268. AvK-Tour am Von Coschütz-Gittersee über Bannewitz-Hänichen nach Dresden-Nickern

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Lucas Raske
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1 268. AvK-Tour am Von Coschütz-Gittersee über Bannewitz-Hänichen nach Dresden-Nickern Führer der Tour: Jürgen Dittrich Teilnehmer: Hannelore und Eberhard Schönfelder, Steffen Gießner, Klaus Petzold, Günter Albrecht, Lothar Gerschel, Anita Voigt (300 m), Ralph Pohlenz, Günter Gasch, Gerold Schneider, Friedrich Schumann (a.g.), Regine und Jürgen Dittrich (insgesamt 13 Teilnehmer) Länge der Strecke: ca. 12 km Treffpunkt: 9.30 Hopfenblüte Gittersee Wetter: Nach kalter Nacht angenehme Temperatur am Tage, bedeckter Himmel, schlammig im Gebergrund! Tourenbeschreibung: Wenige Schritte vom Treffpunkt hinter der Gaststätte Hopfenblüte erreichten wir den Bahndamm der ehemaligen Windbergbahn, die ab Freital-Birkigt (Abzweig von der ehem. Albertsbahn) ab 1856 als Kohlenbahn die Steinkohlenschächte im Coschütz-Possendorf- Hänichener Revier erschlossen hatte. Heute wird die Trasse als Rad- und Fußweg genutzt. In weitem Bogen umwanderten wir die Mulden, aus denen der Kaitzbach gespeist wird, bevor wir den Haltepunkt Kleinnaundorf erreichten. Nur schade, dass es noch so relativ früh am Tage war und die Schatz-Alm nicht geöffnet hatte. Daher wurde weitergewandert und der Horkenberg umrundet, vorbei am ehem. Marienschacht (abgeteuft bis auf 564,58 m in den Jahren 1886 bis 1893), mit sehenswertem Bergbaumuseum und Malakoff-Förderturm, der gesamte Gebäudekomplex unmittelbar neben dem Bahndamm gelegen, wurde von der Wandergruppe nur nicht richtig wahrgenommen. Nun erreichten wir den Lehrpfad Baum des Jahres, wo mein Verein, die Regionalgruppe Goldene Höhe, jedes Jahr Ersatz pflanzen muss für die durch Vandalen getätigten Schäden (umgebrochene Bäume, zerstörte Schilder usw.). Der Myriameterstein links des Dammes, eine alte Kilometrierung der Bahnstrecke, wurde ignoriert (von hier bis Birkigt sind es genau m Entfernung!), dafür zog aber Anita Voigt die Aufmerksamkeit auf sich, weil sie an einer Bank die völlig entkräftete Gruppe mit Eierlikör im Schokoladenbecher zum Internationalen Frauentag empfing. Sie wanderte einige Schritte mit uns bis zum Findlingsstein (ein 8.5 t schweres nordisches Geschiebe, geborgen in der nahen Kies- und Sandgrube Bannewitz), der mit dem Inlandeis der Elster- Vereisung vor etwa Tausend Jahren hierher transportiert wurde und so den Bereich markiert, bis in den der mehrere hundert Meter hohe Gletscher vordrang (die sog. Feuersteingrenze ). Am KBB überquerten wir die ehemals tiefer liegende Windbergstraße, die von der Kohlebahn mit einer Brücke überspannt worden war, bevor wir am ehemaligen Beckerschacht den Haltepunkt Hänichen-Goldene Höhe erreichten. Dabei haben wir eine sehr schöne Sandsteinbogenbrücke unterquert, über den der Marksteig geführt hat (Albi wusste das als exzellenter Kenner des Gebietes zu berichten!), übrigens die einzige Brücke, die die ehem. Kohlebahn unterquert hat. Bis zu dieser Bahnstation fuhren auch die Dresdner Ausflügler zu Beginn des 20. Jahrhunderts, um wenige Meter auf die Goldene Höhe zu

2 laufen, um dort in einem sehr schönen Ausflugsrestaurant (mit Ballhaus!) Bier und Aussicht zu genießen. Im Übrigen ist die Goldene Höhe tatsächlich auch heute noch ein exzellenter Punkt (Aussicht, trigonometrische Säule und großer, 600 m langer Sandsteinbruch), wo über 400 Jahre lang der bekannte Welschhufesandstein gebrochen worden ist. Am Mobau- Gelände überquerten wir die B 170 (haben das gerade so geschafft!), erreichten das Neubaugelände in Hänichen, unterhalb dessen auch der Geberbach entspringt. Dieser begleitete uns nun auf unserer Weiterwanderung (grüner Punkt) an dem von Kopfweiden gesäumten Weg. Eine kleine Mittagsrast am Herrenteich war kurz vor Mittag fällig geworden, bevor wir so richtig in den Morast einstiegen. Das soll ausdrücken, dass der Gebergrund in der von mir gewählten Jahreszeit zum Wandern eigentlich noch nicht so recht geeignet war. Doch wir meisterten diese Schwierigkeiten alle so gut, dass keiner von uns in die Horizontale ging. Vorbei an ehemals ausgedehnten Obstbaumanlagen (teilweise nur noch mit Baumruinen bestückt) erreichten wir das Dorf Golberode. Im steilen Abstieg ging es nun wieder zum Bach hinunter zur ehemaligen Golberoder Mühle, die sehr schön restauriert ist, heute zu Wohnzwecken für Menschen (und viele stattliche Rammler!) genutzt wird. Im Übrigen die einzige von drei Mühlen im Tal, die noch überlebt hat (Gaustritzer Mühle und Gebergrundmühle gibt es nicht mehr). Bald nimmt uns das idyllische Dorfensemble von Goppeln mit mehreren gut rekonstruierten Gehöften (sehenswerte Sandsteinbogeneinfahrten!) auf. Goppeln hatte auch eine Klosteranlage (Nazarethschwestern zum Hl. Franziskus, Eingangspforte von 1842). Auch die sog. Malerkolonie Goppeln hatte vor 100 Jahren einen guten Ruf. Vorbei am ehem. Bielacks Weinberg von 1820 mit Weinschank (heute völlig verwachsenes Hanggelände, aber noch von Plänermauern umgeben), stiegen wir nun wieder hinab zum Bach mit Teich an der ehem. Gebergrundmühle. Auf sehr schlammigem Wege unterquerten wir schließlich die Autobahn, in Kauscha ist dann das Gröbste geschafft. Schloss Nickern träumt wieder vor sich hin, nachdem es Anfang der 90er Jahre etwas wiederbelebt worden war. Aber das war nun angesichts des bald erreichten Hofimbiss Säurig auf der Fritz-Meinhardt.Str. 30 nur noch von nebensächlichem Belang. Kurz vor trafen wir dort ein, ein älterer, leicht graumelierter Herr (Sepp Gasch) speiste bereits, freute sich aber doch, dass wir ihm Gesellschaft leisten konnten. Ich denke, jeder kam irgendwie auf seine Kosten, die Stärkung tat schon gut. Ein großes Lob für Lothar Gerschel (dem an diesem Tage ältesten Mitwanderer!), für den diese relativ lange Tour unter erschwerten Bedingungen nach der Winterpause doch eine Herausforderung dargestellt hat. Von den nahen Haltestellen an der Dohnaer Straße erreichten alle wohlbehalten die heimischen Hütten. Berg Heil! Jürgen Dittrich

3 Auf dem Lehrpfad Baum des Jahres in Bannewitz (beim Leeren, nicht beim Lernen!) Auf dem Bahndamm vor Bannewitz (im Hintergrund der Marienschacht)

4 Mittagsrast am Herrenteich im Gebergrund Im Gebergrund vor Golberode war es auch schon gemütlich

5 Abstieg zur Golberoder Mühle (im Vordergrund die stattlichen Rammler!) Goppelner Dorfstraße mit liebevoll restaurierten Bauerngehöften

6 Der Schlamm im Gebergrund hatte es uns angetan!

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