Studienaufenthalt im Ausland
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- Anna Kohler
- vor 8 Jahren
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1 Studienaufenthalt im Ausland Erfahrungsbericht Name der Universität: Universidad Politécnica de Madrid Land: Spanien Zeitraum/Jahr des Auslandaufenthaltes: Partneruniversität: Ja 1. Allgemeines: Informationen zum Land, zur Stadt und zur Universität Nach intensivem Studium mit Fokus auf Klausuren bestehen hatte ich sozusagen Lust, mal rauszukommen und das nachzuholen, was ich bisher in dem meiner Meinung nach etwas leblosen Darmstadt verpasst hatte. Außerdem hatte ich neben der fachlichen Ausbildung auch das Verlangen, ebenso kulturelle und vor allem sprachliche Schwerpunkte zu setzen. Trotzdem hatte ich anfangs Bedenken, was Studiendauer etc. angeht. An dieser Stelle kann ich aber bereits sagen, dass ich meine Entscheidung zu keinem Zeitpunkt bereut habe. Jedenfalls fiel meine Entscheidung dann auch recht schnell auf Spanien und die Universidad Politécnica de Madrid (UPM). Auf die Gründe dieser Wahl gehe ich kurz stichpunktartig ein: - das Erlernen einer weiteren Fremdsprache in Verbindung mit bereits vorhandenen Spanischkenntnissen Spanien - Barcelona fiel schnell wegen der gesprochenen Dialekts raus - Gute Bewertungen der Universität, Möglichkeiten der Fächeranerkennung und der Wunsch, in einer Großstadt wie Madrid zu leben Politécnica Madrid 2. Vorbereitungsempfehlung: Visum, Flug, Versicherung, Arztbesuche, Wohnung, Unterhaltskosten Bezüglich der Wohnungssuche solltet ihr euch nicht allzu viele Sorgen machen, falls ihr die Möglichkeit habt, bereits vor dem Semesterbeginn in Spanien (bei mir fing es am 7.9. an) nach einer Wohnung zu suchen.
2 Hierbei sei schon mal angemerkt, dass die Schwierigkeit hierbei natürlich sehr von euren Spanischkenntnissen abhängt, wobei ich denke, dass man sich in jedem Falle irgendwie verständigen kann. Generell sind die Spanier sehr hilfsbereit. Wenn ihr die Möglichkeit nicht haben solltet, kann das ganze etwas komplizierter werden. Es ist schon angesagt, sich die Wohnung bzw. das Zimmer vorher einmal anzuschauen. Manche Zimmer haben kein Fenster und manchmal wohnt der Vermieter in der gleichen Wohnung etc. Was die Wohngegenden angeht, wurde bereits in den früheren Berichten gesagt, welche Viertel sich gut anbieten. Ich wohnte direkt an Sol in einer 5er WG und schätze die Lage als perfekt ein. Die Uni ist mit dem Zug in einer Haltestelle + etwas längerem Fußweg oder mit der Metro + kurzem Fußweg erreichbar und Supermärkte sind auch gut zu Fuß erreichbar. Die meisten Clubs und Bars sind auch ohne weiteres in Minuten zu Fuß erreichbar. Aber wie immer hängt das alles natürlich alles von euren Wünschen und Präferenzen ab und ist ebenso ein Kostenfaktor. Für mich war zum Beispiel in erster Linie wichtig, zentral und mit spanischsprechenden Leuten zu wohnen. Das hat soweit geklappt, habe aber auch 500 /Monat gezahlt, wobei man dazu sagen muss, dass man für so eine Lage mindestens 450 zahlen muss. Ich hatte auch nie Probleme mit dem Vermieter, eher im Gegenteil. Wenn mal was kaputt war, wurde es unmittelbar erneuert und jeder Mitbewohner verfügte sogar über zwei verschiedene Bettbezüge, Wäscheständer + Klammern, Klimagerät etc. Dinge, die vielleicht nicht unbedingt notwendig sind und an die man im ersten Moment gar nicht denkt, aber am Ende doch braucht. Für spanische Verhältnisse ist das jedenfalls eher untypisch und von Freunden habe ich auch immer nur Negatives diesbezüglich gehört. Bezüglich der Unterhaltskosten hängt die erforderliche Menge an Geld natürlich stark von euren Zielen, Präferenzen und Wünschen ab und ist daher sehr individuell, aber tendenziell kann man sagen, dass man deutlich mehr ausgibt als sonst. Generell würde ich sagen, dass der Preis mit der Zentralität der Wohnung und der häuslichen Ausstattung steigt. Zentral hier im Sinne von Stadtzentrum. Im Folgenden zähle ich mal auf, welche Kosten monatlich für mich persönlich in etwa angefallen sind: Für die Wohnung habe ich monatlich 500 inkl. allen anfallenden Kosten bezahlt. Eine Prepaid Karte von ca. 10 und die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel, hauptsächlich Metro, bei unter 23 Jahren 35 /Monat. Unerlässlich in meinem Fall ein Fitnessstudio, was in meinem Fall mit Mcfit recht günstig bei 20 /Monat lag und natürlich, nach der Miete die zweithöchste Ausgabe, Lebensmittel und Pflegemittel. Pflegemittel hier extra aufgezählt, da Kosmetikartikel im Vergleich doch
3 recht teuer sind. Hinzu kommen dann natürlich Kosten für die vielen Abende in Bars, Diskotheken, aber auch Reisen, kürzere Ausflüge und Freizeitaktivitäten. Dabei nicht zu vergessen: wenn Freunde oder Familie zu Besuch sind, gibt man dann sowieso nochmal mehr aus, sei es wegen Restaurantbesuchen oder anderen Aktivitäten, die unternommen werden. Da landet man auch schnell mal bei 1000 /Monat oder wenn man sehr gerne feiert und sehr gerne reist auch mal mehr... Daher empfehle ich euch, vorher Geld anzusparen oder, wenn es zeitlich funktioniert, arbeiten zu gehen. Denn so gesehen lohnt es sich auf jeden Fall, für die eine oder andere Reise Geld auszugeben, später macht man es dann ja wahrscheinlich auch nicht mehr. 3. Studienorganisation an der Universität: Kurswahl, anerkannte Prüfungen, sonstiges Generell würde ich sagen, dass man dem in Darmstadt erstellten Learning Agreement keinen allzu großen Stellenwert zuordnen sollte. In meinem Fall war es zum Beispiel so, dass einige Fächer, die ich belegen wollte, gar nicht mehr so an der UPM verfügbar waren, wie sie in Erfahrungsberichten erwähnt wurden. Deshalb vorsichtig sein was den Teil Studium/Fächerwahl in älteren Erfahrungsberichten angeht! Falls ihr, so wie ich, vorhabt, euer Spanisch auf ein gutes Niveau zu bringen, solltet ihr darüber nachdenken, bereits vor dem Auslandsaufenthalt so viel Spanisch zu sprechen/lernen wie möglich. Ich persönlich empfehle euch, einen Tandem Partner zu finden anstatt einen Kurs zu belegen. Wenn beides klappt und nicht zu zeitaufwendig ist, umso besser. Beides wird ja von der TU angeboten. Ansonsten empfehle ich euch sehr, den 3-wöchigen Spanisch Intensivkurs Curso intensivo de lengua y cultura espanola 1 zu machen, der von der UPM angeboten wird! Er alleine bringt 4 ECTS, 5 bekommt ihr, wenn ihr beim zusätzlichen Kulturprogramm mitmacht. Mich hat der Kurs 325 gekostet. Allerdings solltet ihr beachten, dass ihr euch rechtzeitig dafür anmeldet, da die Frist recht früh liegt. Ebenso hat sich der Spanischkurs mit den anderen Fächern in der Uni in der ersten Vorlesungswoche überschnitten. Ich habe mich damals dafür entschieden, zum Spanischkurs zu gehen und die ersten Vorlesungen in der Uni zu verpassen, was aber letztendlich nicht allzu tragisch war, weil die Professoren dafür auch Verständnis hatten. Darüber hinaus wird während des Semesters ein weiterer Spanischkurs Espanol para extranjeros angeboten. Dieser ist weniger intensiv (bringt auch nur 2,4 ECTS) und hat mir persönlich auch nicht viel Spaß gemacht und mich eher gelangweilt. 1
4 Sprachkenntnis Nachweis: Ja / Nein Uniformpflicht: Ja / Nein Unterrichtssprache: Spanisch Anwesenheitspflicht: Ja / Nein Semesterbeginn: September Semesterende: Januar 4. Leben und Freizeit: Studentenleben, Nachtleben, Land, Leute, Klima, Essen, Sport, Reisen Was Freizeitaktivitäten angeht habt ihr eine Vielzahl an Möglichkeiten. Es gibt immer irgendetwas zu unternehmen, sei es mittags im Retiro zu sitzen und die Sonne zu genießen oder einfach mal die vielen Viertel zu erkundigen. Das, was für mich persönlich jedoch raussticht ist das einzigartige Nachtleben in Madrid. Der Höhepunkt meines Aufenthaltes war dann der von der ESN jährlich organisierte Ibiza Trip, der sogar noch eine Reise zur Insel Formentera enthält. Um bei dieser Reise mitmachen zu können, müsst ihr euch vorher einmalig die ESN-Karte besorgen, für die ihr 5 und ein Passfoto braucht. Da es kein ESN-Büro in der UPM gibt, solltet ihr sie bei der Universidad Complutense de Madrid westlich von der Innenstadt oder bei der Universidad Carlos III südlich der Innenstadt kaufen. Mit dieser Karte könnt ihr dann auch andere Angebote und Vergünstigungen wie Reisen und Rabatte bei Getränken/Eintritt etc. wahrnehmen. 5. Warum man dort studieren sollte (Fazit): Also eine Sache ist klar. Wenn ihr die Möglichkeit habt, ein oder zwei Auslandssemester im Ausland zu verbringen, macht es auf jeden Fall. Ich habe nette Menschen aus aller Welt kennengelernt und Erfahrungen gemacht, die mich immer begleiten werden. Da kann man auch ruhig mal 1-2 Semester dranhängen; die Erfahrung die man macht ist einfach mehr wert. Vorher hatte ich auch meine Bedenken mit Studiendauer etc. aber heute kann ich sicher sagen, dass es sich wirklich lohnt. 6. Weitere Anmerkungen und wichtige Links: Ich gehe jetzt nochmal kurz auf ein paar Dinge ein, die mir wichtig erscheinen und über die ihr vielleicht nochmal nachdenken solltet. Vor dem Aufenthalt solltet ihr so viel Spanisch lernen, wie es für euch möglich ist. Aber andererseits auch nicht verrückt machen wenn es nicht ganz so eklappt hat mit der Vorbereitung. Wenn man viel redet und den Willen hat klappt das ganz schnell. Am besten vor der Abreise noch ein paar Passfotos machen lassen. Hat man dann einfach schon mal und kann sie zum Beispiel direkt ins Office mitbringen für den Studentenausweis. Soweit ich mich erinnere braucht man dann noch eins für das Monatsticket für die Metro und falls ihr euch für die ESN-Karte entscheidet, braucht ihr dafür auch nochmal eins.
5 Ich habe mir vorher ein Onlinekonto bei der DKB einrichten lassen-damit konnte ich überall an jedem Geldautomaten umsonst Geld abheben-war dann immer ganz einfach. Im Vorfeld schon einfach mal der ein oder anderen Gruppe/Organisation bei Facebook beitreten. Einerseits findet ihr da Wohnungsangebote, andererseits könnt ihr selber Fragen stellen oder einfach die Fragen und Antworten der anderen lesen. Dafür sorgen, dass ihr genug Geld für Reisen, Aktivitäten etc. habt. Gerade die Organisationen wie ESN, BeMadrid etc. hier in Madrid bieten günstige Reisen an, die sich dann aber natürlich in der Summe doch bemerkbar machen.
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