Information zum Sicherungsgerät Gri Gri

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1 Inhalt: INHALT:...1 MOTIVATION...2 NEUANSCHAFFUNG SEILE KLETTERWAND...2 UNTERSUCHUNGEN DES DAV ZUR SICHEREN FUNKTION MIT GERINGEM SEILDURCHMESSER...2 SELBSTVERSUCHE...3 UNTERSUCHUNGEN DES DAV ZU DEN HÄUFIGSTEN FEHLERURSACHEN BEIM VORSTIEGSSICHERN 3 RICHTIGE ANWENDUNG UND FEHLERQUELLEN...4 SCHLUSSBETRACHTUNG...6 D. Wiltschko, Sicherungsgerät GriGri.doc Seite 1 von 6

2 Motivation Aus gegebenem Anlass wurde am unter anderem über die Funktionen und Gefahren des Sicherungsgerätes GriGri von Petzl diskutiert. Hierbei ergaben sich auch Fragen bezüglich des Seiltyps- und des Durchmessers in Verbindung mit der Anwendung des GriGri. Wie zugesagt, bin ich dieser Fragestellung nochmals nachgegangen, und möchte nachfolgend die Ergebnisse vorstellen: Neuanschaffung Seile Kletterwand Die neuen Seile für die Kletterwand sind vom Typ Mammut Eternity. Dieses Seil ist gem. Hersteller-Spezifikation als einziges Seil der Challenge-Line (verbindet minimales Gewicht und Durchmesser mit überzeugender Festigkeit und perfektem Handling) optimal geeignet für Sportklettern und Hallenklettern. Der Durchmesser beträgt 10,0mm. Dieses Seil liegt somit nicht nur in dem für das GriGri tolerierten, sondern im empfohlenen Seildurchmesser Bereich von 10,0 bis 11,0 mm. Untersuchungen des DAV zur sicheren Funktion mit geringem Seildurchmesser Die Durchmesser-Angaben beziehen sich gem. Aussage von Michael Hoffmann nur auf die Blockierfunktion ohne festgehaltenem Bremsseil. Bei korrekter Handhabung hat der Seildurchmesser (von Einfachseilen) keine Relevanz. Michael Hoffmann ist Mitglied des DAV-Bundeslehrteams für Fachübungsleiter und auch des Lehrteams für die Bergführerausbildung. Nebenbei Verfasser aktueller Literatur zu Thema Sicherungstechnik. Von der DAV-Sicherheitsforschung wurde beim TÜV-Product-Service ein Vergleich verschiedener Sicherungsgeräte, unter anderem HMS, GriGri, Achter und Tube in Auftrag gegeben. Dabei wurde auch der Seildurchlauf bei einem Sturzfaktor von 0,4 mit verschiedenen Handkräften untersucht. Bsp. 100N Die Messwerte zeigen, dass das GriGri bei den verschiedensten Handkräften von N von allen getesteten Sicherungsgeräten den geringsten Seildurchlauf aufweist. Diese Untersuchungen wurden mit dem 9,5mm Seil Infinity von Mammut durchgeführt. Damit ist auch nachgewiesen, dass mit dem GriGri, und geringeren als den empfohlenen Seildurchmessern zuverlässig gesichert werden kann. Die Aussage von M. Hoffmann ist dadurch ebenfalls bestätigt. D. Wiltschko, Sicherungsgerät GriGri.doc Seite 2 von 6

3 Selbstversuche Es wurden eigene Versuche durchgeführt, ob der Blockiermechanismus des GriGri bei langsamer Belastung und korrekter Bedienung funktioniert. Eine Testperson mit 43kg Körpergewicht setzte sich hierzu in ca. 7m Höhe an einer überhängenden Wand und fünf eingehängten Zwischensicherungen, langsam ins Seil. Das mit zwei Fingern gehaltene Bremsseil reichte aus, um den Blockiermechanismus auszulösen und einen Seildurchlauf zu verhindern. Es wurde ebenfalls ein Seil des Typs Mammut Infinity mit einem Durchmesser von 9,5mm verwendet. Untersuchungen des DAV zu den häufigsten Fehlerursachen beim Vorstiegssichern D. Wiltschko, Sicherungsgerät GriGri.doc Seite 3 von 6

4 Richtige Anwendung und Fehlerquellen Kletterseil bei geöffnetem Sicherungsgerät richtig einlegen. Dabei Markierungen am Gerät beachten. Symbol HAND Seil führt zur Bremshand des Sichernden. Symbol KLETTERER Seil führt zum korrekt eingebundenen Kletterer. Sicherungsgerät wird mit einem Schraubkarabiner in der Sicherungsschlaufe am Hüftgurt des Sichernden befestigt. Verschluss zuverlässig schließen. Das Gerät wird nach der Gaswerk-Methode bedient. Der Zeigefinger der Bremshand wird dabei unter dem rechten seitlichen Falz platziert und stabilisiert das Gerät durch leichten Zug nach oben. Das Bremsseil läuft zu jeder Zeit durch die Bremshand Ein für das Seil-Ausgeben ggf. erforderliches Außerkraft- Setzen des Blockiermechanismus erfolgt mit dem Daumen der Bremshand. Das Bremsseil läuft dabei weiterhin durch die geschlossene Bremshand. Ein Umgreifen des Gerätes ist nicht zulässig. D. Wiltschko, Sicherungsgerät GriGri.doc Seite 4 von 6

5 Beim Ablassen den Bremshebel anheben und fein dosiert gegen den Körper ziehen. Die Bremshand umgreift dabei das Bremsseil. Bremsseil kann auch über den Falz an der rechten Kante laufen. Wir die Geschwindigkeit zu groß, den Bremshebel vom Körper weg bewegen, oder ganz loslassen. Bei bereits blockiertem Gerät, die Bremshand nicht vom Seil nehmen. Es besteht die Gefahr, dass man durch den natürlichen Reflex, den Bremshebel eben nicht loslässt, sondern noch weiter zum Körper zieht (NOT-Bremsen- Effekt), wodurch der Kletterer im freien Fall zu Boden geht D. Wiltschko, Sicherungsgerät GriGri.doc Seite 5 von 6

6 Schlussbetrachtung Es sind nahezu unzählige Sicherungsgeräte auf dem Markt, jedes mit spezifischen Vor- und Nachteilen. Aber welches Sicherungsgerät funktioniert auch noch bei falscher Handhabung zuverlässig? Keines!! Beim GriGri besteht immerhin noch die Möglichkeit, wenn es im Sturzfall überhaupt nicht bedient wird, dass der Bremsmechanismus greift. Man sollte weiterhin mit dem Sicherungsgerät seiner Wahl arbeiten, und dabei auf die jeweils korrekte Anwendung achten. Greift man aus div. Gründen zu einem noch persönlich unbekannten Gerät, ist vorsichtiges Üben unerlässlich. In unserem Sport ist 100%ige Sicherheit auch bei Beachtung aller Verhaltensregeln nicht garantiert, weshalb es auch weiterhin zu Unfällen kommen kann. Ich hoffe, dass diese Ausarbeitung einen Betrag zur Sensibilisierung leistet und wünsche allen weiterhin viel Spaß bei möglichst geringem Risiko. D. Wiltschko, Sicherungsgerät GriGri.doc Seite 6 von 6