei allen: So war der Indexwert Irlands 2016 deutlich höher als 1995 (177 gegenüber 105), in den Jahren 2007/2009 war er allerdings von 148 auf 129 gefallen. Weiter wird das Ausmaß der gegenwärtigen Krise in Griechenland und Zypern erst deutlich, wenn die Indexwerte des Jahres 2016 (67 bzw. 81) nicht mit denen des Jahres 1995 (85 bzw. 95), sondern mit denen des Jahres 2009 (94 bzw. 105) in Beziehung gesetzt werden. Und auch in Spanien stieg der Indexwert zwischen 1995 und 2007 zunächst von 90 auf 103, hat sich aber bis 2015/2016 auf 90/92 verringert. Dabei ist zu beachten, dass die Indexwerte der einzelnen Staaten Jahr für Jahr in Beziehung zum jeweiligen Durchschnittswert der EU gesetzt werden (siehe Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen). Von den 32 europäischen Staaten, für die sowohl für das Jahr 1995 als auch für 2016 Daten von Eurostat vorliegen, machte Irland in Bezug auf das BIP pro Kopf in KKS und die Positionierung der Staaten untereinander den größten Sprung und zwar von Rang 15 auf Rang 2. Litauen verbesserte seine Position von Rang 29 auf Rang 23, Estland von Rang 28 auf Rang 24 und Malta von Rang 20 auf Rang 16. Lettland, die Slowakei, Slowenien sowie die Tschechische Republik lagen 2016 jeweils drei Ränge höher als Hingegen rutschte Griechenland von Rang 18 auf Rang 26, Deutschland von Rang 4 auf Rang 10 und Kroatien von Rang 25 auf Rang 30. Für Italien und Zypern verschlechterte sich die Position jeweils um vier Ränge, für Bulgarien, Österreich und Ungarn jeweils um drei. Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf in Kaufkraftstandards (KKS) (06/2017) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die wirtschaftliche Tätigkeit in einer Volkswirtschaft. Es ist definiert als Wert aller neu geschaffenen Waren und Dienstleistungen, abzüglich des Wertes aller dabei als Vorleistungen verbrauchten Güter und Dienstleistungen. Der Volumenindex des BIP in Kaufkraftstandards (KKS) pro Kopf wird relativ zum Durchschnitt der Europäischen Union (EU-28 = 100) ausgedrückt. Ist der Indexwert eines Landes größer als 100, so hat dieses Land ein BIP pro Kopf über dem EU-Durchschnitt (und umgekehrt). Die zugrunde liegenden Zahlen sind in KKS ausgedrückt, einer einheitlichen Währung, die Preisniveauunterschiede zwischen Ländern ausgleicht und damit aussagekräftige BIP-Volumenvergleiche erlaubt. Dabei ist zu beachten, dass der Index auf der Basis von KKS primär für Vergleiche zwischen Ländern beziehungsweise für den Vergleich mit der EU und nicht für Periodenvergleiche gedacht ist.

96 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 96 Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf In Kaufkraftstandards (KKS), Index (EU-28 = 100), ausgewählte europäische Staaten, 2016 Europäische Union (28 Länder) 100 Euroraum (19 Länder) 106 Luxemburg 267 Irland 177 Schweiz 159 Norwegen 149 Island 129 Niederlande 128 Österreich 126 Dänemark 125 Schweden 124 Deutschland 123 Belgien 118 Finnland 109 Vereinigtes Königreich 108 Frankreich 105 Italien 96 Malta 95 Spanien 92 Tschechische Republik 88 Slowenien 83 Zypern 81 Portugal 77 Slowakei 77 Litauen 75 Estland 74 Polen 69 Griechenland 67 Ungarn 67 Lettland 65 Türkei 62 Kroatien 59 Rumänien 59

97 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 97 Bulgarien 48 Montenegro 42 Mazedonien, ehem. j.r. 38 Serbien 36 Bosnien und Herzegowina 31 Albanien 30 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf in Kaufkraftstandards (KKS) (Stand: 06/2017) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

98 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 98 Entwicklung des realen BIP Im Krisenjahr 2009 war in der EU nur in Polen ein Wirtschaftswachstum zu verzeichnen. In den anderen 26 Staaten lag das reale BIP im Jahr 2009 zwischen 1,7 Prozent und 18,0 Prozent niedriger als Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/83ijfx.pdf)

99 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 99 Fakten Die globale Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 hat fast überall auf der Welt zu einem deutlich abgeschwächten Wirtschaftswachstum oder zur Rezession geführt. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) der ökonomisch hochentwickelten Staaten ist nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IMF International Monetary Fund) im Jahr 2009 zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg geschrumpft: um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Europäischen Union (EU) fiel der Rückgang mit 4,3 Prozent noch stärker aus. Unter den 27 Mitgliedstaaten der EU war nur in Polen ein Wirtschaftswachstum zu verzeichnen (plus 1,7 Prozent). In den anderen 26 Staaten lag das reale BIP im Jahr 2009 zwischen 1,7 Prozent (Zypern) und 18,0 Prozent (Lettland) niedriger als In Litauen und Estland war der Rückgang mit 14,7 bzw. 13,9 Prozent ebenfalls zweistellig. In weiteren neun Staaten Finnland, Slowenien, Irland, Rumänien, Ungarn, Bulgarien, Schweden, Dänemark und Italien verringerte sich das reale BIP um 5 oder mehr Prozent. Auch in Deutschland war der Rückgang mit 4,7 Prozent leicht stärker als im EU-Durchschnitt. Die von der Krise stark getroffenen baltischen Staaten sind allerdings auch die Staaten, in denen im Zeitraum 1999 bis 2008 der Mittelwert der Wachstumsraten des realen BIP mit 6,9 Prozent (Lettland) bzw. 6,2 Prozent (Estland und Litauen) am höchsten war. Darauf folgten Bulgarien, Irland, Rumänien und die Slowakei mit einem entsprechenden Mittelwert von 5 oder mehr Prozent. Ausgehend von einem höheren Niveau fiel das Wachstum des realen BIP zwischen 1999 und 2008 in Italien (Mittelwert: 1,2 Prozent), Deutschland (1,5 Prozent), Portugal und Dänemark (jeweils 1,6 Prozent) sowie Frankreich (2,0 Prozent) am niedrigsten aus. Insgesamt erhöhte sich die Wachstumsrate des realen BIP der EU-27-Staaten zwischen 1996 und 2000 von jährlich 1,8 auf 3,9 Prozent, fiel dann bis 2002/2003 auf 1,2 bzw. 1,3 Prozent und stieg wiederum bis 2006 auf einen Wert von 3,3 Prozent. Während das Wachstum 2007 mit 3,0 Prozent ebenfalls hoch war, ist es 2008 bereits durch die Krise beeinflusst gewesen: Das reale BIP wuchs um lediglich 0,5 Prozent, in acht der 27 EU-Staaten war die Entwicklung negativ. Im Jahr 2009 sank das reale BIP der EU-27-Staaten sogar um 4,3 Prozent, erst 2010 stieg es erneut (plus 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Dabei fiel das Wachstum in Schweden (plus 5,7 Prozent), der Slowakei (plus 4,0 Prozent), Polen (plus 3,8 Prozent), Deutschland (plus 3,6 Prozent) und Luxemburg (plus 3,5 Prozent) am höchsten aus; in Griechenland (minus 4,5 Prozent), Rumänien (minus 1,3 Prozent), Irland (minus 1,0 Prozent), Lettland (minus 0,3 Prozent) und Spanien (minus 0,1 Prozent) war die Entwicklung erneut negativ. Nach Prognosen von Eurostat wird das BIP-Wachstum der EU in den Jahren 2011 (1,8 Prozent) und 2012 (1,9 Prozent) auf dem Niveau des Jahres 2010 liegen. Für Deutschland prognostiziert Eurostat ein reales BIP-Wachstum von 2,6 Prozent im Jahr 2011 und 1,9 Prozent in Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Wachstumsrate des realen BIP (Stand: 06/2011)

100 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 100 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß. Zur Berechnung der Wachstumsrate des BIP in Volumeneinheiten wird das in aktuellen Preisen gemessene BIP zu Preisen des Vorjahres bewertet. Daraus ergibt sich eine sogenannte verkettete Reihe, bei der Preisänderungen keinen Einfluss auf die Wachstumsrate ausüben. Informationen zur "Globalen Finanz- und Wirtschaftskrise" erhalten Sie hier... ( wissen/913dgh) Tabelle: Entwicklung des realen BIP Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent, europäische Staaten, 2005 bis * Europäische Union (EU-27) 2,0 3,3 3,0 0,5-4,3 1,8 1,8 Lettland 10,6 12,2 10,0-4,2-18,0-0,3 3,3 Litauen 7,8 7,8 9,8 2,9-14,7 1,3 5,0 Estland 9,4 10,6 6,9-5,1-13,9 3,1 4,9 Finnland 2,9 4,4 5,3 0,9-8,2 3,1 3,7 Slowenien 4,0 5,8 6,8 3,7-8,1 1,2 1,9 Irland 6,0 5,3 5,6-3,5-7,6-1,0 0,6 Rumänien 4,2 7,9 6,3 7,3-7,1-1,3 1,5 Ungarn 3,2 3,6 0,8 0,8-6,7 1,2 2,7 Bulgarien 6,4 6,5 6,4 6,2-5,5 0,2 2,8 Schweden 3,2 4,3 3,3-0,6-5,3 5,7 4,2 Dänemark 2,4 3,4 1,6-1,1-5,2 2,1 1,7 Italien 0,7 2,0 1,5-1,3-5,2 1,3 1,0 Großbritannien 2,2 2,8 2,7-0,1-4,9 1,4 1,7 Slowakei 6,7 8,5 10,5 5,8-4,8 4,0 3,5 Deutschland 0,8 3,4 2,7 1,0-4,7 3,6 2,6 Tschech. Rep. 6,3 6,8 6,1 2,5-4,1 2,3 2,0 Niederlande 2,0 3,4 3,9 1,9-3,9 1,8 1,9 Österreich 2,5 3,6 3,7 2,2-3,9 2,1 2,4 Spanien 3,6 4,0 3,6 0,9-3,7-0,1 0,8

101 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 101 Luxemburg 5,4 5,0 6,6 1,4-3,6 3,5 3,4 Malta 4,2 1,9 4,6 5,4-3,3 3,2 2,0 Belgien 1,7 2,7 2,9 1,0-2,8 2,2 2,4 Frankreich 1,8 2,5 2,3-0,1-2,7 1,5 1,8 Portugal 0,8 1,4 2,4 0,0-2,5 1,3-2,2 Griechenland** 2,3 5,2 4,3 1,0-2,0-4,5-3,5 Zypern 3,9 4,1 5,1 3,6-1,7 1,0 1,5 Polen 3,6 6,2 6,8 5,1 1,7 3,8 4,0 Island 7,5 4,6 6,0 1,4-6,9-3,5 1,5 Türkei 8,4 6,9 4,7 0,4-4,5 8,9* 6,1 Schweiz 2,6 3,6 3,6 2,1-1,9 2,6 1,9 Norwegen 2,7 2,3 2,7 0,7-1,7 0,3 2,7 Mazedonien, ehem. j.r. 4,4 5,0 6,1 5,0-0,9 0,7* 2,5 * Prognose ** 2005 bis 2010: vorläufige Werte Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Wachstumsrate des realen BIP (Stand: 06/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

102 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 102 Binnenhandel der EU Bezogen auf die Ex- und Importe wickelte die EU im Jahr 2010 knapp zwei Drittel ihres Warenhandels innerhalb der eigenen Grenzen ab. Für einzelne Mitgliedstaaten ist die Bedeutung des Binnenmarktes sogar noch größer.

103 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 103 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/nnrs50.pdf)

104 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 104 Fakten Im Jahr 2010 exportierten die einzelnen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) Waren im Wert von Milliarden Euro. Dabei wurden Waren im Wert von Milliarden Euro (65,3 Prozent) in andere EU-Mitgliedstaaten exportiert und ein Warenwert in Höhe von Milliarden Euro (34,7 Prozent) entfiel auf den Export in die Staaten außerhalb der EU. Auch bei den Einfuhren ist die Bedeutung des intraregionalen Handels also des Handels innerhalb der Region hoch: Vom Gesamtimport der 27 EU-Mitgliedstaaten in Höhe von Milliarden Euro entfielen Milliarden Euro (62,1 Prozent) auf den Handel innerhalb der EU. Waren im Wert von Milliarden Euro (37,9 Prozent) stammten aus Staaten außerhalb der EU. Bezogen auf die Ex- und Importe wickelte die EU im Jahr 2010 knapp zwei Drittel ihres Warenhandels innerhalb der eigenen Grenzen ab. Für einzelne Mitgliedstaaten ist die Bedeutung des Binnenmarktes sogar noch größer. Bei sieben Staaten lag der Anteil der innerhalb der EU exportierten Waren am Gesamtexport im Jahr 2010 bei 75 oder mehr Prozent. Dabei lag der entsprechende Wert in der Slowakei, der Tschechischen Republik und in Luxemburg sogar bei 84 oder mehr Prozent. Nur in Malta haben die Waren, die in Staaten außerhalb der EU exportiert wurden, mit 58,2 Prozent einen höheren Anteil am Gesamtexport als die Waren, die auf den Intra-EU-Export entfielen (2010: 41,8 Prozent). Deutschland exportierte 2010 Waren im Wert von 578 Milliarden Euro in andere EU- Mitgliedstaaten und im Wert von 379 Milliarden Euro in Staaten außerhalb der EU-27. Entsprechend hatten die Intra-EU-Ausfuhren einen Anteil von 60,4 Prozent am Gesamtexport Deutschlands. Die Staaten Luxemburg, Estland, Österreich, Lettland und Portugal bezogen 2010 mehr als 75 Prozent ihrer Gesamtimporte aus anderen EU-Mitgliedstaaten. Bei weiteren sechs Staaten lag der entsprechende Anteil zwischen 70 und 75 Prozent. Der Wert der Waren, die Deutschland 2010 aus anderen EU-Staaten importierte, lag bei 512 Milliarden Euro. Der Einfuhrwert der Waren aus Staaten außerhalb der EU lag im selben Jahr bei 292 Milliarden Euro. Der Intra-EU-Import hatte demnach einen Anteil von 63,7 Prozent am Gesamtimport Deutschlands. Wird nur der EU-Binnenmarkt betrachtet, waren bezogen auf den Warenwert Deutschland (578 Mrd. Euro), die Niederlande (333 Mrd. Euro), Frankreich (239 Mrd. Euro), Belgien (227 Mrd. Euro) und Italien (193 Mrd. Euro) die größten Exporteure innerhalb der EU 61,9 Prozent der Intra-EU-Ausfuhren entfielen allein auf diese fünf Staaten. Die größten Importeure waren Deutschland (512 Mrd. Euro), Frankreich (312 Mrd. Euro), Großbritannien (217 Mrd. Euro), Belgien (206 Mrd. Euro) und wiederum Italien (200 Mrd. Euro) der Anteil dieser fünf Staaten an den Intra-EU-Einfuhren lag im Jahr 2010 bei 58,8 Prozent. Bezogen auf den Intra-EU-Handel hatten im Jahr 2010 die Niederlande (plus 151,1 Mrd. Euro), Deutschland (plus 65,9 Mrd. Euro), Belgien (plus 21,2 Mrd. Euro), Irland (plus 20,8 Mrd. Euro) und die Tschechische Republik (plus 12,9 Mrd. Euro) die höchsten Handelsbilanzüberschüsse. Dabei beruht der hohe Handelsbilanzüberschuss der Niederlande zum Teil darauf, dass die Niederlande als Handelsumschlagsplatz zahlreiche Güter importieren, um sie verarbeitet oder unverarbeitet in andere EU-Mitgliedstaaten zu exportieren. Auf der anderen Seite hatten im selben Jahr Frankreich (minus 73,1 Mrd. Euro), Großbritannien (minus 52,4 Mrd. Euro), Portugal (minus 15,6 Mrd. Euro), Griechenland (minus 14,2 Mrd. Euro) und Spanien (minus 10,9 Mrd. Euro) die höchsten Handelsbilanzdefizite. Ausgehend vom Warenwert war Frankreich im Jahr 2010 der größte Importeur von Waren aus Deutschland (9,5 Prozent des deutschen Gesamtexports). Darauf folgten die USA und dann wieder drei Staaten der EU: die Niederlande (6,6 Prozent), Großbritannien (6,2 Prozent) und Italien (6,1 Prozent). Bei den Einfuhren nach Deutschland stand mit China kein europäischer Staat an der Spitze, aber den zweiten und dritten Platz belegten die Niederlande (8,5 Prozent des Gesamtimports) und Frankreich (7,7 Prozent). Nach den USA stand Italien auf Platz 5 (5,4 Prozent).

105 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 105 Werden die Außenhandelsumsätze also Einfuhren und Ausfuhren zusammen betrachtet, war Frankreich mit einem Umsatz von 152,4 Milliarden Euro der wichtigste Handelspartner Deutschlands im Jahr ,6 Prozent des gesamten Außenhandelsumsatzes von Deutschland entfielen auf den Handel mit Frankreich. Und auch der Handelsbilanzüberschuss gegenüber Frankreich war mit 28,9 Milliarden Euro größer als gegenüber jedem anderen Land im Jahr Bezogen auf die Mitgliedstaaten der EU folgten darauf Großbritannien (20,9 Mrd. Euro), Österreich (19,4 Mrd. Euro) und Italien (14,8 Mrd. Euro). Die größten Handelsbilanzdefizite hatte Deutschland innerhalb der EU gegenüber Irland (9,9 Mrd. Euro), den Niederlanden (5,5 Mrd. Euro) und der Tschechischen Republik (2,7 Mrd. Euro). Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Intra-Handel der EU-27, Extra-Handel der EU-27, EU-Anteil am Welthandel (Stand: 06/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Handelsbilanz ist auf einen Zeitraum bezogen und gibt den Saldo der Warenausfuhren und - einfuhren eines Staates oder einer Staatengruppe an. Bei einem Handelsbilanzüberschuss bzw. - defizit erhöht sich die Gläubiger- bzw. Schuldnerposition gegenüber dem Ausland. Da die Handelsbilanz eine Teilbilanz der Leistungsbilanz ist, kann ein Ungleichgewicht der Handelsbilanz durch die Salden anderer Teilbilanzen ausgeglichen werden. Informationen zum "Außenhandel der EU-27" erhalten Sie hier... ( C2LN0U) Informationen zum Thema "Haupthandelsströme Erdöl und Erdgas Europa" erhalten Sie hier... ( Tabelle: Binnenhandel der EU Anteil des Warenhandels innerhalb der EU-27 an den gesamten Ex- und Importen der Mitgliedstaaten in Prozent, Gesamtex- und importe in absoluten Zahlen, 2010 Exporte Importe insgesamt*, in Mio. Euro davon innerhalb der EU, in Prozent insgesamt*, in Mio. Euro davon innerhalb der EU, in Prozent ,3 Europäische Union (EU) , ,6 Slowakei , ,0 Luxemburg , ,0 Tschechische Republik , ,6 Polen , ,1 Ungarn , ,0 Niederlande ,7

106 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) ,0 Portugal , ,1 Belgien , ,2 Rumänien , ,4 Slowenien , ,2 Österreich , ,6 Estland , ,8 Spanien , ,1 Lettland , ,2 Zypern , ,0 Dänemark , ,3 Griechenland , ,1 Litauen , ,9 Bulgarien , ,8 Frankreich , ,4 Deutschland , ,2 Irland , ,3 Schweden , ,2 Italien , ,3 Finnland , ,9 Großbritannien , ,8 Malta ,0 * Extra- und Intra-Handel der EU Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Intra-Handel der EU-27, Extra-Handel der EU-27 (Stand: 06/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

107 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 107 Außenhandel der EU Die größten Handelsbilanzüberschüsse erzielte die EU-27 im Jahr 2010 gegenüber den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Schweiz. Beim Handel mit China entstand das höchste Defizit. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/02_05.pdf)

108 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 108 Fakten Für die einzelnen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) hat der Binnenmarkt eine sehr große Bedeutung: Bezogen auf die Ex- und Importe wickelte die EU im Jahr 2010 knapp zwei Drittel ihres Warenhandels innerhalb der eigenen Grenzen ab. Entsprechend entfiel aber auch ein gutes Drittel der Warenaus- und einfuhren auf den Handel mit Staaten außerhalb der EU. Zwischen 1999 und 2010 verdoppelte sich der Warenexport der EU-27-Staaten von 683,1 auf 1.348,8 Milliarden Euro (plus 97,5 Prozent) und der Warenimport von 743,3 auf 1.501,8 Milliarden Euro (plus 102,0 Prozent). Im Durchschnitt der Jahre 1999 bis 2009 hatte die EU einen Anteil von 18,1 Prozent am Weltwarenexport (2009: 17,2 Prozent). Beim Weltwarenimport lag der entsprechende Anteil der EU bei 19,1 Prozent (2009: 18,0 Prozent). Bezogen auf den Warenwert und den Handel mit Staaten außerhalb der EU also den Extra-EU- Handel waren Deutschland (379 Mrd. Euro), Frankreich (154 Mrd. Euro), Italien (144 Mrd. Euro), Großbritannien (141 Mrd. Euro) und die Niederlande (99 Mrd. Euro) die größten Exporteure im Jahr Bei den Importen ändert sich lediglich die Reihenfolge der Staaten. Zwar war Deutschland mit Einfuhren in Höhe von 292 Milliarden Euro auch der größte Importeur, darauf folgen aber zunächst die Niederlande (208 Mrd. Euro) und erst dann kamen Großbritannien (205 Mrd. Euro), Italien (165 Mrd. Euro) und Frankreich (145 Mrd. Euro). Zusammen entfielen auf diese fünf Staaten 68,0 Prozent des Extra-EU-Exports und 67,6 Prozent des Extra-EU-Imports. Das Handelsbilanzdefizit der EU-27-Staaten lag 2010 bei 152,98 Milliarden Euro. Bezogen auf den Extra-EU-Handel hatten im Jahr 2010 Deutschland (plus 86,5 Mrd. Euro), Irland (plus 22,0 Mrd. Euro) und Schweden (plus 14,1 Mrd. Euro) die höchsten Handelsbilanzüberschüsse. Auf der anderen Seite hatten im selben Jahr die Niederlande (minus 108,5 Mrd. Euro), Großbritannien (minus 64,1 Mrd. Euro) und Spanien (minus 40,9 Mrd. Euro) die höchsten Handelsbilanzdefizite. Das Hohe Defizit der Niederlande lässt sich zum Teil damit erklären, dass die Niederlande als Handelsumschlagsplatz zahlreiche Güter importieren, um sie verarbeitet oder unverarbeitet in andere EU-Mitgliedstaaten zu exportieren. Entsprechend steht dem Defizit beim Extra-EU-Handel ein Handelsbilanzüberschuss beim Intra-EU-Handel in Höhe von 151,1 Milliarden Euro gegenüber der größte Überschuss des Jahres 2010 (Deutschland: plus 65,9 Mrd. Euro). Beim Extra-EU-Export waren im Jahr 2010 die USA (17,9 Prozent aller EU-27-Exporte), China (8,4 Prozent), die Schweiz (7,8 Prozent), Russland (6,4 Prozent) und die Türkei (4,5 Prozent) die wichtigsten Absatzmärkte der 27 EU-Staaten 45,1 Prozent aller Ausfuhren der EU-27 entfielen auf diese fünf Staaten. Auf der anderen Seite importierte die EU-27 die meisten Waren aus China (18,8 Prozent), den USA (11,3 Prozent), Russland (10,5 Prozent), der Schweiz (5,6 Prozent) sowie aus Norwegen (5,3 Prozent) damit stammte mehr als die Hälfte aller Importe der EU-27 aus diesen fünf Staaten (51,5 Prozent). Die größten Handelsbilanzüberschüsse erzielte die EU-27 im Jahr 2010 gegenüber den USA (plus 72,6 Mrd. Euro), den Vereinigten Arabischen Emiraten (plus 22,0 Mrd. Euro), der Schweiz (plus 21,3 Mrd. Euro), der Türkei (plus 19,1 Mrd. Euro) und Australien (plus 16,9 Mrd. Euro). Beim Handel mit China entstand mit einem Minus von 168,9 Milliarden Euro das mit Abstand höchste Handelsbilanzdefizit der EU-27. Darauf folgten die Defizite gegenüber Russland (minus 71,9 Mrd. Euro), Norwegen (minus 37,3 Mrd. Euro), Libyen (minus 22,0 Mrd. Euro) und Japan (minus 21,2 Mrd. Euro). Bezogen auf einzelne Produktgruppen entfielen im Jahr ,5 Prozent der Exporte des Euroraums (2010: 16 Staaten) auf den Bereich "Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge". "Sonstige bearbeitete Waren" hatten einen Anteil von 24,4 Prozent und auf "Chemische Erzeugnisse" entfielen 17,4 Prozent. Insgesamt hatten diese drei Produktgruppen einen Anteil von 83,3 Prozent an den Ausfuhren des Euroraums.

109 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 109 Bei den Importen standen ebenfalls "Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge" an erster und "sonstige bearbeitete Waren" an zweiter Stelle (31,2 bzw. 24,2 Prozent). 21,6 Prozent der Importe des Euroraums entfielen auf "Mineralische Brennstoffe, Schmiermittel und verwandte Erzeugnisse". Der Anteil ist dabei tendenziell gestiegen (1999: 10,3 Prozent) und er erreichte 2008 mit 24,6 Prozent seinen bisherigen Höchstwert für diese Entwicklung sind allerdings in erster Linie Preis- und nicht Verbrauchssteigerungen verantwortlich. Schließlich hatten "Chemische Erzeugnisse" einen Anteil von 10,5 Prozent an den Importen des Euroraums. Insgesamt entfielen auf diese vier Produktgruppen 87,5 Prozent der Einfuhren des Euroraums. In der Produktgruppe "Mineralische Brennstoffe, Schmiermittel und verwandte Erzeugnisse" ist im Jahr 2010 mit einem Minus in Höhe von 264,3 Milliarden Euro das größte produktgruppenbezogene Handelsbilanzdefizit des Euroraums entstanden. Der höchste Überschuss entstand mit 155,9 Milliarden Euro im Bereich "Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge". Russland ist der wichtigste Energielieferant der EU. Ungefähr 85 Prozent der Ausfuhren der EU-27 nach Russland im Jahr 2010 waren Industrieerzeugnisse, bei den Einfuhren entfielen hingegen fast drei Viertel auf Energie während die wichtigsten Exportgüter der EU-27-Staaten Arzneimittel, Kraftfahrzeuge, elektronische Geräte und Luftfahrzeuge waren, importiert die EU aus Russland vor allem Öl, Gas und Kohle. Ausgehend vom Warenwert und bezogen auf die Staaten, die nicht Mitglied der EU sind, exportierte Deutschland im Jahr 2010 den größten Anteil seiner Waren in die USA (6,8 Prozent des Gesamtexports). Darauf folgten China (5,6 Prozent), die Schweiz (4,3 Prozent) und Russland (2,7 Prozent). Bei den Einfuhren belegte China den ersten Platz mit einem Anteil von 9,5 Prozent am Gesamtimport lag China auch vor allen europäischen Staaten. Darauf folgten die USA (5,6 Prozent) und wiederum die Schweiz und Russland (4,0 bzw. 3,9 Prozent). Werden die Außenhandelsumsätze also Einfuhren und Ausfuhren zusammen betrachtet, war China mit einem Umsatz von 130,2 Milliarden Euro im Jahr 2010 der wichtigste Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU. 7,4 Prozent des gesamten Außenhandelsumsatzes von Deutschland entfielen auf den Handel mit China (USA: 6,3 Prozent). Außerhalb der EU erzielte Deutschland die größten Handelsbilanzüberschüsse im Jahr 2010 gegenüber den USA (20,5 Mrd. Euro), der Schweiz (9,2 Mrd. Euro), den Vereinigten Arabischen Emiraten (7,1 Mrd. Euro) und der Türkei (6,3 Mrd. Euro). Die größten Handelsbilanzdefizite hatte Deutschland im selben Jahr gegenüber China (22,9 Mrd. Euro), Norwegen (9,7 Mrd. Euro), Japan (9,0 Mrd. Euro) und Russland (5,4 Mrd. Euro). Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Extra-Handel der EU-27, Intra-Handel der EU-27, EU-Anteil am Welthandel, Extra-EU-Handel nach Partner, Extra-Euroraum-Handel nach Produktgruppen (Stand: 06/2011)

110 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 110 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Handelsbilanz ist auf einen Zeitraum bezogen und gibt den Saldo der Warenausfuhren und - einfuhren eines Staates oder einer Staatengruppe an. Bei einem Handelsbilanzüberschuss bzw. - defizit erhöht sich die Gläubiger- bzw. Schuldnerposition gegenüber dem Ausland. Da die Handelsbilanz eine Teilbilanz der Leistungsbilanz ist, kann ein Ungleichgewicht der Handelsbilanz durch die Salden anderer Teilbilanzen ausgeglichen werden. Informationen zum "Binnenhandel der EU" erhalten Sie hier... ( Weitere Informationen zu den "Wichtigsten Handelspartnern der EU-27" erhalten Sie hier... ( Mitglieder des Euroraums im Jahr 2010: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern. Seit 2011 ist der Euro auch die Währung in Estland. Tabelle: Außenhandel der EU-27 Import, Export und Handelsbilanzdefizit der Europäischen Union (EU) in absoluten Zahlen, 1999 bis 2010 in Mio. Euro Warenimport Warenexport Handelsbilanzdefizit Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: EU-Anteil am Welthandel (Stand: 06/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

111 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 111 Leistungsbilanzsalden In allen Quartalen der Jahre 2004 bis 2010 sowie im ersten Quartal 2011 hatte die EU einen negativen Leistungsbilanzsaldo. Dabei war das Leistungsbilanzdefizit in keinem Jahr höher als 2008 mit 252 Mrd. Euro. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/9ulw37.pdf)

112 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 112 Fakten Die Leistungsbilanz fasst die Handelsbilanz, die Dienstleistungsbilanz, die Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen sowie die Bilanz der laufenden Übertragungen (zum Beispiel Zahlungen an internationale Organisationen) zusammen. Der Saldo der Leistungsbilanz stellt eine wichtige Größe zur Bewertung der ökonomischen Leistungsfähigkeit dar. Die Europäische Union (EU) hatte in allen Quartalen der Jahre 2004 bis 2010 sowie im ersten Quartal 2011 einen negativen Leistungsbilanzsaldo. Von den Teilbilanzen der Leistungsbilanz waren dabei die Salden der Handelsbilanz sowie der Bilanz der laufenden Übertragungen durchgehend negativ (2010: minus 120,3 Mrd. Euro bzw. minus 63,6 Mrd. Euro). Der Saldo der Dienstleistungsbilanz war in allen Quartalen positiv (2010: plus 73,5 Mrd. Euro). Bei der Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen wurden zwischen 2004 und 2011 bezogen auf die Monatswerte sowohl Überschüsse als auch Defizite erzielt. Bezogen auf die Jahreswerte war die Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen in den Jahren 2004 bis 2007 sowie 2010 (plus 15,8 Mrd. Euro) positiv, 2008 und 2009 war der entsprechende Saldo negativ. In keinem Jahr war das Leistungsbilanzdefizit der EU höher als 2008 mit 251,8 Milliarden Euro. Auch die Defizite der einzelnen Quartale des Jahres 2008 sind die höchsten in dem von Eurostat erfassten Zeitraum 2004 bis Die Leistungsbilanz wurde dabei stark vom Handelsbilanzdefizit in Höhe von 222,5 Milliarden Euro beeinflusst. Aber auch die Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen (minus 41,4 Mrd. Euro) sowie die Bilanz der laufenden Übertragungen (minus 60,4 Mrd. Euro) waren 2008 negativ. Lediglich die Dienstleistungsbilanz war positiv (plus 72,3 Mrd. Euro). Das Leistungsbilanzdefizit des Jahres 2008 entsprach 2,02 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der EU-27-Staaten (2010: 0,77 Prozent). In allen Quartalen der Jahre 2004 bis 2011 lag der Leistungsbilanzsaldo des Euroraums über dem der 27 EU-Mitgliedstaaten. In den Jahren 2004, 2005 und 2007 konnten die Staaten des Euroraums sogar Leistungsbilanzüberschüsse in Höhe von 61,7, 11,7 bzw. 10,7 Milliarden Euro erzielen. Auch in den Jahren 2002 und 2003 für die hier keine Vergleichszahlen für die EU-27-Staaten vorliegen waren die Leistungsbilanzsalden des Euroraums positiv (plus 46,1 und plus 20,7 Mrd. Euro). In einzelnen Fällen stellt Eurostat länderspezifische Leistungsbilanzsalden bereit. Die negative Leistungsbilanz der EU-27-Staaten im Jahr 2010 (minus 94,5 Mrd. Euro) resultiert unter anderem aus negativen Salden gegenüber China (minus 146,8 Mrd. Euro), Russland (minus 42,6 Mrd. Euro) sowie Japan (minus 31,2 Mrd. Euro) und positiven Salden gegenüber den USA (plus 73,4 Mrd. Euro), der Schweiz (plus 42,7 Mrd. Euro), Hongkong (plus 19,5 Mrd. Euro), Brasilien (plus 16,9 Mrd. Euro), Kanada (plus 10,6 Mrd. Euro) sowie Indien (plus 5,8 Mrd. Euro). Dabei wird sowohl der Leistungsbilanzsaldo gegenüber den USA als auch der gegenüber China maßgeblich von der Handelsbilanz bestimmt: Während die EU-27-Staaten gegenüber den USA den größten länderbezogenen Handelsbilanzüberschuss des Jahres 2010 erzielten (plus 72,6 Mrd. Euro), entstand beim Handel mit China mit einem Minus von 168,9 Milliarden Euro das mit Abstand höchste Handelsbilanzdefizit der EU-27.

113 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 113 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Europäische Union Zahlungsbilanzstatistiken, Euroraum Zahlungsbilanzstatistiken (Stand: 07/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Leistungsbilanz ist auf einen Zeitraum bezogen und gibt Auskunft über außenwirtschaftliche Vorgänge eines Staates oder einer Staatengruppe. Bei einem Leistungsbilanzüberschuss bzw. -defizit erhöht sich die Gläubiger- bzw. Schuldnerposition gegenüber dem Ausland. Die Leistungsbilanz fasst die Handelsbilanz, die Dienstleistungsbilanz (Saldo der Dienstleistungsexporte und -importe), die Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen (darunter zum Beispiel Zinsen und Dividenden) sowie die Bilanz der laufenden Übertragungen (zum Beispiel Zahlungen an internationale Organisationen, Entwicklungshilfe und Überweisungen von ausländischen Arbeitnehmern in ihre Heimatländer außerhalb der EU) zusammen. Ein Ungleichgewicht einer Teilbilanz kann durch die anderen Teilbilanzen ausgeglichen werden. Mitglieder des Euroraums Anfang 2011: Belgien, Deutschland, Estland (seit 2011), Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern. Weitere Informationen zum "Außenhandel der EU-27" erhalten Sie hier... ( C2LN0U) Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß. Tabelle: Leistungsbilanzsalden Quartals- und Jahreswerte in absoluten Zahlen, Europäische Union (EU) und Euroraum*, 1999 bis 2011 EU-27 Euroraum* in Mio. Euro Q Q Q Q

114 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q * bis einschließlich 2007 beziehen sich die Werte auf 16 Staaten, ab 2008 auf 17 Staaten Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Europäische Union Zahlungsbilanzstatistiken, Euroraum Zahlungsbilanzstatistiken (Stand: 07/2011)

115 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 115 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

116 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 116 Lohnstückkosten im verarbeitenden Gewerbe Bei einer Bewertung der Lohnkosten werden meistens nicht allein die Bruttolöhne sondern die Lohnstückkosten verglichen. Diese sind sowohl von der Produktivität als auch von der Höhe der gezahlten Löhne abhängig. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/6ecnts.pdf)

117 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 117 Fakten Die Lohnkosten stehen immer wieder im Mittelpunkt bei der Diskussion über die Wettbewerbsfähigkeit von Standorten. Dies gilt insbesondere für die Europäische Union (EU), da der gemeinsame Binnenmarkt den freien Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital voraussetzt und die Arbeitnehmereinkommen in den Bewerberländern häufig unter dem EU-Durchschnitt liegen. Bei einer Bewertung der Lohnkosten sollten allerdings nicht allein die Bruttolöhne der Arbeitnehmer sondern die Lohnstückkosten verglichen werden. Zur Ermittlung der Lohnstückkosten werden die Lohnkosten ins Verhältnis zur Arbeitsproduktivität gesetzt. Die Höhe der Lohnstückkosten ist damit sowohl von der Produktivität als auch von der Höhe der gezahlten Löhne abhängig. Beispielsweise können die Lohnstückkosten eines Standortes mit niedrigen Löhnen und einer geringen Produktivität höher sein als die Lohnstückkosten eines Standortes mit hohen Löhnen und einer hohen Produktivität. Durch den Einsatz neuer Technologien, die effiziente Arbeitsorganisation, eine ausgebaute Infrastruktur und ein hohes Qualifikationsniveau der Beschäftigten wird die Arbeitsproduktivität gesteigert und somit ein Teil der höheren Lohnkosten ausgeglichen. In der Gruppe der hier betrachteten Staaten sanken zwischen 1990 und 2008 die Lohnstückkosten (auf Basis der jeweiligen Landeswährung) am stärksten in Finnland (minus 31,4 Prozent) und Schweden (minus 26,9 Prozent). Beide Staaten konnten den zuvor über Jahre andauernden Trend steigender Lohnstückkosten Anfang der 1990er-Jahre umkehren. Zudem erfolgte der Rückgang der Lohnstückkosten bei beiden Staaten relativ linear. Hingegen ist für Norwegen (plus 69,4 Prozent), Spanien (plus 66,1 Prozent), Italien (plus 53,9 Prozent), Großbritannien (plus 25,4 Prozent) und Dänemark (plus 21,2 Prozent) eine relativ lineare Erhöhung der Lohnstückkosten von 1990 bis 2008 festzustellen. Auch in den vorangehenden Jahrzehnten waren die Lohnstückkosten in diesen Staaten stetig gestiegen. In Deutschland stiegen die Lohnstückkosten zwischen 1990 und 1996 um 20,1 Prozent und blieben dann bis zum Jahr 2002 relativ stabil. Bis 2008 sanken die Lohnstückkosten wiederum um 8,2 Prozent. Noch stärker als in den anderen Staaten stellt in Deutschland die Entwicklung der Lohnstückkosten zwischen 2008 und 2009 eine Ausnahme dar. Aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise sank in vielen Staaten die Arbeitsproduktivität stärker als die Lohnkosten, was eine Steigerung der Lohnstückkosten bedeutet. In Deutschland brach die Produktion durch die Hohe Exportabhängigkeit überdurchschnittlich stark ein. Gleichzeitig hielten die Unternehmen die Zahl ihrer Beschäftigten nahezu konstant. In der Folge stiegen die Lohnstückkosten in Deutschland zwischen 2008 und 2009 um 15,8 Prozent die größte Veränderung innerhalb eines Jahres seit Aber auch in Finnland, Schweden und Italien stiegen die Lohnstückkosten um zwölf oder mehr Prozent. Ob und warum sich Unternehmen an einem Standort niederlassen, ist von großem Interesse für politische Entscheidungen, da die Standortwahl unmittelbare Auswirkungen auf Investitionen, Steuereinnahmen und Arbeitsplätze hat. Eine vom Statistischen Bundesamt 2009 veröffentlichte Erhebung hat die Verlagerungsaktivitäten im Bereich der nichtfinanziellen gewerblichen Wirtschaft in Deutschland untersucht. Danach verlagerten rund 14 Prozent der Unternehmen zwischen 2001 und 2006 Aktivitäten vom heimischen Standort ins Ausland. Bei Industrieunternehmen lag der Anteil sogar bei 20 Prozent. Das europäische Ausland ist dabei mit Abstand das wichtigste Verlagerungsziel: 63 Prozent aller verlagernden Industrieunternehmen verlegten Teile ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten in mindestens einen der zwölf neuen Mitgliedstaaten der EU, 25 Prozent in mindestens einen der EU-15- Staaten und 19 Prozent in andere europäische Staaten. Zum Vergleich: Nach China verlegten 38 Prozent der verlagernden Industrieunternehmen Teile ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten, nach Indien lediglich 16 Prozent. Schon auf die Frage, wie die Wettbewerbsfähigkeit eines Standortes zu messen ist, können verschiedene Antworten gegeben werden. Fest steht lediglich, dass bei der Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit mehrere Faktoren berücksichtigt werden müssen. Über die Wettbewerbsfähigkeit

118 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 118 eines Standortes bestimmen unter anderem die infrastrukturellen Voraussetzungen (Kommunikationsnetze, Verkehrswege, Umschlagplätze, Logistiknetzwerke, Transport- und Energiekosten etc.), die Forschungsbedingungen, das allgemeine Ausbildungsniveau, der Aufbau und die Flexibilität der staatlichen Bürokratie, staatliche Förderungen, gesetzliche Auflagen, die Steuerund Abgabenbelastung sowie das Lohnniveau und andere Kostenfaktoren. Traditionelle Unternehmens- und Marktverflechtungen, der Zugang und die Nähe zu großen oder neuen Märkten, natürliche Ressourcen bzw. die Verfügbarkeit von Rohstoffen, räumliche Voraussetzungen, die Einkommens- und Vermögensstruktur, politische und rechtsstaatliche Stabilität, das Image eines Standortes sowie das Vorhandensein von spezialisierten Unternehmen und Fachkräften beeinflussen ebenfalls die Investitionsentscheidungen. Und ob wiederum die Fachkräfte an einen Standort gebunden werden können, hängt neben den rein ökonomischen Voraussetzungen auch vom Wohnumfeld, der Umweltqualität, der medizinischen Versorgung, den Fürsorgeeinrichtungen sowie den Bildungs-, Erholungs-, Kultur- und Freizeitangeboten ab. Abseits der zahlreichen Faktoren, die die Kosten eines Produkts beeinflussen, ist zu bedenken, dass bei vielen Produkten die Löhne der Arbeitnehmer einen immer geringer werdenden Anteil haben und sich unternehmerischer Erfolg auch auf Produktimage, Produktqualität, Kundenservice, Lieferpünktlichkeit und Innovationsfähigkeit gründet. In einer vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in Auftrag gegebenen Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung wird darauf hingewiesen, dass die Lohnkosten in vielen Betrieben nur noch 10 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Während die Einsparmöglichkeiten überschätzt werden, unterschätzen laut der Studie viele Unternehmen die Kosten einer Verlagerung durch Anlaufzeiten, Betreuung, Koordination, Qualitätssicherung und betriebliche Kontrolle. Auch verschiedene Kommunikations- und Arbeitsstile können die Kosten erhöhen. Datenquelle U.S. Bureau of Labor Statistics, Division of International Labor Comparisons: International Comparisons of Manufacturing Productivity and Unit Labor Cost Trends; Statistisches Bundesamt: Verflechtung deutscher Unternehmen mit dem Ausland 2009, STATmagazin: Engagement deutscher Unternehmen im Ausland; Verein Deutscher Ingenieure e.v. (VDI): Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Zur Bestimmung der Lohnstückkosten werden die Lohnkosten je Arbeitnehmer beziehungsweise je Arbeitnehmerstunde ins Verhältnis zur Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen (Personenkonzept) beziehungsweise je Erwerbstätigenstunde (Stundenkonzept) gesetzt. Die Lohnkosten setzen sich aus den Bruttolöhnen und -gehältern der Arbeitnehmer sowie den Sozialbeiträgen der Arbeitgeber zusammen. Beim Vergleich der Lohnstückkosten muss berücksichtigt werden, dass diese hier auf Basis der jeweiligen Währung dargestellt werden. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit hängt aber auch stark von Wechselkursänderungen ab. Um die Wechselkurse mit einzubeziehen, muss die Entwicklung der Lohnstückkosten in einer einheitlichen Währung abgebildet werden. Allerdings geht diese Darstellungsform zu Lasten der Faktoren, die die Lohnstückkosten in den einzelnen Staaten abseits der Wechselkurse beeinflussen (zum Beispiel die Entwicklung der Lohnkosten und der Produktivität). Ein Beispiel: In der Tschechischen Republik sanken die Lohnstückkosten in nationaler Währung zwischen 2002 und 2009 um 11,4 Prozent. In Schweden hingegen stiegen sie im selben Zeitraum um 1,2 Prozent. Bei einem Vergleich der Lohnstückkosten auf US-Dollar Basis hat sich die Wettbewerbsposition der Tschechischen Republik trotzdem verschlechtert: Die Lohnstückkosten stiegen hier um 49,8 Prozent gegenüber 28,5 Prozent in Schweden. Der Grund dafür ist, dass die

119 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 119 Aufwertung der Tschechischen Krone gegenüber dem US-Dollar in diesem Zeitraum noch deutlich stärker ausfiel als die Aufwertung der Schwedischen Krone. Tabelle: Lohnstückkosten im verarbeitenden Gewerbe Auf der Basis der jeweiligen Währung, Index (2002 = 100), europäische Staaten, 1990 bis 2009 Belgien Tschech. Rep. Dänemark Finnland Frankreich Deutschland ,8 86,4 124,4 101,2 85, ,9 89,2 132,7 104,3 88, ,8 91,0 124,0 107,8 94, ,1 92,9 116,5 110,0 99, ,7 85,6 111,8 107,1 97, ,2 73,8 87,3 117,5 106,1 100, ,5 82,4 94,0 118,2 107,7 102, ,2 86,7 90,0 114,2 104,8 98, ,4 100,4 92,9 112,5 100,4 99, ,4 92,2 93,7 108,8 99,3 99, ,3 89,2 92,3 101,5 97,6 98, ,0 98,7 96,5 104,3 98,3 98, ,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100, ,3 106,1 102,5 97,0 97,9 98, ,0 100,1 100,6 94,5 98,3 95, ,0 94,5 103,0 94,4 97,4 92, ,5 88,7 101,8 87,7 98,9 89, ,2 87,9 105,1 82,6 100,2 89, ,5 86,7 104,7 85,3 103,9 91, ,6 88,6 109,2 97,2 114,0 106,3 Italien Norwegen Spanien Schweden Niederlande Großbritannien ,6 90,5 66,6 73,7 123,4 83, ,2 95,2 70,0 78,9 132,9 89, ,0 98,7 70,9 85,9 132,5 84, ,7 99,4 72,0 92,3 119,9 84, ,8 95,0 74,2 92,8 111,4 84, ,7 93,8 78,5 93,6 110,4 87, ,0 93,5 79,4 97,0 115,1 88,3

120 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) ,4 95,7 82,7 98,4 110,6 90, ,0 96,9 89,9 97,4 107,8 96, ,6 96,2 91,8 95,6 102,0 97, ,2 94,1 94,1 96,0 98,9 96, ,1 97,6 97,0 97,6 106,1 97, ,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100, ,0 101,8 95,8 102,5 96,5 100, ,1 99,5 93,4 104,1 89,3 98, ,0 96,6 94,5 107,0 86,7 100, ,3 95,7 102,4 110,0 82,2 102, ,9 93,8 107,7 114,4 84,8 102, ,0 99,6 112,8 122,4 90,2 104, ,5 108,0 118,0 125,9 101,2 110,9 Quelle: U.S. Bureau of Labor Statistics, Division of International Labor Comparisons: International Comparisons of Manufacturing Productivity and Unit Labor Cost Trends Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

121 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 121 Unternehmensbesteuerung Europaweit reduzierte sich der durchschnittliche Unternehmenssteuersatz zwischen 2000 und 2010 von 31,39 auf 21,52 Prozent das entspricht einem Rückgang um 31,4 Prozent. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/w3h97y.pdf)

122 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 122 Fakten Spätestens seit Mitte der 1990er-Jahre besteht international ein Trend zu sinkenden Unternehmenssteuersätzen. Durch niedrigere Unternehmenssteuern sollen die mobiler gewordenen Unternehmen gehalten und angezogen werden. Gleichzeitig soll sich die Attraktivität des eigenen Staates für Investitionen erhöhen und Steuerflucht vermieden werden. Den Auftakt machte Mitte der 1980er-Jahre Großbritannien. Dort wurden die Unternehmenssteuersätze unter Margaret Thatcher zwischen 1982 und 1986 von 52 auf 35 Prozent gesenkt. Darauf folgten in den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren radikale Steuersenkungen in den nordischen Ländern. Dänemark reduzierte seine Unternehmenssteuersätze 1987 von 50 auf 30 Prozent (2010: 25 Prozent), Schweden und Norwegen folgten 1992 mit einer Senkung von 51 auf 25 Prozent (2010: 26,3 Prozent) bzw. von 52 auf 28 Prozent (2010 unverändert). Ein Jahr später folgte Finnland und reduzierte die Steuern von 43 auf 25 Prozent (2010: 26 Prozent). Island senkte die Steuern zwar erst 2002, die Reduzierung von 30 auf 18 Prozent und weiter auf 15 Prozent im Jahr 2008 führte allerdings zu einem der niedrigsten Unternehmenssteuersätze in Nordeuropa (2010: 18 Prozent). Auch in allen anderen hier betrachteten Staaten Europas (siehe Tabelle unten) sind die Unternehmenssteuersätze seit Mitte der 1990er-Jahre tendenziell gefallen. Auf den Inseln Guernsey und Jersey sowie auf der Insel Man mussten im Jahr 2010 gar keine Unternehmenssteuern entrichtet werden, abgesehen von Ausnahmen für einige ortsansässige Unternehmen und Teile des Finanzsektors. Abseits dieser sogenannten Steueroasen galt im Jahr 2010 in Montenegro mit 9 Prozent der niedrigste Unternehmenssteuersatz. Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Mazedonien, Serbien sowie Zypern folgten mit 10 Prozent. In Irland (12,5 Prozent), den baltischen Staaten Lettland und Litauen (jeweils 15 Prozent) sowie in Rumänien (16 Prozent) waren die Unternehmenssteuersätze ebenfalls sehr niedrig. Europaweit reduzierte sich der durchschnittliche Unternehmenssteuersatz nach Analysen des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG zwischen 2000 und 2010 von 31,39 auf 21,52 Prozent das entspricht einem Rückgang um 31,4 Prozent. In der Europäischen Union (EU) sank der durchschnittliche Unternehmenssteuersatz zwischen 1996 und 2009 von 38 auf 23,22 Prozent. Durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 wurde der Abwärtstrend bei den Unternehmenssteuersätzen in der EU kurz gestoppt: Die durchschnittliche Steuerbelastung blieb für Unternehmen 2008/2009 konstant sie war damit erstmals seit 13 Jahren nicht weiter gesunken. Für 2011 erwartet KPMG eine Fortsetzung des Steuerwettbewerbs, da mehrere Länder eine Senkung der Unternehmenssteuersätze angekündigt haben. Beispielsweise soll in Großbritannien der Steuersatz bis 2014 von derzeit 28 auf 24 Prozent reduziert werden. Der Unternehmenssteuersatz in Deutschland lag in den Jahren 1996 bis 2010 durchgehend über dem durchschnittlichen Unternehmenssteuersatz der EU und dies trotz einer Halbierung des Steuersatzes von 59 auf 29,41 Prozent im selben Zeitraum. Unter den 45 hier betrachteten Staaten gibt es lediglich fünf Staaten Spanien, Italien, Frankreich, Belgien und Malta in denen 2010 ein höherer Steuersatz galt als in Deutschland. Allerdings ist dabei zu beachten, dass die Unternehmenssteuersätze der einzelnen Staaten nicht unmittelbar miteinander verglichen werden können, da sich die jeweilige Steuerbasis unterscheidet. Da sich der Trend sinkender Unternehmenssteuersätze in sehr vielen Staaten beobachten lässt, wird oft vor einem schädlichen Steuerwettbewerb gewarnt, bei dem sich die Staaten vor allem wenn ihre ökonomischen Voraussetzungen ähnlich sind gegenseitig unterbieten. Wachstumssteigerungen und höhere Investitionen in Niedrigsteuerstaaten werden in diesem Zusammenhang als entgangene Einnahmen anderer Staaten interpretiert ('race to the bottom'). Gegen dieses Argument wird angeführt, dass der Wettbewerb um niedrigere Steuerbelastungen das ökonomische Wachstum so stark steigert, das letztlich alle davon profitieren ('win-win-situation').

123 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 123 Datenquelle KPMG: Corporate and Indirect Tax Survey 2010, Corporate and Indirect Tax Rate Survey 2007 und 2009, KPMG's Corporate Tax Rate Survey An international analysis of corporate tax rates from 1993 to 2006 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Unternehmenssteuersätze der einzelnen Staaten können nicht unmittelbar miteinander verglichen werden, da sich die Steuerbasis in den einzelnen Staaten unterscheidet. Tabelle: Unternehmensbesteuerung Steuersätze in Prozent, europäische Staaten, 1996 bis 2010* Europa** 31,39 28,27 26,55 Europäische Union (EU) 38 35,1 32, ,47 Albanien Armenien 20 Belarus Belgien 40,17 40,17 40,17 40,17 33,99 Bosnien und Herzegowina Bulgarien Dänemark Deutschland 59 56,6 51,6 38,36 38,29 Estland Finnland Frankreich 36,66 41,66 36,66 34,33 34,33 Gibraltar Griechenland Großbritannien Guernsey Insel Man Irland ,5 Island Italien 53,2 41,25 41,25 40,25 37,25 Jersey Kroatien

124 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 124 Lettland Litauen Luxemburg 40,29 37,45 37,45 30,38 30,38 Malta Mazedonien Montenegro Niederlande ,5 34,5 Norwegen Österreich Polen Portugal 39,6 37,4 37, ,5 Rumänien Russland Schweden Schweiz 28,5 27,5 25,1 24,5 24,1 Serbien 20 12,33 Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ukraine Ungarn Zypern Europa** 23,76 23,43 21,95 21,7 21,52 Europäische Union (EU) 25,01 24,22 23,22 23,22 Albanien Armenien Belarus Belgien 33,99 33,99 33,99 33,99 33,99 Bosnien und Herzegowina Bulgarien Dänemark

125 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 125 Deutschland 38,34 38,36 29,51 29,44 29,41 Estland Finnland Frankreich 33,33 33,33 33,33 33,33 33,33 Gibraltar Griechenland Großbritannien Guernsey 0 0 Insel Man 0 0 Irland 12,5 12,5 12,5 12,5 12,5 Island Italien 37,25 37,25 31,4 31,4 31,4 Jersey 0 Kroatien Lettland Litauen Luxemburg 29,63 29,63 29,63 28,59 28,59 Malta Mazedonien Montenegro Niederlande 29,6 25,5 25,5 25,5 25,5 Norwegen Österreich Polen Portugal 27, Rumänien Russland Schweden ,3 26,3 Schweiz 21,3 21,32 21,17 21,17 21,17 Serbien Slowakei Slowenien Spanien 35 32, Tschechische Republik Türkei

126 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 126 Ukraine Ungarn Zypern * verschiedene Stichtage ** Staaten Nord-, Ost-, Süd- und Westeuropas, für die zum jeweiligen Stichtag Daten vorlagen Quelle: KPMG: Corporate and Indirect Tax Rate Survey 2007 und 2009, Corporate and Indirect Tax Survey 2010 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

127 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 127 Steuern und Sozialabgaben Zu den wichtigsten Einnahmequellen der öffentlichen Haushalte gehören Steuern und Sozialabgaben. In Dänemark, Schweden, Italien, Belgien und Finnland lag die Abgabenquote 2009 bei 43 oder mehr Prozent des BIP. Fakten Zu den wichtigsten Einnahmequellen der öffentlichen Haushalte gehören die erhobenen Steuern und die Sozialabgaben. Da die aufgeführten Staaten ihre Aufgaben in unterschiedlichem Maße über Sozialversicherungsbeiträge bzw. über Steuern finanzieren, wurden hier beide Einnahmequellen zusammengefasst und dann auf das jeweilige Bruttoinlandsprodukt (BIP) bezogen. Die sich hieraus ergebenden Abgabenquoten sind vor allem in den skandinavischen Staaten hoch Dänemark stand im Jahr 2009 mit einer Abgabenquote, die 48,2 Prozent des BIP entsprach, an der Spitze der hier betrachteten Staaten. Neben Schweden, Finnland und Norwegen lag aber auch in Italien, Belgien, Österreich und Frankreich die Abgabenquote im Jahr 2009 bei 41 oder mehr Prozent des BIP. Hingegen entsprach die Abgabenquote in Irland (27,8 Prozent), der Slowakei (29,3 Prozent) und Griechenland (29,4 Prozent) weniger als 30 Prozent des jeweiligen BIP. Und auch die Schweiz (30,3 Prozent) und Spanien (30,7 Prozent) fielen durch eine niedrige Abgabenquote auf. Die Abgabenquote in Deutschland entsprach ,0 Prozent des BIP und lag damit im internationalen Vergleich im Mittelfeld. Die Steigerung der Abgabenquote zwischen 1990 (34,8 Prozent) und 1995 (37,2 Prozent) resultiert nicht in erster Linie aus einer Erhöhung der Steuern, sondern aus höheren Sozialabgaben. Und in den Folgejahren ist die Abgabenquote nur stabil geblieben, weil die Steuerbelastung parallel zu den steigenden Sozialabgaben gesunken ist. Anders als bei den Steuern gibt es bei den Sozialabgaben keine Freibeträge und ab einem Brutto-Arbeitsentgelt von 800 Euro müssen diese in voller Höhe gezahlt werden. Daher stellen die Sozialabgaben für die unteren und mittleren Einkommensgruppen gegenwärtig eine deutlich größere Belastung dar als Steuern. Bei einem internationalen Vergleich der Abgabenlast ist allerdings ein Hinweis des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) zu berücksichtigen, nach dem "hohe Abgabenquoten meist gut ausgebaute Sozialversicherungssysteme finanzieren, für die ansonsten private Mittel aufgewandt werden müssten". Niedrige Steuern und Sozialabgaben sind demnach nicht mit geringen Aufwendungen für die Bereiche Arbeitslosigkeit, Gesundheit, Alter und Pflege gleichzusetzen, sie besagen lediglich, dass die Ausgaben in diesen Bereichen in geringerem Maße über die öffentlichen Haushalte organisiert werden als in anderen Staaten. Weiter ist zu beachten, dass sich die Abgabenbelastung verschiedener Haushaltstypen erheblich unterscheiden kann. Nach Angaben der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) lag in Deutschland der Anteil der Einkommen-/Lohnsteuer und Sozialabgaben am Bruttoarbeitslohn 2009 bei alleinstehenden Arbeitnehmern (Durchschnittseinkommen) ohne Kind bei 41,3 Prozent. Bei einem verheirateten Paar mit 2 Kindern (ein Arbeitnehmer/Durchschnittseinkommen) halbiert sich die Abgabenlast auf 20,8 Prozent des Bruttoarbeitslohns (minus 49,6 Prozent). In 17 der 21 hier betrachteten Staaten ist bei der genannten Konstellation die Abgabenlast der Familien geringer als die der Alleinstehenden. In Deutschland ist die relative Entlastung dabei mit am höchsten nur in der Tschechischen Republik (minus 74,8 Prozent) und der Slowakei (minus 62,0 Prozent) sinkt die

128 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 128 Abgabenlast relativ noch deutlicher. Datenquelle OECD Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.), Revenue Statistics , Paris 2010; Bundesministerium der Finanzen (BMF): Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2010 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Angaben richten sich nach den Abgrenzungsmerkmalen der OECD, die nicht mit den Quoten in Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen oder der deutschen Finanzstatistik vergleichbar sind. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß. Tabelle: Steuern und Sozialabgaben Abgabenquoten in Prozent des BIP*, europäische Staaten, 1975 bis 2009** Dänemark 38,4 46,1 46,5 48,8 49,4 48,2 48,2 Schweden 41,3 47,4 52,2 47,5 51,4 46,3 46,4 Italien 25,4 33,6 37,8 40,1 42,2 43,3 43,5 Belgien 39,5 44,3 42,0 43,5 44,7 44,2 43,2 Finnland 36,6 39,8 43,7 45,7 47,2 43,1 43,1 Österreich 36,6 40,8 39,7 41,4 43,2 42,7 42,8 Frankreich 35,4 42,8 42,0 42,9 44,4 43,2 41,9 Norwegen 39,2 42,6 41,0 40,9 42,6 42,6 41,0 Ungarn 41,3 38,5 40,2 39,1 Niederlande 40,7 42,4 42,9 41,5 39,6 39,1 Luxemburg 32,8 39,4 35,7 37,1 39,1 35,5 37,5 Deutschland 34,3 36,1 34,8 37,2 37,2 37,0 37,0 Tschechische Republik Großbritannien 37,6 35,3 36,0 34,8 34,9 37,0 35,5 34,0 36,4 35,7 34,3 Portugal 19,1 24,5 26,9 30,9 32,8 35,2 Polen 36,2 32,8 34,3 Spanien 18,4 27,6 32,5 32,1 34,2 33,3 30,7

129 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 129 Schweiz 23,9 25,5 25,8 27,7 30,0 29,1 30,3 Griechenland 19,4 25,5 26,2 28,9 34,0 32,6 29,4 Slowakei 34,1 29,3 29,3 Irland 28,8 34,7 33,1 32,5 31,3 28,8 27,8 * Bruttoinlandsprodukt ** nach den Abgrenzungsmerkmalen der OECD; nicht vergleichbar mit Quoten in Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen oder der deutschen Finanzstatistik; 2009: vorläufig; Deutschland: 1975 bis 1990 nur alte Bundesländer Quelle: OECD Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.), Revenue Statistics , Paris 2010; Bundesministerium der Finanzen (BMF): Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2010

130 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 130 Öffentlicher Schuldenstand Bezogen auf das BIP sanken die öffentlichen Schulden der EU-27 zwischen 1996 und 2007 von 69,9 auf 57,6 Prozent. Infolge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise erhöhte sich der Schuldenstand in den Jahren 2008 bis 2010 in allen EU-Staaten. In der EU-28 stiegen die Schulden in dieser Zeit von 60,7 auf 78,4 Prozent des BIP und bis 2014 weiter auf 86,7 Prozent. Im Jahr 2015 lag der Schuldenstand zum ersten Mal seit 2007 niedriger als im Vorjahr (84,9 Prozent des BIP). Und 2016 war der Wert mit 83,5 Prozent nochmals niedriger. Die Schuldenkrise in Europa ist damit jedoch noch nicht überstanden. Auf der Ebene der einzelnen Staaten waren die öffentlichen Schulden im Jahr 2016 in Griechenland (179,0 Prozent des BIP), Italien (132,6 Prozent), Portugal (130,4 Prozent), Zypern (107,8 Prozent) und Belgien (105,9 Prozent) besonders hoch. In Estland entsprach der Schuldenstand lediglich 9,5 Prozent des BIP. Darauf folgten Luxemburg (20,0 Prozent), Bulgarien (29,5 Prozent), die Tschechische Republik (37,2 Prozent), Rumänien (37,6 Prozent) und Dänemark (37,8 Prozent). Fakten In Artikel 126 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) ist festgelegt, dass die Mitgliedstaaten der EU übermäßige öffentliche Defizite vermeiden sollen. Dabei überprüft die Europäische Kommission die Entwicklung der Haushaltslage und die Höhe des öffentlichen Schuldenstands. Insbesondere zwei Kriterien stehen im Mittelpunkt der Überprüfung. Erstens darf das jährliche öffentliche Defizit nicht mehr als 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprechen. Zweitens darf der gesamte öffentliche Schuldenstand nicht mehr als 60 Prozent des BIP betragen. Allerdings bestehen für beide Kriterien Ausnahmen. So darf der öffentliche Schuldenstand mehr als 60 Prozent des BIP entsprechen, wenn er hinreichend rückläufig ist und sich rasch genug dem Referenzwert nähert. Bezogen auf das BIP sanken die öffentlichen Schulden der EU-27 von 69,9 Prozent im Jahr 1996 auf 57,6 Prozent im Jahr Nachdem sich der Schuldenstand von 2007 auf 2008 leicht auf 60,8 Prozent des BIP erhöhte, stieg der entsprechende Wert vor allem bedingt durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise auf 72,9 Prozent im Jahr 2009 bzw. 78,5 Prozent In den Folgejahren weitete sich die Schuldenkrise Europas weiter aus: Zwischen 2010 und 2014 erhöhte sich der Schuldenstand der EU-28 viermal in Folge von 78,4 auf 86,7 Prozent des BIP lag er bei 83,5 Prozent des BIP ( Milliarden Euro). In den 19 Ländern des Euroraums entsprach der Schuldenstand 2016 sogar 89,2 Prozent des BIP (9.588 Mrd. Euro). In Griechenland lag der öffentliche Schuldenstand im Jahr 2016 bei 179,0 Prozent des BIP wobei der Wert ohne den Schuldenschnitt im Jahr 2012 noch höher läge (von 2011 auf 2012 reduzierte sich der Schuldenstand von 172,1 auf 159,6 Prozent des BIP bzw. um rund 51 Mrd. Euro). Die nächsthöheren Schuldenstände hatten im Jahr 2016 Italien (132,6 Prozent des BIP), Portugal (130,4 Prozent), Zypern (107,8 Prozent) und Belgien (105,9 Prozent). Weitere elf Staaten Spanien, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Österreich, Kroatien, Slowenien, Irland, Ungarn, Deutschland, Finnland und die Niederlande verfehlten die 60-Prozent-Marke ebenfalls. In Deutschland entsprach dabei der Schuldenstand 68,3 Prozent des BIP (2.140 Mrd. Euro). In Estland lag der Schuldenstand im Jahr 2016 bei lediglich 9,5 Prozent des BIP der mit Abstand niedrigste Wert aller EU-Staaten. Darauf folgten Luxemburg (20,0 Prozent), Bulgarien (29,5 Prozent),

131 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 131 die Tschechische Republik (37,2 Prozent), Rumänien (37,6 Prozent) und Dänemark (37,8 Prozent). In Lettland, Litauen, Schweden, der Slowakei, Polen und Malta lag der Schuldenstand zwischen 40,1 und 58,3 Prozent des jeweiligen BIP und damit unter dem Referenzwert von 60 Prozent. Die Schuldenreduzierung der EU-27 im Zeitraum 1995 bis 2007 setzt sich aus sehr unterschiedlichen Entwicklungen zusammen: Irland (minus 69,6 Prozent), Dänemark (minus 62,4 Prozent) und Estland (minus 54,9 Prozent) konnten ihren Schuldenstand im Verhältnis zum BIP mehr als halbieren. Bulgarien gelang dasselbe zwischen 1997 und 2007 (minus 83,2 Prozent). Auch größeren Wirtschaftsnationen gelang eine relative Verringerung des Schuldenstands in den Jahren 1995 bis 2007 zum Beispiel dem Vereinigten Königreich (minus 7,1 Prozent), Italien (minus 14,6 Prozent) oder Spanien (minus 42,3 Prozent). Hingegen haben sich die Schulden der Tschechischen Republik (plus 104,4 Prozent), Rumäniens (plus 92,4 Prozent) und Maltas (plus 81,4 Prozent) relativ zum BIP am stärksten erhöht. Bei insgesamt elf EU-Staaten ist der Schuldenstand bezogen auf das jeweilige BIP zwischen 1995 und 2007 gestiegen darunter auch Deutschland mit einem Plus von 16,2 Prozent. Vor allem die globale Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 hat dazu geführt, dass sich der Schuldenstand von 2008 bis 2010 in allen EU-Staaten erhöhte. EU-28-weit stiegen die Schulden im Verhältnis zum BIP in nur zwei Jahren um 29,2 Prozent. Dabei hat sich der relative Schuldenstand in Lettland (plus 153,5 Prozent), Litauen (plus 147,9 Prozent), Rumänien (plus 126,5 Prozent) sowie Irland (plus 103,5 Prozent) mehr als verdoppelt. In Slowenien stieg er um 76,1 Prozent. In Spanien, dem Vereinigten Königreich, Kroatien sowie Estland erhöhte sich der Schuldenstand im Verhältnis zum BIP zwischen 2008 und 2010 um etwa die Hälfte. In Deutschland entsprach der Schuldenstand ,1 Prozent des BIP, 2010 waren es 81,0 Prozent das entspricht einem Plus von 24,4 Prozent. Im Verhältnis zum BIP ist der Schuldenstand bezogen auf die EU-28 auch zwischen 2010 und 2014 gestiegen mit 10,6 Prozent im gesamten Zeitraum allerdings deutlich langsamer als in den Jahren 2008 bis 2010 (plus 29,2 Prozent). In lediglich fünf EU-Staaten reduzierte sich der relative Schuldenstand in den Jahren 2010 bis 2014 darunter auch Deutschland (minus 7,5 Prozent). Im Jahr 2015 lag der Schuldenstand im Verhältnis zum BIP EU-weit zum ersten Mal seit 2007 niedriger als im Vorjahr (84,9 gegenüber 86,7 Prozent). Und 2016 war der Wert mit 83,5 Prozent nochmals niedriger. Von 2014 bis 2016 reduzierte sich der Schuldenstand in 20 EU-Mitgliedstaaten zweistellig in Irland (minus 28,4 Prozent), Dänemark (minus 14,1 Prozent), der Tschechischen Republik (minus 11,8 Prozent), Estland (minus 11,2 Prozent) und Luxemburg (minus 10,7 Prozent). In Deutschland lag der entsprechende Wert bei minus 8,8 Prozent. Durch die Schuldenstände entstehen vor allem dann Probleme, wenn Staaten trotz hoher Schuldenquote zusätzliche Kredite aufnehmen. Laut der Deutschen Bundesbank gehören dazu "die potenzielle Verdrängung privater Investitionen, Unsicherheiten und Verzerrungen durch erwartete oder tatsächliche künftige Erhöhungen der Abgabenlast oder merkliche Risikoprämien auf den Kapitalmärkten infolge verstärkter Sorgen um die Zahlungsfähigkeit des Schuldners. Darüber hinaus dürfte bei hohen Schuldenquoten die Wirksamkeit gezielter kreditfinanzierter Maßnahmen zur Abwehr von besonders schweren Krisen zunehmend begrenzt sein. Zudem erhöht sich die Gefahr von Konflikten zwischen Finanz- und Geldpolitik, die gravierende gesamtwirtschaftliche Kosten zur Folge haben, während umgekehrt solide Staatsfinanzen eine stabilitätsorientierte Geldpolitik erleichtern" (Deutsche Bundesbank: Monatsbericht April 2010). Weiter führt die gestiegene Staatsverschuldung zu einer Erhöhung der Zinsausgaben und damit zu einer Verengung des staatlichen Handlungsspielraums. Beispielsweise lagen die Zinsausgaben in Deutschland (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände, Sozialversicherung) im Jahr 2016 bei 46,8 Milliarden Euro. Bei bereinigten Ausgaben von insgesamt Milliarden Euro entsprach das 3,5 Prozent (2010: 5,7 Prozent).

132 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 132 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Defizit/Überschuss, Schuldenstand des Staates und damit zusammenhängende Daten (Stand: 05/2017), abweichende Quelle bei: Europäische Union und Dänemark bis einschließlich 1999: Eurostat: Online-Datenbank: Defizit/Überschuss, Schuldenstand des Staates und damit zusammenhängende Daten [gov_dd_edpt1] (Stand: 07/2013); Amtsblatt der Europäischen Union: Konsolidierte Fassung des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (26. Oktober 2012); Deutsche Bundesbank: Monatsbericht April 2010; Statistische Bundesamt: Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Informationen zum öffentlichen Finanzierungssaldo erhalten Sie hier... Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß. Als EU-27 werden die Staaten bezeichnet, die vom 1. Januar 2007 bis zum 1. Juli 2013 die EU bildeten: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern. Diese Bezeichnung wird auch verwendet, wenn Daten dieser Staatengruppe vor oder nach dieser Zeit betrachtet werden. EU-28: EU-27 plus Kroatien (Beitritt am ) Euroraum (19 Länder): Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern. Weitere Informationen zur Entwicklung des Euroraums erhalten Sie hier ( eu/euro/intro/html/map.de.html) Öffentlicher Schuldenstand In Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), Mitgliedstaaten der Europäischen Union, 1995 bis Europäische Union (EU-28) Europäische Union (EU-27) Euroraum (19 Länder) Griechenland 72,8 78,4 81,1 83,8 85,7 86,7 84,9 83,5 72,9 78,5 81,2 83,9 85,7 86,7 84,9 83,5 78,4 83,9 86,1 89,5 91,4 92,0 90,3 89,2 126,7 146,2 172,1 159,6 177,4 179,7 177,4 179,0

133 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 133 Italien 112,5 115,4 116,5 123,4 129,0 131,8 132,1 132,6 Portugal 83,6 96,2 111,4 126,2 129,0 130,6 129,0 130,4 Zypern 53,4 55,8 65,2 79,3 102,2 107,1 107,5 107,8 Belgien 99,5 99,7 102,6 104,3 105,6 106,7 106,0 105,9 Spanien 52,8 60,1 69,5 85,7 95,5 100,4 99,8 99,4 Frankreich 78,9 81,6 85,2 89,5 92,3 94,9 95,6 96,0 Vereinigtes Königreich 64,5 76,0 81,6 85,1 86,2 88,1 89,0 89,3 Österreich 80,1 82,8 82,6 82,0 81,3 84,4 85,5 84,6 Kroatien 49,0 58,3 65,2 70,7 82,2 86,6 86,7 84,2 Slowenien 34,6 38,4 46,6 53,9 71,0 80,9 83,1 79,7 Irland 61,7 86,3 109,6 119,5 119,5 105,3 78,7 75,4 Ungarn 77,8 80,5 80,7 78,2 76,6 75,7 74,7 74,1 Deutschland 72,6 81,0 78,7 79,9 77,5 74,9 71,2 68,3 Finnland 41,7 47,1 48,5 53,9 56,5 60,2 63,7 63,6 Niederlande 56,9 59,3 61,6 66,4 67,7 67,9 65,2 62,3 Malta 67,8 67,6 70,4 68,1 68,7 64,3 60,6 58,3 Polen 49,4 53,1 54,1 53,7 55,7 50,2 51,1 54,4 Slowakei 36,3 41,2 43,7 52,2 54,7 53,6 52,5 51,9 Schweden 41,0 38,3 37,5 37,8 40,4 45,2 43,9 41,6 Litauen 28,0 36,2 37,2 39,8 38,7 40,5 42,7 40,2 Lettland 36,6 47,4 42,7 41,2 39,0 40,9 36,5 40,1 Dänemark 40,2 42,6 46,1 44,9 44,0 44,0 39,6 37,8 Rumänien 23,2 29,9 34,2 37,3 37,8 39,4 38,0 37,6 Tschechische Republik 34,1 38,2 39,8 44,5 44,9 42,2 40,3 37,2 Bulgarien 13,7 15,3 15,2 16,7 17,0 27,0 26,0 29,5 Luxemburg 16,0 19,9 18,8 21,8 23,4 22,4 21,6 20,0 Estland 7,0 6,6 6,1 9,7 10,2 10,7 10,1 9, Europäische Union (EU-28) Europäische Union (EU-27) Euroraum (19 Länder) 58,9 60,4 60,9 61,5 60,1 57,6 60,7 72,8 58,9 60,4 61,0 61,6 60,2 57,6 60,8 72,9 66,9 68,1 68,4 69,2 67,4 65,0 68,6 78,4

134 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) ,9 101,5 102,9 107,4 103,6 103,1 109,4 126,7 Italien 101,9 100,5 100,1 101,9 102,6 99,8 102,4 112,5 Portugal 56,2 58,7 62,0 67,4 69,2 68,4 71,7 83,6 Zypern 59,7 63,1 64,1 62,8 58,7 53,5 44,7 53,4 Belgien 104,7 101,1 96,5 94,6 91,0 87,0 92,5 99,5 Spanien 51,3 47,6 45,3 42,3 38,9 35,6 39,5 52,8 Frankreich 60,0 64,1 65,7 67,1 64,4 64,3 68,0 78,9 Vereinigtes Königreich 34,7 35,9 38,8 40,1 41,0 42,0 50,2 64,5 Österreich 66,5 65,7 65,1 68,6 67,3 65,1 68,8 80,1 Kroatien 36,6 38,1 40,4 41,3 38,9 37,7 39,6 49,0 Slowenien 27,3 26,7 26,8 26,3 26,0 22,8 21,8 34,6 Irland 30,6 29,9 28,2 26,1 23,6 23,9 42,4 61,7 Ungarn 55,0 57,6 58,5 60,5 64,6 65,6 71,6 77,8 Deutschland 59,4 63,1 64,8 67,0 66,5 63,7 65,1 72,6 Finnland 40,2 42,8 42,7 40,0 38,2 34,0 32,7 41,7 Niederlande 48,5 49,7 49,9 49,3 44,8 42,7 54,8 56,9 Malta 63,2 69,1 72,0 70,1 64,6 62,4 62,7 67,8 Polen 41,8 46,6 45,0 46,4 46,9 44,2 46,3 49,4 Slowakei 42,9 41,6 40,6 34,1 31,0 30,1 28,5 36,3 Schweden 50,2 49,7 48,7 48,9 43,7 39,0 37,5 41,0 Litauen 22,1 20,4 18,7 17,6 17,2 15,9 14,6 28,0 Lettland 13,1 13,9 14,3 11,7 9,9 8,4 18,7 36,6 Dänemark 49,1 46,2 44,2 37,4 31,5 27,3 33,3 40,2 Rumänien 24,8 21,3 18,6 15,7 12,3 12,7 13,2 23,2 Griechenland Tschechische Republik 25,9 28,1 28,5 28,0 27,9 27,8 28,7 34,1 Bulgarien 51,4 43,7 36,0 26,8 21,0 16,3 13,0 13,7 Luxemburg 6,9 6,9 7,3 7,5 7,9 7,8 15,1 16,0 Estland 5,7 5,6 5,1 4,5 4,4 3,7 4,5 7, Europäische Union (EU-28) Europäische Union (EU-27) 58,9 69,9 68,3 66,4 65,8 60,2 59,4 58,9

135 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 135 Euroraum (19 Länder) 70,8 72,7 72,2 71,8 70,6 68,1 67,0 66,9 99,0 101,3 99,5 97,4 98,9 104,9 107,1 104,9 Italien 116,9 116,3 113,8 110,8 109,7 105,1 104,7 101,9 Portugal 58,3 59,5 55,2 51,8 51,0 50,3 53,4 56,2 Zypern 47,8 49,1 53,0 54,7 54,8 54,9 56,5 59,7 Belgien 130,5 128,0 123,2 118,2 114,4 108,8 107,6 104,7 Spanien 61,7 65,6 64,4 62,5 60,9 58,0 54,2 51,3 Frankreich 55,8 59,7 61,1 61,0 60,2 58,6 58,1 60,0 Vereinigtes Königreich 45,2 44,8 43,9 41,6 40,2 37,3 34,6 34,7 Österreich 68,0 68,0 63,2 63,6 66,4 65,9 66,5 66,5 Kroatien 36,6 Slowenien 18,3 21,6 22,1 22,8 23,7 25,9 26,1 27,3 Irland 78,6 69,9 61,6 51,5 46,6 36,1 33,2 30,6 Ungarn 84,3 71,5 62,1 60,0 59,8 55,1 51,7 55,0 Deutschland 54,8 57,6 58,7 59,4 60,0 58,9 57,7 59,4 Finnland 55,1 55,3 52,2 46,9 44,1 42,5 41,0 40,2 Niederlande 73,6 71,6 65,9 62,8 58,5 51,8 49,2 48,5 Malta 34,4 38,7 46,6 51,2 62,1 60,9 65,5 63,2 Polen 47,6 42,4 42,3 38,4 39,0 36,5 37,3 41,8 Slowakei 21,7 30,5 33,0 33,9 47,1 49,6 48,3 42,9 Schweden 69,5 70,2 67,9 66,8 61,5 50,7 52,1 50,2 Litauen 11,5 13,9 15,4 16,5 22,7 23,5 22,9 22,1 Lettland 13,9 13,3 10,6 9,0 12,1 12,1 13,9 13,1 Dänemark 72,6 69,4 65,4 61,4 58,1 52,4 48,5 49,1 Rumänien 6,6 10,6 14,9 16,7 21,6 22,4 25,7 24,8 Griechenland Tschechische Republik 13,6 11,6 12,1 13,9 15,2 17,0 22,8 25,9 Bulgarien 97,3 69,3 76,1 71,2 65,0 51,4 Luxemburg 8,6 8,2 8,0 7,7 6,8 6,5 7,0 6,9 Estland 8,2 7,5 7,0 6,0 6,5 5,1 4,8 5,7 1 Öffentlicher Schuldenstand entspricht Bruttoschuld des Staates (konsolidiert), Abweichende Quelle bei: Europäische Union (EU-27) und Dänemark bis einschließlich 1999: Eurostat: Online-atenbank:

136 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 136 Defizit/Überschuss, Schuldenstand des Staates und damit zusammenhängende Daten [gov dd edpt1] (Stand: 07/2013) Quelle: Eurostat: Online-atenbank: Defizit/Überschuss, Schuldenstand des Staates und damit zusammenhängende Daten (Stand: 05/2017) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

137 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 137 Öffentlicher Finanzierungssaldo Während sich das jährliche Defizit der öffentlichen Haushalte der EU-28 zwischen 2003 und 2007 noch von 3,2 auf 0,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verringerte, wurden nicht zuletzt durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2009 und 2010 mit 820 bzw. 822 Milliarden Euro (6,7 bzw. 6,4 Prozent des BIP) Höchstwerte bei der laufenden Verschuldung erreicht. In den Folgejahren reduzierte sich das Defizit in der EU-28 jedoch wieder: Zwischen 2009 und 2015 sechsmal in Folge von 6,7 auf 2,4 Prozent. Während 2009 und 2010 in lediglich fünf EU-Staaten das jährliche öffentliche Defizit bei 3 Prozent oder weniger lag, konnten Staaten die Defizitgrenze einhalten. Dabei hatten Luxemburg (plus 1,2 Prozent des BIP), Deutschland (plus 0,7 Prozent) und Estland (plus 0,4 Prozent) sogar einen positiven Finanzierungssaldo. Fakten Vor der Einführung des Euro wurden vier wirtschaftliche und finanzielle Bedingungen festgelegt die sogenannten Konvergenzkriterien. Diese müssen die EU-Staaten erfüllen, um die einheitliche Währung einführen zu dürfen. Ein Kriterium betraf dabei die öffentlichen Finanzen: Durch die Begrenzung der staatlichen Kreditaufnahme und der Staatsverschuldung sowie der Vermeidung eines übermäßigen Defizits soll sichergestellt werden, dass die öffentlichen Finanzen stabil und tragbar sind. Die Regelungen finden sich aktuell in Artikel 126 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV). Dort ist festgelegt, dass die Mitgliedstaaten der EU übermäßige öffentliche Defizite vermeiden sollen. Die Europäische Kommission überprüft dabei die Entwicklung der Haushaltslage und die Höhe des öffentlichen Schuldenstands. Im Mittelpunkt der Überprüfung stehen insbesondere zwei Kriterien: Erstens darf das jährliche öffentliche Defizit nicht mehr als 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprechen. Zweitens darf der gesamte öffentliche Schuldenstand nicht mehr als 60 Prozent des BIP betragen. Allerdings bestehen für beide Kriterien Ausnahmen. So darf das jährliche Finanzierungsdefizit von 3 Prozent des BIP überschritten werden, wenn das Defizit erheblich und laufend zurückgegangen ist und einen Wert in der Nähe des Referenzwerts erreicht hat oder der Referenzwert nur ausnahmsweise und vorübergehend überschritten wird und das Verhältnis in der Nähe des Referenzwerts bleibt. Zwischen 2003 und 2007 verringerte sich das jährliche öffentliche Defizit der EU-28 viermal in Folge von 3,2 auf 0,9 Prozent des BIP. In den Folgejahren führte vor allem die globale Wirtschafts- und Finanzkrise zu einer Erhöhung des Defizits. Laut Eurostat sanken in dieser Zeit die Nettoeinnahmen aus Produktionssteuern, während parallel die Nettozahlungen für die Sozialversicherungen und andere Zahlungen stiegen. Die absoluten Defizite der EU-28 in den Jahren 2009 und 2010 waren mit 820 bzw. 822 Milliarden Euro die höchsten in der Geschichte der EU. Sie entsprachen 6,7 bzw. 6,4 Prozent des BIP die höchsten Werte seit Im Jahr 2009 hatte kein einziges Land einen positiven Finanzierungssaldo und auch 2010 galt dies nur für Estland (plus 0,2 Prozent des BIP) und Schweden (0,0 Prozent). Allerdings hat sich die Situation in den vergangenen Jahren wieder entspannt: Zwischen 2009 und 2015 sank das jährliche öffentliche Defizit der EU-28 sechsmal in Folge von 6,7 auf 2,4 Prozent. Im Jahr 2015 lag der Finanzierungssaldo zum ersten Mal seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der sich anschließenden Staatsschuldenkrise Europas klar über dem Referenzwert

138 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 138 von 3 Prozent. In den Jahren 2009 und 2010 lag in lediglich fünf EU-Staaten das jährliche öffentliche Defizit bei 3 Prozent oder weniger und 2012 konnten jeweils zehn Staaten das Defizitkriterium einhalten, 2013 waren es 18 Staaten und 2014 noch 15 Staaten. Im Jahr 2015 lag das öffentliche Defizit in 22 Staaten bei 3 Prozent oder weniger. Dabei hatten Luxemburg (plus 1,2 Prozent des BIP), Deutschland (plus 0,7 Prozent) und Estland (plus 0,4 Prozent) einen positiven und Schweden einen ausgeglichenen Finanzierungssaldo. Lediglich sechs Mitgliedstaaten der EU verfehlten 2015 das Defizitkriterium: Griechenland (minus 7,2 Prozent des BIP), Spanien (minus 5,1 Prozent), Portugal und das Vereinigte Königreich (minus 4,4 Prozent), Frankreich (minus 3,5 Prozent) sowie Kroatien (minus 3,2 Prozent). Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Defizit/Überschuss, Schuldenstand des Staates und damit zusammenhängende Daten (Stand: 04/2016), Europa in Zahlen Eurostat Jahrbuch 2010; Amtsblatt der Europäischen Union: Konsolidierte Fassung des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (26. Oktober 2012) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Informationen zum öffentlichen Schuldenstand erhalten Sie hier Weitere Informationen zu den Bedingungen für die Einführung des Euro (Konvergenzkriterien) erhalten Sie hier ( Wenn ein Mitgliedstaat die Defizitgrenze überschreitet, wird das Verfahren bei übermäßigem Defizit (Excessive Deficit Procedure EDP) auf EU-Ebene eingeleitet. Dieses Verfahren umfasst mehrere Schritte, die bewirken sollen, dass der betreffende Mitgliedstaat Korrekturmaßnahmen einleitet. Die Europäische Kommission ist dabei für die Bereitstellung der zugrunde gelegten Daten zuständig. Innerhalb der Kommission übernimmt Eurostat diese Aufgabe auf Grundlage der von den Mitgliedstaaten übermittelten Daten zur Statistik der öffentlichen Finanzen. Weiter Informationen erhalten Sie hier ( Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß. Als EU-27 werden die Staaten bezeichnet, die vom 1. Januar 2007 bis zum 1. Juli 2013 die EU bildeten: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern. Diese Bezeichnung wird auch verwendet, wenn Daten zu dieser Staatengruppe vor oder nach dieser Zeit betrachtet werden. EU-28: EU-27 plus Kroatien (Beitritt am ) Euroraum (19 Länder): Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern. Weitere Informationen zur Entwicklung des Euroraums erhalten Sie hier ( eu/euro/intro/html/map.de.html)

139 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 139 Öffentlicher Finanzierungssaldo In Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), Mitgliedstaaten der Europäischen Union, 1995 bis Europäische Union (EU-28) Europäische Union (EU-27) Europäische Union (EU-25) Euroraum (19 Länder) -6,7-6,4-4,5-4,3-3,3-3,0-2,4-6,7-6,4-4,5-4,3-3,3-3,0-2,4-6,7-6,4-4,5-4,3-3,3-3,0-2,4-6,3-6,2-4,2-3,7-3,0-2,6-2,1 Belgien -5,4-4,0-4,1-4,2-3,0-3,1-2,6 Bulgarien -4,1-3,2-2,0-0,3-0,4-5,4-2,1 Dänemark -2,8-2,7-2,1-3,5-1,1 1,5-2,1 Deutschland -3,2-4,2-1,0-0,1-0,1 0,3 0,7 Estland -2,2 0,2 1,2-0,3-0,2 0,8 0,4 Finnland -2,5-2,6-1,0-2,2-2,6-3,2-2,7 Frankreich -7,2-6,8-5,1-4,8-4,0-4,0-3,5 Griechenland -15,2-11,2-10,2-8,8-13,0-3,6-7,2 Irland -13,8-32,3-12,6-8,0-5,7-3,8-2,3 Italien -5,3-4,2-3,5-2,9-2,9-3,0-2,6 Kroatien -6,0-6,2-7,8-5,3-5,3-5,5-3,2 Lettland -9,1-8,5-3,4-0,8-0,9-1,6-1,3 Litauen -9,1-6,9-8,9-3,1-2,6-0,7-0,2 Luxemburg -0,7-0,7 0,5 0,3 0,8 1,7 1,2 Malta -3,3-3,2-2,6-3,5-2,6-2,0-1,5 Niederlande -5,4-5,0-4,3-3,9-2,4-2,4-1,8 Österreich -5,3-4,4-2,6-2,2-1,3-2,7-1,2 Polen -7,3-7,5-4,9-3,7-4,0-3,3-2,6 Portugal -9,8-11,2-7,4-5,7-4,8-7,2-4,4 Rumänien -9,5-6,9-5,4-3,7-2,1-0,9-0,7 Schweden -0,7 0,0-0,1-0,9-1,4-1,6 0,0 Slowakei -7,9-7,5-4,1-4,3-2,7-2,7-3,0 Slowenien -5,9-5,6-6,7-4,1-15,0-5,0-2,9 Spanien -11,0-9,4-9,6-10,4-6,9-5,9-5,1

140 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 140 Tschechische Republik -5,5-4,4-2,7-3,9-1,3-1,9-0,4 Ungarn -4,6-4,5-5,5-2,3-2,6-2,3-2,0 Vereinigtes Königreich -10,7-9,6-7,7-8,3-5,6-5,6-4,4 Zypern -5,5-4,8-5,7-5,8-4,9-8,9-1, Europäische Union (EU-28) Europäische Union (EU-27) Europäische Union (EU-25) Euroraum (19 Länder) -2,6-3,2-2,9-2,5-1,6-0,9-2,4-2,6-3,2-2,9-2,5-1,6-0,9-2,4-2,6-3,2-2,9-2,6-1,6-0,9-2,4-2,7-3,2-3,0-2,6-1,5-0,6-2,2 Belgien 0,0-1,8-0,2-2,6 0,2 0,1-1,1 Bulgarien -1,2-0,4 1,8 1,0 1,8 1,1 1,6 Dänemark 0,0-0,1 2,1 5,0 5,0 5,0 3,2 Deutschland -3,9-4,2-3,7-3,4-1,7 0,2-0,2 Estland 0,4 1,8 2,4 1,1 2,9 2,7-2,7 Finnland 4,1 2,4 2,2 2,6 3,9 5,1 4,2 Frankreich -3,1-3,9-3,5-3,2-2,3-2,5-3,2 Griechenland -6,0-7,8-8,8-6,2-5,9-6,7-10,2 Irland -0,3 0,4 1,3 1,6 2,8 0,3-7,0 Italien -3,1-3,4-3,6-4,2-3,6-1,5-2,7 Kroatien -3,5-4,7-5,2-3,9-3,4-2,4-2,8 Lettland -2,2-1,6-1,0-0,4-0,6-0,7-4,1 Litauen -1,9-1,3-1,4-0,3-0,3-0,8-3,1 Luxemburg 2,5 0,2-1,3 0,1 2,0 4,2 3,4 Malta -5,4-9,1-4,4-2,7-2,6-2,3-4,2 Niederlande -2,1-3,0-1,7-0,3 0,2 0,2 0,2 Österreich -1,3-1,8-4,8-2,5-2,5-1,3-1,4 Polen -4,8-6,1-5,1-4,0-3,6-1,9-3,6 Portugal -3,3-4,4-6,2-6,2-4,3-3,0-3,8 Rumänien -1,9-1,4-1,1-0,8-2,1-2,8-5,5

141 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 141 Schweden -1,5-1,3 0,3 1,8 2,2 3,3 2,0 Slowakei -8,1-2,7-2,3-2,9-3,6-1,9-2,3 Slowenien -2,4-2,6-2,0-1,3-1,2-0,1-1,4 Spanien -0,4-0,4 0,0 1,2 2,2 2,0-4,4 Tschechische Republik -6,3-6,4-2,7-3,1-2,3-0,7-2,1 Ungarn -8,9-7,1-6,4-7,8-9,3-5,1-3,6 Vereinigtes Königreich -2,1-3,4-3,6-3,5-2,9-3,0-5,0 Zypern -4,1-5,9-3,7-2,2-1,0 3,2 0,9 Europäische Union (EU-28) Europäische Union (EU-27) Europäische Union (EU-25) Euroraum (19 Länder) BelgienBulgarienDänemarkDeutschlandEstlandFinnlandFrankreichGriechenlandIrlandItalienKroatienLettlandLitauen Luxemburg MaltaNiederlandeÖsterreichPolen PortugalRumänienSchwedenSlowakeiSlowenienSpanien Tschechische RepublikUngarnVereinigtes KönigreichZypern ,0-7,3-4,4: -3,6-9,41,1-5,9-5,1-9,7-2,1-7,3-1,4-1,52,8-3,5-8,6-6,1-4,2-5,2-2,0-7,0-3,3-8,2-7,0-12,4-8,6-5,6-0, ,2-4,3-3,9: -2,5-3,5-0,4-3,2-3,9-8,2-0,3-6,7-0,4-3,21,7-7,7-1,7-4,4-4,5-4,7-3,5-3,1-9,7-1,1-5,4-3,1-4,4-4,0-3, ,9-2,9-3,0-2,10,8-1,2-2,92,2-1,2-3,6-6,11,3-3,0 1,4-11,83,0-7,1-1,3-2,4-4,6-3,7-4,4-1,6-6,2-2,3-3,9-3,5-5,5-2,1-4, ,0-2,0-2,4-0,91,1-0,4-2,5-0,81,6-2,4-6,32,0-3,0 0,0-3,03,4-9,3-0,9-2,7-4,2-4,4-3,2 0,9-5,2-2,3-2,9-4,6-7,5-0,2-3, ,1-1,1-1,5-0,60,10,9-1,7-3,31,7-1,6-5,82,4-1,8-3,7-2,83,7-6,70,3-2,6-2,2-3,0-4,4 0,8-7,3-3,0-1,3-3,4-5,1 0,8-4, ,00,0-0,3-0,1-0,51,90, 9-0,16,9-1,3-4,14,9-1,3-2,7-3,25,9-5,51,9-2,0-3,0-3,2-4,6 3,2-12,0-3,6-1,0-3,5-3,0 1,2-2, ,6-1,5-2,0 0,21,11,1-3, 10,25,0-1,4-5,51,0-3,4-2,0-3,56,0-6,1-0,3-0,6-4,8-4,8-3,4 1,4-6,4-3,9-0,5-5,3-4,1 0,4-2,1 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Defizit/Überschuss, Schuldenstand des Staates und damit zusammenhängende Daten (Stand: 04/2016)

142 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 142 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

143 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 143 EU Haushaltseinnahmen Bei den Ausgaben der EU ist eine Obergrenze festgelegt: Die sogenannte Eigenmittelobergrenze liegt gegenwärtig bei 1,24 Prozent des Bruttonationaleinkommens der EU 2010 entsprach das etwa 293 Euro je EU-Bürger. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/12%20eu%20haushaltseinnahmen.pdf)

144 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 144 Fakten Zur Finanzierung ihrer Ausgaben verfügt die Europäische Union (EU) über sogenannte Eigenmittel, auf die sie einen rechtlichen Anspruch hat. Diese Mittel werden von den Mitgliedstaaten erhoben und für den EU-Haushalt bereitgestellt. Bei den Eigenmitteln werden drei verschiedene Einnahmearten unterschieden: Zu den traditionellen Eigenmitteln (TEM) der EU gehören insbesondere Zölle (2009: 14,40 Mrd. Euro / 2010: 14,08 Mrd. Euro), die bei der Einfuhr von Erzeugnissen aus Nicht-EU-Staaten erhoben werden, sowie Zuckerabgaben (2009: 131,6 Mio. Euro / 2010: 123,4 Mio. Euro). Dabei behalten die Mitgliedstaaten jeweils 25 Prozent des Betrags zur Deckung ihrer Erhebungskosten ein bei Gesamteinnahmen von 19,37 Milliarden Euro im Jahr 2009 waren es entsprechend 4,84 Milliarden Euro. Die Einnahmen aus den traditionellen Eigenmitteln reichen jedoch zur Deckung der EU- Haushaltsausgaben nicht aus. Nach Abzug von 25 Prozent für Erhebungskosten lag ihr Anteil an den Eigenmitteln insgesamt im Zeitraum 2000 bis 2010 bei durchschnittlich 14 Prozent. Zur Finanzierung des Gemeinschaftshaushalts wurden daher mit dem Eigenmittelbeschluss von 1970 die Mehrwertsteuer-Eigenmittel (MwSt.) als zweite Eigenmittelkategorie eingeführt. Die MwSt.-Eigenmittel beruhen auf einem einheitlichen Prozentsatz, der auf die harmonisierte MwSt- Bemessungsgrundlage jedes Mitgliedstaates angewandt wird. Die MwSt-Grundlage ist dabei so aufgebaut, dass die weniger wohlhabenden Mitgliedstaaten, in denen der Verbrauch und somit die Mehrwertsteuer einen verhältnismäßig höheren Anteil am Nationaleinkommen ausmachen, einen Betrag abführen, der ihre Beitragskapazität berücksichtigt. Die MwSt.-Eigenmittel lagen 2010 bei 13,3 Milliarden Euro (2009: 12,8 Mrd. Euro). Die MwSt.-Eigenmittel, die seit 1979 anfallen, wurden zwar zunächst zur wichtigsten Finanzierungsquelle der Gemeinschaft, jedoch erwiesen auch sie sich ab Mitte der 1980er-Jahre als nicht ausreichend, um die Gemeinschaftsausgaben zu decken. Daher wurde 1989 eine weitere, auf dem Wohlstand der Mitgliedstaaten beruhende Einnahmeart eingeführt: Die BNE-Eigenmittel basieren auf einem einheitlichen Prozentsatz, der auf das Bruttonationaleinkommen (BNE) jedes Mitgliedstaates angewandt wird. Mit ihnen wird der Teil der Ausgaben finanziert, der von anderen Einnahmequellen nicht abgedeckt ist. Die eigentlich als Ergänzung gedachten BNE-Eigenmittel stellten im Jahr 2010 wie auch in den zehn vorangegangenen Jahren die wichtigste Einnahmequelle dar. Der Anteil der BNE-Eigenmittel an den Eigenmitteln des EU-Haushalts stieg zunächst zwischen 2000 und 2004 von 43 auf 73 Prozent. Nach einem Rückgang auf 67 Prozent im Jahr 2008, erreichte der Anteil mit 76 Prozent im Jahr 2010 den bisherigen Höchstwert. Auch in absoluten Zahlen waren die BNE-Eigenmittel 2010 mit 90,3 Milliarden Euro höher als bei allen bisherigen EU-Haushalten. Neben diesen drei Eigenmittelquellen fließen in den Haushalt der EU auch andere Einnahmen wie die Steuern, die die EU-Bediensteten auf ihre Gehälter entrichten, Beiträge von Nicht-Mitgliedstaaten zu bestimmten EU-Programmen oder Bußgelder von Unternehmen, die das Wettbewerbsrecht oder andere Rechtsvorschriften missachtet haben. Aus diesen unterschiedlichen Quellen stammt etwa 1 Prozent der Haushaltsmittel. Die Beiträge zum Haushalt werden in etwa proportional zur wirtschaftlichen Leistungskraft des jeweiligen Mitgliedstaates berechnet. Bei der Berechnung der Beiträge für Deutschland, Großbritannien, die Niederlande, Österreich und Schweden werden jedoch Anpassungen vorgenommen, um die von diesen Staaten als zu hoch angesehenen Nettobeiträge zu begrenzen. Bei den Zahlungen an die Empfänger in den Mitgliedstaaten und in Drittstaaten sind hingegen die von der EU festgelegten Prioritäten ausschlaggebend.

145 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 145 Die EU hat nicht die Möglichkeit ihre Ausgaben über Schulden zu finanzieren, denn gemäß den Verträgen darf der EU-Haushalt kein Defizit aufweisen die Einnahmen müssen also sämtliche Ausgaben decken. Zudem wird eine Ausgabenobergrenze festgelegt, auf die sich die Regierungen der Mitgliedstaaten und ihre Parlamente verständigen. Diese wird als Eigenmittelobergrenze bezeichnet und liegt gegenwärtig bei 1,24 Prozent des BNE der EU das entspricht etwa 293 Euro je EU-Bürger (Stand: 2010). Datenquelle Europäische Kommission: EU-Haushalt 2009 Finanzbericht, Der Haushalt der Europäischen Union auf einen Blick, Die Finanzverfassung der Europäischen Union (4. Ausgabe); Deutsche Bundesbank: Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Das Bruttonationaleinkommen (BNE), bis 1999 als Bruttosozialprodukt bezeichnet, ist der Wertmaßstab für die gesamte wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Das Bruttonationaleinkommen stellt im Gegensatz zum Bruttoinlandsprodukt aber nicht auf die im Inland produzierten Güter und Dienstleistungen ab, sondern auf die von Inländern (natürliche und juristische Personen mit ständigem Wohnsitz im Inland) im In- und Ausland erstellten Leistungen (Inländerkonzept). Rein rechnerisch ergibt sich das Bruttonationaleinkommen, indem zum Bruttoinlandsprodukt der Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen zwischen Inländern und dem Ausland addiert wird. Informationen zum Thema "Nettozahler und -empfänger" erhalten Sie hier... ( wissen/p16rql) Weitere Informationen zu den Ausgaben und Einnahmen der Europäischen Union erhalten Sie hier... ( Genauere Informationen zur Berechnung der Eigenmittel des EU-Haushalts und zur Finanzverfassung der Europäischen Union erhalten Sie hier: Europäische Kommission: Die Finanzverfassung der Europäischen Union 4. Ausgabe (PDF-Version: KB) ( de/system/files/pdf/8luxh2.pdf). Tabelle: EU Haushaltseinnahmen Europäische Union, in absoluten Zahlen, 2000 bis 2010 EU in Mio. Euro Eigenmittel insgesamt darunter: BSP/BNE- Eigenmittel* Traditionelle Eigenmittel (TEM)

146 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 146 MwSt.-Eigenmittel** Haushaltsüberschuss des Vorjahres sonstige Einnahmen Einnahmen insgesamt Anteil der Einnahmen am BNE, in Prozent 1,06 1,04 1,02 0,98 EU in Mio. Euro Eigenmittel insgesamt darunter: BSP/BNE- Eigenmittel* Traditionelle Eigenmittel (TEM) MwSt.-Eigenmittel** Haushaltsüberschuss des Vorjahres sonstige Einnahmen Einnahmen insgesamt Anteil der Einnahmen am BNE, in Prozent 0,98 0,98 0,94 EU *** in Mio. Euro Eigenmittel insgesamt darunter: BSP/BNE- Eigenmittel* Traditionelle Eigenmittel (TEM) MwSt.-Eigenmittel**

147 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 147 Haushaltsüberschuss des Vorjahres sonstige Einnahmen Einnahmen insgesamt Anteil der Einnahmen am BNE, in Prozent 0,95 0,98 1,00 * ab 2002 wurde das Konzept des BSP (Bruttosozialprodukt) durch das BNE (Bruttonationaleinkommen) abgelöst; Vorjahres-Salden eingeschlossen ** Vorjahres-Salden eingeschlossen *** Stand: 18. April 2011 Quelle: Europäische Kommission: EU-Haushalt 2009 Finanzbericht, Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

148 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 148 Nettozahler und Nettoempfänger in der EU Die Frage, ob sich mit der EU-Mitgliedschaft für einen Staat mehr Vor- oder Nachteile verbinden, lässt sich nicht mit einer buchhalterischen Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben bezogen auf den EU-Haushalt beantworten. Trotzdem wird dieses Thema gerade bei den "Nettozahlern" wiederkehrend diskutiert. Umso wichtiger ist es, nicht nur die absolute Höhe der geleisteten Zahlungen der Staaten zu betrachten (bei denen Deutschland an erster Stelle steht), sondern diese auch in Bezug zur jeweiligen Wirtschaftskraft und Bevölkerungszahl zu setzen im Jahr 2015 waren bei diesen Betrachtungsweisen die Niederlande und Schweden die größten Nettozahler. Fakten Aus der Differenz zwischen den finanziellen Leistungen, die die einzelnen Mitgliedstaaten an die Europäische Union (EU) abführen und den Leistungen, die sie von der EU erhalten, ergibt sich aus der Sicht der Mitgliedstaaten entweder ein positiver Saldo (Nettoempfänger) oder ein negativer Saldo (Nettozahler). Allerdings gibt es zahlreiche Faktoren, die die Ausgaben und Einnahmen der Staaten ungleichmäßig beeinflussen. So führen beispielsweise Küstenländer mit internationalen Häfen wie die Niederlande erhebliche Zolleinnahmen für importierte Güter ab, die in andere Mitgliedstaaten weitergeliefert werden. Andere Staaten wie zum Beispiel Belgien erhalten Kostenerstattungen für den Sitz großer EU-Organe. Die von der Europäischen Kommission berechneten "operativen Haushaltssalden" ermöglichen einen Vergleich, bei dem diese Faktoren weitgehend herausgerechnet werden. Nach Angaben der Europäischen Kommission und bezogen auf das jeweilige Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Staaten waren im Jahr 2015 erneut die Niederlande der größte Nettozahler der EU. Der negative Haushaltssaldo der Niederlande entsprach 0,54 Prozent des BIP. Darauf folgten Schweden (minus 0,48 Prozent), Deutschland und das Vereinigte Königreich (jeweils minus 0,46 Prozent) sowie Belgien (minus 0,33 Prozent). Auf der anderen Seite waren die größten Nettoempfänger im Jahr 2015 Bulgarien und Ungarn (plus 5,33 bzw. 4,38 Prozent des BIP) sowie die Slowakei, die Tschechische Republik und Rumänien (plus 4,07 / 3,77 / 3,27 Prozent). Eine etwas andere Reihenfolge ergibt sich, wenn die operativen Haushaltssalden auf die jeweilige Bevölkerung der Mitgliedstaaten bezogen werden. Mit durchschnittlich 226 bzw. 219 Euro pro Kopf zahlte 2015 niemand so viel an die EU wie die Bürgerinnen und Bürger Schwedens und der Niederlande. Auch das Vereinigte Königreich (178 Euro), Deutschland (176 Euro), Luxemburg (167 Euro), Dänemark (140 Euro) und Belgien (124 Euro) führten mehr als 100 Euro pro Kopf an die EU ab. Hingegen erhielt die Slowakei rein rechnerisch 571 Euro pro Kopf von der EU. Und auch in der Tschechischen Republik (541 Euro), Ungarn (470 Euro), Griechenland (454 Euro), Lettland (382 Euro) sowie Bulgarien (317 Euro) lag der positive Haushaltssaldo 2015 bei mehr als 300 Euro pro Kopf. Bezogen auf die absoluten Zahlen lag Deutschland im Jahr 2015 erneut auf Platz eins aller EU- Mitgliedstaaten: Der negative Haushaltssaldo Deutschlands lag bei 14,3 Milliarden Euro. Darauf folgten das Vereinigte Königreich (minus 11,5 Mrd. Euro), Frankreich (minus 5,5 Mrd. Euro), die Niederlande (minus 3,7 Mrd. Euro), Italien (minus 2,6 Mrd. Euro) und Schweden (minus 2,2 Mrd. Euro). Auf der anderen Seite waren bezogen auf die absoluten Zahlen Polen (plus 9,5 Mrd. Euro), die Tschechische Republik (plus 5,7 Mrd. Euro), Rumänien (plus 5,2 Mrd. Euro), Griechenland (plus 4,9 Mrd. Euro) und

149 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 149 Ungarn (plus 4,6 Mrd. Euro) die größten Nettoempfänger. Bei diesen Rankings ist allerdings zu beachten, dass es sich um eine rein buchhalterische Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben bezogen auf den EU-Haushalt handelt. Die Frage, ob sich mit der EU-Mitgliedschaft für einen Staat mehr Vorteile oder mehr Nachteile verbinden, lässt sich nicht mit einer ausschließlichen Betrachtung des jeweiligen Saldos beantworten, da dieser zahlreiche Faktoren ausblendet. So zum Beispiel die Vorteile, die durch die politische Stabilität und Sicherheit, den freien Personenverkehr, den Binnenmarkt oder den Euro als Leitwährung entstehen. Zudem fördert die EU laut Artikel 3 des Vertrags über die Europäische Union (EUV) "den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt und die Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten". Und auch nach Artikel 174 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) setzt sich die Union "insbesondere zum Ziel, die Unterschiede im Entwicklungsstand der verschiedenen Regionen und den Rückstand der am stärksten benachteiligten Gebiete zu verringern". Abseits dieser vertraglichen Verankerung des Ausgleichs zwischen den EU-Mitgliedern ist auch dessen Wirkung nicht auf nationale Grenzen beschränkt: So fließt beispielsweise ein Teil der geschaffenen Nachfrage direkt oder mittelfristig zurück in die Nettozahlerländer oder die dortigen Verbraucher profitieren von Zahlungen im Agrarbereich. Datenquelle European Commission (Europäische Kommission): EU budget 2015 Financial report; Eurostat: Online-Datenbank; Amtsblatt der Europäischen Union: Konsolidierte Fassungen des Vertrags über die Europäische Union und des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (26. Oktober 2012) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die operativen Haushaltssalden der Mitgliedstaaten werden als Differenz ermittelt zwischen den operativen Ausgaben (ausgenommen Verwaltung), die jedem Mitgliedstaat zugerechnet werden, und dem angepassten "nationalen Beitrag" jedes Mitgliedstaats. Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie in dem Abschnitt "Methode und Berechnung" im Finanzbericht zum EU-Haushalt 2013 (PDF-Version: KB) ( 20EU-Haushalt% pdf). Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß.

150 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 150 Nettozahler und Nettoempfänger in der EU Haushaltssalden der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), verschiedene Bezugsgrößen, 2015 Staaten Haushaltssalden 1 Niederlande -0,54-218, ,2 Schweden -0,48-225, ,2 Deutschland -0,46-176, ,8 Vereinigtes Königreich -0,46-177, ,4 Belgien -0,33-123, ,8 Dänemark -0,29-139,7-790,4 Luxemburg -0,27-167,0-94,0 Frankreich -0,25-83, ,5 Österreich -0,25-99,2-851,1 Finnland -0,23-89,2-488,3 Italien -0,16-43, ,7 Zypern -0,13-27,6-23,4 Irland 0,19 75,5 349,3 Malta 0,37 73,8 31,7 Spanien 0,42 97, ,4 Kroatien 0,52 53,7 226,7 Portugal 0,56 94,6 981,2 Estland 1,21 185,0 242,9 Litauen 1,51 185,0 540,3 Slowenien 1,51 280,6 578,9 Polen 2,31 249, ,1 Griechenland 2,80 454, ,0 Lettland 3,12 382,4 759,4 Rumänien 3,27 259, ,5 Tschechische Republik 3,77 540, ,4 Slowakei 4,07 570, ,1 Ungarn 4,38 470, ,5 Bulgarien 5,33 316, ,4 1 operative Haushaltssalden nach Angaben der Europäischen Kommission

151 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) Bruttoinlandsprodukt Quelle: Europäische Kommission: EU-Haushalt 2015 Finanzbericht; Eurostat: Online-Datenbank Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

152 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 152 Handelspartner der EU Bezogen auf den Warenwert und den Handel mit Staaten außerhalb der EU also den Extra-EU-Handel verdoppelte sich der Warenexport der EU-27-Staaten zwischen 1999 und 2010 von 683 auf Mrd. Euro und der Warenimport von 743 auf Mrd. Euro. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/die%20wichtigsten%20handelspartner%20der%20eu-27.pdf) Fakten Bezogen auf den Warenwert und den Handel mit Staaten außerhalb der EU also den Extra-EU- Handel verdoppelte sich der Warenexport der EU-27-Staaten zwischen 1999 und 2010 von 683,1 auf 1.348,8 Milliarden Euro (plus 97,5 Prozent) und der Warenimport von 743,3 auf 1.501,8 Milliarden Euro (plus 102,0 Prozent). Beim Extra-EU-Export waren im Jahr 2010 die USA (17,9 Prozent aller EU-27-Exporte), China (8,4 Prozent), die Schweiz (7,8 Prozent), Russland (6,4 Prozent) und die Türkei (4,5 Prozent) die wichtigsten Absatzmärkte der 27 EU-Staaten 45,1 Prozent aller Ausfuhren der EU-27 entfielen auf diese fünf Staaten. Auf die hier abgebildeten 20 wichtigsten Handelspartner bei den Exporten entfielen im Jahr 2010 drei Viertel aller Ausfuhren der EU-27 (75,5 Prozent). Auf der anderen Seite importierte die EU-27 die meisten Waren aus China (18,8 Prozent aller EU-27- Importe), den USA (11,3 Prozent), Russland (10,5 Prozent), der Schweiz (5,6 Prozent) sowie aus Norwegen (5,3 Prozent) damit stammte 2010 mehr als die Hälfte aller Importe der EU-27 aus lediglich fünf Staaten (51,5 Prozent). Auf die 20 wichtigsten Handelspartner bei den Importen entfielen im Jahr

153 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) sogar mehr als drei Viertel aller Einfuhren der EU-27 (78,9 Prozent). Im Jahr 2010 lag der Wert der Waren des Extra-EU-Imports insgesamt höher als der Wert der Waren, die die EU exportierte. Entsprechend ergab sich ein Handelsbilanzdefizit der EU-27-Staaten gegenüber dem Rest der Welt, das bei 152,98 Milliarden Euro lag. Bezogen auf die einzelnen Staaten entstand beim Handel mit China mit einem Minus von 168,9 Milliarden Euro das mit Abstand höchste Handelsbilanzdefizit der EU. Darauf folgten die Defizite gegenüber Russland (minus 71,9 Mrd. Euro), Norwegen (minus 37,3 Mrd. Euro), Libyen (minus 22,0 Mrd. Euro) und Japan (minus 21,2 Mrd. Euro). Beim Handel mit Südkorea, Kasachstan, Malaysia, Taiwan, Aserbaidschan, Indonesien und Thailand entstanden im Jahr 2010 Handelsbilanzdefizite zwischen 10,7 und 7,2 Milliarden Euro. Ein Teil dieser Handelsbilanzdefizite wird durch Handelsbilanzüberschüsse gegenüber anderen Staaten ausgeglichen. Die größten Handelsbilanzüberschüsse erzielte die EU-27 im Jahr 2010 gegenüber den USA (plus 72,6 Mrd. Euro), den Vereinigten Arabischen Emiraten (plus 22,0 Mrd. Euro), der Schweiz (plus 21,3 Mrd. Euro), der Türkei (plus 19,1 Mrd. Euro) und Australien (plus 16,9 Mrd. Euro). Beim Handel mit Hongkong (als Teil von China), Mexiko, Ägypten und Saudi-Arabien lagen die Handelsbilanzüberschüsse im selben Jahr zwischen 16,3 und 7,1 Milliarden Euro. Bezogen auf den Handel mit Staaten außerhalb der EU waren auf der Ebene der einzelnen EU- Mitgliedstaaten Deutschland (379 Mrd. Euro), Frankreich (154 Mrd. Euro), Italien (144 Mrd. Euro), Großbritannien (141 Mrd. Euro) und die Niederlande (99 Mrd. Euro) die größten Exporteure im Jahr Bei den Importen ändert sich lediglich die Reihenfolge der Staaten. Zwar war Deutschland mit Einfuhren in Höhe von 292 Milliarden Euro auch der größte Importeur, darauf folgen aber zunächst die Niederlande (208 Mrd. Euro) und erst dann kamen Großbritannien (205 Mrd. Euro), Italien (165 Mrd. Euro) und Frankreich (145 Mrd. Euro). Zusammen entfielen auf diese fünf Staaten 68,0 Prozent des Extra-EU-Exports und 67,6 Prozent des Extra-EU-Imports. Auf der Ebene der Mitgliedstaaten der EU und bezogen auf den Extra-EU-Handel hatten im Jahr 2010 Deutschland (plus 86,5 Mrd. Euro), Irland (plus 22,0 Mrd. Euro) und Schweden (plus 14,1 Mrd. Euro) die höchsten Handelsbilanzüberschüsse. Auf der anderen Seite hatten im selben Jahr die Niederlande (minus 108,5 Mrd. Euro), Großbritannien (minus 64,1 Mrd. Euro) und Spanien (minus 40,9 Mrd. Euro) die höchsten Handelsbilanzdefizite. Das Hohe Defizit der Niederlande lässt sich zum Teil damit erklären, dass die Niederlande als Handelsumschlagsplatz zahlreiche Güter importieren, um sie verarbeitet oder unverarbeitet in andere EU-Mitgliedstaaten zu exportieren. Entsprechend steht dem Defizit beim Extra-EU-Handel ein Handelsbilanzüberschuss beim Intra-EU-Handel in Höhe von 151,1 Milliarden Euro gegenüber der größte Überschuss des Jahres 2010 (Deutschland: plus 65,9 Mrd. Euro). Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Extra-Handel der EU-27, Extra-EU-Handel nach Partner (Stand: 06/2011)

154 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 154 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Handelsbilanz ist auf einen Zeitraum bezogen und gibt den Saldo der Warenausfuhren und - einfuhren eines Staates oder einer Staatengruppe an. Bei einem Handelsbilanzüberschuss bzw. - defizit erhöht sich die Gläubiger- bzw. Schuldnerposition gegenüber dem Ausland. Da die Handelsbilanz eine Teilbilanz der Leistungsbilanz ist, kann ein Ungleichgewicht der Handelsbilanz durch die Salden anderer Teilbilanzen ausgeglichen werden. Weitere Informationen zum "Außenhandel der EU" erhalten Sie hier... ( C2LN0U) Informationen zum "Binnenhandel der EU" erhalten Sie hier... ( Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

155 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 155 Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit

156 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 156 Erwerbstätigkeit Zwischen 1999 und 2008 stieg die Erwerbstätigenquote in der Europäischen Union kontinuierlich von 61,8 auf 65,9 Prozent. Erst die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 hat diesen Trend gestoppt.

157 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 157 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/irdtaj.pdf)

158 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 158 Fakten Nachdem 1997 ein Kapitel zur Beschäftigung in den Vertrag von Amsterdam aufgenommen wurde, steht die Arbeitsmarktstatistik im Mittelpunkt zahlreicher Politikbereiche der Europäischen Union (EU). Auf EU-Ebene wurden die Ziele einer Gesamtbeschäftigungsquote von 70 Prozent und einer Beschäftigungsquote der Frauen von 60 Prozent vereinbart. Die Beschäftigungs- oder auch Erwerbstätigenquote entspricht dabei dem Anteil der 15- bis unter 65-jährigen Erwerbstätigen an der gleichaltrigen Bevölkerung. Seit 2001 wird darüber hinaus eine Erwerbstätigenquote der 55- bis unter 65-jährigen Personen von 50 Prozent angestrebt. Zwischen 1999 und 2008 stieg die Erwerbstätigenquote der EU-27 kontinuierlich von 61,8 auf 65,9 Prozent. Erst die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 hat diesen Trend gestoppt: 2009 lag die Erwerbstätigenquote bei 64,6 Prozent, 2010 bei 64,2 Prozent. Sowohl die Werte der einzelnen EU-Mitgliedstaaten als auch die der weiteren europäischen Staaten, für die Eurostat in diesem Zusammenhang Daten zur Verfügung stellt, weichen erheblich von den EU-Durchschnittswerten ab. Am höchsten waren die Erwerbstätigenquoten im Jahr 2010 in der Schweiz (78,6 Prozent), Island (78,2 Prozent), Norwegen (75,3 Prozent), den Niederlanden (74,7 Prozent) und Dänemark (73,4 Prozent). In Schweden, Österreich und Deutschland lagen die Erwerbstätigenquoten ebenfalls bei mehr als 70 Prozent. Auf der anderen Seite der Skala standen 2010 Mazedonien (ehem. j.r.) mit 43,5 Prozent, die Türkei (46,3 Prozent), Kroatien (54,0 Prozent) sowie die EU-Staaten Ungarn (55,4 Prozent) und Malta (56,0 Prozent). Unter den Mitgliedstaaten der EU waren im selben Jahr neun weitere, deren Erwerbstätigenquote ebenfalls unter 60 Prozent lag. Zur Erhöhung der Erwerbstätigenquote der EU zwischen 1999 und 2008 haben fast alle EU-Staaten beigetragen. Unter den 24 Staaten, für die Eurostat Daten zur Verfügung stellt, war nur einer Rumänien, in dem die Quote in diesem Zeitraum rückläufig war (minus 6,6 Prozent). In Spanien, Lettland, Estland, Italien, Griechenland und Slowenien lag die Steigerung der Erwerbstätigenquote zwischen 19,5 und 10,3 Prozent. Für den Rückgang der Erwerbstätigenquote von 2008 bis 2010 waren 23 der 27 EU-Mitgliedstaaten verantwortlich. In Lettland, Estland, Irland, Litauen und Spanien lag der Rückgang der Quote zwischen 13,6 und 8,9 Prozent. In lediglich vier Staaten nahm die Erwerbstätigenquote auch in den Jahren 2008 bis 2010 zu. Und zwar in Luxemburg (plus 2,8 Prozent), Malta (plus 1,3 Prozent), Deutschland (plus 0,6 Prozent) und Polen (plus 0,2 Prozent). Um die Arbeitsmarktstatistik zu vervollständigen, ist es sinnvoll, neben der Erwerbstätigenquote auch die Erwerbsquote zu betrachten. Die Erwerbsquote entspricht dem Anteil der 15- bis unter 65-jährigen Erwerbspersonen also nicht nur der Erwerbstätigen, sondern auch der Arbeitslosen an der gleichaltrigen Bevölkerungsgruppe. Die Erwerbsquote gibt zusätzlich Auskunft über das Arbeitskräftepotenzial, weil sie auch die 15- bis unter 65-Jährigen berücksichtigt, die aktiv nach Arbeit suchen, aber keine Arbeit finden. Ein Beispiel: Sowohl in Lettland als auch in Polen lag die Erwerbstätigenquote im Jahr 2010 bei 59,3 Prozent. Die Erwerbsquote lag jedoch in Lettland bei 73,2 Prozent und damit 7,6 Prozentpunkte höher als in Polen (65,6 Prozent). Der Grund hierfür ist die deutlich höhere Arbeitslosenquote in Lettland (2010: 18,7 Prozent, Polen: 9,6 Prozent). Gerade mit Blick auf die Arbeitsmarktpolitik beziehungsweise das oben genannte Ziel, die Erwerbstätigenquote auf 70 Prozent zu steigern, macht es einen großen Unterschied, ob Arbeitsplätze für Arbeitslose oder für Nichterwerbspersonen (zum Beispiel Personen, die voll durch die Betreuung ihrer Kinder eingebunden sind) geschaffen werden sollen. Im Jahr 2010 lag die Erwerbsquote der 27 EU-Staaten bei 71,0 Prozent. Island (84,7 Prozent), die Schweiz (82,4 Prozent), Dänemark (79,5 Prozent), Schweden (79,5 Prozent) sowie die Niederlande (78,2 Prozent) belegten die Spitzenplätze. Deutschland lag mit 76,6 Prozent ebenfalls klar über dem EU-Durchschnitt. Die niedrigsten Erwerbsquoten hatten hingegen Malta, Kroatien, Italien, Ungarn, Rumänien und Mazedonien (ehem. j.r.) die Quoten lagen hier zwischen 60,3 und 64,2 Prozent. Niedriger war die Erwerbsquote nur noch in der Türkei (51,9 Prozent), was vor allem an der niedrigen Erwerbsbeteiligung der Frauen liegt. Die Erwerbsquote der Frauen in der Türkei betrug 2010 lediglich 29,6 Prozent. Zum Vergleich: EU-weit lag die Erwerbsquote der Frauen bei 64,5 Prozent, also mehr

159 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 159 als doppelt so hoch. Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Erwerbstätigkeit (hauptsächliche Angabe und Quote) Jahresdurchschnitte, Erwerbsquoten nach Geschlecht, Altersgruppe und Staatsangehörigkeit (Stand: 09/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Erwerbstätigenquote entspricht dem Anteil der 15- bis unter 65-jährigen Erwerbstätigen an der Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Die Erwerbsquote entspricht dem Anteil der 15- bis unter 65-jährigen Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Arbeitslose) an der gleichaltrigen Bevölkerungsgruppe. Erwerbstätige sind Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die in der Berichtswoche (der EU- Arbeitskräfteerhebung) gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder nicht gearbeitet haben, jedoch einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen). Tabelle: Erwerbstätigkeit Ausgewählte europäische Staaten, Erwerbstätigenquote und Erwerbsquote in Prozent, 2010 Erwerbstätigenquote* Erwerbsquote** in Prozent Europäische Union 64,2 71,0 Euroraum (17 Länder) 64,2 71,4 Schweiz 78,6 82,4 Island 78,2 84,7 Norwegen 75,3 78,1 Niederlande 74,7 78,2 Dänemark 73,4 79,5 Schweden 72,7 79,5 Österreich 71,7 75,1 Deutschland 71,1 76,6 Zypern 69,7 74,4 Großbritannien 69,5 75,5 Finnland 68,1 74,5 Slowenien 66,2 71,5 Portugal 65,6 74,0

160 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 160 Luxemburg 65,2 68,2 Tschechische Republik 65,0 70,2 Frankreich 64,0 70,6 Belgien 62,0 67,7 Estland 61,0 73,8 Irland 60,0 69,5 Bulgarien 59,7 66,5 Griechenland 59,6 68,2 Lettland 59,3 73,2 Polen 59,3 65,6 Slowakei 58,8 68,7 Rumänien 58,8 63,6 Spanien 58,6 73,4 Litauen 57,8 70,5 Italien 56,9 62,2 Malta 56,0 60,3 Ungarn 55,4 62,4 Kroatien 54,0 61,5 Türkei 46,3 51,9 Mazedonien, ehem. j.r. 43,5 64,2 * die Erwerbstätigenquote entspricht dem Anteil der 15- bis unter 65-jährigen Erwerbstätigen an der Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. ** die Erwerbsquote entspricht dem Anteil der 15- bis unter 65-jährigen Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Arbeitslose) an der gleichaltrigen Bevölkerungsgruppe. Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Erwerbstätigkeit (hauptsächliche Angabe und Quote) Jahresdurchschnitte, Erwerbsquoten nach Geschlecht, Altersgruppe und Staatsangehörigkeit (Stand: 09/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

161 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 161 Erwerbstätigenquoten nach Bildungsstand und Altersgruppe Eine Unterscheidung nach dem höchsten erreichten Bildungsstand zeigt, dass die Erwerbstätigenquote in erheblichem Maße durch den Bildungsabschluss beeinflusst wird. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/1qdqxx.pdf)

162 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 162 Fakten Im Jahr 2010 lag die Erwerbstätigenquote der Europäischen Union (EU) bei 64,2 Prozent. Wird die Bevölkerung nach dem höchsten erreichten Bildungsstand unterschieden, zeigt sich, dass die Erwerbstätigenquote in erheblichem Maße durch den Bildungsabschluss beeinflusst wird. EU-weit lag die Erwerbstätigenquote der 15- bis unter 65-jährigen Bevölkerung mit einem hohen Bildungsstand (Bildungsstand nach der Klassifikation ISCED International Standard Classification of Education) bei 82,3 Prozent im Jahr Bei der gleichaltrigen Bevölkerungsgruppe mit einem mittleren Bildungsstand war die Quote mit 68,4 Prozent deutlich niedriger. Schließlich lag die Erwerbstätigenquote der 15- bis unter 65-Jährigen mit niedrigem Bildungsstand bei 45,1 Prozent. Bemerkenswert ist, dass der Zusammenhang zwischen hohem/mittlerem/niedrigem Bildungsstand und hoher/mittlerer/niedriger Erwerbstätigenquote nicht nur für die vorangehenden Jahre, sondern auch auf der Ebene der einzelnen EU-Mitgliedstaaten festzustellen ist und das gilt wiederum für die Bevölkerung insgesamt als auch für eine gesonderte Betrachtung von Männern und Frauen. In dem Zeitraum 2001 bis 2010 bewegte sich die Erwerbstätigenquote der Bevölkerung mit niedrigem Bildungsstand lediglich zwischen den Werten 45,1 Prozent (2010) und 48,6 Prozent (2007). Auch bei der Bevölkerung mit mittlerem Bildungsstand schwankte die Erwerbstätigenquote nur leicht zwischen 67,9 Prozent (2003/2004) und 70,6 Prozent (2008). Schließlich lag die Erwerbstätigenquote der Bevölkerung mit hohem Bildungsstand in den Jahren 2001 bis 2010 durchgehend bei über 80 Prozent. Der niedrigste Wert (2010: 82,3 Prozent) war nur unwesentlich kleiner als der Höchstwert (2008: 83,9 Prozent). Bildung ist demnach ein zentraler Faktor, um die Erwerbstätigenquote zu erhöhen lediglich die höher gebildete Bevölkerung hat in den letzten 10 Jahren die von der EU angestrebte Erwerbstätigenquote von 70 Prozent erreicht beziehungsweise klar überschritten. In keinem der EU-Mitgliedstaaten lag die Erwerbstätigenquote der 15- bis unter 65-Jährigen mit niedrigem Bildungsstand im Jahr 2010 bei den von der EU anvisierten 70 Prozent. Und in allen 27 EU-Staaten sowie in Island, Kroatien, Mazedonien (ehem. j.r.), Norwegen, der Schweiz und der Türkei lag 2010 die Erwerbstätigenquote der Bevölkerung mit niedrigem Bildungsstand unter der Quote der Bevölkerung mit mittlerem Bildungsstand in der Slowakei (50,8 Prozentpunkte), der Tschechischen Republik (48,4 Prozentpunkte) und Litauen (43,2 Prozentpunkte) war die Differenz der Erwerbstätigenquoten dabei am höchsten. Aber auch in Polen, Bulgarien, Estland, Ungarn, Lettland, Schweden und Finnland lag der Unterschied bei mehr als 30 Prozentpunkten (Deutschland: 29,3 Prozentpunkte). Dasselbe gilt für das Verhältnis zwischen der Bevölkerung mit mittlerem und der Bevölkerung mit hohem Bildungsstand. In Litauen war die Erwerbstätigenquote der Bevölkerung mit hohem Bildungsstand sogar 27,8 Prozentpunkte höher als die der Bevölkerung mit mittlerem Bildungsstand (85,4 gegenüber 57,6 Prozent). In der Türkei sowie in Kroatien, Mazedonien (ehem. j. R.), Polen, Griechenland und Rumänien lag die Differenz zwischen 22 und 20 Prozentpunkten. Auch das Alter hat einen erheblichen Einfluss auf die Erwerbsbeteiligung. Während die Erwerbstätigenquote der 15- bis unter 25-Jährigen im Jahr 2010 EU-weit bei 34,1 Prozent lag, war die Quote der 25- bis unter 55-Jährigen mit 77,6 Prozent mehr als doppelt so hoch. Schließlich lag die Erwerbstätigenquote der 55- bis unter 65-Jährigen im selben Jahr bei 46,3 Prozent 3,7 Prozentpunkte unter der von der EU für diese Altersgruppe anvisierten Erwerbstätigenquote von 50 Prozent. Für die einzelnen EU-Mitgliedstaaten sowie für Island, Kroatien, Mazedonien (ehem. j.r.), Norwegen, die Schweiz und die Türkei ist festzustellen, dass im Jahr 2010 bezogen auf die drei hier aufgeführten Altersgruppen die Erwerbstätigenquote der mittleren Altersgruppe, also die der 25- bis unter 55- Jährigen, in allen Staaten die höchsten Werte aufweist. Zudem war die Erwerbstätigenquote der 15- bis unter 25-Jährigen in fast allen Staaten niedriger als die der 55- bis unter 65-Jährigen. Die einzigen Ausnahmen waren Malta, Österreich, die Niederlande, Dänemark und die Türkei allerdings fielen dabei die Unterschiede der beiden Quoten vergleichsweise moderat aus, sie lagen zwischen 0,4 und 14,6 Prozentpunkten.

163 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 163 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Erwerbstätigenquoten nach Geschlecht, Altersgruppe und höchstem erreichten Bildungsgrad (Stand: 09/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Erwerbstätigenquote entspricht dem Anteil der 15- bis unter 65-jährigen Erwerbstätigen an der Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Erwerbstätige sind Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die in der Berichtswoche (der EU- Arbeitskräfteerhebung) gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder nicht gearbeitet haben, jedoch einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen). Ausführliche Informationen zur ISCED-Klassifikation (International Standard Classification of Education) finden Sie in der Veröffentlichung der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD): Bildung auf einen Blick OECD-Indikatoren (PDF-Version: KB) ( pdf) Informationen zu dem Thema "Erwerbstätigenquoten nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht" erhalten Sie hier... ( Tabelle: Erwerbstätigenquoten nach Bildungsstand und Altersgruppe In Prozent, Europäische Union, 2001 bis nach höchstem erreichten Bildungsstand* Vorschule, Primarbereich, Sekundarstufe I (Stufen 0-2) Sekundarstufe II, Post- Sekundarbereich (Stufen 3-4) Tertiärbereich (Stufen 5-6) 47,9 47,4 47,6 47,1 47,5 68,3 68,0 67,9 67,9 68,4 82,8 82,6 82,6 82,6 82,7 nach Alter 15 bis < 25 Jahre 25 bis < 55 Jahre 55 bis < 65 Jahre 37,3 36,7 36,0 35,7 36,1 76,3 76,1 76,4 76,6 77,2 37,5 38,2 39,9 40,5 42,

164 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 164 nach höchstem erreichten Bildungsstand* Vorschule, Primarbereich, Sekundarstufe I (Stufen 0-2) Sekundarstufe II, Post- Sekundarbereich (Stufen 3-4) Tertiärbereich (Stufen 5-6) 48,1 48,6 48,1 46,2 45,1 69,3 70,3 70,6 69,1 68,4 83,2 83,8 83,9 82,9 82,3 nach Alter 15 bis < 25 Jahre 25 bis < 55 Jahre 55 bis < 65 Jahre 36,6 37,4 37,5 35,1 34,1 78,2 79,1 79,6 78,2 77,6 43,5 44,6 45,6 46,0 46,3 * 15- bis unter 65-jährige Bevölkerung; Bildungsstand nach der Klassifikation ISCED 1997 (International Standard Classification of Education) Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Erwerbstätigenquoten nach Geschlecht, Altersgruppe und höchstem erreichten Bildungsgrad (Stand: 09/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

165 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 165 Erwerbstätigenquoten nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht In der EU lag die Erwerbstätigenquote der Männer im Jahr 2010 bei 70,1 Prozent. Von den 15- bis 65-jährigen Frauen waren im selben Jahr 58,2 Prozent erwerbstätig, also 17,0 Prozent weniger. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/efc9ew.pdf)

166 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 166 Fakten In den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) lag die Erwerbstätigenquote im Jahr 2010 bei 64,2 Prozent. Wird die Bevölkerung nicht insgesamt betrachtet, sondern nach ausgewählten Merkmalen sortiert, ergeben sich zum Teil deutliche Abweichungen von diesem Durchschnittswert. So ist beispielsweise ein Zusammenhang zwischen der jeweiligen Staatsangehörigkeit und der Höhe der Erwerbstätigenquote festzustellen. Die Erwerbstätigenquote des Teils der Bevölkerung, der keine Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedstaates besitzt, lag 2010 EU-weit bei 55,2 Prozent. Die Quote war damit 4,5 Prozentpunkte niedriger als die Erwerbstätigenquote der Ausländer insgesamt (59,7 Prozent). Eine deutlich höhere Erwerbstätigenquote hatte der Teil der Bevölkerung, der über eine Staatsbürgerschaft des jeweiligen Meldelandes verfügte. Die Erwerbstätigenquote der Staatsangehörigen des jeweiligen Meldelandes lag 2010 bei 64,5 Prozent. Auf der Ebene der Mitgliedstaaten ist das Ungleichgewicht teilweise noch erheblich größer. Bezogen auf die 27 Staaten der EU plus Island, Norwegen und die Schweiz lagen die Erwerbstätigenquoten der Ausländer aus Nicht-EU-Staaten im Jahr 2010 in Belgien (38,2 Prozent), Schweden (44,8 Prozent), Frankreich (45,9 Prozent), Finnland (46,9 Prozent) und Ungarn (48,7 Prozent) unter 50 Prozent. Belgien und Schweden sind zudem die Staaten, in denen der Unterschied zwischen der Erwerbstätigenquote der Ausländer aus Nicht-EU-Staaten und der Quote der Staatsangehörigen des jeweiligen Meldelandes 2010 am größten war. Die Erwerbstätigenquote der Staatsangehörigen des jeweiligen Meldelandes war in beiden Staaten 1,6-mal höher als die Quote der Ausländer aus Nicht-EU-Staaten. Auf Belgien und Schweden folgten die Niederlande und Finnland (Faktor 1,5). In Deutschland lag der entsprechende Faktor mit 1,4 ebenfalls über dem EU-Durchschnitt (Faktor 1,2). Bezogen auf die Ausländer insgesamt entfielen 2010 die niedrigsten Erwerbstätigenquoten auf Litauen (53,2 Prozent), Frankreich (53,4 Prozent), Belgien (54,5 Prozent) und Lettland (54,6 Prozent). Einen Wert von mehr als 70 Prozent hatten die Erwerbstätigenquoten der Ausländer in der Tschechischen Republik (74,6 Prozent), der Schweiz (74,2 Prozent), Zypern (72,2 Prozent), Island (71,7 Prozent) und Norwegen (70,4 Prozent). In Deutschland lag die Erwerbstätigenquote der Ausländer bei 58,1 Prozent und damit leicht unter dem EU-Durchschnitt von 59,7 Prozent. Unter den EU-25-Staaten waren acht Staaten, in denen die Erwerbstätigenquote der Ausländer niedriger war als in Deutschland, in 16 war sie höher. Ein weiteres Merkmal, nach dem die Erwerbstätigen unterschieden werden können, ist das Geschlecht. Während EU-weit die Erwerbstätigenquote der Männer im Jahr 2010 bei 70,1 Prozent lag, waren im selben Jahr 58,2 Prozent der 15- bis 65-jährigen Frauen erwerbstätig, also 17,0 Prozent weniger. Wie bei der Staatsangehörigkeit sind auch bei der Unterscheidung nach Geschlecht die Abweichungen auf nationaler Ebene bedeutend größer. Auf der Basis der Erwerbstätigenquote der Männer und bezogen auf die 27 Staaten der EU sowie auf Island, Kroatien, Mazedonien (ehem. j.r.), Norwegen, die Schweiz und die Türkei waren die Erwerbstätigenquoten der Frauen in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (minus 35,6 Prozent), in Griechenland (minus 32,2 Prozent) und Italien (minus 31,9 Prozent) mehr als 30 Prozent niedriger als die Erwerbstätigenquoten der Männer. In Malta lag die Abweichung sogar bei mehr als 45 Prozent (minus 45,7 Prozent). Am allergrößten war der Unterschied der geschlechtsbezogenen Erwerbstätigenquoten allerdings in der Türkei. Hier lag die Erwerbstätigenquote der Frauen 60,7 Prozent unter der der Männer (26,2 gegenüber 66,7 Prozent). In Deutschland lag die Quote der Frauen 13,0 Prozent unter der der Männer (66,1 gegenüber 76,0 Prozent). Insgesamt war im Jahr 2010 die Erwerbstätigenquote der Frauen in nur zwei der 33 Staaten, für die Eurostat in diesem Zusammenhang Daten zur Verfügung stellt, höher als die Quote der Männer: in Litauen (plus 3,3 Prozent) und in Lettland (plus 0,3 Prozent).

167 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 167 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Erwerbstätigenquoten nach Geschlecht, Altersgruppe und Staatsangehörigkeit, Erwerbstätigenquoten nach Geschlecht, Altersgruppe und höchstem erreichten Bildungsgrad (Stand: 09/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Erwerbstätigenquote entspricht dem Anteil der 15- bis unter 65-jährigen Erwerbstätigen an der Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Erwerbstätige sind Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die in der Berichtswoche (der EU- Arbeitskräfteerhebung) gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder nicht gearbeitet haben, jedoch einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen). Informationen zu dem Thema "Erwerbstätigenquoten nach Bildungsstand und Altersgruppe" erhalten Sie hier... ( Tabelle: Erwerbstätigenquoten nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht In Prozent, Europäische Union, 2001 bis nach Staatsangehörigkeit* Meldeland 65,4 65,6 65,7 63,8 63,7 Ausland 57,6 57,7 57,7 57,8 59,6 Extra-EU-27 55,7 nach Geschlecht* Männer 70,8 70,4 70,3 70,2 70,8 Frauen 54,3 54,5 55,0 55,4 56, nach Staatsangehörigkeit* Meldeland 64,7 65,6 66,1 65,0 64,5 Ausland 61,7 62,5 63,1 60,1 59,7 Extra-EU-27 57,7 58,4 59,4 55,7 55,2 nach Geschlecht* Männer 71,6 72,5 72,8 70,7 70,1 Frauen 57,3 58,3 59,1 58,6 58,2 * 15- bis unter 65-jährige Bevölkerung

168 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 168 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Erwerbstätigenquoten nach Geschlecht, Altersgruppe und Staatsangehörigkeit, Erwerbstätigenquoten nach Geschlecht, Altersgruppe und höchstem erreichten Bildungsgrad (Stand: 09/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

169 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 169 Erwerbstätigenquoten nach Anzahl der Kinder Während sich in der Europäischen Union die Erwerbstätigenquote der Frauen mit steigender Kinderzahl verringert, gilt für die Männer fast komplett das Gegenteil. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/jotw1g.pdf)

170 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 170 Fakten In der Europäischen Union (EU) gilt, dass sich die Erwerbstätigenquote der Frauen mit steigender Kinderzahl verringert: Im Jahr 2009 lag die Erwerbstätigenquote der 25- bis 54-jährigen Frauen ohne Kinder bei 75,8 Prozent. Mit Kindern sinkt die entsprechende Quote von 71,3 Prozent (1 Kind) über 69,2 Prozent (2 Kinder) auf 54,7 Prozent (3 oder mehr Kinder). In allen Mitgliedstaaten der EU (ohne Dänemark und Schweden) sowie in Kroatien, Mazedonien (ehem. j.r.) und der Türkei war die Erwerbstätigenquote der Frauen mit drei oder mehr Kindern im Jahr 2009 niedriger als die der Frauen mit zwei oder weniger Kindern; mit Ausnahme von Slowenien gilt dies auch im Vergleich zu den Erwerbstätigenquoten der Frauen ohne Kinder. In 21 der hier betrachteten 28 Staaten war der Wert der Erwerbstätigenquote der Frauen mit zwei Kindern niedriger als die Quote der Frauen mit einem Kind, in sieben Staaten (Finnland, Slowenien, Niederlande, Belgien, Kroatien, Zypern und Ungarn) war es umgekehrt. Während sich die Erwerbstätigenquote der Frauen mit steigender Kinderzahl verringert, gilt für die Männer fast komplett das Gegenteil. Im Jahr 2009 war auf der Ebene der EU die Erwerbstätigenquote der Männer mit einem Kind (87,4 Prozent) 7,1 Prozentpunkte höher als die Erwerbstätigenquote der Männer ohne Kinder (80,3 Prozent). Bei zwei Kindern steigt die Quote sogar um weitere 3,2 Prozentpunkte auf 90,6 Prozent. Erst bei den Männern mit drei oder mehr Kindern sinkt die Erwerbstätigenquote der Männer auf EU-Ebene auf 85,4 Prozent die Quote liegt damit aber immer noch 5,1 Prozentpunkte über der Quote der Männer ohne Kinder und 30,7 Prozentpunkte über der Erwerbstätigenquote der Frauen mit drei oder mehr Kindern. Dieses Muster lässt sich für das Jahr 2009 mit wenigen Ausnahmen in allen 28 hier betrachteten Staaten finden. Lediglich in Estland war die Erwerbstätigenquote der Männer mit drei oder mehr Kindern leicht höher als die der Männer mit zwei Kindern und in Bulgarien, Rumänien sowie Ungarn war die Erwerbstätigenquote der Männer mit drei oder mehr Kindern niedriger als die der Männer ohne Kinder. Werden die einzelnen Erwerbstätigenquoten der Frauen mit den entsprechenden Quoten der Männer verglichen, so lagen bezogen auf die Frauen und Männer mit Kindern die Quoten der Männer in allen EU-Mitgliedstaaten (ohne Daten für Dänemark und Schweden) sowie in Kroatien, Mazedonien (ehem. j.r.) und der Türkei über den Erwerbstätigenquoten der Frauen. Lediglich bei den Frauen und Männern ohne Kinder war die Erwerbstätigenquote der Frauen im Jahr 2009 in fünf der 28 hier betrachteten Staaten höher als die Quote der Männer (Litauen, Estland, Lettland, Finnland und Irland). In Deutschland verhalten sich die einzelnen Erwerbstätigenquoten der Frauen und Männer ganz ähnlich zueinander wie auf der Ebene der EU. Die Erwerbstätigenquote der Frauen ohne Kinder lag 2009 mit 81,8 Prozent klar über der Quote der Frauen mit einem Kind (76,5 Prozent). Mit steigender Kinderzahl sinkt die Quote weiter auf 72,6 Prozent (2 Kinder) bzw. 53,6 Prozent (3 und mehr Kinder). Wie auf EU-Ebene nimmt bei den Männern auch in Deutschland die Erwerbstätigenquote mit steigender Kinderzahl tendenziell zu: Im Jahr 2009 von 82,7 Prozent (ohne Kinder) über 90,6 Prozent (1 Kind) auf 92,8 Prozent (2 Kinder). Auch die Erwerbstätigenquote der Männer mit drei oder mehr Kindern lag mit 87,0 Prozent klar über der Quote der Männer ohne Kinder.

171 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 171 Datenquelle Eurostat: Pressemitteilung: Frauen und Männer in der EU im Zahlenspiegel, März 2011 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Generell entspricht die Erwerbstätigenquote dem Anteil der 15- bis unter 65-jährigen Erwerbstätigen an der Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Bei der hier getroffenen Unterscheidung nach der Anzahl der Kinder wird jedoch lediglich die 25- bis 54-jährige Bevölkerung betrachtet. Als Kinder gelten dabei all diejenigen unter 15 Jahren sowie Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren, die nicht erwerbstätig sind und die zu Hause bei ihrem Vater und/oder ihrer Mutter leben. Erwerbstätige sind Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder nicht gearbeitet haben, jedoch einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen). Weitere Informationen zu dem Thema "Erwerbstätigenquoten nach Geschlecht" sowie zum Thema "Erwerbstätigenquoten nach Staatsangehörigkeit" erhalten Sie hier... ( YQDFJL) Informationen zu dem Thema "Erwerbstätigenquoten nach Bildungsstand und Altersgruppe" erhalten Sie hier... ( Tabelle: Erwerbstätigenquoten nach Anzahl der Kinder* In Prozent, nach Frauen und Männern zwischen 25 bis 54 Jahren, ausgewählte europäische Staaten, 2009 Frauen ohne Kinder Frauen mit 1 Kind Frauen mit 2 Kindern Frauen mit 3 oder mehr Kindern Erwerbstätigenquoten in Prozent Europäische Union** 75,8 71,3 69,2 54,7 Belgien 74,6 74,8 77,2 61,7 Bulgarien 77,7 76,7 74,1 44,3 Deutschland 81,8 76,5 72,6 53,6 Estland 81,6 77,6 70,0 56,5 Finnland 83,2 78,6 83,3 68,2 Frankreich 78,7 78,0 78,0 58,9 Griechenland 64,8 61,3 59,9 54,5 Großbritannien 82,2 75,0 72,0 48,8 Irland 77,7 67,2 61,5 49,6 Italien 63,9 59,0 54,1 41,3 Kroatien 65,7 72,7 75,1 61,3

172 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 172 Lettland 75,5 76,8 75,3 61,4 Litauen 76,2 81,3 78,8 66,7 Luxemburg 78,9 72,0 69,4 53,1 Malta 56,6 45,7 37,4 29,6 Mazedonien, ehem. j.r. 47,5 55,6 49,2 19,8 Niederlande 83,1 78,4 81,1 71,3 Österreich 82,3 81,3 77,3 60,1 Polen 73,6 73,1 70,8 62,6 Portugal 74,5 76,3 75,2 66,3 Rumänien 66,7 70,4 66,8 51,6 Slowakei 77,3 70,2 69,6 53,7 Slowenien 78,5 84,8 89,1 79,3 Spanien 68,4 63,2 60,3 49,0 Tschechische Republik 84,4 70,2 68,9 52,6 Türkei 35,4 29,9 24,3 19,6 Ungarn 75,2 65,6 65,7 39,1 Zypern 78,0 75,5 77,4 67,7 Männer ohne Kinder Männer mit 1 Kind Männer mit 2 Kindern Männer mit 3 oder mehr Kindern Erwerbstätigenquoten in Prozent Europäische Union** 80,3 87,4 90,6 85,4 Belgien 80,4 89,1 93,1 87,1 Bulgarien 79,7 86,4 86,9 67,7 Deutschland 82,7 90,6 92,8 87,0 Estland 71,5 80,7 83,2 84,9 Finnland 79,0 88,8 92,1 88,7 Frankreich 82,3 90,3 92,9 89,2 Griechenland 84,4 90,8 94,4 93,0 Großbritannien 82,5 89,3 91,7 82,8 Irland 73,6 77,7 82,4 80,4 Italien 79,8 88,0 91,1 87,7 Kroatien 71,1 81,7 87,0 80,2 Lettland 68,8 77,5 82,7 78,1 Litauen 65,2 81,5 83,0 76,9

173 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 173 Luxemburg 87,9 91,2 95,0 93,1 Malta 83,9 91,7 95,6 88,5 Mazedonien, ehem. j.r. 59,5 68,5 72,5 62,7 Niederlande 88,2 93,4 95,6 93,3 Österreich 85,5 92,0 93,2 90,1 Polen 76,3 86,6 90,2 87,8 Portugal 78,4 88,8 90,4 86,2 Rumänien 77,4 82,1 84,6 75,6 Slowakei 78,4 88,8 90,3 83,8 Slowenien 80,5 90,0 93,7 89,5 Spanien 72,5 80,2 84,7 75,5 Tschechische Republik 86,6 92,8 96,1 89,5 Türkei 70,1 79,5 83,6 77,6 Ungarn 75,2 82,5 85,1 73,9 Zypern 82,7 92,7 94,3 92,8 * Kinder sind all diejenigen unter 15 Jahren sowie Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren, die nicht erwerbstätig sind und die zu Hause bei ihrem Vater und/oder ihrer Mutter leben. ** ohne Dänemark und Schweden (Daten nicht verfügbar) Quelle: Eurostat: Pressemitteilung: Frauen und Männer in der EU im Zahlenspiegel, März 2011 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

174 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 174 Teilzeitbeschäftigung EU-weit gingen im Jahr ,9 Prozent der erwerbstätigen Frauen einer Teilzeitbeschäftigung nach. Bei den Männern lag der entsprechende Anteil bei lediglich 8,7 Prozent.

175 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 175 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/z8k4s2.pdf)

176 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 176 Fakten In der Europäischen Union (EU) waren im Jahr 2010 rund 70 Prozent der 15- bis 65-jährigen Männer erwerbstätig, bei den Frauen lag die Erwerbstätigenquote im selben Jahr bei gut 58 Prozent. Neben diesem quantitativen Unterschied gibt es auch qualitative Unterschiede. So gingen EU-weit 31,9 Prozent der erwerbstätigen Frauen einer Teilzeitbeschäftigung nach. Bei den Männern lag der entsprechende Anteil bei lediglich 8,7 Prozent. Eurostat stellt in diesem Zusammenhang Daten für die 27 Mitgliedstaaten der EU sowie für Island, Kroatien, Mazedonien (ehem. J.R.), Norwegen, die Schweiz und die Türkei bereit. Bezogen auf die Frauen war der Anteil der Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten im Jahr 2010 in den Niederlanden (76,5 Prozent), der Schweiz (60,6 Prozent) und in Deutschland (45,5 Prozent) am höchsten. Aber auch in Österreich, Großbritannien, Norwegen, Belgien und Schweden lag der entsprechende Anteil bei mehr als 40 Prozent. Auf der anderen Seite gingen in Bulgarien, der Slowakei, Mazedonien (ehem. J. R.), Ungarn, Litauen und der Tschechischen Republik weniger als 10 Prozent der erwerbstätigen Frauen einer Teilzeitbeschäftigung nach. Bei den Männern lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten in 23 der 33 hier betrachteten Staaten unter 10 Prozent darunter Deutschland mit einem Anteil von 9,7 Prozent. Zudem lag der Anteil der teilzeitbeschäftigten Männer in allen 33 Staaten unter dem Anteil der teilzeitbeschäftigten Frauen. Wie bei den Frauen war auch bei den Männern der Anteil der Beschäftigten, die 2010 auf Teilzeitbasis arbeiteten, in den Niederlanden am höchsten mit 25,4 Prozent lag der Anteil allerdings 51,1 Prozentpunkte unter dem Anteil bei den Frauen. Auf die Niederlande folgten Norwegen (15,4 Prozent), Dänemark (15,2 Prozent), die Schweiz (14,1 Prozent) und Schweden (14,0 Prozent). Neben dem Beschäftigungsumfang unterscheiden sich die Beschäftigungsverhältnisse auch hinsichtlich ihrer Befristung. EU-weit waren 2010 bei den Männern 13,4 Prozent aller Beschäftigten befristet angestellt. Bei den Frauen hatten 14,6 Prozent einen befristeten Arbeitsvertrag. Den höchsten Anteil hatten die befristet Beschäftigten sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen in Polen, Spanien und Portugal. Die entsprechenden Anteile lagen im Jahr 2010 in Polen bei 27,4 bzw. 27,1 Prozent, in Spanien bei 23,9 bzw. 26,1 Prozent und in Portugal bei 22,4 bzw. 23,6 Prozent. In allen drei Staaten tragen Saisonarbeiter zur Erhöhung des Anteils der befristet Beschäftigten bei. In Deutschland war 2010 gut jeder siebte Beschäftige befristet angestellt (Männer: 14,5 Prozent, Frauen: 14,9 Prozent). Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Erwerbstätigkeit (hauptsächliche Angabe und Quote) Jahresdurchschnitte (Stand: 09/2011); Eurostat: Jahrbuch 2010 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen In der Arbeitskräfteerhebung basiert die Unterscheidung zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung auf der Antwort des Befragten, da die Arbeitszeiten in den einzelnen Mitgliedstaaten und Wirtschaftszweigen unterschiedlich sind. Ausnahmen bilden Deutschland, Irland und die Niederlande, wo Schwellenwerte für die übliche Arbeitszeit zugrunde gelegt werden. Personen mit befristeten Arbeitsverträgen üben eine Tätigkeit aus, bei der sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einig sind, dass ihre Beendigung von objektiven Bedingungen abhängt, beispielsweise von einem bestimmten Termin, von der Erledigung eines Auftrags oder der Rückkehr eines Arbeitnehmers, der vorübergehend ersetzt wurde. Dies kann einem unbefristeten Arbeitsplatz gegenübergestellt werden, für den kein Enddatum festgesetzt ist. Befristet beschäftigt sind in der Regel:

177 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 177 Saisonarbeiter, von einer Agentur bzw. Arbeitsvermittlung angestellte Personen, die zur Ausführung eines Arbeitsauftrags an Dritte weiterverliehen werden (es sei denn, es liegt ein schriftlicher unbefristeter Arbeitsvertrag vor), Personen mit speziellen Ausbildungsverträgen. Die Erwerbstätigenquote entspricht dem Anteil der 15- bis unter 65-jährigen Erwerbstätigen an der Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren. Erwerbstätige sind Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder nicht gearbeitet haben, jedoch einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen). Weitere Informationen zu dem Thema "Erwerbstätigenquoten nach Geschlecht" erhalten Sie hier... ( Tabelle: Teilzeitbeschäftigung und befristete Arbeitsverträge Anteil an allen Beschäftigten in Prozent, ausgewählte europäische Staaten, 2010 Anteil der Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten, in Prozent Anteil der auf Basis befristeter Arbeitsverträge Beschäftigten an allen Beschäftigten, in Prozent Männer Frauen Männer Frauen Europäische Union 8,7 31,9 13,4 14,6 Euroraum (17 Länder) 8,4 35,1 14,8 16,5 Belgien 9,0 42,3 6,8 9,6 Bulgarien 2,2 2,6 5,0 4,0 Dänemark 15,2 39,0 8,3 8,8 Deutschland 9,7 45,5 14,5 14,9 Estland 7,1 14,5 4,7 2,8 Finnland 10,0 19,6 12,4 18,4 Frankreich 6,7 30,0 14,2 16,0 Griechenland 3,7 10,4 10,9 14,4 Großbritannien 12,6 43,3 5,8 6,5 Irland 11,8 34,7 8,6 10,0 Island 11,9 34,9 12,0 12,8 Italien 5,5 29,0 11,4 14,5

178 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 178 Kroatien 7,3 12,5 12,1 12,6 Lettland 7,8 11,4 8,9 5,0 Litauen 6,7 9,3 3,3 1,7 Luxemburg 4,0 36,0 6,2 8,3 Malta 5,9 24,9 4,7 7,3 Mazedonien (ehem. J.R.) 5,0 7,4 18,6 13,3 Niederlande 25,4 76,5 17,3 19,9 Norwegen 15,4 42,9 7,0 9,8 Österreich 9,0 43,8 9,8 8,8 Polen 5,7 11,5 27,4 27,1 Portugal 8,2 15,5 22,4 23,6 Rumänien 10,6 11,4 1,3 1,0 Schweden 14,0 40,4 14,0 17,6 Schweiz 14,1 60,6 13,0 13,2 Slowakei 2,8 5,4 5,6 5,9 Slowenien 8,6 14,7 15,4 19,3 Spanien 5,4 23,2 23,9 26,1 Tschechische Republik 2,9 9,9 7,5 10,6 Türkei 6,9 23,8 11,1 12,5 Ungarn 3,9 8,0 10,1 9,2 Zypern 6,5 12,7 7,0 20,5 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Erwerbstätigkeit (hauptsächliche Angabe und Quote) Jahresdurchschnitte (Stand: 09/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

179 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 179 Unterbeschäftigung Neben den unterbeschäftigten Teilzeitbeschäftigten zählt Eurostat auch die "stille Reserve" zu den Unterbeschäftigten. Das Potential an zusätzlichen Erwerbspersonen lag 2010 bei 10,63 Mio. Personen.

180 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 180 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/amzi7g.pdf)

181 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 181 Fakten In den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) waren im Jahr 2010 gut 41 Millionen Personen teilzeitbeschäftigt drei Viertel davon Frauen. Nach Angaben von Eurostat würde gut ein Fünftel aller Teilzeitbeschäftigten (8,54 Mio. Personen bzw. 20,7 Prozent) gerne mehr Stunden arbeiten und wäre dafür auch verfügbar. Damit gilt dieser Personenkreis als unterbeschäftigt. Der Anteil der teilzeitbeschäftigten Männer, die 2010 unterbeschäftigt waren, lag bei 27 Prozent und der entsprechende Anteil der Frauen bei 19 Prozent. Die höchsten Anteile von teilzeitbeschäftigten Personen, die den Wunsch haben mehr Stunden zu arbeiten und die dafür auch verfügbar sind, fanden sich unter den 32 hier betrachteten Staaten (EU-27 plus Kroatien, Mazedonien (ehem. j.r.), Norwegen, Schweiz, Türkei) in Lettland (65,1 Prozent), Griechenland (48,7 Prozent) und Spanien (45,8 Prozent). Aber auch in Bulgarien (38,8 Prozent), der Slowakei (37,8 Prozent), der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (35,6 Prozent) sowie in Litauen (34,9 Prozent) lag der Anteil bei mehr als einem Drittel. Mit Ausnahme Spaniens ist diesen Staaten gemeinsam, dass im Jahr 2010 die jeweilige Teilzeitquote also der Anteil der Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten bei weniger als 10 Prozent lag. In lediglich drei Staaten lag der Anteil der Unterbeschäftigten an allen Teilzeitbeschäftigten bei weniger als 10 Prozent: In den Niederlanden (2,7 Prozent), in Belgien (3,5 Prozent) sowie in Luxemburg (9,8 Prozent). Die Niederlande sind gleichzeitig der Staat mit der höchsten Teilzeitquote (48,9 Prozent) und auch in Belgien war knapp ein Viertel der Beschäftigten teilzeitbeschäftigt (24,0 Prozent). In Deutschland lag die Teilzeitquote im Jahr 2010 bei 26,2 Prozent. 22,1 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten würden dabei gerne mehr Stunden arbeiten und wären dafür auch verfügbar die Zahl der unterbeschäftigten Personen lag damit bei 2,23 Millionen. Neben den unterbeschäftigten Teilzeitbeschäftigten zählt Eurostat auch die "stille Reserve" zu den Unterbeschäftigten. Die stille Reserve, also das Potential an zusätzlichen Erwerbspersonen, setzt sich zusammen aus 2,38 Millionen 15- bis unter 75-jährigen Personen, die Arbeit suchen, jedoch dem Arbeitsmarkt nicht kurzfristig zur Verfügung stehen und 8,25 Millionen Personen, die für eine Arbeit verfügbar sind, jedoch nicht nach Arbeit suchen. Laut Eurostat handelt es sich bei beiden Gruppen um Nichterwerbspersonen, die trotzdem eine "gewisse Bindung an den Arbeitsmarkt" haben. Zusammengenommen bilden diese zwei Gruppen eine stille Reserve von 10,63 Millionen Personen. Gemessen an der Erwerbsbevölkerung des Jahres 2010 entsprach das in der EU-27 einem zusätzlichen Erwerbspersonen-Potential von 4,5 Prozent. Auf der Ebene der Mitgliedstaaten lagen die Werte dabei zwischen 11,6 bzw. 9,0 Prozent in Italien bzw. Bulgarien und 1,4 Prozent in der Tschechischen Republik bzw. 1,5 Prozent in Griechenland und Portugal. Allein die 2,89 Millionen Personen der stillen Reserve Italiens hatten einen Anteil an der gesamten stillen Reserve der EU von deutlich mehr als einem Viertel (27,2 Prozent). In Deutschland gehörten im Jahr ,15 Millionen Personen zur stillen Reserve. Datenquelle Eurostat: Pressemitteilung: Arbeitskräfteerhebung 2010, 10/2011; Eurostat: Online-Datenbank: Erwerbstätigkeit (hauptsächliche Angabe und Quote) Jahresdurchschnitte (Stand: 09/2011)

182 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 182 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen In der Arbeitskräfteerhebung basiert die Unterscheidung zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung auf der Antwort des Befragten, da die Arbeitszeiten in den einzelnen Mitgliedstaaten und Wirtschaftszweigen unterschiedlich sind. Ausnahmen bilden Deutschland, Irland und die Niederlande, wo Schwellenwerte für die übliche Arbeitszeit zugrunde gelegt werden. Personen, die Arbeit suchen, jedoch dem Arbeitsmarkt nicht kurzfristig zur Verfügung stehen, sind Personen im Alter von 15 bis unter 75 Jahren, die weder erwerbstätig noch arbeitslos sind und die in den vergangenen 4 Wochen aktiv nach Arbeit gesucht haben, jedoch in den nächsten 2 Wochen keine Arbeit aufnehmen können. Zur Vervollständigung umfasst diese Kategorie ebenfalls drei kleinere Personengruppen: - diejenigen, die eine Arbeit gefunden haben, welche sie in weniger als 3 Monaten aufnehmen werden, und in den nächsten 2 Wochen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen; - diejenigen, die eine Arbeit gefunden haben und diese in 3 Monaten oder später aufnehmen werden sowie - diejenigen, die in den letzten 4 Wochen passiv Arbeit gesucht haben und in den nächsten 2 Wochen eine Arbeit aufnehmen könnten. Passive Arbeitssuche liegt beispielsweise vor, wenn auf das Ergebnis eines Vorstellungsgespräches gewartet wird. Personen, die für eine Arbeit verfügbar sind, jedoch nicht nach Arbeit suchen, sind Personen im Alter von 15 bis unter 75 Jahren, die weder erwerbstätig noch arbeitslos sind und die arbeiten wollen, in den nächsten 2 Wochen eine Arbeit aufnehmen könnten, jedoch nicht nach Arbeit suchen. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Personen, die durch Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen nicht als arbeitslos gelten oder Personen, die sich entmutigt vom Arbeitsmarkt zurückgezogen haben, weil sie nach langer Arbeitslosigkeit keinen Arbeitsplatz gefunden haben. Weitere Informationen zur "Erwerbstätigkeit" erhalten Sie hier... ( Weitere Informationen zur "Arbeitslosigkeit" erhalten Sie hier... ( Tabelle: Unterbeschäftigung Europäische Union und ausgewählte europäische Staaten, 2010 Personen im Alter von 15 bis unter 75, die teilzeitbeschäftigt sind, den Wunsch haben, mehr Stunden zu arbeiten und dafür verfügbar sind in Tsd. in Prozent der Teilzeitbeschäftigten in Prozent aller Erwerbstätigen Europäische Union ,7 4,0 Lettland 59 65,1 6,3 Griechenland ,7 3,1 Spanien ,8 6,1 Bulgarien 28 38,8 0,9 Slowakei 34 37,8 1,5 Mazedonien, ehem. j.r ,6 2,1 Litauen 38 34,9 2,8

183 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 183 Zypern 11 32,0 2,8 Kroatien 41 29,1 2,7 Frankreich ,6 4,7 Irland ,4 5,9 Ungarn 58 26,1 1,5 Rumänien ,0 2,6 Polen ,7 1,9 Finnland 80 22,2 3,3 Deutschland ,1 5,8 Großbritannien ,9 5,8 Malta 4 21,6 2,7 Estland 12 20,0 2,2 Portugal 99 19,5 2,0 Schweden ,5 4,9 Slowenien 19 18,1 2,0 Türkei ,4 2,0 Schweiz ,2 5,7 Italien ,7 1,9 Österreich ,1 3,0 Dänemark 86 11,9 3,2 Norwegen 77 10,8 3,1 Tschechische Republik 29 10,4 0,6 Luxemburg 4 9,8 1,7 Belgien 37 3,5 0,8 Niederlande 112 2,7 1,3 Personen, die für eine Arbeit verfügbar sind, jedoch nicht nach Arbeit suchen in Tsd. Personen, die Arbeit suchen, jedoch dem Arbeitsmarkt nicht kurzfristig zur Verfügung stehen Stille Reserve in % der Erwerbsbevölkerung, im Alter von 15 bis unter 75 Jahren Europäische Union ,5 Italien ,6 Bulgarien ,0 Lettland ,5 Türkei ,3 Kroatien * 7,1

184 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 184 Estland 41 2* 6,2 Finnland ,0 Luxemburg ,4 Spanien ,2 Ungarn ,9 Schweiz ,7 Rumänien 455 4,6 Schweden ,6 Österreich ,4 Niederlande ,3 Polen ,3 Großbritannien ,7 Island 4 2 3,2 Norwegen ,2 Zypern 9 3 3,1 Deutschland ,8 Litauen ,8 Dänemark ,7 Belgien ,6 Frankreich ,6 Irland ,4 Slowenien ,3 Slowakei ,2 Griechenland ,5 Portugal ,5 Tschechische Republik ,4 Malta 2* 1,4* Mazedonien, ehem. j.r. 5* 0,5* * Daten aufgrund des geringen Stichprobenumfangs nur eingeschränkt zuverlässig. Quelle: Eurostat: Pressemitteilung: Arbeitskräfteerhebung 2010, 10/2011 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

185 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 185 Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung gehören nach wie vor zu den größten sozialen Problemen der Europäischen Union. Im Jahr 2016 waren 20,9 Millionen Personen arbeitslos, darunter 4,2 Millionen unter 25-Jährige bzw. 9,6 Millionen Langzeitarbeitslose. Hinzu kommen 9,5 Millionen Teilzeitbeschäftigte, die gern mehr Stunden arbeiten würden, und weitere 11,1 Millionen Personen der sogenannten Stillen Reserve (Nichterwerbspersonen mit einer gewissen Bindung an den Arbeitsmarkt). Insbesondere die globale Finanz- und Wirtschaftskrise bzw. die sich anschließende Staatsschuldenkrise in Europa haben die Arbeitslosenquote der EU von 7,0 im Jahr 2008 auf 10,9 im Jahr 2013 steigen lassen. Seitdem ist sie drei Jahre in Folge gesunken (2016: 8,5 Prozent). In den einzelnen EU-Mitgliedstaaten fallen die Entwicklungen dabei zum Teil sehr unterschiedlich aus. Während sich die Arbeitslosenquote in Ungarn, der Tschechischen Republik sowie Kroatien und Bulgarien von 2015 auf 2016 relativ am stärksten reduzierte, hat sie sich in Estland und Österreich erhöht. Fakten Zwischen 2004 und 2008 reduzierte sich die Arbeitslosenquote der Europäischen Union (EU-28) viermal in Folge und sank von 9,3 auf 7,0 Prozent. Durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise wurde diese Entwicklung jedoch schlagartig beendet: 2009 lag die Arbeitslosenquote bei 9,0 Prozent und stieg dann weiter auf 10,9 Prozent im Jahr Dabei erhöhte sich sowohl die Arbeitslosenquote der Männer von 9,0 auf 10,8 Prozent als auch die der Frauen von 8,9 auf 10,9 Prozent sank die Arbeitslosenquote der EU-28 das dritte Jahr in Folge auf 8,5 Prozent (Männer: 8,4 Prozent / Frauen: 8,7 Prozent). Insgesamt waren im Jahr 2016 in der EU 20,9 Millionen Personen arbeitslos. Das waren zwar deutlich weniger als 2013 (26,3 Mio.), aber immer noch mehr als 2008 (16,8 Mio.) dem Jahr, in dem die aufkommende globale Finanz- und Wirtschaftskrise noch keine größeren Auswirkungen auf den europäischen Arbeitsmarkt hatte. Zwischen 2008 und 2013 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 57,0 Prozent. Zwischen 2013 und 2016 sank sie um 20,5 Prozent gehörten 9,6 Millionen Menschen zur Gruppe der Langzeitarbeitslosen (12 Monate und mehr). Die Langzeitarbeitslosenquote lag 2016 bei 4,0 Prozent, der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen lag bei 46,4 Prozent waren die Werte mit 2,6 beziehungsweise 36,9 Prozent noch deutlich niedriger, 2014 lagen sie mit 5,0 beziehungsweise 49,3 Prozent klar über den Werten von Bei der Entwicklung der Arbeitslosenquote der EU-28 darf nicht übersehen werden, dass sich diese aus unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten zusammensetzt. So reduzierte sich die Arbeitslosenquote in Ungarn von 2015 auf 2016 um ein Viertel (von 6,8 auf 5,1 Prozent / minus 25,0 Prozent). Und auch in der Tschechischen Republik (minus 21,6 Prozent), Kroatien und Bulgarien (jeweils minus 17,4 Prozent), Polen (minus 17,3 Prozent), der Slowakei (minus 16,5 Prozent) sowie Irland (minus 16,0 Prozent) lag der Rückgang der Quote bei mehr als 15 Prozent. In nur zwei EU-Staaten erhöhte sich die Arbeitslosenquote: In Estland (von 6,2 auf 6,8 Prozent / plus 9,7 Prozent) und Österreich (von 5,7 auf 6,0 Prozent / plus 5,3 Prozent). Schon 2015 hatte die Quote in lediglich vier EU-Staaten zugenommen. Im Jahr 2016 lagen innerhalb der EU die Arbeitslosenquoten in Griechenland (23,6 Prozent), Spanien

186 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 186 (19,6 Prozent), Kroatien (13,3 Prozent) und Zypern (13,1 Prozent) bei mehr als 13 Prozent. Die Tschechische Republik (4,0 Prozent), Deutschland (4,1 Prozent), Malta (4,7 Prozent), das Vereinigte Königreich (4,8 Prozent), Ungarn (5,1 Prozent) sowie Rumänien (5,9 Prozent) hatten im selben Jahr die niedrigsten Arbeitslosenquoten mit Werten von weniger als 6 Prozent. Im Jahr 2016 waren in der EU 4,2 Millionen 15- bis unter 25-Jährige arbeitslos knapp 2,4 Millionen Männer und rund 1,9 Millionen Frauen. Die Jugendarbeitslosenquote also der Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung bei den 15- bis unter 25-Jährigen lag 2016 EU-weit bei 18,7 Prozent. Die höchsten Quoten innerhalb der EU verzeichneten auch hier Griechenland (47,3 Prozent) und Spanien (44,4 Prozent). In Italien war im selben Jahr deutlich mehr als jeder dritte Jugendliche aus der Erwerbsbevölkerung arbeitslos (37,8 Prozent), in Kroatien war es fast jeder Dritte (31,1 Prozent). Darauf folgten Zypern (29,1 Prozent), Portugal (28,2 Prozent) und Frankreich (24,6 Prozent). Auf der anderen Seite hatte Deutschland mit 7,0 Prozent die mit Abstand niedrigste Jugendarbeitslosenquote, gefolgt von der Tschechischen Republik (10,5 Prozent), den Niederlanden (10,8 Prozent), Malta (11,1 Prozent), Österreich (11,2 Prozent) und Dänemark (12,0 Prozent). Zur Beurteilung der Arbeitsmarktsituation sollte neben der Arbeitslosigkeit auch die Unterbeschäftigung betrachtet werden. Im Jahr 2016 waren in den 28 EU-Mitgliedstaaten 45,3 Millionen Personen teilzeitbeschäftigt. Nach Angaben von Eurostat würde rund ein Fünftel aller Teilzeitbeschäftigten (20,9 Prozent) gern mehr Stunden arbeiten und wäre dafür auch verfügbar. Die höchsten Anteile von teilzeitbeschäftigten Personen, die den Wunsch haben mehr Stunden zu arbeiten und dafür auch verfügbar wären, fanden sich in Griechenland (74,1 Prozent), Zypern (63,7 Prozent), Spanien (50,7 Prozent) und Portugal (45,1). Auf der anderen Seite der Skala standen die Tschechische Republik (8,0 Prozent), Malta (10,8 Prozent), Luxemburg (11,9 Prozent), die Niederlande (12,0 Prozent), Estland (12,5 Prozent) und Deutschland (12,6 Prozent). Neben den unterbeschäftigten Teilzeitbeschäftigten zählt Eurostat auch die "Stille Reserve" zu den Unterbeschäftigten. Die Stille Reserve, also das Potential an zusätzlichen Erwerbspersonen, bestand 2016 aus 2,3 Millionen 15- bis unter 75-jährigen Personen, die Arbeit suchen, jedoch dem Arbeitsmarkt nicht kurzfristig zur Verfügung stehen (beispielsweise Studierende, die einen Arbeitsplatz für die Zeit nach ihrem Abschluss suchen) und 8,8 Millionen Personen, die für eine Arbeit verfügbar sind, jedoch nicht nach Arbeit suchen (beispielsweise Personen, die sich entmutigt von der Suche auf dem Arbeitsmarkt zurückgezogen haben). Laut Eurostat handelt es sich bei beiden Gruppen um Nichterwerbspersonen, die trotzdem eine "gewisse Bindung an den Arbeitsmarkt" haben. Zusammengenommen bildeten diese zwei Gruppen eine Stille Reserve von 11,1 Millionen Personen. Gemessen an der Erwerbsbevölkerung der EU-28 entsprach das einem zusätzlichen Erwerbspersonen-Potential von 4,5 Prozent. Zwischen den Mitgliedstaaten variiert dieser Prozentsatz erheblich und reichte 2016 von 0,9 Prozent in Malta bis 13,0 Prozent in Italien (Deutschland: 2,3 Prozent). Dabei umfasst die Stille Reserve in allen EU- Mitgliedstaaten in erster Linie Personen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung standen, aber keine Arbeit suchten. Außer in Irland, Bulgarien, Litauen, Finnland, Dänemark sowie in Schweden und Belgien, wo die Werte zwischen 44,4 und 50,0 Prozent lagen, stellten Frauen in allen EU- Mitgliedstaaten den größten Anteil an der Stillen Reserve.

187 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 187 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Arbeitslosendaten nach Geschlecht und Alter, Langzeitarbeitslose nach Geschlecht, Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung, Supplementary indicators to unemployment (Stand: 05/2017) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Informationen zur Arbeitslosigkeit nach der Finanz- und Wirtschaftskrise erhalten Sie hier... ( Informationen zu dem Thema Arbeitslosenquoten nach Bildungsstand und Altersgruppe erhalten Sie hier... ( Informationen zu dem Thema Arbeitslosenquoten nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht erhalten Sie hier... ( Die Arbeitslosenquote entspricht dem prozentualen Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung. Die Erwerbsbevölkerung setzt sich aus den Erwerbstätigen und den Arbeitslosen zusammen. Zu den Arbeitslosen zählen hier alle Personen von 15 bis 74 Jahren, die während der Berichtswoche ohne Arbeit waren, die in den zwei auf die Berichtswoche folgenden Wochen für eine abhängige Beschäftigung oder eine selbständige Tätigkeit verfügbar waren und die innerhalb der letzten vier Wochen (einschließlich der Berichtswoche) spezifische Schritte unternommen haben, um eine abhängige Beschäftigung oder eine selbstständige Tätigkeit zu finden oder die einen Arbeitsplatz gefunden haben, die Beschäftigung aber erst später, das heißt innerhalb eines Zeitraums von höchstens drei Monaten aufnehmen. Erwerbstätige sind Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die in der Berichtswoche (der EU- Arbeitskräfteerhebung) gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder nicht gearbeitet haben, jedoch einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen). In der Arbeitskräfteerhebung basiert die Unterscheidung zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung auf den Eigenangaben der Befragten. Personen, die Arbeit suchen, jedoch dem Arbeitsmarkt nicht kurzfristig zur Verfügung stehen, sind Personen im Alter von 15 bis unter 75 Jahren, die weder erwerbstätig noch arbeitslos sind und die in den vergangenen 4 Wochen aktiv nach Arbeit gesucht haben, jedoch in den nächsten 2 Wochen keine Arbeit aufnehmen können. Zur Vervollständigung umfasst diese Kategorie ebenfalls drei kleinere Personengruppen: diejenigen, die eine Arbeit gefunden haben, welche sie in weniger als 3 Monaten aufnehmen werden, und in den nächsten 2 Wochen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen; diejenigen, die eine Arbeit gefunden haben und diese in 3 Monaten oder später aufnehmen werden sowie diejenigen, die in den letzten 4 Wochen passiv Arbeit gesucht haben und in den nächsten 2 Wochen

188 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 188 eine Arbeit aufnehmen könnten. Passive Arbeitssuche liegt beispielsweise vor, wenn auf das Ergebnis eines Vorstellungsgespräches gewartet wird. Personen, die für eine Arbeit verfügbar sind, jedoch nicht nach Arbeit suchen, sind Personen im Alter von 15 bis unter 75 Jahren, die weder erwerbstätig noch arbeitslos sind und die arbeiten wollen, in den nächsten 2 Wochen eine Arbeit aufnehmen könnten, jedoch nicht nach Arbeit suchen. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Personen, die durch Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen nicht als arbeitslos gelten oder Personen, die sich entmutigt von der Suche auf dem Arbeitsmarkt zurückgezogen haben, weil sie nach langer Arbeitslosigkeit keinen Arbeitsplatz gefunden haben. Arbeitslosigkeit 2016 Ausgewählte europäische Staaten, Arbeitslosenquote im Jahr 2016 in Prozent, Veränderung der Arbeitslosenquote 2015/2016, 2008/2009 und 2009/2016 in Prozent und in Prozentpunkten Arbeitslosenquote 2016 in Prozent Veränderung der Arbeitslosenquote 2015/2016 in Prozent in Prozentpunkten Europäische Union (28 Länder) 8,5-9,6-0,9 Euroraum (19 Länder) 10,0-8,3-0,9 Griechenland 23,6-5,2-1,3 Spanien 19,6-11,3-2,5 Kroatien 13,3-17,4-2,8 Zypern 13,1-12,7-1,9 Italien 11,7-1,7-0,2 Portugal 11,2-11,1-1,4 Türkei 10,9 5,8 0,6 Frankreich 10,1-2,9-0,3 Lettland 9,6-3,0-0,3 Slowakei 9,6-16,5-1,9 Finnland 8,8-6,4-0,6 Slowenien 8,0-11,1-1,0 Irland 7,9-16,0-1,5 Litauen 7,9-13,2-1,2 Belgien 7,8-8,2-0,7 Bulgarien 7,6-17,4-1,6 Schweden 6,9-6,8-0,5

189 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 189 Estland 6,8 9,7 0,6 Luxemburg 6,3-3,1-0,2 Dänemark 6,2 0,0 0,0 Polen 6,2-17,3-1,3 Niederlande 6,0-13,0-0,9 Österreich 6,0 5,3 0,3 Rumänien 5,9-13,2-0,9 Ungarn 5,1-25,0-1,7 Vereinigtes Königreich 4,8-9,4-0,5 Malta 4,7-13,0-0,7 Norwegen 4,7 6,8 0,3 Deutschland 4,1-10,9-0,5 Tschechische Republik 4,0-21,6-1,1 Island 3,0-25,0-1,0 Veränderung der Arbeitslosenquote 2008/2009 Veränderung der Arbeitslosenquote 2009/2016 in Prozent in Prozentpunkten in Prozent in Prozentpunkten Europäische Union (28 Länder) Euroraum (19 Länder) 28,6 2,0-5,6-0,5 26,3 2,0 4,2 0,4 Griechenland 23,1 1,8 145,8 14,0 Spanien 58,4 6,6 9,5 1,7 Kroatien 8,1 0,7 43,0 4,0 Zypern 45,9 1,7 142,6 7,7 Italien 14,9 1,0 51,9 4,0 Portugal 21,6 1,9 4,7 0,5 Türkei 30,0 3,0-16,2-2,1 Frankreich 23,0 1,7 11,0 1,0 Lettland 127,3 9,8-45,1-7,9 Slowakei 26,0 2,5-20,7-2,5 Finnland 28,1 1,8 7,3 0,6 Slowenien 34,1 1,5 35,6 2,1 Irland 87,5 5,6-34,2-4,1

190 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 190 Litauen 137,9 8,0-42,8-5,9 Belgien 12,9 0,9-1,3-0,1 Bulgarien 21,4 1,2 11,8 0,8 Schweden 33,9 2,1-16,9-1,4 Estland 145,5 8,0-49,6-6,7 Luxemburg 4,1 0,2 23,5 1,2 Dänemark 76,5 2,6 3,3 0,2 Polen 14,1 1,0-23,5-1,9 Niederlande 18,9 0,7 36,4 1,6 Österreich 29,3 1,2 13,2 0,7 Rumänien 16,1 0,9-9,2-0,6 Ungarn 28,2 2,2-49,0-4,9 Vereinigtes Königreich 35,7 2,0-36,8-2,8 Malta 15,0 0,9-31,9-2,2 Norwegen 28,0 0,7 46,9 1,5 Deutschland 2,7 0,2-46,1-3,5 Tschechische Republik 52,3 2,3-40,3-2,7 Island 140,0 4,2-58,3-4,2 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Arbeitslosenquoten nach Geschlecht und Altersgruppe Jahresdurchschnitte (Stand: 05/2017) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

191 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 191 Arbeitslosigkeit nach der Finanz- und Wirtschaftskrise Luxemburg und Deutschland sind die einzigen der hier betrachteten Staaten, bei denen die Arbeitslosenquote trotz der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2010 niedriger war als 2008.

192 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 192 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/03_06b.pdf)

193 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 193 Fakten Die Arbeitslosenquote der 27 Staaten der Europäischen Union (EU) sank zwischen 2004 und 2008 stetig von 9,1 auf 7,1 Prozent. Erst die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat diesen Trend umgekehrt: 2009 lag die Arbeitslosenquote bereits bei 9,0 Prozent und sie erhöhte sich weiter auf 9,7 Prozent im Jahr Insgesamt waren im Jahr 2010 knapp 23,2 Millionen Personen arbeitslos und damit gut 6,3 Millionen mehr als im Jahr 2008 (16,83 Mio.) das entspricht einer Steigerung um 37,6 Prozent in nur zwei Jahren. Bei einer Betrachtung der einzelnen EU-Mitgliedstaaten fällt auf, dass sich die Arbeitslosenquote zwischen 2008 und 2009 in allen 27 Staaten erhöht hat. Dasselbe gilt auch für Norwegen, Kroatien und die Türkei, für die Eurostat ebenfalls Daten zur Verfügung stellt. Auch die Entwicklung in den Jahren 2009/2010 verlief ähnlich: In 25 der 30 hier betrachteten Staaten stieg die Arbeitslosenquote lediglich in Deutschland, Luxemburg, Malta, Österreich und der Türkei war sie rückläufig. Im Jahr 2010 lagen die Arbeitslosenquoten in Spanien (20,1 Prozent), Lettland (18,7 Prozent), Litauen (17,8 Prozent) und Estland (16,9 Prozent) bei mehr als 15 Prozent. Norwegen (3,5 Prozent), Österreich (4,4 Prozent), Luxemburg und die Niederlande (jeweils 4,5 Prozent) hatten im selben Jahr die niedrigsten Arbeitslosenquoten mit Werten von weniger als fünf Prozent. Deutschland lag mit einer Quote in Höhe von 7,1 Prozent ebenfalls klar unter dem EU- Durchschnitt (9,7 Prozent). In den drei baltischen Staaten Estland (plus 207,3 Prozent), Litauen (plus 206,9 Prozent) und Lettland (plus 149,3 Prozent) sowie in Dänemark (plus 124,2 Prozent) und Irland (plus 117,5) haben sich die Arbeitslosenquoten zwischen 2008 und 2010 mehr als verdoppelt. Allerdings hatten sich die Arbeitslosenquoten in den baltischen Staaten zwischen 2000 und 2008 kräftig reduziert: in Litauen (minus 64,6 Prozent) und Estland (minus 59,6 Prozent) um mehr als die Hälfte, in Lettland um knapp die Hälfte (minus 45,3 Prozent). Auch in Dänemark war die Quote in den Jahren 2000 bis 2008 gesunken, jedoch nur um etwa ein Viertel (minus 23,3 Prozent). Hingegen war die Arbeitslosenquote Irlands bereits in den Jahren vor 2008 gestiegen. Der Unterschied zwischen den baltischen Staaten und Dänemark ist wiederum das jeweilige Ausgangsniveau: Während Estland, Lettland und Litauen bei der Höhe der Arbeitslosenquote im betrachteten Zeitraum eher im oberen Drittel liegen, bewegt sich Dänemark meistens im unteren Drittel. Luxemburg (minus 8,2 Prozent) und Deutschland (minus 5,3 Prozent) sind die einzigen unter den 30 hier betrachteten Staaten, bei denen die Arbeitslosenquote trotz der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2010 niedriger war als In der Türkei, Österreich, Malta und Belgien fiel die Steigerung mit weniger als 20 Prozent relativ moderat aus. Bei einem Vergleich der Jahre 2007/2010 ist Deutschland sogar der einzige Staat, bei dem sich die Arbeitslosenquote reduzierte und zwar von 8,7 auf 7,1 Prozent (minus 18,4 Prozent). Im Juli 2011 lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote in der EU-27 bei 9,5 Prozent (Juli 2010: 9,7 Prozent). Nach Schätzungen von Eurostat waren damit insgesamt 22,711 Millionen Männer und Frauen arbeitslos. Gegenüber Juli 2010 fiel die Zahl der Arbeitslosen in der EU-27 um Über ein Jahr betrachtet verzeichneten sechzehn Mitgliedstaaten einen Rückgang der Arbeitslosenquote und elf Mitgliedstaaten einen Anstieg. Der höchste Rückgang wurde in Estland mit 5,1 Prozentpunkten beobachtet (von 17,9 auf 12,8 Prozent zwischen dem zweiten Quartal 2010 und 2011). Darauf folgten Lettland (von 19,9 auf 16,2 Prozent zwischen dem ersten Quartal 2010 und 2011) und Litauen (von 18,2 auf 15,6 Prozent zwischen dem zweiten Quartal 2010 und 2011). Die höchsten Anstiege verzeichneten Griechenland (von 11,0 auf 15,0 Prozent zwischen dem ersten Quartal 2010 und 2011), Bulgarien (von 10,0 auf 11,5 Prozent) und Slowenien (von 7,2 auf 8,4 Prozent). Die Jugendarbeitslosenquote lag im Juli 2011 in der EU-27 bei 20,7 Prozent (Juli 2010: 20,9 Prozent). Die niedrigsten Quoten verzeichneten die Niederlande (7,5 Prozent), Österreich (7,8 Prozent) und Deutschland (9,5 Prozent) und die höchsten Quoten Spanien (46,2 Prozent), Griechenland (38,5 Prozent im ersten Quartal 2011), Litauen (33,1 Prozent im zweiten Quartal 2011) und die Slowakei

194 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 194 (32,9 Prozent). Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Arbeitslosenquote nach Geschlecht, Arbeitslosigkeit (Jahresdurchschnitte) nach Geschlecht und Altersgruppe (Stand: 08/2011); Eurostat: Pressemitteilung: Arbeitslosenquote des Euroraums, August 2011 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Arbeitslosenquote entspricht dem prozentualen Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung. Die Erwerbsbevölkerung setzt sich aus den Erwerbstätigen und den Arbeitslosen zusammen. Zu den Arbeitslosen zählen hier alle Personen von 15 bis 74 Jahren, die während der Berichtswoche ohne Arbeit waren, die in den zwei auf die Berichtswoche folgenden Wochen für eine abhängige Beschäftigung oder eine selbständige Tätigkeit verfügbar waren und die innerhalb der letzten vier Wochen (einschließlich der Berichtswoche) spezifische Schritte unternommen haben, um eine abhängige Beschäftigung oder eine selbstständige Tätigkeit zu finden oder die einen Arbeitsplatz gefunden haben, die Beschäftigung aber erst später, das heißt innerhalb eines Zeitraums von höchstens drei Monaten aufnehmen. Erwerbstätige sind Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die in der Berichtswoche (der EU-Arbeitskräfteerhebung) gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder nicht gearbeitet haben, jedoch einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen). Informationen zur "Arbeitslosigkeit im Jahr 2011" erhalten Sie hier... ( node/70606) Weitere Informationen zur "Jugendarbeitslosigkeit" erhalten Sie hier... ( wissen/vdix9m) Tabelle: Arbeitslosigkeit nach der Finanz- und Wirtschaftskrise Ausgewählte europäische Staaten, Arbeitslosenquote im Jahr 2010 und Veränderung der Arbeitslosenquote zwischen 2008 und 2010 in Prozent Arbeitslosenquote 2010 Veränderung der Arbeitslosenquote 2008/2010 in Prozent Europäische Union 9,7 36,6 Euroraum (17 Länder) 10,1 32,9 Spanien 20,1 77,9

195 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 195 Lettland 18,7 149,3 Litauen 17,8 206,9 Estland 16,9 207,3 Slowakei 14,4 51,6 Irland 13,7 117,5 Griechenland 12,6 63,6 Portugal 12,0 41,2 Kroatien 11,8 40,5 Ungarn 11,2 43,6 Türkei 10,7 10,3 Bulgarien 10,2 82,1 Frankreich 9,8 25,6 Polen 9,6 35,2 Italien 8,4 25,4 Finnland 8,4 31,3 Schweden 8,4 35,5 Belgien 8,3 18,6 Großbritannien 7,8 39,3 Dänemark 7,4 124,2 Tschechische Republik 7,3 65,9 Rumänien 7,3 25,9 Slowenien 7,3 65,9 Deutschland 7,1-5,3 Malta 6,9 16,9 Zypern 6,3 75,0 Luxemburg 4,5-8,2 Niederlande 4,5 45,2 Österreich 4,4 15,8 Norwegen 3,5 40,0 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Arbeitslosenquote nach Geschlecht (Stand: 08/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

196 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 196 Dauer der Arbeitslosigkeit Von den statistisch erfassten Arbeitslosen war zum Zeitpunkt der Erhebung im Jahr 2010 EU-weit knapp ein Viertel weniger als 3 Monate lang arbeitslos. 8,1 Prozent waren bereits 48 Monate oder länger arbeitslos. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/03_07.pdf)

197 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 197 Fakten In der Statistik zur Dauer der Arbeitslosigkeit auf der Ebene der Europäischen Union (EU) erfasste Eurostat für das Jahr ,89 Millionen Arbeitslose. Von diesen war zum Zeitpunkt der Erhebung knapp ein Viertel weniger als 3 Monate lang arbeitslos (24,5 Prozent). Bei mehr als einem Drittel der Arbeitslosen waren es 3 bis 11 Monate (35,4 Prozent). Gut ein Fünftel der Arbeitslosen war 12 bis 23 Monate arbeitslos (20,9 Prozent), gut jeder Zehnte sogar 24 bis 47 Monate (10,8 Prozent). Schließlich waren 8,1 Prozent der Arbeitslosen bereits 48 Monate oder länger arbeitslos. Bezogen auf die EU bestanden bei der Dauer der Arbeitslosigkeit nur geringfügige Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während bei den Männern 23,5 Prozent der Arbeitslosen zum Zeitpunkt der statistischen Erhebung weniger als 3 Monate arbeitslos waren, galt dies für 25,7 Prozent der Frauen. Bei einer Arbeitslosigkeitsdauer von 3 bis 11 Monaten sowie von 12 bis 23 Monaten lagen die entsprechenden Werte der Frauen etwas niedriger als die der Männer (34,9 gegenüber 35,8 Prozent beziehungsweise 19,7 gegenüber 21,9 Prozent). Schließlich lag der Anteil der Arbeitslosen, die 24 Monate oder länger arbeitslos waren, bei den Männern bei 18,4 und bei den Frauen bei 19,3 Prozent. Erheblich größer sind die Unterschiede, wenn die einzelnen EU-Mitgliedstaaten verglichen werden. Bei der Erhebung im Jahr 2010 waren in der Slowakei 64,0 Prozent der Arbeitslosen bereits 12 oder mehr Monate lang arbeitslos. Auch in Portugal galt dies für mehr als die Hälfte der Arbeitslosen (52,0 Prozent). Darauf folgten Ungarn, Irland, Belgien und Italien mit entsprechenden Werten zwischen 49,3 und 48,0 Prozent. In Deutschland waren im selben Jahr 46,9 Prozent der Arbeitslosen 12 oder mehr Monate lang ohne Arbeit innerhalb der EU stand Deutschland damit an siebter Stelle. Besonders problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass in Deutschland ein Fünftel aller Arbeitslosen 48 Monate oder länger arbeitslos war (20,1 Prozent). Dieser Wert wird auf EU-Ebene lediglich von der Slowakei übertroffen (22,5 Prozent). Auf der anderen Seite war der Anteil der Arbeitslosen, die 12 oder mehr Monate lang arbeitslos waren in Schweden (17,3 Prozent), Dänemark (18,1 Prozent), Zypern (20,5 Prozent), Finnland (23,8 Prozent), Österreich (25,2 Prozent) und den Niederlanden (27,1 Prozent) auffallend niedrig. Entsprechend war beispielsweise der Anteil der Arbeitslosen, die nur sehr kurz also weniger als 3 Monate arbeitslos waren in Finnland (42,3 Prozent), Dänemark (40,8 Prozent) und Schweden (39,3 Prozent) am höchsten. Deutschland lag hier mit 22,1 Prozent sogar noch 2,4 Prozentpunkte unter dem Durchschnittswert der EU (24,5 Prozent). Ein weiterer Indikator der Auskunft über das Ausmaß der Langzeitarbeitslosigkeit (12 Monate und mehr) gibt, ist der Anteil der langzeitarbeitslosen Bevölkerung an der Erwerbsbevölkerung insgesamt. Hierbei hatten für das Jahr 2010 die Slowakei (9,2 Prozent), Lettland (8,4 Prozent), Estland (7,7 Prozent), Litauen (7,4 Prozent) und Spanien (7,3 Prozent) Werte von mehr als sieben Prozent. In Österreich (1,1 Prozent), den Niederlanden (1,2 Prozent), Luxemburg und Zypern (jeweils 1,3 Prozent) sowie Dänemark (1,4 Prozent) und Schweden (1,5 Prozent) lag der entsprechende Anteil klar unter zwei Prozent. In Deutschland waren 3,4 Prozent der Erwerbsbevölkerung Langzeitarbeitslose, EUweit waren es 3,9 Prozent.

198 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 198 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Altersgruppe und Dauer der Arbeitslosigkeit, Langzeitarbeitslosenquote nach Geschlecht, Arbeitslosenquote nach Geschlecht (Stand: 08/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Arbeitslosenquote entspricht dem prozentualen Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung. Die Erwerbsbevölkerung setzt sich aus den Erwerbstätigen und den Arbeitslosen zusammen. Zu den Arbeitslosen zählen hier alle Personen von 15 bis 74 Jahren, die während der Berichtswoche ohne Arbeit waren, die in den zwei auf die Berichtswoche folgenden Wochen für eine abhängige Beschäftigung oder eine selbständige Tätigkeit verfügbar waren und die innerhalb der letzten vier Wochen (einschließlich der Berichtswoche) spezifische Schritte unternommen haben, um eine abhängige Beschäftigung oder eine selbstständige Tätigkeit zu finden oder die einen Arbeitsplatz gefunden haben, die Beschäftigung aber erst später, das heißt innerhalb eines Zeitraums von höchstens drei Monaten aufnehmen. Erwerbstätige sind Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die in der Berichtswoche (der EU-Arbeitskräfteerhebung) gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder nicht gearbeitet haben, jedoch einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen). Als Langzeitarbeitslose gelten Personen, die zum Zeitpunkt der Erhebung mindestens 12 Monate lang arbeitslos waren, die in den darauf folgenden zwei Wochen weiter arbeitslos blieben und die nicht in kollektiven Haushalten (zum Beispiel Altersheimen, Strafanstalten etc.) lebten. Die Arbeitslosigkeitsdauer ist definiert als der Zeitraum, in welchem Arbeit gesucht wird, oder als abgelaufene Periode seit der letzten Tätigkeit (wenn diese Periode kürzer ist als der Zeitraum, in welchem Arbeit gesucht wird). Tabelle: Dauer der Arbeitslosigkeit Arbeitslose nach Dauer der Arbeitslosigkeit in absoluten Zahlen und Anteile an allen Arbeitslosen in Prozent, Europäische Union, 2010 Dauer der Arbeitslosigkeit Arbeitslose, in Tsd. Anteile an allen Arbeitslosen, in Prozent weniger als 1 Monat ,7 1 bis 2 Monate ,3 3 bis 5 Monate ,8 6 bis 11 Monate ,5 12 bis 17 Monate ,0

199 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) bis 23 Monate ,8 24 bis 47 Monate ,8 48 Monate und mehr ,1 sonstige 198 0,9 insgesamt ,0 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Altersgruppe und Dauer der Arbeitslosigkeit (Stand: 08/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

200 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 200 Arbeitslosenquoten nach Bildungsstand und Altersgruppe Bezogen auf die EU was das Risiko, im Jahr 2010 von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein, bei einem niedrigen Bildungsstand fast dreimal größer als bei einem hohen Bildungsstand. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/03_08.pdf)

201 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 201 Fakten Im Jahr 2010 lag die Arbeitslosenquote in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) bei 9,7 Prozent. Wird die Erwerbsbevölkerung nach dem höchsten erreichten Bildungsstand unterschieden, zeigt sich, dass die Arbeitslosenquote in erheblichem Maße durch den Bildungsabschluss beeinflusst wird. EU-weit waren im Jahr 2010 lediglich 4,9 Prozent der Erwerbsbevölkerung mit einem hohen Bildungsstand arbeitslos (Bildungsstand nach der Klassifikation ISCED International Standard Classification of Education). Bei der Erwerbsbevölkerung mit einem mittleren Bildungsstand waren es im selben Jahr 7,8 Prozent. Schließlich lag die Arbeitslosenquote der Erwerbsbevölkerung mit niedrigem Bildungsstand bei 14,2 Prozent. Das Risiko, im Jahr 2010 von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein, war demnach bei einem niedrigen Bildungsstand fast dreimal größer als bei einem hohen Bildungsstand (Faktor 2,9). In allen Mitgliedstaaten der EU und auch in den Staaten für die Eurostat zusätzlich Daten zur Verfügung stellt (hier: Island, Kroatien, ehem. j. R. Mazedonien, Norwegen, die Schweiz und die Türkei) war das Risiko, im Jahr 2010 arbeitslos zu sein, bei der Erwerbsbevölkerung mit einem niedrigen Bildungsstand größer als bei der Erwerbsbevölkerung mit einem hohen Bildungsstand. Mit einer Ausnahme galt dies auch für den Vergleich mittlerer/hoher Bildungsstand: in Luxemburg hatten die Arbeitslosenquoten beider Gruppen den gleichen Wert (3,6 Prozent). Und in lediglich vier der betrachteten 33 Staaten (Griechenland, Island, Rumänien, Türkei) war die Arbeitslosenquote der Erwerbsbevölkerung mit einem niedrigen Bildungsstand nicht höher als die Quote der Erwerbsbevölkerung mit einem mittleren Bildungsstand. Allerdings lag auch in diesen Fällen die Arbeitslosenquote der höher gebildeten Erwerbsbevölkerung maximal ein Prozentpunkt über der Quote der Erwerbsbevölkerung mit einem niedrigen Bildungsstand. In keinem der hier betrachteten Staaten ist der Einfluss des Bildungsstandes auf die Arbeitslosenquote höher als in der Tschechischen Republik. Im Jahr 2010 war die Arbeitslosenquote der Erwerbsbevölkerung mit einem niedrigen Bildungsstand 9,1-mal höher als die Quote der Erwerbsbevölkerung mit einem hohen Bildungsstand (22,7 gegenüber 2,5 Prozent). Stärker als in anderen Ländern war der Zusammenhang zwischen Bildung und Arbeitslosigkeit im selben Jahr auch in der Slowakei (Faktor 8,3), Ungarn (5,7), Litauen (5,5), Deutschland (5,1) und Bulgarien (5,0). Weniger stark ausgeprägt war er in Luxemburg (Faktor 1,1), der Türkei (1,3), Rumänien und Griechenland (jeweils 1,4), Kroatien, Zypern und Italien (1,6), Dänemark (1,8) und Portugal (1,9). Auch das Alter hat einen erheblichen Einfluss auf die Höhe des Risikos, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Während die Arbeitslosenquote der 25- bis unter 75-Jährigen im Jahr 2010 EU-weit bei 8,3 Prozent lag, war die Quote der unter 25-Jährigen mit 21,1 Prozent zweieinhalbmal höher. Für die einzelnen EU-Mitgliedstaaten ist festzustellen, dass im Jahr 2010 die jüngere Altersgruppe in allen Staaten stärker von Arbeitslosigkeit betroffen war als die ältere. Dabei war der Unterschied zwischen den Arbeitslosenquoten der beiden Altersgruppen im Jahr 2010 in Schweden (Faktor 4,3), Luxemburg (4,1) und Italien (4,0) besonders stark ausgeprägt. In Deutschland war der Einfluss des Alters auf die Höhe der Arbeitslosenquote am niedrigsten: Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen war 2010 lediglich 1,5-mal höher als die der 25- bis unter 75-Jährigen (9,9 gegenüber 6,7 Prozent). Darauf folgten Lettland (Faktor 2,1), Dänemark, Estland und Litauen (jeweils 2,2). Die Staaten, in denen der Unterschied zwischen den altersbezogenen Arbeitslosenquoten besonders hoch ist, sind dabei nicht zwangsläufig die Staaten mit der höchsten Jugendarbeitslosigkeit. So war beispielsweise in Luxemburg die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen 4,1-mal so hoch wie die Quote der 25- bis unter 75-Jähringen. Da aber die Arbeitslosenquoten im Jahr 2010 in beiden Altersgruppen vergleichsweise niedrig waren (15,6 bzw. 3,8 Prozent), lag Luxemburg bei der Jugendarbeitslosigkeit im unteren Drittel der EU-27-Staaten. Die niedrigsten Jugendarbeitslosenquoten hatten 2010 die Niederlande (8,7 Prozent), Österreich (8,8 Prozent) und Deutschland (9,9 Prozent). In Litauen (35,1 Prozent), Lettland (34,5 Prozent), der Slowakei (33,6 Prozent), Estland und Griechenland (jeweils 32,9 Prozent) lagen die Jugendarbeitslosenquoten hingegen bei mehr als 30 Prozent, in Spanien sogar bei mehr als 40 Prozent (41,6 Prozent).

202 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 202 Im Juli 2011 lag die Jugendarbeitslosenquote in der EU-27 bei 20,7 Prozent (Juli 2010: 20,9 Prozent) das entsprach 5,115 Millionen Personen. Die niedrigsten Quoten verzeichneten wiederum die Niederlande (7,5 Prozent), Österreich (7,8 Prozent) und Deutschland (9,5 Prozent). Die höchsten Quoten hatten Spanien (46,2 Prozent), Griechenland (38,5 Prozent im ersten Quartal 2011), Litauen (33,1 Prozent im zweiten Quartal 2011) und die Slowakei (32,9 Prozent). Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Arbeitslosenquoten der Bevölkerung im Alter 25 bis 64 Jahren nach Bildungsstand, Arbeitslosenquote nach Altersgruppe (Stand: 08/2011); Eurostat: Pressemitteilung: Arbeitslosenquote des Euroraums, August 2011 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Arbeitslosenquote entspricht dem prozentualen Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung. Die Erwerbsbevölkerung setzt sich aus den Erwerbstätigen und den Arbeitslosen zusammen. Zu den Arbeitslosen zählen hier in Bezug auf die Unterscheidung nach Altersgruppen alle Personen von 15 bis 74 Jahren, die während der Berichtswoche ohne Arbeit waren, die in den zwei auf die Berichtswoche folgenden Wochen für eine abhängige Beschäftigung oder eine selbständige Tätigkeit verfügbar waren und die innerhalb der letzten vier Wochen (einschließlich der Berichtswoche) spezifische Schritte unternommen haben, um eine abhängige Beschäftigung oder eine selbstständige Tätigkeit zu finden oder die einen Arbeitsplatz gefunden haben, die Beschäftigung aber erst später, das heißt innerhalb eines Zeitraums von höchstens drei Monaten aufnehmen. Erwerbstätige sind Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die in der Berichtswoche (der EU-Arbeitskräfteerhebung) gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder nicht gearbeitet haben, jedoch einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen). Bei der Unterscheidung nach dem Bildungsstand wird die 25- bis 64-jährige Erwerbsbevölkerung betrachtet. Ausführliche Informationen zur ISCED-Klassifikation (International Standard Classification of Education) finden Sie in der Veröffentlichung der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD): Bildung auf einen Blick OECD-Indikatoren (PDF-Version: KB) ( pdf) Informationen zu dem Thema "Arbeitslosenquoten nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht" erhalten Sie hier... (

203 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 203 Tabelle: Arbeitslosenquoten nach Bildungsstand und Altersgruppe In Prozent, Europäische Union, 2001 bis nach höchstem erreichten Bildungsstand* Vorschule, Primarbereich, Sekundarstufe I (Stufen 0-2) Sekundarstufe II, Post- Sekundarbereich (Stufen 3-4) Tertiärbereich (Stufen 5-6) 9,6 10,1 10,2 10,6 10,4 7,9 8,2 8,2 8,4 8,1 4,0 4,3 4,6 4,7 4,5 nach Alter** < 25 Jahre 17,3 18,0 18,3 18,6 18,8 25 bis < 75 Jahre 7,2 7,6 7,7 7,8 7, nach höchstem erreichten Bildungsstand* Vorschule, Primarbereich, Sekundarstufe I (Stufen 0-2) Sekundarstufe II, Post- Sekundarbereich (Stufen 3-4) Tertiärbereich (Stufen 5-6) 10,0 9,2 9,8 12,8 14,2 7,2 6,0 5,6 7,2 7,8 4,1 3,6 3,4 4,5 4,9 nach Alter** < 25 Jahre 17,5 15,7 15,8 20,1 21,1 25 bis < 75 Jahre 7,1 6,1 6,0 7,7 8,3 * 25- bis unter 65-jährige Erwerbsbevölkerung; Bildungsstand nach der Klassifikation ISCED 1997 (International Standard Classification of Education) ** 15- bis unter 75-jährige Erwerbsbevölkerung Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Arbeitslosenquoten der Bevölkerung im Alter 25 bis 64 Jahren nach Bildungsstand, Arbeitslosenquote nach Altersgruppe (Stand: 08/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

204 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 204

205 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 205 Arbeitslosenquoten nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht Unter den 29 hier betrachteten Staaten gab es nur einen, bei dem die Arbeitslosenquote der Ausländer aus Nicht-EU-Staaten niedriger war als die der Staatsangehörigen des Meldelandes. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/03_09.pdf)

206 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 206 Fakten In den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2010 bei 9,7 Prozent. Wird die Erwerbsbevölkerung nicht insgesamt betrachtet, sondern nach ausgewählten Merkmalen sortiert, ergeben sich zum Teil deutliche Abweichungen von diesem Durchschnittswert. So gibt es beispielsweise einen deutlichen Zusammenhang zwischen der jeweiligen Staatsangehörigkeit und dem Risiko von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Die Arbeitslosenquote des Teils der Erwerbsbevölkerung, der keine Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedstaates besitzt, lag 2010 EU-weit bei 19,9 Prozent. Die Quote war damit 3,2 Prozentpunkte höher als die Arbeitslosenquote der Ausländer insgesamt (16,7 Prozent). Eine deutlich niedrigere Arbeitslosenquote hatte der Teil der Erwerbsbevölkerung, der über eine Staatsbürgerschaft des jeweiligen Meldelandes verfügte. Die Arbeitslosenquote der Staatsangehörigen des jeweiligen Meldelandes lag 2010 bei 9,0 Prozent. EU-weit war damit die Arbeitslosenquote der Ausländer aus Nicht-EU-Staaten mehr als doppelt so hoch wie die Arbeitslosenquote der Staatsangehörigen des jeweiligen Meldelandes (Faktor 2,2); die Quote der Ausländer insgesamt war knapp doppelt so hoch (Faktor 1,9). Auf der Ebene der Mitgliedstaaten ist das Ungleichgewicht teilweise noch erheblich größer. In Luxemburg war die Arbeitslosenquote der Ausländer aus Nicht-EU-Staaten im Jahr 2010 fast fünfmal höher als die Quote der Erwerbsbevölkerung mit luxemburgischer Staatsangehörigkeit (Faktor 4,7). Auch in Belgien (4,1), Schweden (3,6), den Niederlanden (3,2) und Finnland (3,1) waren die Arbeitslosenquoten der Ausländer aus Nicht-EU-Staaten mehr als dreimal so hoch wie die entsprechenden Quoten der Staatsangehörigen des jeweiligen Meldelandes. In Deutschland lag der entsprechende Faktor mit 2,6 ebenfalls über dem EU-Durchschnitt. Eurostat stellt bei diesem Thema für zwei Nicht-EU-Staaten Daten bereit: Auch in der Schweiz (Faktor 4,2) und Norwegen (4,0) waren Ausländer aus Nicht-EU-Staaten im Jahr 2010 einem erheblich größeren Arbeitslosigkeitsrisiko ausgesetzt als die schweizerische Erwerbsbevölkerung in der Schweiz bzw. die norwegische in Norwegen. Unter den 29 betrachteten Staaten gab es nur einen, bei dem die Arbeitslosenquote der Ausländer aus Nicht-EU-Staaten niedriger war als die der Staatsangehörigen des Meldelandes (Tschechische Republik: Faktor 0,6). Und auch bezogen auf den Vergleich der Arbeitslosenquote der Ausländer insgesamt mit der Quote der Staatsangehörigen des jeweiligen Meldelandes galt dies für lediglich zwei Staaten (Tschechische Republik: 0,6 / Ungarn: 0,8). Die Staaten, in denen der Unterschied zwischen den herkunftsbezogenen Arbeitslosenquoten besonders hoch ist, sind dabei nicht zwangsläufig die Staaten mit der höchsten Arbeitslosigkeit unter Ausländern. Die höchsten Arbeitslosenquoten auf der Ebene der EU-Mitgliedstaaten hatten im Jahr 2010 die Ausländer in Spanien (30,2 Prozent), Estland (29,0 Prozent), Lettland (25,8 Prozent), Finnland (19,5 Prozent) sowie Portugal (18,8 Prozent). Bezogen auf die Ausländer aus Nicht-EU-Staaten waren die Arbeitslosenquoten in Spanien (31,7 Prozent), Belgien (30,6 Prozent), Estland (29,5 Prozent), Schweden (28,4 Prozent) und Lettland (26,1 Prozent) am höchsten. In Deutschland lag die Arbeitslosenquote der Ausländer im selben Jahr bei 13,7 Prozent und die der Ausländer aus Nicht- EU-Staaten bei 16,8 Prozent. Ein weiteres Merkmal, nach dem die Arbeitslosen unterschieden werden können, ist das Geschlecht. Während EU-weit die Arbeitslosenquote der Frauen im Jahr 2010 mit 9,6 Prozent nur 1,0 Prozent niedriger war als die der Männer mit 9,7 Prozent, sind die Abweichungen auf nationaler Ebene bedeutend größer. Auf der Basis der Arbeitslosenquote der Männer waren die Arbeitslosenquoten der Frauen in Großbritannien (minus 20,9 Prozent), Estland (minus 26,7 Prozent) und Lettland (minus 27,6 Prozent) mehr als 20 Prozent niedriger als die der Männer. In Litauen lag die Abweichung sogar bei mehr als 30 in Irland bei mehr als 40 Prozent (minus 31,6 bzw. 42,6 Prozent). Insgesamt war im Jahr 2010 die Arbeitslosenquote der Frauen in 15 der 30 Staaten, für die Eurostat Daten zur Verfügung stellt (EU-27, Kroatien, Norwegen, Türkei), niedriger als die Quote der Männer. Entsprechend war die Arbeitslosenquote der Frauen auch in 15 Staaten höher als die der Männer. So

207 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 207 vor allem in Griechenland (plus 63,6 Prozent), Luxemburg (plus 35,9 Prozent), der Tschechischen Republik (plus 32,8 Prozent) und Italien (plus 27,6 Prozent). Darauf folgte mit großem Abstand die Türkei mit einem geschlechtsspezifischen Unterschied von 9,6 Prozent. Deutschland gehört wiederum zu den Staaten, in denen die Arbeitslosenquote der Frauen im Jahr 2010 niedriger war als die Quote der Männer und zwar um 0,9 Prozentpunkte bzw. 12,0 Prozent (6,6 gegenüber 7,5 Prozent). Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Arbeitslosenquote nach Geschlecht, Arbeitslosenquoten nach Geschlecht, Altersgruppe und Staatsangehörigkeit (Stand: 08/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Arbeitslosenquote entspricht dem prozentualen Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung. Die Erwerbsbevölkerung setzt sich aus den Erwerbstätigen und den Arbeitslosen zusammen. Zu den Arbeitslosen zählen hier alle Personen von 15 bis 74 Jahren, die während der Berichtswoche ohne Arbeit waren, die in den zwei auf die Berichtswoche folgenden Wochen für eine abhängige Beschäftigung oder eine selbständige Tätigkeit verfügbar waren und die innerhalb der letzten vier Wochen (einschließlich der Berichtswoche) spezifische Schritte unternommen haben, um eine abhängige Beschäftigung oder eine selbstständige Tätigkeit zu finden oder die einen Arbeitsplatz gefunden haben, die Beschäftigung aber erst später, das heißt innerhalb eines Zeitraums von höchstens drei Monaten aufnehmen. Erwerbstätige sind Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die in der Berichtswoche (der EU-Arbeitskräfteerhebung) gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben oder nicht gearbeitet haben, jedoch einen Arbeitsplatz hatten, von dem sie vorübergehend abwesend waren (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen). Informationen zu dem Thema "Arbeitslosenquoten nach Bildungsstand und Altersgruppe" erhalten Sie hier... ( Tabelle: Arbeitslosenquoten nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht In Prozent, Europäische Union, 2001 bis nach Staatsangehörigkeit* Meldeland 7,1 7,3 7,8 9,1 8,6 Ausland 12,4 12,9 14,1 14,3 14,1 Extra-EU-27 16,8 nach Geschlecht*

208 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 208 Männer 7,8 8,2 8,4 8,5 8,4 Frauen 9,5 9,7 9,7 9,8 9, nach Staatsangehörigkeit* Meldeland 7,8 6,8 6,6 8,3 9,0 Ausland 13,1 12,0 12,1 16,3 16,7 Extra-EU-27 15,4 14,2 14,3 19,4 19,9 nach Geschlecht* Männer 7,6 6,6 6,7 9,1 9,7 Frauen 9,0 7,9 7,6 9,0 9,6 * 15- bis unter 75-jährige Erwerbsbevölkerung Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Arbeitslosenquote nach Geschlecht, Arbeitslosenquoten nach Geschlecht, Altersgruppe und Staatsangehörigkeit (Stand: 08/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

209 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 209 Armut, Einkommen und sozialer Schutz

210 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 210 Armut vor und nach Sozialleistungen Im Jahr 2008 waren in der Europäischen Union 16,3 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet, das heißt, dass Ihnen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung standen.

211 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 211 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/srgnl6.pdf)

212 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 212 Fakten Im Jahr 2008 waren in der Europäischen Union (EU) 16,3 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet, das heißt, dass Ihnen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung standen. Die Quote ist seit 2004 relativ stabil. Während die Armutsgefährdungsquote des Euroraums mit 15,9 Prozent 2008 nur geringfügig unter dem EU-Wert lag, weichen die Quoten der einzelnen EU-Mitglieder und anderer europäischer Staaten zum Teil erheblich vom EU-Durchschnitt ab. In Lettland war 2008 mehr als jeder Vierte armutsgefährdet (25,7 Prozent). Und auch in Rumänien (22,4 Prozent), Bulgarien (21,8 Prozent) und Litauen (20,6 Prozent) war es noch mehr als jede fünfte Person. Auf der anderen Seite lag die Armutsgefährdungsquote in der Tschechischen Republik (8,6 Prozent), der Slowakei (11,0 Prozent), den Niederlanden (11,1 Prozent), Slowenien (11,3 Prozent) und Österreich (12,0 Prozent) bei zwölf oder weniger Prozent. Außerhalb der EU fallen von den Staaten, für die Eurostat Daten bereitstellt, noch Island und Norwegen durch niedrige Armutsgefährdungsquoten auf (10,2 bzw. 11,7 Prozent). In Deutschland waren im Jahr ,5 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet, also etwas weniger als im EU-Durchschnitt. Wird die Umverteilungswirkung von Sozialleistungen nicht berücksichtigt, erhöht sich die Armutsgefährdungsquote EU-weit von 16,3 auf 25,1 Prozent im Jahr Anders formuliert mindern die Sozialleistungen die Armutsgefährdungsquote um gut ein Drittel (minus 35,1 Prozent). Wird dabei nicht die Gesamtbevölkerung betrachtet, sondern zum Beispiel nach Alter unterschieden, ist der Umverteilungseffekt teilweise noch größer. So reduzierten die Sozialleistungen die Armutsgefährdungsquote bei den unter 18-Jährigen im Jahr 2008 um 40,2 Prozent (33,3 gegenüber 19,9 Prozent). Bei Personen, die 65 Jahre oder älter waren, lag die Armutsgefährdungsquote ohne Berücksichtigung der Sozialleistungen hingegen nur 3,8 Prozentpunkt höher als die Quote mit Sozialleistungen (21,6 gegenüber 17,8 Prozent) das entspricht einer Reduzierung um 17,6 Prozent. Werden die Staaten vor der Umverteilung durch Sozialleistungen nach der Höhe der Armutsgefährdungsquoten sortiert, ergibt sich eine andere Reihenfolge als nach der Umverteilung: An der Spitze standen 2008 Irland (37,6 Prozent), Dänemark (31,2 Prozent) und Großbritannien (30,4 Prozent). Irland und Dänemark sind aber gleichzeitig die beiden Staaten, in denen sich 2008 die Armutsgefährdungsquote am stärksten durch die Sozialleistungen reduzierte in Irland um 59,8 und in Dänemark um 58,0 Prozent. In Deutschland reduzierten die Sozialleistungen die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2008 von 24,1 auf 15,5 Prozent das entspricht einer Minderung um 35,7 Prozent. Bei allen Armutsgefährdungsquoten ist zu beachten, dass diese keine Aussage darüber machen, wie weit das Einkommen der armutsgefährdeten Bevölkerung jeweilig unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt. Diesen Aspekt berücksichtigt die sogenannte relative Armutsgefährdungslücke: Laut Eurostat lag der Median der Nettoäquivalenzeinkommen der armutsgefährdeten Personen der EU-27-Staaten im Jahr ,4 Prozent unter dem Schwellenwert für die Armutsgefährdung (2007: 23 Prozent, 2008: 21,8 Prozent).

213 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 213 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Armutsgefährdungsquote vor Sozialleistungen, Armutsgefährdungsquote nach Sozialleistungen (Stand: 06/2011), Medianwert der Armutsgefährdungslücke (Stand: 07/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Armutsgefährdungsquote gibt an, wie hoch der Anteil der armutsgefährdeten Personen an einer Gesamtgruppe ist. Als armutsgefährdet gelten Personen, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt. Dabei berücksichtigt die Einkommensberechnung sowohl die unterschiedlichen Haushaltsstrukturen als auch die Einspareffekte, die durch das Zusammenleben durch gemeinsam genutzten Wohnraum, beim Energieverbrauch pro Kopf oder bei Haushaltsanschaffungen entstehen. Die Einkommen werden also gewichtet. Die Armutsgefährdungsquote wird hier bezogen auf die Situation im jeweiligen Land gemessen und nicht anhand eines einheitlichen Schwellenwertes für alle Länder. Zur Ermittlung des Einkommens wird zunächst das von allen Haushaltsmitgliedern tatsächlich erzielte Haushaltseinkommen zusammengefasst. Anschließend wird das verfügbare Einkommen gewichtetet bzw. das sogenannte Äquivalenzeinkommen ermittelt. Dazu wird das verfügbare Haushaltseinkommen unter Berücksichtigung eines Gewichtungsschlüssels (Äquivalenzskala) geteilt. Die Äquivalenzskala weist dabei der ersten erwachsenen Person stets das Gewicht 1 zu. Weitere Erwachsene und Kinder ab 14 Jahren erhalten das Gewicht 0,5, Kinder unter 14 Jahren das Gewicht 0,3. Ein Beispiel: Eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren hat nach der Äquivalenzskala das Gesamtgewicht 2,1 (1 plus 0,5 plus 0,3 plus 0,3). Zu Berechnung des Äquivalenzeinkommens muss das verfügbare Haushaltseinkommen demnach durch 2,1 und nicht durch die Anzahl der Personen geteilt werden. Bei einem verfügbaren Haushaltseinkommen von beispielsweise Euro hat jedes der vier Haushaltsmitglieder ein Äquivalenzeinkommen von Euro. Um das mittlere Einkommen zu berechnen, wird der Median (Zentralwert) verwendet. Dabei werden hier alle Personen ihrem gewichteten Einkommen nach aufsteigend sortiert. Der Median ist der Einkommenswert derjenigen Person, die die Bevölkerung in genau zwei Hälften teilt. Das heißt, die eine Hälfte hat ein höheres, die andere ein niedrigeres gewichtetes Einkommen. 60 Prozent dieses Medianwertes stellen die Armutsgefährdungsgrenze dar. Der relative Medianwert der Armutsgefährdungslücke wird berechnet als Differenz zwischen dem Mittelwert des Nettoäquivalenzeinkommens der Personen unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze und der Armutsgefährdungsgrenze, ausgedrückt als Prozentsatz der Armutsgefährdungsgrenze. Bei dem Aggregatwert für die EU handelt es sich um einen nach der Bevölkerungszahl gewichteten Durchschnittswert der Zahlen der einzelnen Mitgliedstaaten. Weitere Informationen zur "Armutsgefährdungslücke" erhalten Sie hier... ( wissen/x0aahb) Mitglieder des Euroraums Mitte 2011: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern.

214 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 214 Tabelle: Armutsgefährdungsquoten vor und nach Sozialleistungen In Prozent, Reduzierung der Armutsgefährdungsquote in Prozent, ausgewählte europäische Staaten, 2008 vor Sozialleistungen Armutsgefährdungsquote* nach Sozialleistungen Reduzierung der Armutsgefährdungsquote in Prozent Europäische Union (EU) 25,1 16,3-35,1 Euroraum (17 Länder) 23,9 15,9-33,5 Irland 37,6 15,1-59,8 Dänemark 31,2 13,1-58,0 Ungarn 28,9 12,4-57,1 Norwegen 25,2 11,7-53,6 Tschechische Republik 17,9 8,6-52,0 Österreich 24,1 12,0-50,2 Schweden 26,6 13,3-50,0 Slowenien 22,0 11,3-48,6 Island 19,7 10,2-48,2 Finnland 26,2 13,8-47,3 Niederlande 20,5 11,1-45,9 Frankreich 23,8 12,9-45,8 Belgien 26,7 14,6-45,3 Luxemburg 27,0 14,9-44,8 Großbritannien 30,4 17,3-43,1 Deutschland 24,1 15,5-35,7 Slowakei 17,1 11,0-35,7 Malta 23,1 15,1-34,6 Schweiz 22,1 15,1-31,7 Litauen 29,4 20,6-29,9 Kroatien 25,5 17,9-29,8 Zypern 22,7 16,2-28,6 Polen 23,6 17,1-27,5 Portugal 24,3 17,9-26,3 Estland 25,9 19,7-23,9 Rumänien 29,1 22,4-23,0 Italien 23,2 18,4-20,7

215 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 215 Spanien 24,4 19,5-20,1 Bulgarien 26,4 21,8-17,4 Lettland 30,3 25,7-15,2 Griechenland 22,7 19,7-13,2 * Berechnungsgrundlagen: 60%-Median, modifizierte OECD-Skala Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Armutsgefährdungsquote vor Sozialleistungen, Armutsgefährdungsquote nach Sozialleistungen (Stand: 06/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

216 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 216 Armutsgefährdungslücke und strenge Armut Von "Strenger Armut" sind Personen betroffen, deren Einkommen weniger als 40 Prozent des mittleren Einkommens beträgt. In der EU galt dies im Jahr 2008 für 5,3 Prozent der Bevölkerung.

217 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 217 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/c0p3u5.pdf)

218 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 218 Fakten In der Europäischen Union (EU) waren im Jahr 2008 insgesamt 81 Millionen Personen armutsgefährdet. Die Armutsgefährdungsquote lag bei 16,3 Prozent, damit war rund jede sechste Person armutsgefährdet. Als armutsgefährdet gelten Personen, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt (Armutsgefährdungsgrenze). Von der Armutsgefährdungsquote lässt sich allerdings nicht ableiten, wie weit das Einkommen der armutsgefährdeten Bevölkerung unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt bzw. wie groß das Ausmaß der Armut ist. Darüber gibt neben anderen Indikatoren die sogenannte relative Armutsgefährdungslücke Auskunft: Bezogen auf die 27 EU-Staaten lag das mittlere, gewichtete Einkommen der armutsgefährdeten Personen im Jahr ,4 Prozent unter dem Schwellenwert für die Armutsgefährdung (2007: 23 Prozent, 2008: 21,8 Prozent). Die Werte einzelner europäischer Staaten weichen dabei teilweise deutlich vom EU-Durchschnitt ab. So lag der Wert der relativen Armutsgefährdungslücke in Rumänien (32,0 Prozent), Lettland (28,9 Prozent), Spanien (27,7 Prozent), Bulgarien (27,4 Prozent) und dem EU-Beitrittskandidaten Kroatien (24,4 Prozent) deutlich über dem Durchschnitt. In Finnland (15,1 Prozent), Malta und Irland (jeweils 16,2 Prozent), Ungarn (16,3 Prozent) sowie dem Beitrittskandidaten Island (16,4 Prozent) war die jeweilige Armutsgefährdungslücke kleiner als im EU-Durchschnitt. In Deutschland lag die relative Armutsgefährdungslücke im Jahr 2008 bei 21,5 Prozent. Von "Strenger Armut" sind Personen betroffen, deren Einkommen weniger als 40 Prozent des mittleren Einkommens beträgt. In der EU galt dies im Jahr 2008 für 5,3 Prozent der Bevölkerung, im Euroraum für 5,1 Prozent. In Lettland (11,0 Prozent), Rumänien (10,8 Prozent), Bulgarien (8,8 Prozent) und Spanien (8,2 Prozent) lag der Anteil der von strenger Armut betroffenen Bevölkerung bei mehr als 8 Prozent, in der Tschechischen Republik und Ungarn (jeweils 2,2 Prozent) sowie in Finnland und dem Bewerberland Island (jeweils 2,5 Prozent) war der entsprechende Anteil am niedrigsten. In Deutschland waren im Jahr ,6 Prozent der Bevölkerung von strenger Armut betroffen. Neben der relativen Armutsgefährdung liegen Eurostat für das Jahr 2007 noch zwei weitere Armutsindikatoren vor. So litten in den 27 Staaten der EU 41,5 Millionen Personen bzw. 8,5 Prozent der Bevölkerung an erheblichen materiellen Entbehrungen. Das heißt, dass sie von mindestens vier der folgenden neun Entbehrungskategorien betroffen waren: (1) Sie waren nicht in der Lage die Miete/ Rechnungen für Versorgungsleistungen/Ratenzahlungen für Mietkauf zu bezahlen, (2) die Wohnung ausreichend zu heizen, (3) unerwartete Ausgaben zu tätigen, (4) jeden zweiten Tag eine fleisch- oder fischhaltige Mahlzeit (bzw. vegetarische Entsprechung) zu haben, (5) einen einwöchigen Jahresurlaub weg von zu Hause zu finanzieren, (6) sich ein Auto, (7) eine Waschmaschine, (8) einen Farbfernseher oder (9) ein Telefon leisten zu können. Weiter lebten in der EU 34,2 Millionen Personen bzw. 9,0 Prozent der unter 60-jährigen Bevölkerung in Haushalten, in denen die Erwachsenen (18 bis 59 Jahre) im vorhergehenden Jahr insgesamt weniger als 20 Prozent gearbeitet haben. Irland (14 Prozent), Ungarn, Belgien und Deutschland (jeweils 12 Prozent) wiesen dabei die höchsten Anteile auf, Zypern (4 Prozent), Luxemburg, Lettland, Litauen, die Slowakei, Estland und Schweden (jeweils 5 Prozent) die niedrigsten. Insgesamt gab es im Jahr 2007 in den EU-27-Staaten 115,8 Millionen Personen die von mindestens einer der drei Arten der sozialen Ausgrenzung (Armutsgefährdung, materielle Entbehrung, Haushalt mit niedriger Erwerbstätigkeit) betroffen waren das entsprach knapp einem Viertel der EU- Bevölkerung (23,6 Prozent). Von den Mitgliedstaaten der EU wiesen Bulgarien (45 Prozent der Bevölkerung), Rumänien (44 Prozent), Lettland (34 Prozent) und Polen (31 Prozent) in diesem Zusammenhang die höchsten Anteile auf. In den Niederlanden, Schweden und der Tschechischen Republik (jeweils 15 Prozent) sowie in Luxemburg und Dänemark (jeweils 16 Prozent) war der entsprechende Anteil am niedrigsten. 6,9 Millionen Personen bzw. 1,4 Prozent der EU-Bevölkerung waren im Jahr 2007 von allen drei Kriterien betroffen.

219 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 219 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Relativer Medianwert der Armutsgefährdungslücke, Streuung um die Armutsgefährdungsschwelle (Stand: 07/2011), Armutsgefährdungsquote nach Sozialleistungen (Stand: 06/2011); Eurostat: Pressemitteilung: Einkommen und Lebensbedingungen in Europa, Dezember 2010 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Armutsgefährdungsquote gibt an, wie hoch der Anteil der armutsgefährdeten Personen an einer Gesamtgruppe ist. Als armutsgefährdet gelten Personen, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt. Bei einem Einkommen von weniger als 40 Prozent des mittleren Einkommens wird häufig von "Strenger Armut" gesprochen. In beiden Fällen werden bei der Einkommensberechnung sowohl die unterschiedlichen Haushaltsstrukturen als auch die Einspareffekte berücksichtigt, die durch das Zusammenleben entstehen. Die Einkommen werden also gewichtet. Die Armutsgefährdungsquote wird hier bezogen auf die Situation im jeweiligen Land gemessen und nicht anhand eines einheitlichen Schwellenwertes für alle Länder. Um das mittlere Einkommen zu berechnen, wird der Median (Zentralwert) verwendet. Dabei werden hier alle Personen ihrem gewichteten Einkommen nach aufsteigend sortiert. Der Median ist der Einkommenswert derjenigen Person, die die Bevölkerung in genau zwei Hälften teilt. Das heißt, die eine Hälfte hat ein höheres, die andere ein niedrigeres gewichtetes Einkommen. 60 Prozent dieses Medianwertes stellen die Armutsgefährdungsgrenze dar. Der relative Medianwert der Armutsgefährdungslücke wird berechnet als Differenz zwischen dem Mittelwert des Nettoäquivalenzeinkommens der Personen unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze und der Armutsgefährdungsgrenze, ausgedrückt als Prozentsatz der Armutsgefährdungsgrenze. Bei dem Aggregatwert für die EU handelt es sich um einen nach der Bevölkerungszahl gewichteten Durchschnittswert der Zahlen der einzelnen Mitgliedstaaten. Weitere Informationen zur "Berechnung der Armutsgefährdungsquote" erhalten Sie hier... ( Mitglieder des Euroraums Mitte 2011: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern. Tabelle: Armutsgefährdungslücke und strenge Armut In Prozent, ausgewählte europäische Staaten, 2008 Armutsgefährdungslücke Differenz zwischen dem mittleren Einkommen der armutsgefährdeten Personen und der Armutsgefährdungsgrenze* strenge Armut Personen mit einem Einkommen von weniger als 40 Prozent des mittleren Einkommens in Prozent Europäische Union 22,4 5,3 Euroraum (17 Länder) 5,1 Rumänien 32,0 10,8

220 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 220 Lettland 28,9 11,0 Spanien 27,7 8,2 Bulgarien 27,4 8,8 Kroatien 24,4 x Griechenland 24,1 6,6 Portugal 23,6 6,4 Slowakei 23,2 3,6 Litauen 23,1 6,8 Polen 22,7 5,4 Italien 22,6 6,7 Deutschland 21,5 4,6 Schweiz 21,5 4,5 Norwegen 21,4 3,9 Großbritannien 20,5 5,2 Schweden 20,3 4,2 Slowenien 20,2 2,7 Dänemark 19,1 4,2 Zypern 19,0 3,4 Tschechische Republik 18,8 2,2 Frankreich 18,4 3,2 Belgien 18,1 3,5 Luxemburg 17,6 3,2 Österreich 17,2 3,0 Estland 17,0 5,3 Niederlande 16,5 2,9 Island 16,4 2,5 Ungarn 16,3 2,2 Irland 16,2 3,3 Malta 16,2 2,9 Finnland 15,1 2,5 * ausgedrückt als Prozentsatz der Armutsgefährdungsgrenze; die Armutsgefährdungsgrenze liegt bei 60 Prozent des mittleren Einkommens (60%-Median, modifizierte OECD-Skala) Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Relativer Medianwert der Armutsgefährdungslücke, Streuung um die Armutsgefährdungsschwelle (Stand: 07/2011)

221 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 221 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

222 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 222 Ausgewählte Armutsgefährdungsquoten EU-weit war im Jahr 2008 die Armutsgefährdungsquote der Erwerbslosen mehr als fünfmal so hoch wie die der Erwerbstätigen. Und auch der Bildungsabschluss beeinflusst die Armutsgefährdung in erheblichem Maße.

223 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 223 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( files/pdf/fwezq4.pdf)

224 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 224 Fakten Im Jahr 2008 war in der Europäischen Union (EU) rund jede sechste Person armutsgefährdet, insgesamt gut 81 Millionen. Als armutsgefährdet gelten Personen, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt (Armutsgefährdungsgrenze). Während die Armutsgefährdungsquote bezogen auf die gesamte EU-Bevölkerung bei 16,3 Prozent lag, ergeben sich zum Teil deutliche Abweichungen von diesem Durchschnittswert, wenn die Bevölkerung nach verschiedenen Merkmalen unterschieden wird. Mit 15,4 Prozent lag im Jahr 2008 die Armutsgefährdungsquote der Männer 0,9 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der EU-Bevölkerung, bei den Frauen lag der Wert hingegen 0,8 Prozentpunkte höher (17,1 Prozent). In 26 von 27 EU-Staaten sowie in Island, Kroatien, Norwegen und der Schweiz lag die Armutsgefährdungsquote der Männer im Jahr 2008 unter der der Frauen. Lediglich in Ungarn war die Quote der Männer höher (12,8 gegenüber 12,1 Prozent). Auf der Basis der Armutsgefährdungsquote der Männer war unter den 31 Staaten, für die Eurostat Daten zur Verfügung stellt, der geschlechtsspezifische Unterschied in Norwegen (30,7 Prozent) und Slowenien (30,6 Prozent) am größten. Aber auch in der Tschechischen Republik, Zypern, der Schweiz, Estland, Österreich, Kroatien und Schweden war die Quote der Frauen mehr als 20 Prozent höher als die der Männer. In Deutschland lag die Armutsgefährdungsquote der Frauen 10,9 Prozent über der der Männer (16,3 gegenüber 14,7 Prozent). Bei kaum einem Unterscheidungsmerkmal ist der Einfluss auf das Ausmaß der Armutsgefährdung größer als beim beruflichen Status. EU-weit war im Jahr 2008 die Armutsgefährdungsquote der Erwerbslosen mehr als fünfmal so hoch wie die der Erwerbstätigen (45,3 gegenüber 8,4 Prozent). In keinem EU-Mitgliedstaat war die Armutsgefährdungsquote der Erwerbslosen dabei höher als in Deutschland (62,0 Prozent). In den baltischen Staaten sowie in Bulgarien, Finnland und Großbritannien lag die Armutsgefährdungsquote der Erwerbslosen ebenfalls bei mehr als 50 Prozent. Bezogen auf die Erwerbstätigen lag die Armutsgefährdungsquote 2008 in zehn EU-Staaten bei 10 oder mehr Prozent die Erwerbstätigen in Rumänien (17,6 Prozent) und Griechenland (13,8 Prozent) waren dabei am häufigsten armutsgefährdet. Auch die verschiedenen Altersgruppen innerhalb der EU weisen unterschiedliche Armutsgefährdungsquoten auf. Während die Armutsgefährdungsquoten der unter 18-Jährigen (19,9 Prozent), der 18- bis unter 25-Jährigen (20,1 Prozent) sowie der 65-Jährigen und Älteren (17,8 Prozent) im Jahr 2008 überdurchschnittlich hoch waren, lag die Armutsgefährdungsquote der 25- bis unter 55- Jährigen sowie die der 55- bis unter 65-Jährigen (jeweils 14,0 Prozent) klar unter dem Durchschnittswert der Gesamtbevölkerung. Die Armutsgefährdung wird in erheblichem Maße durch den Bildungsabschluss beeinflusst. So waren EU-weit im Jahr 2008 lediglich 6,7 Prozent der Personen mit einem hohen Bildungsstand armutsgefährdet (Bildungsstand nach der Klassifikation ISCED International Standard Classification of Education). Bei Personen mit einem mittleren Bildungsstand waren es im selben Jahr 13,0 Prozent. Schließlich lag die Armutsgefährdungsquote der Personen mit niedrigem Bildungsstand bei 23,2 Prozent. Abgesehen davon, dass die Armutsgefährdungsquote der Personen mit niedrigem und mittlerem Bildungsstand in den Niederlanden 2008 in etwa gleich hoch war (10,8 und 11,0 Prozent), gilt für alle 27 EU-Staaten sowie für Island, Norwegen und die Schweiz, dass sich die Armutsgefährdung mit zunehmender Qualifikation verringert. Dies gilt sowohl für den Vergleich niedriger/mittlerer Bildungsstand als auch für den Vergleich mittlerer/hoher Bildungsstand. In Rumänien war die Armutsgefährdungsquote der Personen mit niedrigem Bildungsstand sogar rund zweiundzwanzigmal höher als die der Personen mit hohem Bildungsstand (was auch daran liegt, dass die Armutsgefährdungsquote der Personen mit hohem Bildungsstand 1,6 Prozent 2008 die niedrigste in der EU war). Auch in Ungarn (Faktor 9,1), Slowenien (8,8), Polen (7,7), Bulgarien (7,3) und Zypern (7,0) war die Armutsgefährdung der Personen mit niedrigem Bildungsstand um ein Vielfaches höher. Hingegen wird die Armutsgefährdung in den Niederlanden nicht so stark vom

225 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 225 Bildungsstand beeinflusst: Die Armutsgefährdungsquote der Personen mit niedrigem Bildungsstand war 2008 lediglich 1,6-mal höher als die der Personen mit hohem Bildungsstand. Ähnliches gilt auch für Dänemark und Island (2,0), Schweden (2,2), Spanien (2,8) sowie Deutschland und Großbritannien (2,9). Schließlich lassen sich auch bei einer Unterscheidung von Haushaltstypen Auswirkungen auf die Armutsgefährdung feststellen: Im Jahr 2008 lag die Armutsgefährdungsquote von Haushalten mit zwei Erwachsenen und einem abhängigen Kind EU-weit bei 11,4 Prozent. Bei zwei abhängigen Kindern steigt die Quote auf 14,5 Prozent und bei drei oder mehr abhängigen Kindern sind mehr als ein Viertel der Personen in diesen Haushalten armutsgefährdet (25,9 Prozent). Übertroffen wird dieser Wert nur noch von den "alleinstehenden Elternteilen mit abhängigen Kindern". Bei diesem Haushaltstyp lag die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2008 bei 34,0 Prozent. In allen Staaten der EU sowie in Island, Kroatien, Norwegen und der Schweiz gilt, dass die Armutsgefährdung der Haushalte mit zwei Erwachsenen und drei oder mehr abhängigen Kindern 2008 höher war als in Haushalten mit zwei Erwachsenen und zwei oder weniger abhängigen Kindern waren dabei am stärksten die kinderreichen Familien in Bulgarien (67,9 Prozent) und Rumänien (56,3 Prozent) armutsgefährdet. Aber auch in Lettland (44,8 Prozent), Spanien (41,8 Prozent), Italien (39,4 Prozent), Polen (37,8 Prozent), Kroatien (36,9 Prozent) und Portugal (36,1 Prozent) waren mehr als ein Drittel aller Personen in Haushalten mit zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kindern armutsgefährdet. Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Armutsgefährdungsquote nach Sozialleistungen nach Altersgruppen, Armutsgefährdungsquote nach Aktivitätsstatus, Armutsgefährungsquote nach höchstem erreichten Bildungsstand, Armutsgefährdungsquote nach Geschlecht, Armutsgefährdungsquote nach Haushaltstyp, Armutsgefährdungsquote nach Wohnbesitzverhältnissen (Stand: 06/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Armutsgefährdungsquote gibt an, wie hoch der Anteil der armutsgefährdeten Personen an einer Gesamtgruppe ist. Als armutsgefährdet gelten Personen, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt. Bei der Einkommensberechnung werden sowohl die unterschiedlichen Haushaltsstrukturen als auch die Einspareffekte berücksichtigt, die durch das Zusammenleben entstehen. Die Einkommen werden also gewichtet. Die Armutsgefährdungsquote wird zunächst bezogen auf die Situation im jeweiligen Land gemessen und nicht anhand eines einheitlichen Schwellenwertes für alle Länder. Bei dem Aggregatwert für die EU handelt es sich um einen nach der Bevölkerungszahl gewichteten Durchschnittswert der Zahlen der einzelnen Mitgliedstaaten. Um das mittlere Einkommen zu berechnen, wird der Median (Zentralwert) verwendet. Dabei werden hier alle Personen ihrem gewichteten Einkommen nach aufsteigend sortiert. Der Median ist der Einkommenswert derjenigen Person, die die Bevölkerung in genau zwei Hälften teilt. Das heißt, die eine Hälfte hat ein höheres, die andere ein niedrigeres gewichtetes Einkommen. 60 Prozent dieses Medianwertes stellen die Armutsgefährdungsgrenze dar. Weitere Informationen zur "Berechnung der Armutsgefährdungsquote" erhalten Sie hier... ( Ausführliche Informationen zur ISCED-Klassifikation (International Standard Classification of Education) finden Sie in der Veröffentlichung der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD): Bildung auf einen Blick OECD-Indikatoren (PDF-Version: KB)

226 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 226 ( pdf) Tabelle: Ausgewählte Armutsgefährdungsquoten In Prozent, Europäische Union, 2008 Armutsgefährdungsquote* Europäische Union (EU) 16,3 nach Geschlecht Männer 15,4 Frauen 17,1 nach Alter unter 18-Jährige 19,9 18- bis unter 25-Jährige 20,1 25- bis unter 55-Jährige 14,0 55- bis unter 65-Jährige 14,0 65-Jährige und Ältere 17,8 nach Aktivitätsstatus Erwerbslose 45,3 Erwerbstätige 8,4 Rentner 15,4 nach höchstem erreichten Bildungsstand** Vorschule, Primarbereich und Sekundarstufe I (Stufen 0-2) Sekundarstufe II und Post-Sekundarbereich (Stufen 3-4) 23,2 13,0 Tertiärbereich (Stufen 5-6) 6,7 nach Haushaltstyp Haushalte ohne abhängige Kinder 14,9 Haushalte mit abhängigen Kindern 17,6 alleinstehender Elternteil mit abhängigen Kindern 2 Erwachsene mit 1 abhängigen Kind 2 Erwachsene mit 2 abhängigen Kindern 2 Erwachsene mit 3 oder mehr abhängigen Kindern 34,0 11,4 14,5 25,9 nach Wohnbesitzverhältnis

227 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 227 Eigentümer 13,4 Mieter 25,4 * nach Sozialleistungen; Berechnungsgrundlagen: 60%-Median, modifizierte OECD-Skala ** nach der Klassifikation ISCED 1997 (International Standard Classification of Education) Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Armutsgefährdungsquote (nach Sozialleistungen) nach Altersgruppen, Aktivitätsstatus, höchstem erreichten Bildungsstand, Geschlecht, Haushaltstyp und Wohnbesitzverhältnissen (Stand: 06/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

228 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 228 Einkommen Von den 30 hier betrachteten Staaten und unter Berücksichtigung der Kaufkraft war 2008 das mittlere Einkommen in Luxemburg am höchsten. Darauf folgten Norwegen, die Schweiz, Island und Zypern.

229 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 229 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/awlza6.pdf)

230 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 230 Fakten Um das Einkommen von Personen, die in Haushalten unterschiedlicher Größe leben, sinnvoll miteinander vergleichen zu können, werden bei der Einkommensberechnung sowohl die unterschiedlichen Haushaltsstrukturen als auch die Einspareffekte berücksichtigt, die durch das Zusammenleben entstehen (zum Beispiel geringere Miete und Energiekosten pro Kopf durch gemeinsam genutzten Wohnraum oder Einspareffekte durch gemeinsame Haushaltsanschaffungen). Die Einkommen werden also gewichtet bzw. wird das sogenannte Äquivalenzeinkommen ermittelt. Werden die so ermittelten Einkommen der Reihe nach sortiert, ist das Einkommen in der Mitte der Verteilung das sogenannte Median-Einkommen (Zentralwert). Eurostat ermittelt das Median- Nettoäquivalenzeinkommen für alle Staaten der Europäischen Union (EU) sowie für Island, Norwegen und die Schweiz. Das Median-Nettoäquivalenzeinkommen der EU lag im Jahr 2008 bei Euro, das des Euroraums (17 Länder) bei Euro. Ein großer Unterschied besteht zwischen dem Einkommen der 12 Staaten, die zuletzt der EU beigetreten sind, und dem der 15 Staaten, die schon vor 2004 Mitglied der EU waren: Das mediane Nettoäquivalenzeinkommen der neuen Mitgliedstaaten entsprach mit Euro nur etwa einem Viertel des Einkommens der anderen 15 EU-Mitgliedstaaten, das im Jahr 2008 bei Euro lag. Auf der Ebene der 30 hier betrachteten Staaten hatten Norwegen ( Euro), Luxemburg ( Euro), die Schweiz ( Euro), Dänemark ( Euro) und Irland ( Euro) das höchste Median-Nettoäquivalenzeinkommen. Rumänien (2.162 Euro), Bulgarien (2.828 Euro), Ungarn (4.739 Euro), Litauen (4.815 Euro) und Polen (5.097 Euro) waren die fünf Staaten mit dem niedrigsten Einkommen. Deutschland belegte mit Euro den 10. Rang innerhalb der EU. Um auf der Ebene der einzelnen Staaten die Einkommen miteinander vergleichen zu können, muss die jeweilige Kaufkraft berücksichtigt werden. Der Kaufkraftstandard (KKS) ist eine künstliche Währung, mit deren Hilfe Preisniveauunterschiede zwischen den EU-Staaten ausgeglichen werden. Mit 1 KKS kann in allen EU-Staaten dieselbe Menge an Waren und Dienstleistungen erworben werden. Die Kaufkraft von einem KKS entspricht der durchschnittlichen Kaufkraft von einem Euro in der Europäischen Union. Unter Berücksichtigung der Kaufkraft war 2008 das Median-Nettoäquivalenzeinkommen in Luxemburg mit KKS am höchsten. Darauf folgten Norwegen ( KKS), die Schweiz ( KKS), Island ( KKS) und Zypern ( KKS). Am niedrigsten war das entsprechende Einkommen in Rumänien (3.443 KKS), Bulgarien (5.753 KKS), Ungarn (6.838 KKS), Litauen (7.306 KKS) und Lettland (7.325 KKS). In Deutschland lag das kaufkraftgewichtete mediane Nettoäquivalenzeinkommen 2008 bei KKS. Wird die Reihenfolge der 30 hier betrachteten Staaten vor Berücksichtigung der Kaufkraft mit der danach verglichen, so verschlechtert sich Irlands Einkommensposition um 7 Ränge (von Rang 5 auf Rang 12). Und auch Dänemark und Finnland rutschen um jeweils 6 Ränge nach unten (von Rang 4 auf Rang 10 bzw. von 8 auf 14). Anders formuliert wird in diesen drei Staaten das relativ hohe Äquivalenzeinkommen durch ein überdurchschnittlich hohes Preisniveau deutlich verringert. Auf der anderen Seite verbesserte im Vergleich zu den anderen Staaten vor allem Zypern seine Einkommensposition (von Rang 14 auf Rang 5). Deutschland belegte im Jahr 2008 unter Berücksichtigung der Kaufkraft den 6. Rang innerhalb der EU und nicht wie oben den 10. Rang. Wenn das kaufkraftgewichtete Median-Nettoäquivalenzeinkommen Deutschlands bei einer Index- Darstellung den Wert "100" erhält, ist schnell zu sehen, dass das entsprechende Einkommen Luxemburgs (Indexwert: 151) im Jahr 2008 gut eineinhalbmal so hoch war. Auch in Norwegen (134), der Schweiz (126), Island (120), Zypern (109), den Niederlanden (107), Österreich und Schweden (je 105) war das jeweilige kaufkraftgewichtete Median-Nettoäquivalenzeinkommen höher als in Deutschland. Auf der anderen Seite war das entsprechende Einkommen im selben Jahr in Estland (45), der Slowakei (44), Polen, Lettland und Litauen (je 41) sowie in Ungarn (38) weniger als halb so

231 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 231 hoch. In Bulgarien (32) entsprach das kaufkraftgewichtete Einkommen nur knapp einem Drittel des Einkommens in Deutschland. In Rumänien (19) war es ein knappes Fünftel. Generell ist bei den genannten Werten zu beachten, dass es sich um Mittelwerte handelt. Innerhalb der einzelnen Staaten und auch auf EU-Ebene sind die Einkommen sehr unterschiedlich verteilt. So war in der EU im Jahr 2008 das Einkommen des Fünftels der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen 4,9-mal höher als das des Fünftels der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen. In Deutschland war das Einkommen der einkommensstärksten 20 Prozent der Bevölkerung 4,5-mal so hoch wie das der einkommensschwächsten 20 Prozent. Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Durchschnittliches und Median-Einkommen nach Alter und Geschlecht (Stand: 09/2011), Einkommensquintilverhältnis (S80/S20), Stand: 07/2011 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Zur Ermittlung des Einkommens wird zunächst das von allen Haushaltsmitgliedern tatsächlich erzielte Haushaltseinkommen zusammengefasst. Anschließend wird das verfügbare Einkommen gewichtetet bzw. das sogenannte Äquivalenzeinkommen ermittelt. Dazu wird das verfügbare Haushaltseinkommen unter Berücksichtigung eines Gewichtungsschlüssels (Äquivalenzskala) geteilt. Die Äquivalenzskala weist dabei der ersten erwachsenen Person stets das Gewicht 1 zu. Weitere Erwachsene und Kinder ab 14 Jahren erhalten das Gewicht 0,5 und Kinder unter 14 Jahren das Gewicht 0,3. Ein Beispiel: Eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren hat nach der Äquivalenzskala das Gesamtgewicht 2,1 (1 plus 0,5 plus 0,3 plus 0,3). Zu Berechnung des Äquivalenzeinkommens muss das verfügbare Haushaltseinkommen demnach durch 2,1 und nicht durch die Anzahl der Personen geteilt werden. Bei einem verfügbaren Haushaltseinkommen von beispielsweise Euro hat jedes der vier Haushaltsmitglieder ein Äquivalenzeinkommen von Euro. Zur Berechnung des Median (Zentralwert) werden hier alle Personen ihrem gewichteten Einkommen nach aufsteigend sortiert. Der Median ist der Einkommenswert derjenigen Person, die die Bevölkerung in genau zwei Hälften teilt. Das heißt, die eine Hälfte hat ein höheres, die andere ein niedrigeres gewichtetes Einkommen. Hingegen wird zur Berechnung des Durchschnittseinkommens (arithmetisches Mittel) die Summe aller gewichteten Einkommen durch die Anzahl aller gewichteten Einkommen geteilt. Das Einkommensquintilverhältnis ist das Verhältnis des Gesamteinkommens von den 20 Prozent der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen (oberstes Quintil) zum Gesamteinkommen von den 20 Prozent der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen (unterstes Quintil). Unter Einkommen wird auch hier das verfügbare Äquivalenzeinkommen verstanden. Das Einkommensquintilverhältnis für die EU-27 wird durch den nach der Bevölkerung gewichteten Mittelwert berechnet. Weitere Informationen zur "Einkommensungleichheit" erhalten Sie hier... ( wissen/kd56lu) Mitglieder des Euroraums Mitte 2011: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern. Informationen zu dem Thema "Mitgliedstaaten und Erweiterung der EU" erhalten Sie hier... (

232 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) Tabelle: Einkommen Medianes Nettoäquivalenzeinkommen* in Euro und Kaufkraftstandards (KKS), Index KKS (Deutschland = 100), ausgewählte europäische Staaten, 2008 Euro Kaufkraftstandards (KKS)** Index KKS (Dt. = 100) Europäische Union (27 Länder) Euroraum (17 Länder) Europäische Union (15 Länder) Neue Mitgliedstaaten (12 Länder) Luxemburg Norwegen Schweiz Island Zypern Niederlande Österreich Schweden Deutschland Dänemark Frankreich Irland Belgien Finnland Großbritannien Italien Slowenien Spanien Malta Griechenland Tschechische Rep Portugal

233 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 233 Estland Slowakei Polen Lettland Litauen Ungarn Bulgarien Rumänien * einschließlich Sozialtransfers. Der Median ist der Einkommenswert derjenigen Person, die die Bevölkerung in genau zwei Hälften teilt. Das heißt, die eine Hälfte hat ein höheres, die andere ein niedrigeres gewichtetes Einkommen. ** Der Kaufkraftstandard (KKS) ist eine künstliche Währung, mit deren Hilfe Preisniveauunterschiede zwischen den EU-Staaten ausgeglichen werden. Mit 1 KKS kann in allen EU-Staaten dieselbe Menge an Waren und Dienstleistungen erworben werden. Die Kaufkraft von einem KKS entspricht der durchschnittlichen Kaufkraft von einem Euro in der Europäischen Union. Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Durchschnittliches und Median-Einkommen nach Alter und Geschlecht (Stand: 09/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

234 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 234 Einkommensungleichheit In der Europäischen Union war im Jahr 2008 das Einkommen des Fünftels der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen 4,9-mal höher als das des Fünftels der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/c4ue0n.pdf)

235 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 235 Fakten Die Ungleichheit bei der Einkommensverteilung wird hier als Verhältnis zwischen der Bevölkerung im oberen Fünftel und im unteren Fünftel der Einkommensverteilung dargestellt. In der Europäischen Union (EU) war im Jahr 2008 das Einkommen des Fünftels der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen 4,9-mal höher als das des Fünftels der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen (2006: 4,9 / 2007: 5,0). Im Euroraum (17 Länder) lag der entsprechende Faktor im selben Jahr bei 4,8 und war damit nur unwesentlich kleiner. Die Einkommensungleichheit war 2008 in Lettland (Faktor 7,3), Rumänien (6,7), Litauen (6,3) sowie in Spanien und Portugal (jeweils 6,0) am stärksten ausgeprägt. Hingegen hatten Slowenien (Faktor 3,2), die Tschechische Republik und Ungarn (jeweils 3,5), die Slowakei (3,6) sowie Finnland, Österreich und Schweden (3,7) die niedrigsten Werte bei der Einkommensungleichheit. In Deutschland war das Einkommen der einkommensstärksten 20 Prozent der Bevölkerung 4,5-mal so hoch wie das der einkommensschwächsten 20 Prozent. In den Nicht-EU- Staaten, für die Eurostat Daten zur Verfügung stellt, war die Einkommensungleichheit schwächer ausgeprägt als im EU-Durchschnitt. So in Norwegen (Faktor 3,5), Island (4,2), Kroatien (4,3) und der Schweiz (4,6). Laut Eurostat gibt es eine Verbindung zwischen dem Ausmaß der Einkommensungleichheit und der Anzahl der Personen, die armutsgefährdet sind. Beispielsweise weist kein EU-Staat, in dem mittlere oder große Einkommensungleichheit herrscht, gleichzeitig eine niedrige Armutsgefährdungsquote auf. Auch für Deutschland ist diese Korrelation festzustellen: In den Jahren 2004/2005 war das Einkommen des Fünftels der Bevölkerung Deutschlands mit den höchsten Einkommen 3,8- bzw. 4,1-mal höher als das des Fünftels der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen. Bis 2006/2007 stieg der entsprechende Faktor auf 4,9 bzw. 4,8. Parallel zu dieser Erhöhung der Einkommensungleichheit stieg die Armutsgefährdungsquote von 12,2/12,5 Prozent in den Jahren 2004/2005 auf 15,2 Prozent 2006/2007. Auch daraus schließt Eurostat, dass zu einer erfolgreichen Reduzierung der Einkommensarmut eine Reduzierung der Einkommensungleichheit gehört. Zumindest verfolgt kein EU-Mitglied eine Strategie, bei der versucht wird, eine geringe Armutsgefährdung mit einer hohen Einkommensungleichheit zu kombinieren. Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Einkommensquintilverhältnis (S80/S20) (Stand: 07/2011); Eurostat: Income and living conditions in Europe, 2010 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Das Einkommensquintilverhältnis ist das Verhältnis des Gesamteinkommens von den 20 Prozent der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen (oberstes Quintil) zum Gesamteinkommen von den 20 Prozent der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen (unterstes Quintil). Unter Einkommen wird das verfügbare Äquivalenzeinkommen verstanden. Das Einkommensquintilverhältnis für die EU-27 wird durch den nach der Bevölkerung gewichteten Mittelwert berechnet. Informationen zur "Berechnung des Äquivalenzeinkommens und der Armutsgefährdungsquote" erhalten Sie hier... ( Mitglieder des Euroraums im Jahr 2011: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern.

236 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 236 Tabelle: Einkommensungleichheit Verhältnis zwischen den Einkommen der Bevölkerung im oberen und unteren Fünftel der Einkommensverteilung als Faktor*, ausgewählte europäische Staaten, 2008 Europäische Union (EU) 4,9 Euroraum (17 Länder) 4,8 Lettland 7,3 Rumänien 6,7 Litauen 6,3 Spanien 6,0 Portugal 6,0 Bulgarien 5,9 Griechenland 5,8 Italien 5,2 Großbritannien 5,2 Estland 5,0 Polen 5,0 Dänemark 4,6 Schweiz 4,6 Deutschland 4,5 Frankreich 4,4 Luxemburg 4,3 Kroatien 4,3 Irland 4,2 Zypern 4,2 Island 4,2 Malta 4,1 Niederlande 4,0 Belgien 3,9 Österreich 3,7 Finnland 3,7 Schweden 3,7 Slowakei 3,6 Tschechische Republik 3,5 Einkommensverhältnis*

237 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 237 Ungarn 3,5 Norwegen 3,5 Slowenien 3,2 * Verhältnis des Gesamteinkommens von den 20 Prozent der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen (oberstes Quintil) zum Gesamteinkommen von den 20 Prozent der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen (unterstes Quintil). Unter Einkommen wird das verfügbare Äquivalenzeinkommen verstanden. Lesebeispiel: In Deutschland war im Jahr 2008 das Einkommen des Fünftels der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen 4,5-mal höher als das Einkommen des Fünftels der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen. Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Einkommensquintilverhältnis (S80/S20) (Stand: 07/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

238 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 238 Straftaten und Justizwesen Unter den 33 hier betrachteten Staaten hatte Russland 2010/2011 mit Abstand die meisten Strafgefangenen je Einwohner (568). In Deutschland lag die Zahl der Strafgefangenen je Einwohner bei 85. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/y409js.pdf)

239 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 239 Fakten Generell gilt, dass die Daten zur Kriminalität und Strafverfolgung auch durch die unterschiedlichen Rechts- und Erhebungssysteme der einzelnen Staaten geprägt werden und daher nicht unmittelbar vergleichbar sind. Zudem kann ein hoher Wert bei der Registrierung von Straftaten gerade aus einem gut funktionierenden Rechtssystem, einem hohen Vertrauen in die Aufklärung von Straftaten und/oder einem empfindlicheren Unrechtsempfinden der Bevölkerung resultieren. Anders formuliert kann eine niedrige Registrierungsquote beispielsweise darauf zurückzuführen sein, dass das Vertrauen in das jeweilige Rechtssystem nur schwach ausgeprägt ist und dadurch Straftaten vielfach nicht angezeigt werden. Laut Eurostat gibt es auch aus diesen Gründen einen EU-Aktionsplan, dessen Ziel die "Entwicklung einer umfassenden und kohärenten EU-Strategie zur Messung von Kriminalität und Strafverfolgung" ist. Bei den insgesamt im Jahr 2008 registrierten Straftaten und bezogen auf die 33 Staaten, für die das Statistische Bundesamt Datenmaterial von verschiedenen Institutionen bereitstellt (siehe unten) schwanken die Werte laut Eurostat zwischen registrierten Straftaten je Einwohner in Schweden (2008) und 903 je Einwohner in der Ukraine (2006). In Belgien (9.314), Dänemark (8.710), Großbritannien (8.481), Deutschland (7.436) und den Niederlanden (7.403) lag die Zahl der registrierten Straftaten ebenfalls bei mehr als je Einwohner. In Zypern (927), Rumänien (1.344), der Türkei (1.397), Bulgarien (1.658) und der Slowakei (1.940) lagen die Werte im Jahr 2008 bei unter registrierten Straftaten je Einwohner. Bei den registrierten Körperverletzungen gehörten 2008 wiederum Schweden (919 je Einwohner), Großbritannien (770), Belgien (697) und Deutschland (630) zu den fünf Staaten mit den höchsten Werten; hinzu kam noch Finnland mit 656 registrierten Körperverletzungen je Einwohner. Unter den zehn Staaten mit den niedrigsten Werten waren im selben Jahr mit Polen (2 registrierte Körperverletzungen je Einwohner), Litauen (8), Estland (10), der Ukraine (11), Bulgarien (42), Rumänien (44), der Slowakei (50) und Lettland (60) acht osteuropäische Staaten vertreten; hinzu kamen Zypern und Norwegen mit 19 bzw. 69 registrierten Körperverletzungen je Einwohner. Während Russland, Litauen, Estland, die Ukraine und Lettland im Jahr 2008 und bezogen auf die Werte in den Bereichen "Registrierte Körperverletzungen", "Registrierte Kfz-Diebstähle" und "Registrierte Wohnungseinbrüche" im unteren Drittel der 33 hier betrachteten Staaten lagen, wurden in diesen fünf Staaten am meisten Tötungsdelikte je Einwohner registriert. In Russland (14,2) lag die Quote dabei nochmals deutlich höher als in Litauen (8,6), Estland (6,3), der Ukraine (2007: 6,3) und Lettland (4,4). Relativ zur Bevölkerung werden in Island (0,0 Tötungsdelikte je Einwohner), Österreich (2007: 0,5), Slowenien (0,5), Norwegen (2007: 0,6), der Schweiz (0,7), Deutschland (0,8) sowie Spanien und Schweden (jeweils 0,9) die wenigsten Tötungsdelikte registriert. Besser vergleichbar als die registrierten Straftaten sind die Angaben der einzelnen Staaten zur Anzahl der Polizisten und der Strafgefangenen. Bei der Anzahl der Polizisten belegten im Jahr 2006 Zypern (609 Polizisten je Einwohner), Lettland (605), Italien (550), die Türkei (452) und die Tschechische Republik (450) die vorderen und Finnland (158), Schweden (191), Dänemark (198), die Niederlande (216) sowie die Schweiz (223) die hinteren Plätze. Deutschland lag im selben Jahr mit 304 Polizisten je Einwohner im Mittelfeld der Verteilung. Die mit Abstand meisten Strafgefangenen je Einwohner hatte 2010/2011 Russland (568). Darauf folgten die Ukraine (338), Lettland (314), Litauen (276), Estland (254), die Tschechische Republik (220) und Polen (218). In Finnland (59 Strafgefangene je ), Island (60), Slowenien (64), Norwegen (73) und Dänemark (74) saßen relativ zur Bevölkerung die wenigsten Menschen in Gefangenschaft. In Deutschland lag die Zahl der Strafgefangenen je Einwohner bei 85. Oben wurde bereits darauf hingewiesen, dass ein Vergleich der Werte der einzelnen Staaten aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen nicht unproblematisch ist. Dies gilt umso mehr, wenn die Werte

240 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 240 der europäischen Staaten zu einem Wert zusammengefasst werden. Trotz dieser Einschränkung sollen hier noch einzelne Europa-Werte zur polizeilich registrierten Kriminalität genannt und den entsprechenden Werten der USA gegenüber gestellt werden: Eurostat stellt Daten für 37 europäische Staaten bereit (EU-27, Albanien, Island, Kroatien, Liechtenstein, Mazedonien (ehem. j.r.), Montenegro, Norwegen, Schweiz, Serbien, Türkei). Werden die Daten zusammengefasst ergeben sich 30,4 Millionen registrierte Straftaten im Jahr 2008 bezogen auf die 596,7 Millionen Einwohner in den 37 Staaten entspricht das registrierten Straftaten je Einwohner (USA: insgesamt 11,1 Mio. registrierte Straftaten bzw je Einwohner). Während der relative Wert bei den registrierten Gewaltdelikten in Europa höher war als in den USA (483 gegenüber 438 je Einwohner), lag er bei den Tötungsdelikten (Europa: 1,6, USA: 5,2), Wohnungseinbrüchen (Europa: 237, USA: 704), beim Kraftfahrzeugdiebstahl (Europa: 180, USA: 303) sowie bei den Raubdelikten (Europa: 96, USA: 140) klar darunter. Datenquelle Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2011, dort: United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC), International Centre for Prison Studies (ICPS), Eurostat, verschiedene nationale Quellen; Eurostat: Online-Datenbank: Polizeilich registrierte Kriminalität (Stand: 11/2010), Bevölkerung am 1. Januar nach Alter und Geschlecht (Stand: 10/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Das Statistische Bundesamt stellt unter der Überschrift "Justiz" ausführliches Datenmaterial von verschiedenen Institutionen zu den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) sowie zu Island, Norwegen, Russland, der Schweiz, der Türkei und der Ukraine bereit. Die hier gemachten Angaben zu "Europa" beziehen sich auf das Datenmaterial von Eurostat zu den 27 EU-Staaten sowie zu Albanien, Island, Kroatien, Liechtenstein, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, Montenegro, Norwegen, der Schweiz, Serbien und der Türkei. Tabelle: Straftaten und Justizwesen Ausgewählte Indikatoren, Anzahl je Einwohner, ausgewählte europäische Staaten, verschiedene Jahre registrierte Straftaten insgesamt* registrierte Körperverletzungen registrierte Tötungsdelikte registrierte Kfz- Diebstähle je Einwohner 2008 Belgien ,8 199 Bulgarien ,3 61 Dänemark , Deutschland ,8 108 Estland ,3 77 Finnland ,5 260 Frankreich ,

241 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 241 Griechenland ,1 149 Großbritannien ,2 271 Irland , Island ,0 122 Italien , Lettland ,4 98 Litauen ,6 77 Luxemburg ,5 72 Malta , Niederlande , Norwegen , Österreich , Polen ,2 46 Portugal ,2 237 Rumänien ,2 11 Russland ,2 36 Schweden ,9 486 Schweiz ,7 Slowakei ,7 77 Slowenien ,5 29 Spanien ,9 207 Tschechische Republik ,0 175 Türkei ,9 24 Ukraine , Ungarn ,5 93 Zypern ,0 207 registrierte Wohnungseinbrüche Polizisten Personal im Erwachsenenstrafvollzug Strafgefangene je Einwohner / Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland

242 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 242 Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Island Italien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal Rumänien Russland 568 Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ukraine Ungarn Zypern * abweichende Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Polizeilich registrierte Kriminalität; Russland und Ukraine: Daten vom Statistischen Bundesamt übernommen 1 Die aufgeführten Daten stammen vom ICPS und gelten, sofern nicht anders angegeben, für das Jahr 2010 bzw. für die erste Jahreshälfte 2011 (Stand: 30. Juni 2011)

243 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 243 Quelle: Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2011, dort: United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC), International Centre for Prison Studies (ICPS), Eurostat, verschiedene nationale Quellen Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

244 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 244 Sozialschutzausgaben Der Anteil der Sozialschutzausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag in der EU-27 im Jahr 2008 bei 26,4 Prozent das entsprach Milliarden Euro.

245 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 245 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/h6eynm.pdf)

246 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 246 Fakten Im Rahmen der sogenannten Sozialschutzsysteme der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sollen die Menschen gegen verschiedene Risiken versichert und unterschiedliche Versorgungsleistungen erbracht werden. Die Sozialschutzsysteme beziehen sich auf die Bereiche Arbeitslosigkeit, Krankheit und Gesundheitsversorgung, Invalidität und Gebrechen, Tod eines Ehegatten oder Elternteils, elterliche Pflichten (z.b. Unterstützung im Zusammenhang mit den Kosten für Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung), Alter, Wohnen sowie auf den Bereich soziale Ausgrenzung (darunter zum Beispiel die Wiedereingliederung von Alkohol- und Drogenabhängigen). Der Anteil der Sozialschutzausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag in der EU-27 im Jahr 2008 bei 26,4 Prozent (das entsprach Milliarden Euro) und bei den 16 Mitgliedern des Euroraums bei 27,5 Prozent des BIP. In den Jahren seit 2000 haben sich diese Werte nur leicht verändert auf der Ebene der EU-27 lag der entsprechende Anteil in dieser Zeit zwischen 25,7 und 27,2 Prozent (2007/2003). Bezogen auf die 27 Mitgliedstaaten der EU sowie auf Island, Norwegen und die Schweiz entsprachen die Sozialschutzausgaben im Jahr 2008 in elf Staaten mindestens einem Viertel des BIP darunter auch Deutschland mit einem Wert von 27,8 Prozent. Am höchsten waren die Sozialschutzausgaben gemessen am jeweiligen BIP in Frankreich (30,8 Prozent), Dänemark (29,7 Prozent), Schweden (29,4 Prozent), den Niederlanden (28,4 Prozent) und Belgien (28,3 Prozent). Im Gegensatz hierzu beliefen sich die Sozialschutzausgaben in allen Mitgliedstaaten, die der EU seit 2004 beitraten, mit Ausnahme von Ungarn (22,7 Prozent) und Slowenien (21,5 Prozent), auf weniger als 20 Prozent des BIP. Am niedrigsten waren die entsprechenden Werte in Lettland (12,6 Prozent), Rumänien (14,3 Prozent) und Estland (15,1 Prozent). Allerdings kann das Versorgungsniveau auch dann hoch sein, wenn der Anteil der Sozialschutzausgaben am BIP relativ niedrig ist. So betrug der entsprechende Anteil in Luxemburg im Jahr 2008 lediglich 20,1 Prozent. Gleichzeitig ist Luxemburg seit Jahren der Staat mit den höchsten Sozialschutzausgaben pro Kopf. Unter Berücksichtigung der Kaufkraft waren die Sozialschutzausgaben in Luxemburg mit einem Indexwert von 213 im Jahr 2008 sogar mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Europäischen Union (EU-27 = 100). Dies ist möglich, weil das BIP pro Kopf Luxemburgs das aller anderen europäischen Staaten deutlich übersteigt. Bezogen auf die 27 Mitgliedstaaten der EU sowie auf Island, Norwegen und die Schweiz folgten auf Luxemburg die Länder Norwegen (161), die Niederlande (145), die Schweiz (142), Schweden (137) und Dänemark (135). In Deutschland lagen die kaufkraftgewichteten Sozialschutzausgaben pro Kopf mit einem Indexwert von 121 ebenfalls klar über dem EU-Durchschnitt. Deutschland belegte damit den zehnten Rang unter den 30 hier betrachteten Staaten. Am Ende der Skala standen Bulgarien (25), Rumänien (26), Lettland (27), Litauen (38), Estland (39) und Polen (40). Die für den Sozialschutz zuständigen Systeme werden auf unterschiedliche Weise finanziert. Ihre Einnahmen umfassen Sozialversicherungsbeiträge von Arbeitgebern und Versicherten, Beiträge des Staates und sonstige Einnahmen. Letztere stammen aus einer Vielzahl von Quellen (zum Beispiel Zinsen, Dividenden, Mieten). Wie die Aufschlüsselung der in der EU-27 erzielten Sozialschutzeinnahmen zeigt, hatten 2008 die staatlichen Zuweisungen (38,2 Prozent) und die Sozialbeiträge der Arbeitgeber (37,1 Prozent) den mit Abstand größten Anteil allerdings lagen die staatlichen Beiträge im Jahr 2000 noch bei 35,4 Prozent und die der Arbeitgeber bei 38,7 Prozent. Der von den Versicherten aufgebrachte Anteil belief sich 2008 auf etwa ein Fünftel (20,4 Prozent), im Jahr 2000 lag er 1,8 Prozentpunkte höher.

247 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 247 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Gesamtausgaben für den Sozialschutz, Gesamtausgaben für den Sozialschutz pro Kopf der Bevölkerung (KKS), Sozialschutzeinnahmen nach Einnahmenart (Stand: 09/2011); Eurostat: Jahrbuch 2010 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Sozialschutzausgaben in Kaufkraftstandards (KKS) pro Kopf werden relativ zum Durchschnitt der Europäischen Union (EU-27 = 100) ausgedrückt. Ist der Indexwert eines Landes größer als 100, so liegen die Sozialschutzausgaben dieses Landes über dem EU-Durchschnitt (und umgekehrt). Die zugrunde liegenden Zahlen sind in KKS ausgedrückt, einer einheitlichen Währung, die Preisniveauunterschiede zwischen Ländern ausgleicht und damit aussagekräftige Ländervergleiche erlaubt. Die Daten zu den Sozialschutzausgaben und -einnahmen werden nach der im Europäischen System der integrierten Sozialschutzstatistik (ESSOSS) vorgesehenen Methodik erstellt. Laut Eurostat umfasst Sozialschutz "alle Eingriffe öffentlicher oder privater Stellen zur Verringerung der Lasten, die für private Haushalte oder Einzelpersonen durch bestimmte Risiken oder Bedürfnisse entstehen, sofern diese weder eine Vereinbarung auf Gegenseitigkeit erfordern noch im Rahmen individueller Vereinbarungen erfolgen. Diese Eingriffe werden im Rahmen kollektiver Versorgungssysteme vorgenommen." Zu den Ausgaben im Bereich Sozialschutz gehören Sozialleistungen, die Verwaltungskosten der Sozialschutzsysteme sowie sonstige Ausgaben der Sozialschutzsysteme. Mitglieder des Euroraums Mitte 2011: Belgien, Deutschland, Estland (seit 2011), Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei (seit 2009), Slowenien, Spanien und Zypern. Tabelle: Sozialschutzausgaben In Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und in Kaufkraftstandards (KKS), Index (EU-27 = 100), ausgewählte europäische Staaten, 2008 in Prozent des BIP in KKS, Index (EU-27 = 100) Europäische Union (EU)* 26,4 100 Euroraum (16 Länder)* 27,5 123 Frankreich* 30,8 126 Dänemark 29,7 135 Schweden* 29,4 137 Niederlande* 28,4 145 Belgien 28,3 124 Österreich 28,2 133 Deutschland* 27,8 121 Italien* 27,8 107 Schweiz* 26,4 142 Finnland 26,3 117

248 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 248 Griechenland 26,0 92 Portugal 24,3 73 Großbritannien* 23,7 104 Spanien* 22,7 89 Ungarn 22,7 56 Norwegen 22,4 161 Irland 22,1 113 Island 22,0 102 Slowenien* 21,5 75 Luxemburg 20,1 213 Malta 18,9 55 Tschechische Republik 18,7 57 Polen 18,6 40 Zypern 18,4 67 Litauen* 16,2 38 Slowakei* 16,0 44 Bulgarien 15,5 25 Estland 15,1 39 Rumänien 14,3 26 Lettland* 12,6 27 * vorläufige Werte Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Gesamtausgaben für den Sozialschutz, Gesamtausgaben für den Sozialschutz pro Kopf der Bevölkerung (KKS) (Stand: 09/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

249 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 249 Sozialleistungen Die Ausgaben für die Bereiche Alter und Krankheit/ Gesundheitsversorgung waren 2008 in allen EU-Staaten für mehr als die Hälfte der gesamten Sozialleistungsausgaben verantwortlich. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/6m8bxu.pdf)

250 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 250 Fakten Im Rahmen der sogenannten Sozialschutzsysteme der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sollen die Menschen gegen verschiedene Risiken versichert und unterschiedliche Versorgungsleistungen erbracht werden. Zu den Ausgaben im Bereich Sozialschutz gehören Sozialleistungen, die Verwaltungskosten der Sozialschutzsysteme sowie sonstige Ausgaben. Die Sozialleistungen stellen dabei den größten Einzelposten dar (EU-27: 95,97 Prozent). Unter Berücksichtigung der Kaufkraft entfielen im Jahr 2008 mehr als zwei Drittel der Sozialleistungsausgaben der EU-27 auf die beiden Aufgabenbereiche "Alter" (39,1 Prozent) und "Krankheit/Gesundheitsversorgung" (29,7 Prozent). Darauf folgten mit großem Abstand die Bereiche Familie/Kinder (8,3 Prozent), Invalidität/Gebrechen (8,1 Prozent), Hinterbliebene (6,2 Prozent), Arbeitslosigkeit (5,2 Prozent), Wohnung (2,1 Prozent) sowie der Aufgabenbereich soziale Ausgrenzung (1,4 Prozent). Die Ausgaben für die Aufgabenbereiche Alter und Krankheit/Gesundheitsversorgung waren 2008 in allen 27 Mitgliedstaaten der EU sowie in Island, Norwegen und in der Schweiz für mehr als die Hälfte der gesamten Sozialleistungsausgaben verantwortlich. In 14 der 30 Staaten lagen die Ausgaben bei mehr als 70 Prozent, in Italien (77,7 Prozent) und der Tschechischen Republik (75,0 Prozent) entfielen drei Viertel der Ausgaben oder mehr auf die Aufgabenbereiche Alter und Krankheit/ Gesundheitsversorgung. Bei den Angaben zur Ausgabenverteilung ist zu berücksichtigen, dass sich diese auf die Situation im jeweiligen Land beziehen. So war beispielsweise der Ausgabenanteil für den Aufgabenbereich Alter in Italien (51,3 Prozent), Polen (48,7 Prozent) und Rumänien (46,2 Prozent) am höchsten. Allerdings waren unter Berücksichtigung der Kaufkraft die Ausgaben pro Kopf in vier Staaten höher als in Italien (Schweiz, Luxemburg, Österreich und Schweden) und vor allem in weiteren 22 bzw. 25 Staaten höher als in Polen bzw. Rumänien. Deutschland lag mit einem Ausgabenanteil von 35,4 Prozent für den Bereich Alter 3,7 Prozentpunkte unter dem EU-Durchschnitt und belegte bei den Ausgaben pro Kopf unter den 30 hier betrachteten Staaten den zehnten Platz. Relativ zu den gesamten Sozialleistungsausgaben auf der Ebene der einzelnen Staaten gab im Jahr 2008 kein Staat soviel für den Bereich Krankheit/Gesundheitsversorgung aus wie Irland. Der Anteil an den Gesamtausgaben lag hier bei 40,9 Prozent. Darauf folgten Island (40,5 Prozent), Slowenien (33,8 Prozent) sowie Großbritannien und die Tschechische Republik (jeweils 33,3 Prozent). In Deutschland hatten die Ausgaben in dem Aufgabenbereich Krankheit/Gesundheitsversorgung einen Anteil von 30,5 Prozent an den Gesamtausgaben. Im Bereich Familie/Kinder waren die Ausgaben im Jahr 2008 in Luxemburg (19,8 Prozent), Irland (14,8 Prozent) und Island (13,4 Prozent) relativ am höchsten (Deutschland: 10,6 Prozent). Bei Invalidität/ Gebrechen belegten im selben Jahr die Staaten Norwegen (17,6 Prozent), Dänemark (15,2 Prozent) und Schweden (15,1 Prozent) die Spitzenplätze (Deutschland: 7,8 Prozent). Bezogen auf das Aufgabengebiet Hinterbliebene waren die relativen Ausgaben immer bezogen auf die gesamten Sozialleistungsausgaben des jeweiligen Staates in Polen (10,9 Prozent), Malta (9,6 Prozent) und Italien (9,4 Prozent) am höchsten (Deutschland: 7,6 Prozent). Der Ausgabenanteil, der 2008 für den Bereich Arbeitslosigkeit aufgewendet wurde, war in Spanien (13,6 Prozent), Belgien (12,5 Prozent) und Irland (8,7 Prozent) am größten (Deutschland: 5,4 Prozent). Bei diesen Angaben ist zu berücksichtigen, dass relativ hohe Ausgaben in einzelnen Aufgabenbereichen nicht mit einem hohen Versorgungsniveau gleichgesetzt werden können. Zum einen können wie oben beschrieben die Gesamtausgaben niedrig sein und damit auch der relativ hohe Anteil an diesen Ausgaben. Zum anderen können zum Beispiel hohe Ausgaben im Bereich Arbeitslosigkeit sowohl durch ein hohes Versorgungsniveau als auch durch eine hohe Zahl an Arbeitslosen begründet sein.

251 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 251 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Sozialleistungen pro Kopf der Bevölkerung (KKS) (Stand: 09/2011); Eurostat: Jahrbuch 2010 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Sozialleistungen sind in Kaufkraftstandards (KKS) pro Kopf ausgedrückt, einer einheitlichen Währung, die Preisniveauunterschiede zwischen Ländern ausgleicht und damit aussagekräftige Ländervergleiche erlaubt. Die Sozialschutzsysteme beziehen sich auf die Bereiche Arbeitslosigkeit, Krankheit und Gesundheitsversorgung, Invalidität und Gebrechen, Tod eines Ehegatten oder Elternteils, elterliche Pflichten (z.b. Unterstützung im Zusammenhang mit den Kosten für Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung), Alter, Wohnen sowie den Bereich soziale Ausgrenzung (darunter zum Beispiel die Wiedereingliederung von Alkohol- und Drogenabhängigen). Die Daten zu den Sozialschutzausgaben und -einnahmen werden nach der im Europäischen System der integrierten Sozialschutzstatistik (ESSOSS) vorgesehenen Methodik erstellt. Laut Eurostat umfasst Sozialschutz "alle Eingriffe öffentlicher oder privater Stellen zur Verringerung der Lasten, die für private Haushalte oder Einzelpersonen durch bestimmte Risiken oder Bedürfnisse entstehen, sofern diese weder eine Vereinbarung auf Gegenseitigkeit erfordern noch im Rahmen individueller Vereinbarungen erfolgen. Diese Eingriffe werden im Rahmen kollektiver Versorgungssysteme vorgenommen." Tabelle: Sozialleistungen Verteilung nach Aufgabenbereichen in Prozent, in Kaufkraftstandards (KKS), Europäische Union, 2008* Alter 39,1 Krankheit/ Gesundheitsversorgung 29,7 Familie/Kinder 8,3 Invalidität/Gebrechen 8,1 Hinterbliebene 6,2 Arbeitslosigkeit 5,2 Wohnung 2,1 soziale Ausgrenzung 1,4 * vorläufige Werte Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Sozialleistungen pro Kopf der Bevölkerung (KKS) (Stand: 09/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

252 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 252 Einkommensverteilung Werden die 27 Staaten EU als ein Land betrachtet, entfielen im Jahr 2008 auf das Zehntel der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen 26,7 Prozent des gewichteten Gesamtnettoeinkommens. Auf das Zehntel der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen entfielen im selben Jahr hingegen nur 1,2 Prozent des Einkommens. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/einkommensverteilung.pdf) Fakten Werden die 27 Staaten der Europäischen Union (EU) als ein Land betrachtet, entfielen im Jahr 2008 auf das Zehntel der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen 26,7 Prozent des nach Haushaltsgröße gewichteten Gesamtnettoeinkommens. Auf das Zehntel der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen entfielen im selben Jahr hingegen nur 1,2 Prozent des Einkommens. Die Hälfte der EU- Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen hatte mit 23,4 Prozent einen niedrigeren Anteil am Gesamteinkommen als das oberste Zehntel der Einkommensverteilung. Auch auf der Ebene der einzelnen europäischen Staaten sind die Einkommen ungleich verteilt: In allen EU-Staaten sowie in Norwegen, Island und der Schweiz lag der Einkommensanteil des Zehntels der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen im Jahr 2008 klar unter fünf Prozent. Am höchsten war der entsprechende Anteil noch in der Tschechischen Republik mit 4,2 Prozent sowie in Slowenien und Ungarn mit jeweils 4,1 Prozent. Die niedrigsten Anteile am Gesamteinkommen hatte das jeweils einkommensschwächste Zehntel in Dänemark (1,4 Prozent) und Spanien (1,7 Prozent) sowie in Lettland und Rumänien (jeweils 2,1 Prozent). In Deutschland entfielen im Jahr 2008 auf das Zehntel der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen 3,3 Prozent des Gesamteinkommens.

253 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 253 Auf der anderen Seite hatte im Jahr 2008 das jeweils einkommensstärkste Zehntel der Bevölkerung in Portugal (28,0 Prozent), Lettland (27,6 Prozent) und Litauen (27,1 Prozent) den höchsten Anteil am jeweiligen Gesamteinkommen. In Slowenien (19,3 Prozent), Schweden (20,2 Prozent) und Norwegen (20,4 Prozent) fiel der jeweilige Einkommensanteil des einkommensstärksten Zehntels am niedrigsten aus. In Deutschland lag der Einkommensanteil des obersten Zehntels bei 23,4 Prozent bezogen auf die 30 hier betrachteten Staaten bewegte sich Deutschland damit im Mittelfeld (15. Rang). Um Aussagen zur Einkommensungleichheit machen zu können, müssen die Einkommensanteile der einzelnen Einkommensgruppen miteinander verglichen werden. Eurostat vergleicht hierbei das Einkommen des Fünftels der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen (10. und 9. Zehntel) mit dem Einkommen des Fünftels der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen (1. und 2. Zehntel). Wird die EU als ein großes Land betrachtet war das Einkommen der einkommensstärksten 20 Prozent der Bevölkerung im Jahr ,0-mal höher als das der einkommensschwächsten 20 Prozent. In den 12 neuen Mitgliedstaaten, die der EU seit 2004 beigetreten sind, lag der entsprechende Faktor bei 7,7, in der EU-15 bei 5,3. Bezogen auf die einzelnen europäischen Staaten war die Einkommensungleichheit im Jahr 2008 in Lettland (Faktor 7,3), Rumänien (6,7), Litauen (6,3) sowie in Portugal und Spanien (jeweils 6,0) am stärksten ausgeprägt. Hingegen hatten Slowenien (Faktor 3,2), Norwegen, die Tschechische Republik und Ungarn (jeweils 3,5), die Slowakei (3,6) sowie Finnland, Österreich und Schweden (3,7) die niedrigsten Werte bei der Einkommensungleichheit. In Deutschland war das Einkommen der einkommensstärksten 20 Prozent der Bevölkerung 4,5-mal so hoch wie das der einkommensschwächsten 20 Prozent. Laut Eurostat gibt es eine Verbindung zwischen dem Ausmaß der Einkommensungleichheit und der Anzahl der Personen, die armutsgefährdet sind. Beispielsweise weist kein EU-Staat, in dem mittlere oder große Einkommensungleichheit herrscht, gleichzeitig eine niedrige Armutsgefährdungsquote auf. Auch für Deutschland ist diese Korrelation festzustellen: In den Jahren 2004/2005 war das Einkommen des Fünftels der Bevölkerung Deutschlands mit den höchsten Einkommen 3,8- bzw. 4,1-mal höher als das des Fünftels der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen. Bis 2006/2007 stieg der entsprechende Faktor auf 4,9 bzw. 4,8. Parallel zu dieser Erhöhung der Einkommensungleichheit stieg die Armutsgefährdungsquote von 12,2/12,5 Prozent in den Jahren 2004/2005 auf 15,2 Prozent 2006/2007. Auch daraus schließt Eurostat, dass zu einer erfolgreichen Reduzierung der Einkommensarmut eine Reduzierung der Einkommensungleichheit gehört. Zumindest verfolgt kein EU-Mitglied eine Strategie, bei der versucht wird, eine geringe Armutsgefährdung mit einer hohen Einkommensungleichheit zu kombinieren. Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Einkommensverteilung nach Quantilen (Stand: 09/2011), Einkommensquintilverhältnis (S80/S20) (Stand: 07/2011); Eurostat: Income and living conditions in Europe, 2010

254 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 254 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Unter Einkommen wird hier das verfügbare Äquivalenzeinkommen verstanden. Informationen zur "Berechnung des Äquivalenzeinkommens" erhalten Sie hier... ( IMWRUV) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

255 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 255 Bildung

256 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 256 Bildungsausgaben Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag in der EU-27 im Jahr 2008 nach Schätzungen von Eurostat bei 5,07 Prozent, das entspricht etwa 627 Milliarden Euro.

257 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 257 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/01%20bildungsausgaben_0.pdf)

258 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 258 Fakten Bildung ist nicht nur bei der Persönlichkeitsentwicklung von großer Bedeutung, sie ist auch eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine aktive Teilnahme am Erwerbsleben. Sowohl für die Europäische Union insgesamt als auch für alle EU-Mitgliedstaaten ist ein klarer Zusammenhang zwischen der Höhe des Bildungsstandes und der Höhe der Erwerbstätigenquote festzustellen und dies gilt wiederum sowohl für die Gesamtbevölkerung als auch für eine gesonderte Betrachtung von Männern und Frauen. Auch das Risiko von Armut und/oder Arbeitslosigkeit betroffen zu sein, wird eindeutig vom Bildungsstand beeinflusst. Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag in der EU-27 im Jahr 2008 nach Schätzungen von Eurostat bei 5,07 Prozent, das entspricht etwa 627 Milliarden Euro. In den Jahren seit 1999 hat sich dieser Wert nur leicht verändert. Zwischen 1999 und 2003 erhöhte sich der Anteil der Bildungsausgaben am BIP von 4,86 auf 5,14 Prozent, um dann bis zum Jahr 2007 auf 4,96 Prozent zu sinken. Bezogen auf die 27 Mitgliedstaaten der EU sowie auf Island, Kroatien, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz entsprachen die öffentlichen Ausgaben für Bildung im Jahr 2008 in acht Staaten mindestens 6 Prozent des BIP. Am höchsten waren die Bildungsausgaben in Dänemark (7,75 Prozent des BIP), Island (7,57 Prozent), Zypern (7,41 Prozent), Schweden (6,74 Prozent) und Norwegen (6,51 Prozent). Hingegen hatten die Bildungsausgaben in Liechtenstein (2,11 Prozent), Luxemburg (2007: 3,15 Prozent), der Slowakei (3,59 Prozent), Griechenland (2005: 4,04 Prozent) und der Tschechischen Republik (4,08 Prozent) einen vergleichsweise geringen Anteil am jeweiligen BIP. Insgesamt verteilen sich sowohl die Staaten, die der EU seit 2004 beigetreten sind, als auch die hier betrachteten Nicht-EU-Staaten über die gesamte Skala. In Deutschland entsprachen die öffentlichen Bildungsausgaben 4,55 Prozent des BIP. Unter den 32 hier betrachteten Staaten belegte Deutschland damit den 25. Rang. Allerdings ist der Anteil der Bildungsausgaben am BIP nur einer von mehreren Indikatoren, die Auskunft über den Bildungsstand eines Landes geben. Abgesehen davon, dass dieser Wert, die konkrete Verwendung der Mittel außer Acht lässt, kann der Bildungsstand auch dann hoch sein, wenn der Anteil der Bildungsausgaben am BIP relativ niedrig ist. Dies gilt vor allem dann, wenn das BIP pro Kopf vergleichsweise hoch ist. So betrug beispielsweise der Anteil der Bildungsausgaben am BIP in Luxemburg im Jahr 2008 lediglich 3,15 Prozent. Gleichzeitig gehört Luxemburg zu den Staaten mit den höchsten öffentlichen Bildungsausgaben pro Kopf: Unter Berücksichtigung der Kaufkraft waren die Bildungsausgaben in Luxemburg mit einem Indexwert von 170 im Jahr 2008 deutlich höher als die durchschnittlichen Ausgaben auf EU-Ebene (EU-27 = 100). Bezogen auf die 27 Mitgliedstaaten der EU sowie auf Island, Kroatien, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz waren die Bildungsausgaben pro Kopf nur in Norwegen (247), Dänemark (186) und Island (184) höher als in Luxemburg. Darauf folgten Schweden (165), Irland (153) und die Schweiz (152). In Deutschland lagen die kaufkraftgewichteten Bildungsausgaben pro Kopf mit einem Indexwert von 104 nur leicht über dem EU-Durchschnitt. Deutschland belegte damit den 16. Rang unter den 32 hier betrachteten Staaten. Am Ende der Skala standen Rumänien (2007: 35), Bulgarien (38), die Slowakei (52), Kroatien (53) sowie Polen (57). Auch unter den fünf Staaten mit den nächsthöheren Werten waren vier, die der EU seit 2004 beigetreten sind damit belegten acht dieser Staaten einen der zehn letzten Ränge.

259 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 259 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Öffentliche Ausgaben für Bildung, Öffentliche Gesamtsausgaben für Bildung, Bevölkerung am 1. Januar nach Alter und Geschlecht (Stand: 11/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Üblicherweise finanziert die öffentliche Hand das Bildungswesen. Entweder durch direkte Übernahme der laufenden und investiven Ausgaben der Bildungseinrichtungen oder durch Unterstützung von Studierenden und deren Familien mittels Stipendien und staatlichen Darlehen sowie durch den Transfer von staatlichen Beihilfen für die Erbringung von Bildungsleistungen an private Unternehmen oder Organisationen ohne Erwerbscharakter. Beide Arten von Transaktionen zusammengenommen sind hier als öffentliche Bildungsausgaben ausgewiesen. Informationen zum Thema "Bildung und Erwerbstätigkeit" erhalten Sie hier... ( node/70590) Informationen zum Thema "Bildung und Armut" erhalten Sie hier... ( Informationen zum Thema "Bildung und Arbeitslosigkeit" erhalten Sie hier... ( node/70612) Tabelle: Bildungsausgaben In Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und in Kaufkraftstandards (KKS), Index (EU-27 = 100), ausgewählte europäische Staaten, 2008 in Prozent des BIP in KKS, Index (EU-27 = 100) Europäische Union (EU)* 5, Dänemark 7, Island 7, Zypern 7, Schweden 6, Norwegen 6, Belgien 6, Finnland 6, Malta 6,01 91 Lettland 5,71 65 Estland 5,67 76 Irland 5, Frankreich 5, Niederlande 5, Österreich 5, Schweiz 5,37 152

260 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 260 Großbritannien 5, Slowenien 5,22 95 Ungarn 5,10 65 Polen 5,09 57 Litauen 4,91 60 Portugal 4,89 76 Spanien 4,62 95 Bulgarien 4,61 38 Italien 4,58 93 Deutschland 4, Kroatien 4,33 53 Rumänien** 4,25 35 Tschechische Republik 4,08 66 Griechenland*** 4,04 66 Slowakei 3,59 52 Luxemburg** 3, Liechtenstein 2, * Schätzung ** 2007 *** 2005 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Öffentliche Ausgaben für Bildung, Öffentliche Gesamtsausgaben für Bildung, Bevölkerung am 1. Januar nach Alter und Geschlecht (Stand: 11/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

261 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 261 Bildungserwartung Bezogen auf die Europäische Union hat sich die Bildungserwartung zwischen 1999 und 2009 von 16,6 auf 17,2 Jahre erhöht. Auf Länderebene lag die Bildungserwartung im Jahr 2009 in neun von 34 Staaten bei mehr als 18 Jahren.

262 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 262 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/02%20bildungserwartung_0.pdf)

263 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 263 Fakten Sowohl die persönliche Entwicklung als auch die Erwerbsbeteiligung wird maßgeblich vom Faktor Bildung beeinflusst. Der Besuch von Vorschuleinrichtungen, der Erwerb der Hochschulreife oder auf der anderen Seite das Verlassen der Schule ohne Abschluss verlängert bzw. verkürzt die aktive Ausbildungszeit. Ein Indikator, der diese Faktoren für die Gesamtbevölkerung zusammenfasst, ist die sogenannte Bildungserwartung. Die Bildungserwartung entspricht den erwarteten Ausbildungsjahren während des gesamten Lebens. Bezogen auf die Europäische Union (EU) hat sich die Bildungserwartung zwischen 1999 und 2009 von 16,6 auf 17,2 Jahre erhöht. Auf Länderebene lag die Bildungserwartung im Jahr 2009 in neun von 34 Staaten (siehe Tabelle unten) bei mehr als 18 Jahren in Finnland (20,4 Jahre), Island (19,9), Belgien und Schweden (19,6), Dänemark und Portugal (18,8), Slowenien (18,5), Norwegen (18,2) sowie Polen (18,1). Weniger als 16 Jahre betrug die Bildungserwartung hingegen in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (13,8 Jahre), in Luxemburg (14,0), der Türkei (14,4), Malta (15,2), Kroatien (15,3), Bulgarien (15,6) sowie Zypern (15,8). In Deutschland lag die Bildungserwartung im Jahr 2009 bei 17,7 Jahren, also ein halbes Jahr über der Bildungserwartung der EU. Der Anteil der Kinder im Alter von 4 Jahren bis zum Beginn des schulpflichtigen Alters, der an vorschulischer Erziehung teilnimmt, erhöhte sich EU-weit von 81,3 Prozent im Jahr 1998 auf 91,7 Prozent im Jahr In Frankreich nahmen alle Kinder dieser Altersgruppe an vorschulischer Erziehung teil. Bezogen auf die 34 hier betrachteten europäischen Staaten lag der entsprechende Wert in den Niederlanden, Belgien, Spanien, Italien, Großbritannien, Norwegen, Deutschland (96,0 Prozent), Estland und Island bei mehr als 90 Prozent. Am niedrigsten war die Quote im Bereich der vorschulischen Erziehung in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien mit 28,5 Prozent und der Türkei mit 32,5 Prozent. Darauf folgten mit deutlichem Abstand Kroatien (68,8 Prozent), Griechenland (2008: 70,2 Prozent) sowie Polen (70,9 Prozent). Auch die Bildungsbeteiligung von 18- Jährigen ist in der EU zwischen 1998 und 2009 deutlich gestiegen von 67,9 auf 77,5 Prozent. Bezogen auf die einzelnen EU-Mitgliedstaaten lagen die Werte dabei zwischen 39,6 Prozent in Zypern und 96,8 Prozent in Irland. In Deutschland lag die Beteiligungsquote der 18-Jährigen bei 85,7 Prozent und damit klar über dem EU-Wert. Insgesamt geht ein hoher Bildungsstand mit einer höheren Erwerbstätigenquote einher bzw. reduziert Bildung das Risiko, von Arbeitslosigkeit und/oder Armut betroffen zu sein. Nach der Internationalen Standardklassifikation für das Bildungswesen (ISCED) stehen die ISCED-Ebenen 5 und 6 für die höchsten Qualifikationsstufen im Bereich Bildung. Der Anteil der 20- bis 64-jährigen Personen, die im Jahr 2010 mindestens eine dieser Stufen erreichten, lag EU-weit bei 24,6 Prozent bei den Männern waren es 23,6 Prozent und bei den Frauen 25,7 Prozent. Am höchsten war der entsprechende Anteil dabei in Zypern (35,2 Prozent), Irland (34,9 Prozent), Finnland (34,8 Prozent), Norwegen (34,0 Prozent), Belgien (33,7 Prozent) und Großbritannien (33,6 Prozent). Am niedrigsten war er in der Türkei (12,1 Prozent), in Rumänien (13,0 Prozent), Malta (14,0 Prozent), Italien (14,1 Prozent), der ehemaligen jugoslawischen Republik (14,9 Prozent) und Portugal (15,0 Prozent). In Deutschland erreichten im Jahr ,4 Prozent der 20- bis 64-jährigen Personen mindestens eine der ISCED-Ebenen 5 und 6. Dabei lag der Anteil bei den Männern bei 27,2 Prozent und bei den Frauen bei 21,7 Prozent nur in Luxemburg und der Schweiz war in dieser Altersgruppe der Abstand der Männer zu den Frauen mit 5,7 bzw. 11,5 Prozentpunkten noch höher (ausgehend von 33 europäischen Staaten; siehe Tabelle unten, ohne Liechtenstein). Allerdings nimmt auch in Deutschland der geschlechtsspezifische Unterschied bei den jüngeren Altersgruppen ab. Zum Beispiel ist der Anteil der 30- bis 34-jährigen Männer, die im Jahr 2010 mindestens eine der ISCED-Ebenen 5 und 6 erreichten, nur noch leicht höher als der entsprechende Anteil der Frauen (29,9 gegenüber 29,7 Prozent).

264 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 264 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Bildungserwartung, Teilnahme an der Vorschulbildung, Bildungsbeteiligung von 18-Jährigen, Bevölkerung im Alter von 15 bis 74 Jahren, nach Geschlecht, Altersgruppe und höchstem erreichten Bildungsgrad (Stand: 03/2012) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Bildungserwartung entspricht den erwarteten Ausbildungsjahren während des gesamten Lebens (ISCED 0-6). Sie wird durch Addition der auf ein Jahr bezogenen Beteiligungsquote für alle Altersgruppen errechnet. Dieses Schätzverfahren liefert zutreffende Ergebnisse, wenn sich die derzeitigen Beteiligungsmuster auch künftig fortsetzen. Die Schätzungen basieren auf Pro-Kopf-Daten. Ein Beispiel: Die Bildungserwartung der 20-Jährigen beläuft sich auf ein Jahr, wenn alle 20-Jährigen (im Jahr der Datenerhebung) eine Bildungseinrichtung besuchen. Wenn dies nur auf 50 Prozent der 20-Jährigen zutrifft, so liegt die Bildungserwartung für diese Altersgruppe bei einem halben Jahr. Die Internationale Standardklassifikation für das Bildungswesen (ISCED International Standard Classification of Education) unterscheidet sieben Bildungsebenen (0 bis 6). Zur ISCED-Ebene 5 zählen Bildungsgänge mit akademischer Ausrichtung, in denen weitgehend theoretisches Wissen vermittelt wird, und Bildungsgänge mit berufsspezifischer Ausrichtung, die in der Regel kürzer sind und auf den Eintritt in den Arbeitsmarkt zielen. Die ISCED-Ebene 6 führt zu einer höheren Forschungsqualifikation (Promotion oder Habilitation). Ausführliche Informationen zur ISCED-Klassifikation finden Sie in der Veröffentlichung der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD): Bildung auf einen Blick OECD-Indikatoren (PDF-Version: KB) ( 20-%20Bildung%20auf%20einen%20Blick% pdf) Einen Überblick über das Eintrittsalter in die Grundschulbildung in den einzelnen Ländern erhalten Sie hier... ( de&plugin=1) Informationen zum Thema "Bildung und Erwerbstätigkeit" erhalten Sie hier... ( nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/70590/erwerbstaetigkeit-nach-bildung-und-alter) Informationen zum Thema "Bildung und Armut" erhalten Sie hier... ( zahlen-und-fakten/europa/70625/armutsgefaehrdungsquoten) Informationen zum Thema "Bildung und Arbeitslosigkeit" erhalten Sie hier... ( nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/70612/arbeitslosigkeit-nach-bildung-und-alter) Tabelle: Bildungserwartung In Jahren, ausgewählte europäische Staaten, 2009 Europäische Union (EU) 17,2 Finnland 20,4 Island 19,9 Belgien 19,6 Schweden 19,6

265 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 265 Dänemark 18,8 Portugal 18,8 Slowenien 18,5 Norwegen 18,2 Polen 18,1 Griechenland* 18,0 Litauen 18,0 Estland 17,9 Niederlande 17,9 Deutschland 17,7 Tschechische Republik 17,7 Ungarn 17,6 Lettland 17,5 Irland 17,3 Spanien 17,2 Schweiz 17,1 Italien 17,0 Österreich 16,8 Großbritannien 16,7 Liechtenstein 16,6 Rumänien 16,6 Slowakei 16,5 Frankreich 16,3 Zypern 15,8 Bulgarien 15,6 Kroatien 15,3 Malta 15,2 Türkei 14,4 Luxemburg 14,0 Mazedonien, ehem. j.r. 13,8 * 2008 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Bildungserwartung (Stand: 03/2012) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

266 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 266

267 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 267 PISA Lesekompetenz In Bezug auf die Unterschiede zwischen den Geschlechtern galt die Hauptsorge im überwiegenden Teil des 20. Jahrhunderts der vergleichsweise schlechteren Leistung von Mädchen. Nach Angaben der OECD hat sich dies jedoch teilweise geändert. Fakten Nach den Ergebnissen von PISA 2009 ist die Lesekompetenz in keinem der 36 betrachteten europäischen Staaten höher als in Finnland (siehe Tabelle unten). Mit 536 Punkten lagen die finnischen Schülerinnen und Schüler 43 Punkte über dem OECD-Durchschnitt (493), was einem Vorsprung von gut einem Schuljahr entspricht. Mit deutlichem Abstand folgten darauf die Niederlande (508 Punkte), Belgien (506), Norwegen (503), Estland (501), die Schweiz (501) sowie Polen und Island (je 500). Auf der anderen Seite der Skala standen Aserbaidschan (362), Albanien (385), Montenegro (408) sowie die EU-Mitgliedstaaten Rumänien (424) und Bulgarien (429). Der Abstand zwischen Finnland und Rumänien, also dem leistungsstärksten und dem leistungsschwächsten EU-Mitgliedstaat, beträgt demnach 112 Punkte, was fast drei Schuljahren entspricht. Dabei muss ein hohes Leistungsniveau nicht die Schaffung einer Bildungselite bedeuten: Parallel zur hohen Lesekompetenz der finnischen Schülerinnen und Schüler weist Finnland mit die geringsten Unterschiede zwischen dem oberen und unteren Ende der Leistungsskala auf dasselbe gilt für die außereuropäischen Staaten/Gebiete Korea, Hongkong (China) und Schanghai (China). In Bezug auf die Unterschiede zwischen den Geschlechtern galt die Hauptsorge im überwiegenden Teil des 20. Jahrhunderts der vergleichsweise schlechteren Leistung von Mädchen. Nach Angaben der OECD hat sich dies jedoch teilweise geändert. Bei der Studie PISA 2009 schnitten die Mädchen auf der Gesamtskala Lesekompetenz in allen Teilnehmerländern besser ab als die Jungen. Der Unterschied lag dabei im OECD-Durchschnitt bei 39 Punkten, was einem Schuljahr entspricht. Wiederum bezogen auf die 36 europäischen Staaten war der geschlechtsspezifische Unterschied in Albanien (Differenz: 62 Punkte), Bulgarien (61), Litauen (59) sowie Finnland und Slowenien (je 55) am größten. Hingegen war der Unterschied zwischen den Geschlechtern in den Niederlanden und Aserbaidschan (je 24 Punkte), Großbritannien (25), Belgien (27) sowie Dänemark und Spanien (29) nicht so stark ausgeprägt. In Deutschland war die Differenz mit 40 Punkten einen Punkt höher als im OECD-Durchschnitt. Allerdings ist in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen, dass die Unterschiede innerhalb der beiden Gruppen sehr viel größer sind als zwischen ihnen. Auch bei einer Unterscheidung nach den sozioökonomischen Voraussetzungen ist der Abstand zwischen den einzelnen Gruppen groß: Im OECD-Durchschnitt lagen bei PISA 2009 das obere und das untere Viertel 89 Punkte auseinander. In Bulgarien (132), Ungarn (118), Belgien (116), Luxemburg (114), Frankreich (110), Deutschland (105) und Österreich (102) wirkten sich die sozioökonomischen Voraussetzungen am stärksten aus. Hingegen fielen sie in Aserbaidschan (50), Estland (60) sowie Finnland, Island und Liechtenstein (62), Lettland (63) und Serbien (67) vergleichsweise wenig ins Gewicht. In diesem Zusammenhang ist jedoch zu berücksichtigen, dass in der Mehrzahl der OECD-Länder der Effekt, der vom wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Status der Schule auf die Schülerleistungen ausgeht, bei weitem wichtiger ist als der sozioökonomische Hintergrund der einzelnen Schüler. Bei der Studie PISA 2009 lag der Leistungsabstand zwischen zwei Schülern mit ähnlichem

268 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 268 sozioökonomischem Hintergrund, von denen der eine Schüler eine Schule mit einem durchschnittlichen sozioökonomischen Hintergrund und der andere eine Schule mit einem günstigen sozioökonomischen Hintergrund besucht (unter den obersten 16 Prozent des jeweiligen Landes), in Deutschland, Belgien und Liechtenstein im Durchschnitt bei mehr als 50 Punkten, also bei deutlich mehr als einem Schuljahr. Bezogen auf die Veränderung der Lesekompetenz von PISA 2000 zu PISA 2009 stellt die OECD für 17 europäische Staaten Daten bereit. Dabei hat die Lesekompetenz in elf Staaten ab- und in sechs Staaten zugenommen. Am stärksten war der Rückgang in Irland (minus 31 Punkte), Schweden (minus 19), der Tschechischen Republik (minus 13), Spanien (minus 12) und Finnland (minus 11). In Frankreich, Island, Norwegen, Dänemark, Belgien und Italien lag der Rückgang bei weniger als 10 Punkten. Auf der anderen Seite nahm die Lesekompetenz in Polen (plus 21), Portugal (plus 19), Ungarn (plus 14), Deutschland (plus 13), Griechenland (plus 9) und der Schweiz (plus 6) von PISA 2000 zu PISA 2009 klar zu. Datenquelle Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD): PISA 2009 Zusammenfassung der Ergebnisse (Stand: 12/2010), Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen PISA (Programme for International Student Assessment) ist eine international vergleichende Schulleistungsstudie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development OECD), die seit dem Jahr 2000 alle drei Jahre stattfindet. Sie erfasst unter anderem, inwieweit Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften erworben haben und inwiefern die Leistung von der Herkunft abhängt. An PISA 2009 haben rund Schülerinnen und Schüler in 30 OECD-Ländern und 37 Partner-Ländern/Gebieten teilgenommen. In Deutschland waren rund Schülerinnen und Schüler aus 226 Schulen beteiligt. PISA ordnet die Teilnehmerländer entsprechend ihrem Abschneiden in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften ein. Eine Rangliste, die alle drei Bereiche zusammenfasst, gibt es nicht. Die Länder werden entsprechend der durchschnittlichen Punktzahl ihrer Schülerinnen und Schüler sortiert. Für den Durchschnitt der OECD-Länder wird im Basisjahr der Wert von 500 Punkten festgelegt (Lesen: PISA 2000 / Mathematik: PISA 2003 / Naturwissenschaften: PISA 2006), bei einer Standardabweichung von 100 Punkten. Somit erzielen etwa zwei Drittel aller Schülerinnen und Schüler der OECD-Länder Ergebnisse zwischen 400 und 600 Punkten. Weitere Informationen zur Interpretation der Punktzahldifferenzen erhalten Sie hier... ( oecd.org/document/37/0,3746,de_ _ _ _1_1_1_1,00.html) Informationen zu den Rängen der Staaten und zur Vergleichbarkeit der PISA-Studien erhalten Sie hier... ( Eine Liste der Mitglieder der OECD finden Sie hier... ( de_ _ _ _1_1_1_1,00.html)

269 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 269 Tabelle: PISA Lesekompetenz PISA-Punkte* insgesamt und geschlechtsspezifischer Unterschied, ausgewählte europäische Staaten, Erhebung 2009 PISA-Punkte* insgesamt PISA-Punkte der Mädchen minus PISA-Punkte der Jungen Finnland Niederlande Belgien Norwegen Estland Schweiz Island Polen Liechtenstein Deutschland Schweden Frankreich Irland Dänemark Großbritannien Ungarn Portugal Italien Lettland Griechenland Slowenien Spanien Tschechische Republik Slowakei Kroatien Luxemburg Österreich Litauen Türkei Russland Serbien

270 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 270 Bulgarien Rumänien Montenegro Albanien Aserbaidschan * Informationen zur Interpretation der Punktzahldifferenzen erhalten Sie hier: Quelle: ; Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD): PISA 2009 Zusammenfassung der Ergebnisse (Stand: 12/2010),

271 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 271 PISA Mathematik und Naturwissenschaften Im Bereich Mathematik gehört Deutschland zu den sechs OECD-Staaten, die sich seit PISA 2003 verbessert haben. Mit 513 Punkten lag Deutschland bei PISA 2009 auf Rang 6 der 36 hier betrachteten europäischen Staaten. Fakten Im Bereich Mathematik gehört Deutschland zu den sechs OECD-Staaten, die sich seit PISA 2003 verbessert haben. Mit 513 Punkten lag Deutschland bei PISA 2009 auf Rang 6 der 36 hier betrachteten europäischen Staaten (siehe Tabelle unten). Bei den Naturwissenschaften erreichten die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler 2009 im Durchschnitt 520 Punkte und lagen damit auf Rang 4 von 36. Beim Mathematiktest von PISA 2009 erzielten Finnland (541 Punkte), Liechtenstein (536), die Schweiz (534), die Niederlande (526) und Belgien (515) die höchsten Werte. Im Bereich Naturwissenschaften lagen Finnland (554), Estland (528) und die Niederlande (522) vor Deutschland. Auf der anderen Seite belegten in beiden Kompetenzbereichen Albanien (Mathematik: 377 Punkte / Naturwissenschaften: 391 Punkte), Montenegro (403 / 401), Rumänien (427 / 428), Bulgarien (428 / 439) sowie Aserbaidschan (431 / 373) die hintersten der insgesamt 36 Ränge. Bei PISA 2009 schnitten die Mädchen auf der Gesamtskala Lesekompetenz in allen Teilnehmerländern besser ab als die Jungen. Der Unterschied lag dabei im OECD-Durchschnitt bei 39 Punkten, was in diesem Zusammenhang einem Schuljahr entspricht. Während in der Regel bei den Leistungen im Bereich Naturwissenschaften nur geringe geschlechtsspezifische Unterschiede in den OECD-Ländern festzustellen sind, schnitten die Jungen auf der Gesamtskala Mathematik im Durchschnitt der OECD- Länder um 12 Punkte besser ab als die Mädchen. Auf der Ebene der einzelnen Staaten war bei PISA 2009 der Vorsprung der Jungen vor den Mädchen im Bereich Mathematik in Liechtenstein (Differenz: 24 Punkte), Belgien (22), Großbritannien und der Schweiz (je 20) sowie in Luxemburg, Österreich und Spanien (je 19) am größten. Nach den Niederlanden (17) folgte Deutschland zusammen mit Dänemark und Frankreich (je 16). In vier der hier betrachteten Staaten lagen die Mädchen im Bereich Mathematik vor den Jungen: In Albanien mit elf Punkten, in Litauen mit sechs, in Bulgarien mit vier und in Schweden mit zwei Punkten. Hingegen erzielten die Mädchen bei den Naturwissenschaften in 23 der 36 europäischen Staaten eine höhere Punktzahl als die Jungen (wobei zu berücksichtigen ist, dass dabei die Differenz in 14 Staaten bei weniger als 10 Punkten lag). Am größten war der Vorsprung der Mädchen in Albanien (29 Punkte), Bulgarien (20), Litauen (17), Finnland (15) und Slowenien (14). Die Jungen lagen in Liechtenstein (16), Dänemark (12), Großbritannien (9) sowie in Österreich und der Schweiz (8) vorn. In Deutschland betrug der Vorsprung der Jungen sechs Punkte.

272 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 272 Datenquelle Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD): PISA 2009 Zusammenfassung der Ergebnisse (Stand: 12/2010), Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen PISA (Programme for International Student Assessment) ist eine international vergleichende Schulleistungsstudie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development OECD). Sie erfasst unter anderem, inwieweit Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften erworben haben. PISA ordnet die Teilnehmerländer entsprechend ihrem Abschneiden in den drei Kompetenzbereichen ein. Eine Rangliste, die alle drei Bereiche zusammenfasst, gibt es nicht. Die Länder werden entsprechend der durchschnittlichen Punktzahl ihrer Schülerinnen und Schüler sortiert. Weitere Informationen zur "Interpretation der Punktzahldifferenzen" erhalten Sie hier... ( oecd.org/document/37/0,3746,de_ _ _ _1_1_1_1,00.html) Informationen zu den "Rängen der Staaten und zur Vergleichbarkeit der PISA-Studien" erhalten Sie hier... ( Eine Liste der Mitglieder der OECD finden Sie hier... ( de_ _ _ _1_1_1_1,00.html) Tabelle: PISA Mathematik und Naturwissenschaften PISA-Punkte* insgesamt, ausgewählte europäische Staaten, Erhebung 2009 Mathematik Naturwissen- schaften 541 Finnland Liechtenstein Schweiz Niederlande Belgien Deutschland Estland Island Dänemark Slowenien Norwegen Frankreich Slowakei Österreich Polen 508

273 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) Schweden Tschechische Republik Großbritannien Ungarn Luxemburg Irland Portugal Italien Spanien Lettland Litauen Russland Griechenland Kroatien Türkei Serbien Aserbaidschan Bulgarien Rumänien Montenegro Albanien 391 * Informationen zur Interpretation der Punktzahldifferenzen erhalten Sie hier: Quelle: ; Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD): PISA 2009 Zusammenfassung der Ergebnisse (Stand: 12/2010),

274 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 274 Fremdsprachen EU-weit war Englisch im Jahr 2009 die am häufigsten erlernte Fremdsprache in der Primar- und Sekundarstufe I (82 Prozent aller Schüler). Die zweithäufigste Fremdsprache war Französisch (16 Prozent), gefolgt von Deutsch (9 Prozent) und Spanisch (6 Prozent). Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/05%20fremdsprachen.pdf)

275 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 275 Fakten EU-weit lernten im Jahr Prozent aller Schüler der Primar- und Sekundarstufe I Englisch. Damit war Englisch die am häufigsten erlernte Fremdsprache. Die zweithäufigste Fremdsprache, die in der Primarstufe und Sekundarstufe I erlernt wurde, war Französisch (16 Prozent aller Schüler), gefolgt von Deutsch (9 Prozent) und Spanisch (6 Prozent). Außer in Belgien, Großbritannien und Irland (Französisch) sowie in Luxemburg (Deutsch) war Englisch in 21 EU-Mitgliedstaaten sowie in Island, Kroatien, Mazedonien (ehem. j.r.), Norwegen und in der Türkei die am häufigsten erlernte Fremdsprache in der Primar- und Sekundarstufe I (für Portugal und die Niederlande liegen hierzu keine Angaben vor). In Malta und Norwegen (100 Prozent), Italien und Spanien (99 Prozent), Österreich (98 Prozent), Griechenland, Kroatien und Mazedonien (ehem. j.r.) lernten dabei sogar mehr als 90 Prozent der Schüler der Primar- und Sekundarstufe I Englisch. Bezogen auf die 31 hier betrachteten Staaten (siehe Tabelle unten) war die am zweithäufigsten erlernte Fremdsprache in der Primar- und Sekundarstufe I im Jahr 2009 in acht Ländern Deutsch (Dänemark, Irland, Kroatien, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn). Französisch war ebenfalls in acht Ländern die am zweithäufigsten erlernte Fremdsprache. Russisch und Spanisch waren jeweils in vier Ländern, Italienisch in zwei Ländern, Dänisch, Niederländisch und Schwedisch in jeweils einem Land die am zweithäufigsten erlernte Fremdsprache in der Primar- und Sekundarstufe I (für die Niederlande und die Türkei liegen hierzu keine Angaben vor). Auch in der Sekundarstufe II ist Englisch die am häufigsten erlernte Fremdsprache. EU-weit lernten im Jahr Prozent aller Schüler der Sekundarstufe II Englisch und damit noch mehr als in der Primar- und Sekundarstufe I. Außer in Luxemburg (Deutsch) sowie in Großbritannien und Irland (Französisch) war Englisch in 23 EU-Mitgliedstaaten sowie in Island, Kroatien, Norwegen und in der Türkei die am häufigsten erlernte Fremdsprache in der Sekundarstufe II (zu Portugal liegen hierzu keine Angaben vor). Außer in Island, Malta, Norwegen, der Türkei und in Ungarn lernten dabei sogar mehr als 90 Prozent der Schüler Englisch. Die EU-weit in der Sekundarstufe II am zweithäufigsten erlernte Fremdsprache war Deutsch, das 2009 von mehr als einem Viertel der Schüler erlernt wurde (27 Prozent). Darauf folgten Französisch (26 Prozent) und Spanisch (19 Prozent). Bezogen auf die 31 hier betrachteten Staaten war Deutsch in zwölf Staaten die am zweithäufigsten erlernte Fremdsprache (Bulgarien, Dänemark, Großbritannien, Irland, Kroatien, Niederlande, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn). Französisch wurde in zehn Ländern in der Sekundarstufe II am zweithäufigsten erlernt, Russisch und Spanisch in jeweils drei Ländern, Dänisch und Schwedisch in jeweils einem Land (für Mazedonien liegen hierzu keine Angaben vor). Datenquelle Eurostat: Pressemitteilung: Europäischer Tag der Sprachen, 09/2011, dort: UNESCO/OECD/Eurostat gemeinsame Datenerhebung über Bildungs- und Fortbildungssysteme; Europäische Kommission: (

276 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 276 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Informationen zur Primar- und Sekundarstufe I bzw. Sekundarstufe II nach der ISCED-Klassifikation (International Standard Classification of Education) finden Sie in der Veröffentlichung der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD): Bildung auf einen Blick OECD-Indikatoren (PDF-Version: KB) ( 20auf%20einen%20Blick% pdf) In Belgien sind die offiziellen Sprachen Niederländisch, Französisch und Deutsch; insbesondere gilt Französisch im flämischen Teil Belgiens als Fremdsprache und Niederländisch gilt in der belgisch französischen Gemeinschaft als Fremdsprache. Alle Schüler in Irland lernen in der Primar- und Sekundarstufe Irisch; Irisch und Englisch sind die Amtssprachen. Obwohl die offiziellen Sprachen in Luxemburg Französisch, Deutsch und Luxemburgisch sind, werden für die Bildungsstatistiken Französisch und Deutsch als Fremdsprache gezählt. Da einige Sprachen in der Europäischen Union etwa Deutsch, Französisch, Griechisch und Niederländisch in mehr als einem Land verbreitet gesprochen werden, gibt es mehr EU- Mitgliedstaaten (27) als Amtssprachen (23): Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Irisch, Italienisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch. Neben den Amtssprachen gibt es mehr als 60 Regional- und Minderheitensprachgemeinschaften. Etwa 40 Millionen Menschen sprechen gewöhnlich eine Regional- oder Minderheitensprache. Weitere Informationen zum Thema "Fremdsprachen" erhalten Sie hier... ( node/70664) Tabelle: Fremdsprachen Die am häufigsten erlernten Fremdsprachen, in Prozent der Schüler, ausgewählte europäische Staaten, 2009 Primar- und Sekundarstufe I am häufigsten erlernte Fremdsprache, in % der Schüler am zweithäufigsten erlernte Fremdsprache, in % der Schüler Europäische Union 82 Englisch 16 Französisch Belgien 1 28 Französisch 20 Niederländisch Bulgarien 77 Englisch 15 Russisch Dänemark 79 Englisch 29 Deutsch Deutschland 80 Englisch 17 Französisch Estland 2 78 Englisch 33 Russisch Finnland 79 Englisch 36 Schwedisch Frankreich 3 43 Englisch 15 Spanisch Griechenland 2 96 Englisch 37 Französisch Großbritannien 39 Französisch 11 Spanisch Irland 4 19 Französisch 6 Deutsch Island 78 Englisch 42 Dänisch

277 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 277 Italien 99 Englisch 29 Französisch Kroatien 93 Englisch 31 Deutsch Lettland 78 Englisch 31 Russisch Litauen 86 Englisch 41 Russisch Luxemburg Deutsch 90 Französisch Malta Englisch 31 Italienisch Mazedonien, ehem. j.r. 91 Englisch 22 Französisch Niederlande Norwegen 100 Englisch 9 Spanisch Österreich 98 Englisch 2 Italienisch Polen 81 Englisch 17 Deutsch Rumänien 71 Englisch 53 Französisch Schweden 86 Englisch 16 Spanisch Slowakei 67 Englisch 20 Deutsch Slowenien 65 Englisch 14 Deutsch Spanien 99 Englisch 18 Französisch Tschechische Republik 75 Englisch 16 Deutsch Türkei 62 Englisch Ungarn 49 Englisch 28 Deutsch Zypern 72 Englisch 36 Französisch Sekundarstufe II am häufigsten erlernte Fremdsprache, in % der Schüler am zweithäufigsten erlernte Fremdsprache, in % der Schüler Europäische Union 95 Englisch 27 Deutsch Belgien 1 95 Englisch 49 Französisch Bulgarien 100 Englisch 41 Deutsch Dänemark 92 Englisch 35 Deutsch Deutschland 92 Englisch 28 Französisch Estland 2 96 Englisch 65 Russisch Finnland 100 Englisch 92 Schwedisch Frankreich Englisch 65 Spanisch Griechenland 2 95 Englisch 8 Französisch Großbritannien 29 Französisch 11 Deutsch Irland 4 58 Französisch 16 Deutsch Island 73 Englisch 44 Dänisch

278 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 278 Italien 97 Englisch 20 Französisch Kroatien 99 Englisch 63 Deutsch Lettland 97 Englisch 54 Russisch Litauen 91 Englisch 35 Russisch Luxemburg Deutsch 100 Französisch Malta 6 36 Englisch 5 Französisch Mazedonien, ehem. j.r. Niederlande 100 Englisch 70 Deutsch Norwegen 45 Englisch 21 Spanisch Österreich 98 Englisch 43 Französisch Polen 92 Englisch 54 Deutsch Rumänien 98 Englisch 85 Französisch Schweden 100 Englisch 43 Spanisch Slowakei 98 Englisch 68 Deutsch Slowenien 93 Englisch 66 Deutsch Spanien 94 Englisch 27 Französisch Tschechische Republik 100 Englisch 61 Deutsch Türkei 82 Englisch 15 Deutsch Ungarn 79 Englisch 49 Deutsch Zypern 91 Englisch 41 Französisch 1 in Belgien sind die offiziellen Sprachen Niederländisch, Französisch und Deutsch; insbesondere gilt Französisch im flämischen Teil Belgiens als Fremdsprache und Niederländisch gilt in der belgisch französischen Gemeinschaft als Fremdsprache statt ohne Primarstufe 4 alle Schüler in Irland lernen in der Primar- und Sekundarstufe Irisch; Irisch und Englisch sind die Amtssprachen. 5 obwohl die offiziellen Sprachen in Luxemburg Französisch, Deutsch und Luxemburgisch sind, werden für die Bildungsstatistiken Französisch und Deutsch als Fremdsprache gezählt statt 2009 Quelle: Eurostat: Pressemitteilung: Europäischer Tag der Sprachen, 09/2011, dort: UNESCO/ OECD/Eurostat gemeinsame Datenerhebung über Bildungs- und Fortbildungssysteme Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-ncnd/3.0/de/ (

279 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 279 Internetnutzung Bezogen auf das Jahr 2010 nutzten in Deutschland 74 Prozent der 16- bis unter 75-Jährigen regelmäßig das Internet. EU-weit lag der entsprechende Wert bei 65 Prozent.

280 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 280 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/06%20internetnutzung_0.pdf)

281 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 281 Fakten Bezogen auf das Jahr 2010 nutzten in Deutschland 74 Prozent der 16- bis unter 75-Jährigen regelmäßig das Internet (2003: 44 Prozent, 2004: 50 Prozent). EU-weit lag der entsprechende Wert bei 65 Prozent (2004: 36 Prozent). Unter den 32 Staaten, zu denen Eurostat Daten zur Verfügung stellt, standen mit Island (92 Prozent) und Norwegen (90 Prozent) zwei Nicht-EU-Staaten an der Spitze. Darauf folgten die Niederlande und Schweden (jeweils 88 Prozent) sowie Dänemark und Luxemburg (jeweils 86 Prozent). In den Nicht-EU-Staaten Kroatien und Mazedonien (ehem. j.r.) nutzte nur die Hälfte der 16- bis unter 75-Jährigen das Internet regelmäßig (51 bzw. 50 Prozent). In Italien (48 Prozent), Portugal (47 Prozent), Bulgarien (42 Prozent) und Griechenland (41 Prozent) waren es sogar weniger als die Hälfte. Schließlich nutzte im Jahr 2010 in Rumänien lediglich rund ein Drittel das Internet regelmäßig (34 Prozent), nur in der Türkei waren es mit 33 Prozent der 16- bis unter 75-Jährigen noch weniger. 26 Prozent der 16- bis unter 75-jährigen Personen in der EU nutzten 2010 das Internet nie. Im Jahr 2005 lag der Anteil mit 43 Prozent noch deutlich höher. In sechs der 32 hier betrachteten Staaten lag der Anteil der 16- bis unter 75-Jährigen, die das Internet im Jahr 2010 nie nutzten, bei weniger als 10 Prozent, in weiteren sechs bei weniger als 20 Prozent. In der Türkei (58 Prozent), Rumänien (57 Prozent), Griechenland (52 Prozent) und Bulgarien (51 Prozent) nutzten hingegen mehr als die Hälfte der 16- bis unter 75-Jährigen das Internet nie. In Deutschland hatten Prozent keine Interneterfahrung, 2005 waren es noch 29 Prozent. Allerdings bestehen dabei große Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nutzten im Jahr 2010 in Deutschland 42 Prozent der 55 bis unter 75-Jährigen das Internet nie, bei den jüngeren Altersklassen lag der Anteil hingegen jeweils unter 10 Prozent. In der EU konnten im Jahr Prozent der 16- bis unter 75-Jährigen zu Hause auf das Internet zurückgreifen (Deutschland: 75 Prozent). 28 Prozent hatten am Arbeitsplatz einen Internetzugang (Deutschland: 33 Prozent). Den Internetzugang in Bildungseinrichtungen oder anderen Orten konnten EU-weit 8 bzw. 9 Prozent der 16- bis unter 75-jährigen Bevölkerung nutzen (Deutschland: 6 bzw. 10 Prozent). Der Anteil der Personen, die am Arbeitsplatz über einen Internetzugang verfügen, stieg EU-weit zwischen 2004 und 2010 von 18 auf 28 Prozent. Noch einen Schritt weiter gehen die Unternehmen, die ihre Beschäftigten von zu Hause aus auf die IT-Systeme des Unternehmens zugreifen lassen. Bei Großunternehmen mit 250 oder mehr Beschäftigten galt dies EU-weit im Jahr 2006 für mehr als die Hälfte aller Unternehmen (55 Prozent), bei mittleren Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) waren es 30 Prozent und bei Kleinunternehmen (10 bis 49 Beschäftigte) immerhin noch 13 Prozent. Auf der Ebene der einzelnen EU-Staaten erzielte Dänemark im Jahr 2006 bei allen drei Unternehmensklassen die höchsten Werte. Darauf folgten Schweden und die Niederlande auf Platz zwei oder drei. Finnland war im selben Jahr immer unter den Top 5 zu finden, für Großbritannien galt dies bei den Groß- und Kleinunternehmen (Mittlere Unternehmen: Rang 6 innerhalb der EU). Auf der anderen Seite war der Anteil der Unternehmen, die ihre Beschäftigten von zu Hause aus auf die IT- Systeme des Unternehmens zugreifen lassen, in Polen, Italien, Rumänien und Lettland besonders niedrig diese vier Staaten belegten bei allen drei Unternehmensklassen einen der letzten fünf Plätze unter den 27 Mitgliedstaaten der EU.

282 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 282 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Einzelpersonen, die das Internet regelmäßig nutzen, nach Geschlecht und nach Art der Verbindung, Personen die das Internet nie nutzen, Einzelpersonen, die das Internet nutzen, nach Ort der Nutzung, Unternehmen mit Beschäftigten, die von zu Hause aus auf die IT- Systeme des Unternehmens zugreifen, 2006 (Stand: 11/2011); Statistische Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 319, 09/2011 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Als Personen, die das Internet regelmäßig nutzen, gelten Privatpersonen im Alter von 16 bis unter 75 Jahren, die in den drei Monaten vor der Erhebung durchschnittlich einmal pro Woche auf das Internet zugegriffen haben. Einbezogen sind alle Nutzungsorte und Zugangsverfahren. Personen, die das Internet nie nutzen, sind Privatpersonen, die nie das Internet genutzt haben weder zu Hause oder bei der Arbeit noch anderswo, weder für private noch für dienstliche Zwecke. Informationen zur "Internetnutzung nach Nutzungsart" erhalten Sie hier... ( node/135815) Tabelle: Internetnutzung Europäische Union und ausgewählte europäische Staaten, 2010 Personen die das Internet regelmäßig nutzen* Personen die das Internet nie nutzen** in Prozent Europäische Union Island 92 5 Norwegen 90 5 Niederlande 88 8 Schweden 88 7 Dänemark 86 9 Luxemburg 86 8 Finnland Großbritannien Belgien Frankreich Deutschland Slowakei Estland Österreich Slowenien Irland 63 27

283 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 283 Lettland Ungarn Malta Litauen Spanien Tschechische Republik Polen Kroatien Mazedonien, ehem. J.R Zypern Italien Portugal Bulgarien Griechenland Rumänien Türkei * alle Privatpersonen im Alter von 16 bis unter 75 Jahren, die in den drei Monaten vor der Erhebung durchschnittlich einmal pro Woche auf das Internet zugegriffen haben. Einbezogen sind alle Nutzungsorte und Zugangsverfahren. ** Privatpersonen, die nie das Internet genutzt haben weder zu Hause oder bei der Arbeit noch anderswo, weder für private noch für dienstliche Zwecke. Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Einzelpersonen, die das Internet regelmäßig nutzen, nach Geschlecht und nach Art der Verbindung, Personen die das Internet nie nutzen (Stand: 11/2011) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

284 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 284 Internetnutzung nach Nutzungsart Der Anteil der Internet-Nutzer fällt nicht in allen Nutzungsbereichen gleich aus. EU-weit und bezogen auf das Jahr 2010 nutzten 61 Prozent der 16- bis unter 75-jährigen Bevölkerung das Internet, um s zu senden bzw. zu empfangen. Mehr als ein Drittel der Befragten gab an, "Internet-Banking" zu nutzen.

285 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 285 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/07%20internetnutzung%20nach%20nutzungsart_0.pdf)

286 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 286 Fakten Bezogen auf das Jahr 2010 nutzten in der Europäischen Union (EU) 65 Prozent der 16- bis unter 75- jährigen Bevölkerung mindestens einmal pro Woche das Internet. Werden unterschiedliche Altersgruppen betrachtet, weichen die Werte allerdings deutlich von diesem Durchschnitt ab. In der Gruppe der 16- bis unter 25-Jährigen gaben 90 Prozent an, das Internet regelmäßig zu nutzen, 78 Prozent dieser Altersgruppe waren sogar täglich online. Hingegen nutzten bei den 25- bis unter 55- Jährigen nur knapp drei Viertel mindestens einmal pro Woche das Internet (73 Prozent) und bei den 55- bis unter 75-jährigen Personen sinkt der Wert weiter auf 37 Prozent. Entsprechend gab auch mehr als die Hälfte der 55- bis unter 75-Jährigen an, das Internet zum Zeitpunkt der Erhebung noch niemals genutzt zu haben (54 Prozent). Bei den 25- bis unter 55-Jährigen galt dies für weniger als ein Fünftel (18 Prozent), bei den 16- bis unter 25-Jährigen sogar nur für 4 Prozent. Allerdings ändern sich diese Werte nicht nur durch ein "Nachrücken" der jüngeren Jahrgänge: Bezogen auf das Jahr 2005 gaben noch 73 Prozent der 55- bis unter 75-Jährigen an, noch nie das Internet genutzt zu haben also 19 Prozentpunkte mehr als bei der Erhebung für das Jahr Der Anteil der Internet-Nutzer fällt jedoch nicht in allen Nutzungsbereichen gleich aus. Im Gegenteil bestehen große Unterschiede zwischen den einzelnen Nutzungsarten. EU-weit und bezogen auf das Jahr 2010 nutzten 61 Prozent der 16- bis unter 75-jährigen Bevölkerung das Internet, um s zu senden bzw. zu empfangen. 56 Prozent suchten online nach Informationen über Waren und Dienstleistungen. Und mehr als ein Drittel der Befragten gab an, "Internet-Banking" zu nutzen (36 Prozent) ein hoher Wert, wenn berücksichtigt wird, dass es sich bei Bankgeschäften um einen sensiblen Bereich handelt, der viel Vertrauen voraussetzt. Mit 44 Prozent war Internet-Banking in der Gruppe der 25- bis unter 55-Jährigen am weitesten verbreitet. Allerdings hat sich der entsprechende Wert sowohl bei der jüngeren als auch bei der älteren Altersgruppe zwischen 2005 und 2010 mehr als verdoppelt und zwar von 16 auf 34 Prozent bzw. von 10 auf 21 Prozent. Rund ein Drittel der 16- bis unter 75-jährigen Bevölkerung nutzte bezogen auf das Jahr 2010 das Internet, um Online-Zeitungen/Nachrichtenmagazine zu lesen bzw. herunterzuladen (34 Prozent). Ebenfalls rund ein Drittel griff auf das Internet zurück, um mit staatlichen Behörden zu interagieren (32 Prozent). Dabei hatten die 55- bis unter 75-Jährigen mit 18 Prozent zwar den niedrigsten Wert von den drei Altersgruppen, mit einem Plus von 63,6 Prozent aber auch die höchste Steigerungsrate im Zeitraum 2005 bis Bei keiner der hier betrachteten Nutzungsarten ist der Einfluss des Alters größer als beim "Abspielen/ Herunterladen von Spielen, Bildern, Filmen oder Musik". Während der entsprechende Wert bei den 16- bis unter 25-Jährigen bei 61 Prozent lag, waren es bei den 25- bis unter 55-Jährigen lediglich 29 Prozent und bei den 55- bis unter 75-Jährigen sogar nur 9 Prozent. Schließlich zählte sich EU-weit knapp ein Fünftel der 16- bis unter 75-Jährigen zu den Personen, die mittels Laptop und drahtloser Internetverbindung außerhalb der Wohnung oder des Arbeitsplatzes auf das Internet zugreifen (19 Prozent). Bei den 16- bis unter 25-Jährigen galt dies für 30 Prozent, bei den 55- bis unter 75-Jährigen für 8 Prozent.

287 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 287 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Computer und das Internet: Einzelpersonen Zusammenfassung der EU Aggregate (Stand: 05/2011) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Als Personen, die das Internet regelmäßig nutzen, gelten Privatpersonen im Alter von 16 bis unter 75 Jahren, die in den drei Monaten vor der Erhebung durchschnittlich einmal pro Woche auf das Internet zugegriffen haben. Einbezogen sind alle Nutzungsorte und Zugangsverfahren. Personen, die das Internet nie nutzen, sind Privatpersonen, die nie das Internet genutzt haben weder zu Hause oder bei der Arbeit noch anderswo, weder für private noch für dienstliche Zwecke. Informationen zur "Internetnutzung in den einzelnen europäischen Staaten" erhalten Sie hier... ( Tabelle: Internetnutzung nach Nutzungsart und Altersgruppe In Prozent, Europäische Union*, 2005 und Internet-Nutzung: mindestens einmal pro Woche insgesamt bis 24 Jahre bis 54 Jahre bis 74 Jahre Internet-Nutzung: täglich insgesamt bis 24 Jahre bis 54 Jahre bis 74 Jahre Internet-Nutzung: niemals insgesamt bis 24 Jahre bis 54 Jahre bis 74 Jahre Internet-Nutzung: Senden/Empfangen von s insgesamt bis 24 Jahre bis 54 Jahre bis 74 Jahre 19 35

288 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 288 Internet-Nutzung: Suche nach Informationen über Waren und Dienstleistungen insgesamt bis 24 Jahre bis 54 Jahre bis 74 Jahre Internet-Nutzung: Internet-Banking insgesamt bis 24 Jahre bis 54 Jahre bis 74 Jahre Internet-Nutzung: Lektüre/Herunterladen von Online-Zeitungen/ Nachrichtenmagazinen insgesamt bis 24 Jahre bis 54 Jahre bis 74 Jahre 7 19 Internet-Nutzung: Interaktion mit staatlichen Behörden insgesamt bis 24 Jahre bis 54 Jahre bis 74 Jahre Internet-Nutzung: Abspielen/Herunterladen von Spielen, Bildern, Filmen oder Musik insgesamt bis 24 Jahre bis 54 Jahre bis 74 Jahre 3 9 Personen, die mittels Laptop und drahtloser Internetverbindung außerhalb der Wohnung/ des Arbeitsplatzes auf das Internet zugreifen insgesamt bis 24 Jahre bis 54 Jahre bis 74 Jahre 8 * 27 Mitgliedstaaten Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Computer und das Internet: Einzelpersonen Zusammenfassung der EU Aggregate (Stand: 05/2011)

289 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 289 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

290 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 290 Forschung und Entwicklung (FuE)

291 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 291 Forschung und Entwicklung (FuE): Finanzierung und Ausgaben Das Ziel, die FuE-Ausgaben der EU auf 3 Prozent des BIP zu erhöhen, wurde bisher nicht erreicht: Nach einem Rückgang von 1,88 auf 1,83 Prozent in den Jahren 2002 bis 2004 stiegen die Ausgaben zwar, nach Schätzungen von Eurostat entsprachen sie aber auch 2010 lediglich 2,0 Prozent des BIP. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/01%20fue%20finanzierung%20und%20ausgaben_0.pdf)

292 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 292 Fakten Die Europäische Kommission beschreibt den Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) "als kreative Arbeit zur Erweiterung des Kenntnisstands mit dem Ziel, neue Anwendungsmöglichkeiten zu ermitteln." Zudem fordert sie, "dass das in Europa vorhandene wissenschaftliche Fachwissen in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umgemünzt wird." Nach der im Jahr 2000 von den Staats- und Regierungschefs der EU beschlossenen "Lissabon-Strategie" sollten die FuE-Ausgaben der EU bis zum Jahr 2010 auf 3 Prozent des BIP erhöht werden. Die Bruttoinlandsaufwendungen für FuE Gross domestic expenditure on R&D (GERD) verteilen sich dabei auf vier separate Sektoren: die Unternehmen, den Staat, die Hochschulen sowie die privaten Organisationen ohne Erwerbszweck. Das Ziel, die GERD auf 3 Prozent zu erhöhen, wurde jedoch bisher nicht erreicht: Nach einem Rückgang der FuE-Ausgaben von 1,88 auf 1,83 Prozent des BIP in den Jahren 2002 bis 2004 stiegen die Ausgaben zwar, nach Schätzungen von Eurostat entsprachen sie aber auch 2009/2010 lediglich 2,01 bzw. 2,00 Prozent des BIP 61,5 Prozent entfielen 2010 auf den Wirtschaftssektor, 24,2 Prozent auf den Hochschul- und 13,3 Prozent auf den staatlichen Sektor. Die verbleibenden 1,0 Prozent entfielen auf dem Sektor "Private Organisationen ohne Erwerbszweck". Entsprechend wurde bei der Strategie "Europa 2020", die im Jahr 2010 die Lissabon-Strategie ablöste, das Ziel beibehalten, die FuE- Ausgaben auf 3 Prozent des BIP zu erhöhen. Auf der Ebene der einzelnen EU-Staaten gibt es allerdings drei, deren GERD bereits im Jahr 2010 bei 3 Prozent oder mehr lagen: Finnland (3,87 Prozent), Schweden (3,42 Prozent) und Dänemark (3,06 Prozent). Und auch Deutschland (2,82 Prozent) und Österreich (2,76 Prozent) waren 2010 nicht weit vom Ziel entfernt. Mit Bulgarien, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Rumänien, der Slowakei und Zypern gab es aber auch eine Reihe von Staaten, bei denen die FuE-Ausgaben weniger als 0,8 Prozent des jeweiligen BIP entsprachen. Obwohl der Unternehmenssektor den größten Anteil an den FuE-Ausgaben in der EU hat (2008: 1,21 Prozent des BIP, 2010: 1,23 Prozent), ist er im Vergleich zu dem Anteil der Unternehmen in den anderen beiden großen Forschungsstandorten USA und Japan eher niedrig (2008: 2,02 bzw. 2,7 Prozent). Die höheren Anteile des Unternehmenssektors an den FuE-Ausgaben sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass bezogen auf das BIP die FuE-Ausgaben sowohl in den USA als auch in Japan (2008: 2,79 bzw. 3,45 Prozent) höher sind als in der EU (2008: 1,92 Prozent). Bezogen auf die absoluten Werte lagen die FuE-Ausgaben der EU im Jahr 2008 mit 239,5 Milliarden Euro (2010: 245,7 Mrd. Euro) unter denen der USA (270,7 Mrd. Euro) aber über denen Japans (114,0 Mrd. Euro). Bei den FuE- Ausgaben pro Kopf im Jahr 2008 blieb die EU mit 481 Euro jedoch weit hinter den USA (889 Euro) und Japan (893 Euro) zurück. Bezogen auf die Finanzierungsquellen entfiel im Jahr 2009 mit 54,1 Prozent mehr als die Hälfte der FuE-Finanzierung der EU-27 auf den Unternehmenssektor (2008: 54,8 Prozent). Der staatliche Sektor steuerte gut ein Drittel bei (34,9 Prozent, 2008: 33,8 Prozent) und weitere 8,4 stammten aus dem Ausland. Der Rest entfiel auf private Organisationen ohne Erwerbszweck (1,6 Prozent) sowie den Hochschulsektor (1,0 Prozent). Wie bei den FuE-Ausgaben der EU ist auch bei deren Finanzierung der Anteil des Unternehmenssektors am größten, er blieb aber auch hier 2008 unter dem entsprechenden Anteil der Unternehmen in den USA und Japan (67,3 bzw. 78,2 Prozent). Entsprechend lag der Anteil des Staates an der FuE-Finanzierung in den USA (2008: 27,1 Prozent) und Japan (15,6 Prozent) deutlich unter dem in der EU.

293 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 293 Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Ausgaben für Forschung und Entwicklung, nach Leistungssektor, Bruttoinlandsausgaben für FuE (GERD) nach Finanzierungsquellen, Gesamte FuE-Ausgaben nach Leistungssektor und FuE-Aktivitätsart (Stand: 02/2012); Eurostat: Europa in Zahlen Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Weitere Informationen zu den "Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben" erhalten Sie hier... ( Weitere Informationen zu den "fünf größten Forschungssektoren" erhalten Sie hier... ( /node/135818) Weitere Informationen zur "Forschungsintensität" erhalten Sie hier... ( node/135820) Tabelle: Forschung und Entwicklung (FuE): Finanzierung und Ausgaben Nach Sektoren, Finanzierung/Ausgaben in absoluten Zahlen, Anteile in Prozent, Europäische Union (EU-27), 2009 Finanzierung in Mio. Euro Anteile in Prozent insgesamt ,0 Unternehmenssektor ,1 staatlicher Sektor ,9 Ausland ,4 private Organisationen ohne Erwerbszweck ,6 Hochschulsektor ,0 Ausgaben in Mio. Euro Anteile in Prozent insgesamt ,0 Wirtschaftssektor ,7 Hochschulsektor ,1 staatlicher Sektor ,2 private Organisationen ohne Erwerbszweck ,0 Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Tabellen aus "Forschung und Entwicklung" (Stand: 02/2012)

294 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 294 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

295 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 295 Firmensitz der nach FuE-Ausgaben größten Unternehmen Die Unternehmen mit Sitz in Europa, die am meisten für Forschung und Entwicklung ausgeben, investierten 2010 gut 162 Mrd. Euro in FuE. Dabei stammten gut drei Viertel der Ausgaben von Unternehmen mit Sitz in einem von nur fünf Staaten. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/02%20fue%20firmensitze_0.pdf)

296 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 296 Fakten Die Höhe der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) wird von mehreren Faktoren bestimmt. Dazu gehören das Forschungsumfeld (etwa die Nähe zu Hochschulen, anderen spezialisierten Unternehmen oder Kapitalgebern), die infrastrukturellen Voraussetzungen, traditionelle Unternehmens- und Marktverflechtungen, Marktzugangsmöglichkeiten, das Qualifikationsniveau der Fachkräfte, der Aufbau und die Flexibilität der staatlichen Bürokratie, staatliche Förderungen, gesetzliche Auflagen sowie die allgemeinen Kosten für den Betrieb. Auch politische Stabilität und Rechtssicherheit, hier insbesondere die Wahrung von Patent-, Lizenz- und Markenrechten, beeinflussen die Investitionsentscheidungen. Die Unternehmen mit eingetragenem Firmensitz in Europa, die am meisten für Forschung und Entwicklung ausgeben, investierten im Jahr 2010 gut 162 Milliarden Euro im Bereich FuE. Nach Angaben des Joint Research Centre der Europäischen Kommission stammten dabei gut drei Viertel der FuE-Ausgaben von Unternehmen mit Sitz in einem von nur fünf Staaten: Deutschland (29,3 Prozent), Frankreich (15,5 Prozent), Großbritannien (13,6 Prozent), die Schweiz (12,7 Prozent) und die Niederlande (6,1 Prozent) zusammen 77,2 Prozent. Darauf folgten Schweden (4,7 Prozent), Italien (4,2 Prozent), Finnland (3,9 Prozent), Dänemark (2,5 Prozent) und Spanien (2,2 Prozent). Innerhalb der Gruppe der Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben sind die Investitionen in doppelter Hinsicht stark konzentriert: Zum einen tätigten im Jahr 2010 die Top 10 der größten Unternehmen also 1 Prozent 30,4 Prozent der FuE-Investitionen, bei den Top 25 waren es mit 51,1 Prozent mehr als die Hälfte der FuE-Ausgaben. Zum anderen entfielen zwei Fünftel der Investitionen der größten Unternehmen auf nur zwei Sektoren: 'Pharmaindustrie' (21,4 Prozent) und 'Automobilbau/-teile' (18,7 Prozent). Zusammen mit den Sektoren 'Telekommunikationsausrüstung/- anlagen (ohne Festnetz)' (6,9 Prozent), 'Chemie' (5,5 Prozent) sowie 'Luft- und Raumfahrt/Verteidigung' (5,3 Prozent) steigt der Anteil auf 57,8 Prozent. Bezogen auf diese fünf Forschungssektoren, in denen die größten Unternehmen 2010 am meisten investierten, konzentrieren sich die FuE-Ausgaben zum Teil sehr stark auf Unternehmen mit Sitz in einzelnen Staaten. So wurden im Jahr 2010 fast drei Viertel der FuE-Ausgaben im Bereich 'Automobilbau/-teile' von Unternehmen mit eingetragenem Firmensitz in Deutschland investiert (73,3 Prozent). Auch die Investitionen im Sektor 'Chemie' wurden von Unternehmen mit Sitz in Deutschland dominiert (61,5 Prozent). Dass in diesem Zusammenhang nicht allein die Größe der einzelnen Ökonomien entscheidet, zeigt sich bei anderen Sektoren: Im Bereich 'Telekommunikationsausrüstung/- anlagen' hatten die Unternehmen mit Sitz Finnland und Schweden einen Anteil von 43,9 bzw. 26,9 Prozent an den gesamten FuE-Ausgaben der größten Unternehmen. In der 'Pharmaindustrie' wurden 39,6 Prozent der FuE-Investitionen von Unternehmen mit Sitz in der Schweiz getätigt. Und gerade auch in neueren Branchen können die Unternehmen kleinerer Ökonomien ein relativ großes Gewicht haben: So tätigten 2010 die Unternehmen mit Sitz in Dänemark mit 55,3 Prozent deutlich mehr als die Hälfte der FuE-Ausgaben im Bereich 'Alternative Energie' (Unternehmen mit Sitz in Deutschland: 32,3 Prozent). Die Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben beschäftigten im Jahr 2010 gut 23,6 Millionen Personen. Davon entfielen 5,75 Millionen bzw. 24,3 Prozent auf Unternehmen, die ihren Sitz in Deutschland haben. Jeweils ein Fünftel entfiel auf Unternehmen mit Sitz in Großbritannien (4,74 Mio. / 20,1 Prozent) und Frankreich (4,63 Mio. / 19,6 Prozent) bei diesen Angaben werden sowohl die im Inland als auch die im Ausland beschäftigten Personen berücksichtigt. Die hohe Konzentration der FuE-Ausgaben und die große Bedeutung der Unternehmen für die Beschäftigung haben zur Folge, dass die Abhängigkeit der Staaten von einzelnen Unternehmen und deren Investitionsentscheidungen hoch ist. Je kleiner der Staat und je größer das Unternehmen, desto größer ist diese Abhängigkeit. Ein extremes Beispiel hierfür ist Finnland: In der Liste der größten FuE-Unternehmen sind 49 Unternehmen mit Sitz in Finnland vertreten, die im Jahr 2010 zusammen FuE-Investitionen in Höhe von 6,3 Milliarden Euro tätigten. Nokia hatte dabei einen Investitionsanteil

297 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 297 von 78,9 Prozent. Zudem beschäftigte Nokia im Jahr Personen rein rechnerisch entsprach das 5,3 Prozent aller Erwerbstätigen Finnlands. Datenquelle Europäische Kommission: The 2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Alle Angaben beziehen sich auf die Unternehmen, die gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) am größten sind. Die Unternehmen werden den Staaten zugeordnet, in denen sich ihr eingetragener Firmensitz befindet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die FuE- Ausgaben dieser Unternehmen sowohl im Inland als auch im Ausland getätigt werden. Ebenso beziehen sich die Angaben zur Beschäftigung auf das In- und Ausland. Um wenigstens eingeschränkt Angaben über die Unternehmen machen zu können, die ihren Sitz zwar in Europa aber außerhalb der EU haben, wurde hier das Ranking "FuE Top 1000 EU" mit dem Ranking "FuE Top 1000 Nicht-EU" des "2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard" zusammengeführt. In dem daraus resultierenden Ranking stammen 943 Unternehmen aus der EU und 57 Unternehmen aus Nicht-EU-Staaten (konkret aus Island, Liechtenstein, Norwegen, Russland, der Schweiz und der Türkei). Problematisch ist dabei, dass davon auszugehen ist, dass es einige europäische Unternehmen aus Nicht-EU-Staaten gibt, die zwar nicht in dem Ranking "FuE Top 1000 Nicht-EU" aufgeführt sind, deren FuE-Ausgaben aber trotzdem höher sind, als die einiger der 943 Unternehmen aus der EU. Demnach kann es sein, dass die hier dargestellten Anteile der Unternehmen aus den EU-Staaten etwas zu hoch und die der Unternehmen aus Nicht-EU-Staaten etwas zu niedrig angesetzt sind. Ebenso ist es möglich, dass bei einem vollständigen gesamteuropäischen Ranking neben den Unternehmen aus Island, Liechtenstein, Norwegen, Russland, der Schweiz und der Türkei auch Unternehmen aus anderen Nicht-EU-Staaten aufgeführt wären. Weitere Informationen zu den "Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben" erhalten Sie hier... ( Weitere Informationen zu den "fünf größten Forschungssektoren" erhalten Sie hier... ( /node/135818) Weitere Informationen zur "Forschungsintensität" erhalten Sie hier... ( node/135820) Tabelle: Firmensitz der nach FuE-Ausgaben größten Unternehmen* Europa**, FuE-Ausgaben in absoluten Zahlen und Anteile an den gesamten FuE-Ausgaben der größten Unternehmen in Prozent, 2010 FuE-Ausgaben, in Mio. Euro Anteile an den FuE-Ausgaben, in Prozent Deutschland ,1 29,30 Frankreich ,2 15,49 Großbritannien ,2 13,59

298 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 298 Schweiz ,6 12,75 Niederlande 9.872,6 6,09 Schweden 7.690,4 4,74 Italien 6.835,1 4,21 Finnland 6.256,6 3,86 Dänemark 4.040,0 2,49 Spanien 3.566,8 2,20 Irland 2.144,9 1,32 Belgien 2.024,0 1,25 Norwegen 914,0 0,56 Österreich 890,5 0,55 Russland 679,4 0,42 Luxemburg 585,0 0,36 Portugal 317,3 0,20 Türkei 272,0 0,17 Liechtenstein 189,2 0,12 Ungarn 139,7 0,09 Polen 99,4 0,06 Slowenien 99,2 0,06 Tschechische Republik 98,1 0,06 Griechenland 64,7 0,04 Island 42,3 0,03 Malta 14,1 0,01 insgesamt ,0 100,00 * die Größe der Unternehmen wird hier durch die Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) bestimmt. ** 943 Unternehmen, die das Ranking "FuE Top 1000 EU" anführen sowie 57 Unternehmen mit eingetragenem Firmensitz in Europa, die im Ranking "FuE Top 1000 Nicht-EU" des "2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard" aufgeführt sind. Quelle: Europäische Kommission: The 2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

299 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 299 Die fünf größten Forschungssektoren in Europa Je nach Sitz der Unternehmen konzentrieren sich die FuE-Investitionen sehr unterschiedlich auf die fünf größten Forschungssektoren. Wie in den Jahren zuvor tätigten die Unternehmen mit Firmensitz in Deutschland auch 2010 besonders hohe Investitionen im Bereich 'Automobilbau/-teile'. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/03%20fue%20forschungssektoren_0.pdf)

300 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 300 Fakten Die Unternehmen mit eingetragenem Firmensitz in Europa, die am meisten für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgeben, investierten im Jahr 2010 gut 162 Milliarden Euro im Bereich FuE. Dabei entfielen zwei Fünftel der Investitionen auf nur zwei Sektoren: 'Pharmaindustrie' (21,4 Prozent) und 'Automobilbau/-teile' (18,7 Prozent). Werden noch die Sektoren 'Telekommunikationsausrüstung/- anlagen (ohne Festnetz)' (6,9 Prozent), 'Chemie' (5,5 Prozent) sowie 'Luft- und Raumfahrt/Verteidigung' (5,3 Prozent) hinzugezählt, steigt der entsprechende Anteil auf 57,8 Prozent. Auf die Top 5 der Forschungssektoren der Unternehmen mit den größten FuE-Ausgaben folgten die Sektoren 'Elektroteile und -geräte' (3,9 Prozent), 'Banken' und 'Industriemaschinen' (jeweils 3,5 Prozent), 'Software' (2,9 Prozent) sowie 'Telekommunikation (Festnetz)' (2,7 Prozent). Die Top 10 der Forschungssektoren hatten im Jahr 2010 einen Anteil von 74,2 Prozent an den Ausgaben, die insgesamt auf die 45 hier unterschiedenen Forschungssektoren entfielen. Nach Angaben des Joint Research Centre der Europäischen Kommission stammten im Jahr 2010 knapp 95 Prozent der FuE-Ausgaben der Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben von Unternehmen, die ihren Sitz in Deutschland (29,3 Prozent), Frankreich (15,5 Prozent), Großbritannien (13,6 Prozent), der Schweiz (12,7 Prozent), den Niederlanden (6,1 Prozent), Schweden (4,7 Prozent), Italien (4,2 Prozent), Finnland (3,9 Prozent), Dänemark (2,5 Prozent) sowie Spanien (2,2 Prozent) hatten. Je nach Sitz der hier betrachteten Unternehmen konzentrierten sich im Jahr 2010 die FuE-Investitionen sehr unterschiedlich auf die fünf größten Forschungssektoren. Wie in den Jahren zuvor tätigten die Unternehmen mit eingetragenem Firmensitz in Deutschland auch 2010 besonders hohe Investitionen im Bereich 'Automobilbau/-teile' der FuE-Anteil dieses Sektors an den gesamten FuE-Ausgaben der Unternehmen mit Sitz in Deutschland lag bei 46,7 Prozent. Hingegen verteilten sich die FuE-Ausgaben der Unternehmen mit Sitz in Frankreich gleichmäßiger auf die Bereiche 'Automobilbau/-teile' (21,5 Prozent), 'Pharmaindustrie' (18,9 Prozent) und 'Telekommunikationsausrüstung/-anlagen' (10,4 Prozent). Die Pharmabranche hatte einen sehr hohen Anteil an den FuE-Ausgaben der Unternehmen mit Sitz in der Schweiz (66,3 Prozent), Dänemark (43,0 Prozent) und Großbritannien (37,4 Prozent). In den Niederlanden hatte allein durch den Luft- und Raumfahrtkonzern EADS der Sektor 'Luft- und Raumfahrt/ Verteidigung' im Jahr 2010 einen Anteil von 31,2 Prozent an den FuE-Ausgaben der hier betrachteten Unternehmen mit Sitz in den Niederlanden. Und auch in Finnland und Schweden wurde der Forschungsschwerpunkt durch einzelne Unternehmen bestimmt: Durch die Firmen Nokia und Ericsson hatte der Bereich 'Telekommunikationsausrüstung/-anlagen' im Jahr 2010 einen entsprechenden Anteil von 79,1 bzw. 39,4 Prozent. Bezogen auf die hier dargestellten Staaten war der Ausgabenanteil, der 2010 für die fünf größten Forschungssektoren aufgewendet wurde, bei den Unternehmen mit Sitz in Spanien mit Abstand am niedrigsten (7,0 Prozent), darauf folgten die Unternehmen in den Niederlanden (41,4 Prozent) und in Schweden (43,4 Prozent). Am höchsten war der entsprechende Anteil bei den Unternehmen mit Sitz in Finnland (82,0 Prozent) und der Schweiz (74,0 Prozent). Bei den Unternehmen mit Sitz in Deutschland entfielen auf die fünf größten Forschungssektoren 67,3 Prozent der FuE-Ausgaben. Auf der Ebene der einzelnen Unternehmen waren im Jahr 2010 die FuE-Ausgaben des Pharmakonzerns Roche am höchsten (7,18 Mrd. Euro). Zweiter der Branche war ebenfalls ein Unternehmen mit eingetragenem Firmensitz in der Schweiz Novartis mit 6,02 Milliarden Euro. In dem Bereich 'Automobilbau/-teile' wurde die Liste von den Automobilherstellern Volkswagen (6,26 Mrd. Euro) und Daimler (4,85 Mrd. Euro) angeführt. Nokia (4,94 Mrd. Euro) und Ericsson (3,02 Mrd. Euro) standen auf Platz eins und zwei des Sektors 'Telekommunikationsausrüstung/-anlagen'. Die nach FuE-Ausgaben größten Unternehmen des Chemiesektors waren Bayer (3,21 Mrd. Euro) und BASF (1,51 Mrd. Euro). Beim Sektor 'Luft- und Raumfahrt/Verteidigung' standen die Konzerne EADS

301 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 301 und Finmeccanica (Italien) mit FuE-Ausgaben in Höhe von 3,08 bzw. 1,97 Milliarden Euro an der Spitze. Datenquelle Europäische Kommission: The 2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Alle Angaben beziehen sich auf die Unternehmen, die gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) am größten sind. Die fünf größten Forschungssektoren sind die, in die diese Unternehmen am meisten investieren. Die Unternehmen werden den Staaten zugeordnet, in denen sich ihr eingetragener Firmensitz befindet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die FuE-Ausgaben dieser Unternehmen sowohl im Inland als auch im Ausland getätigt werden. Lesebeispiel: Von den weltweit Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben im Jahr 2010 hatten 195 ihren eingetragenen Firmensitz in Deutschland. Von den FuE-Ausgaben dieser 195 Unternehmen entfielen 46,7 Prozent auf den Forschungssektor 'Automobilbau/-teile' bzw. insgesamt 67,3 Prozent auf die fünf größten Forschungssektoren. Das nach FuE-Ausgaben größte Unternehmen mit Sitz in Deutschland Volkswagen investierte im Jahr 2008 wiederum 71 Prozent seiner FuE- Ausgaben in Europa, 11 Prozent in Nordamerika und 18 Prozent in anderen Staaten der Welt. Um wenigstens eingeschränkt Angaben über die Unternehmen machen zu können, die ihren Sitz zwar in Europa aber außerhalb der EU haben, wurde hier das Ranking "FuE Top 1000 EU" mit dem Ranking "FuE Top 1000 Nicht-EU" des "2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard" zusammengeführt. In dem daraus resultierenden Ranking stammen 943 Unternehmen aus der EU und 57 Unternehmen aus Nicht-EU-Staaten (konkret aus Island, Liechtenstein, Norwegen, Russland, der Schweiz und der Türkei). Ausgehend von diesen Unternehmen und bezogen auf den eingetragenen Firmensitz der Unternehmen gehört die Schweiz zu den zehn Staaten, auf die 2010 die größten FuE-Investitionen entfielen. Problematisch an der Zusammenführung der beiden Rankings ist, dass davon auszugehen ist, dass es einige europäische Unternehmen aus Nicht-EU-Staaten gibt, die zwar nicht in dem Ranking "FuE Top 1000 Nicht-EU" aufgeführt sind, deren FuE-Ausgaben aber trotzdem höher sind, als die einiger der 943 Unternehmen aus der EU. Allerdings kann ausgeschlossen werden, dass dadurch andere Staaten in der Grafik dargestellt werden müssten. Weitere Informationen zu den "Firmensitzen der nach FuE-Ausgaben größten Unternehmen" erhalten Sie hier... ( Weitere Informationen zu den "Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben" erhalten Sie hier... ( Weitere Informationen zur "Forschungsintensität" erhalten Sie hier... ( node/135820)

302 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 302 Tabelle: Die fünf größten Forschungssektoren* in Europa** Nach Sitz der Unternehmen***, Anteile an den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) in Prozent, 2010 Pharmaindustrie Automobilbau/-teile Telekommunikationsausrüstung/ - anlagen (ohne Festnetz) Chemie Luft- und Raumfahrt/ Verteidigung sonstige Deutschland 8,6 46,7 0,1 11,5 0,3 32,7 Frankreich 18,9 21,5 10,4 1,8 6,5 41,0 Großbritannien 37,4 0,7 1,8 0,9 5,5 53,6 Schweiz 66,3 0,4 6,4 0,9 26,0 Niederlande 0,2 1,6 8,5 31,2 58,6 Schweden 1,5 0,4 39,4 0,5 1,7 56,6 Italien 3,7 32,0 0,7 29,4 34,1 Finnland 1,3 0,2 79,1 1,3 0,1 18,0 Dänemark 43,0 1,9 0,6 0,2 54,3 Spanien 4,7 0,4 2,0 93,0 * Sektoren, in die die Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben mit Sitz in Europa 2010 am meisten investierten. ** bezogen auf 943 Unternehmen, die das Ranking "FuE Top 1000 EU" anführen sowie 57 Unternehmen mit eingetragenem Firmensitz in Europa, die im Ranking "FuE Top 1000 Nicht-EU" des "2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard" aufgeführt sind. *** ausgehend von den Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben und bezogen auf den eingetragenen Firmensitz dieser Unternehmen entfielen die größten Investitionen auf die hier dargestellten 10 Staaten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die FuE-Ausgaben der Unternehmen sowohl im Inland als auch im Ausland getätigt werden. Quelle: Europäische Kommission: The 2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

303 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 303 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben mit Sitz in Europa Mit 7,18 Milliarden Euro tätigte im Jahr 2010 kein Unternehmen mehr FuE-Ausgaben als das Pharmaunternehmen Roche. Es folgten der Automobilhersteller Volkswagen, mit Novartis wiederum ein Pharmaunternehmen, darauf das Telekommunikationsunternehmen Nokia sowie der Automobilhersteller Daimler.

304 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 304 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/04%20fue%20unternehmen_0.pdf)

305 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 305 Fakten Die Unternehmen mit eingetragenem Firmensitz in Europa, die am meisten für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgeben, investierten im Jahr 2010 gut 162 Milliarden Euro im Bereich FuE. Mit 7,18 Milliarden Euro tätigte im Jahr 2010 kein Unternehmen mehr FuE-Ausgaben als das schweizerische Pharmaunternehmen Roche der Anteil von Roche an den gesamten FuE- Investitionen der größten Unternehmen lag bei 4,43 Prozent. Es folgten der Automobilhersteller Volkswagen (6,26 Mrd. Euro / 3,86 Prozent), mit Novartis wiederum ein Pharmaunternehmen aus der Schweiz (6,02 Mrd. Euro / 3,71 Prozent), darauf das finnische Telekommunikationsunternehmen Nokia (4,94 Mrd. Euro / 3,04 Prozent), der Automobilhersteller Daimler (4,85 Mrd. Euro 2,99 Prozent) sowie die beiden Pharmaunternehmen Sanofi-Aventis und GlaxoSmithKline aus Frankreich bzw. Großbritannien (4,39 Mrd. Euro / 2,71 Prozent bzw. 4,38 / 2,70 Prozent). Drei deutsche Unternehmen Siemens, Robert Bosch und Bayer belegten die Plätze acht bis zehn, gefolgt von dem britischen Pharmaunternehmen AstraZeneca und dem Luft- und Raumfahrtkonzern EADS mit eingetragenem Firmensitz in den Niederlanden. Im Jahr 2010 investierten 31 von den Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben jeweils mehr als 1 Milliarde Euro in den Bereich FuE. Ihr Anteil an den gesamten FuE-Ausgaben der Unternehmen belief sich auf 56,1 Prozent. Bei den 28 Unternehmen, bei denen sich im selben Jahr die FuE-Ausgaben auf 500 Millionen bis eine Milliarde Euro beliefen, lag der Anteil bei 12,1 Prozent. Bei 158 Unternehmen lagen die jeweiligen FuE-Ausgaben zwischen 100 und 500 Millionen Euro und der Anteil an den gesamten FuE-Investitionen bei insgesamt 19,0 Prozent. Die verbleibenden 12,9 Prozent an den FuE-Ausgaben entfielen auf die 783 Unternehmen, deren FuE-Ausgaben jeweils bei unter 100 Millionen Euro lagen. Nach wie vor wird die Liste der Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben in der Spitze von Firmen aus den Sektoren 'Automobilbau/-teile' sowie 'Pharmaindustrie' dominiert: Von den 25 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben stammten 2010 sieben beziehungsweise sechs Unternehmen aus diesen beiden Sektoren. In der Gruppe der Unternehmen waren es 43 beziehungsweise 63 Unternehmen. Unter den Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben sind die Investitionen stark konzentriert: Im Jahr 2010 entfielen auf die Top 10 also auf 1 Prozent der Unternehmen 30,4 Prozent der FuE-Investitionen. Auf die Top 25 entfiel mehr als die Hälfte der FuE-Ausgaben (51,1 Prozent). Von den insgesamt Unternehmen hatten 195 ihren Sitz in Deutschland. Bezogen auf diese 195 Unternehmen hatten die zehn investitionsstärksten (Volkswagen, Daimler, Siemens, Robert Bosch, Bayer, BMW, Boehringer Ingelheim, SAP, Continental und BASF) einen Anteil von 68,1 Prozent an den FuE-Ausgaben. Die Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben beschäftigten im Jahr 2010 mehr als 23,6 Millionen Personen allein bei den Top 40 dieses Rankings waren es 5,4 Millionen. In Deutschland standen 2010 die Deutsche Post und Siemens mit bzw Beschäftigten an der Spitze. Die hohe Konzentration der FuE-Ausgaben und die große Bedeutung der Unternehmen für die Beschäftigung haben zur Folge, dass die Abhängigkeit der Staaten von einzelnen Unternehmen und deren Investitionsentscheidungen hoch ist. Je kleiner der Staat und je größer das Unternehmen, desto größer ist diese Abhängigkeit. Ein extremes Beispiel hierfür ist Finnland: In der Liste der größten FuE-Unternehmen sind 49 Unternehmen mit Sitz in Finnland vertreten, die im Jahr 2010 zusammen FuE-Investitionen in Höhe von 6,3 Milliarden Euro tätigten. Nokia hatte dabei einen Investitionsanteil von 78,9 Prozent. Zudem beschäftigte Nokia im Jahr Personen rein rechnerisch entsprach das 5,3 Prozent aller Erwerbstätigen Finnlands.

306 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 306 Datenquelle Europäische Kommission: The 2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Alle Angaben beziehen sich auf die Unternehmen, die gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) am größten sind. Die Unternehmen werden den Staaten zugeordnet, in denen sich ihr eingetragener Firmensitz befindet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die FuE- Ausgaben dieser Unternehmen sowohl im Inland als auch im Ausland getätigt werden. Ebenso beziehen sich die Angaben zur Beschäftigung auf das In- und Ausland. Um wenigstens eingeschränkt Angaben über die Unternehmen machen zu können, die ihren Sitz zwar in Europa aber außerhalb der EU haben, wurde hier das Ranking "FuE Top 1000 EU" mit dem Ranking "FuE Top 1000 Nicht-EU" des "2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard" zusammengeführt. In dem daraus resultierenden Ranking stammen 943 Unternehmen aus der EU und 57 Unternehmen aus Nicht-EU-Staaten (konkret aus Island, Liechtenstein, Norwegen, Russland, der Schweiz und der Türkei). Von den Unternehmen aus Nicht-EU-Staaten gehören fünf (alle mit Firmensitz in der Schweiz) zu den in der Tabelle dargestellten Top 40. Problematisch an der Zusammenführung der beiden Rankings ist, dass davon auszugehen ist, dass es einige europäische Unternehmen aus Nicht-EU-Staaten gibt, die zwar nicht in dem Ranking "FuE Top 1000 Nicht-EU" aufgeführt sind, deren FuE-Ausgaben aber trotzdem höher sind, als die einiger der 943 Unternehmen aus der EU. Allerdings würde sich dadurch die Zusammensetzung der in der Grafik dargestellten Unternehmen nicht ändern. Weitere Informationen zu den "Firmensitzen der nach FuE-Ausgaben größten Unternehmen" erhalten Sie hier... ( Weitere Informationen zu den "fünf größten Forschungssektoren" erhalten Sie hier... ( /node/135818) Weitere Informationen zur "Forschungsintensität" erhalten Sie hier... ( node/135820) Tabelle: Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben mit Sitz in Europa* Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) und Anzahl der Beschäftigten in absoluten Zahlen, 2010 eingetragener Firmensitz FuE-Ausgaben, in Mio. Euro Beschäftgte, in abs. Zahlen Roche Schweiz Volkswagen Deutschland Novartis Schweiz Nokia Finnland Daimler Deutschland Sanofi-Aventis Frankreich

307 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 307 GlaxoSmithKline Großbritannien Siemens Deutschland Robert Bosch Deutschland Bayer Deutschland AstraZeneca Großbritannien EADS Niederlande Ericsson Schweden BMW Deutschland Alcatel-Lucent Frankreich Boehringer Ingelheim Deutschland Peugeot (PSA) Frankreich Finmeccanica Italien Fiat Italien Volvo Schweden SAP Deutschland Renault Frankreich Philips Electronics Niederlande STMicroelectronics Niederlande Nestlé Schweiz Continental Deutschland BASF Deutschland Merck DE Deutschland Banco Santander Spanien Novo Nordisk Dänemark Vivendi Frankreich BT Großbritannien Unilever Großbritannien Porsche Deutschland Telefonica Spanien Royal Bank of Scotland Großbritannien France Telecom Frankreich ABB Schweiz Syngenta Schweiz Royal Dutch Shell Großbritannien * bezogen auf 943 Unternehmen, die das Ranking "FuE Top 1000 EU" anführen sowie 57 Unternehmen mit eingetragenem Firmensitz in Europa, die im Ranking "FuE Top 1000 Nicht-EU" des "2011 EU

308 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 308 Industrial R&D Investment Scoreboard" aufgeführt sind. Quelle: Europäische Kommission: The 2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

309 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 309 Forschungssektoren nach Forschungsintensität Unternehmen mit hohen FuE-Ausgaben gelten als wichtige Faktoren für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen mit hohem Qualifikationsniveau und als wichtige Grundlage für die Investitionsentscheidungen anderer Unternehmen. Dies gilt umso mehr, je größer die Forschungsintensität eines Sektors ist.

310 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 310 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/05%20fue%20forschungsintensitaet_0.pdf)

311 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 311 Fakten Im Jahr 2010 investierten die Unternehmen mit eingetragenem Firmensitz in Europa, die gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) am größten sind, gut 162 Milliarden Euro im Bereich FuE. Allein auf die beiden Sektoren 'Pharmaindustrie' und 'Automobilbau/-teile' entfielen dabei zwei Fünftel der Investitionen (21,4 bzw. 18,7 Prozent). Knapp ein weiteres Fünftel wurde in den drei Bereichen 'Telekommunikationsausrüstung/-anlagen (ohne Festnetz)', 'Chemie' sowie 'Luft- und Raumfahrt/Verteidigung' investiert (6,9, 5,5 bzw. 5,3 Prozent). Darauf folgten die Forschungssektoren 'Elektroteile und -geräte' (3,9 Prozent), 'Banken' und 'Industriemaschinen' (jeweils 3,5 Prozent), 'Software' (2,9 Prozent) sowie 'Telekommunikation (Festnetz)' (2,7 Prozent). Die Top 10 der Forschungssektoren hatten im Jahr 2010 einen Anteil von 74,2 Prozent an den FuE-Ausgaben, die die hier betrachteten Unternehmen in insgesamt 45 unterschiedlichen Forschungssektoren tätigten. Unternehmen mit hohen FuE-Ausgaben gelten als wichtige Faktoren für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen mit hohem Qualifikationsniveau und als wichtige Grundlage für die Investitionsentscheidungen anderer Unternehmen. Dies gilt umso mehr, je größer die Forschungsintensität eines Sektors ist. Die Forschungsintensität einer Branche kann dabei auf verschiedene Weise gemessen werden. Hier wird zum einen der Anteil der FuE-Ausgaben der Unternehmen am jeweiligen Nettoumsatz betrachtet, zum anderen werden die FuE-Ausgaben auf die Beschäftigtenzahlen bezogen. Ausgehend von insgesamt 45 Forschungssektoren waren die fünf größten Forschungssektoren im Jahr 2010 auch in Bezug auf die Forschungsintensität bei beiden Messmethoden unter den Top 20. Dabei war die Forschungsintensität bei der 'Pharmaindustrie' am höchsten: Die FuE-Ausgaben entsprachen 14,9 Prozent des Nettoumsatzes bzw. wurden pro Beschäftigen durchschnittlich Euro im Bereich FuE investiert. Darauf folgten die Sektoren 'Telekommunikationsausrüstung/-anlagen (ohne Festnetz)' (13,0 Prozent / Euro), 'Luft- und Raumfahrt/Verteidigung' (5,6 Prozent / Euro), 'Automobilbau/-teile' (4,7 Prozent / Euro) sowie 'Chemie' (2,8 Prozent / Euro). In nur einer Branche war die Forschungsintensität 2010 höher als bei der 'Pharmaindustrie': Im Bereich 'Biotechnologie' entsprachen die FuE-Ausgaben 23,6 Prozent des Nettoumsatzes der Unternehmen bzw. wurden pro Beschäftigen durchschnittlich Euro im Bereich FuE investiert. Das nach FuE-Ausgaben größte Unternehmen des Jahres 2010, der Pharmakonzern Roche, investierte knapp 7,2 Milliarden Euro im Bereich FuE. Damit entsprachen die FuE-Ausgaben 18,9 Prozent des Nettoumsatzes bzw. wurden pro Beschäftigen durchschnittlich Euro investiert. Beim Automobilhersteller Volkswagen entsprachen die FuE-Investitionen in Höhe von 6,26 Milliarden Euro 4,9 Prozent des Nettoumsatzes. Bezogen auf die knapp Beschäftigten bei VW wurden 2010 pro Kopf Euro im Bereich FuE investiert. Ausgehend von der Höhe der gesamten FuE- Ausgaben folgten das Pharmaunternehmen Novartis (6,02 Mrd. Euro / 16,0 Prozent / Euro), das Telekommunikationsunternehmen Nokia (4,94 Mrd. Euro / 11,6 Prozent / Euro) sowie der Automobilhersteller Daimler (4,85 Mrd. Euro / 5,0 Prozent / Euro).

312 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 312 Datenquelle Europäische Kommission: The 2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Alle Angaben beziehen sich auf die Unternehmen, die gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) am größten sind und die ihren eingetragenen Firmensitz in Europa haben. Die Größe der Forschungssektoren bemisst sich an den gesamten FuE-Ausgaben der Unternehmen in den einzelnen Sektoren. Dabei werden sowohl die Investitionen im Inland als auch die im Ausland berücksichtigt. Ebenso beziehen sich die Angaben zur Beschäftigung auf das In- und Ausland. Um wenigstens eingeschränkt Angaben über die Unternehmen machen zu können, die ihren Sitz zwar in Europa aber außerhalb der EU haben, wurde hier das Ranking "FuE Top 1000 EU" mit dem Ranking "FuE Top 1000 Nicht-EU" des "2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard" zusammengeführt. In dem daraus resultierenden Ranking stammen 943 Unternehmen aus der EU und 57 Unternehmen aus Nicht-EU-Staaten (konkret aus Island, Liechtenstein, Norwegen, Russland, der Schweiz und der Türkei) die hier gemachten Angaben beziehen sich ausschließlich auf dieses Ranking. Problematisch an der Zusammenführung der beiden Rankings ist, dass davon auszugehen ist, dass es einige europäische Unternehmen aus Nicht-EU-Staaten gibt, die zwar nicht in dem Ranking "FuE Top 1000 Nicht-EU" aufgeführt sind, deren FuE-Ausgaben aber trotzdem höher sind, als die einiger der 943 Unternehmen aus der EU. Es ist daher davon auszugehen, dass es bei einem vollständigen gesamteuropäischen Ranking zu leichten Verschiebungen bei der Gewichtung der Forschungssektoren und der Bemessung der Forschungsintensität kommen würde. Grundlegende Änderungen sind dabei allerdings nicht zu erwarten. Weitere Informationen zu den "Firmensitzen der nach FuE-Ausgaben größten Unternehmen" erhalten Sie hier... ( Weitere Informationen zu den "Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben" erhalten Sie hier... ( Weitere Informationen zu den "fünf größten Forschungssektoren" erhalten Sie hier... ( /node/135818) Tabelle: Forschungssektoren* nach Forschungsintensität Europa**, 2010 FuE-Ausgaben pro Beschäftigten, in Euro Forschungssektor/ -branche Anteil der FuE- Ausgaben am Nettoumsatz, in Prozent Biotechnologie 23, Pharmaindustrie 14, Halbleiterindustrie 14, Software 13, Telekommunikationsausrüstung/-anlagen (ohne Festnetz) 13,0

313 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) Computer Hardware 7, Elektronische Geräte/Ausrüstung 6, Freizeitwaren 6, Luft- und Raumfahrt/ Verteidigung 5, Automobilbau/-teile 4, Elektroteile und -geräte 4, Elektronische Büro- und Betriebsausstattung 4, Nutzfahrzeuge 4, Gesundheitsdienst- leistungen und -geräte 4, Alternative Energie 4, Computer- dienstleistungen 3, Chemie 2, Medien 2, Industriemaschinen 2, Haushaltsgüter/ Wohnungsbau 2,2 * hier sind die 20 forschungsintensivsten von insgesamt 45 Sektoren dargestellt, in die die Unternehmen mit den höchsten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) mit Sitz in Europa 2010 am meisten investierten. ** bezogen auf 943 Unternehmen, die das Ranking "FuE Top 1000 EU" anführen sowie 57 Unternehmen mit eingetragenem Firmensitz in Europa, die im Ranking "FuE Top 1000 Nicht- EU" des "2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard" aufgeführt sind. Quelle: Europäische Kommission: The 2011 EU Industrial R&D Investment Scoreboard Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-ncnd/3.0/de/ (

314 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 314 Energie

315 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 315 Primärenergie-Versorgung* pro Kopf EU-weit lag die Primärenergie-Versorgung pro Kopf im Jahr 2009 bei 3,31 Tonnen Öläquivalent. Sie lag damit knapp 90 Prozent über dem weltweiten Durchschnitt (1,76 t pro Kopf). Fakten Nach Angaben der International Energy Agency (IEA) lag die weltweite Versorgung mit Primärenergie im Jahr 2009 bei Millionen Tonnen Öläquivalent. Davon entfielen 13,6 Prozent auf die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Werden zu den 27 EU-Staaten noch 16 weitere europäische Staaten hinzugezählt (siehe Tabelle unten), steigt der Anteil an der weltweiten Primärenergie-Versorgung um 8,2 Prozentpunkte auf gut ein Fünftel (21,9 Prozent). Dabei ist allerdings zu beachten, dass allein Russland den Anteil um 5,3 Prozentpunkte erhöht. Bezogen auf die Primärenergie-Versorgung waren die absoluten Werte im Jahr 2009 in Russland (647 Millionen Tonnen Öläquivalent), Deutschland (319 Mio. t), Frankreich (256 Mio. t), Großbritannien (197 Mio. t) und Italien (165 Mio. t) am höchsten. Wird jedoch die Primärenergie-Versorgung pro Kopf betrachtet, ändert sich die Reihenfolge deutlich: In Island erreichte die Primärenergie-Versorgung mit 16,36 Tonnen Öläquivalent pro Kopf (2009) den mit Abstand höchsten Wert. Darauf folgten Luxemburg (8,00 t pro Kopf), Finnland (6,23 t pro Kopf), Norwegen (5,89 t pro Kopf) sowie Belgien (5,32 t pro Kopf). Rang 4 und 5 innerhalb der EU belegten Schweden (4,91 t pro Kopf) und die Niederlande (4,74 t pro Kopf). Auf der anderen Seite der Skala standen mit Albanien (0,54 t pro Kopf), der Republik Moldau (0,69 t pro Kopf), Georgien (0,73 t pro Kopf), Armenien (0,80 t pro Kopf) sowie Aserbaidschan (1,35 t pro Kopf) fünf Nicht-EU-Mitglieder. Bezogen auf die EU-27-Staaten war die Primärenergie-Versorgung pro Kopf in Rumänien (1,60 t pro Kopf), Lettland (1,87 t pro Kopf), Malta (1,93 t pro Kopf), Portugal (2,27 t pro Kopf) und Bulgarien (2,30 t pro Kopf) am niedrigsten. EU-weit lag die Primärenergie-Versorgung pro Kopf im Jahr 2009 bei 3,31 Tonnen Öläquivalent. Sie lag damit knapp 90 Prozent über dem weltweiten Durchschnitt (1,76 t pro Kopf). Die pro Kopf Primärenergie-Versorgung der 43 hier betrachteten Staaten war mit 3,24 Tonnen Öläquivalent fast so hoch wie der EU-Durchschnitt. Dabei waren die oben genannten Top-Verbraucher Russland (4,56 t pro Kopf, Rang 8) und Frankreich (4,10 t pro Kopf, Rang 9) in der Gruppe der zehn Staaten mit der höchsten Primärenergie-Versorgung pro Kopf. Deutschland belegte den 11. Rang (3,88 t pro Kopf), Großbritannien (3,19 t pro Kopf, Rang 18) und Italien (2,74 t pro Kopf, Rang 23) lagen hingegen im Mittelfeld.

316 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 316 Datenquelle International Energy Agency (IEA): Energy Statistics Division 08/2011, OECD/IEA; Eurostat: Online- Datenbank: Bevölkerung am 1. Januar nach Alter und Geschlecht (Stand: 10/2011); United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2011). World Population Prospects: The 2010 Revision Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Informationen zum "Energiemix der EU-27" erhalten Sie hier... ( Informationen zum "Energiemix und der Primärenergie-Versorgung einzelner europäischer Staaten" erhalten Sie hier... ( Primärenergie ist die von noch nicht weiterbearbeiteten Energieträgern stammende Energie. Primärenergieträger sind zum Beispiel Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Wasser, Wind, Kernbrennstoffe, Solarstrahlung und so weiter. Aus der Primärenergie wird durch Aufbereitung zum Beispiel in Kraftwerken oder Raffinerien die Endenergie (Sekundärenergie). Die Form der Energie, in der sie tatsächlich vom Anwender verwendet wird, wird Nutzenergie genannt. Ein Beispiel: Rohöl (Primärenergie) wird zu Heizöl (Endenergie/Sekundärenergie) wird zu Wärme (Nutzenergie). Nach der IEA entspricht die Primärenergie-Versorgung der Primärenergie-Produktion zuzüglich der Importe und abzüglich der Exporte; zudem wird die Veränderung der Lagerbestände bei Produzenten, Importeuren, großen Konsumenten etc. eingerechnet. Bei den Angaben zur Primärenergie-Versorgung ist zu beachten, dass es unterschiedliche Methoden zur Bestimmung des Primärenergieäquivalents von Strom gibt. Je nach Methode erhöht/verringert sich der Anteil der Kernenergie bzw. der erneuerbaren Energien an der gesamten Primärenergie- Versorgung. Die IEA verwendet die sogenannte Wirkungsgradmethode. Weitere Informationen zur "Wirkungsgrad- bzw. Substitutionsmethode" erhalten Sie hier... ( Tabelle: Primärenergie-Versorgung* pro Kopf EU-27, weltweit und ausgewählte europäische Staaten, in Tonnen Öläquivalent pro Jahr, 2009 EU-27 3,31 Welt** 1,76 Island 16,36 Luxemburg 8,00 Finnland 6,23 Norwegen 5,89 Belgien 5,32 Schweden 4,91 Niederlande 4,74 Russland 4,56 Frankreich 4,10 Tschechische Republik 4,01

317 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 317 Deutschland 3,88 Österreich 3,79 Estland 3,54 Schweiz 3,50 Slowenien 3,43 Dänemark 3,38 Irland 3,22 Großbritannien 3,19 Zypern 3,14 Slowakei 3,09 Belarus 2,77 Spanien 2,76 Italien 2,74 Griechenland 2,61 Ukraine 2,51 Litauen 2,50 Ungarn 2,48 Polen 2,46 Bulgarien 2,30 Portugal 2,27 Serbien 1,97 Kroatien 1,96 Malta 1,93 Lettland 1,87 Rumänien 1,60 Bosnien und Herzegowina 1,55 Türkei 1,37 Mazedonien, ehem. j.r. 1,36 Aserbaidschan 1,35 Armenien 0,80 Georgien 0,73 Moldau, Republik 0,69 Albanien 0,54 * Primärenergie ist die von noch nicht weiterbearbeiteten Energieträgern stammende Energie. Primärenergie-Versorgung = Primärenergie-Produktion + Importe - Exporte +/- Veränderung der Lagerbestände. ** Bevölkerung: 2010, Quelle: United Nations Department of Economic and Social Affairs, Population

318 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 318 Division (2011). World Population Prospects: The 2010 Revision Quelle: International Energy Agency (IEA): Energy Statistics Division 08/2011, ; OECD/IEA; Eurostat: Online-Datenbank: Bevölkerung am 1. Januar nach Alter und Geschlecht (Stand: 10/2011)

319 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 319 Energiemix EU Von der Primärenergie-Versorgung der EU-27 basierten im Jahr ,7 Prozent auf Öl, 25,1 Prozent auf Gas, 16,1 Prozent auf Kohle, 14,1 Prozent auf Kernenergie und 9,9 Prozent auf erneuerbaren Energien. Fakten Weltweit lag die Versorgung mit Primärenergie im Jahr 2009 bei Millionen Tonnen Öläquivalent. Davon entfielen laut der International Energy Agency (IEA) 13,6 Prozent auf die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) 1.655,8 Millionen Tonnen Öläquivalent. Von der Primärenergie- Versorgung der EU-27 basierten 34,7 Prozent auf Öl, 25,1 Prozent auf Gas, 16,1 Prozent auf Kohle, 14,1 Prozent auf Kernenergie, 7,0 Prozent auf Biomasse, Biogas und biologisch abbaubaren Abfällen (Biomasse einschließlich Biokraftstoffe; Abfälle ohne Industrieabfälle), 1,7 Prozent auf Wasserkraft, 0,8 Prozent auf Solar-, Wind- und Meeresenergie sowie 0,4 Prozent auf geothermischer Energie. Wird die Energie auf Basis von Wasserkraft, Biomasse, Biogas und biologisch abbaubaren Abfällen uneingeschränkt zu den erneuerbaren Energien hinzugezählt, lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Primärenergie-Versorgung der EU-27 im Jahr 2009 bei 9,9 Prozent. Nach Angaben der IEA entfielen davon 70,6 Prozent auf Biomasse, Biogas und biologisch abbaubare Abfälle, 17,3 Prozent auf Wasserkraft und 12,1 Prozent auf neue erneuerbare Energien (Geothermie, Solar-, Wind- und Meeresenergie). Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die traditionelle Nutzung von Biomasse und auch die Nutzung der Wasserkraft nicht immer nachhaltig sind. Vor allem die Nutzung der Wasserkraft durch große Staudämme geht häufig mit negativen ökologischen Folgen einher. Das Gleiche gilt für Biokraftstoffe, bei denen die Ökobilanz stark von der Rohstoffbasis, der Herstellung und Herkunft der Biokraftstoffe sowie der gewählten Anbaufläche abhängt. Auf der Ebene der einzelnen europäischen Staaten unterscheidet sich der Energiemix teilweise erheblich. So lag der Anteil von Öl an der Primärenergie-Versorgung in Malta bei 99,9 und in Zypern bei 95,1 Prozent. Die Hälfte oder mehr machte der entsprechende Anteil im Jahr 2009 aber auch in Luxemburg (58,7 Prozent), Griechenland (53,6 Prozent) und Irland (50,0 Prozent) aus. In sieben weiteren Staaten lag der Anteil zwischen 40 und 50 Prozent, in weiteren zehn zwischen 30 und 40 Prozent darunter Deutschland mit 33,0 Prozent. Mehr als die Hälfte betrug der Anteil von Gas an der Primärenergie-Versorgung im Jahr 2009 in Aserbaidschan (68,7 Prozent), der Republik Moldau (60,5 Prozent), Belarus (54,9 Prozent), Armenien (54,2 Prozent) und Russland (54,1 Prozent). Aber auch in den EU-Staaten Niederlande (44,7 Prozent), Großbritannien (39,7 Prozent) und Italien (38,8 Prozent) lag der Anteil deutlich über dem weltweiten sowie dem europäischen Durchschnitt. In Deutschland basierten im Jahr ,0 Prozent der Primärenergie-Versorgung auf Gas. Kohle ist der wichtigste Energieträger in Bosnien und Herzegowina (65,2 Prozent), Estland (63,2 Prozent), Serbien (55,5 Prozent) und Polen (54,4 Prozent). In Deutschland lag der Anteil der Kohle an der Primärenergie-Versorgung 2009 bei 22,5 Prozent damit belegte Deutschland den 7. Rang innerhalb der EU-27. Keiner der 43 betrachten Staaten setzt bei der Versorgung mit Primärenergie so stark auf Kernenergie

320 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 320 wie Frankreich die Kernenergie hatte hier 2009 einen Anteil von 41,7 Prozent. Bei einem Viertel oder mehr lag der Anteil der Kernenergie auch in Litauen (34,3 Prozent), Schweden (29,9 Prozent), der Schweiz (26,9 Prozent) und Armenien (25,0 Prozent). Ferner gab es 2009 vier weitere Staaten Bulgarien, die Slowakei, Belgien und Slowenien, in denen der entsprechende Anteil bei mehr als 20 Prozent lag. In Deutschland beruhten 11,0 Prozent der Primärenergie-Versorgung auf Kernenergie. Im Vergleich zu den anderen Staaten war der Anteil von Biomasse, Biogas und biologisch abbaubaren Abfällen an der Primärenergie-Versorgung in Lettland (30,0 Prozent), Schweden (22,9 Prozent) und Finnland (20,9 Prozent) am größten. Es folgten mit Österreich, Dänemark, Estland, Portugal, Albanien, Georgien und Rumänien sieben weitere Staaten, in denen der entsprechende Anteil 2009 bei mehr als 10 Prozent lag (Deutschland: 7,8 Prozent). Norwegen konnte mit 38,4 Prozent weit mehr als ein Drittel der Primärenergie-Versorgung über die Wasserkraft decken. In Albanien lag der Anteil bei gut einem Viertel (26,2 Prozent), in Island (20,2 Prozent) und Georgien (20,0 Prozent) bei einem Fünftel. Mit etwas Abstand folgten darauf Schweden, die Schweiz und Österreich, wo der Anteil der Wasserkraft zwischen 12,5 und 10,9 Prozent lag. In Deutschland hat die Wasserkraft mit einem Anteil von 0,5 Prozent nahezu keine Bedeutung für die Versorgung mit Primärenergie. Schließlich hebt sich bei keinem anderen Energieträger ein Staat so deutlich von allen anderen ab, wie Island bei den neuen erneuerbaren Energien. Aufgrund der besonderen geografischen Lage bzw. den guten Voraussetzungen für die Nutzung geothermischer Energie, lag der Anteil der neuen erneuerbaren Energien in Island im Jahr 2009 bei 64,0 Prozent. In den auf Island folgenden Staaten Portugal (3,6 Prozent), Dänemark (3,3 Prozent), Italien (3,3 Prozent) und Spanien (3,1 Prozent) sinkt der Anteil bereits auf unter 4 Prozent (Deutschland 1,4 Prozent). In 29 der 43 hier betrachteten Staaten lag der Anteil der neuen erneuerbaren Energien 2009 bei 0,5 Prozent oder weniger. Auf der anderen Seite beruhte im selben Jahr in 28 Staaten mehr als die Hälfte der Primärenergie-Versorgung auf Öl und Gas. Datenquelle International Energy Agency (IEA): Energy Statistics Division 08/2011, OECD/IEA; British Petroleum (BP): Statistical Review of World Energy 2011; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU): Erneuerbare Energien in Zahlen, verschiedene Jahrgänge Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Weitere Informationen zum "Energiemix und der Primärenergie-Versorgung einzelner europäischer Staaten" erhalten Sie hier... ( Weitere Informationen zum "Anteil der erneuerbaren Energien" erhalten Sie hier... ( de/node/75139) Primärenergie ist die von noch nicht weiterbearbeiteten Energieträgern stammende Energie. Primärenergieträger sind zum Beispiel Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Wasser, Wind, Kernbrennstoffe, Solarstrahlung und so weiter. Aus der Primärenergie wird durch Aufbereitung zum Beispiel in Kraftwerken oder Raffinerien die Endenergie (Sekundärenergie). Die Form der Energie, in der sie tatsächlich vom Anwender verwendet wird, wird Nutzenergie genannt. Ein Beispiel: Rohöl (Primärenergie) wird zu Heizöl (Endenergie/Sekundärenergie) wird zu Wärme (Nutzenergie). Nach der IEA entspricht die Primärenergie-Versorgung der Primärenergie-Produktion zuzüglich der Importe und abzüglich der Exporte; zudem wird die Veränderung der Lagerbestände bei Produzenten, Importeuren, großen Konsumenten etc. eingerechnet.

321 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 321 Die von vielen internationalen Organisationen angewandte Methode zur Bestimmung des Primärenergieäquivalents von Strom ist die Wirkungsgradmethode. Bei Strom aus zum Beispiel Wasserkraft, Windenergie und Photovoltaik wird von der Endenergie mit Hilfe eines Wirkungsgrades von 100 Prozent auf die Primärenergie geschlossen. Somit entspricht zum Beispiel 1 kwh Strom aus Wasserkraft einem Primärenergieäquivalent von 1 kwh. Bei Kernenergie wird für die Festlegung des Primärenergieäquivalents hingegen ein Wirkungsgrad von 33 Prozent unterstellt 1 kwh Strom aus Kernkraft entspricht demnach einem Primärenergieäquivalent von 3,0303 kwh. Bei der Substitutionsmethode wird berechnet, welche Menge an fossilem Brennstoff durch die Nutzung von erneuerbaren Energien und Kernenergie eingespart wurde. Bei diesem Verfahren wird also davon ausgegangen, dass elektrische Energie aus nicht-fossilen Quellen eine entsprechende Erzeugung auf fossiler Basis in konventionellen Kraftwerken ersetzt. Dabei wird für die Umwandlung von fossilen Brennstoffen in Strom eine Umwandlungseffizienz von 38 Prozent angenommen (nach Angaben von BP entspricht dies dem Durchschnitt bei der Energieerzeugung aus Wärmekraft in den OECD-Ländern). Bei der Substitutionsmethode entspricht somit 1 kwh Strom einem Primärenergieäquivalent von 2,6316 kwh unabhängig davon, ob der Strom beispielsweise in einem Wasserkraftwerk oder einem Atomkraftwerk produziert wurde. Lesebeispiel: Nach Angaben des Energiekonzerns British Petroleum (BP) der die Substitutionsmethode anwendet lag im Jahr 2009 der Anteil der Energie aus Wasserkraft am weltweiten Primärenergie-Verbrauch über dem Anteil der Kernenergie (6,5 gegenüber 5,4 Prozent). Bei der IEA, die die Wirkungsgradmethode verwendet, lag der Anteil der Wasserkraft an der weltweiten Primärenergie-Versorgung hingegen deutlich unter dem Anteil der Kernenergie (2,3 gegenüber 5,8 Prozent). Im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen erfasst BP inzwischen auch den Anteil erneuerbarer Energien (konkret: Windkraft, Solarenergie, Geothermie, Biomasse und Müllverstromung) an der Stromerzeugung und den Anteil von Biokraftstoffen (konkret: Ethanol und Biodiesel) im Bereich Transport. Unter Meeresenergie wird beispielsweise die Stromerzeugung in Gezeiten-, Strömungs- und Wellenkraftwerken verstanden. Photovoltaik bezeichnet die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie mittels Solarzellen. Tabelle: Energiemix EU-27 Primärenergie-Versorgung1 in absoluten Zahlen und Anteile der Energieträger in Prozent, 2009 Primärenergie- Versorgung, in Mio. Tonnen Öläquivalent Anteile der Energieträger, in Prozent Öl 574,7 34,7 Gas 416,3 25,1 Kohle 2 266,6 16,1 Kernenergie 233,1 14,1 Biomasse, Biogas, biologisch abbaubare Abfälle 3 115,2 7,0 Wasserkraft 28,2 1,7

322 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 322 Solarenergie, Windenergie, Meeresenergie 4 u.a. 13,9 0,8 geothermische Energie 5,8 0,4 sonstige 5 1,9 0,1 insgesamt 1.655,8 100,0 1 Primärenergie ist die von noch nicht weiterbearbeiteten Energieträgern stammende Energie. Primärenergie-Versorgung = Primärenergie-Produktion + Importe - Exporte +/- Veränderung der Lagerbestände. 2 einschließlich Torf 3 Biomasse einschließlich Biokraftstoffe; Abfälle ohne Industrieabfälle 4 zum Beispiel Gezeiten- und Wellenkraftwerke 5 Überschuss (+) bzw. Defizit (-) im Transformationssektor Quelle: International Energy Agency (IEA): Energy Statistics Division 08/2011, ; OECD/IEA

323 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 323 Energiemix nach Staaten Weltweit lag die Versorgung mit Primärenergie im Jahr 2009 bei Millionen Tonnen Öläquivalent. Davon entfielen 13,6 Prozent auf die 27 Mitgliedstaaten der EU. Auf der Ebene der einzelnen europäischen Staaten unterscheidet sich der Energiemix dabei erheblich. Fakten Weltweit lag die Versorgung mit Primärenergie im Jahr 2009 bei Millionen Tonnen Öläquivalent. Davon entfielen laut der International Energy Agency (IEA) 13,6 Prozent auf die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) 1.655,8 Millionen Tonnen Öläquivalent. Von der Primärenergie- Versorgung der EU-27 basierten 34,7 Prozent auf Öl, 25,1 Prozent auf Gas, 16,1 Prozent auf Kohle, 14,1 Prozent auf Kernenergie, 7,0 Prozent auf Biomasse, Biogas und biologisch abbaubaren Abfällen (Biomasse einschließlich Biokraftstoffe; Abfälle ohne Industrieabfälle), 1,7 Prozent auf Wasserkraft, 0,8 Prozent auf Solar-, Wind- und Meeresenergie sowie 0,4 Prozent auf geothermischer Energie. Wird die Energie auf Basis von Wasserkraft, Biomasse, Biogas und biologisch abbaubaren Abfällen uneingeschränkt zu den erneuerbaren Energien hinzugezählt, lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Primärenergie-Versorgung der EU-27 im Jahr 2009 bei 9,9 Prozent. Nach Angaben der IEA entfielen davon 70,6 Prozent auf Biomasse, Biogas und biologisch abbaubare Abfälle, 17,3 Prozent auf Wasserkraft und 12,1 Prozent auf neue erneuerbare Energien (Geothermie, Solar-, Wind- und Meeresenergie). Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die traditionelle Nutzung von Biomasse und auch die Nutzung der Wasserkraft nicht immer nachhaltig sind. Vor allem die Nutzung der Wasserkraft durch große Staudämme geht häufig mit negativen ökologischen Folgen einher. Das Gleiche gilt für Biokraftstoffe, bei denen die Ökobilanz stark von der Rohstoffbasis, der Herstellung und Herkunft der Biokraftstoffe sowie der gewählten Anbaufläche abhängt. Auf der Ebene der einzelnen europäischen Staaten unterscheidet sich der Energiemix teilweise erheblich. So lag der Anteil von Öl an der Primärenergie-Versorgung in Malta bei 99,9 und in Zypern bei 95,1 Prozent. Die Hälfte oder mehr machte der entsprechende Anteil im Jahr 2009 aber auch in Luxemburg (58,7 Prozent), Griechenland (53,6 Prozent) und Irland (50,0 Prozent) aus. In sieben weiteren Staaten lag der Anteil zwischen 40 und 50 Prozent, in weiteren zehn zwischen 30 und 40 Prozent darunter Deutschland mit 33,0 Prozent. Mehr als die Hälfte betrug der Anteil von Gas an der Primärenergie-Versorgung im Jahr 2009 in Aserbaidschan (68,7 Prozent), der Republik Moldau (60,5 Prozent), Belarus (54,9 Prozent), Armenien (54,2 Prozent) und Russland (54,1 Prozent). Aber auch in den EU-Staaten Niederlande (44,7 Prozent), Großbritannien (39,7 Prozent) und Italien (38,8 Prozent) lag der Anteil deutlich über dem weltweiten sowie dem europäischen Durchschnitt. In Deutschland basierten im Jahr ,0 Prozent der Primärenergie-Versorgung auf Gas. Kohle ist der wichtigste Energieträger in Bosnien und Herzegowina (65,2 Prozent), Estland (63,2 Prozent), Serbien (55,5 Prozent) und Polen (54,4 Prozent). In Deutschland lag der Anteil der Kohle an der Primärenergie-Versorgung 2009 bei 22,5 Prozent damit belegte Deutschland den 7. Rang innerhalb der EU-27. Keiner der 43 betrachten Staaten setzt bei der Versorgung mit Primärenergie so stark auf Kernenergie

324 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 324 wie Frankreich die Kernenergie hatte hier 2009 einen Anteil von 41,7 Prozent. Bei einem Viertel oder mehr lag der Anteil der Kernenergie auch in Litauen (34,3 Prozent), Schweden (29,9 Prozent), der Schweiz (26,9 Prozent) und Armenien (25,0 Prozent). Ferner gab es 2009 vier weitere Staaten Bulgarien, die Slowakei, Belgien und Slowenien, in denen der entsprechende Anteil bei mehr als 20 Prozent lag. In Deutschland beruhten 11,0 Prozent der Primärenergie-Versorgung auf Kernenergie. Im Vergleich zu den anderen Staaten war der Anteil von Biomasse, Biogas und biologisch abbaubaren Abfällen an der Primärenergie-Versorgung in Lettland (30,0 Prozent), Schweden (22,9 Prozent) und Finnland (20,9 Prozent) am größten. Es folgten mit Österreich, Dänemark, Estland, Portugal, Albanien, Georgien und Rumänien sieben weitere Staaten, in denen der entsprechende Anteil 2009 bei mehr als 10 Prozent lag (Deutschland: 7,8 Prozent). Norwegen konnte mit 38,4 Prozent weit mehr als ein Drittel der Primärenergie-Versorgung über die Wasserkraft decken. In Albanien lag der Anteil bei gut einem Viertel (26,2 Prozent), in Island (20,2 Prozent) und Georgien (20,0 Prozent) bei einem Fünftel. Mit etwas Abstand folgten darauf Schweden, die Schweiz und Österreich, wo der Anteil der Wasserkraft zwischen 12,5 und 10,9 Prozent lag. In Deutschland hat die Wasserkraft mit einem Anteil von 0,5 Prozent nahezu keine Bedeutung für die Versorgung mit Primärenergie. Schließlich hebt sich bei keinem anderen Energieträger ein Staat so deutlich von allen anderen ab, wie Island bei den neuen erneuerbaren Energien. Aufgrund der besonderen geografischen Lage bzw. den guten Voraussetzungen für die Nutzung geothermischer Energie, lag der Anteil der neuen erneuerbaren Energien in Island im Jahr 2009 bei 64,0 Prozent. In den auf Island folgenden Staaten Portugal (3,6 Prozent), Dänemark (3,3 Prozent), Italien (3,3 Prozent) und Spanien (3,1 Prozent) sinkt der Anteil bereits auf unter 4 Prozent (Deutschland 1,4 Prozent). In 29 der 43 hier betrachteten Staaten lag der Anteil der neuen erneuerbaren Energien 2009 bei 0,5 Prozent oder weniger. Auf der anderen Seite beruhte im selben Jahr in 28 Staaten mehr als die Hälfte der Primärenergie-Versorgung auf Öl und Gas. Datenquelle International Energy Agency (IEA): Energy Statistics Division 08/2011, OECD/IEA; British Petroleum (BP): Statistical Review of World Energy 2011; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU): Erneuerbare Energien in Zahlen, verschiedene Jahrgänge Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Informationen zur "Primärenergie-Versorgung pro Kopf" erhalten Sie hier... ( node/75137) Weitere Informationen zum "Anteil der erneuerbaren Energien" erhalten Sie hier... ( de/node/75139) Primärenergie ist die von noch nicht weiterbearbeiteten Energieträgern stammende Energie. Primärenergieträger sind zum Beispiel Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Wasser, Wind, Kernbrennstoffe, Solarstrahlung und so weiter. Aus der Primärenergie wird durch Aufbereitung zum Beispiel in Kraftwerken oder Raffinerien die Endenergie (Sekundärenergie). Die Form der Energie, in der sie tatsächlich vom Anwender verwendet wird, wird Nutzenergie genannt. Ein Beispiel: Rohöl (Primärenergie) wird zu Heizöl (Endenergie/Sekundärenergie) wird zu Wärme (Nutzenergie). Nach der IEA entspricht die Primärenergie-Versorgung der Primärenergie-Produktion zuzüglich der Importe und abzüglich der Exporte; zudem wird die Veränderung der Lagerbestände bei Produzenten, Importeuren, großen Konsumenten etc. eingerechnet.

325 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 325 Die von vielen internationalen Organisationen angewandte Methode zur Bestimmung des Primärenergieäquivalents von Strom ist die Wirkungsgradmethode. Bei Strom aus zum Beispiel Wasserkraft, Windenergie und Photovoltaik wird von der Endenergie mit Hilfe eines Wirkungsgrades von 100 Prozent auf die Primärenergie geschlossen. Somit entspricht zum Beispiel 1 kwh Strom aus Wasserkraft einem Primärenergieäquivalent von 1 kwh. Bei Kernenergie wird für die Festlegung des Primärenergieäquivalents hingegen ein Wirkungsgrad von 33 Prozent unterstellt 1 kwh Strom aus Kernkraft entspricht demnach einem Primärenergieäquivalent von 3,0303 kwh. Bei der Substitutionsmethode wird berechnet, welche Menge an fossilem Brennstoff durch die Nutzung von erneuerbaren Energien und Kernenergie eingespart wurde. Bei diesem Verfahren wird also davon ausgegangen, dass elektrische Energie aus nicht-fossilen Quellen eine entsprechende Erzeugung auf fossiler Basis in konventionellen Kraftwerken ersetzt. Dabei wird für die Umwandlung von fossilen Brennstoffen in Strom eine Umwandlungseffizienz von 38 Prozent angenommen (nach Angaben von BP entspricht dies dem Durchschnitt bei der Energieerzeugung aus Wärmekraft in den OECD-Ländern). Bei der Substitutionsmethode entspricht somit 1 kwh Strom einem Primärenergieäquivalent von 2,6316 kwh unabhängig davon, ob der Strom beispielsweise in einem Wasserkraftwerk oder einem Atomkraftwerk produziert wurde. Lesebeispiel: Nach Angaben des Energiekonzerns British Petroleum (BP) der die Substitutionsmethode anwendet lag im Jahr 2009 der Anteil der Energie aus Wasserkraft am weltweiten Primärenergie-Verbrauch über dem Anteil der Kernenergie (6,5 gegenüber 5,4 Prozent). Bei der IEA, die die Wirkungsgradmethode verwendet, lag der Anteil der Wasserkraft an der weltweiten Primärenergie-Versorgung hingegen deutlich unter dem Anteil der Kernenergie (2,3 gegenüber 5,8 Prozent). Im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen erfasst BP inzwischen auch den Anteil erneuerbarer Energien (konkret: Windkraft, Solarenergie, Geothermie, Biomasse und Müllverstromung) an der Stromerzeugung und den Anteil von Biokraftstoffen (konkret: Ethanol und Biodiesel) im Bereich Transport. Unter Meeresenergie wird beispielsweise die Stromerzeugung in Gezeiten-, Strömungs- und Wellenkraftwerken verstanden. Photovoltaik bezeichnet die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie mittels Solarzellen.

326 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 326 Erneuerbare Energien Nach Angaben der IEA entfielen bei der Primärenergie-Versorgung der EU-27 rund 90 Prozent auf die konventionellen Energieträger, etwa 10 Prozent entfielen auf erneuerbare Energien. Fakten Die Versorgung der 27 Staaten der Europäischen Union (EU) mit Primärenergie lag im Jahr 2009 bei 1.655,8 Millionen Tonnen Öläquivalent. Werden zu den 27 EU-Staaten noch 16 weitere europäische Staaten hinzugezählt (siehe Tabelle unten), steigt die Primärenergie-Versorgung auf 2.649,3 Millionen Tonnen Öläquivalent. Nach Angaben der International Energy Agency (IEA) entfielen bei der Primärenergie-Versorgung der EU-27 rund 90 Prozent auf die konventionellen Energieträger Öl, Gas, Kohle und Kernenergie. 7,0 Prozent basierten 2009 auf Biomasse, Biogas und biologisch abbaubaren Abfällen (Biomasse einschließlich Biokraftstoffe; Abfälle ohne Industrieabfälle), 1,7 Prozent auf Wasserkraft, 0,8 Prozent auf Solar-, Wind- und Meeresenergie sowie 0,4 Prozent auf geothermischer Energie. Wird die Energie auf Basis von Wasserkraft, Biomasse, Biogas und biologisch abbaubaren Abfällen uneingeschränkt zu den erneuerbaren Energien gezählt, lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Versorgung mit Primärenergie im Jahr 2009 EU-weit bei 9,9 Prozent. Laut IEA entfielen davon 70,6 Prozent auf Biomasse, Biogas und biologisch abbaubare Abfälle, 17,3 Prozent auf Wasserkraft und 12,1 Prozent auf neue erneuerbare Energien (Geothermie, Solar-, Wind- und Meeresenergie). In den 22 europäischen Mitgliedstaaten der IEA (siehe "Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen") hatten die erneuerbaren Energien im Jahr 2010 nach Schätzungen einen Anteil von 10,2 Prozent an der gesamten Primärenergie-Versorgung. Laut IEA beruhten davon 61,4 Prozent auf Biomasse, Biogas und biologisch abbaubaren Abfällen, 25,3 Prozent auf Wasserkraft und 13,3 Prozent auf neuen erneuerbaren Energien. Bei dem Anteil von Biomasse, Biogas und biologisch abbaubaren Abfällen hatten wiederum feste Biokraftstoffe und Holzkohle mit 70,5 Prozent den größten Anteil. 13,3 Prozent entfielen auf flüssige Biokraftstoffe, 8,6 Prozent auf Biogas und 7,5 Prozent auf biologisch abbaubare Abfälle, die auf lokaler Ebene zur Energiegewinnung verbrannt werden (ohne Industrieabfälle). Bezogen auf die 43 hier betrachteten Staaten war der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Primärenergie-Versorgung in Island (84,2 Prozent), Norwegen (43,3 Prozent), Albanien (38,8 Prozent), Lettland (37,1 Prozent) und Schweden (34,8 Prozent) am höchsten. In drei weiteren Staaten Österreich, Georgien und Finnland lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Primärenergie-Versorgung zwischen 20 und 30 Prozent, in elf weiteren Staaten zwischen 10 und 20 Prozent. In Deutschland basierten lediglich 8,7 Prozent der Versorgung mit Primärenergie auf erneuerbaren Energien. Am niedrigsten war der entsprechende Anteil in Malta (0,1 Prozent), der Ukraine (1,7 Prozent), Aserbaidschan (1,7 Prozent) sowie in Russland (2,9 Prozent) lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Primärenergie-Versorgung der 22 europäischen Mitgliedstaaten der IEA noch bei 5,7 Prozent (2010: 10,2 Prozent). Diese Steigerung ist auch auf staatliche Förderung zurückzuführen, die dabei im Wesentlichen drei Ziele verfolgt: Erstens soll durch die Reduzierung des Verbrauchs konventioneller Energieträger der CO2-Ausstoß gesenkt und dadurch der Klimawandel entschleunigt werden. Zweitens soll durch die Nutzung von erneuerbaren

327 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 327 Energien die Energiesicherheit erhöht und die Abhängigkeit von Energie-Importen verringert werden. Drittens soll das Beschäftigungspotenzial im Bereich erneuerbarer Energien genutzt werden. Bei der Bewertung des zunehmenden Anteils der erneuerbaren Energien an der gesamten Primärenergie-Versorgung muss allerdings berücksichtigt werden, dass die traditionelle Nutzung von Biomasse und auch die Nutzung der Wasserkraft nicht immer nachhaltig sind. Vor allem die Nutzung der Wasserkraft durch große Staudämme geht häufig mit negativen ökologischen Folgen einher. Das Gleiche gilt für Teile der Produktion von Biokraftstoffen. Das Bundesumweltministerium weist darauf hin, dass die Bereitstellung und der Einsatz von Biokraftstoffen mit Emissionen verbunden sind, die vor allem aus dem Anbau und der Ernte der Biomasse, der Verarbeitung und der Verbrennung im Motor resultieren. Weiter kann auch die veränderte Landnutzung durch den Anbau von Biokraftstoffen insbesondere wenn alter Baumbestand gerodet wird beträchtliche Treibhausgasemissionen zur Folge haben. Ein weiteres Problem ist, dass die Nutzung von Agrarflächen für die Kraftstoffproduktion die Anbaufläche für Nahrungsmittel verringert. Die Bewertung von Biokraftstoffen hängt demnach stark von der Rohstoffbasis, der Herstellung und Herkunft der Biokraftstoffe sowie der gewählten Anbaufläche ab. Datenquelle International Energy Agency (IEA): Renewables Information 2011, Energy Statistics Division 08/2011, OECD/IEA; Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (REN21): Renewables Global Status Report, verschiedene Jahrgänge; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU): Erneuerbare Energien in Zahlen, verschiedene Jahrgänge Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Weitere Informationen zum "Energiemix" erhalten Sie hier... ( Informationen zur "Primärenergie-Versorgung pro Kopf" erhalten Sie hier... ( node/75137) Primärenergie ist die von noch nicht weiterbearbeiteten Energieträgern stammende Energie. Primärenergieträger sind zum Beispiel Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas, Wasser, Wind, Kernbrennstoffe, Solarstrahlung und so weiter. Aus der Primärenergie wird durch Aufbereitung zum Beispiel in Kraftwerken oder Raffinerien die Endenergie (Sekundärenergie). Die Form der Energie, in der sie tatsächlich vom Anwender verwendet wird, wird Nutzenergie genannt. Ein Beispiel: Rohöl (Primärenergie) wird zu Heizöl (Endenergie/Sekundärenergie) wird zu Wärme (Nutzenergie). Nach der IEA entspricht die Primärenergie-Versorgung der Primärenergie-Produktion zuzüglich der Importe und abzüglich der Exporte; zudem wird die Veränderung der Lagerbestände bei Produzenten, Importeuren, großen Konsumenten etc. eingerechnet. Bei den Angaben zum Anteil der erneuerbaren Energien ist zu beachten, dass es unterschiedliche Methoden zur Bestimmung des Primärenergieäquivalents von Strom gibt. Die IEA verwendet die sogenannte Wirkungsgradmethode. Verglichen mit der tatsächlich zur Verfügung stehenden Energie (Endenergie/Sekundärenergie) führt diese Methode dazu, dass die erneuerbaren Energien insgesamt unterrepräsentiert sind. Aus diesem Grund kann alternativ auf die sogenannte Substitutionsmethode zurückgegriffen werden. Der absolute Wert der Primärenergie-Versorgung auf der Basis von zum Beispiel Wasser, Wind und Photovoltaik ist bei der Substitutionsmethode gut zweieinhalbmal so hoch wie bei der Wirkungsgradmethode. Anders formuliert fällt der Anteil der erneuerbaren Energien an der Primärenergie-Versorgung bei Anwendung der Substitutionsmethode höher aus als bei der von der IEA angewandten Wirkungsgradmethode. Weitere Informationen zur "Wirkungsgrad- bzw. Substitutionsmethode" erhalten Sie hier... (

328 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 328 Unter Meeresenergie wird beispielsweise die Stromerzeugung in Gezeiten-, Strömungs- und Wellenkraftwerken verstanden. Photovoltaik bezeichnet die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie mittels Solarzellen. Anfang November hatte die International Energy Agency (IEA) 22 europäische Mitgliedstaaten: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, die Slowakei, Spanien, die Tschechische Republik, die Türkei sowie Ungarn. Tabelle: Erneuerbare Energien Primärenergie-Versorgung in absoluten Zahlen, Anteil der erneuerbaren Energien an der Primärenergie-Versorgung1 und Anteile der einzelnen Energieträger in Prozent, ausgewählte europäische Staaten, 2009 Primärenergie-Versorgung 1, in Mio. t Öläquivalent insgesamt darunter: erneuerbare Energien Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Primärenergie- Versorgung, in Prozent Anteil einzelner Energieträger am Gesamtanteil der erneuerbaren Energien, in Prozent Biomasse, Biogas, biologisch abbaubare Abfälle 2 Wasserkraft neue erneuerbare Energien 3 EU-27* 1.655,8 163,1 9,9 70,6 17,3 12,1 Island 5,2 4,4 84,2 0,0 24,0 76,0 Norwegen 28,2 12,2 43,3 10,6 88,7 0,7 Albanien 1,7 0,7 38,8 32,0 67,6 0,5 Lettland 4,2 1,6 37,1 80,7 19,0 0,3 Schweden 45,4 15,8 34,8 62,8 35,8 1,4 Österreich 31,7 8,8 27,8 56,9 39,3 3,7 Georgien 4,0 1,1 26,6 35,9 59,9 4,1 Finnland 33,2 7,9 23,8 85,9 13,8 0,3 Portugal 24,1 4,7 19,7 66,4 15,0 18,6 Schweiz 27,0 4,8 17,7 30,3 64,3 5,3 Dänemark 18,6 3,2 17,4 81,3 0,1 18,6 Rumänien 34,4 5,3 15,3 74,2 25,4 0,5 Estland 4,7 0,7 15,1 97,3 0,4 2,3 Slowenien 7,0 0,9 12,7 54,3 45,7 0,0 Bosnien und Herzegowina 5,9 0,7 12,2 25,4 74,6

329 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 329 Mazedonien, ehem. j.r. 2,8 0,3 11,3 62,2 34,7 3,1 Kroatien 8,7 0,9 10,9 37,6 61,1 1,3 Litauen 8,4 0,9 10,4 93,7 4,2 2,1 Türkei 97,7 9,9 10,2 46,8 31,2 22,0 Italien 164,6 16,0 9,7 39,2 26,4 34,4 Spanien 126,5 12,1 9,6 48,7 18,7 32,6 Deutschland 318,5 27,7 8,7 77,0 5,8 17,2 Serbien 14,4 1,2 8,1 24,4 75,2 0,4 Frankreich 256,2 19,8 7,7 70,6 24,8 4,5 Ungarn 24,9 1,8 7,4 91,9 1,1 7,0 Slowakei 16,7 1,2 7,3 68,3 31,0 0,7 Armenien 2,6 0,2 6,7 0,6 99,2 0,2 Polen 94,0 6,3 6,7 95,0 3,3 1,7 Griechenland 29,4 1,9 6,4 52,5 24,7 22,8 Bulgarien 17,5 1,1 6,2 67,7 27,4 4,9 Tschechische Republik 42,0 2,4 5,8 89,8 8,6 1,6 Belarus 26,8 1,3 5,0 99,7 0,3 0,0 Irland 14,3 0,6 4,5 47,5 12,1 40,4 Niederlande 78,2 3,1 4,0 86,3 0,3 13,5 Belgien 57,2 2,2 3,9 93,6 1,3 5,1 Zypern 2,5 0,1 3,9 40,1 59,9 Großbritannien 196,8 6,2 3,2 78,7 7,3 14,0 Luxemburg 3,9 0,1 3,1 86,2 7,5 6,3 Moldau, Republik 2,4 0,1 3,1 93,8 6,2 Russland 641,1 18,3 2,9 15,9 81,9 2,2 Aserbaidschan 12,0 0,2 1,7 99,9 0,1 Ukraine 113,1 1,9 1,7 46,2 53,6 0,2 Malta 0,8 0,0 0,1 100,0 * abweichende Quelle: IEA: Energy Statistics Division 08/2011, ; OECD/IEA 1 Primärenergie ist die von noch nicht weiterbearbeiteten Energieträgern stammende Energie. Primärenergie-Versorgung = Primärenergie-Produktion + Importe - Exporte +/- Veränderung der Lagerbestände. 2 Biomasse einschließlich Biokraftstoffe; Abfälle ohne Industrieabfälle 3 geothermische Energie, Solarenergie, Windenergie, Meeresenergie (zum Beispiel Gezeiten- und Wellenkraftwerke)

330 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 330 Quelle: International Energy Agency (IEA): Renewables Information 2011, ; OECD/IEA

331 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 331 Energieabhängigkeitsquote Seit 2004 übersteigen die Nettoenergieeinfuhren der EU-27 die Primärenergieerzeugung beruhten 54,6 Prozent des Bruttoverbrauchs an Energie auf Nettoeinfuhren, 2010 waren es 52,7 Prozent. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/04%20energieabhaengigkeitsquote_0.pdf)

332 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 332 Fakten Die Primärenergieerzeugung der Europäischen Union (EU) lag im Jahr 2010 bei insgesamt 830,8 Millionen Tonnen Rohöleinheiten (t ROE) lag sie in denselben Ländern noch bei 982,2 Millionen Tonnen also gut 18 Prozent höher als Laut Eurostat ist dieser rückläufige Trend auf die Erschöpfung der Rohstoffvorkommen zurückzuführen bzw. darauf, dass die Erzeuger die Nutzung der Ressourcen als unwirtschaftlich erachten. Parallel zur rückläufigen Primärenergieerzeugung haben sich die Energieimporte erhöht. Inzwischen deckt die EU-27 mehr als der Hälfte ihres Energiebedarfs durch Energielieferungen aus Nicht-EU-Staaten ab. Die Energieabhängigkeitsquote also der Anteil der Nettoenergieeinfuhren am Bruttoverbrauch stieg zwischen 1994 und 2003 von 42,9 auf 49,0 Prozent. Seit 2004 übersteigen die Nettoenergieeinfuhren der EU-27 die Primärenergieerzeugung beruhten 54,6 Prozent des Bruttoverbrauchs an Energie der EU-27 auf Nettoeinfuhren, 2010 waren es 52,7 Prozent. Rund drei Viertel des Energieverbrauchs der EU entfallen auf Öl, Gas und Kohle. Die Abhängigkeit von Nicht-EU-Staaten fällt jedoch je nach Energieträger unterschiedlich hoch aus. Beim Öl (Rohöl und Mineralölerzeugnisse) lag die Energieabhängigkeitsquote bereits im Jahr 2000 bei 75,7 Prozent und hat sich bis zum Jahr 2010 weiter auf 84,3 Prozent erhöht. Beim Gas stieg der Anteil der Nettoenergieeinfuhren am Bruttoverbrauch im selben Zeitraum von 48,9 auf 62,4 Prozent. Niedriger aber ebenfalls hoch ist die Energieabhängigkeitsquote in Bezug auf die Kohle: Zwischen 2000 und 2010 nahm diese von 30,5 auf 39,3 Prozent zu. Auf der Ebene der EU-Mitgliedstaaten war die Energieabhängigkeitsquote im Jahr 2010 in Zypern (100,9 Prozent) und Malta (100,8 Prozent) am höchsten. Luxemburg ist nahezu vollständig von Energieimporten aus anderen Staaten abhängig (96,8 Prozent) und auch in Irland (85,6 Prozent), Italien (83,8 Prozent) und Litauen (81,9 Prozent) lag die Quote im selben Jahr bei mehr als 80 Prozent. In Deutschland entsprachen im Jahr 2010 die Nettoenergieeinfuhren 59,8 Prozent des Bruttoverbrauchs. Auf der anderen Seite war die Abhängigkeit von Energieimporten in Estland (12,9 Prozent), Rumänien (21,7 Prozent), der Tschechischen Republik (25,6 Prozent) und Großbritannien (28,3 Prozent) am niedrigsten. Schließlich war Dänemark 2010 der einzige Nettoexporteur unter den EU-Staaten (-18,2 Prozent) und damit als einziger Staat unabhängig von Energieimporten aus anderen Staaten (einschließlich EU). Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Versorgung, Umwandlung, Verbrauch alle Produkte jährliche Daten (Stand: 03/2012) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Weitere Informationen zu den "Energieimporten der EU-27" erhalten Sie hier... ( de/135830) Energieprodukte, die direkt aus natürlichen Ressourcen gefördert oder gewonnen werden, werden als primäre Energiequellen bezeichnet, während die in Umwandlungsanlagen aus primären Energiequellen erzeugten Energieprodukte sogenannte abgeleitete Produkte sind. Unter Primärenergieerzeugung wird die inländische Erzeugung primärer Energie durch Ausbeutung natürlicher Quellen beispielsweise in Kohlebergwerken, Rohölfeldern, Wasserkraftanlagen oder bei der Erzeugung von Biobrennstoffen verstanden. Die Energieabhängigkeitsquote entspricht den Nettoenergieeinfuhren dividiert durch den Bruttoverbrauch. Der Bruttoverbrauch ist gleich dem Bruttoinlandsverbrauch zuzüglich der Energie für die grenzüberschreitende Seeschifffahrt (Bunker). Bei einer negativen Abhängigkeitsquote ist das

333 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 333 Land/die betrachtete Einheit Nettoexporteur von Energie. Werte von mehr als 100 Prozent bedeuten, dass Energieprodukte bevorratet wurden. Der Bruttoinlandsverbrauch entspricht der Energiemenge, die zur Deckung des Inlandsverbrauchs der betrachteten geografischen Einheit erforderlich ist. Laut der von Eurostat angewandten Definition ist er definiert als Primärerzeugung zuzüglich Einfuhren, rückgewonnenen Produkten und Bestandsveränderungen, abzüglich Ausfuhren und Brennstoffversorgung von Bunkern (für Hochseeschiffe aller Flaggen). Er beschreibt den gesamten Energiebedarf eines Landes (bzw. einer Einheit wie der EU) und setzt sich zusammen aus dem Verbrauch der Energiewirtschaft, Netz- und Umwandlungsverlusten, dem Endenergieverbrauch der Endnutzer und statistischen Differenzen. Tabelle: Energieabhängigkeitsquote* In Prozent**, ausgewählte europäische Staaten, 2010 Europäische Union (EU) 52,7 Zypern 100,9 Malta 100,8 Luxemburg 96,8 Irland 85,6 Italien 83,8 Litauen 81,9 Belgien 76,9 Spanien 76,7 Portugal 75,4 Griechenland 69,1 Slowakei 62,6 Österreich 61,8 Deutschland 59,8 Ungarn 58,3 Frankreich 49,3 Slowenien 49,3 Finnland 48,1 Lettland 41,6 Bulgarien 40,3 Schweden 36,5 Polen 31,5 Niederlande 30,7 Großbritannien 28,3 Tschechische Republik 25,6

334 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 334 Rumänien 21,7 Estland 12,9 Dänemark -18,2 * Anteil der Nettoenergieeinfuhren am Bruttoverbrauch ** Werte > 100 Prozent = Bevorratung von Energieprodukten / negative Werte = Nettoenergieexporteur Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Versorgung, Umwandlung, Verbrauch alle Produkte jährliche Daten (Stand: 03/2012) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

335 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 335 Energieimporte der EU Insgesamt importierten die 27 Staaten der EU im Jahr ,6 Millionen Tonnen Rohöleinheiten Rohöl. Knapp ein Drittel der Importe stammte dabei aus Russland dem mit Abstand wichtigsten Zulieferer. Auch beim Gas und bei der Kohle ist Russland der wichtigste Zulieferer. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/energieimporte%20der%20eu-27_0.pdf) Fakten Seit dem Jahr 2004 deckt die EU-27 mehr als die Hälfte ihres Energiebedarfs durch Energielieferungen aus Nicht-EU-Staaten ab. Die Energieabhängigkeitsquote also der Anteil der Nettoenergieeinfuhren am Bruttoverbrauch lag im Jahr 2010 bei 52,7 Prozent. Bezogen auf den gesamten Bruttoinlandsverbrauch in Höhe von 1.758,7 Millionen Tonnen Rohöleinheiten (t ROE) im Jahr 2010 waren Öl (35,1 Prozent), Gas (25,1 Prozent) und Kohle (15,9 Prozent) die drei wichtigsten Energieträger. Öl (Rohöl und Mineralölerzeugnisse) hat nicht nur den höchsten Anteil am Energieverbrauch der EU-27, auch die Abhängigkeit von Nicht-EU-Staaten ist größer als bei anderen Energieträgern 2010 lag die Energieabhängigkeitsquote bei 84,3 Prozent. Beim Gas betrug sie im selben Jahr 62,4 Prozent und bei Kohle lag der Anteil der Nettoenergieeinfuhren am Bruttoverbrauch bei 39,3 Prozent. Insgesamt importierten die 27 Staaten der EU im Jahr ,6 Millionen Tonnen Rohöleinheiten Rohöl. Der mit Abstand wichtigste Zulieferer war dabei Russland knapp ein Drittel der Importe stammte von dort (32,2 Prozent). An zweiter und dritter Stelle standen Norwegen und Libyen mit 12,9 bzw. 9,5 Prozent, gefolgt von Saudi-Arabien (5,5 Prozent), dem Iran (5,3 Prozent) und Kasachstan

336 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 336 (5,2 Prozent). Die 20 wichtigsten Rohöl-Zulieferer deckten ,3 Prozent des gesamten Imports ab (Top 10: 82,9 Prozent) und 6,6 Prozent wurden zwischen den 27 EU-Staaten gehandelt (Intra- Handel der EU). Während der Gesamtimport zwischen 1990 und 2010 relativ stabil geblieben ist, hat sich die Bedeutung der einzelnen Zulieferer im Laufe der Zeit gravierend verändert. So lag der Anteil Russlands im Jahr 1990 bei lediglich 6,5 Prozent und Kasachstan lieferte noch gar kein Rohöl in die EU-Staaten. Hingegen war der Anteil des Irans 1990 mit 10,4 Prozent fast doppelt so hoch wie 2010 und auch Saudi-Arabien hatte in den 1990er-Jahren noch eine größere Bedeutung für die Rohölimporte der 27 EU-Staaten (1990: 9,3 Prozent, 1995: 15,0 Prozent). Die Hälfte der gesamten Gasimporte der 27 EU-Staaten in Höhe von 357,3 Millionen Tonnen Rohöleinheiten stammte 2010 aus nur zwei Nicht-EU-Staaten: Russland und Norwegen (26,4 bzw. 23,4 Prozent). Ein weiteres Fünftel wurde aus Algerien, Katar und Nigeria importiert (12,0, 7,1 und 3,0 Prozent) lag der Anteil Russlands noch bei 55,3 Prozent. Allerdings hat sich seitdem auch der Gesamtimport mehr als verdoppelt, die von Russland zugelieferte Menge ist demnach nahezu unverändert hoch. Parallel zur Erhöhung des Gesamtimports zwischen 1990 und 2010 nahm der Anteil Norwegens von 13,3 auf 23,4 Prozent zu, Katar und Nigeria lieferten 1990 noch gar kein Gas an die 27 EU-Staaten. 16,9 Prozent des gesamten Gasimports entfielen 2010 auf den Intra-Handel der EU. Wie beim Rohöl und beim Gas ist Russland auch bei der Kohle der wichtigste Zulieferer stammten 22,8 Prozent der Kohleimporte der 27 EU-Staaten (insgesamt 134,7 Mio. t ROE) aus Russland (1990: 6,1 Prozent). 16,9 Prozent wurden aus Kolumbien importiert (1990: 4,6 Prozent). Auf Platz drei standen die USA mit einem Anteil von 14,1 Prozent an den gesamten Kohleimporten (1990: 23,7 Prozent). Die 10 wichtigsten Kohle-Zulieferer deckten im Jahr ,3 Prozent des gesamten Imports der 27 EU- Staaten ab, 15,3 Prozent entfielen auf den Intra-Handel der EU-Staaten. Datenquelle Eurostat: Online-Datenbank: Importe (nach Ursprungsland) Öl, Gas, feste Brennstoffe jährliche Daten, Versorgung, Umwandlung, Verbrauch alle Produkte jährliche Daten (Stand: 03/2012) Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Weitere Informationen zum Thema "Energieabhängigkeit" erhalten Sie hier... ( de/135829) Die Energieabhängigkeitsquote entspricht den Nettoenergieeinfuhren dividiert durch den Bruttoverbrauch. Der Bruttoverbrauch ist gleich dem Bruttoinlandsverbrauch zuzüglich der Energie für die grenzüberschreitende Seeschifffahrt (Bunker). Bei einer negativen Abhängigkeitsquote ist das Land/die betrachtete Einheit Nettoexporteur von Energie. Werte von mehr als 100 Prozent bedeuten, dass Energieprodukte bevorratet wurden. Der Bruttoinlandsverbrauch entspricht der Energiemenge, die zur Deckung des Inlandsverbrauchs der betrachteten geografischen Einheit erforderlich ist. Laut der von Eurostat angewandten Definition ist er definiert als Primärerzeugung zuzüglich Einfuhren, rückgewonnenen Produkten und Bestandsveränderungen, abzüglich Ausfuhren und Brennstoffversorgung von Bunkern (für Hochseeschiffe aller Flaggen). Er beschreibt den gesamten Energiebedarf eines Landes (bzw. einer Einheit wie der EU) und setzt sich zusammen aus dem Verbrauch der Energiewirtschaft, Netz- und Umwandlungsverlusten, dem Endenergieverbrauch der Endnutzer und statistischen Differenzen.

337 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 337 Tabelle: Energieimporte der EU-27* Rohöl, Gas und Kohle Nach Ursprungsland, Anteile in Prozent, Gesamtimport in Tonnen Rohöleinheiten, 1990 bis 2010 Rohöl Gesamtimport in t ROE Anteile in Prozent Russland 6,5 13,9 19,8 30,1 31,1 32,2 Norwegen 9,8 18,4 19,3 15,7 14,2 12,9 Libyen 9,5 8,7 7,7 8,1 8,5 9,5 Saudi- Arabien 9,3 15,0 10,9 9,8 5,4 5,5 Iran 10,4 9,5 6,0 5,6 4,4 5,3 Kasachstan 0,0 0,0 1,6 4,1 5,0 5,2 Nigeria 5,3 5,2 3,8 3,0 4,2 3,9 Aserbaidschan 0,0 0,0 0,6 1,2 3,7 3,9 Irak 3,9 0,0 5,3 2,0 3,6 3,0 Angola 1,1 0,9 0,6 1,1 2,5 1,5 Syrien 1,5 2,7 2,2 1,5 1,2 1,4 Mexiko 3,2 1,3 1,6 1,7 1,1 1,2 Algerien 3,0 2,3 2,8 3,3 1,5 1,2 Venezuela 1,7 1,8 1,2 1,1 1,6 0,9 Brasilien 0,0 0,0 0,0 0,4 0,6 0,9 Ägypten 2,1 1,3 0,9 0,3 0,9 0,8 Kuwait 2,0 2,2 1,6 1,2 0,7 0,6 Kongo 0,5 0,5 0,1 0,1 0,3 0,6 Tunesien 0,3 0,2 0,2 0,2 0,4 0,4 Kamerun 0,8 0,7 0,5 0,7 0,4 0,4 Top 20 71,0 84,6 86,8 91,3 91,5 91,3 Intra-EU 7,0 9,1 10,4 7,3 6,1 6,6 Gas Gesamtimport in t ROE

338 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 338 Anteile in Prozent Russland 55,3 50,6 40,4 34,5 28,8 26,4 Norwegen 13,3 13,9 17,1 20,7 25,8 23,4 Algerien 14,3 16,3 19,6 15,3 11,9 12,0 Katar 0,0 0,0 0,1 1,3 3,8 7,1 Nigeria 0,0 0,0 1,5 3,0 2,0 3,0 Libyen 0,6 0,7 0,3 1,4 2,4 2,3 Trinidad und Tobago 0,0 0,0 0,3 0,2 1,8 1,2 Ägypten 0,0 0,0 0,0 1,4 1,7 1,1 Türkei 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 0,1 Kroatien 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 0,1 Top 10 83,5 81,4 79,4 77,8 78,6 76,8 Intra-EU 16,2 17,3 17,2 15,0 16,1 16,9 Kohle Gesamtimport in t ROE Anteile in Prozent Russland 6,1 5,8 8,3 20,3 26,0 22,8 Kolumbien 4,6 6,2 11,0 10,0 15,1 16,9 USA 23,7 22,5 10,1 6,6 11,7 14,1 Australien 9,4 10,6 14,0 11,2 6,5 9,0 Südafrika 12,5 17,5 20,0 21,3 13,7 8,3 Indonesien 0,1 1,9 4,4 6,1 6,1 4,8 Kanada 1,8 2,3 3,1 2,8 1,2 1,7 Ukraine 0,1 0,2 1,2 1,9 1,5 1,7 Norwegen 0,1 0,2 0,4 0,5 0,7 0,7 Venezuela 0,7 1,5 1,8 0,8 0,6 0,3 Kasachstan 0,0 0,1 0,0 0,4 0,2 0,2 Japan 0,0 0,2 0,0 0,1 0,0 0,1 Top 12 59,1 69,0 74,3 81,9 83,4 80,4 Intra-EU 18,2 21,1 19,4 14,5 12,7 15,3 * einschließlich Intra-EU-Importe Quelle: Eurostat: Online-Datenbank: Importe (nach Ursprungsland) Öl, Gas, feste Brennstoffe

339 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 339 jährliche Daten, Versorgung, Umwandlung, Verbrauch alle Produkte jährliche Daten (Stand: 03/2012) Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

340 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 340 Die Bürger der Europäischen Union

341 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 341 Religiöser und spiritueller Glaube Prozent der Befragten in den EU-25-Staaten glaubten Anfang 2005 an einen Gott. 27 Prozent glaubten an eine andere spirituelle Kraft, 18 Prozent glaubten weder an einen Gott noch an eine andere spirituelle Kraft.

342 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 342 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/jk97od.pdf)

343 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 343 Fakten Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, das sich auf die Encyclopædia Britannica stützt, gehörten im Jahr 2001 mindestens 85 Prozent der EU-Bevölkerung einer Religionsgemeinschaft an. Eine Umfrage im Rahmen des Eurobarometers verdeutlicht jedoch, dass diese Mitgliedschaft für die einzelnen Menschen eine sehr unterschiedliche Bedeutung haben kann: Lediglich 52 Prozent der Befragten in den EU-25-Staaten glaubten Anfang 2005 an einen Gott. 27 Prozent glaubten an eine andere spirituelle Kraft, 18 Prozent glaubten weder an einen Gott noch an eine andere spirituelle Kraft, 3 Prozent machten keine Angaben. Weiter gab Ende 2006 knapp die Hälfte der Bürger der EU-25-Staaten an, dass Religion nicht wichtig für ihr eigenes Leben sei (47 Prozent). Und auch wenn die Wichtigkeit von Religion ins Verhältnis zu anderen Werten gesetzt werden soll, schneidet sie sehr schlecht ab: Laut einer Eurobarometer- Umfrage vom Herbst 2010 bei der die Befragten drei von zwölf Werten auswählen sollten, die für sie persönlich am wichtigsten sind bzw. die am besten die Europäische Union repräsentieren, entschieden sich im Durchschnitt der 27-EU-Staaten nur 6 bzw. 3 Prozent der Befragten für "Religion" (Frühjahr 2008: 7 bzw. 3 Prozent). Bezüglich der Gottgläubigkeit bestehen große Unterschiede zwischen den europäischen Staaten. Auffällig ist, dass in sechs EU-Staaten, in denen 80 oder mehr Prozent an einen Gott glauben, der Anteil der Bevölkerung, der einer einzigen christlichen Konfession anhängt, besonders hoch ist. Die Länder sind also in Bezug auf die Religionszugehörigkeit der Bevölkerung sehr homogen. In Malta, Portugal und Polen sind mehr als 90 Prozent der Bevölkerung katholisch, in Griechenland, Zypern (ohne den türkisch-zyprischen Nordteil der Insel) und Rumänien liegt der Anteil der orthodoxen Christen jeweils bei mehr als 85 Prozent. Diesen Staaten ist gemeinsam, dass die Kirche als Institution historisch durchgehend großen Einfluss hatte. Außerhalb der EU gilt auch für die Türkei, dass der Hohe Bevölkerungsanteil, der an einen Gott glaubt (95 Prozent), mit einer homogenen religiösen Struktur einhergeht (99 Prozent der Bevölkerung sind Muslime). Die fünf EU-Staaten, die 2005 den nächsthöheren "gottgläubigen" Bevölkerungsanteil hatten, sind Länder, in denen der Katholizismus die meisten Anhänger hat. Dabei ist die Religionszugehörigkeit der Bevölkerung auch in Italien, Irland, Spanien und Österreich relativ homogen: 2001 lag der Anteil der Katholiken an der Bevölkerung zwischen 76 und 93 Prozent (Slowakei: 60 Prozent). Spanien und Österreich fallen in dieser Gruppe noch dadurch auf, dass der Anteil der katholischen Bevölkerung 2001 zwar bei 92 bzw. 76 Prozent lag, der Anteil der Bevölkerung, der 2005 angab, an einen Gott zu glauben, aber mit 59 bzw. 54 Prozent deutlich dahinter zurückfiel. In Island, Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland lag der Anteil der protestantischen Bevölkerung im Jahr 2001 zwischen 85 und 93 Prozent und damit höher als in allen anderen europäischen Staaten. Gleichzeitig liegt der Anteil der Bevölkerung, der an eine andere spirituelle Kraft glaubt, in vier dieser fünf Staaten bei 47 oder mehr Prozent (Finnland: 41 Prozent). In Schweden lag der entsprechende Wert mit 53 Prozent am höchsten. Lediglich in den osteuropäischen Staaten Estland, Tschechische Republik, Lettland und Slowenien war der Anteil der Bevölkerung, der an eine andere spirituelle Kraft glaubt, vergleichbar hoch. Außer Slowenien fallen diese Staaten durch einen hohen Bevölkerungsanteil "ohne Bekenntnis" auf. Der Anteil der Bevölkerung, der nicht glaubt, dass es einen Gott oder eine andere spirituelle Kraft gibt, war im Jahr 2005 in Frankreich, der Tschechischen Republik, Belgien, den Niederlanden, Estland und Deutschland am höchsten er lag zwischen 25 Prozent in Deutschland und 33 Prozent in Frankreich. In Deutschland wo der Anteil der Katholiken, Protestanten und der Personen "ohne Bekenntnis" etwa gleich groß ist gaben Prozent der Bevölkerung an, an einen Gott zu glauben. Der Bevölkerungsanteil, der an eine andere spirituelle Kraft glaubt, lag bei 25 Prozent. Hinsichtlich der Gottgläubigkeit bestehen nicht nur große Unterschiede zwischen den Staaten, sondern auch zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen: Im Durchschnitt glaubten Anfang

344 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 344 Prozent der befragten Bürger der EU-25-Staaten an einen Gott. Bei den Männern lag der entsprechende Anteil mit 45 Prozent deutlich niedriger als bei den Frauen mit 58 Prozent. Bei einer Differenzierung nach Alter fällt auf, dass der Bevölkerungsanteil, der an einen Gott glaubt, umso höher ist, je älter die Altersgruppe ist. So lag der entsprechende Anteil bei den 15- bis 24-Jährigen bei 44 Prozent und bei den 25- bis 39-Jährigen bei 46 Prozent. In der Altergruppe der 40- bis 54-Jährigen lag der Anteil mit 49 Prozent nochmals drei Prozentpunkte höher. Bei der Bevölkerung, die 55 Jahre oder älter ist, erreichte der Anteil der gottgläubigen Bevölkerung schließlich 63 Prozent. Auch die Bildung hat Einfluss auf die Gottgläubigkeit: Während 65 Prozent der befragten Personen, die bereits mit 15 Jahren die Schule verlassen haben, 2005 angaben, an einen Gott zu glauben, lag der entsprechende Anteil bei den Personen, die die Schule zwischen dem 16 und 19 Lebensjahr verlassen haben, bei lediglich 49 Prozent. Und unter den Befragten, die sich politisch rechts einordnen, lag der Anteil der gottgläubigen Personen mit 57 Prozent deutlich über dem entsprechenden Anteil bei den Personen, die sich politisch links einordnen (41 Prozent). Bei den Befragten, die an anderer Stelle der Eurobarometer-Umfrage angaben, dass sie reglementiert und streng erzogen wurden, lag der Anteil der Gottgläubigen bei 54 Prozent. Von den Befragten, die angaben, dass sie nicht reglementiert und streng erzogen wurden, glaubten hingegen lediglich 39 Prozent an einen Gott. Datenquelle Europäische Kommission: Special Eurobarometer: Social values, Science and Technology, June 2005, Special Eurobarometer: European Social Reality, February 2007, Eurobarometer 74: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union, Februar 2011, Eurobarometer 69: 1. Values of Europeans, November 2008; Britannica Book of the Year 2009, Encyclopædia Britannica; Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2010; Auswärtiges Amt: Eurostat: Online- Datenbank: Gesamtbevölkerung Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Die Angaben für Belgien, Frankreich, Italien, die Niederlande, Österreich, die Tschechische Republik und Ungarn wurden teilweise mit aktuellen Angaben des Auswärtigen Amtes ergänzt, die dabei ins Verhältnis zum Bevölkerungsstand des Jahres 2001 gesetzt wurden. Zudem entspricht die Summe der nach Religionszugehörigkeit sortierten Bevölkerung nicht der bei Eurostat dargestellten Gesamtbevölkerung; für Italien liegen für mehr als 10 Prozent der Bevölkerung keine Angaben vor, für Frankreich sogar für mehr als 20 Prozent. Aus diesen Punkten ergeben sich Ungenauigkeiten bei den abgebildeten Daten. Das Eurobarometer ist eine in regelmäßigen Abständen von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene, öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern der Europäischen Union. Dabei wird in allen Ländern eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt.

345 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 345 Tabelle: Religiöser und spiritueller Glaube Eurobarometer-Umfrage, Angaben in Prozent der Bevölkerung, ausgewählte europäische Staaten, 2005 Welche dieser Aussagen kommt ihren Überzeugungen am nächsten? Ich glaube, dass es einen Gott gibt. Ich glaube, dass es eine andere spirituelle Kraft gibt. Ich glaube nicht, dass es einen Gott oder eine andere spirituelle Kraft gibt. weiß nicht Europäische Union (EU-25) Malta Türkei Zypern Rumänien Griechenland Portugal Polen Italien Irland Kroatien Slowakei Spanien Österreich Litauen Schweiz Deutschland Ungarn Luxemburg Belgien Finnland Bulgarien Großbritannien Island Lettland Slowenien Frankreich

346 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 346 Niederlande Norwegen Dänemark Schweden Tschechische Republik Estland Quelle: Europäische Kommission: Special Eurobarometer: Social values, Science and Technology, June 2005 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

347 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 347 Persönliche Werte Wird die Bevölkerung der EU nach den für sie persönlich wichtigsten Werten gefragt, standen bei einer Eurobarometer-Umfrage vom Herbst 2010 die "Menschenrechte" (47 Prozent) an erster Stelle.

348 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 348 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/d9upug.pdf)

349 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 349 Fakten Wird die Bevölkerung der Europäischen Union (EU) nach den für sie persönlich wichtigsten Werten gefragt, standen bei einer Eurobarometer-Umfrage vom Herbst 2010 die "Menschenrechte" (47 Prozent) an erster Stelle, gefolgt von "Frieden" (44 Prozent) und "Respekt gegenüber menschlichem Leben" (41 Prozent). Mit einigem Abstand folgten "Demokratie", "Freiheit des Einzelnen", "Rechtsstaatlichkeit", "Gleichheit", "Toleranz" und "Solidarität". Die Werte "Selbstverwirklichung", "Respekt gegenüber anderen Kulturen" und "Religion" gehörten nur für ein Zehntel oder weniger zu den drei Werten, die für sie persönlich am wichtigsten sind. Im Vergleich zur Eurobarometer-Umfrage im Frühjahr 2008 hat sich bezüglich der europäischen Durchschnittswerte bzw. in Bezug auf die Reihenfolge nur eine wesentliche Änderung ergeben: 2008 wurde die Liste nicht von den "Menschenrechten" (2008: 42 Prozent), sondern von "Frieden" (45 Prozent) angeführt. "Frieden" stand 2008 nicht nur im Durchschnitt der EU-Staaten auf Platz eins der wichtigsten Werte, sondern auch in 15 einzelnen EU-Mitgliedstaaten. Am häufigsten wurde der entsprechende Wert in Deutschland (62 Prozent), Griechenland (57 Prozent), Slowenien (56 Prozent) und Finnland (55 Prozent) genannt, am seltensten in Italien (35 Prozent), Großbritannien (33 Prozent) und Litauen (30 Prozent). Außerhalb der EU wurde "Frieden" auch in der Türkei relativ selten genannt (30 Prozent). In neun Staaten der EU wurde die Liste der wichtigsten Werte im Jahr 2008 von den "Menschenrechten" angeführt. Am häufigsten wurden die "Menschenrechte" in Zypern (64 Prozent), Schweden (63 Prozent), Lettland (55 Prozent) sowie Litauen (54 Prozent) genannt. In weiteren sieben Staaten war "Respekt gegenüber menschlichem Leben" der Wert, der der Bevölkerung persönlich am wichtigsten ist mit der häufigsten Nennung in Irland (53 Prozent) und Bulgarien (51 Prozent). Dänemark ist der einzige Staat bei dem die Liste nicht von einem der europäischen Top 3-Werte angeführt wird: für 49 Prozent der Dänen gehörte die "Demokratie" zu den für sie persönlich wichtigsten Werten. Lediglich in Schweden war der entsprechende Anteil mit 47 Prozent ähnlich hoch. Für nur 7 Prozent der EU-Bevölkerung gehörte im Jahr 2008 "Religion" zu den drei wichtigsten Werten (2010: 6 Prozent). In Zypern (27 Prozent) und Malta (26 Prozent), aber auch in Rumänien (19 Prozent) und Griechenland (18 Prozent) lag der entsprechende Anteil allerdings deutlich höher. Neben den bereits genannten Abweichungen vom europäischen Durchschnitt die bei 15 oder mehr Prozentpunkten lagen, gab es noch zwei weitere: In Österreich gehörte 2008 die "Freiheit des Einzelnen" für 45 Prozent der befragten Personen zu den für sie persönlich wichtigsten Werten (EU27: 21 Prozent). Auf der anderen Seite galt dies für den Wert "Toleranz" nur für ein Prozent der Befragten in Griechenland (EU27: 16 Prozent). Auch das Geschlecht, das Alter und der Bildungsgrad beeinflussen die Wichtigkeit der einzelnen Werte. So gaben im Jahr 2008 zum Beispiel 49 Prozent der Frauen an, dass für sie "Frieden" zu den persönlich wichtigsten Werten gehört. Bei den Männern lag der entsprechende Anteil bei 42 Prozent. Auch beim "Respekt gegenüber menschlichem Leben" lag der Anteil bei den Frauen (45 Prozent) sieben Prozentpunkte über dem bei den Männern (38 Prozent). Lediglich die "Menschenrechte" wurden ähnlich häufig genannt (43 und 42 Prozent). Noch größer als bei den Geschlechtern sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Altersgruppen: Für 52 Prozent der befragten Personen, die 55 Jahre oder älter sind, gehörte 2008 "Frieden" zu den persönlich wichtigsten Werten. Bei den unter 25-Jährigen lag der entsprechende Anteil bei lediglich 40 Prozent. Dasselbe gilt für den "Respekt gegenüber menschlichem Leben" (44 gegenüber 35 Prozent). Beim Thema "Menschenrechte" kehren sich die Verhältnisse allerdings um: Für 47 Prozent der unter 25-Jährigen gehörten diese zu den persönlich wichtigsten Werten 9 Prozentpunkte mehr als in der Gruppe der Personen, die 55 Jahre oder älter sind. Diese Abweichungen lassen sich zum Teil durch unterschiedliche Lebenserfahrungen erklären. So ist zum Beispiel anzunehmen, dass die jüngere Generation "Frieden" häufiger als gegeben voraussetzt und ihn deshalb nicht als besonderen Wert hervorhebt.

350 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 350 Datenquelle Europäische Kommission: Eurobarometer 69: 1. Values of Europeans, November 2008, Eurobarometer 74: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union, Februar 2011 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Das Eurobarometer ist eine in regelmäßigen Abständen von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene, öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern der Europäischen Union. Dabei wird in allen Ländern eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt. Beim 69. und 74. Eurobarometer wurde in den beteiligten Ländern die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die Bewerberländer Kroatien, Mazedonien und die Türkei sowie die türkische Gemeinschaft in Zypern, auch nach den Werten der Bevölkerung gefragt. Es waren zwölf Werte vorgegeben: Frieden Menschenrechte Respekt gegenüber menschlichem Leben Demokratie Rechtsstaatlichkeit Freiheit des Einzelnen Gleichheit Toleranz Solidarität, Unterstützung anderer Selbstverwirklichung Respekt gegenüber anderen Kulturen Religion Die Befragten wurden zweimal nach diesen Werten befragt. Die erste Frage lautete: "Welche drei der folgenden Werte sind für Sie persönlich am wichtigsten?". Die zweite Frage war: "Welche drei der folgenden Werte repräsentieren am besten die Europäische Union?". Informationen zu den "Werten, die für die Europäer am besten die Europäische Union repräsentieren" erhalten Sie hier... (

351 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 351 Tabelle: Persönliche Werte Eurobarometer-Umfrage, Angaben in Prozent der Bevölkerung, Europäische Union, 2008 und 2010 Welche drei der folgenden Werte sind für Sie persönlich am wichtigsten? Menschenrechte Frieden Respekt gegenüber menschlichem Leben Demokratie Freiheit des Einzelnen Rechtsstaatlichkeit Gleichheit Toleranz Solidarität, Unterstützung anderer Selbstverwirklichung Respekt gegenüber anderen Kulturen 9 8 Religion 7 6 keiner dieser Werte* 1 0 weiß nicht 1 1 * bei spontaner Entscheidung Quelle: Europäische Kommission: Eurobarometer 69: 1. Values of Europeans, November 2008, Eurobarometer 74: Die öffentliche Meinung in der Europäischen, Februar 2011 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

352 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 352 Europäische Werte Danach gefragt, welche Werte am besten die EU repräsentieren, nannten im Herbst 2010 bei einer Eurobarometer-Umfrage je 38 Prozent der Befragten die Werte "Menschenrechte" und "Demokratie".

353 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 353 Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/j7la1t.pdf)

354 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 354 Fakten Danach gefragt, welche Werte am besten die Europäische Union (EU) repräsentieren, nannten im Herbst 2010 bei einer Eurobarometer-Umfrage je 38 Prozent der Befragten die Werte "Menschenrechte" und "Demokratie". 35 Prozent entschieden sich für "Frieden". Darauf folgten die Werte "Rechtsstaatlichkeit" (25 Prozent), "Solidarität" (20 Prozent), "Respekt gegenüber anderen Kulturen" (18 Prozent) sowie "Respekt gegenüber menschlichem Leben" (14 Prozent). Die Werte "Gleichheit", "Freiheit des Einzelnen", "Toleranz", "Selbstverwirklichung" und "Religion" gehörten für deutlich weniger als ein Siebtel der Bevölkerung der 27 EU-Staaten zu den drei Werten, die am besten die EU repräsentieren. Im Vergleich zur Eurobarometer-Umfrage im Frühjahr 2008 haben sich bezüglich der europäischen Durchschnittswerte bzw. in Bezug auf die Reihenfolge lediglich zwei nennenswerte Änderungen ergeben: Der Werte "Solidarität" und "Demokratie" wurden 2008 noch deutlich seltener genannt als 2010 (15 gegenüber 20 Prozent bzw. 34 gegenüber 38 Prozent). In elf EU-Mitgliedstaaten gab die Bevölkerung 2008 an, dass die EU am besten durch den Wert "Menschenrechte" repräsentiert wird. Am häufigsten wurden die "Menschenrechte" in Belgien (49 Prozent), Dänemark (46 Prozent), Frankreich und der Slowakei (jeweils 45 Prozent) genannt. In sieben Staaten der EU wurde die Liste der repräsentativsten Werte von dem Wert "Frieden" angeführt. Am häufigsten wurde "Frieden" in Deutschland (51 Prozent), Schweden (50 Prozent), Luxemburg und Belgien (jeweils 44 Prozent) genannt. In weiteren zehn Staaten war die "Demokratie" der Wert, der nach den Angaben der jeweiligen Bevölkerung die EU am besten repräsentiert mit der häufigsten Nennung in Dänemark und der Slowakei (jeweils 49 Prozent) sowie Zypern (48 Prozent). Bulgarien ist der einzige Staat bei dem die Liste nicht von einem der europäischen Top 3-Werte angeführt wird: für 42 Prozent der Bulgaren war 2008 "Rechtsstaatlichkeit" der Wert, der die EU am besten repräsentiert. Einen ähnlich hohen Anteil erzielte dieser Wert nur noch in Slowenien und den Niederlanden mit 38 bzw. 37 Prozent. Für lediglich 3 Prozent der EU-Bevölkerung gehörte im Jahr 2008 "Religion" zu den Werten, die die EU am besten repräsentieren. Auffällig ist dabei, dass der entsprechende Anteil auch in den Staaten niedrig war, in denen die Befragten "Religion" oft als einen für sie persönlich wichtigen Wert bezeichnen (vor allem in Zypern und Malta, aber auch in Rumänien und Griechenland). In den einzelnen Staaten nannten maximal 5 Prozent der Befragten "Religion" als einen Wert, der am besten die EU repräsentiert (so in Belgien, Zypern, Rumänien und der Slowakei). Insgesamt sind die Abweichungen bei der Beantwortung der Frage, welche Werte am besten die EU repräsentieren, bei den Befragten der einzelnen Staaten kleiner als bei der Frage, welche Werte für die Befragten persönlich am wichtigsten sind. Anders formuliert besteht bei der Frage, welche Werte am besten die EU repräsentieren, größere Einigkeit. Die Einschätzung der einzelnen Werte wird auch durch Faktoren wie zum Beispiel das Alter oder die berufliche Stellung beeinflusst: Für 38 Prozent der befragten Personen, die 55 Jahre oder älter sind, gehörte 2008 "Frieden" zu den Werten, welche am besten die EU repräsentieren. Bei den unter 25- Jährigen lag der entsprechende Anteil bei lediglich 31 Prozent. Beim Thema "Menschenrechte" ist das Verhältnis genau umgekehrt: Für 39 Prozent der unter 25-Jährigen gehörten diese zu den Werten, welche am besten die EU repräsentieren 5 Prozentpunkte mehr als in der Gruppe der Personen, die 55 Jahre oder älter sind. Wie bei den persönlich wichtigsten Werten lassen sich diese Abweichungen zum Teil durch unterschiedliche Lebenserfahrungen erklären. So ist zum Beispiel anzunehmen, dass die jüngere Generation "Frieden" häufiger als gegeben voraussetzt und ihn deshalb nicht als besonderen Wert hervorhebt. Bei einer Unterscheidung nach der beruflichen Stellung fällt auf, dass Studenten (je 39 Prozent) vor allem aber Führungskräfte (44 bzw. 45 Prozent) überdurchschnittlich oft die Werte "Menschenrechte" und "Demokratie" zu den Werten zählen, die am besten die EU repräsentieren.

355 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 355 Datenquelle Europäische Kommission: Eurobarometer 69: 1. Values of Europeans, November 2008, Eurobarometer 74: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union, Februar 2011 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Das Eurobarometer ist eine in regelmäßigen Abständen von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene, öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern der Europäischen Union. Dabei wird in allen Ländern eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt. Beim 69. und 74. Eurobarometer wurde in den beteiligten Ländern die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die Bewerberländer Kroatien, Mazedonien und die Türkei sowie die türkische Gemeinschaft in Zypern, auch nach den Werten der Bevölkerung gefragt. Es waren zwölf Werte vorgegeben: Frieden Menschenrechte Respekt gegenüber menschlichem Leben Demokratie Rechtsstaatlichkeit Freiheit des Einzelnen Gleichheit Toleranz Solidarität, Unterstützung anderer Selbstverwirklichung Respekt gegenüber anderen Kulturen Religion Die Befragten wurden zweimal nach diesen Werten befragt. Die erste Frage lautete: "Welche drei der folgenden Werte sind für Sie persönlich am wichtigsten?". Die zweite Frage war: "Welche drei der folgenden Werte repräsentieren am besten die Europäische Union?". Informationen zu den "persönlich wichtigsten Werten der Europäer" erhalten Sie hier... ( /wissen/hfgsug)

356 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 356 Tabelle: Europäische Werte Eurobarometer-Umfrage, Angaben in Prozent der Bevölkerung, Europäische Union, 2008 und 2010 Welche drei der folgenden Werte repräsentieren am besten die Europäische Union? Menschenrechte Demokratie Frieden Rechtsstaatlichkeit Solidarität, Unterstützung anderer Respekt gegenüber anderen Kulturen Respekt gegenüber menschlichem Leben Gleichheit Freiheit des Einzelnen Toleranz Selbstverwirklichung 4 4 Religion 3 3 keiner dieser Werte* 5 3 weiß nicht 11 9 * bei spontaner Entscheidung Quelle: Europäische Kommission: Eurobarometer 69: 1. Values of Europeans, November 2008, Eurobarometer 74: Die öffentliche Meinung in der Europäischen, Februar 2011 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

357 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 357 Vertrauen in die EU Bei einer Umfrage im Mai 2011 gaben 47 Prozent der EU-Bürger an, dass sie der EU nicht vertrauen. Der Anteil, der der EU vertraut, lag bei 41 Prozent. 12 Prozent der Befragten äußerten keine Meinung. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/6u4d73.pdf)

358 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 358 Fakten Das Vertrauen der Regierten in die Regierenden ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die Demokratie. Die Regierten müssen nicht nur der Überzeugung sein, dass demokratisch legitimierte Entscheidungen wirksam umgesetzt werden können, sondern dass sie von den politisch Verantwortlichen auch umgesetzt werden. Im Rahmen der von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebenen Meinungsumfrage "Eurobarometer" werden die Bürger der Europäischen Union (EU) und der EU-Beitrittskandidaten deshalb auch gefragt, "ob Sie der Europäischen Union eher vertrauen oder eher nicht vertrauen". Dabei gaben bei der Umfrage im Mai Prozent der EU-Bürger an, dass sie der EU nicht vertrauen. Der Anteil, der der EU vertraut, lag bei 41 Prozent. 12 Prozent der Befragten äußerten keine Meinung. Bei den Eurobarometer-Umfragen von Herbst 2004 bis Herbst 2009 war noch der Anteil der Befragten, die der EU eher vertrauen, größer. Bei den Umfragen im Frühjahr und Herbst 2010 war wie im Frühjahr 2011 bereits das Misstrauen größer. Bei der Befragung im Mai 2011 überwog in 16 EU-Mitgliedstaaten das Vertrauen in die EU. Dabei lag der entsprechende Wert in 14 Staaten bei 50 Prozent oder mehr. Die höchsten Vertrauenswerte entfielen in diesem Zusammenhang auf Rumänien (62 Prozent), Belgien, Estland und die Slowakei (jeweils 61 Prozent). Auf der anderen Seite überwog im Mai 2011 in zehn Staaten das Misstrauen gegenüber der EU. In Griechenland (67 Prozent), Großbritannien (63 Prozent), Deutschland (55 Prozent), Frankreich (50 Prozent) und Österreich (50 Prozent) lag der Anteil der befragten EU-Bürger, die der EU nicht vertrauen, sogar bei 50 oder mehr Prozent. In Schweden war der Anteil derjenigen, die der EU vertrauen, genauso hoch wie der Anteil derjenigen, die ihr nicht vertrauen (jeweils 46 Prozent). Bei den EU-Beitrittskandidaten überwog das Vertrauen in die EU in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (55 gegenüber 33 Prozent) sowie in Montenegro (54 gegenüber 30 Prozent). Hingegen war in der Türkei das Misstrauen besonders stark ausgeprägt (63 gegenüber 22 Prozent) und auch in Kroatien (54/37 Prozent) und Island (49/41 Prozent) war der Anteil der Befragten, der der EU eher nicht vertraut, größer als der Anteil, der ihr vertraut. Während EU-weit die Männer nicht auffallend häufiger der EU vertrauten als die Frauen (43 gegenüber 40 Prozent), hat das Alter einen deutlichen Einfluss auf das Vertrauen in die EU, denn mit zunehmenden Alter nimmt das Vertrauen ab: Während im Mai 2011 mehr als die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen der EU eher vertrauten (53 Prozent), waren es bei den 25- bis 39-Jährigen nur 43 Prozent. Bei den 40- bis 54-Jährigen sowie bei den 55-Jährigen und Älteren lag der entsprechende Wert schließlich bei lediglich 39 bzw. 37 Prozent. Auch die Ausbildung beeinflusst die Antwort auf die Frage, ob der EU eher vertraut wird oder eher nicht vertraut wird: Bezogen auf den Anteil der befragten EU-Bürger, die der EU vertrauen, lagen die Werte im Mai 2011 zwischen 30 Prozent bei denjenigen, die ihre Ausbildung mit 15 Jahren oder früher beendet hatten, und 49 Prozent bei denen, die 20 Jahre oder älter waren, als sie ihre Ausbildung abgeschlossen hatten. Bei den Befragten, die noch studieren, vertrauten sogar 57 Prozent der EU. Mehrheitlich war das Vertrauen in die EU im Mai 2011 auch bei jenen groß, die die Globalisierung als eine wirtschaftliche Chance betrachten (54 Prozent) sowie bei jenen, die die wirtschaftliche Lage ihres Landes positiv bewerten (51 Prozent). Bei denjenigen, die in der Globalisierung keine Chance sehen bzw. die die wirtschaftliche Lage in ihrem Land negativ beurteilen, überwog hingegen das Misstrauen mit 65 bzw. 51 Prozent.

359 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 359 Datenquelle Europäische Kommission: Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Tabellen, Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Das Eurobarometer ist eine in regelmäßigen Abständen von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene, öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern der Europäischen Union. Dabei wird in allen Ländern eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt. Informationen zu dem Thema "Vertrauen in die europäischen Institutionen" erhalten Sie hier... ( Informationen zu den "EU-Beitrittskandidaten" erhalten Sie hier... ( wissen/5uhnwm) Tabelle: Vertrauen in die Europäische Union Eurobarometer-Umfrage, Angaben in Prozent der Bevölkerung, ausgewählte europäische Staaten, Frühjahr 2011 Eurobarometer-Frage: "Bitte sagen Sie mir, ob Sie der Europäischen Union eher vertrauen oder eher nicht vertrauen", Angaben in Prozent eher vertrauen eher nicht vertrauen weiß nicht Europäische Union Rumänien Belgien Estland Slowakei Bulgarien Ungarn Finnland Dänemark Litauen Luxemburg Malta Polen Zypern* Niederlande Schweden Österreich Tschechische Rep

360 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 360 Irland Portugal Slowenien Italien Lettland Frankreich Spanien Deutschland Griechenland Großbritannien Mazedonien, ehem. j.r Montenegro Island Kroatien Türkei * ausschließlich der von der Regierung der Republik Zypern verwaltete Landesteil. Quelle: Europäische Kommission: Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Tabellen Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

361 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 361 Vertrauen in die EU-Institutionen Bei der Frage danach, ob die EU-Bürger den europäischen Institutionen jeweils "eher vertrauen" oder "eher nicht vertrauen", genoss das Europäische Parlament im Mai 2011 am häufigsten das Vertrauen der Befragten. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/yb3nuk.pdf)

362 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 362 Fakten Demokratisches Regieren benötigt das Vertrauen der Regierten. Die Regierten müssen der Überzeugung sein, dass demokratisch legitimierte Entscheidungen wirksam umgesetzt werden können und auch umgesetzt werden. Eine Grundvoraussetzung für dieses Vertrauen ist die Kenntnis der politischen Institutionen des politischen Systems. Bei einer Eurostat-Umfrage im Mai 2011 gaben neun von zehn befragten EU-Bürgern an, das EU-Parlament zu kennen, acht von zehn kannten die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank und zwei Drittel (66 Prozent) hatten zum Zeitpunkt der Befragung vom Rat der Europäischen Union gehört. Bei der Frage danach, ob die EU-Bürger den europäischen Institutionen jeweils "eher vertrauen" oder "eher nicht vertrauen", genoss das Europäische Parlament mit 45 Prozent am häufigsten das Vertrauen der Befragten. Bei der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank lag der entsprechende Wert jeweils bei 40 Prozent. Beim Rat der Europäischen Union lag der Anteil der befragten EU-Bürger, die dieser Institution "eher vertrauen", bei lediglich 36 Prozent. Für alle vier Institutionen ist festzustellen, dass der Anteil der Befragten, der ihnen vertraut, seit der Befragung im Frühjahr 2007 tendenziell abgenommen hat: um 11 Prozentpunkte beim Europäischen Parlament und dem Rat der Europäischen Union sowie um 12 bzw. 13 Prozentpunkte bei der Europäischen Kommission bzw. der Europäischen Zentralbank. Neben den 45 Prozent der EU-Bürger, die im Mai 2011 angaben, dass sie dem Europäischen Parlament vertrauen, zeigten sich 38 Prozent eher misstrauisch und 17 Prozent äußerten keine Meinung. In 22 Ländern der EU überwog dabei das Vertrauen in das EU-Parlament, wobei in Belgien (67 Prozent) und der Slowakei (66 Prozent) der entsprechende Wert am höchsten war. Größer als das Vertrauen war das Misstrauen in fünf Ländern der EU. Und zwar in Griechenland (63 gegenüber 34 Prozent), Großbritannien (57/23 Prozent), Slowenien (46/43 Prozent), Spanien (42/38 Prozent) sowie in Lettland (40/38 Prozent). In Bezug auf die Europäische Kommission gaben im Mai Prozent der befragten EU-Bürger an, ihr "eher nicht zu vertrauen". Der Anteil derjenigen, die sich der Meinung enthielten, lag bei knapp einem Viertel (23 Prozent). In 21 EU-Staaten überwog das Vertrauen in die EU-Kommission, mit den besten Ergebnissen in Belgien (64 Prozent), Estland und Finnland (jeweils 59 Prozent). In Deutschland überwog mit 42 Prozent klar das Misstrauen gegenüber der Europäischen Kommission lediglich 33 Prozent gaben an, der EU-Kommission eher zu vertrauen. Dasselbe galt auch für Griechenland (68 gegenüber 27 Prozent), Großbritannien (51/20 Prozent), Österreich (46/44 Prozent), Spanien (41/35 Prozent) und Lettland (40/35 Prozent). Im Kommentar zum 75. Standard-Eurobarometer wird festgestellt, dass demnach das Misstrauen gegenüber der Europäischen Kommission sowohl in Staaten mit positiver als auch in Staaten mit negativer Wirtschaftslage überwiegen kann. Bei der Europäischen Zentralbank lag der Anteil der Befragten, der dieser Institution eher nicht vertraut mit 38 Prozent nur zwei Prozentpunkte unter dem Anteil, der ihr vertraut (40 Prozent). 22 Prozent der befragten EU-Bürger hatten zu dieser Frage keine Meinung. In sieben Mitgliedstaaten überwog im Mai 2011 das Misstrauen. Neben Portugal, Irland und Frankreich waren mit Griechenland (72 gegenüber 24 Prozent), Spanien (47/33 Prozent), Großbritannien (46/22 Prozent) und Lettland (40/32 Prozent) darunter auch vier Staaten, in denen bereits das Misstrauen gegenüber dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission überwog entsprechend belegten diese Staaten bei der Eurobarometer-Umfrage zum generellen Vertrauen in die EU ebenfalls die hinteren Ränge. In Bezug auf den Rat der Europäischen Union halten sich Vertrauen (36 Prozent der Befragten) und Misstrauen (35 Prozent) ungefähr die Waage. Der Anteil derjenigen, die sich der Meinung enthielten, war mit 29 Prozent höher als bei den drei anderen Institutionen. Hierfür ist sicherlich auch der oben beschriebene, geringe Bekanntheitsgrad verantwortlich.

363 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 363 Datenquelle Europäische Kommission: Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union, Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Tabellen Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Das Eurobarometer ist eine in regelmäßigen Abständen von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene, öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern der Europäischen Union. Dabei wird in allen Ländern eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt. Ausführliche Informationen über die "Institutionen der Europäischen Union" erhalten Sie hier... ( Informationen zu dem Thema "Vertrauen in die Europäische Union" erhalten Sie hier... ( /wissen/2job76) Tabelle: Vertrauen in die EU-Institutionen Eurobarometer-Umfrage*, Angaben in Prozent der Bevölkerung, Europäische Union, 2006 bis 2011 Anteil der Bevölkerung, der der jeweiligen europäischen Institution "eher vertraut", in Prozent* Europäisches Parlament Europäische Kommission Rat der Europäischen Union Europäische Zentralbank Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr Herbst Frühjahr * Eurobarometer-Frage: "Sagen Sie mir bitte für jede dieser europäischen Einrichtungen, ob Sie ihr eher vertrauen oder eher nicht vertrauen." Quelle: Europäische Kommission: Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union

364 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 364 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

365 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 365 Bürger der EU Bei der Eurobarometer-Umfrage im Mai 2011 fühlten sich in neun Staaten der Europäischen Union 70 oder mehr Prozent der Befragten auch als "Bürger der Europäischen Union". Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/d1jkmm.pdf)

366 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 366 Fakten Bei der Eurobarometer-Umfrage im Mai 2011 fühlten sich in neun Staaten der Europäischen Union 70 oder mehr Prozent der Befragten auch als "Bürger der Europäischen Union". Am höchsten war der entsprechende Wert dabei in Luxemburg (88 Prozent), der Slowakei (79 Prozent), Finnland (77 Prozent), Deutschland und Malta (jeweils 73 Prozent). In Großbritannien (41 Prozent), Bulgarien und Griechenland (jeweils 44 Prozent) sowie Lettland (48 Prozent) stimmte nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung dieser Aussage zu. Auf EU-Ebene fühlten sich im Mai Prozent der Befragten als Bürger der EU. Dabei gaben 23 Prozent an, "sich voll und ganz" als EU-Bürger zu fühlen und für 39 Prozent galt dies "teilweise". Hingegen gaben 36 Prozent der Befragten an, sich nicht als Bürger der EU zu fühlen dabei fühlten sich 24 Prozent "eher nicht" und 12 Prozent der Befragten "überhaupt nicht" als Bürger der EU. 2 Prozent der Befragten äußerten keine Meinung. In Deutschland fühlten sich im Mai Prozent der Befragten "voll und ganz" als Bürger der EU, für 41 Prozent galt dies "teilweise". 17 bzw. 9 Prozent der Deutschen fühlten sich "eher nicht" bzw. "überhaupt nicht" als EU-Bürger. Ein Prozent hatte keine Meinung zu dieser Frage. Während sich im Mai Prozent der 15- bis 24-Jährigen als EU-Bürger fühlten, galt dies bei den 25- bis 39-Jährigen bzw. bei den 40- bis 54-Jährigen nur für 64 bzw. 63 Prozent. Bei den 55-Jährigen und Älteren lag der entsprechende Wert schließlich bei lediglich 56 Prozent mit zunehmendem Alter fühlen sich demnach immer weniger Bürger der EU-Mitgliedstaaten auch als EU-Bürger. Weiter gaben im Mai 2011 die Männer deutlich häufiger an, sich als EU-Bürger zu fühlen, als die Frauen (65 gegenüber 59 Prozent). Auch die Ausbildung beeinflusst das Zugehörigkeitsgefühl zur EU: Bezogen auf den Anteil der Befragten, die sich als EU-Bürger fühlen, lagen die Werte im Mai 2011 zwischen 50 Prozent bei denjenigen, die ihre Ausbildung mit 15 Jahren oder früher beendet hatten, und 71 Prozent bei denen, die 20 Jahre oder älter waren, als sie ihre Ausbildung abgeschlossen hatten. Von den Befragten, die noch studieren, fühlten sich sogar mehr als drei Viertel als Bürger der EU (76 Prozent). Mehrheitlich fühlten sich auch jene als EU-Bürger, die die Globalisierung als eine wirtschaftliche Chance betrachten (74 Prozent) sowie jene, die ihren gesellschaftlichen Status als hoch bezeichnen (71 Prozent). Bei den Personen, die in der Globalisierung keine Chance sehen bzw. die ihren eigenen gesellschaftlichen Status als niedrig einstufen, fühlten sich hingegen die meisten der Befragten nicht als Bürger der EU (51 bzw. 50 Prozent). Die Ergebnisse einer anderen Umfrage, die im Rahmen des 75. Eurobarometers durchgeführt wurde, geben Antworten auf die Frage, wie das Zugehörigkeitsgefühl zur EU erhöht werden kann: Im Mai 2011 gaben EU-weit 73 Prozent der Befragten an, dass sie "gerne mehr über ihre Rechte als Bürger der EU wissen würden" dabei stimmten 31 Prozent dieser Aussage "voll und ganz" und 42 Prozent "teilweise" zu. Nur 19 Prozent der Befragten möchten eher keine weiteren Informationen und lediglich 6 Prozent überhaupt keine weiteren Informationen zu ihren Rechten als Bürger der EU. 2 Prozent der Befragten haben ihre Meinung bei dieser Frage gar nicht geäußert.

367 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 367 Datenquelle Europäische Kommission: Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Tabellen, Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Das Eurobarometer ist eine in regelmäßigen Abständen von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene, öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern der Europäischen Union. Dabei wird in allen Ländern eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt. Tabelle: Bürger der Europäische Union Eurobarometer-Umfrage, Angaben in Prozent der Bevölkerung, Europäische Union und EU- Mitgliedstaaten, Frühjahr 2011 Eurobarometer-Frage: "Fühlen Sie sich als Bürger der EU?", Angaben in Prozent Gesamt Ja Gesamt Nein Europäische Union Luxemburg Slowakei Finnland Deutschland Malta Polen Irland Slowenien Spanien Belgien Dänemark Portugal Estland Schweden Zypern Niederlande Österreich Italien Frankreich Rumänien 57 40

368 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 368 Litauen Ungarn Tschechische Republik Lettland Bulgarien Griechenland Großbritannien Europäische UnionLuxemburgSlowakeiFinnlandDeutschlandMaltaPolenIrlandSlowenienSpanienBelgienDänemarkPortugalEstlandSchwedenZypernNiederlandeÖsterreichItalienFrankreichRumänienLitauenUngarnTschechische RepublikLettlandBulgarienGriechenlandGroßbritannien Eurobarometer-Frage: "Fühlen Sie sich als Bürger der Europäischen Union?", Angaben in ProzentJa, voll und ganz Quelle: Europäische Kommission: Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Tabellen Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

369 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 369 Fremdsprachen Auf Länderebene lag der Anteil der Personen, die mindestens eine Fremdsprache sprechen, in acht von 29 Staaten bei 90 Prozent oder mehr. In Deutschland galt dies für zwei Drittel der Bevölkerung (67 Prozent). Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/1zsnuz.pdf)

370 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 370 Fakten Die Förderung des Sprachenlernens ist Kernbestandteil der Sprachenpolitik der Europäischen Union (EU). Die Europäische Kommission formuliert als Ziel "eine EU, in der sich jeder Bürger neben seiner Muttersprache in mindestens zwei Fremdsprachen ausdrücken kann." Bezogen auf das Jahr 2005 wurde dieses Ziel aber nur bei gut einem Viertel der Bürger in den damals 25 EU-Mitgliedstaaten erreicht. Bei der Eurobarometer-Umfrage Ende 2005 gaben 56 Prozent der EU-Bürger an, dass sie mindestens eine andere Sprache als ihre Muttersprache gut genug sprechen, um sich darin unterhalten zu können (2001: 47 Prozent). 28 Prozent gaben an, dass sie zwei Sprachen außer ihrer Muttersprache ausreichend beherrschen (2001: 26 Prozent). Gut jeder zehnte Befragte hatte sogar in drei Sprachen ausreichende Kenntnisse, um eine Unterhaltung zu führen (11 Prozent / 2001: 8 Prozent). Auf der anderen Seite sprachen 44 Prozent der Bürger der EU-25 neben ihrer Muttersprache keine weitere Sprache (2001: 47 Prozent). Auf Länderebene (hier: EU-27 plus Kroatien und die Türkei) lag der Anteil der Personen, die mindestens eine Fremdsprache sprechen, in acht Staaten bei 90 Prozent oder mehr: Luxemburg, Slowakei, Lettland, Litauen, Malta, Niederlande, Slowenien und Schweden. In Deutschland galt dies für zwei Drittel der Bevölkerung (67 Prozent). In 9 der 29 erfassten Staaten war mehr als die Hälfte der Befragten in der Lage, sich in mindestens zwei Fremdsprachen zu unterhalten. An der Spitze standen wiederum die Bürger Luxemburgs (92 Prozent). Darauf folgten die Niederlande und Slowenien mit einem entsprechenden Anteil von 75 bzw. 71 Prozent. In Malta (68 Prozent), Belgien (67 Prozent) und Dänemark (66 Prozent) sprachen rund zwei Drittel der befragten Bevölkerung mindestens zwei Fremdsprachen, in Deutschland war es nur gut ein Viertel (27 Prozent). Weiter gab mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Luxemburg (69 Prozent) und Belgien (53 Prozent) an, sich sogar in drei Fremdsprachen unterhalten zu können (Deutschland: 8 Prozent). Laut Eurostat sind die Fremdsprachenkenntnisse in den kleineren Mitgliedstaaten tendenziell höher, in den südeuropäischen und den beiden englischsprachigen Mitgliedstaaten Großbritannien und Irland sind sie hingegen eher geringer. In acht der hier betrachteten 29 Staaten gab Ende 2005 mehr als die Hälfte der Bevölkerung an, dass sie gar keine Fremdsprache spricht: Türkei (67 Prozent), Irland (66 Prozent), Großbritannien (62 Prozent), Italien (59 Prozent), Portugal und Ungarn (jeweils 58 Prozent), Spanien (56 Prozent) sowie Rumänien (53 Prozent). Aber auch in Frankreich (49 Prozent) lag der entsprechende Anteil klar über dem EU-25-Durchschnitt (44 Prozent). In Deutschland sprachen 33 Prozent der Bürger neben ihrer Muttersprache keine weitere Sprache. In 19 der 29 Staaten war Englisch Ende 2005 die am häufigsten gesprochene Fremdsprache, in 26 Staaten war Englisch eine der beiden meistgesprochenen Fremdsprachen. 38 Prozent der Bürger der EU-25 gaben an, dass sie ausreichende Englischkenntnisse besitzen, um eine Unterhaltung führen zu können. Französisch und Deutsch nannten jeweils 14 Prozent. Mit der EU-Osterweiterung veränderten sich auch die Anteile der einzelnen Fremdsprachen: In den neuen Mitgliedstaaten sprechen deutlich mehr Bürger Deutsch (23 Prozent gegenüber 12 Prozent in der EU-15) als Französisch oder Spanisch (3 bzw. 1 Prozent gegenüber 16 bzw. 7 Prozent in der EU-15). Zudem ist durch die EU-Osterweiterung Russisch als häufig gesprochene Fremdsprache hinzugekommen. Werden Fremd- und Muttersprachler zusammengefasst, sprachen Ende 2005 etwas mehr als die Hälfte aller Bürger der EU-25 Englisch (51 Prozent). Und auch in den folgenden Jahren wird Englisch die am meisten verwendete Sprache in der EU bleiben. Denn 77 Prozent der EU-Bürger waren Ende 2005 der Ansicht, dass Kinder Englisch lernen sollten (wenn maximal zwei Fremdsprachen ausgewählt werden dürfen). Französisch folgte mit 33 Prozent und Deutsch mit 28 Prozent. Außer in Luxemburg wurde Englisch dabei in allen Staaten am häufigsten als Fremdsprache genannt. Der häufigste Grund für das Erlernen einer Fremdsprache war Ende 2005 die Nutzung im Urlaub (35 Prozent / 2001: 47 Prozent). Darauf folgte die Nutzung der Fremdsprachenkenntnisse für die Arbeit (32 Prozent / 2001: 26 Prozent) und der Grund "um im Ausland arbeiten zu können" (27 Prozent /

371 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) : 18 Prozent) bzw. das Erlernen für die eigene Zufriedenheit (27 Prozent / 2001: 37 Prozent). Generell besteht innerhalb der EU Einigkeit darüber, dass es von Vorteil ist, mehrere Sprachen sprechen zu können. 83 Prozent der Bürger der EU-25 waren Ende 2005 der Ansicht, dass Fremdsprachenkenntnisse für sie nützlich sind oder wären (2001: 72 Prozent). Mehr als die Hälfte (53 Prozent) schätzte Fremdsprachenkenntnisse dabei sogar als "sehr nützlich" ein. Lediglich 16 Prozent der Befragten sehen keine Vorteile in der Mehrsprachigkeit (je 8 Prozent antworteten mit "nicht sehr nützlich" bzw. "überhaupt nicht nützlich"). Sogar in den Ländern, in denen die Zustimmung zum Erlernen von Fremdsprachen im Vergleich am geringsten war Portugal und Griechenland, halten drei von vier Bürgern Fremdsprachenkenntnisse für nützlich. Datenquelle Europäische Kommission: Eurobarometer Spezial 243: Die Europäer und ihre Sprachen, Februar 2006; Europäische Kommission: ( Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Informationen zum Thema "Deutsch als Fremdsprache" erhalten Sie hier... ( node/135813) Tabelle: Fremdsprachen Eurobarometer-Umfrage, Angaben in Prozent der Bevölkerung*, Europäische Union und ausgewählte europäische Staaten, Ende 2005 Eurobarometer-Frage: Wie viele Sprachen können Sie abgesehen von Ihrer Muttersprache gut genug sprechen, um sich darin zu unterhalten? mindestens eine Fremdsprache mindestens zwei Fremdsprachen mindestens drei Fremdsprachen keine EU Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Irland Italien Kroatien Lettland Litauen

372 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 372 Luxemburg Malta Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Türkei Ungarn Zypern * 15 Jahre oder älter Quelle: Europäische Kommission: Eurobarometer Spezial 243: Die Europäer und ihre Sprachen, Februar 2006 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

373 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 373 Die Zukunft der EU Die Bürger der Europäischen Union (EU) haben eine klare Vorstellung davon, welchen Politikbereichen auf EU-Ebene künftig eine höhere und welchen eine geringere Bedeutung zukommen sollte. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( pdf/bpixk1.pdf)

374 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 374 Fakten Die Bürger der Europäischen Union (EU) haben eine klare Vorstellung davon, welchen Politikbereichen auf EU-Ebene künftig eine höhere und welchen eine geringere Bedeutung zukommen sollte. So befürworteten im Mai 2011 drei Viertel aller befragten EU-Bürger eine gemeinsame Verteidigungsund Sicherheitspolitik der Mitgliedstaaten der EU. Lediglich 17 Prozent lehnten sie ab. Weiter sprachen sich fast zwei Drittel für eine gemeinsame Außenpolitik der EU-27 aus (64 Prozent) rund ein Viertel war dagegen (26 Prozent). Immerhin noch eine Mehrheit von 56 Prozent der befragten EU-Bürger unterstützte die Idee einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion mit einer gemeinsamen Währung (Euro). Allerdings hatten die Gegner dieser Idee einen Anteil von 37 Prozent an allen Befragten. Schließlich wird die zusätzliche Erweiterung der EU, um in den nächsten Jahren andere Länder aufzunehmen, mehrheitlich abgelehnt (47 Prozent). Lediglich 42 Prozent der befragten EU-Bürger waren im Mai 2011 für eine EU-Erweiterung in den nächsten Jahren. Die Befürworter einer gemeinsamen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik stellten im Mai 2011 in allen EU-Mitgliedstaaten die Mehrheit (Deutschland: 80 Prozent). Die Befürworter einer gemeinsamen Außenpolitik überwogen in 24 Ländern darunter Deutschland mit 71 Prozent. Die drei Mitgliedstaaten, in denen sich die Befragten mehrheitlich gegen eine gemeinsame Außenpolitik aussprachen, sind Schweden (54 gegenüber 42 Prozent), Dänemark (51/44 Prozent) und Großbritannien (47/38 Prozent). Die Wirtschafts- und Währungsunion und der Euro wurden in 22 EU-Mitgliedstaaten mehrheitlich unterstützt. Während zwei Drittel der EU-Bürger, die in den Ländern der Euro-Zone leben, diese Idee befürworteten (insgesamt 66 Prozent, darunter Deutschland mit 63 Prozent), waren die EU-Bürger, die nicht in der Euro-Zone leben, mehrheitlich dagegen (54 Prozent). Auf der Ebene der einzelnen Staaten sprachen sich die Befragten in Großbritannien (73 gegenüber 21 Prozent), in der Tschechischen Republik (68/28 Prozent), in Schweden (62/34 Prozent), Dänemark (54/41 Prozent) und Polen (50/38 Prozent) mehrheitlich gegen eine Wirtschafts- und Währungsunion sowie den Euro aus. In lediglich 14 EU-Mitgliedstaaten fand sich im Mai 2011 eine Mehrheit für die Erweiterung der EU in den kommenden Jahren. Generell war dabei der Anteil der Befürworter in den 12 Staaten, die zuletzt der EU beigetreten sind, deutlich höher als der entsprechende Anteil in den 15 Staaten, die schon vor 2004 Mitglied der EU waren (63 gegenüber 36 Prozent). Die Länder, in denen sich die Bevölkerung zum Zeitpunkt der Erhebung am stärksten gegen die Erweiterung aussprach, sind Österreich (72 Prozent) und Deutschland (71 Prozent). Im Kommentar zum 75. Standard-Eurobarometer wird festgestellt, dass ein größeres Engagement in den Bereichen gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, Außenpolitik und Einheitswährung (Euro) vor allem von den jungen EU-Bürgern, jenen mit der umfassendsten Ausbildung sowie von jenen, die sich am meisten für Politik interessieren, befürwortet wurde. In Bezug auf das Alter und den Ausbildungsgrad gilt diese Aussage auch für den Politikbereich "EU-Erweiterung". Im Gegensatz zu den anderen drei Politikbereichen fällt allerdings auf, dass die EU-Bürger, die starkes Interesse an Politik bekunden, sich überdurchschnittlich oft gegen eine künftige Erweiterung aussprachen (52 Prozent). Bei den Personen, die angaben, sich nicht für Politik zu interessieren, lag der entsprechende Anteil bei lediglich 40 Prozent (für die Erweiterung waren in beiden Fällen 42 Prozent der Befragten). Neben den allgemeinen Politikbereichen gibt es auch einzelne Themengebiete, denen die EU- Institutionen nach Auffassung der EU-Bürger in den kommenden Jahren besondere Aufmerksamkeit schenken sollten. An erster Stelle stand bei der Befragung im Mai 2011 die Wirtschafts- und Währungspolitik, die von 36 Prozent der Befragten genannt wurde. Darauf folgten die Themen Einwanderungspolitik und Gesundheitspolitik (jeweils 33 Prozent), die Bekämpfung der Kriminalität (31 Prozent) sowie die Themen Energiepolitik, Bildungspolitik und Sozialpolitik (29, 28 und 26 Prozent). Trotz der zahlreichen Aufgaben, denen sich die EU-Institutionen stellen müssen, wurde die Zukunft der Europäischen Union bei der Eurobarometer-Umfrage im Mai 2011 EU-weit von 58 Prozent der Befragten als insgesamt optimistisch angesehen dabei sahen sechs Prozent die Zukunft "sehr optimistisch" und 52 Prozent "ziemlich optimistisch". Von den 36 Prozent, die die Zukunft der EU

375 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 375 insgesamt pessimistisch beurteilten, sahen 30 Prozent die Zukunft "ziemlich pessimistisch" und sechs Prozent "sehr pessimistisch". Die Befragten in den 12 Staaten, die zuletzt der EU beigetreten sind, zeigten sich optimistischer als die Befragten in den 15 Staaten, die schon vor 2004 Mitglied der EU waren (65 gegenüber 55 Prozent). In 24 EU-Mitgliedstaaten überwog zum Zeitpunkt der Erhebung der Optimismus so vor allem in Dänemark (75 Prozent), Rumänien (72 Prozent), Belgien und Polen (jeweils 70 Prozent). Die meisten Pessimisten fanden sich hingegen in Griechenland (57 Prozent), Portugal und Großbritannien (jeweils 48 Prozent). Während im Mai Prozent der 15- bis 24-Jährigen die Zukunft der EU optimistisch sahen, galt dies bei den 25- bis 39-Jährigen bzw. bei den 40- bis 54-Jährigen nur für 60 bzw. 57 Prozent. Bei den 55-Jährigen und Älteren lag der entsprechende Wert schließlich bei lediglich 52 Prozent mit zunehmendem Alter nimmt in diesem Zusammenhang also der Optimismus ab. Weiter beurteilten im Mai 2011 die Männer die Zukunft der EU häufiger optimistisch als dies die Frauen taten (60 gegenüber 55 Prozent). Auch die Ausbildung beeinflusst die Sicht auf die Zukunft der EU: Bezogen auf den Anteil der Befragten, die diese positiv sahen, lagen die Werte im Mai 2011 zwischen 46 Prozent bei denjenigen, die ihre Ausbildung mit 15 Jahren oder früher beendet hatten, und 66 Prozent bei denen, die 20 Jahre oder älter waren, als sie ihre Ausbildung abgeschlossen hatten. Von den Befragten, die noch studieren, sahen die Zukunft der EU sogar 72 Prozent optimistisch. Mehrheitlich sahen auch jene die Zukunft der EU positiv, die die Globalisierung als eine wirtschaftliche Chance betrachten (73 Prozent) sowie jene, die ihren gesellschaftlichen Status als hoch bezeichnen (68 Prozent). Bei den Personen, die in der Globalisierung keine Chance sehen bzw. die ihren eigenen gesellschaftlichen Status als niedrig einstufen, überwog hingegen der Anteil, der die Zukunft der EU pessimistisch sah (56 bzw. 48 Prozent). Datenquelle Europäische Kommission: Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Tabellen, Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Das Eurobarometer ist eine in regelmäßigen Abständen von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene, öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern der Europäischen Union. Dabei wird in allen Ländern eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt. Um herauszufinden, welchen Themen die EU-Institutionen in Zukunft mehr Aufmerksamkeit entgegen bringen sollten, wurden den Befragten beim 75. Eurobarometer 19 Antwortmöglichkeiten vorgegeben, um sie anschließend zu fragen: "Welche Belange sollten Ihrer Meinung nach durch die europäischen Institutionen in den nächsten Jahren verstärkt beachtet werden, um die EU in Zukunft zu stärken (maximal 5 Nennungen)?". Mögliche Antworten waren dabei: Binnenmarkt, Kulturpolitik, Außenpolitik, Verteidigungspolitik, Einwanderungspolitik, Bildungspolitik, Umweltpolitik, Energiepolitik, regionale Entwicklungspolitik, Wissenschaftspolitik, Gesundheitspolitik, Sozialpolitik, Bekämpfung der Kriminalität, Kampf gegen den Klimawandel, Verkehrspolitik, Verbraucherschutz, Grundrechte der Bürger der EU, Wirtschafts- und Währungspolitik sowie "sonstiges" (spontane Antwort möglich). Informationen zu dem Thema "Mitgliedstaaten und Erweiterung der EU" erhalten Sie hier... (

376 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 376 Tabelle: Die Zukunft der Europäische Union Eurobarometer-Umfrage, Angaben in Prozent der Bevölkerung, Europäische Union, Frühjahr 2011 Eurobarometer-Frage: "Wie ist Ihre Meinung zu den folgenden Vorschlägen? Sind Sie dafür oder dagegen?", Angaben in Prozent dafür dagegen weiß nicht gemeinsame Verteidigungsund Sicherheitspolitik gemeinsame Außenpolitik Wirtschafts- und Währungsunion/ gemeinsame Währung (Euro) EU-Erweiterung in den nächsten Jahren Quelle: Europäische Kommission: Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Tabellen Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

377 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 377 Globalisierung und globales Regieren Trotz der mehrheitlich positiven Bewertung der Globalisierung als "Wachstumsmotor" unterstützten im Frühjahr 2010 mehr als zwei Drittel der europäischen Bürger die Aussage, dass die Globalisierung weltweit gültige Regeln erfordert (68 Prozent). Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/09%20globalisierung%20und%20globales%20regieren_0.pdf)

378 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 378 Fakten Im Frühjahr 2011 betrachtete laut Eurostat jeder zweite Bürger der Europäischen Union (EU) die Globalisierung als eine Chance für das Wirtschaftswachstum, 32 Prozent sahen diese Chance nicht und 18 Prozent machten keine Angaben zu diesem Thema. Und auch wenn im Frühjahr 2010 noch mehr EU-Bürger positive Wachstumseffekte mit der Globalisierung verbanden (56 Prozent) und die positive Bewertung in 23 der 27 EU-Staaten rückläufig war, überwog im Frühjahr 2011 in lediglich drei EU-Staaten der Anteil derjenigen, die in der Globalisierung keine Chance für das Wirtschaftswachstum sehen: Griechenland (65 gegenüber 29 Prozent) liegt weit vor den anderen Ländern, gefolgt von der Tschechischen Republik (44 gegenüber 43 Prozent) und Zypern (41 gegenüber 37 Prozent). In Italien ist das Verhältnis ausgeglichen (je 42 Prozent). In allen übrigen Ländern überwog im Frühjahr 2011 die optimistische Einschätzung insbesondere in den nordischen Ländern Dänemark, Schweden und Finnland, wo mehr als zwei Drittel die Globalisierung als Chance für wirtschaftliches Wachstum sehen (77, 74 und 67 Prozent), sowie in den Niederlanden (69 Prozent), in Deutschland (62 Prozent) und in Belgien (60 Prozent). Trotz dieser mehrheitlich positiven Bewertung der Globalisierung als "Wachstumsmotor" unterstützten im Frühjahr 2010 mehr als zwei Drittel der europäischen Bürger die Aussage, dass die Globalisierung weltweit gültige Regeln erfordert (68 Prozent). Dabei stimmten 27 Prozent dieser Aussage "voll und ganz zu" und 41 Prozent "eher zu". Lediglich 16 Prozent der Befragten sind nicht der Auffassung, dass die Globalisierung weltweit gültige Regeln erfordert (4 Prozent "überhaupt nicht" und 12 Prozent "eher nicht") und weitere 16 Prozent enthielten sich der Stimme. Dass die Globalisierung weltweit gültige Regeln braucht, wird in allen EU-Mitgliedstaaten von einer absoluten Mehrheit der Befragten befürwortet in Deutschland und der Slowakei (jeweils 81 Prozent), in Slowenien (80 Prozent), in Schweden sowie in der Tschechischen Republik (79 bzw. 77 Prozent) waren es im Frühjahr 2010 sogar mehr als drei Viertel der Befragten, in neun weiteren EU-Staaten mehr als zwei Drittel. Laut Eurostat zeigt die soziodemografische Analyse, dass die Forderung nach einer Regulierung der Globalisierung in allen sozialen Schichten der europäischen Bevölkerung mehrheitlich unterstützt wird. Bei den Befragten, die sich im oberen Bereich der sozialen Hierarchie positionieren, lag dabei der Anteil der Befürworter noch höher als bei den Befragten, die sich den unteren sozialen Schichten zurechnen (74 gegenüber 64 Prozent). Datenquelle Europäische Kommission: Eurobarometer 73: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Bericht und Report, November 2010, Eurobarometer 75: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Tabellen, Mai 2011 Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen Informationen zum Thema "Globalisierung die EU und die Interessen ihrer Handelspartner" erhalten Sie hier... (

379 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 379 Tabelle: Globalisierung und globales Regieren Eurobarometer-Umfrage, Angaben in Prozent der Bevölkerung, ausgewählte europäische Staaten, Frühjahr 2010 Eurobarometer-Frage: "Bitte sagen Sie mir, ob Sie der folgenden Aussage zustimmen oder nicht zustimmen: 'Globalisierung erfordert weltweit gültige Regeln (globales Regieren)'", Angaben in Prozent "Stimme voll und ganz zu" "Stimme eher zu" "Stimme eher nicht zu" "Stimme überhaupt nicht zu" "weiß nicht" Europäische Union Deutschland Slowakei Slowenien Schweden Tschechische Republik Belgien Finnland Dänemark Spanien Frankreich Luxemburg Ungarn Italien Österreich Polen Lettland Griechenland Irland Niederlande Estland Litauen Zypern Großbritannien Portugal Rumänien Bulgarien

380 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 380 Malta Kroatien Mazedonien, ehem. j.r Island Türkei Quelle: Europäische Kommission: Eurobarometer 73: Die öffentliche Meinung in der Europäischen Union Report, November 2010 Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/ de/ (

381 Zahlen und Fakten: Europa (Erstellt am ) 381 Globalisierung die EU und ihre Handelspartner Im Frühjahr 2010 gingen 41 Prozent der befragten EU-Bürger davon aus, dass die europäischen und die US-amerikanischen Interessen in Bezug auf die Globalisierung dieselben sind. Bezogen auf China lag der entsprechende Anteil mit 23 Prozent deutlich niedriger. Klicken Sie auf die Grafik, um die PDF zu öffnen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ ( dokument_pdf/10%20globalisierung%20%e2%80%93%20die%20eu%20und%20ihre%20handelspartner.pdf)

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