Die Wirtschaftsweisen: Arbeitsam im Ruhestand

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1 Heft 6 Winter 2010/11 Chemnitz Generationen unter einem Dach Wirtschaft Wassersparen unter Vorbehalt Politik Extremisten unter Beobachtung Brauche ich das? Personalien unter der Lupe Die Wirtschaftsweisen: Arbeitsam im Ruhestand

2 2 Programmvorschau Seniorenkolleg Seniorenkolleg an der TU Chemnitz: Wintersemester 2010/ Extremismus im Freistaat Sachsen und in Chemnitz Alrik Bauer, Verfassungsschutz Dresden; Ines Vorsatz, Stadt Chemnitz Chemnitzer Modell das Nahverkehrskonzept für die Stadt und für die Region Bernd Gregorczyk, Stadt Chemnitz Aspekte aus der 250-jährigen Geschichte des Textilmaschinenbaues in Sachsen Dr. Eberhard Beschnitt, Chemnitz Wie sicher ist die Trinkwasserversorgung in unserer Region Dr. Peter Rebohle, Südsachsen Wasser GmbH, Chemnitz Neue Kupfervorkommen in der Lausitz Geschäftsführer Ralph Braumann, KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH Neue Kunststoffe und Textilien mit integrierten Sensoren Holg Elsner, TU Chemnitz Vorträge jeweils Uhr, Zentrales Hörsaal- und Seminargebäude, Reichenhainer Str. 90, Chemnitz, Hörsaal N115 Für jede Vorlesung werden auch Tageskarten angeboten. Fotos (9): Teilnehmer des Seniorenkolleg

3 Editorial 3 Liebe Leser des Journals der Gernerationen, Die Bilder zu diesem Beitrag bieten einen Einblick in Veranstaltungen rund um das Seniorenkolleg. In der Festveranstaltung zum 65. Geburtstag des Rektors Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes der TU Chemnitz dankten wir ihm für seine langjährige Unterstützung des Seniorenkollegs mit einer Medaille. Foto: TU Chemnitz/Christine Kornack Prof. Roland Schöne, wissenschaftlicher Leiter des Seniorenkollegs, bedankte sich bei Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes für die langjährige Unterstützung wir freuen uns, dass wir das Ihnen das sechste Heft des Journals der Generationen übergeben können dafür gilt allen Unterstützern unser Dank. Hervorhebung verdient, dass unser Journal vielfältige inhaltliche Beiträge zu den laufenden Vortragsthemen unseres Seniorenkollegs enthält, aber auch zu Themen, die Kinder und Jugendliche interessieren. Wir heben uns damit wohltuend von anderen Publikationen für die neu entdeckte Zielgruppe der Älteren ab, die über wiegend Werbebeiträge enthalten. Unsere Leser bitten wir, das Journal der Generationen an andere jüngere und ältere Bekannte und Freunde weiter zu empfehlen oder Exemplare bei uns als günstiges Abonnement nur 5 Euro für die jährlichen Postgebühren für den regelmäßigen Bezug zu bestellen; auch als ein schönes Geschenk! Ebenso sind Sie herzlich eingeladen, an unseren Veranstaltungen zu interessanten Themen im Seniorenkolleg, dienstags bis Uhr, als Gäste im Rahmen der freien Platzkapazität teilzunehmen und mit den Referenten zu diskutieren und Fragen zu stellen. Alle interessierten Jüngeren und Älteren laden wir zudem ein, am Rahmen des Jahres der Wissenschaft in einer Redaktionsgruppe zum Journal aktiv mitzuwirken (mehr dazu auf der Rückseite des Journals). Auf diese Weise können auch Sie sich durch Beiträge und Anregungen einbringen. Schreiben Sie uns Ihre Meinung und Ihre Wünsche! 50 Seni-orinnen und Senioren nahmen an der Exkursion nach Meissen zur Besichtigung der Ausstellung 300 Jahre Meissner Porzellan in der Albrechtsburg teil. Nach einem Besuch des Landesgymnasiums St. Afra klang der anregende Tag mit einer Führung und Weinprobe im Landesweingut Schloss Wackerbarth in Radebeul aus. Die zweite Veranstaltung mit Seniorentanz gestalteten wir diesmal zusammen mit dem Studentenwerk in der Mensa am , 130 Ältere teil. Für den anregenden Vortrag mit Musik und Filmausschnitten zum Leben und Werk von Franz Grothe danken wir Herrn Alexander Schatte, Leiter des Franz-Grothe-Archivs in Berlin. Dafür sind wir der Franz-Grothe-Stiftung in München, ebenso wie für die Förderung des Konzertes mit dem Salonorchester Cappuccino am im Seniorenkolleg, sehr verbunden. Damit erinnerten wir an Franz Grothe, der viele bekannte Melodien für 140 Tonfilme, neben Liedern, Schlagern und Musik für Fernsehsendungen (z.b. der Blaue Bock ) komponierte, die noch heute zu den Ohrwürmern der älter-en Generation zählen. Herr Winfried Schimmel vom Landesverband Seniorentanz e.v. Sachsen begeisterte wieder die Anwesenden für das Tanzen am Platz und 60 Tänzerinnen und Tänzer tanzten Gemeinschafts- und Paartänze. Abschließend wünschen wir Ihnen weiterhin viel Freude beim Lesen des Journals mögen Sie weiter aktiv lebenslang lernen, auch mit Musik und Tanz. Damit leisten Sie einen angenehmen und wissenschaftlich erwiesenen Beitrag zu Ihrer gesundheitlichen Vorsorge gegen Alterserkrankungen. Ihr Prof. Dr. Roland Schöne Wissenschaftlicher Leiter des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz

4 4 Inhaltsverzeichnis S. 4 S. 6 S. 8 S. 9 S. 10 S. 12 S. 14 S. 20 S. 22 S. 24 S. 26 S. 28 S. 16 S. 17 S. 18 S. 29 S. 30 Nachrichten Politik 4 Fragen an... Chemnitz Mit der Straßenbahn nach Stockholm Geschichte Schwarz-goldene Jahre Wirtschaft Dass zum Zwecke Wasser fließe Wirtschaft Der Steiger kommt wieder Wirtschaft 7 Fakten über Kunststoff Wirtschaft Zum Helfen nach Afrika Wirtschaft Folge mir (wenn du kannst) Chemnitz Zwischen Früherziehung und später Freude Die Senioren sind zufrieden, die Kinder sind glücklich Stadtbibliothek Chemnitz Eine Bibliothek ohne Papier Rubriken Veranstaltungstipps Gewinnspiel Rezension Heftvorschau Frühling/Impressum Brauche ich das wirklich? Grafik: BurgEins Foto: BurgEins/mch Foto: SES Bonn Foto: HWK/Hilbert Foto: Wuschanski Der Tod im Auge des Betrachters Vom 22. Januar bis 15. Mai 2011 befasst sich eine Sonderausstellung im Wasserschloß Klaffenbach mit Mord und Totschlag. Eine Ausstellung über das Leben. In Kooperation mit dem Musée d Historie de la Ville de Luxembourg will diese Ausstellung Kapitalverbrechen in ihrer historischen und aktuellen Dimension beleuchten. Kombiniert werden Exponate aus internationalen Sammlungen wie polizeiliche Asservate, Überreste der Anschläge vom 11. September 2001 oder multimediales von Foto bis zu Musik. Dabei soll der Besucher bewusst mit seiner eigenen Schaulust konfrontiert werden. Trotzdem versteht sich Mord und Totschlag als lebensbejahende Ausstellung, die in der Auseinandersetzung mit dem Tod den Wert des Lebens unterstreichen will. Begleitet wird die Ausstellung von verschiedenen Sonderveranstaltungen im Wasserschloß. mch Preise und Auszeichnungen I Die Oper der Theaters Chemnitz wurde dieses Jahr mit dem Preis der Deutschen Theaterverlage prämiert. Gelobt wurden vor allem die große Vielfalt und die couragierte Auswahl der Aufführungen von klassischen bis hin zu neuen und eher selten gespielten Werken, so die Meinung der fünfköpfigen Jury. Die Oper Liebe und andere Dämonen zeige dabei eindrucksvoll, dass sich zeitgenössische Oper an einem Stadttheater zu einem wirklichen Publikumsmagneten entwickeln kann, was sich durch gute Kritik auch über die Region hinaus bemerkbar gemacht. Der Preis wird von der Stiftung des

5 Nachrichten 5 Verbandes Deutscher Bühnenund Medienverlage anlässlich der Premiere der Oper Die Heimkehr des Verbannten am 29. Januar in Chemnitz überreicht. mch Preise und Auszeichnungen II Der Internationale Stefan-Heym- Preis der Stadt Chemnitz wird im April 2011 an den Schriftsteller und Publizisten Bora Ćosić vergeben, wie die Jury im November bekanntgab. Ćosić, 1932 in Zagreb geboren, lebte bis zu seiner Emigration 55 Jahre in Belgrad und seit 1992 im deutschen Exil in Berlin sowie in Rovinj (Kroatien). Das Kuratorium ehrt mit dem Preis den großen Erzähler, Satiriker und auch Kritiker Süd-Ost- Europas. Mit der Entscheidung würdigt das Kuratorium seine literarisch und politisch bedeutende, aufklärende Rolle ein politischer Schriftsteller wie Stefan Heym, der Namensgeber des Preises, so Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz und Vorsitzende des Vergabegremiums. Der Preis ist mit Euro dotiert und wird alle drei Jahre vergeben. Er erinnert an den in Chemnitz geborenen Schriftsteller Stefan Heym. vtz Preise und Auszeichnungen III Die Generaldirektorin der Chemnitzer Kunstsammlungen bekommt wohl bald ein Platzproblem. Neben dem Bundesverdienstkreuz sowie dem Dänischen und Französischen Verdienstabzeichen darf sich Ingrid Mössinger seit November einen weitere Auszeichnung in die Vitrine stellen: Die Heiße Kartoffel. Der mitteldeutsche Kommunikationsund Wirtschaftspreis wurde zum nunmehr 18. Mal an eine Persönlichkeit vergeben, die sich in besonderem Maße für die Region Mitteldeutschland eingesetzt hat. Für die Jury aus ehemaligen Preisträgern, Vertretern der Wirtschaft und des Mitteldeutschen Presseclubs zu Leipzig e.v. war die international renommierte Kunstexpertin Mössinger durch ihre internationale Expertise und ihr nachhaltiges Wirken eine ausgezeichnete Wahl, so Professor Wolfgang Kenntemich, Präsident des Presseclubs. mch Selber schreiben, selber filmen Talente finden und Talente fördern: In der Chemnitzer Filmwerkstatt kann jeder, der Interesse an der Filmproduktion hat, Einblicke in die Welt des Zelluloids bekommen. Diesem Motto folgt der Verein auch anlässlich seines 20. Geburtstags und startet einen Ideenwettbewerb für Jung und Alt. Alle Chemnitzer von 8 bis 80 Jahren können ihre Ideen in Form eines Drehbuchs oder einer Geschichte für einen Kurzfilm unter dem Motto 20 noch bis zum 31. Januar 2011 bei der Filmwerkstatt Chemnitz einreichen. Mit Hilfe von erfahrenen Filmemachern werden dann die acht besten Ideen bis Ende Juni 2011 für die große Leinwand umgesetzt. Die Premieren der besten maximal siebenminütigen Filme werden im Rahmen der 20-Jahr-Feier im Clubkino Siegmar stattfinden. Die Ideen können per Post oder per unter: kontakt@filmwerkstatt.de eingereicht werden. mch Vorträge der Seniorenakademie Chemnitz Jeweils Uhr im Kraftwerk Kaßbergstr. 36 Eintritt: Juden heute zwischen Tradition, Moderne und Geschichte Teil 2 Dipl.-Ing. Uwe Dziuballa Foto: Theater Chemnitz/Wuschanski Tandemtour nach Asien Dopl.-Ing. Jens-Ulrich Groß, Dr. Cornelia Groß

6 6 Politik Vier Fragen an... Prof. Eckhard Jesse, Politikwissenschaftler an der TU Chemnitz und Herausgeber des Jahrbuchs Extremismus & Demokratie Foto: TU Chemnitz/Heiko Kießling Politologe Prof. Dr. Eckhard Jesse Was verstehen Sie unter Extremismus? Der Extremismus lateinisch extremus, der Äußerste ist dadurch gekennzeichnet, dass er die Prinzipien des demokratischen Verfassungsstaates ablehnt oder einschränkt, sei es mehr seine konstitutionelle Komponente, etwa Gewaltenkontrolle oder Grundrechtsschutz, sei es mehr seine demokratische, wie Volkssouveränität oder der Ethos menschlicher Fundamentalgleichheit. Er steht damit in einem antithetischen Verhältnis zum demokratischen Verfassungsstaat. Wenn eine extremistische Kraft an die politische Macht kommt, schafft sie ihn ab, macht ihn zu einer autoritären beziehungsweise totalitären Diktatur, oder es kommt zu einer defekten Demokratie. Auch wenn Extremismen Gemeinsamkeiten und Analogien aufweisen (zum Beispiel exklusiver Wahrheitsanspruch, ausgeprägte Freund-Feind-Stereotypen, vorgegebenes Gemeinwohl, Ablehnung des Pluralismus, keine Anerkennung der Universalität der Menschenrechte), gibt es zwischen ihnen vielfältige Unterschiede. Zuweilen legitimiert der eine Extremismus seine Existenzberechtigung mit dem Kampf gegen einen anderen. Extremisten sind wie die Enden eines Hufeisens einander benachbart und entfernt zugleich. Extremismus ist ein Pejorativum, ein negativer Verfassungsbegriff. Daher drehen diejenigen, die als extremistisch gelten, den Spieß um und geben den Vorwurf zurück an den sogenannten Extremismus der Mitte. Die Debatte Sarrazin hat gezeigt, dass die Öffentlichkeit sehr sensibel reagiert, wenn sich Menschen am Rand des gesellschaftlich Akzeptierten bewegen. Ist diese Vorsicht berechtigt? Die Debatte um das Buch von Thilo Sarrazin hat in der Tat gezeigt, dass Emotionen beim Thema, die als delikat gelten, zuweilen hochschlagen. Wie die Debatte auch gezeigt hat, gibt es eine beträchtliche Diskrepanz zwischen der Meinung der politischen Klasse und großen Teilen der Bevölkerung. Wir brauchen zweierlei: Offenheit (keine leisetreterische Vortrag am , Uhr im Seniorenkolleg Extremismus im Freistaat Sachsen und in Chemnitz Alrik Bauer Alrik Bauer wurde 1977 in Dresden geboren. Nach seinem Abitur studierte er von 1995 bis 1998 an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl im Rheinland. Dort machte er im Fachbereich Nachrichtendienste in der Abteilung Verfassungsschutz seinen Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt. Seit 1998 Foto: privat ist er im Landesamt für Verfassungsschutz in der Stabsstelle des Präsidenten tätig und dort verantwortlich für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Prävention. Im Jahr 2003 wurde er zudem Pressesprecher der Behörde und Beauftragter für Bürgeranliegen.

7 Politik 7 istischen Ausprägung eine beträchtliche Gefahr für den demokratischen Verfassungsstaat ausgeht. Was die Bundesrepublik Deutschland betrifft, so ist es bisher vorwiegend eine potentielle Gefahr. Aber das kann schnell anders sein. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Islamismus darf nicht dazu führen, Rechts- oder Linksextremismus zu bagatellisieren. Öffentliche Reaktion auf eine schweizer Kampagne zum Minarettverbot. Vorsicht) und eine klare Akzeptanz des demokratischen Verfassungsstaates, nicht verdeckte Kritik an ihm. Politische Korrektheit hilft nicht weiter, um die offenkundigen Probleme zu lösen. Foto: flickr/pelegon Wer heute Extremismus hört, denkt automatisch an islamistische Terroristen geht von diesen tatsächlich die größte Gefahr für uns aus? Der islamistische Fundamentalismus ist neben dem Rechts- und dem Linksextremismus die dritte wichtige Säule des Extremismus. Zumal vom islamistischen Fundamentalismus in seiner terror- Wie sollte man Ihrer Meinung nach Menschen begegnen, die die freiheitlich demokratische Grundordnung der Bundesrepublik in Frage stellen? Wer die freiheitliche demokratische Grundordnung in Frage stellt oder gar ablehnt, muss offen als Gegner des demokratischen Verfassungsstaates bezeichnet werden. Das häufig zitierte Diktum keine Freiheit den Feinden der Freiheit ist jedoch nicht die Maxime des demokratischen Verfassungsstaates. Hingegen trifft das Diktum keine Freiheit zur Abschaffung der Freiheit die Maxime des demokratischen Verfassungsstaates besser. Denn die Demokratie muss sich im Umgang mit den Feinden der Freiheit und wir haben Feinde strikt rechtsstaatlich verhalten. mch Ines Vorsatz Geboren 1963 in Karl-Marx-Stadt, machte Ines Vorsatz zunächst eine Ausbildung zur Buchhändlerin in Leipzig folgten eine Weiterbildung zur Fachbibliothekarin und eine Stelle im WMK 7. Oktober. Foto: privat Ab 1990 leistete Ines Vorsatz ehrenamtliche Mitarbeit in der Bürgerinitiative Pädagogik und in Chemnitzer Vereinen. Ein Jahr später orientierte sie sich beruflich neu und begann ihre Arbeit in der Stadtverwaltung Chemnitz. Bis 2009 war sie im Schulverwaltungsamt, wo sie beispielsweise auch die Organisation der Chemnitzer Schultheaterwoche übernahm. Seit Juli 2009 ist Ines Vorsatz Koordinatorin des Lokalen Aktionsplan für Demokratie und Toleranz Chemnitz.

8 8 Chemnitz Vortrag am Uhr im Seniorenkolleg Chemnitzer Modell das Nahverkehrskonzept für die Stadt und für die Region Bernd Gregorczyk Bernd Gregorczyk wurde 1956 in Brand-Erbisdorf bei Chemnitz geboren. Nach dem Besuch der EOS studierte er von 1974 bis 1978 an der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden Verkehrsbau mit Vertiefung in Verkehrsplanung und -technik. Nach seinem Diplom arbeitete er im Büro für Verkehrsplanung Karl-Marx-Stadt als Verkehrsingenieur. Foto: BurgEins/mch Ab 1993 wurde er mit der Verkehrsplanung im Stadtplanungsamt beauftragt und wurde 2006 schließlich Leiter des Tiefbauamtes, welches für Planung des Straßenverkehrs vom Brückenbau über Ampelanlagen bis hin zur Beschilderung verantwortlich zeichnet. Bernd Gregorczyk ist Mitglied im Aufsichtsrat des Verkehrsverbunds Mittelsachsen und Beirat der City-Bahn Chemnitz GmbH. Mit der Straßenbahn nach Stockholm Über eine Idee der Oberbürgermeisterin Manchmal hat die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig Visionen: Man könnte mit der Straßenbahn bis Stockholm fahren, äußert sie gelegentlich. Idee dahinter ist das Chemnitzer Modell, das die Verknüpfung von Fern- und Nahverkehr auf der Schiene vorsieht und sich momentan im Umbau des Hauptbahnhofs verfestigt. Realisiert ist bereits eine Straßenbahnstrecke nach Stollberg, vorgesehen sind solche Linien auch nach Limbach-Oberfrohna und Annaberg-Buchholz. Möglich wird das durch die Tatsache, dass die Chemnitzer Straßenbahn auf der so genannten Normalspur unterwegs ist mit dem gleichen Radabstand wie die Eisenbahn also. in den Regionalexpress nach Leipzig steigen, dann weiter mit dem ICE nach Berlin. Im dortigen Hauptbahnhof wäre dann ein achtminütiger Fußmarsch zwischen Tiefebene und oberen Bahnsteigen einzuplanen, bevor es 11:26 Uhr mit dem Intercity Express 35 nach Kopenhagen ginge. Dann wäre es fast nur noch ein Katzensprung nach Schweden: In einer halben Stunde könnte man in Malmö sein, 23:39 Uhr schließlich käme man in Stockholm Central an. 15 Stunden, 8 Minuten: Wenn das mit der Straßenbahn schneller und vor allem ohne Umsteigen funktionieren könnte, sollten wir es anpacken! vtz Und Stockholm? Niemand fährt natürlich mit der Straßenbahn nach Stockholm, doch man könnte, fährt Ludwig normalerweise fort. Aber warum eigentlich nicht? Die schwedische Kapitale ist schließlich durchaus verlockend mit seiner Stadtfläche, die zu 30 Prozent aus Wasser besteht, wo man inmitten der Innenstadt Lachse angeln kann. Mindestens 15 Stunden und 8 Minuten braucht, wer sich momentan auf der Schiene von Chemnitz nach Stockholm aufmacht: Man müsste 8:32 Uhr Stockholms Sergels Torg mit Kulturhuset Foto: Michael Krautwasser

9 Geschichte 9 Schwarzgoldene Jahre Anfang des 19. Jahrhunderts, da blühte bereits seit einigen Jahren die sächsische Wirtschaft, was nicht zuletzt den durchgreifenden Reformen des Rétablissements Prinz Xavers zu verdanken war. Chemnitz hatte hingegen noch immer das Aussehen und den Charakter einer mittelalterlichen Kleinstadt mit doppelter Stadtmauer, Schloss und gerade einmal gut Einwohnern. Doch dies sollte sich in den folgenden Jahrzehnten rapide ändern, so beschreibt es Wolfgang Uhlmann in seinem jüngst erschienen Kompendium zur Chemnitzer Industriegeschichte zwischen 1800 und Der Zeitraum ist bewusst gewählt. Denn in dieser Periode vor Gründung des deutschen Reichs erlebten Stadt und Land grundlegende Umbrüche, Wachstum und Industrialisierung. Fabriken der Textilproduktion und des Maschinenbaus prägten bald das Chemnitzer Stadtbild und mit ihren zahlreichen Schornsteinen den Beinamen Rußchemnitz. Schon eine viertel Stunde vor der Stadt, so belegt Autor Uhlmann aus dem Jahr 1865, konnte man sie unter dem Schleier von Ruß und Rauch nicht mehr sehen. Doch trotz der schwarzen Wolken waren es für viele goldene Jahre. Die Ein- Foto: BurgEins/mch Wolfgang Uhlmann: Chemnitzer Unternehmer während der Frühindustrialisierung Sax Verlag. 210 Seiten. 29,80 Euro. wohnerzahl verzehnfachte sich, Fabrikantenfamilien und Stadt kamen zu Reichtum. Für drei Bereiche beschreibt der Historiker Wolfgang Uhlmann diese Entwicklung: ökonomisch, politisch und sozial. Aus zahlreichen Quellen trägt er detailliert einzelne Firmengeschichten, Dokumente und Zeitzeugenberichte zusammen und schafft damit ein Nachschlagewerk, wie es für andere deutsche Industriestädte kaum eines gibt. Eine CD-Rom enthält zudem umfangreiche Anlagen, Tabellen und Dokumente, die Einblicke in die Strukturen der Zeit geben. Damit legt Wolfgang Uhlmann nach jahrzehntelanger Forschung ein Werk vor, an dem Geschichtsinteressierte ihre wahre Freude haben werden, das aber auch Laien spannende Einblicke zu bieten vermag. mch Vortrag am , Uhr im Seniorenkolleg Aspekte aus der 250-jährigen Geschichte des Textilmaschinenbaues in Sachsen Dr.-Ing. Eberhard Beschnitt Geboren 1933 in Chemnitz absolvierte Eberhard Beschnitt ab 1948 eine Lehre als Werkzeugmaschinenschlosser, bevor er 1953 sein Abitur machte und ein Studium an der TH Karl-Marx-Stadt begann. Als Foto: TU-Chemnitz/Christine Kornack Diplomingenieur für Konstruktion von Textilmaschinen arbeitete er ab 1960 im VEB Webstuhlbau Karl-Marx-Stadt, später der VVB Textima wurde Eberhard Beschnitt zum Direktor des Kombinates Wirk- und Strickmaschinenbau und Betriebsdirektor des VEB Wirkmaschinenbau berufen promovierte er an der TU Chemnitz. Nach der Auflösung des Kombinats leitete Eberhard Beschnitt ein Architekturbüro in Leipzig, bevor er sich ins Privatleben zurückzog veröffentlichte er ein Buch zur Geschichte des Sächsischen Textilmaschinenbaus.

10 10 Wirtschaft Dass zum Zwecke Wasser fließe Über Sinn und Unsinn des Wassersparens Besser duschen als baden, im Sommer vielleicht auch einmal gar nicht waschen, das sind die strengen Regeln der Wassersparer. Nur rund drei Prozent allen Wassers auf der Erde sind schließlich trinkba- Durchschnittsverbrauch liegt etwa bei 122 Litern res Süßwasser, so das schlagende Argument, und pro Person und Tag, damit zählen die Deutschen daher sind in wärmeren innerhalb Europas zu den Gegenden Europas die Reserven regelmäßig knapp. sparsamsten Wasserver- Auch in Deutschland läuft bereits mancherorts nicht mehr genügend Wasser aus dem Hahn nicht, weil es zu wenig davon gibt, sondern weil ein falsches Verständnis vom Sparen herrscht. Wer spart, zahlt mehr Das Trinkwasser hierzulande fällt wortwörtlich vom Himmel. Niederschläge, Flüsse, Bergseen Deutschland ist mit Wasser reich beschenkt. So reich, dass nur ungefähr drei Prozent allen Wassers, das das Land erreicht, auch tatsächlich von Menschen genutzt werden. Das Wasser Südsachsens stammt dabei fast ausschließlich aus den Trinkwassertalsperren des Erzgebirges, die dort zwischen 1894 und 1982 entstanden. Seitdem haben sich die Kapazitäten nicht geändert, allerdings hat sich, was die Entnahme angeht, viel getan. Allein von 1990 bis heute hat sich der Wasserverbrauch im Freistaat halbiert, weiß Dr. Peter Rebohle Geschäftsführer der Südsachsen Wasser GmbH. Weniger Menschen, weniger Industrie und auch sparsamere Methoden der Anwendung seien hier die Gründe. Die Stauseen des Erzgebirges sind derweil freilich nicht kleiner geworden, die Versorgungslage ist daher mehr als gedeckt. Doch das hält viele Endverbraucher nicht davon ab, weiter in Wasserspartechnik zu investieren. Der deutsche brauchern. In Chemnitz liegt der Durchschnitt bei nur 95 Litern, im Erzgebirge, weiß Peter Rebohle, gibt es sogar Regionen, mit einem Durchschnittsverbrauch von 60 bis 70 Litern hier sieht der Chef der Wasserversorger eine Grenze unterschritten. So kann es passieren, dass die Wasserwerke ihr Wasser einfach aus der Leitung lassen. Denn wenn es dort zu lang steht, kann dessen Qualität nicht garantiert werden. Auch die Abwasserkanäle müssen bei zu geringem Durchfluss zusätzlich gespült werden, da sonst Ablagerungen und Gerüche enstehen. Neben diesen Nachteilen bringt Wassersparen anders als allgemein angenommen auch kaum finanzielle Vorteile. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rechnet am Beispiel Bremen vor, dass mit Disziplin und Wasserspartechnik bis zu 310 Euro Ersparnis jährlich möglich seien. Ein Irrglaube. Denn etwa 80 Prozent aller Kosten, die beim Wasserversorger entstehen, sind Fixkosten für Betrieb und Erhaltung von Anlagen, Rohren und Speichern. Wenn nun die entnommene Wassermenge sinkt, so müssen diese Kosten auf weniger Kubikmeter umgelegt werden, der Wasserpreis steigt also. Dabei machen die

11 Wirtschaft 11 Vortrag am Uhr im Seniorenkolleg Wie sicher ist die Trinkwasserversorgung in unserer Region? Dr. Peter Rebohle Peter Rebohle wurde 1950 im thüringischen Rudolstadt geboren. Nach einer Facharbeiterausbildung zum Maurer, die er parallel zu seinem Abitur machte, studierte er bis 1972 Wasserwirtschaft an der TU Dresden. Dort promovierte Rebohle auch, bevor er ab 1976 als Technologe Foto: BurgEins/mch in der Wasserversorgung des Bezirks Karl-Marx-Stadt arbeitete. Nach der Wende wechselte er in den Vorstand der Erzgebirge-Wasser/Abwasser AG und wurde ab 1994 schließlich Geschäftsführer der Südsachsen Wasser GmbH. Dr. Rebohle ist Gründungsmitglied der mitteldeutschen Landesgruppe Wasser des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW) e.v. Im DVGW ist er außerdem Mitglied des Bundesvorstands und seit 2004 Vizepräsident Wasser des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft Berlin. Versorger, anders als vielleicht Energiekonzerne, keine großen Gewinne sie decken ihre Kosten. Denn das EU-Recht schreibt vor, dass die Wasserversorgung kostendeckend zu erfolgen hat, auch Einsparungen müssen daher umgehend an den Verbraucher weitergegeben werden. So wird dafür gesorgt, dass die Wasserversorger ihr quasi Monopol nicht missbrauchen. Anders als Strom kann Wasser schließlich nicht über große Strecken transportiert werden und so einen Wettbewerb ermöglichen. Aus dem selben Grund bringt es den trockneren Regionen Europas keine Vorteile, wenn hierzulande weniger Wasser aus dem Hahn fließt. Dafür gibt es ganz andere Ansätze. Fußabdrücke in Tomaten Mitte der 1990er Jahre prägte der britische Wissenschaftler John Anthony Allan den Begriff des virtuellen Wassers. Damit wurde erstmals sichtbar, wie hoch der Wasserverbrauch eines Menschen tatsächlich ist. So stecken in jedem Produkt, jedem Nahrunsgmittel unsichtbare Mengen H 2 O, die während der Herstellung verschmutzt werden, oder verdunstet sind. Ein Liter Milch wird da etwa mit 1000 Liter Wasser berechnet, die während der Produktion vom Futter der Kühe bis zur Abfüllung in den Karton verbraucht werden. So kommt es, dass das wasserreiche Deutschland einer Studie des Naturschutzverbandes WWF zufolge im vergangenen Jahr fast 80 Milliarden Kubikmeter Wasser importierte. Diese kommen nicht zuletzt aus Regionen, die das Wasser selbst brauchen wie etwa Spanien, wo auf riesigen Gewächshausplantagen unter ungeheurem Wasserverbrauch Tomaten für den deutschen Handel wachsen. Wer wirklich ökologisch sinnvoll mit dem kostbaren Nass umgehen will, der sollte also nicht unbedingt auf den Zähler seiner Wasseruhr, sondern ab und zu in den heimischen Kühlschrank schauen. mch Virtuelles Wasser Grafiken (2): BurgEins 1 Tomate/13 Liter in der Herstellung Infos unter:

12 12 Wirtschaft Der Steiger kommt wieder Kommt ein neues Berggeschrey? Zumindest gibt es neue Stollen In den vergangenen Wochen häuften sich die Nachrichten vom neuen Berggeschrey im Erzgebirge. Das hat weniger mit dem furiosen Saisonstart von Wismut Aue in der zweiten Fußball-Bundesliga zu tun, sondern mit rein ökonomischen Gründen: Mit dem Aufschwung der Weltkonjunktur steigt auch der Bedarf nach Rohstoffen wieder und so rechnet sich auch so manche erzgebirgische Lagerstätte künftig. Doch der Reihe nach. Über Jahrhunderte wurden im Erzgebirge Erze gehoben daher hat es schließlich seinen Namen: 1168 wurde das erste Silber in der Nähe des heutigen Freiberg gefunden. Es folgten Zinn und Cobaltblau, Uran und Nickel, bei Freital wurde auch Steinkohle abgebaut. Doch immer wieder mussten einzelne Bergwerke schließen, mit dem Ende der DDR kam auch das Ende des Bergbaus im Erzgebirge unter den Bedingungen des geöffneten Weltmarkts war der Abbau von Rohstoffen hier einfach nicht mehr rentabel genug. Märkte ändern sich Foto: BurgEins/vtz Doch wie es eben so ist: Märkte ändern sich. Und auch der Rohstoffbedarf ändert sich. Mit dem Fortschritt der Elektronik, mi- Computerisierung und Miniaturisierung, aber auch mit der Entwicklung neuer Energiequellen werden heute Rohstoffe benötigt, die man einst eher links liegen ließ: Indium in Flachbildschirmen, Tantal in Handys oder Gallium in Solarzellen. Und das sind nur drei von 14 Rohstoffen, für die die EU- Kommission jüngst einen erhöhten Bedarf der europäischen Wirtschaft prognostizierte. Das bedeutet einerseits steigende Weltmarktpreise, andererseits aber auch Angst vor der Monopolstellung einzelner rohstoffexportierender Länder und so wird auch so manche Lagerstätte im Erzgebirge wieder interessant. Am weitesten ist man wohl in der Nähe von Niederschlag. Unweit von Oberwiesenthal, zwischen Bundesstraße und Fichtelbergbahn, beginnt ein Stollen, Vortrag am Uhr im Seniorenkolleg Neue Kupfervorkommen in der Lausitz Dipl.-Ing. Ralph Braumann 1959 in Magdeburg geboren, studierte Ralph Braumann von 1981 bis 1986 Geologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald. Von 1986 bis 1992 war Braumann Montangeologe im Sangerhäuser Revier und im Altbergbaurevier Mansfelder Mulde und anschließend tätig als Abteilungsleiter bei der Mansfeld Engineering GmbH in Lutherstadt Eisleben. Bis Foto: privat 2005 arbeitete der Geologe in weiteren Ingenieurbüros der Region Sachsen-Anhalt und ist seit 2005 mit einem eigenen Büro selbständig bis 2008 hatte Ralph Braumann mehrere Einsätze in Zentralafrika hinsichtlich Lagerstättensuche und Bergbausicherheit. Seit 2009 ist er im Projekt "KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH" zur Entwicklung eines Erzbergwerkes in der Lausitz tätig seit 2010 als Technischer Leiter bei der KSL GmbH angestellt.

13 Wirtschaft ANZEIGE 13 VERANSTALTUNGSTIPPS STADTHALLE CHEMNITZ Brades Musik-Café unterhaltsames Nachmittagsprogramm mit Wissenswertem und Musik 25.1., 8.3., 12.4., 24.5., 13.9., , 8.11., jeweils Uhr Tanze mit mir in den Abend der in ein paar Jahren mal bis zu 700 Meter tief in den Berg reichen soll. Auf der Suche nach Fluss- und Schwerspat ist hier die EFS Geos GmbH. Das Erz wird zum Beispiel in Materialien wie Teflon und Goretex verwendet, ein Abbau lohnt sich, wenn der Weltmarktpreis über 170 Euro pro Tonne liegt. Doch am Beispiel dieses Bergwerks zeigt sich, wie langfristig der Bergbau nach wie vor ist: Vor Jahren schon sicherte sich die EFS die Erkundungsrechte, entdeckte bis zu zwei Millionen Tonnen Flussspat. Der Zeitpunkt, wann das erste Erz gefördert wird, verschiebt sich dennoch regelmäßig, momentan rechnet man mit soll das Bergwerk in der Gewinnzone sein, nach Investitionen von mehreren Millionen Euro. Nichts für Kurzatmige Für Kurzatmige ist der Bergbau also nichts. Das hat auch der Sächsische Innovationsbeirat erkannt und forderte von der Landesregierung bereits im vergangenen Jahr eine Rohstoffstrategie, die mindestens bis ins Jahr 2030 reichen und unter anderem die Erarbeitung eines Masterplanes zur weiteren gezielten, flächendeckenden Exploration Foto: Detlev Müller/TU Freiberg Mineraloge Prof. Jens Gutzmer, Werkstoffwissenschaftler Prof. Hans Jürgen Seifert und Chemiker Prof. Wolfgang Voigt forschen gemeinsam in der Freiberger Lithium-Initiative. sächsischer Rohstoffpotentiale enthalten müsste. Lobend hervorgehoben wird, dass seit langem ein Geokompetenzzentrum Freiberg e. V. als größtes europäisches Netzwerk aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft im Montanbereich etabliert wurde. Dort wird momentan auch an der Lithium-Gewinnung geforscht. Der Rohstoff, der vielen als Erdöl von morgen gilt, weil er in modernen Batterien und Akkus verwendet wird, kommt heute überwiegend aus Salzseen Südamerikas: Die Vorkommen in Sachsen rangieren, was die Menge an enthaltenem Lithium betrifft, weltweit unter den Top 10-Lager stätten, schätzt jedoch der Freiberger Prof. Jens Gutzmer. Vor allem bei Zinnwald seien viele Tonnen im Boden versteckt immerhin gab es dort bis 1945 die größte Lithium-Mine Europas. Jetzt gelte es, eine kostengünstige und umweltschonende Technologie zur Herstellung von hochreinem Lithiumkarbonat aus den Erzen des Erzgebirges zu entwickeln, wie die Freiberger Bergakademie mitteilt. Ob diese Entwicklungen schon genügen, ein neues Berggeschrey zu entfachen? Bergbau ist eine langfristige Sache so muss es wohl die Zukunft zeigen. vtz Seniorentanz mit Live-Band 11.1., 1.2., 22.2., 7.3., 22.3., 19.4., 10.5., 31.5., 20.9., , 1.11., , 6.12., jeweils Uhr WASSERSCHLOSS KLAFFENBACH Schlossgeflüster Wissenswertes aus vergangenen Zeiten, humorvoll vorgetragen von Birgit Lehmann & Gästen 16.1., 20.2., 20.3., 17.4., 15.5., 19.6., 18.9., , , jeweils Uhr Änderungen vorbehalten Weitere Informationen und Tickets erhalten Sie im Ticket- Service in der Stadthalle unter Tel Stadthalle Chemnitz Theaterstraße Chemnitz

14 14 Wirtschaft 7 Fakten über Kunststoff Aus unserer Alltagswelt ist Kunststoff, oder das, was wir Plastik nennen, nicht mehr wegzudenken. Als billiger und vielseitiger Werkstoff hat er Papier, Holz und Metall vielerorts ersetzt. Das hat zwar auch, aber nicht nur Vorteile, wie sieben Fakten zeigen: 1. AUS DER ERDE IN DEN KÜHLSCHRANK Kaum ein Produkt im Supermarkt vom Apfel bis zur Zahnpasta kommt ohne sie aus: Allein in Deutschland wurden im Jahr 2009 laut Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.v Tonnen an Kunststoffverpackungen hergestellt. Im Vorjahr waren es über vier Millionen Tonnen, die als Beutel, Säcke, Folien und Becher die Fabriken verließen. Umgerechnet entspräche diese Menge etwa Joghurtbechern pro Bundesbürger. Den weitaus größten Anteil daran hat Polyethylen. Dessen Herstellung erfolgt vom Ausgangsstoff Rohöl über Rohbenzin und Ethylengas, welches sich schließlich unter hohem Druck zu jenen langen Molekülketten verbindet, aus denen unsere Einkaufsbeutel entstehen. 2. WAS ES IST UND WAS ES WIRD Aus welchem Stoff eine Verpackung besteht, verrät ein Logo, das meist auf ihrer Unterseite angebracht ist, wobei die Nummern eins bis sieben für die verschiedenen Kunststoffarten stehen. Dieses Recycling- Kennzeichnen soll bei der späteren Wiederverwertung helfen. In Deutschland landen die meisten Kunststoffverpackungen seit 1990 zunächst im gelben Sack. Doch so einfach, wie es das Kreislaufsymbol im Grünen Punkt suggeriert, ist das Recycling von Kunststoffen nicht. Viele Kunststoffe sind durch Farben oder Weichmacher verunreinigt und liefern nach der Verwertung schlechtere Qualität. Auch der Aufwand ist oft hoch so kann zwar Polyethylen wieder in seine Ausgangsbestandteile aufgespalten werden, aber Energieverbrauch und Aufwand sind dabei so hoch, dass die Herstellung neuer Rohstoffe meist billiger ist. Daher wird Kunststoff vielfach nicht in einen Kreislauf geführt, sondern einfach weiterverwertet, etwa zu Dämmplatten oder Parkbänken gepresst oder schlicht der Energiegewinnung zugeführt, soll heißen: verbrannt. 3. MÜLL AUF DER STRASSE In Freital liegt der Plastikmüll auf der Straße. Zumindest auf einer Teststrecke mit einem neuen Bitumen, den ein Dresdener Chemiker erfand. Der mischte dem herkömmlichen Straßenbelag Kunststoffabfälle bei, wodurch dieser stabiler wurde sowie bis zu 25 Prozent der Bau- und Recyclingkosten eingespart werden sollen. Noch zieren sich Bund und Land, diese Entwicklung großflächig praktisch Umzusetzen, weitere Gutachten seien notwendig. Angolaner meldeten jedoch bereits Interesse an, dort benötigt man nicht nur viele neue Straßen, sondern hat auch das passende Müllproblem. 4. WIEDERSEHEN AM STRAND Während in Deutschland auf verschiedene Weise immerhin fast einhundert Prozent aller Kunststoffabfälle verwertet werden, wird andernorts immer noch genügend Kunststoff einfach entsorgt und landet in den Weltmeeren. In jedem Ozean gibt es inzwischen Müllteppiche aus Kunststoff, die sich mit den Meeresströmungen im Kreis drehen

15 Wirtschaft 15 Vortrag am , Uhr im Seniorenkolleg Neue Kunststoffe und Textilien mit integrierten Sensoren Dipl.-Ing. Holg Elsner 1953 in Berlin geboren, studierte Holg Elsner von 1972 bis 1976 an der TH Karl-Marx-Stadt Maschinenbau mit Schwerpunkt Konstruktion. Nach seinem Diplom war er Konstrukteur für Flachstrickmaschinen im VEB Elite-Diamant. Dort wurde er später Chefkonstrukteur, Hauptabteilungsleiter Marketing und Vertrieb und bis 1992 Vertriebsleiter Foto: privat für Flachstrickmaschinen wechselte Holg Elsner als Verkaufsleiter in die Diamant Fahrradwerke, bevor er ab 1995 sein eigenes Ingenieurbüro gründete wurde er schließlich wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz, dort Fachgruppenleiter Aktive Werkstoffe und Verbundsysteme. Bis 2008 war Holg Elsner Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Strukturleichtbau, seit 2008 ist er Geschäftsführer der LSE-Lightweight Structures Engineering GmbH. und, wie der im Nordpazifik, gut die dreifache Fläche Deutschlands einnehmen. Dabei werden die Abfälle durch Sonneneinstrahlung und Wellenbewegung früher oder später in ihre teils giftigen Bestandteile zerrieben, landen in der Nahrungskette oder als Sediment am Meeresboden und an Stränden. Auf einhundert Meter Nordseestrand kommen so durchschnittlich rund 700 Müllteile. oder weich und sorgen für unschöne Anblicke. Ein relativ junger Zweig von Restauratoren macht sich daher daran, aufwendig für jedes Einzelobjekt und seine oft unklare Stoffzusammensetzung die passensenden Rettungsmaßnamen und Kleber zu finden. Ob moderne Kunst in Plastik trotz dieses Aufwands einmal so alt wird wie die mittelalterlichen Holzskulpturen in unseren Museen, bleibt zweifelhaft. 5. DIE WäRMFLASCHEN Ein anderes unverhofftes Wiedersehen erleben wir mit unseren Trinkflaschen, genauer denen, die aus Polyethylenterephthalat (PET) hergestellt werden. Nach deren Einwurf in den Rückgabeautomaten im Supermarkt hört der Kunde meist nur noch ein Knirschen, wenn die Flaschen im Schredder landen. Säckeweise werden diese PET-Schnipsel vor allem nach China verkauft, wo sie zu feinen Fasern und schließlich als Vliesstoff weiterverarbeitet werden. Vernäht und gefärbt finden die einstigen PET-Flaschen als pflegeleichte Polyester-Kleidung so ihren Weg zurück in deutsche Geschäfte. 6. NICHT EWIG GENUG Kunststoffen haftet nicht umsonst der Ruf an, ewig zu halten und nicht zu altern. Doch was in Umwelt und Müllkreislauf problematisch ist, käme Künstlern gerade recht, wenn die meisten Kunststoffe nicht doch binnen Jahrzehnten ihre Standhaftigkeit verlieren würden. Licht und Sauerstoff machen etwa Designobjekte aus den 1960ern schon heute spröde 7. AUS DEM KÜHLSCHRANK IN DIE ERDE Es geht auch biologisch. Und zwar, ohne dass der Konsument auf die Hygiene und Bequemlichkeit verzichten muss, die ihm ein Kunststoffbecher bietet. Denn bereits vor den erdölbasierten Kunststoffen waren solche aus Naturrohstoffen auf dem Markt erfand der Amerikaner Hyatt das Zelluloid, welches aus dem Pflanzenstoff Zellulose gewonnen wird und noch heute als Inbegriff der Filmrolle bekannt ist. Weitere Kunststoffe aus Zellstoff folgten, wurden jedoch im Laufe des 20. Jahrhunderts zusehends durch billigere und haltbarere Rohölkonkurrenz verdrängt. Erst in den 1980ern erlebten die kompostierbaren Stoffe ihre Rückkehr, was sie steigendem Umweltbewusstsein und heute auch steigenden Ölpreisen zu verdanken haben. Heutige Biostoffe basieren vor allem auf Stärke und Zellulose und stehen in ihren Anwendungsmöglichkeiten den herkömmlichen Stoffen in nichts nach. Lediglich der Preis kann (noch) nicht mithalten. Solang beim Joghurt im Supermarktprospekt um jeden Cent gerungen wird, wird dessen Becher also vorerst im Müll landen müssen. mch

16 16 DEZEMBER Veranstaltungstipps JANUAR Stadtbibliothek Chemnitz Auf leisen Sohlen Abseits vom Trubel der Weihnachtszeit hts bietet die Stadtbibliothek Geschichten und Erzählungen für Ohrenspitzer. Das Vorlesen für Kinder det im Tietz jeden Dienstag (in den Ferien finauch donnerstags) um Uhr sowie samstags um Uhr statt. Außerdem in der Stadtteilbi- i- bliothek im Vita-Center jeden letzten Dienstag im Monat um Uhr; in der Stadtteilbibliothek im Yorckgebiet et jeden letzten Donnerstag im Monat um Uhr und in der Zweigbibliothek Einsiedel el jeden ersten Dienstag im Monat um 16:30 Uhr. Vorlesepate kann dabei jeder werden, en, der Spaß am und Talent zum Vorlesen en hat. Jeden letzten Sonntag im Monat ab 20 Uhr im Arthur und live auf Radio-T Kwartirnik Das Arthur auf der hohen Straße bringt die russische Tradition des Kwartirnik nach Chemnitz. Bei diesen Wohnzimmerkonzerten spielten in der Sowjetunion für das System unbequeme Bands in nichtöffentlichen Räumen. Dabei ist das Arthur natürlich für jeden zugänglich, nur die heimelige Atmosphäre und die gute Musik, das Gespräch und den Gesang holt man sich dort ins Haus. Am 30. Januar mit Russian Doctors, die mit deutschsprachiger Gitarrenmusik aus Leipzig anreisen. Am 28. und ab 12:00 Uhr und am ab 15:00 Uhr bis 16:00 Uhr Kosmonautenzentrum Sigmund Jähn Workshop und 34. Silvester-Modellraketen-Start Bis zum Mond werden die selbstgebau- G ten Raketen zwar nicht kommen, aber über hundert Meter sind schon machbar. Das Kosmonautenzentrum und der Raketenmodellsportclub Sachsen laden zum schon 34. Mal Jung und Alt ein, an Silvester selbstgebau- te Raketen zu starten. Unter Sachkundiger Anleitung (unter anderem von der Weltmeisterin im Modellsport) werden Raketen gebaut, die im Gegensatz zum Silvesterfeuerwerk nicht explodieren, sondern nach dem Flug an Fallschirmen sicher den Boden erreichen. (Unkostenbeitrag inklusive Material: 5 Euro.) :30 Uhr Stadthalle Chemnitz, Großer Saal Dr. Richard David Precht: "Moral und Verantwortung in einer zukünftigen Gesellschaft" Foto: Raimond Spekking/Wikimedia Commons Philosoph und Autor Richard David Precht schrieb sich mit seinem Buch Wer bin ich und wenn ja wie viele in die Bestsellerlisten und Talkshows der Deutschen. Mit seiner zugänglichen, zeitgenössischen Philosophie trifft er dabei auf ein Bedürfnis der heutigen Gesellschaft, neue Antworten auf klassische Sinnfragen zu finden, die Religion und starke Ideologien kaum mehr beantworten. Nun legt er mit Die Kunst, kein Egoist zu sein sein neues Werk über die philosophischen und evolutionsbiologischen Ursprünge und Ziele der Moral vor und beschreibt, wie im Menschen zwar der Wunsch besteht, gut zu sein, er aber immer neue Methoden findet, sich moralisch selbst zu überlisten.

17 FEBRUAR Veranstaltungstipps GEWINNSPIEL :00 Uhr Stadthalle Chemnitz, Großer Saal Rainald Grebe und das Orchester der Versöhnung Foto: Jim Rakete Diversen Bundesländern hat er schon zu inoffiziellen Hymnen verholfen: Thüringen, Brandenburg, Sachsen. Rainald Grebes deutschsprachige Lieder schwanken zwischen Melancholie und bissigem Humor, der den Finger in Wunden legt, von denen der Hörer oft gar nicht wusste, dass es sie gibt. Thematisch kommen die große Politik, der Klimawandel, aber auch ganz persönliche Befindlichkeiten zur Sprache, eine Mischung, die Grebe schon zahlreiche Kleinkunst- und Kabarettpreise einbrachte. Talk in der Galerie Angewandte Kunst im Schloss Lichtenwalde Seit der Wiedereröffnung des Schloss Lichtenwalde am 1. April 2010 hat dort die Galerie Angewandte Kunst Schneeberg eine Heimat. Im restaurierten Nordflügel des Schlosses wird jungen Designern auf 500 Quadratmetern eine Präsentationsmöglichkeit gegeben, die ihren Reiz aus der Begegnung phantasievoller moderner Kreationen mit dem alten Gemäuer bezieht. Gezeigt werden Objekte, die an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau entstanden sind, darunter viele preisgekrönte Studienergebnisse und Abschlussarbeiten von Absolventen der Schneeberger Fakultät. Regelmäßig lädt man zu Veranstaltungen ein, so zum Talk in der Galerie, zu Ausstellungseröffnungen oder zu Konzerten die Galerie hat sich zum kulturellen Erlebnisraum vor den Toren von Chemnitz etabliert. Das Journal der Generationen verlost unter seinen Lesern gemeinsam mit dem Veranstalter, der Galerie für Angewandte Kunst Schneeberg im Schloss Lichtenwalde, 3x2 Eintrittskarten zu einer Abendveranstaltung Ihrer Wahl in der Galerie. bis Neue Sächsische Galerie, DAStietz Ausstellung: Gullivers sechste Reise Schiffbruch im Heimathafen Die Reisebeschreibungen Lemuel Gullivers gaben den Künstlern der Ausstellung die Anregung, unsere Gesellschaft aus ungewohnten Perspektiven zu betrachten. Wie auch der Roman Formen der Macht, politischer Führung und die Maßstäbe sozialen Miteinanders beleuchtet, entsteht eine Ausstellung über Maße, Regeln, Perspektiven und Orientierung. Beteiligte KünstlerInnen: Philipp Bruhn, (e.) Twin Gabriel, Bernhard Garbert, Walter Gramming, Florian Haas, Julien Previeux, Dierk Schmidt, Thorsten Streichardt u.a. Foto: May Voigt Teilnahme: Senden Sie uns bis zum 10. Januar 2011 eine Postkarte oder mit Ihrem Namen und Telefonnummer sowie dem Stichwort Galerie-Talk an oder Journal der Generationen BurgEins GmbH, Fürstenstraße 28, Chemnitz Die Karten wurden von den Veranstaltern unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Unter den Einsendern entscheidet das Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

18 18 Kultur Fotos (2): Theater Chemnitz/Wuschanski Leben im Labor Fast labormäßig wirkt der Bühnenraum, den Regisseur Matthias Huber für 8 Väter im Foyer des Schauspielhauses hat herrichten lassen: weiße Wände überall, von der Decke hängen ein paar Utensilien, Licht wird immer nur punktuell eingesetzt (Ausstattung: Daniela Schramm). Hineingesetzt in diesen Experimentierraum wird Nico, ein 18-jähriges Mädchen auf der Suche nach ihrem Erzeuger: Ihre Mutter hat es ihr nicht leicht gemacht, der biologische Vater Nicos war schnell passé, wechselnde Partner stießen das Mädchen (und schon bald auch eine Schwester) hin und her auf der Suche nach einem festen Halt in seinem Leben. Ist einer der neuen Lebensschnipselgefährte der Mutter dieser archimedische Punkt? Deren folgende lesbische Freundin? Sind es die Großeltern? Oder die Jugendgang, die Nico als Freunde empfindet? In immer neuen Konstellationen muss sich die Hauptfigur rückblickend zurechtfinden und in diesem Raum wirkt sie eher wie eine Laborratte, an der einfach mal alles ausprobiert wird, was die moderne Patchworkfamilie an Lebensentwürfen für einen Jugendlichen bereit hält. Das dramatisierte Lebensexperiment von Autorin Tina Müller wird in der Inszenierung fortgesetzt: Drei Schauspielstudenten teilen sich alle Rollen des Stücks, immer wieder schlüpft jemand anderes in die Nico und ihre Verwandten ein in Szene gesetzter, stetiger Identitätswechsel. Lena Vix, Luise Schubert und Nils Buchholz nehmen die Herausforderung mit großer Spielfreude und durchweg überzeugend an. Die Zuschauer übrigens, die sitzen mitten im Labor, überwiegend auf dem Fußboden. Helfend eingreifen können sie aus dieser Froschperspektive aber nicht in das Spiel von Nicos Leben. vtz Schauspielhaus: 8 Väter (ab 14 Jahren), Premiere am 29. Oktober Nächste Vorstellungen am 16. und 17. Dezember, 11. und 21. Januar Benzin auf der Bühne Man durfte auf den Premierenabend gespannt sein. Mehr als achtzig Jahre nach seiner Entstehung konnte nun die Uraufführung der Oper Benzin von Emil Nikolaus von Reznicek gefeiert werden. Der ungewöhnliche Stoff ist durchaus eine typische Zeitoper der Zwanziger, denn er rückt mit dem Luftschiff eine der faszinierendsten Erfindungen jener Jahre in den Mittelpunkt. Vor diesem Szenario wird eine temperamentvolle Liebesgeschichte entworfen. Zeppelin-Kapitän Ulysses Eisenhardt muss bei seiner Weltumrundung notlanden, da ihm der Treibstoff ausgegangen ist. Er rettet sich auf eine mysteriöse Insel, die Benzin wie Sand am Meer hat. Dort lebt die schöne Gladys, die wie einst Circe, jeden Mann hypnotisieren kann. Zu ihrem Schrecken zeigt die Zauberkraft bei Ulysses keine Wirkung. Er widersteht und scheint seinerseits einen Zauber auszuüben, denn Gladys verliebt sich in ihn. Eine herbe Enttäuschung, denkt doch der Luftschiffkapitän nur ans Weiterfliegen und seine Unabhängigkeit. Bonbonbunt agiert das Chemnitzer Ensemble in einem erfrischend farbenfrohen Bühnenbild von Francis O Connor. Rezniceks Musik untermalt raffiniert die Geschichte und vereint operettenhafte Leichtigkeit und einen Hauch Romantik mit den Stileinflüssen jener Zeit, wie Foxtrott und Jazz, unterstützt von klanglichen Effekten wie Propellergeräuschen, Sirenen oder Hammerschlägen, um die Flughafenszenerie ganz lebendig wirken zu lassen. Dann und wann schimmert Richard Strauss in seiner klanglichen Farbigkeit durch. Alles in Allem ein kurzweiliger Abend, ohne großen Höhepunkt, jedoch zu Recht eine Oper für die ganze Familie genannt. ur Oper: Benzin, Premiere am 28. November Nächste Vorstellungen am 18. und 19. Dezember, 11. Januar und 11. Februar

19 Literatur 19 Traumreise durch harte Zeiten Großvater Haueisen ist ein bärbeißiger Protestant, das macht das Leben des kleinen Paul, dessen Vater Jude ist und ein gemeiner Herzensbrecher noch dazu, nicht immer leicht. Bei diesem Großvater wächst Paul Schatz im Berliner Scheunenviertel der 30er Jahre auf. Seine spröde Tante Else, seine warmherzige Tante Ida, sie leben in derselben Wohnung, sein Vater Joseph Schatz nebenan, im Keller Anna Feuerhahn, die meist an der Laterne lehnt und Männern hinterher pfeift. Es ist ein behütetes Leben im Viertel, ein flirrender, tickender Mikrokosmos, den Autor Koneffke da beschreibt. Durch Pauls Augen und Gedanken erzählt er witzig, melancholisch, traurig von Träumen und Ängsten und immer wieder von seinem Ringen um die Liebe. Zunächst die von Pauls Großvater, den er verehrt. Ein Freimaurer ist der und hat eine Uhrensammlung, die nach dem Tod vom Alten zu einer magischen Brücke für Paul wird, um sich der Realität zu entziehen. Da sitzt Karl Haueisen in seiner Geheimloge im Erdinneren und verstellt die Zeiger seiner Uhren und macht ungeschehen, dass Hitler, dieser Wicht, ein Homunkulus, Deutschland in den Abgrund stürzt, dass die SA im Scheunenviertel wütet und Moische Pufeles mit Eiern bewirft oder Mosche Sternkukkers Buchladen verwüstet. So springt das Buch durch Paul Schatz Leben, durch die Zeit von Kindheit bis Erwachsenendasein. Der Autor versteht es, innerhalb einer halben Seite zwei Jahreszeiten in all ihren Facetten zu beschwören oder in einem Kapitel in die späten 60er der DDR zu springen, ohne Lücken zu reißen. Sprachlich zwischen prägnant und verspielt, entspinnt Koneffke ein bewegendes Kleinod. mch Jan Koneffke: Paul Schatz im Uhrenkasten. DuMont Köln Seiten. 9,95 Euro Reisen ins intellektuelle Hinterland Einer Verlangsamung hat sich der Chemnitzer Universitätsdozent, Kritiker und Autor Burkhard Müller unterworfen: Er bereiste Deutschland abseits der Autobahnen, im B-Netz der Bundesstraßen, folgte der B5 quer durch Deutschland von Frankfurt/Oder bis Tondern in Dänemark, oder auf 800 Kilometern der B8 vom bayerischen Passau bis hinter die holländische Grenze bei Arnheim. Zehn seiner Fahrten auf Bundesstraßen reflektiert Müller in B eine deutsche Reise. Wer auf diese Weise unterwegs ist, nimmt Deutschland anders wahr: Er sieht mehr Fülle, mehr Varianz, aber auch mehr Trostlosigkeit und Leere (es sei erstaunlich, wie viel unbewohnte Fläche es in Deutschland nach wie vor gäbe, heißt es im Buch). Unter kurze Beschreibungen der durchfahrenen Orte mischen sich dabei immer wieder ausgedehnte Abstecher. Wie die Hügellandschaft um die Bundesstraße legen sich Ausführungen zu modischen Kreisverkehren, modernen Fensterrahmen oder postmodernen Fassaden um den Bericht. Vor allem aber fügt Müller Ausflüge ins intellektuelle Hinterland hinzu, also dorthin, wo man nicht tagtäglich vorbeikommt: zum Naturforscher Ernst Haeckel, zur zwiespältigen Idee des Weltkulturerbes, zu reformatorischem Bildersturm. Die Einschübe geben jedem seiner zehn Texte einen eigenen Rhythmus, doch gelegentlich passiert es, dass der Autor nach kurvenreicher Anfahrt mit einer recht flachen Pointe enttäuscht. Am Ende liefert Müller dennoch einen großen Essay über Deutschland und die Deutschen, der den Leser zum Hinterherdenken einlädt das hebt B aus der Masse von Reiseberichten heraus. vtz Burkhard Müller: B eine deutsche Reise. Rowohlt Verlag Berlin Seiten. 19,95 Euro.

20 20 Wirtschaft Zum Helfen nach Afrika Der Senior Experten Service eine interessante Herausforderung für Senioren von Dr. Heiner Wolf, Chemnitz Autor Dr. Heiner Wolf während seines Einsatzes in einer äthiopischen Lederfabrik. Foto: privat Schule Hessen: Senior Experte Herbert Fritz (r.) und Günter Kuhn vom SES-Büro Kassel mit Schülern der Erich-Kästner-Schule in Baunatal/Hessen, 2010 Ein Sommerpraktikum in einer amerikanischen Werbeagentur, ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer afrikanischen Schule oder Zivildienst in Polen Erfahrungen im Ausland zu sammeln, wird für die jüngere Generation immer mehr zur Selbstverständlichkeit. Doch auch immer mehr Senioren lassen sich ein solches Erlebnis nicht mehr entgehen, bei dem sie freiwilligen Arbeitseinsatz und die Neugier auf fremde Kulturen miteinander verknüpfen können Spezialisten mit viel Berufs- und vor allem Lebenserfahrung schickte zum Beispiel der Senior Experten Service (SES) im vergangenen Jahr zu Einsätzen in über 80 Ländern. Der im Jahre 1983 gegründete SES ist eine Stiftung der deutschen Wirtschaft, getragen von vier Spitzenverbänden: der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, dem Bundesverband der Deutschen Industrie, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks. Die Stiftung verfolgt das Ziel, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Deutschland und im Ausland zu fördern. Zugleich wird älteren Bürgern die Möglichkeit gegeben, aktiv zu sein und sich für die Gemeinschaft einzusetzen. Hauptsitz des SES ist Bonn, in den Bundesländern existieren Regionalbüros, das sächsische befindet sich in Dresden. In 76 Ländern arbeiten noch etwa 133 ehrenamtliche Repräsentanten für den SES. Gemeinsam vermitteln sie auf Anfragen aus dem In- oder Ausland Menschen mit Berufserfahrung für ganz spezielle Problemstellungen, momentan zum Beispiel für die Herstellung von Glucosesirup in Thailand, für die Inbetriebnahme einer Nudelfabrikation in Kenia oder für die Vermarktung von Ölgemälden in Mexiko. Die Aufgaben der Freiwilligen können also vielfältig sein, sich auf die Existenzgründung oder technologische Aspekte, auf Finanzierung oder Logistik, auf Marketing oder Betriebsorganisation beziehen. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit ist aber die

21 Anleitung und Weiterbildung der zuständigen Personen vor Ort die Hilfe zur Selbsthilfe also. Die Zielgruppen sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen, Berufsbildungseinrichtungen, öffentliche Verwaltungen, Einrichtungen im sozialen und im Gesundheitsbereich und wirtschaftsfördernde Stellen, darüber hinaus Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit, aber auch Partner deutscher Firmen im Ausland. Seit März 2009 übernehmen Senior-Experten in Deutschland aber auch Patenschaften für Azubis, bei denen ein Abbruch der Ausbildung droht. Im Dresdener Raum gibt es zurzeit 38 solcher Ausbildungsbegleitungen, eine Ausweitung auf Leipzig und Chemnitz ist geplant. Wirtschaft ANZEIGE 21 Aufgrund der Vielfalt möglicher Aufgaben kann jeder ehemalige Berufstätige ein Senior-Experte werden, wenn er bereit ist, honorarfrei Hilfe zu leisten. Vom Facharbeiter bis zum Meister, vom kaufmännischen Angestellten bis zum Akademiker werden ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht. Wünschenswert sind vor allem für Auslandseinsätze Fremdsprachenkenntnisse und körperliche Fitness. Vom SES für einen Einsatz ausgewählt wird man entsprechend der Anfragen aus dem In- und Ausland, natürlich immer die eigene Bereitschaft zur Übernahme eines konkreten Projekts vorausgesetzt. Einsätze dauern bis zu sechs Monate, dabei trägt der Auftraggeber die Kosten für Reise, Unterkunft und Verpflegung. Außerdem erhält der Senior-Experte ein Taschengeld. Nach erfolgreichem Einsatz können Folgeeinsätze vereinbart werden. Weitere Informationen über den SES sind wie folgt zu erhalten: und Regionalbüro Dresden: Fotos (2): SES Bonn Senior Experte Heiner Bürschen im Ugandaeinsatz, 2010

22 22 Wirtschaft Folge mir (wenn du kannst)foto: HWK/Hilbert Wenn der alte Chef aufhören will, beginnt in Unternehmen die Suche nach einem neuen Eigentlich hat Andreas Mehlhorn genau das erreicht, was sich jeder junge Mensch vorstellt: Er ist die Karriereleiter hinaufgestiegen. In gut zwölf Jahren hat er den Aufstieg geschafft vom Schülerpraktikanten zum Chef seines eigenen Unternehmens und das mit gerade einmal 25 Jahren. Seit diesem Jahr leitet er seinen eigenen Schmiede- und Metallbaubetrieb in Stollberg, den Betrieb, der zuvor Harry Varchmin gehört hat: Es war von Anfang an mein Ziel, mich mal selbständig zu machen. Dass es dann zur Übernahme meines Ausbildungsbetriebes kam, war aber nicht geplant. Aber doch folgerichtig: Ex-Chef Harry Varchmin ist inzwischen 63 früher oder später musste er sich über einen Nachfolger Gedanken machen. Der Betrieb ist mit seinen acht Mitarbeitern gut aufgestellt, Mehlhorn kannte ihn von der Pieke auf was also lag näher, als dass er zum Eigentümer wurde? Knapp Handwerksbetriebe gibt es im Regierungsbezirk Chemnitz vom Bäcker über den Friseur bis zum Metallbauer oder den Kunsthandwerker. Damit hat die Region eine der höchsten Handwerkerdichten in ganz Deutschland bundesweit sind es 11,8 Betriebe auf Einwohner, im Kammerbezirk Chemnitz 15,9. Die hohe Zahl ist vor allem historisch bedingt einerseits gibt es viele Automobil- und Maschinenbauzulieferer, andererseits sind die Betriebe vor allem im Erzgebirge sehr kleinteilig, erklärt Katrin Hilbert, Pressereferentin der Handwerkskammer Chemnitz. Doch nicht nur besonders viele Handwerker gibt es, sondern auch sehr viele ältere, wie eine Erhebung vor zwei Jahren ergab: Etwa 35 Prozent der Inhaber gehören der Generation 50plus an, so Hilbert. Der demographische Wandel, überall in der Region zu beobachten, kommt auch im Handwerk zum Tragen. Schon jetzt werden jede Menge neuer Chefs gesucht: Studien zufolge standen zwischen 2005 und 2009 in ganz Sachsen über alle Wirtschaftsbereiche hinweg bis zu Unternehmensnachfolgen an. Ungeklärte Nachfolgeregelungen sind keine Einzelfälle, schreibt das Sächsische Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, und fährt fort: Das Thema der Unternehmensnachfolge ist sowohl wirtschafts- als auch arbeitsmarktpolitisch von größter Bedeutung. Wie viele Betriebe in den vergangenen Jahren

23 Wirtschaft 23 schließen mussten, weil der Chef in Rente gegangen ist, weiß die Handwerkskammer nicht genau: Wir fragen zwar bei Betriebsaufgaben nach den Gründen, die Daten sind aber nicht genau genug. Dennoch, am Thema Unternehmensnachfolge werde in der HWK intensiv gearbeitet: 2010 hatten wir bis September etwa 700 Neugründungen von Handwerksbetrieben fast die Hälfte davon waren eher Geschäftsübernahmen wie bei Andreas Mehlhorn. Bei kleineren Betrieben komme der Nachfolger häufig aus der eigenen Familie, bei größeren muss in- oder extern ein neuer Chef gefunden werden: Ob sich eine geeignete Person findet, ist nicht immer klar. Deshalb muss man sich so früh wie möglich Gedanken machen, drängt Hilbert. Die Kammer unterstützt den Prozess mit Seminaren und einer Kontaktbörse im Internet, in der sich alte und neue Meister finden können. Auch die Industrie- und Handelskammer unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe tatkräftig mit Sprechtagen und mehrseitigen Checklisten, um bei Nachfolgeregelungen zu helfen. Wenn sich zwei gefunden haben, dann muss es nur noch persönlich und finanziell stimmen. Wir haben uns für die Regelung der Übernahme fast drei Jahre Zeit genommen, berichtet Metallbaumeister Andreas Mehlhorn. Bei der Klärung der finanziellen Fragen hat es natürlich manchmal gekracht, da muss man nicht drum herumreden. Aber die Gespräche verliefen immer sehr fair, erinnert sich Metallbaumeister Andreas Mehlhorn. So kommt es auch, dass Varchmins Ausstieg aus der Chef-Position nicht den 100-prozentigen Abschied bedeutete: Alter und neuer Chef arbeiten auch heute noch zusammen: Herr Varchmin unterstützt mich weiterhin stundenweise bei betriebswirtschaftlichen Dingen. Wenn ich eine Frage habe, gibt er mir seinen Rat. Und wenn ich ihn nicht frage, mischt er sich nicht ein davor habe ich großen Respekt, lobt Mehlhorn die ideale Konstellation: Unser Verhältnis ist nach der Nachfolgeregelung noch besser geworden als zuvor. Und dem Betrieb geht es gut dabei er ist seit der Übernahme gewachsen. vtz Aufs Dach steigen Es ist eines der beliebtesten Beispiele, wenn Regierung und Opposition, Arbeitgeber und Gewerkschaften über die Rente mit 67 diskutieren: en: Als Dachdecker könne man mit über 60 einfach nicht mehr in luftiger Höhe arbeiten. Doch das muss ja auch nicht unbedingt sein. Da eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit aufgrund des demographischen Wandels unausweichlich erscheint (und viele Senioren sich ja auch gar nicht unbedingt in den totalen Ruhestand verabschieden wollen), gilt es, Alternativen zur angestammten Arbeit zu finden. Betriebsinterne Umschulung Eine Möglichkeit ist, älteren Arbeitnehmern häufiger als heute den Weg in andere Positionen im Unternehmen zu öffnen: Nur weil ein Dachdecker nicht mehr aufs Haus steigen kann, heißt das nicht, dass er für seine Firma nicht mehr wertvoll ist. Seinen Erfahrungsschatz aus jahrzehntelanger Berufstätigkeit kann er vielleicht in der Auftragskalkulation oder in der Kundenakquise einbringen nach erfolgreicher unternehmensinterner Umschulung. Die Handwerkskammer Chemnitz hat Anfang 2010 einen Innovationspreis für ein von ihr entwickeltes Weiterbildungsprogramm zur beruflichen Rehabilition erhalten, das genau solche Prozesse unterstützen will. Ein Unternehmen gründen Foto: fotolia.com Natürlich ist nicht jeder zum Unternehmer geboren doch der SPIEGEL hat unlängst einen Trend ausgemacht: Unter Deutschlands Firmengründern finden sich immer mehr Senioren. Seit 1995 habe sich der Anteil der über 50-jährigen Firmengründer verdoppelt auf 18 Prozent, bis 2020 rechnet man mit vier Millionen Silver Entrepreneurs. Statt mit Expertenwissen wie Wissenschaftler oder einer ausgeflippten Idee wie Studenten punkten diese Unternehmensgründer mit Berufserfahrung und stabilen Netzwerken. Wer über einen solchen Weg nachdenkt, sollte sich ans Chemnitzer Gründerberaternetz wenden. Anderen helfen Sinnvoll ist es auch, die eigene Arbeit ehrenamtlich an anderer Stelle einzubringen möglich ist das vielerorts im sozialen und kulturellen Bereich. Aber auch die Wirtschaft unterstützt solche Prozesse, zum Beispiel mit dem Senior Experten Service. Dabei werden erfahrene Arbeitnehmer als Experten an ausländische Auftraggeber vermittelt so ist sogar eine Verknüpfung von Arbeit und Auslandsaufenthalt möglich (siehe vorherige Seiten).

24 24 Chemnitz Foto: BurgEins/mch Zwischen Früherziehung und später Freude Musik verbindet Generationen, das beweisen die Musikschülerinnen Irene Klepzig und Sally Singer Irene Klepzig hatte das so nicht geplant. Eigentlich wollte sie ihre zweijährige Enkeltochter Sally nur zur musikalischen Früherziehung begleiten. Aber als die Kleine dann irgendwann am Keyboard saß, mit weißen und schwarzen Tasten und Akkorden konfrontiert war, merkte Irene Klepzig, hier kann sie nicht helfen, da kommt sie nicht weiter. Inzwischen ist Sally Singer zwölf Jahre alt, noch immer fährt sie mit ihrer Großmutter zur Chemnitzer YAMAHA-Musikschule. Allerdings mit dem Unterschied, dass seit acht Jahren beide dort Unterricht besuchen. Einmal wöchentlich kommt Irene Klepzig nun zu den täglich stattfindenden Kursen für Senioren in die Musikschule am Thomas- Mann-Platz. Etwa 60 Schüler in ihrem Alter kommen hier zusammen, vom Anfänger bis zum Wiedereinsteiger. Rund 60 aktive Senioren sind es auch in den Gruppen der Städtischen Musikschule. Dennoch gibt Helga Neumeister von der städtischen Schule zu, dass sie sich durchaus mehr Senioren in den Kursen wünschte. Doch wer mobil sei, habe oft viele Interessen, und manch alleinstehendem Rentner seien auch schlicht die höheren Gebühren für Erwachse-

25 ne zu viel. Ein weiteres Problem kennt Axel Schulze, Musiklehrer und Schulleiter der YAMAHA- Musikschule: Viele haben zu wenig Selbstvertrauen, müssen erst eine Hemmschwelle überwinden. Aber bereits in der kostenlosen Schnupperstunde lösen wir das Problem. Durch individuell zugeschnittene und verständliche Lernschritte steht Freude und Spaß am Musizieren bei uns im Vordergrund. Auch Irene Klepzig hatte Bedenken. Vom Spiel ihrer Nachbarin war sie begeistert, denn diese lernte bereits seit 1992 am Tasteninstrument. Jedes Mal, wenn wir bei ihr waren und sie spielte dachte ich, ach, wenn du das könntest, erinnert sie sich. Aber meine Selbstzweifel waren so groß, dass ich befürchtete, mich bis auf die Knochen zu blamieren. Erst mit meiner Enkelin kam der Anschub. Bereut hat die spätentschlossene Schülerin das nicht. Sie habe mit viel Ausdauer und wachsender Begeisterung geübt, sagte ihr Mann. Glücklicherweise, meint Irene Klepzig, gäbe es genügend Wohnraum, um sich, wenn nötig, aus dem Weg zu gehen. Außerdem bietet das Keyboard die Möglichkeit, seine Lautstärke anzupassen. Denn es konnte schon vorkommen, dass sie ein Lied fünfzig Mal spielte, bis sie es fehlerlos beherrschte. Die Zeit Chemnitz dazu ergab sich ganz von selbst. Als ehemalige Lehrerin, die am Nachmittag stets den Unterricht vor- oder nachzubereiten hatte, kam mit der Musik eine willkommene Beschäftigung, um ihren Tatendrang nach der Pensionierung sinnvoll umzuleiten. Gespielt wird dabei, was gefällt, Klassik, Musical oder moderne Popmusik. Sally hat unterdessen das Instrument gewechselt. Seit vier Jahren spielt sie Gitarre. Die Grundlagen, weiß Axel Schulze, werden bei uns im Vorschulalter mit Singen und Spielen am Tasteninstrument gelegt. Für Gitarre oder Saxophon müssen die Finger ja auch noch wachsen, fügt er lachend hinzu. Eine zeitlang spielte Sally Keyboard und Gitarre parallel, aber ein Instrument richtig zu erlernen, ist Aufgabe genug, da konzentrierte sie sich schnell auf letzteres. Eine Aufgabe hatte auch ihre Großmutter vor sich. Irene Klepzig kam ohne jegliche Vorkenntnisse zur Musikschule, konnte keine Noten lesen, wusste nichts von Harmonie und Rhythmik. Nun macht sie im Alter gut, was sie als junge Frau verspielte, wie sie erzählt. Damals habe sie sich mit Ausreden stets erfolgreich vor dem Gitarrenunterricht gedrückt, das war eine 25 Foto: Sven Gleisberg Axel Schulze vor dem Musikhaus am Thomas-Mann-Platz dumme Entscheidung, weiß sie heute. Ihre Enkelin lässt den Unterricht nur ganz selten aus, das mag auch mit der gegenseitigen Motivation zusammenhängen. Wobei Sally das gibt sie zu im Gegensatz zu ihrer Oma nicht immer so großen Eifer aufbringt, wenn es darum geht, zu Hause zu üben. Dennoch sei Sally in Lernkurve und Spiel schneller, verrät Irene Klepzig. Denn ihre Hände, räumt sie ein, sind nicht mehr so flink und beweglich wie einst. Axel Schulze, selbst schon 59 Jahre alt, weiß auch: Das Erlernen eines Instruments geht im Alter nicht mehr so schnell wie in der Jugend, das muss man sich eingestehen. Aber wichtig ist, dass es geht, dass es Spaß und Freude bereitet und dazu noch geistig fit hält! mch ANZEIGE

26 26 Chemnitz Die Senioren sind zufrieden, die Kinder sind glücklich Jana Rauch, Leiterin des Chemnitzer Mehrgenerationenhauses über Nähe undentwöhnung zwischen Jung und Alt den Schülern als Streitschlichter arbeiten. An jeder Schule gibt es da ein Team mit drei bis vier Personen, die zwei Ansprechtage wöchentlich haben. Wird das angenommen? Es war für uns auch ein Test, aber das ist ein tolles Projekt. Die Senioren sind zufrieden, die Kinder sind glücklich, die Schulen entlastet. Die Senioren bekamen eine grundlegende Ausbildung, drei Blöcke á drei bis vier Tage, an denen sie tiefgreifend weitergebildet wurden. Dann haben sie sich an der Schule vorgestellt und da ging es sofort los, sie wurden in der Pause regelrecht von den Kindern belagert. Jana Rauch im Kinder- und Jugendhaus solaris-treff Foto: BurgEins/mch Wie kam das Mehrgenerationenhaus nach Chemnitz? 2006 sind in Deutschland die ersten von insgesamt 500 Häusern innerhalb des Bundesprojekts an den Start gegangen. Am 18. April 2008 war dann die offizielle Eröffnung unseres Hauses. Die drei Säulen dazu gab es allerdings schon: Wir haben das Kinder- und Jugendhaus solaris-treff, Stadtteiltreff Kappel und nebenan das Kinderhaus Kappelino das alles zusammen bekam als Dach das Mehrgenerationenhaus. Was bietet das Mehrgenerationenhaus, was die drei Einzeleinrichtungen vorher nicht hatten? Die Verknüpfung der Generationen. Der Ansatz ist mit zwei Jahren noch relativ jung, aber wir gehen in kleinen Schritten darauf zu, Alt und Jung miteinander in Kontakt zu bringen. Stellvertretend seien zwei Projekte genannt. Zum einen "Seniorpartner in School", ein preisgekröntes Kooperationsprojekt mit dem gleichnamigen Verein aus Dresden, in dem Senioren ehrenamtlich an drei Grundschulen in Chemnitz gehen und dort mit Was ist das zweite Projekt von dem sie sprachen? Das zweite Projekt, welches wir gerade in Kooperation mit dem Freiwilligenzentrum aufbauen, ist ein Patenprojekt mit dem Titel Großeltern für mich. Da geht es darum, Familien, die keine Großeltern haben, mit Patengroßeltern zusammenzubringen, und Senioren die Möglichkeit zu geben, bei uns kleine Patenenkel zu suchen. Wir haben damit erst angefangen, hatten inzwischen aber das dritte Treffen, und die ersten Paarungen entwickeln sich gerade vorsichtig. So etwas erfordert schließlich auch Zeit und Vertrauen. Wir bieten im Prinzip die Grundlage, die man manchmal auch in Hausgemeinschaften hat, dass man die Oma von nebenan kennenlernt und sie auch einmal auf das Kind aufpasst. Und im Mehrgenerationenhaus selbst kommen alle Generationen unter ein Dach? Uns ist wichtig, dass jede Generation ihren Rückzugsort braucht. Senioren richten sich zum Beispiel ihre Zimmer anders ein, als es Jugendliche oder Kinder ansprechend fänden. Aber wir wollen eine Plattform schaffen, wo sie sich begegnen können. Dazu schaffen wir gezielt Anlässe und Möglichkeiten. Das kann ein Fest sein oder auch eine Lesepatin, die an

27 Chemnitz 27 Das sind meist Frauen, die lang mit ihrem Partner zusammengelebt haben, jetzt vielleicht verwitwet sind und deren Kinder und Enkel aus dem Haus sind. Wenn sie sich erst einmal zu uns trauen, erleben sie das schon als sehr positiv. Fotos (2): solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt ggmbh Sachsen Das Mehrgenerationenhaus auf der Irkutsker Straße Schulen geht und beim Lesen hilft, oder die Lesungen unserer Bibliotheksfrauen. Wie sieht die Zukunft des Hauses aus, wenn die Förderung vom Bund 2012 wegfällt? Dass die Förderung einmal auslaufen wird, war uns von Anfang an klar. In diesem Zusammenhang hat sich ein Interessenverbund Sächsischer Mehrgenerationenhäuser zusammengeschlossen damit waren wir bundesweit die ersten und hat inzwischen den Freistaat auch so weit, dass man die Mehrgenerationenhäuser schätzt und erhalten möchte. Auch der Bund macht sich Gedanken, wie es weiter gehen könnte. Hier gibt es natürlich noch keine konkreten Aussagen, aber ich denke wir haben dabei zeigen können, was wir für tolle Arbeit leisten. Lohnt der Kampf um das Mehrgenerationenhaus, oder könnten die drei Einzeleinrichtungen auch allein weitermachen? Ich denke, dass die Mehrgenerationenhäuser die Zukunft sind. Ein Jugend- oder Stadtteiltreff allein wird so nicht mehr existieren können. Der Kontakt zwischen Jung und Alt geht immer mehr verloren, was auch manchmal bizarre Formen annimmt, etwa wenn gegen Kinderlärm geklagt wird. Wir sind auch dazu da, dieser Entwöhnung entgegenzuwirken. Meine Erfahrung zeigt, dass es dann auch Dankbarkeit gibt, wenn Menschen sich erst einmal trauen, hier durch die Tür zu kommen, und sich einbringen können. Existiert da eine Hemmschwelle? Ja, man weiß ja selbst, wie schwer es ist, wenn man irgendwo hingeht und niemanden kennt. Und ich denke, es wird umso schwieriger, je älter man wird. Es gibt eine jüngere Seniorengeneration, die sehr aktiv ist, aber auch eine ältere weniger aktive. Gibt es dazu eine Art Einstiegsangebot? Mehrgenerationenhäuser sind niedrigschwellige Anlaufstellen im Sozialraum für alle Generationen und Familienkonstellationen. Das heißt unsere Türen sind immer offen, wir widmen uns den Menschen vor Ort, und sei es zunächst bei einer Tasse Kaffee im offenen Treff. Dort kommen wir ins Gespräch und schnell wird klar, was der Einzelne sucht. Vielfältige kostengünstige Angebote im Haus ermöglichen auch Menschen mit wenig Geld deren Nutzung. Die beste Werbung ist natürlich, wenn Besucher in ihrem Bekanntenkreis von uns erzählen. Was würden Sie sich für die Zukunft wünschen? Ich hätte gern mehr generationenübergreifende Projekte, wobei wir aber immer schauen müssen, ob unsere Ressourcen reichen. Es soll schließlich alles gut begleitet sein. Das Patengroßelternprojekt organisiert beispielsweise momentan ein Student, und ich hoffe, dass wir ihn genug motivieren können, dass er nach seinem Praktikum ehrenamtlich weiter macht. Und ich wünsche mir natürlich, dass die Generationen mehr zusammenwachsen und es bald mehr Einrichtungen in der Stadt gibt, die diesen intergenerativen Ansatz verfolgen. mch Mehrgenerationenhaus Generationentreff: Adresse: Irkustker Straße Chemnitz Telefonnummer: Träger ist die solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt ggmbh Sachsen. Eislaufen mit den Paten des MGH Aljona Savchenko, Robin Szolkowy und Ingo Steuer, 2009

28 28 Stadtbibliothek Chemnitz Eine Bibliothek ohne Papier Der digitale Bestand der Stadtbibliothek feiert sein Einjähriges Die Bibliotheken, meint man, sind eine Bastion des gedruckten Wortes, hier dürfen sich dicke Wälzer Seite an Seite in den Regalen türmen und den Geruch von papierner Weisheit verströmen. Doch wer weiß, vielleicht stehen dort in ein paar Jahrzehnten nur noch ein paar Computer und statt kiloschwerer Bücher nimmt man kleine silberne Geräte mit nach Hause, auf denen ganze Büchersammlungen gespeichert sind. Nein, nein, hier soll kein pessimistisches Zeitalter der Unkultur beschworen werden, sondern ein Blick auf die mögliche Zukunft der Leihbücherei, wie sie auch in Chemnitz schon erste Erfolge feiert. Am 7. Dezember letzten Jahres eröffnete die Stadtbibliothek Chemnitz ihre ChemNetzBib. Das ist ein digitaler Bibliotheksteil, der keine physischen Bücher, sondern Dateien enthält. Über das Internet können diese bequem auch zu Hause entliehen und am Computer gelesen oder auf ebook-lesegeräten gespeichert werden. Letztere sehen aus wie ein kleiner Bildschirm mit wenigen Tasten und können oft tausende Bücher enthalten. Die Meinung zu diesen Geräten spaltet die Lesefreunde. Die eine Fraktion sieht die Vorteile der elektronischen Bücher, die platzsparend, schnell verfügbar und mit Stichworten durchsuchbar sind. Viele hängen jedoch am klassischen Buch, möchten es ins Regal stellen und darin blättern können. Bibliothekarin Kathrin Kropf versteht die Nostalgie nicht ganz: Die Form spielt schon eine wichtige Rolle, sagt sie, aber letztlich bleibt doch der Inhalt das Entscheidende. Und den Schriftrollen von einst trauere schließlich auch niemand mehr nach. Der aktuelle Bestand der ChemNetzBib findet bereits viele Freunde. Von den im Bestand befindlichen Medien wurde im Jahr des Bestehens jedes im Schnitt vier Mal entliehen. Dabei befinden sich neben Büchern auch Audiodateien wie Hörspiele oder Filme in der Datenbank. Einmal über das Bibliotheksportal angemeldet, kann der Nutzer diese herunterladen und eine begrenzte Zeit verwenden, danach erlischt der Zeitstempel und die Datei ist nicht mehr zu öffnen. Die Leihfrist ist also wie beim echten Buch begrenzt. Auch die Anzahl der Ausleihen ist beschränkt. Denn Lizenzen bei Verlagen, erklärt Katrin Kropf, sind fast ebenso teuer wie physische Bücher, darum ist meist nur eine digitale Ausleihe gleichzeitig möglich. Das Spektrum der Bücher ist breit gefächert und handverlesen: Der Fokus liegt auf aktueller Literatur zur Unterstützung des schulischen und lebenslangen Lernens zur Aus-und Weiterbildung, erklärt Katrin Kropf. Inzwischen wurden auf Wunsch der Nutzer auch zahlreiche belletristische Titel ins Angebot aufgenommen. Um das Angebot bekannter und zugänglicher zu gestalten, bietet die Bibliothek regelmäßig Schulungen an die nächste am 9.12 und 13.1 um 18 Uhr. Wer einfach einmal elektronisch probelesen will, der kann das ab sofort auch auf einem Lesegerät tun, das die Goethebuchhandlung der Bibliothek zur Verfügung stellt. Noch hat die Bibliothek nicht entschieden, ob und welche der Geräte künftig angeschafft und verliehen werden. Es ist aber wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis der Nutzer die Wahl hat, ob er sein Buch lieber aus gebundenem Papier oder als Datei auf einem Bildschirm mitnimmt. mch Fotos (2): BurgEins/mch

29 Heftvorschau 29 4 Ausgaben Journal der Generationen für nur 5 Euro Versandkosten Einfach per mit vollständigem Namen und Anschrift oder telefonisch bei uns bestellen. jdg@burgeins.de Telefon: Impressum Journal der Generationen Herausgeber (V.i.S.d.P.): Gesellschaft der Freunde der Technischen Universität Chemnitz e.v. Dr. Peter Seifert (Vorstand) TU Chemnitz Straße der Nationen Chemnitz Verantwortlicher Redakteur: Volker Tzschucke (vtz) Wohnen im Alter Wie wohnen die Mitglieder einer alternden Gesellschaft? Sind Wohngemeinschaft, Seniorenresidenz oder Auslandswohnsitz die Lebensweise der Zukunft? Singen im Takt 22 Sänger und 17 Mal Nachwuchs: Beim Chemnitzer Chor Taktwechsel" steht die Familienfreundlichkeit sogar in der Satzung. Das Journal der Generationen stellt das Projekt näher vor. Festjahr in Chemnitz 2011 begeht die Stadt Chemnitz das Jahr der Wissenschaft. Hier sollen Bürger, Stadt, Forschung und Wirtschaft zusammenkommen und zeigen, was der Wissenschaftsstandort Chemnitz zu bieten hat. Foto: SenVital/Haubold Foto: Sven Gleisberg Foto: TU Chemnitz/Falk Bittner BurgEins GmbH Fürstenstraße Chemnitz Tel.: Redaktion: Michael Chlebusch (mch) Volker Tzschucke (vtz) Undine Roßner (ur) jdg@burgeins.de Verantwortlich für Anzeigen: Michael Chlebusch, jdg@burgeins.de Layout und Satz: Sophie Schmidt (BurgEins GmbH) Titelbild: SES-Bonn Weitere Fotos und Grafiken: BurgEins GmbH (soweit nicht anders angegeben) Druck: flyeralarm GmbH, Würzburg Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 29. November 2010 Die kommende Ausgabe erscheint am 16. März 2011 Redaktionsschluss 02. März 2011 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom 1. August 2010 Idee & Konzept: BurgEins GmbH, Chemnitz, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Roland Schöne, Wissenschaftlicher Leiter des Seniorenkollegs Chemnitz

30 30 Brauche ich das wirklich? Unsichtbare Unsicherheiten Brauche ich den neuen Personalausweis wirklich? Fast still und heimlich hätte er sich in die Taschen der Bundesbürger geschlichen, der neue Personalausweis im Kreditkartenformat. Doch dann, pünktlich zur Einführung, geisterten Meldungen über Sicherheitslücken durch die Medien. Ein Ansturm auf die Einwohnermeldeämter begann, als zahlreiche Bundesbürger sich den alten Ausweis noch für ein paar Jahre sichern wollten und vor Einführung des neuen einen solchen beantragten. Die augenscheinlichste Neuerung ist das kleinere Format, mit dem der neue Ausweis bequem in das Kreditkartenfach jeder Brieftasche passt. Doch vor allem hat es die Plastikkarte in sich. Zum einen kann sie (derzeit noch freiwillig) die Fingerabdrücke ihres Besitzers sowie ein digitales Foto von ihm enthalten. Zudem besteht das Angebot, eine Art digitaler Unterschrift darauf zu speichern. Damit soll es in Zukunft auch im Internet möglich sein, sich sicher zu identifizieren, etwa beim Einkauf, der Eröffnung eines Bankkontos oder dem Altersnachweis. Um dies zu ermöglichen, befindet sich im Inneren ein sogenannter RFID-Chip. RFID heißt übersetzt so viel wie Identifikation über Radiowellen. Die Technologie, die auf Entwicklungen aus den 1940er Jahren zurückgeht, arbeitet empfängt und sendet Funksignale und im Ausweis passiv, hat also keine Batterie, sondern bezieht ihre Energie aus den Signalen des Lesegeräts. Dieses Verfahren wird schon vielfach verwendet, zum Beispiel an der TU Chemnitz, wo jeder Studentenausweis seit Jahren einen solchen Chip besitzt. Damit bezahlen die Studierenden etwa ihr Mittagessen oder die Kopien in der Bibliothek. An der Chemnitzer Fakultät für Informatik arbeitet man auch an zusätzlichen Anwendungsmöglichkeite, wie personenbezogenen Anzeigen auf Monitoren. Geht ein Student mit seinem Ausweis an einem Bildschirm vorbei, könnte dieser künftig den Ausweis lesen und zeigen, in welchem Raum das nächste Seminar stattfindet. Foto: Bundesministerium des Innern Das alles wirkt ein wenig befremdlich, da mit Hilfe solcher Chips Daten erfasst werden, ohne dass der Besitzer es sieht. Beim neuen Personalausweis sind die Daten daher technisch verschlüsselt und können in der Regel nur von Personen gelesen werden, die ein staatliches Zertifikat dafür besitzen und nachdem es der Besitzer ausdrücklich erlaubt. Doch wurde noch vor der Einführung bekannt, dass über Schadsoftware auf unsicheren Computern die Ausweisdaten der Nutzer ausgespäht werden können. Was als eklatante Sicherheitslücke erscheint und medial teils aufgebauscht wurde, ist in Wahrheit aber an Bedingungen geknüpft: Der Nutzer muss es Kriminellen durch Unvorsicht, fehlende Viren- oder Sicherheitsprogramme ermöglichen, auf seinen Rechner zuzugreifen und die Geheimnummer des Nutzers bei der Eingabe über die Tastatur auszuspähen. Durch teure aber sichere Lesegeräte mit eigener Tastatur kann das verhindert werden. Darüber hinaus muss der Ausweis während des Fremdzugriffs stets auf dem Lesegerät liegen. Ein Datendiebstahl ist demnach zwar möglich, aber nicht wesentlich leichter, als eine unbewachte Brieftasche mitgehen zu lassen. So bringt die elektronische Generation des bundesdeutschen Ausweises zwar neue Möglichkeiten, aber auch die Notwendigkeit zu neuer Vorsicht. Es gibt allerdings bereits Anleitungen im Internet von Menschen, die auf Nummer sicher gehen wollen: Sie bastelten aus einem Fotoblitz, einer Batterie und einem Draht ein Gerät, das den Chip im Ausweis völ- lig unbrauchbar macht. Da- mit sei die Karte zwar all ihrer elektronischen Fähigkeiten und Gefahren beraubt, aber dennoch als ganz normales Ausweisdokument gültig. Da Personalausweise jedoch gesetzlich als Eigentum der Bundesrepublik Deutschland gelten, könnte dies als Sachbeschädigung von Bundeseigen- tum ausgelegt werden. mch

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