Warhol-Ausstellung zur Wiedereröffnung des Beaux-Arts Museum, Mons

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Stanislaus Esser
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Warhol-Ausstellung zur Wiedereröffnung des Beaux-Arts Museum, Mons Ab dem 5. Oktober 2013 präsentiert das BAM (Beaux-Arts Mons) eine Ausstellung von internationaler Bedeutung: Andy Warhol.

1 Warhol-Ausstellung zur Wiedereröffnung des Beaux-Arts Museum, Mons Ab dem 5. Oktober 2013 präsentiert das BAM (Beaux-Arts Mons) eine Ausstellung von internationaler Bedeutung: Andy Warhol. Life, Death and Beauty. Die Ausstellung wird von der Stadt Mons organisiert und vom Andy Warhol Museum in Pittsburg produziert. Als Kurator fungiert Gianni Mercurio; er war bereits 2009 für die Ausstellung Keith Haring all-over verantwortlich, die im Musée d art contemporain in Lyon und danach im BAM zu sehen war. Der Künstler Man muss Andy Warhol nicht vorstellen er ist wohl einer der größten Künstler des 20. Jahrhunderts. Ausstellungen und Artikel enthüllen bis auf den heutigen Tag unerforschte Facetten seines Werks. Andy Warhol war eine der komplexesten Künstlerfiguren der Nachkriegszeit. Er gilt als Emblem der amerikanischen Kultur der Sechziger und Siebziger. Seit seinen künstlerischen Anfängen war er ein Eklektiker: Er war Maler, Fotograph und Filmregisseur, Schriftsteller, Philosoph und Soziologe, Promoter von Musik- und Theatergruppen, Herausgeber und eine zentrale Gestalt des mondänen Lebens in New York. Vor allem hat Warhol Bilder produziert und populär gemacht, die nicht mehr elitär sind, sondern sich an den Prinzipien des Pop und der Werbung orientieren. Mit seiner Factory schuf Warhol eine Art Kunstfabrik. Die Ausstellung in Mons Die Ausstellung besteht aus rund hundert Hauptwerken. Die meisten von ihnen sind großformatig und in Europa bislang kaum gezeigt worden. Einige belgische Privatsammler werden ausnahmsweise Leihgaben zur Verfügung stellen.

2 Die religiöse Dimension in Warhols Werken Mit der Ausstellung im BAM will der Kurator den Blick auf einen wenig bekannten Aspekt von Warhols Kunst lenken, der es erlaubt, die menschliche Komplexität des Künstlers neu zu definieren. Warhols Verbundenheit mit Spiritualität und Religion führt zu einer Ästhetik, die permanent zwischen Leben, Tod und Schönheit oszilliert. Von vielen wurde Warhol schnell zum Fürsprecher des Konsumwahns abgestempelt, zum Kämpfer für all die falschen Werte, die mit dem Star System einhergehen. In Wahrheit hat Warhol sich aber niemals gescheut, tiefe religiöse Empfindungen auszudrücken. Sie sind in seiner Arbeit sorgfältig versteckt, erschließen sich aber dem offenen, genauen Betrachter seines Werkcorpus. Die Ausstellung nähert sich den Sujets und Themen Warhols unter mehreren Aspekten und hebt die verschiedenen Implikationen hervor, die sich aus der religiösen Dimension des Werks ergeben. Auf diese Weise regt die Ausstellung zu neuen Reflexionen über die Arbeit eines Künstlers an, der mehr als jeder andere das Kunstverständnis der letzten Generationen beeinflusst hat. Schon in den Fünfzigern finden sich in seinen Arbeiten immer wieder Darstellungen der Geburt Christi, von Engeln oder der Madonna. Zwei Jahre vor seinem Tod, im Februar 1987, beginnt Warhol mit der sicherlich komplexesten Bilderserie seines Lebens: The Last Supper. Gianni Mercurio, Kurator der Ausstellung, interpretiert dieses Werk als Endergebnis eines langen inneren Weges, dessen Anfänge bis in Warhols frühe Jugend zurückreichen. Nur wenige wissen, dass Andy Warhol sich von allen amerikanischen Künstlern am häufigsten mit religiösen Sujets beschäftigt hat. Auf den Spuren ikonisch gewordener Bilder Der Weg durch die Ausstellung wird den Besucher an allen ikonisch gewordenen Bildern Warhols vorbeiführen. Hierzu gehören die Triade Schönheit-Erfolg-Macht ausgedrückt durch Porträts von Marilyn und Jacqueline Kennedy ebenso wie die Bilderserie Disaster aus dem Jahr 1963, zu der auch der Electric Chair gehört, dieses moderne Folterinstrument, das dem Kreuz entspricht. Hierzu gehört die Arbeit Tunafish Disaster, die auf Berichte über einige Frauen anspielt, die von Dosenthunfisch vergiftet wurden. Zu sehen sind die Bilder reicher und berühmter Menschen, die den Abgebildeten Unsterblichkeit verleihen: Porträts von Truman Capote, Jane Profonde, Keith Haring, Grace Jones, Liza Minnelli, Dennis Hopper, Lana Turner, Aretha Franklin u.a. Warhols Interpretationen von Meisterwerken der klassischen Kunst, etwa von Botticelli, verweisen darauf, wie viele Unsterbliche in den Kunstwerken der großen Meister existieren. Von diesen Bildern abgesehen können manche Werke Warhols, wie etwa Crosses, offen religiös sein. Guns und Knives spielen auf den Schatten des Todes an, der Warhol stets bewusst war: Als Kind verlor er seinen Vater und später wurde er bei dem Mordanschlag, den Valérie Solanas auf ihn verübte, durch einen Pistolenschuss schwer verletzt. Die Schädel in Skulls sind klassische Symbole der Vergänglichkeit, die hier als Zeichen der unabwendbaren Todesverfallenheit des Menschen erscheinen. Die Eier in Eggs symbolisieren Unsterblichkeit und Auferstehung. Porträts von Mao und Lenin und Bilder wie Dollars, Hammer and Sickle und Statue of Liberty letzteres auf einer in militärischen Tarnfarben gehaltenen Leinwand stehen dagegen für den Niedergang von Macht. Anlässlich der Ausstellung erscheint ein reich illustrierter Katalog, der auch teilweise zum ersten Mal in französischer Übersetzung Texte namhafter Autoren wie Arthur Danto und Jean Baudrillard enthält.

Ein Meilenstein für Mons auf dem Weg zur Europäischen Kulturhauptstadt 2015 Mons 2015 unterstützt die Andy Warhol-Ausstellung des BAM im Rahmen der Partnerschaft mit Kosice, der Europäischen

3 Ein Meilenstein für Mons auf dem Weg zur Europäischen Kulturhauptstadt 2015 Mons 2015 unterstützt die Andy Warhol-Ausstellung des BAM im Rahmen der Partnerschaft mit Kosice, der Europäischen Kulturhauptstadt des Jahres Die Familie Warhols stammt aus Medzilaborce, einem kleinen Dorf an der polnischen Grenze, das einige Kilometer von Kosice entfernt liegt. Die Erinnerung an Andy Warhol ist dort sehr lebendig und es gibt ein bedeutendes, ihm gewidmetes Museum. Das Thema der Ausstellung in Mons passt also in perfekter Weise zu der kulturellen Beziehung, die Mons 2015 in diesem Jahr mit Kosice anknüpft. Das BAM ein Museum, das vielfältige kulturelle Aktivitäten ermöglicht Ville de Mons / Photos : Rino Noviello Nach zwei wichtigen Renovierungsphasen die erste im Jahr 2007, die zweite Ende 2011 eröffnet das BAM 2013 wieder seine Pforten und präsentiert sich als ein Museum von Format. Die letzte Phase der Arbeiten hat das Museum in konservatorischer und sicherheitstechnischer Hinsicht auf einen neuen Stand gebracht; zugleich ist es besser für den Ansturm des Publikums gerüstet. In Zukunft kann das BAM daher international bedeutsame Ausstellungen beherbergen, so dieses Jahr die Warhol- und 2015 eine Van Gogh-Ausstellung. Das BAM erlaubt Mons, der Europäischen Kulturhauptstadt 2015, verstärkt internationale Partnerschaften eingehen. Ein Beispiel hierfür ist 2013 die Ausstellung Andy Warhol. Life, Death and Beauty, die von Gianni Mercurio kuratiert wird und in enger Zusammenarbeit mit dem Andy Warhol Museum in Pittsburg entstanden ist. Im Jahr 2014 wird die von Nikola Doll kuratierte Ausstellung Sans certitude. L art visionnaire vor allem symbolistische und expressionistische Künstler aus Belgien und Deutschland vereinen. Die Ausstellung wird den Beginn einer Zusammenarbeit des Museums mit deutschen Universitäten und Kulturinstitutionen markieren.

Als Kurator fungiert der renommierte Van Gogh-Spezialist Sjraar van Heugten.

4 Im Frühjahr 2015 wird Vincent Van Gogh mit einer Ausstellung geehrt. Die Ausstellung wird von der Fondation Mons 2015 produziert und vom BAM in Zusammenarbeit mit dem Van Gogh Museum in Amsterdam und dem Kröller- Müller Museum in Otterlo organisiert. Als Kurator fungiert der renommierte Van Gogh-Spezialist Sjraar van Heugten. Vangogh Kröller-Müller_Museum Einige Zahlen zum BAM: Das Museum erstreckt sich über drei Etagen, die Ausstellungssäle mit einer Fläche von m 2 enthalten. Es verfügt außerdem über einen Bereich, der museumspädagogischen Zwecken vorbehalten ist, sowie über ein Auditorium, einen Aussichtsbereich, der als halb überdachte Terrasse gestaltet ist, und über einen Laden, der Kataloge, Publikationen und verschiedene Artikel, die mit den Ausstellungen in Verbindung stehen, anbietet. Das BAM enthält außerdem eine der großen belgischen Sammlungen europäischer Kunst aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Sammlung Thomas Neirynck konnte dank der Fondation Roi Baudoin, die Sammlung des Ehepaars Duvivier dank der Fédération Wallonie-Bruxelles übernommen werden. Ville de Mons / Photos : Rino Noviello

5 BAM (BEAUX-ARTS MONS) Zentrale der Museen von Mons Xavier ROLAND, Verantwortlicher Kurator der Ausstellung Gianni MERCURIO Koordination Camille BRASSEUR Katalog Editions Skira Text von Jean Baudrillard, Arthur Danto und Gianni Mercurio Circa 200 Exemplare 264 Seiten Pressekontakt Juliette PICRY, Sprecherin der Stadt Mons Géraldine SIMONET, Pressesprecherin der Zentrale der Museen von Mons INFORMATION Ausstellung Andy Warhol. Life, Death and Beauty Vom 5. Oktober 2013 bis zum 19. Januar 2014 BAM (Beaux-Arts Mons) Rue Neuve, Mons / 0032 (0) Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag von Uhr Produktion Andy Warhol Museum in Pittsburg Organisation Stadt Mons, Abteilung Ausstellungen der Zentrale der Museen von Mons unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Kultur und audiovisuelle Medien der Föderation Wallonie-Brüssel und von Elio DI RUPO, amtierender Bürgermeister

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