ICON FEBRUAR 2018 KÜHN. VERWEGEN. FREI. FEBRUAR 2018 ICON

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "ICON FEBRUAR 2018 KÜHN. VERWEGEN. FREI. FEBRUAR 2018 ICON"

Transkript

1 ICON FEBRUAR 2018 ICON FEBRUAR 2018 KÜHN. VERWEGEN. FREI.

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17 EDITORIAL Unaufhaltsam In dieser Aufnahme aus der Wiener Ausstellung The Polaroid Project steckt alles, was wir sein wollen, oder? Die Nägel kurz genug, um zupacken zu können, aber rot lackiert. Im vollen Lauf, auch an Schaufenstern vorbei, denn dass wir so sind, wie wir sein wollen, muss uns die Spiegelung nicht mehr sagen. Oder doch? Kleiner Stopp, macht ja auch Spaß. Natürlich sind die Schuhe zu hoch und zu fragil zum Rennen, aber Sneaker zu diesem Outfit? Sicher, praktischer wär s, und modisch geht jetzt immer alles. Aber nur weil es geht, ist es nicht richtig. Oder jedenfalls nicht das, was wir wollen. Das Bild machen wir selbst. Heute etwas mehr Vamp, morgen Kumpel. Oder im Louis-quatorze-Mantel von Louis Vuitton, im regenfesten Frischhalte-Look von Chanel, in den Comics bei Prada, im Trench von Burberry. Es gibt vielleicht finanzielle Grenzen, aber darum geht es nicht. Die Fantasie ist frei. So wie die Meinung. Wir Frauen haben dafür lange gekämpft, nur wie es scheint, muss es ausgerechnet im Jubiläumsjahr der Suffragetten-Bewegung noch weitergehen. Absurderweise droht die Gefahr quasi von innen, es sind Frauen, die anderen Frauen die freie Meinung und Haltung streitig machen. Ziemlich verbiestert, leider. Ohne Humor, unsouverän. Als wären wir Frauen noch unmündig wie früher. Emanzipation kommt nicht von Eh, Mann! Sie kommt von uns und in vielerlei Gestalt. Deswegen haben wir in dieser Ausgabe besonders viele Frauen-Bilder zusammengetragen. Nur schöne natürlich. COVER: ARTON SEFA; DIESE SEITE: MARIO TESTINO; TROELS JEPSEN; ARTON SEFA; THE ESTATE OF GUY BOURDIN/COURTESY WESTLICHT CONTRIBUTOR OLAF WIPPERFÜRTH Seit 18 Jahren lebt der Fotograf in Paris. Für ICON setzte er die Frühjahr/Sommer-Kollektion des Hauses Louis Vuitton in der Maison an der Place Vendôme in Szene. Kreation ist für mich ein vitales Bedürfnis. Nach frühen Versuchen, dies in der Musik auszuleben, habe ich schnell mein Talent für das Bildermachen entdeckt. Ich liebe es, als Fotograf Momente zu erstellen und sie festzuhalten ich bin ein glücklicher Mensch mit einer Kamera in der Hand. Die Louis-Vuitton-Serie ist durch meine Liebe zu filmischen Momenten geprägt. So hat es Spaß gemacht, auch die Wachmänner in Bildern agieren zu lassen. Für mich eine Schlüsselsituation. Ich finde Stilbruch generell ist hochaktuell, Brüche sind prägnante Zeitzeichen. Anzug und Trainingsanzug passt mir beides. Seite 50 ADEL IUDINA Mit eisigen Temperaturen kennt sie sich bestens aus. Sie kommt aus Sankt Petersburg. Aber nicht nur deswegen war das Model mit dem markant-schönen Gesicht genau die richtige Besetzung für unser winterliches Shooting in Lech. Mit 17 Jahren beschloss sie, die Heimat zu verlassen. Zur Wahl standen Holland und Deutschland. Ersteres erschien ihr zu aufgeräumt, Berlin dagegen gerade verrückt genug. Hier fühlte sie sich zu Hause, bis sie vor Kurzem wieder nach Russland zog. Auch die Landschaft am Arlberg gefiel ihr sehr. Es ist die totale Fusion mit der Natur. Still und wunderschön. Mehr brauchst du nicht, schwärmt die 20-Jährige. Außer vielleicht ein bisschen was zu lachen: Ich fand es sehr lustig, mich mit Burberry-High-Heels in den Schnee fallen zu lassen. Seite 60 Auf dem Cover: Pullover v. Hermès. Rollkragen: Moncler. Gürtel: Bottega Veneta. Ohrringe: Swarovski IMPRESSUM ICON CHEFREDAKTEURIN: Inga Griese (verantwortlich) TEXTCHEF: Dr. Philip Cassier SPECIAL EDITOR: Adriano Sack REDAKTION: Caroline Börger (Managing Editor), Heike Blümner, Nicola Erdmann (Managing Editor ICON.de), Anna Eube, Julia Hackober, Jennifer Hinz, Silvia Ihring, Mira Wiesinger. Design: Gabriele Thiels, Sara Krüger (Iconist.de). Praktikantin: Marie-Louise Rehwoldt LEKTORAT: Matthias Sommer, Andreas Stöhr. REDAKTIONSASSISTENZ: Ursula Vogt-Duyver, Jasmin Seikowsky KORRESPONDENTIN IN PARIS: Silke Bender. STYLE-EDITOR IN NEW YORK: Nadia Rath. STYLE-EDITOR: Jürgen Claussen, Stephan Meyer. AUTOREN: Susanne Opalka, Esther Strerath ARTDIRECTOR: Barbara Krämer GESTALTUNG: Maria Christina Agerkop, Marie Friedrich, Katja Schroedter, Adrian Staude. FOTOREDAKTION: Julia Sörgel, Elias Gröb, Jennifer Bressler BILDBEARBEITUNG: Thomas Gröschke, Kerstin Schmidt, Felix Steinert POSTPRODUCTION: Luna Simic VERLAGSGESCHÄFTSFÜHRUNG: Dr. Stephanie Caspar, Christian Nienhaus, Dr. Torsten Rossmann GESAMTANZEIGENLEITUNG: Kai Ehrenschneider-Brinkmann; Anzeigen ICON: Roseline Nizet Jacqueline Ziob OBJEKTLEITUNG: Carola Curio VERLAG: WeltN24 GmbH DRUCK: Roto Smeets, NL-Deventer HERSTELLUNG: Olaf Hopf ICON ist ein Supplement der WELT AM SONNTAG, die nächste Ausgabe erscheint am 25. MÄRZ Sie erreichen uns unter Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter 17

18

19 Trend: Asymmetrischer Ausschnitt, Granny-Sneaker, bestickte Träger Kleid: Giorgio Armani. Top: Kenzo. Schuhe: Céline Frühlingshafte Ergänzungen für den Kleiderschrank gibt es im Keypieces-Shooting Seite 80 Eiscremefarben, Satin Kleid: Valentino. Als Top drapierte Hose: Acne Studios. Tasche: Paul Smith FEBRUAR 2018 Punkte, Federn, Granny-Chic Kleid: Mulberry. Hemd mit gefiederten Ärmeln: Brunello Cucinelli. Feder-Harness: Maison Margiela. Schuhe: Rochas AUSGEWÄHLT 30 FRÜHLINGSGEDANKEN So starten unsere Stilexperten in die neue (modische) Saison Rat und Tat 40 RINGELBLUME UND INDIGO Icona blüht jetzt wieder auf und kleidet sich in Streifen und in einen Total Look aus Denim 42 MODE LABELS WE LIKE Von Chloé bis Undercover das sind die aktuellen Wegweiser der neuen Mode(n) Dark Denim Sets, betonte Schultern Jacke als Kragen: Longchamp. Jacke und Hose: Versace. Schuhe: Salvatore Ferragamo. Ohrringe: Messika 44 ANFANGSZAUBER Wolfgang Joop ist zurückgezogen in sein Potsdamer Elternhaus. Und startet mit seinem neuen Label Looks noch mal durch. Inga Griese gewährte er Einblicke 48 FÜSSE STILLHALTEN? NIEMALS! Erst gründeten sie die Boutique Theresa, dann starteten sie ihren E-Commerce, zuletzt machten sie ein Vermögen mit dem Verkauf. Jetzt legen die Botschens wieder los Transparenz, Stickereien, Streifen Total Look: Christian Dior TAKAHIRO OGAWA (5) 50 KING LOUIS Palastähnlich ist das neue Quartier von Louis Vuitton an der Pariser Place Vendôme. Wir haben dort fotografiert und recherchiert 19

20

21 Runde Sachen: Jasper Morrison tischt für Vitra Leichtes auf seine Trays aus Kunststoff gibt es in je drei Grün- und Rottönen Schlicht, modern und dennoch vertraut das muss aus Skandinavien kommen. Sessel Melange (außen Leder, innen Polster) entwarf die Schwedin Monica Förster für Wittmann Inspiration Ohrring: Designerin Ana Hernández entwarf die Leuchte Wink für Masquespacio (gibt s über houtque.es) Marmor meets Mohair: Der limitierte Stuhl Ronin spielt mit japanischer Inspiration und Materialien (Stoffe von Pierre Frey) von lachance.paris Poufs sind wie hybride It-Pieces für den Salon: Elegant unter Gästen, Tabletts und Füßen. Von Rodolfo Dordoni für Molteni 58 FEBRUAR 2018 MODE TREND: CANDY-GIRL Genauso süß wie köstliche Macarons wollen wir im Frühling aussehen Dress to drink: Bar-Schrank mit Vorhang-auf- Attitüde aus feschen Fransen von ibride.fr 2-D-Universen für Teppiche entwarf Elena Salmistraro mit geometrischen Formen. Handgeknüpft wurden sie in Nepal. Von cc-tapis.com KÄLTE, DIE WÄRMT Bis der Frühling es endlich zu uns schafft, lassen wir uns noch mal vom Schnee verzaubern ein poetisches Shooting in Lech TREND: KUNST-STOFF Plastik ist das neue Zauberwort in der Mode. Wir haben die schönsten Looks rausgesucht 80 SCHLÜSSELREIZE Weiblich, wunderbar, wirkungsvoll: Das sind die Keypieces für die kommende Saison. Damit kommen Sie in Schwung Etwas Fifties (Form), etwas Zeitgeist (Farbe): Ahm heißt wie seine Gestalterin, die Kopenhagener Designerin Isabel Ahm: von pleasewaittobeseated.dk Rosa geht immer, weiß Modeschöpferin Johanna Perret. Das gilt auch für Möbel, weswegen Perret Schaad die Bank Amelie so anzog. Für freifrau.eu ZUSAMMENGESTELLT VON ESTHER STRERATH 92 HALL OF FAME Prada präsentiert neue Kollektionen stets in einer Halle, die Rem Koolhaas für diesen Zweck immer wieder neu gestaltet. Ausnahmsweise ließ man uns dort freie Hand 98 LEINWANDTAUGLICH Mode und Film sind eine Symbiose aus dem Lehrbuch. Man fragt sich fast: Wieso wird das Medium Film von Modemarken so selten genutzt? Anders bei Jil Sander, wo man nun mit Wim Wenders kooperierte ein Interview 100 TREND: TREUER BEGLEITER Der Trenchcoat war niemals out. Aber nie war er so kreativ gestaltet wie jetzt. Eine Auswahl Marmor mal anders: In Rot, gar nicht kühl, mit gleichfarbigem Stahl- Gestell, aber mächtig cool von rs-barcelona.com Sessel mit Zaun im poppigen Look: Arco scheint aus den Seventies herbeigebeamt, von houtique.es

22

23 Sonne über Lech. Pullover: Hermès. Kleid: Acne Studios. Lederhose darunter: Meindl. Gürtel: Bottega Veneta. Schuhe: Unützer. Sonnenbrille: Christopher Kane. Mehr unseres winterlichen Shootings in den Bergen finden Sie ab Seite 60 Wer Mode macht, kann auch Sonnenbrillen: Dieses limitierte Modell entwarf Julian Zigerli für lunettes-shop.de Die Tasche ist von Fendi Mode zum Draufsitzen: Der limitierte Ohrensessel Freistil 149 von Freistil wurde vom Berliner Designer Dawid Tomaszewski eingekleidet Kleid und Wäsche: Dolce & Gabbana Ohrringe: Giorgio Armani FEBRUAR 2018 KOSMETIK 104 FRÜHLINGS(VOR)BOTEN So schimmert und pflegt man sich jetzt. Unsere Kosmetik-Profis geben Einblicke MODE AUS DEM FLAKON Den Duft oder die Pflege zum Kleid? Wir zeigen die schönsten Kosmetikneuheiten ZURÜCK AUF ANFANG Die Wiege des Parfüms liegt im Orient. Hermès fuhr hin, Caroline Börger folgte GESCHICHTEN SCHLOSSHERREN 2.0 Abseits und erhaben: Aylin Langreuter und Christophe de la Fontaine können in einem aristokratischen Umfeld nahe Regensburg besonders kreativ sein ISS WAS In St. Moritz versammelte man sich zum 25. Gourmetfestival. Barbara Krämer war zur großen Freude ihres Gaumens mit dabei Wau! Wenn die Chinesen 2018 das Jahr des Hundes feiern, dann feiert Gucci das mit einer eigenen Kollektion Chefin des Hauses: Gertrud Schneider, Inhaberin des Hotels Kristiania in Lech, ließ uns in ihr Reich 112 GLOBAL DIARY Dieses Mal kam die Post aus Florenz, aus London und aus Megève ARTON SEFA (4) VOM POLO UND DEM ETWAS ANDEREN POLO Nicola Erdmann reiste auf glamouröse Weise nach Pontresina, das sie aus ihrer Kindheit kennt und neu erlebte. Ein Reisebericht DER BAUPLAN Wir sahen dabei zu, wie die Lady Dior Tarot Bag entsteht Der Countdown läuft: Heute in einer Woche enden die Olympischen Winterspiele. Omega, offizieller Zeitmesser, hat auch diese Mal eine limitierte Seamaster Olympic Games - Kollektion kreiert 2 3

24 EINE GESCHICHTE ITALIENISCHER EXZELLENZ. Emblem des Made in Italy : Seit den fünfziger Jahren bilden handwerkliches Können und industrielles Know How die DNA von Minotti. So entstehen zeitlose Kollektionen von höchster Materialqualität und kunstfertiger Verarbeitung. Die Kollektion Home Anthology lässt mit ihrer internationalen Prägung unmittelbar an ein New Yorker Penthouse am Hudson River, einen Kristall-Wolkenkratzer im Herzen von Singapur aber auch an eine elegante Pariser Wohnung des Neunzehnten Jahrhunderts am Trocadero denken. Sie findet ihren idealen Platz an den verschiedensten Breitengraden des Globus, immer mit der ihr angeborenen Eleganz und unerschütterlicher Souveränität. Zu den unverkennbaren stilistischen Charakteristika Perfektion der Formen, Ausgewogenheit der Volumen, Vielseitigkeit der Kompositionen, Inspiration midcentury modern design gesellt sich die akkurate Ausführung in der Herstellungsphase. Im Mittelpunkt stehen die Materialien. Sie sind mit dem meisterhaften Können verarbeitet, das die Firma im Laufe von mehr als einem halben Jahrhundert erworben hat, und zeichnen die Kollektionen aus. Mit herausragender Kunstfertigkeit verarbeitete Lederarten und Stoffe kleiden Sofas und Sessel. Metalle und Holzarten, welche mit anspruchsvollster Technologie veredelt wurden, formen die tragenden Strukturen. Eine erstaunliche Palette von Marmorarten, Glassorten und Holzfurnieren zeichnet die Oberflächen der Beistelltische aus. Einrichtungselemente, bei denen sich das Experimentieren mit skulpturalen Details bis in den Keramikbereich ausdehnt.

25

26 Was Minotti auszeichnet, ist zweifellos die Kapazität, im Zeichen der Kontinuität innovativ zu sein. Dynamik, Kohärenz, Engagement und Leidenschaft sind die Basis unserer Zusammenarbeit und einer Vision, die sich in einer Vielfalt von Projekten und Initiativen ausdrückt und uns in die Zukunft führt. Rodolfo Dordoni Art Director Räume, in denen man sich wirklich zuhause fühlt, wo Elemente mit reiner Linienführung sich unseren Leidenschaften anpassen, ob es sich um zeitgenössische Kunst handelt, um Erinnerungen an die Vergangenheit oder technologische Raffinessen der letzten Generation. Die Minotti Kollektionen werden in einer sorgfältig getroffenen Auswahl an Materialien und einer reichen Palette von Farbtönen und Nuancen angeboten, mit Materialeffekten, die dem Kunstbereich entlehnt sind, und Details, die aus der Nähe entdeckt werden wollen. Mit jedem neuen Polstermöbel-Programm wird eine neue Textilkollektion lanciert, von Minotti entworfen und exklusiv für sie produziert. Seit 1998 ist die Leitung der Kollektionen Rodolfo Dordoni anvertraut, der von Renato und Roberto Minotti als Art Director gewählt wurde, weil er, wie beide betonen, die Figur des Architekten/Interior Designer verkörpert, der ans Mailänder Design gebunden ist, aber Sinn für dekorativere Details hat, die wir intuitiv als entscheidende Charakteristik für unser Label sehen. Seit zwanzig Jahren interpretiert Dordoni den Stil des Hauses mit seiner unverkennbaren Handschrift, indem er ein schlicht elegantes Wohnen von internationaler Prägung vorschlägt und sich darüber hinaus mit dem Look von Ausstellungen und Flagship Stores rund um den Globus beschäftigt.

27

28 EINE LANGFRISTIGE VISION. ZEITLOSE KLASSIKER. Intensives Teamwork seit 1948: Für die Marke Minotti engagiert sich schon immer die ganze Familie Minotti. Heute bereits in der dritten Generation. Alberto Minotti, Gründer des Unternehmens; der Geschäftssitz von Minotti in Meda; das mehrere Generationen umfassende Team: Von links, Alessandro, Susanna, Alessio, Renato und Roberto Minotti.

29 Ihrem Gründer, Alberto Minotti, ist die Entstehung einer Firma zu verdanken, deren Wurzeln im Nachkriegsitalien nach dem zweiten Weltkrieg liegen. Die Manufaktur arbeitet seitdem auf höchstem Niveau und war in den sechziger Jahren am schnellen Industriewachstum des Landes beteiligt. Die anfängliche Idee, Produkte mit starker, zeitlos klassischer Identität herzustellen, erwies sich als entscheidend für den Erfolg eines Labels. Dabei ist man dem Prinzip treu geblieben, Innovation stets mit dem Respekt vor dem eigenen Stil und der eigenen Geschichte zu verbinden. Im Gleichschritt mit dem weltweiten Erfolg des Made in Italy hat Minotti im Laufe der vergangenen siebzig Jahre die Dimension einer Marke erreicht, die international bekannt und anerkannt ist. Ein langer Weg, auf dem nach dem Vater, Alberto, die Söhne Renato und Roberto das Ruder übernahmen und 1998 die künstlerische Leitung der Kollektionen an Rodolfo Dordoni übertragen wurde. Der Weg ist geprägt von Produktionsprozessen, bei denen fortschrittliche technologische Lösungen mit Handarbeit kombiniert werden. Mit diesem konstanten Bemühen um Spitzenqualität hat sich die Marke auf dem globalen Markt durchgesetzt. Mit der gleichen Hingabe, die zu ihrem Erfolg beitrug, trat die dritte Generation in die Firma ein: In erster Linie Susanna, Alessandro und Alessio Minotti, die den Herausforderungen des dritten Jahrtausends entgegensehen, der Industrie 4.0, in einer digitalen und interkulturellen Welt. To be continued. Renato und Roberto Minotti mit Rodolfo Dordoni. THE MAGAZINE In allen Flagship Stores und Verkaufsstellen von Minotti ist kostenlos die Ausgabe 2018 der Zeitschrift The Magazine erhältlich. 140 Seiten reich an Interviews, aussergewöhnlichen Erzählungen, Inneneinrichtungen berühmter Architekten und internationalen Projekten. Um die Welt des Interior Design der Firma zu entdecken und mehr... /03 CHICAGO NEW YORK LOS ANGELES LONDON BERLIN WIEN MUNICH LYON BARI MADRID BEIRUT MIAMI MEXICO CITY BEIJING SEOUL TOKYO SHANGHAI CHENGDU TAIPEI TAICHUNG AHMEDABAD HONG KONG MANILA BANGKOK KUALA LUMPUR SINGAPORE JAKARTA SÃO PAULO CAPE TOWN SYDNEY MELBOURNE MÜNCHEN Oskar Von Miller Ring 1 - T BERLIN Lietzenburger Str T

30 STILISTEN SIE HABEN DEN FEBRUAR-BLUES? UNSERE LIFESTYLEWEISEN HABEN TIPPS DAGEGEN PARAT 3 0 JUNG, KAUFEN, TRAGEN Seit einiger Zeit stelle ich in unseren Geschäften besonders in der Herrenboutique fest, dass die Kunden immer jünger werden. Ganze Gruppen von Jugendlichen, zum Teil noch im Schulalter, kommen in die Geschäfte und fragen nach T-Shirts von Off White, Sneakers von Gucci und Sweatshirts von Balenciaga. Die Jugend ist teilweise besser informiert als unsere gut geschulten Verkäufer. Informiert durch die sozialen Medien, ihre Cliquen und Vorbilder. Lange scheint es her, dass Kunden noch mit Zeitungsausschnitten oder mit Fotos von Modenschauen ins Geschäft kamen. Lange ist es auch her, dass die Meinung der Modejournalisten wie Worte des Evangeliums die Konsumenten beeinflussten. Die Worte, die heute für die modebesessenen Käufer relevant sind, sind das Logo einer Marke oder dessen Botschaft: Gucci, Balenciaga oder We should all be feminists von Dior. Das bringt es auf den Punkt. Die erfolgreichsten Marken sprechen eine direkte, unmittelbare Sprache. Der fast an kultische Verehrung grenzende Erfolg von Céline basiert auf den Produkten seiner bisherigen Designerin Phoebe Philo und Kundinnen, die sich fast süchtig darin wiedererkennen. Den Erdrutsch, den Hedi Slimane vor fünf Jahren bei Yves Saint Laurent, trotz sehr viel negativer Presse, erzeugte, war auf seine sehr identifizierbare und tragbare Produktpalette zurückzuführen. Das Erfolgsgeheimnis lautet: Ob diskret oder offensichtlich: Hauptsache sofort erkennbar! Das, was uns die Berliner Fashion Week vorschlägt, ist leider sehr weit von dieser Realität entfernt. Gewiss, die Stadt Berlin ist visuell eine ideale Bühne, um Mode interessant und zeitgenössisch zu inszenieren. Gut organisiert und mit einer großen Auswahl an interessanten Locations, die international beeindrucken. Aber Mode ist weder ein Museum noch ein Theater. Die Mode lebt nur, wenn sie begehrt, gekauft, verkauft und vor allem von vielen getragen wird. Emmanuel de Bayser Mitbesitzer von The Corner Berlin Wishful Thinking Ferne Ziele schon mal anvisieren schadet nicht. Den Frühling zum Beispiel oder das Freibad. Auch diese Dame, 2007 von Giovanni Gastel fotografiert, ist zweifelsohne bereit für die neue Saison. Seine Stillleben machten den italienischen Modefotografen zu einer Ikone. Die Ausstellung Divine Ladies zeigt eine Auswahl seiner Porträts und Modefotografien. Bis 3. März, Galerie Clairefontaine, Luxemburg Jeans total: Giorgio Armani hat den indigoblauen Stoff neu inszeniert und eine Denim Luxury Capsule Collection entworfen. M AXIMILIANSTRASSE 32 I N MÜNCHEN GIOVANNI GASTEL/COURTESY GALERIE CLAIREFONTAINE

31

32 Das ist der Hammer Dass gute Mode vor allem Handwerk ist, ist klar. Dass Hermès nun auch formschönes Werkzeug verkauft, ist neu. Die hauseigene Spielwiese der Handwerker, Petit h, verwandelte die Pariser Boutique vorübergehend in ein Haushaltswarengeschäft. Unter dem Namen La Quincaillerie gibt es von der Schere bis zum Türbeschlag alles, was der stilbewusste Heimwerker begehrt. Wie immer, aus übrig gebliebenen Materialien gefertigt. 17 Rue de Sèvres ALEX PROFIT GETTY IMAGES 3 2 Es gibt ein verwunschenes Alpendorf eine gute halbe Autostunde von St. Moritz entfernt, hoch oben auf einem Berg Soglio! Gerade mal 90 Einwohner leben dort. Die schiefen Häuser sind noch aus uraltem Stein und Holz gebaut, im Gegensatz zum Oberengadin, das ja zugepflastert ist mit pseudo-alten Bauernhöfen und Chalets-Kopien. In Soglio zeigt sich noch die Ursprünglichkeit dieser Gegend und ihrer besonderen Architektur aus dem 16. und 17. Jahrhundert, das macht auch die Energie dieses Ortes aus. Er ist das Lieblingswinterziel für meinen Mann und mich. Wir mieten immer ein Haus, das unser Schweizer Architekten-Freund Armando Ruinelli designed hat, er stammt gebürtig aus dem Ort. Von außen sieht es aus wie ein alter Stall, innen ist es wie ein New Yorker Apartment, total minimalistisch, mit moderner Küche und Bädern. Jeden Morgen beginne ich mit sanftem (!) Yoga und Meditation, danach gehe ich einkaufen. Es gibt nur einen Laden, aber der ist besser als jedes Bio-, oder Feinkostgeschäft in einer Großstadt. Frisch gelegte Eier, der gute Bergkäse, und die Milch ist noch stallwarm, wie vom Bauern direkt aus dem Kuheuter abgezapft. Mittags lunchen wir manchmal im Palazzo Salis, dem schönsten Hotel von Soglio, mit handbemalten Holzdecken und einem herrlichen Garten. Die meiste Zeit aber verbringen wir in unserem Haus, kochen, lesen oder gehen spazieren, Stöcke, Steine sammeln. Meditatives Wandern kann ich sehr empfehlen. Im Wald ist so eine Power. Wir erholen uns im Schweigen. Genau das wollen wir ja dort an diesem Ort: zu uns kommen. Ich schreibe dann immer viel. Seit einigen J. J. Martin Designerin in Mailand O SOGLIO MIO! Jahren führe ich so etwas wie ein Tagebuch. Es gab mal eine Zeit, da wollte mein Leben nicht so wie ich. Und je mehr ich festhielt an meiner Vorstellung, wie mein Leben zu sein hätte, desto unzufriedener wurde ich. Meine Ehe drohte zu scheitern. Ich war kurz davor, alles zu verlieren. Bis ich beschloss, anders auf alles zu blicken. Seitdem schreibe ich auf, was mich bewegt und mir täglich Gutes passiert. Man weiß es im Grunde, ich sage es mir trotzdem täglich, dankbar zu sein für das, was ich habe, statt auf das zu warten, was nicht da ist. Ich war ein yogabesessener Kontrollfreak ich musste lernen, loszulassen. Daraus ist schließlich mein heutiges Unternehmen entstanden. Als Journalistin fing ich mal an, heute bin ich Modedesignerin in Mailand mit einer eigenen Firma (ladoublej.com.) Nie hätte ich das gedacht! Am 21. Februar eröffnen wir in der Mailänder Via Sant Andrea einen Pop-up-Store mit unseren Herbert Seckler Kultwirt vom Sylter Sansibar neuen Sommerthemenkleidern: dem Over the Bikini -Kleid, dem Dinner at the Pelicano -Kleid. Im März folgt ein Pop-up bei Selfridges in London, im April zeigen wir auf dem Salone del Mobile erstmals Home Design Teller und Tischwäsche, Gläser aus Murano. Es erfüllt sich im Leben nicht jeder Wunsch. Aber wenn man offen bleibt und lernt, seine Ängste zu beruhigen, geschehen unglaubliche andere Dinge. Soglio ist der Ort dafür. VERZICHT? OHNE MICH! UND SONST NOCH ANIME ANIMALS: Unter dem Arbeitstitel Save the Loveless gestaltete der koreanische Künstler Eddie Kang eine limitierten Capsule-Kollektion für MCM mit bunten Illustrationen, die an Manga-Comics erinnern. Über mcmworldwide.com LÄUFT: Louisa Cerano eröffnete auf 200 Quadratmetern einen Flagshipstore in Düsseldorf. Und das nur wenige Wochen nach der Shoperöffnung in den Fünf Höfen in München. Königsallee 21/Eingang Trinkausstraße Januar ist der Monat der guten Vorsätze. Für viele auch der des Verzichts. Schlimm. Auf Sylt geht es zum Glück um Urlaub, Freude und alles. Verzichtet wird zu Hause. Beliebt ist, einen Monat lang keinen Alkohol zu trinken. Der Trend dazu: die alkoholfreie Getränkebegleitung. Ähnlich wie bei der Weinbegleitung werden im Restaurant zu einem Menü Schorlen oder Säfte gereicht, die perfekt zu jedem Gang passen sollen. Das ist nicht mein Ding. Ich finde das bei Wein schon problematisch. Wein ist eine Geschmackssache, bilde ich mir ein. Wenn ich einen mag, dann trinke ich den, zum Fisch wie zur Pasta, oder was eben auf den Tisch kommt. Ich möchte mir nicht vorschreiben lassen, was ich trinke egal, ob Wein oder Saft. Ich trinke, was mir bekommt. Besonders gut derzeit der Strohwein von Johann Schwarz aus Österreich. Mehr ist hier mehr: Die Trauben werden nach der Lese auf Strohmatten oder Holzgestellen getrocknet. Das erhöht den Zucker- und später den Alkoholgehalt. Der Strohwein hat ein bisschen mehr Aromen. Ich trinke den vor dem Schlafengehen und schlummere großartig. Auf Schlaftabletten kann ich zeitgemäß verzichten. LOUISA CERANO

33 Tel

34 Dona-teller Anna, Donatella und Karl kommen zum Essen! Na ja, fast. Mit einem Augenzwinkern und diesem Geschirr ist man dem Ziel, mit den Modeikonen zu speisen, aber sehr nahe. Die Kollektion aus feinem Porzellan mit 24-karätigem Goldrand beinhaltet neben großen und kleinen Tellern auch Tassen und Schüsseln. Die Illustration der insgesamt 14 Designer übernahm der Argentinier Adrian Valencia. Über shopconsept.com BLIESWOODS MISTEN AUS GETTY IMAGES 3 4 ANGSTFREI Die Abschluss-Kollektion meines Studiums vor drei Jahren war zugleich das Debüt meiner Marke, die Präsentation eine Möglichkeit, die mir erlaubt hat, direkt viele Kunden zu erreichen. Ich konnte mir von Beginn der ersten Show einen kleinen Absatzmarkt sichern und diesen wie die Produkte über die Jahre erweitern. Es wäre zwar utopisch zu behaupten, dass zu jeder Zeit immer alles perfekt und fehlerfrei abgelaufen ist, allerdings hatte ich nie einen Grund, an meiner Arbeit und meinem Weg zu zweifeln. Wegbegleiter wie der Berliner Mode Salon und der Fashion Council Germany haben auch eine sehr wichtige Rolle gespielt, für diese Unterstützung bin ich unglaublich dankbar. Ich denke, dass der Fokus hin zu den positiven Gedanken und weg von der Angst, in der Modewelt Fuß zu fassen, mich vor Schwierigkeiten bewahrt hat. Das mag zu einfach klingen, um realistisch zu sein, allerdings ist der Gedanke, dass sich alles fügt und nichts ohne Sinn geschieht, zu einem der wichtigsten Bausteine meiner Firma geworden. William Fan Designer in Berlin Petra Fladenhofer Marketing Director The KaDeWe Group in Berlin AUFWÄRTS Glückwunsch! Die Vote for Fashion -Aktion hat Malaikaraiss gewonnen Wir legen schon immer großen Wert auf die Nachwuchsförderung. Die Kooperation mit dem Berliner Salon und die Initiative Vote for Fashion, die die KaDeWe Group ins Leben gerufen hat, hat das Engagement noch mal auf ein anderes Level gebracht. Denn die Kollektionen junger Talente werden im internationalen Umfeld präsentiert. Die Kunden stimmen ab, welche Designer direkt in das Sortiment des KaDeWe aufgenommen werden. Von der Präsentation direkt in den Verkauf, der wichtigste, aber eben auch oft der schwierigste Schritt, um sich am Markt zu festigen. MALAIKARAISS Ich erwache wie James Bond im größten Penthouse Münchens 350 qm. Ein Glas-Bungalow auf dem Dach des Bayerischen Hofs. Im Weißwurstkeller brummt noch der Deutsche Filmball, im Himmel über München gongt nur der Dom. Der neue Luxus trotz Privat-Lift, zwei Saunen, Bar, Küche, Rundum-Terrasse mit Biergärtchen & Whirlpool, B&O-Hightech, etc. ist die Abwesenheit von altem Luxus. Panorama-Glaswände, alles in Wolkengrau, gewischter Beton, Holzböden viel, viel Platz, viel Nichts, Goethes Ginko-Bäume aber endlich kein Steinway-Flügel mehr, über den man dauernd stolpert. Weniger macht glücklicher! Meine Frau entrümpelt auch gerade unser Haus testamentfertig. Das Wunder: Weniger ist mehr Freiheit. Ja, seufz, auch unser Good Old Steinway ist weg, der stillste Hamburgs, selbst Heiligabend schlief er. Alle Bücher, die wir nie mehr lesen werden, müssen raus. Neuste David Blieswood Blieswood-Hausregel: Connaisseur aus Hamburg Für jedes gekaufte Stück muss eines weg! Amazon a. D. Die letzte Rumpelkammer ist mein poetisches Dachbüro, das ich gegen die Putz-Kolonnen verteidigte. Aber die Bücher bröckeln. Was brauchen wir wirklich, um glücklich zu sein außer Amazon-Netflix-Aktien? Der Facetime- Anruf der Tochter aus Australien. Der neue Film des großen Sohnes aus München. Das Halbjahres- Zeugnis des jüngeren Sohnes, das wimmelt von Einsern. Den Check-up ohne Abweichungen. Ein kaltes Bier vom Balkon. Und wir schenken uns Technogel-Matratzen aus Hunderten Mini- Gummi-Kissenwürfeln, auf denen man wie ein Baby schläft. Jeden Abend blicken wir jetzt auf die wundervolle steinwaylose Leere am Ende des Mönchs-Tisches aber irgendwas fehlt. Was ist die Lehre aus der Leere? Ich flüstere meiner Frau im alten Family- Bett, das auch verkleinert wird, zu: Ich hab da eine Bar aus Holz gesehen... Sie lächelt. PRIVAT

35

36 Auf der Lauer Diesen Frauen kann keiner was vormachen: Alles sitzt, von der Hochsteckfrisur über die Team- Pumps bis zum Make-up (letzte Korrekturen werden fix im Hauseingang vorgenommen). Auf was sie es abgesehen haben, ist unklar. Kerle? Sicher ist: Es gibt kein Entkommen. Auch nicht für Fotograf Joel Meyerowitz, der, bekannt für seine Straßenszenerien, an diesem Motiv 1963 in New York nicht vorbeikam. Vorbeigehen bis 11. März bei Why Color? Retrospective, C/O Berlin Galerie JOEL MEYEROWITZ/COURTESY HOWARD GREENBERG Blickt zurück in die 80er, das Modell Florence der limitierten Capsule Collection Flat Top A NDY WOLF EYEWEAR ETWA B EI THE STORE, BERLIN ANDY WOLF/VOLKER WALDHAUSER GETTY IMAGES Florentine Joop Illustratorin und Autorin in Berlin 3 6 HOW TO ART TEIL 27: Februar-Blues Mir ist nach auswandern in ein Land ohne Februar. Er ist das Sinnbild der Entschlusslosigkeit und des Ungleichgewichtes. Nicht umsonst gibt es in diesem Monat Karneval und Fastenzeit. Im Februar geht nämlich beides, Ausschweifung und innere Einkehr. Die Tage werden merklich länger und dafür der Monat kürzer. Als hätte er sich rechnerisch noch ins Jahr geschummelt, der Februar, und musste an Tagen nehmen, was übrig war. Manchmal einer weniger, sogar. Ich konnte mich nicht für ein Land entscheiden, deshalb, statt auswandern, habe ich dann, die jetzt schon vorbei Berliner Fashion Week ignoriert und mich lieber in einschlägigen Kaufhäusern im Super-Mega-noch-mal-reduziert-Sale umgetan. Warum sich schon wieder neues Zeug anschauen? Das ist nicht nachhaltig. Dem Hängengebliebenen möchte man karmamäßig, wie alten Hunden im Tierheim, vielleicht doch noch ein warmes Heim gewähren, während man mit rabenschwarzem Gewissen auf die süßen Welpen schielt. Nichts ist so flüchtig wie die Lust an der Klamotte aus der letzten Saison. Schlagartig hat der Weihnachtskringel an der Kasse ausgekichert, sobald Weihnachten vorbei ist, auch wenn Schokolade Schokolade ist, und die Weihnachtsartikel echt schweinebillig sind. Und egal wie sehr man im kaltem Februarwind schnattert, die ollen Winterschuhe mag man nicht noch mal vorkramen, wenn s schon einmal (wenn auch nur ein Stündchen) über 5 Grad war. Hamburger sitzen ja bei Sonne sowieso wieder draußen, sobald die Weihnachtsbeleuchtung abgehängt wurde. Zack, nu is Frühling. Aber wir hier in der Mark frieren eben auch bis in selbigen hinein. Und doch, es hängen schon buntere Kleider auf den Stangen und versprechen Frühling, wenn uns im Radio ein Sprecher mit hinterhältiger Säuselstimme doch wieder die Laune auf Flatterkleidchen verdirbt, weil er den Winter zurück ins Gedächtnis ruft. Wie soll man denn so ins innere Gleichgewicht finden? Ach ja, es ist ja Februar, so ganz ohne Winter-Wonderland ist er gewesen der Winter und bildet sich ein, noch eine Runde mit uns fahren zu können. Da brüllt kein Kind: Noch mal! Vergiss es, Winter. Meine Kinder möchten jetzt den Sommerurlaub mit mir buchen, Italien oder Afrika, sie sind da unentschieden. Amerika oder New York fand meine Tochter auch ganz o. k. Ich habe lange überlegt, ob ich sie korrigieren soll oder nicht. Hab ihr dann recht gegeben und sie korrigiert. Das geht. Ist ja Februar. Einer meiner gebrochenen Vorsätze war einem Hobby nachgehen gewesen, denn als Mutter muss man sich Zeit für sich nehmen, hatte ich mir sagen lassen, ohne denjenigen zu unterbrechen, weil mein Kind etwas von mir wollte. Also denke ich seit Wochen darüber nach, welches Hobby ich denn gerne hätte. Und ich habe mich gefragt, was das überhaupt ist und ob ich vielleicht schon eines habe, ohne es zu wissen. Ich merke immer deutlicher, dass ich unentschiedener werde. Ein februareskes Lebensalter erreicht habe. Und ich merke auch, dass ich immer besser damit zurechtkomme. In Deutschland ist man ja ungern unentschieden. Das hin- terlässt einen so unartigen Eindruck. Vielleicht darf man deshalb ganz offiziell unartig sein im unentschiedenen Februar. Man muss auch immer ganz entschieden gegen oder für etwas sein. Sonst macht man sich ja gleich verdächtig. Ist zu blöd, dass ich kein anständiges Hobby ergreifen kann. Ich hab s versucht mit dem Aquarell-Kurs, nur um dann festzustellen, dass ich das ja beruflich mache. Alle schönen Hobbys sind irgendwie wegberuft. Ich hätte, und das werde ich meinen durchaus musisch begabten Kindern dringend mit auf den Weg geben, erst was ganz und gar unhobbymäßiges lernen sollen. Anwalt oder Chirurgie. Dann kann man das Kreative noch danach ausleben und hat immer eine riesige Auswahl an Möglichkeiten, im Leben spontan eine Kehrtwende zu machen. Umgekehrt, muss ich sagen, ist es schwierig. FLORENTINE JOOP

37

38 Kleine Leute Liebling, ich habe die Nachbarn geschrumpft, könnte Künstlerin Alex Prager nach der Schöpfung ihres Werks See s Candies, Payless, Supercuts 1 im Jahr 2015 gesagt haben. Das Spiel mit den Dimensionen und der daraus folgenden Irritation ist ihre Spezialität. Nie übertrieben, aber gerade genug, um den Betrachter stutzen zu lassen. Die Ausstellung Alex Prager zeigt bis 17. März neben ihren neuesten Werken auch ihre erste Skulptur. Lehmann Maupin Galerie, Hongkong RUHE, BITTE! Brunello Cucinelli Designer aus Solomeo 3 8 LOB DER PRIVATSPÄHRE Es scheint mir, dass wir zu viel arbeiten, zu viel online sind all das verstärkt das Unwohlsein der Seele. Es wäre schön, wenn sich die großen Menschheitsgenies des 21. Jahrhunderts versammeln würden, um uns zu zeigen, wie wir diese Technologien besser nutzen können. Ich habe den Eindruck, dass ein Großteil der Menschheit nichts braucht (mit Ausnahme derer natürlich, die noch Tausende Qualen erleiden), sondern dass sie auf der Suche nach etwas ist. Vielleicht ist die Zeit reif für die Wiederentdeckung der Stille, für ein menschliches Leben mit großem Respekt für die Privatsphäre. Das ist eine Gefälligkeit, die wir den Menschen, die uns nahestehen, aber auch denen, denen wir begegnen, schuldig sind. Sie schützt unsere Intimität und sie ist unser Recht. Es ist nicht gut, wenn man gezwungen wird, sie einzufordern, denn dann geht der Zauber verloren. Öffentliches und privates Leben sind notwendig und förderlich für unser Wohlbefinden, wenn sie zur richtigen Zeit und auf harmonische Art und Weise miteinander im Dialog stehen. Der weise Epikur lehrt uns besser als viele andere, dass das öffentliche Leben, wenn es vorherrschend wird, Unbehagen hervorruft, weil es uns die Zeit der Ruhe stiehlt, die unerlässlich ist, um die Seele zu regenerieren. Wir brauchen Ruhezeit. Die Ruhezeit ist nicht nur der Schlaf, sondern auch, und nicht weniger wichtig, der kreative Müßiggang. Für die Antike und für die Römer war Müßiggang beispielsweise freie Zeit von der öffentlichen Tätigkeit die schönste Gelegenheit, mit sich selbst zu sein, zu studieren, zu denken, die Seele neu zu erschaffen. Es war der Moment der Pflege von Idealen, denn alles, was während des Müßiggangs passierte, war frei von jeglichem materiellen Zweck. Müßiges Denken, Schreiben, Lesen sind auch für uns die Blumen des Wissens. Möge die Schöpfung unseren Weg erhellen. Hopp, hopp! Die Galop von Hermès könnte zum neuen Lebensbegleiter werden A US LAMMLEDER, I N VIER FARBEN Mich interessieren eher Designer, die sich nicht nur inspirieren lassen, sondern inspiriert sind. Derzeit ist das Schielen danach leider verbreitet, was gewisse große Häuser machen, um dann eine runtergekochte Version davon anzubieten. Das ist lästig, langweilig und auch beleidigend nicht nur für die Kopierten, sondern auch für den Konsumenten. Am meisten kann ich mich deshalb freuen, wenn ich mich ein bisschen von der großen Welle zurückziehe und schaue, was es bei denen zu entdecken gibt, die nicht so auf die Pauke hauen: Labels wie Crista Seya oder Sara Lanzi zum Beispiel. Dort finde ich alles, was mir wichtig ist: Modernität, Qualität, Entwicklung, tolle Persönlichkeiten, Mühe und Anstand. Crista Seya hat den Druck aus dem saisonalen Hamsterrad rausgenommen, indem bei ihr einmal entworfene Modelle immer wieder bestellt werden können. Pro Saison kommt lediglich eine kleine Edition dazu. Das bedeutet natürlich auch, dass die Kleidung auf allen Ebenen Bestand haben muss. Ich möchte die Ware wertschätzen und nicht im Dezember etwas aus der Sommerkollektion kaufen müssen, was ich frühestens im Mai tragen kann. Und zeitgleich wird man auch schon von den sozialen Medien mit Fotos der darauffolgenden Saison überschwemmt. Jemand, der diesen Wunsch nach relativer Ruhe und Exklusivität verstanden hat und als große Ausnahme dasteht, ist für mich immer wieder Dries Van Noten. Jede Kollektion ist besonders, einzigartig, die Kleidungsstücke sind vielleicht sogar dominant und trotzdem geht das Kleidungsstück nicht mit der Frau spazieren, sondern kleidet die Person, da ist immer dieser Wow-Effekt, Nicole Hogerzeil es macht etwas mit der Frau, es gibt eine Verbindung. Ich bin immer gerne ein Fan, aber kein Trend-Fan. Inhaberin von Schwarzhogerzeil Berlin COURTESY ALEX PRAGER STUDIO AND LEHMANN MAUPIN, NEW YORK AND HONG KONG

39 Home at last. AGENT FOR GERMANY Agentur Patrick Weber Tel Fax ADDA SECTIONAL SOFA

40 OH, LOOK! UNSERE ICONA ZEIGT IHRE AKTUELLEN LIEBLINGSTRENDS ILLUSTRATIONEN: JAMES DIGNAN (JAMESDIGNAN.COM) OVER THE RAINBOW Regenbogen gibt es überall. Man muss nur gucken, etwa durch eine Brille von Gucci + Eine Tasche wie ein Ausflug ins Wunderland. Von Wai Wai über matchesfashion.com + Icona lacht sich ringelig: Strickpullover von Belize Reine Kopfsache: Der Turban ist von Missoni Mare Rund und bunt: Veredelte Vintage Rolex von La Californienne Darin lässt s sich umherstreifen: Schuhe von Loewe + Bringt Augen zum Leuchten. Im doppelten Wortsinn. Palette von Yves Saint Laurent Macht (lange) Beine: Leinenhose von Diane von Furstenberg = SHE S GOT THE BLUES + + Jacke wie Hose? Nix da! Brosche von Annemarie Herckes + Guter Stoff: Parfüm Ombre Indigo von Olfactive Studio Doppelt gut: Die Jeansjacke ist von Alexander McQueen Cool und très chic zugleich: Slingbacks von Pierre Hardy At your fingertips: Nagellack Denim Jacket von Guerlain + Quasi die Blaupause einer Handtasche: Boy von Chanel Klein, fein, passt viel rein: Make-up-Tasche von H&M + Wunderbar weit: Denim-Rock von Calvin Klein 205W39NYC = ZUSAMMENGESTELLT VON MIRA WIESINGER

41

42 Labels we like DIESE MARKEN GILT ES IM AUGE ZU BEHALTEN Chloé Maison Margiela Céline Valentino Undercover Wenn Louis Vuitton-Chefdesigner Nicolas Ghesquière die Debütschau eines Konkurrenzlabels bejubelt, hat die neue Kreativchefin etwas richtig gemacht. Natacha Ramsay-Levi arbeitete jahrelang mit ihm für Balenciaga und für Louis Vuitton, wo die Pariserin ihren selbstbewussten Stil entwickelte: androgyne Silhouette, hohe Stiefel, kantige Jacken, futuristische Strenge. Im Mix mit der mädchenhaft, spaßverliebten Flattermode, für die Chloé stets bekannt war, ergibt das Knickerbocker und wehende Seidentops, Miniröcke aus Schlangenleder, samtene Hosenanzüge. Ein sehr pariserischer und persönlicher Look. Die neue Chloé-Frau sieht ein wenig aus wie Ramsay-Levi und das dürfte vielen Kundinnen sehr gut gefallen. Der einst so flamboyante John Galliano mochte es stets laut, doch die Skandale der Vergangenheit haben ihn leise werden lassen. Trotzdem hört ihm die Branche wieder zu, seit er für Maison Margiela Kollektionen entwirft, die von Saison zu Saison besser werden. Im Januar stellte er seine hochgelobte erste Männerkollektion für das Label vor, bei den Frauen wendet er sein Couturewissen gekonnt an experimenteller Konzeptmode an: Trenchcoats, die im Lichtschein in Regenbogenfarben leuchten, Hemdenskelette, in denen nur Stoffstreifen den Schnitt andeuten. Gepäckanhänger dienen als Dekoration, Nackenkissen als Accessoire. Wenn er will, kann John Galliano genauso wild sein wie früher. Zum Glück will er wieder. Phoebe Philo verlässt Céline nach fast zehn Jahren, und sie macht ihren Fans den Abschied wirklich schwer: Ihre aktuelle Frühjahr- und Sommerkollektion ist eine ihrer besten seit Langem, im September erhielt sie dafür bei ihrer Schau in Paris begeisterten Applaus. Ein üppig bestickter Ledertrenchcoat, schwere lange Fransenkleider, kompakte Taschen mit auffälligen Golddetails: Stücke, mit denen sich Philophites über den Weggang ihrer Lieblingsdesignerin hinwegtrösten werden. Céline war eine Marke, geführt von einer Frau für Frauen, eine gute Freundin, auf deren Stilurteil man sich immer verlassen konnte. Nun liegt sie in den Händen eines Mannes: Hedi Slimane. Mal sehen, ob er auch so ein guter Freund sein kann. Space-Age und Mondlandungs-Utopien und 80er- Jahre-Disconächte? Pierpaolo Piccioli ist selbstbewusst genug, diese Fantasien in den Valentino-Ateliers modische Wirklichkeit werden zu lassen. Layering mit sportlichen Tops, Cargo-Hosen, funkelnde Shorts und Outdoorjacken in Pastellfarben: Es müssen eben nicht immer die langen, züchtigen Kleider sein, für die man Valentino kennt. Als Solo- Designer wagt sich Piccioli nach dem Weggang von Maria Grazia Chiuri an Experimente, ohne die Marken- Historie aus dem Blick zu verlieren. Die wilden rüschigen Minikleider, die Valentino in den 80ern schneiderte? Begleiten heute junge zierliche Frauen auf Modepartys. Und machen ebenso viel gute Laune wie damals. Bereits seit 2002 zeigt der japanische Designer Jun Takahashi seine Schauen in Paris, doch erst seit ein paar Saisons werden die Gäste immer mehr, die Reviews immer positiver. Undercover liefert zur tragbaren Prêt-àporter die Metaebene gleich mit und kann das Ganze auch noch aufregend inszenieren. Für seine Frühlingsschau schickte Takahashi die Models paarweise auf den Laufsteg, in unterschiedlichen, aber sich ähnelnden Looks, die in Zusammenarbeit mit Cindy Sherman entstanden sind. Die fotografischen Rollenspiele der Künstlerin inspirierten den Designer zur Auseinandersetzung mit doppelten Identitäten. Jeder kann sein Selbst formen, wie er will. Der modische Kommentar dazu kommt von Undercover. ZUSAMMENGESTELLT VON SILVIA IHRING; PICTURE-ALLIANCE (1); GETTY IMAGES (4); MONTAGE ICON 4 2

43

44 ALLES AUF ANFANG Die große Freiheit Wolfgang Joop hat sich in seine Heimat Bornstedt zurückgezogen. Als Vorstadt-Designer will er nur noch machen was er will. Mainstream ist nicht zu befürchten. Inga Griese fuhr hin, René Fietzek fotografierte 4 4 Das Wunderkind sieht wieder klar. Nicht die vermeintlichen Koryphäen, sondern der Augenarzt in Potsdam konnte an diesem Morgen endlich helfen. Seitdem Wolfgang Joop in jungen Jahren Tage- und Nächte lang gezeichnet hat, die Filzstifte allerdings ungesunde Nebenwirkungen auslösten, machen dem Designer zeitweise hochdramatische Augenprobleme zu schaffen. Doch ist jetzt alles gut. Die Wackler sind weg. Wie so vieles Ungemach zurückgeblieben ist, seit Joop und sein Lebens- und Arbeitsgefährte Edwin Lemberg beschlossen hatten, einen Schlussstrich zu ziehen und noch einmal auf Anfang zu setzen. Im Wortsinn. Wunderkind, das Modelabel der vergangenen Jahre ist samt aller Rechte und Verpflichtungen an den ehemaligen Geschäftsführer übergegangen. Kürzlich sind sie nach Bornstedt gezogen, in das Haus mit dem großen Garten, in dem Wolfgang Joop als Kind so glücklich war. Als das Schloss Sanssouci sein Spielplatz war, der alte Fritz sein imaginärer Kumpel. Gegenüber wohnt Tochter Florentine mit Mann und Enkelkindern, ein Stückchen weiter Joops Ex-Frau Karin. Rechter Hand vom grünen Holztor der Idylle sind es nur wenige Minuten zum Krongut, wo in der ehemaligen Wäscherei nun neue Wäsche entsteht. Alles eine Nummer kleiner. So wie die Eingangshalle, die Wohnküche, der Wohnraum im neuen alten Haus es sind, State for the Art nach der Renovierung, ja. Aber heimeliger als die überdimensionierte, ehemalige Villa Wunderkind am Heiligensee in Potsdam, für die es einen zweistelligen Millionenbetrag gab und die nun im Rückblick wie die Transitstation scheint. Die (immer noch großzügige) Konzentration auf s Wesentliche ist freiwillig, ist quasi Kontemplation. Bornstedt war stets Sehnsuchtsort, ist der Platz, an dem Wolfgang Joop nun zur Ruhe kommt. Persönlich wie gestalterisch. Was nicht Rente heißt. Nur alles, was ihm schon eine ganze Weile falsch vorkam, hat er aussortiert. Berlin zum Beispiel, habe ihn krank gemacht. Zu groß, zu viel. Und immer, wenn ich auf dem Kudamm war, fühlte ich mich wie eine Dahlemer Witwe, wurde von Boutique zu Boutique älter. Rückzug heißt nicht Nichtstun. So bin ich nicht erzogen. Und mein Großvater hat mit 75 Jahren diesen Garten von der LPG zurückgenommen, es war ein Müllablageplatz. Und dann hat er ihn wieder angelegt. Ich bin fast im gleichen Alter, habe die luxuriöse Reise beendet und nicht vor, diesen Ort wieder zu verlassen. Höchstens durch die Gartentür rüber zum Friedhof. Wogegen ich nichts habe, denn das Leben hat mir wirklich viel geboten. So, wie er sich auf s Rad schwingt, ist allerdings noch viel Energie übrig. Looks heißt das neue Label. Inspiriert hat ihn dazu seine Zeit als Juror bei Germany s Next Topmodel, die bei den unter 30-Jährigen sehr beliebt ist. Das Konzept, die Preise, die Anmutung sind jünger, der Vertrieb geht über Departmentstores und online, Kooperationen ohne Berührungsängste mit dem Massenmarkt sind in konkreten Planungen. Das Künstlerische ist geblieben. Wie das leichte, bunte Seidenkleid, dessen Stoff aus einem Foto entstanden ist, das Joop von einem Bauzaun auf Ibiza gemacht hat. Seine berühmten Affenmotive tummeln sich natürlich. Die Hosen sind nicht skinny. Atelierleiter ist Christoph Becker, der schon von Anfang an, also 2003, bei Die Skizze zum Kleid rechts Wunderkind dabei war. Zum Shooting kommt Sara Sperling, Muse seit Jahren. Alle scheinen glücklich beisammen zu sein. Joop sucht Looks aus für das Shooting, zeichnet kurz etwas am Stehpult, wo allzeit die Buntstifte bereit liegen, erzählt noch mal die Geschichte vom endlich richtigen Augenarzt, schlüpft in dicken Stricksocken selbst noch schnell zur Anprobe in einen Anzug, der einem alten Yamamoto Vorbild folgt. Das Original passt ihm auch noch. Herr Joop, warum hatten Sie keine Lust mehr auf Wunderkind? Ich habe erlebt, wie sich Investoren aufführen, die nicht deine Zahlungsmoral haben. Aber vor allem hatte ich schon länger begriffen, dass das Fashion-System überholt ist. Die letzten beiden Male bei den Schauen in Mailand habe ich echt gelitten. Dieses Rumgehänge, dieses Getöse. Stylisten, die Euro pro Tag kassieren. Das steht doch in gar keinem Verhältnis zu dem, was die verdienen, die die Kollektion tatsächlich erarbeiten, fertigen, nähen. Schuhe, die es unbedingt sein sollen, die man dann aber doch nicht brauchte, aber bitte in fünf verschiedenen Größen pro Model. Und dann kommt nur ein genäseltes Dont you have that shoe? 14 Tage vorher noch einmal neue Hosen geordert für die Show, und vielleicht noch sicherheitshalber eine weiße Bluse, gleich dreißig, sind ja dreißig Mädchen. Es machte keine Freude mehr. Es gab nicht mehr den Moment, wo das eine besondere Stück, das du entworfen hast, gespannt anprobiert wurde. Und da stellte sich sehr deutlich die Frage: Wen willst Du eigentlich bedienen und überzeugen? Ist Looks die Antwort? Ja. Alles ist zeitgemäßer, fokussierter, schneller in der Umsetzung. Capsule-- Collections statt nur zwei mal im Jahr eine viel zu große Show. Eine richtige Webseite. Ich habe ja immer noch Hunger. Aber vor allem fühle ich mich frei. Apropos frei: Zum Trauma ihrer Ausbildung gehörte der Brustpunkt, den sie immer finden sollten. Das könnte heutzutage ein ganz anderes Trauma auslösen, oder? Man darf auch keine durchsichtigen Blusen mehr shooten, keinen Champagner anbieten. Rauchen ist längst tabu. Als wir modisch erwachsen wurden, das war eine andere Zeit. Mini-Höschen auf Fahrradsattel von hinten, die ganzen geilen Fotos in Pythonmänteln mit Hotpants von Ossy Clark. Newtons Frauen! Gerade der Stern hat die tollsten und geilsten Strecken gedruckt. Oder Tom Fords Gucci G in die Scham rasiert. Es sollte provozieren! Fashion und Fotografie sind immer auch gesellschaftliche Provokation. Und nun werden die Starfotografen der Modeszene wegen sexuellem Nötigungs-Verdacht kurzerhand abserviert. 3

45 Erst war das Kleid, dann kam der Stuhlbezug aus Peru und dann kam Wolfgang Joop zum Shooting noch zufällig passend dazu

46 3 Früher gab es noch eine bessere Gesellschaft, die man in Kopf hatte, wenn man arbeitete. Und es gab die heiße Gesellschaft, die Factory, die Warhols. Geblieben ist nur eine Geld-Gesellschaft. Ich frage mich oft in letzter Zeit, wo kam das ganze Geld eigentlich auf einmal her? Alles andere löst sich auf. Skandale dienen nur noch dazu, vom Wesentlichen ablenken. Wer kann sich eigentlich genau erinnern, was in den 90ern war? In jedem Fall war es doch nicht einfach so, dass ein blonder, muskulöser Typ aus Ohio ahnungslos von einem New Yorker Starfotografen belästigt wird. So läuft das nicht. Der lernt erst einmal einen Agenten kennen oder einen Kleinknipser von der Straße, siehst ja ganz gut aus, lass mal in paar Fotos machen. Wenn die Bilder dann nach oben weitergereicht werden, dann weiß der Agent ganz genau Bescheid. Das ist aber eine Vereinbarung. Eigenartigerweise werden die Agenten, zumindest bislang, nicht namentlich vorgeführt, während Fotografen wie Mario Testino und Bruce Weber quasi an einem Samstagnachmittag nach einer Veröffentlichung in der New York Times ihre ganze Existenz verlieren. Unterstützt von Anna Wintour, der mächtigen Vogue-Chefin, die jahrelang mit ihnen gearbeitet hatte, aber dann lapidar Entsetzen formulierte. Es erinnert an Hexenverbrennung! Auf einmal sagt einer, das ist eine Hexe. Weil sie rote Haare hat, oder keine, weil sie zu freundlich ist oder einen gereizt hat. Plötzlich steht alles unter Verdacht. Du darfst als Vater auch besser deine Kinder nicht mehr waschen. WEN WILLST DU EIGENTLICH BEDIENEN UND ÜBERZEUGEN? 4 6 Aber Donald Trump kann öffentlich von Pussy Grabbing schwärmen? Deshalb glaube ich ja an einen verabredeten Skandal. Wenn alles so käuflich ist, was ist der Preis für diesen Skandal? Wovon lenkt er ab? Früher flog man nach New York, um ordentlich was zu erleben. Auch zu sündigen. Heute fährst du dahin, um dich reinwaschen zu lassen, oder was? Die Scheinwerfer sind auf #metoo gerichtet, aber das Licht scheint nicht zu reichen für jene viel größeren Ecken, in denen Frauen völlig legal von ihren Männern unterdrückt und misshandelt werden. Auch in Berlin. Ist die Glamourwelt spannender? Ich finde es schwierig, Leute zu verurteilen, die ein ganz anderes learning hatten. Das ist auch das, was mich persönlich an dem ganzen Thema erschüttert. Ich komme aus verschiedenen Dekaden, habe pro Dekade versucht etwas zu lernen, versucht mich zu orientieren. In der Hollywood-Szene gehörte der Sexismus lange dazu. Was nicht heißt, dass es richtig ist. Aber es wurde auch nicht hinterfragt. Es gibt die Anschuldigungen aus der Zeit und zugleich werden gerade wieder staunend und eben nicht angewidert die Neunziger entdeckt. Wie crazy, kreativ und verrückt die waren! Was sind wir jetzt grad eigentlich? Beleidigt? Mit einer verstörenden Selbstverständlichkeit nehmen wir den Niedergang der Natur hin, ihre Ausbeutung und Vergewaltigung. Ich komme aus einer Generation, in der Abrüstung und Frieden die politischen Themen waren. Um all das kümmert sich gar keiner mehr. Man wartet nur drauf, dass auch die Merkel verschwindet und eine tolle neue Zeit anbricht. Ja, geht es denn noch? Können wir keine Genies mehr tolerieren? Man sollte das Werk eines Künstlers nicht mit seiner Biografie verwechseln. Es muss nicht identisch sein. Herr Picasso war kein netter Opa. Sollen wir deswegen die Bilder alle abhängen? Ich glaube nicht, dass ein 18- Jähriger für immer geschädigt ist, weil er angefasst wurde. Es passiert auch vieles in Beziehungen, das nicht ganz in Ordnung ist, es passiert überhaupt eine ganze Menge Dreck. Aber Schädigungen, die die Zukunft unserer Kinder betreffen, sind nicht das die eigentlichen Themen? Wie antiseptisch wird es? Manchmal habe ich ein Gefühl wie in dem Film Die Frauen von Stepford, wir sollen ausgetauscht werden. Geregelte, maschinelle Menschen, die wie in einer Sekte leben. Droht der Freiheit von Rede und Meinung Gefahr? Im Dreißigjähriger Krieg galt: Katholik oder Protestant. Entweder, oder. Nichts dazwischen. Im Grunde ging es aber darum gar nicht. Sondern es waren Söldner, die einfach Geld nahmen von dem oder dem. Und wahlweise die Bürger umbrachten. Man kommt schnell in den Verdacht, die Opfer nicht zu respektieren. Einerseits wird Toleranz eingefordert und dann kommt da aber eine solche Wucht von Intoleranz und Vorverurteilung. Ich frage mich oft: Warum jetzt? Ich hätte verstanden, wenn es zu Alice Schwarzers Zeit gewesen wäre. Als die großen Frauenfragen und Rechte verhandelt wurden. Als es aktuell war, sonst nichts wichtig war. Fürchten Sie selbst Anklage? Nein. Und klar ist doch: Bei kriminellen Handlungen weiß man um das Risiko. Aber das gilt nicht für den Sex. Ich habe in meinen über 70 Jahren erst in zwei politischen Systemen gelebt, dann in New York, habe immer versucht, mich zu orientieren, durchzukommen, irgendwie, in jeder Beziehung. Aber das, was da jetzt geschieht, politisch wie gesellschaftlich, bekomme ich nicht mehr sortiert. In den Fünfzigern hatte man überlebt und noch die Moral der Vorkriegszeit. In den 60er-Jahren konntest du damit nichts mehr anfangen. In den Siebzigern konntest Du mit den Sechziger nichts mehr anfangen. Und so fort. Denn Geschmack und Moral sind immer eine Verabredung mit der jeweiligen Nachbarschaft. Aber jetzt zerbrechen die Verabredungen, wir bleiben ratlos zurück. Wenn Sie einen Sohn hätten, was rieten Sie ihm heute? Ich bin geoutet in jeder Beziehung, als Familienvater, als bisexuell, als dies als jenes. Mir wird jetzt häufig gesagt, ich gelte als Idol für die Jugend. Vielleicht durch das, was ich noch verkörpere? Etwas echte Toleranz? Gleichzeitig würde man mich nicht noch mal tolerieren. Das ist der Bruch. Ist Mode auch nur noch Konsum oder noch gesellschaftlicher Ausdruck? Doch ist sie, wird sie immer sein. Ist nur gerade ein anderer, als wir denken. Mode ist eine Nutte. Wenn man da nach Beständigkeit, Wahrheiten und Wertigkeit sucht, vergiss es. Gestern Lila, heute Grün. Frag nicht. Deswegen wird der Planet Mode so attraktiv bleiben, und dort kannst du schon lange schwarz sein oder gelb oder sonst was, du musst nur eines haben: Talent. Das war die Heiligsprechung. Aber wenn die Branche sich jetzt quasi zertrümmert? Dann ist das eben auch Mode. Dann ist die Zerstörung Mode. Und dann? Das System ist, etwas zu zerstören, damit etwas Neues kommt. Aber ich frage mich, was da jetzt kommen soll? Womit füllen wir die Lücke, die entsteht? Auf einmal ist etwas brisant, dass gar nicht brisant war. Plötzlich stellen wir unser Verhalten, was immer es war, nachträglich in Frage. Wir kommen ins Plaudern. Der schöne Wolfgang arbeitete früher auch als Model, poste mal für L'Uomo Vogue in Valentino. Dem Meister gefiel das offenbar. gut. Ich habe dann auch gezeichnet für ihn und wurde zum Essen eingeladen, wunderte mich noch, dass ich ganz allein eingeladen war. Ich konnte kein Italienisch, Englisch war damals schwierig für die Italiener. Wir guckten also auf all die Gemälde, als die durch waren, fragte Valentino Do you want so see my friends? Ich war ja noch ein bisschen doof und dachte, die wären vielleicht oben... Upstairs stand eine Riesenkommode mit Rahmen. This is Marisa, do you know her? This is Paloma Picasso. Alle mit Silberrand. Dann gab es Rush, try this, das ist ein Zeug für Leute, die stark Asthma haben. Hatte ich aber nicht. Der Sauerstoffüberschuss im Körper machte mich ohnmächtig. Ich kam zu mir, guckte links, Jackie Onassis lebensgroß im Silberrahmen auf dem Nachtisch. Und rechts, Valentino. Ich sprang auf, griff meine Sachen. Valentino sagte nur typical german, looking sexy and blond, but having no sense for love. Da wurde das noch Liebe genannt. Ganz Gentlemen brachte er mich noch ins Hotel. Gefolgt von Giancarlo Giammetti, der es wirklich auf mich abgesehen hatte. An der Rezeption hatten sie ihm den Schlüssel für mein Zimmer gegeben... ich zog innen, er außen. Das war ein ziemlicher Lärm. Wolfgang Joop, der ein fotografisches Gedächtnis und schauspielerisches Talent für Szenen hat, muss ziemlich oft lachen, als er die alte Geschichte nachspielt. Frei nach Erich Kästner: Wenn es denn Mode ist.

47 RENÉ FIETZEK Zeitgemäßer Luxus: Muse Sara Sperling im Bornstedter Looks-Atelier. Wolfgang Joops neues Label wird jünger und bezahlbarer. Die künstlerische Fantasie, eigene Stoffentwürfe und der Humor bleiben 4 7

48 ZURÜCK AUF START Die Stunde der Spezialisten Susanne und Christoph Botschen gründeten die Münchner Boutique Theresa, dann den erfolgreichen Online-Ableger mytheresa.com verkauften sie ihr Imperium. Jetzt starten sie mit Schuhen im Internet noch einmal durch. Silke Wichert weiß mehr Mules von Dolce & Gabbana und Victoria Beckham

49 SARAH BLAIS (2); MARTHA LOUISA D as Leben danach: Reisen, Golf spielen, Kunst kaufen, abwechselnd Kaffee und guten Rotwein trinken. Was man halt so macht, wenn man sein Unternehmen für 150 Millionen Euro verkauft hat und mit Mitte 50 in den Vorruhestand gehen kann. Das, wovon angeblich alle träumen. Nichts für uns, sagt Susanne Botschen geradeheraus. Leben genießen heißt bei mir nicht Freizeit, sondern Inhalt. Obwohl sie und ihr Mann Christoph es ja versucht haben, zwangsweise hatten die beiden die von ihnen gegründete Online-Boutique mytheresa.com und den Münchner Departmentstore Theresa unter großem Aufsehen an die amerikanische Neiman-Marcus- Gruppe verkauft. Das bedeutete: drei Jahre Berufsverbot in der Modebranche. Das übliche Prozedere, damit man nicht gleich zur Konkurrenz überläuft. Also unternahmen sie innerhalb kürzester Zeit zwei Weltreisen, trafen sich mit Freunden. Losgelassen haben sie nie. Jetzt, dreieinhalb Jahre später, sitzt das Ehepaar in einem Übergangsbüro in Münchens Innenstadt. Passenderweise im Hinterhof des Concept Stores Apropos, gewissermaßen im Nacken eines früheren Konkurrenten. Sie sind wieder mittendrin. Am 4. März geht ihr neues Projekt an den Start. Wieder ein Online-Store, wieder ein Mädchenname: Marthalouisa.com heißt die Seite, die aber keine Neuauflage von mytheresa.com sein soll. Wir sind nicht stehen geblieben, beeilt sich Christoph Botschen zu erklären. Es hat sich viel verändert im E-Commerce in den letzten Jahren. Der Markt wird von ein paar großen Anbietern bestimmt. Aber deren Angebot sei mittlerweile viel zu groß, viel zu unübersichtlich geworden. Jetzt schlägt die Stunde der Spezialisten, sagt er. Die, die nicht alles anbieten, dafür aber gut kuratieren. Bei Martha Louisa wird es deshalb nur Schuhe geben. Keine Taschen, keinen Schmuck, keine Kleider. Höchstens mal ein paar Socken. Das ist das Konzept, kein Kompromiss, sagt seine Frau. Denn nur weil sie sich auf eine Kategorie beschränken, heißt das nicht, dass sie klein denken. Ganz im Gegenteil: In ein paar Wochen ist das neue 4000-Quadratmeter-Areal fertig. Wieder in Aschheim vor den Toren Münchens, wo auch Mytheresa seinen Hauptsitz hat. Sie haben sich ein internationales Team aus schon jetzt 40 Leuten zusammengestellt und mit Karla Otto eine der besten internationalen PR-Agenturen engagiert. Mit den kleinen Nummern hatten es die Botschens noch nie. Gut 30 Jahre ist es her, dass sie als junges Ehepaar diesen Laden in der Theatinerstraße eröffneten. Susanne Botschen hatte vorher beim Modehändler Braun in Hamburg gearbeitet, ihr Mann kam von Closed. Gemeinsam wollten sie etwas nach München bringen, das es dort noch nicht gab. Mehr Farbe, weniger klassisches Design. Also starteten sie gleich mit Dolce & Gabbana. Ich weiß noch, wie wir damals bei denen im Wohnzimmer außerhalb von Mailand standen und dort die erste Kollektion geordert haben, erinnert sie sich. Sono Dolce, sagte Domenico damals. Klar: Ich bin Dolce, er spricht ja bis heute fast nur Italienisch. Aber ich musste im ersten Moment sehr lachen. Die späten 80er-Jahre waren nicht wirklich der perfekte Zeitpunkt für eine neue Luxusboutique, das ganz große Geld hatten die Leute längst verjubelt. Aber Theresa, dieser eigentlich etwas spießige Name, setzte sich durch, weil die eingekaufte Auswahl ausgezeichnet, der Service gut und persönlich war. Nach und nach brachten die Botschens Designer wie Marc Jacobs in die Stadt oder auch Tom Fords Gucci. Bald musste ein neuer, größerer Laden her, an den Fünf Höfen. Sie kümmerte sich um den Einkauf, er sich um die Finanzen, die perfekte Verbindung. Was nicht heißt, dass sich das Ehepaar immer einig wäre. Ehemalige Mitarbeiter berichten, wie legendär unterschiedlicher Meinung sie oft sind. Er wiegt eher ab, entscheidet rational. Sie ist impulsiv, vertraut ihrem Instinkt. Als Einkäuferin braucht man das. Auf Grunge setzen, wenn man Grunge fühlt, auch wenn die Münchner Kundin die löchrigen Seidenflanellhemden nicht sofort kapierte. Es war gut fürs Renommee, auch diese Sachen zu haben, es brachte Theresa langfristig die Anerkennung anderer Marken, die dann wieder mehr Geld in die Kasse spülten. Dafür erkannte der Zahlenmensch Christoph Botschen, wo das Geld Anfang der Nullerjahre hinzufließen begann. Den Onlineableger mytheresa.com zu gründen soll vor allem seine Idee gewesen sein. Die beste, die er nach der Idee, mich zu heiraten, je hatte, wurde seine Frau in einem Interview einmal zitiert ging die Seite online, sechs Jahre nach dem Pionier Net-aporter, zwei Jahre nach dem deutschen Konkurrenten Stylebop.com. Mytheresa verschickte rosa Boxen, hatte eine illustrierte Frauenfigur als Maskottchen auf der Seite. Nicht wenige in der Branche glaubten, die Welt da draußen brauche nicht noch einen Online-Store, erst recht nicht aus dem betulichen München. Der Rest ist Geschichte. In dem Jahr, in dem sie an die Amerikaner verkauften, machte mytheresa.com weltweit rund 136 Millionen Euro Umsatz. Die Zustände waren im Vergleich zu heute geradezu paradiesisch, sagt Christoph Botschen. Kaum Konkurrenz, unglaubliche Wachstumsraten. Mytheresa sorgte für Aufsehen mit exklusiven Kooperationen, die es nur bei ihnen auf der Seite gab. Auch Martha Louisa soll sich nun mit den richtigen Leuten zusammentun. Mit Leandra Medine von Man Repeller wird es eine Zusammenarbeit geben. Die Bloggerin entwirft mittlerweile erfolgreich die Schuhlinie MR by Man Repeller. Auch eine limitierte Edition mit Miu Miu ist geplant. Aber Kollaborationen gibt es mittlerweile überall, es wird nicht einfach sein, sich durchzusetzen. Warum zum Teufel tut ihr euch das an?, hätten einige Freunde gefragt, als sich herumsprach, dass sie an einem neuen Projekt arbeiten, erzählt Susanne Botschen. Ihre beiden Kinder hingegen wussten es besser. Die sagten lediglich: War doch klar. Unternehmer mit dem richtigen Instinkt: Christoph und Susanne Botschen Die entschlossene Blonde mit dem kleinen Zopf, der hochgewachsene Mann mit der runden Brille: Jeder kannte das Gespann, als es nach der Pause wieder beim Ordern auftauchte. Doch dann erklärten die Labels uns höflich, sie hätten eigentlich kein Interesse an weiteren Retailern, sagt er. Das hatten wir uns einfacher vorgestellt. Und doch konnten sie am Ende alle Marken, die sie haben wollten, überzeugen: Balenciaga, Gucci, Prada, Aquazzura, alle dabei. Denn Schuhe sind online immer noch die am schnellsten wachsende Kategorie. Dass die Leute die nicht übers Internet bestellen, weil sie nie passen, das ist vorbei, sagt Susanne Botschen. Seit es fast überall halbe Größen gibt, kommen fast alle zurecht. Ein Online-Shop ausschließlich für Schuhe das gab es schon einmal: Shoescribe.com hieß die Seite, die zur Yoox Net-a-porter Group gehörte und 2015 eingestellt wurde, weil die Kunden sich angeblich doch mit denen der Komplettanbieter überschnitten. Aber der Online-Markt ist weiterhin dynamisch. Tatsächlich tauchen jetzt mehr und mehr Spezialisten auf. Vor ein paar Monaten etwa startete vandômian.com, eine Seite nur für Schmuck. Und die übliche Luxusabteilung soll bei Martha Louisa nur die eine Säule sein. Mindestens genauso wichtig sei die New Talent -Abteilung, sagen die Botschens. Was in der Ready-to-Wear mit jungen Brands wie Attico, Self-Portrait oder Beaufille zu beobachten war, fängt jetzt auch bei Schuhen an. Überall tauchen plötzlich neue, interessante Designer auf: Aeyde, Brother Vellies oder Vibi Venezia. Ich war in Hinterhöfen in New York, um mir Showrooms anzugucken, irgendwo auf dem Land in Italien. Wie früher!, erzählt die erfahrene Einkäuferin. Die drei Jahre, in denen sie nicht auf sämtlichen Messen unterwegs waren längst weit weg. Als hätte es sie nie gegeben, sagt sie. Ich muss mich fast zusammenreißen, nicht zu schräge Sachen einzukaufen. Ihr Mann seufzt hörbar, rückt die Brille zurecht. Martha Louisa haben sie komplett mit eigenem Geld finanziert. Reisen und Rotwein trinken wäre billiger. Eine Sache muss man jetzt natürlich noch fragen: Warum ausgerechnet ein Doppelname? Als Antwort kommt ein ausnahmsweise vollkommen synchrones Lachen.,Theresa hat uns viel Glück gebracht, sagt Susanne Botschen. Der Name geht zurück auf ihre damalige Haushaltshilfe, meine Theresa eben, Vorläufer für den späteren Online-Ableger.,Martha ist die neue,there sa, erklärt sie. Auch sehr weiblich, genauso überall auf der Welt zu Hause. Aber sie braucht heute die jüngere,louisa an ihrer Seite, sagt ihr Mann. In jedem Fall besser als ein anderer, wahrscheinlich nicht unwesentlicher Grund: Im hart umkämpften Netz kriegt heute keiner mehr eine Domain für nur einen Namen. 4 9

50 Sonnenkönig Louis XIV. trifft auf Sportswear: Shorts aus Seide. Bluse aus Kreppseide. Bestickte Brokatweste. Sneaker Archlight. Alle Looks sind von Louis Vuitton

51 ALT GANZ NEU Im Haus der Gleichzeitigkeit Sonntagmorgen um sechs in Paris ist eine Zeit jenseits der Zeit. Die ersten Metros fahren schon, aber sie sind so leer wie die Straßen und Trottoirs der Stadt. Kein einziges Auto überquert die Place Vendôme, kein Taxi parkt vor dem Hotel Ritz. Unberührt vom Lärm der Gegenwart liegt er da, der wohl schönste Platz von ganz Paris, und gibt eine Ahnung davon, wie es einmal war, im 17. und 18. Jahrhundert, als hier Kutschen über das Pflaster rollten. Nur ein paar Bauzäune vor der neuen Maison Louis Vuitton stören: Gerade wurde die Fassadeninstallation eine strahlende Sonne aus vergoldeten Röhren abgebaut. Zum Verdruss des Fotografen, der sie gern für die Modestrecke verewigt hätte. Wochenlang lenkte sie alle Blicke auf die neue Prestigeadresse des Luxushauses. Es ist wohl genau dieser Moment der Irritation, den Architekt Peter Marino anspricht: Die Gleichzeitigkeit von Alt und Neu, das ist alles, was Paris für mich ausmacht. Drei Jahre lang wurden die beiden Stadtpaläste, die unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. unter den Händen des Versailles-Architekten Jules Hardouin-Mansart entstanden, unter der Ägide des New Yorkers umgebaut. Jetzt sind sie durch ein lichtdurchflutetes Atrium über dem ehemaligen Zwischenhof miteinander verbunden. Louis Vuitton kehrte damit fast genau an die Stelle zurück, an der die Reise der einstigen Koffermanufaktur zum Global Player vor über 160 Jahren in der Rue des Capucines begann. Heute leistete man sich mit der Nummer 2, Place Vendôme nicht nur eine exzellente Adresse, sondern auch den Luxus, mit den wichtigsten Ateliers dort einzuziehen. Peter Marino, der einstige Schützling des Pop-Art-Gurus Andy Warhol, hat schon Dutzende von Louis-Vuitton-Boutiquen rund um die Welt gestaltet und für zahlreiche andere Luxushäuser entworfen. Das hier jedoch war eine besondere Mammutaufgabe, sagt der Mann, der es versteht, ganz verschiedene Universen und Markenzeichen unter einen Hut zu bringen. Wie zum Beispiel seine schallgedämpften, entrückten Einkaufswelten in sanften Creme- und Beigetönen und seinen persönlichen kettenrasselnden, schwarzen Ledermann-Look. Marinos Konzept für die Maison: die prachtvolle Außenfassade von 1714 originalgetreu zu restaurieren, aber im Inneren einen zeitgenössischen, hellen Ort zu schaffen, der Gegenwart und Geschichte gleichzeitig huldigt, modernem Design und alter französischer Handwerkskunst. Von handgerollten Glasscheiben für die großen Fensterfronten und Stroh-Marketerie bis 3 Weiter auf Seite 56 Bei diesem Shooting gehörten die neue Kollektion und die Maison Louis Vuitton an der Place Vendôme ganz uns. Silke Bender hatte Zeit, die Details eines außergewöhnlichen Geschäfts zu entdecken Fotograf: Olaf Wipperfürth c/o Agentur Hohberg; Styling: Silja Lange; Model: Magali Bührman c/o PARS Management; Haare: Tobias Sagner c/o Callist Agency; Make-up: Annabelle Petit c/o Agence Saint Germain 51

52 Doppelte Katzenaugen: Lederjacke mit Stehkragen

53 Die Sicherheitsscans am Eingang sind Alltag in Paris. Seidenkleid mit Lederdetails an den Ärmeln

54 Erhellend wirkt die Lektüre von Fashion Eye India von Henry Clarke unter einer LED-Lampe von Philippe Anthonioz im bestickten Kleid aus Seide

55 Magali steht vor einem Lederpanel von Marcel Wanders aus der Interior-Kollektion Objets Nomades von Louis Vuitton. Das Kleid ist aus Baumwoll-Jersey

56 5 6 Fortsetzung von Seite 51 3 hin zu marmorverkleideten Waschräumen für die Kundschaft und handgeprägten Ledertapeten: Die Besucher sollen sich hier wie Gäste in einem Privathaus fühlen, sagt er. In einem offenen Haus zudem, zufrieden hat er nach der Eröffnung festgestellt: Es gibt keine Berührungsängste. Einfachere Leute kommen ebenso wie sehr verwöhnte. Und da ein Privathaus keine Geschäftstage kennt, ist es auch die ganze Woche geöffnet. Um sturmfrei für unser Shooting zu haben, mussten wir also früh aufstehen. Bequeme Sofas und handgefertigte Möbelunikate gliedern die Damen-Abteilung auf der Beletage in kleine, intime Inseln und erzählen ganz nebenbei auch französische Designgeschichte: von den Pumpkin-Sesseln von Paul Paulin, die 1971 für die Privaträume von Präsident Georges Pompidou im Élysée-Palast entworfen wurden, über Sideboards von Charlotte Perriand bis hin zu Lounge- Sofas aus der Feder von Peter Marino selbst. Die gediegene Wohnzimmeratmosphäre wird durch eingestreute Dutzende Kunstwerke von Künstlern aus Was gibt es denn da zu tuscheln? Klar, die aktuelle Damenkollektion im zweiten Stock. Besticktes, mit silbernem Lurexfaden durchwirktes Kleid. Gestreiftes Longsleeve aus Baumwolle. Sneaker: Archlight sechs Kontinenten noch verstärkt. Nicht entrückt zu betrachten wie in einer Galerie, sondern ganz selbstverständlich, so wie ein Kunstsammler vom Kaliber Bernard Arnaults, des heutigen Chefs von LVMH, sie wohl in seinen Alltag integrieren würde. Die Schuhe, Taschen und Kleidung werden so überschaubar präsentiert, dass sie eher wie Dekorationsobjekte denn wie Verkaufswaren wirken. Als hätte der Architekt damit den Spruch seines Mentors Warhol eingelöst, der bereits 1975 in seinem Tagebuch festhielt: Alle Kaufhäuser werden zu Museen werden und alle Museen zu Kaufhäusern. Auf unser Model Magali wirkte die Szenerie so einladend, dass sie gleich auf eines der Sofas stieg und anfing, in dem Chemise-denuit-ähnlichen Maxikleid wie ein schwarzer Engel zu tanzen über ihr die Lüster-Skulptur von Philippe Anthonioz. Die neue Arbeitsstätte hatte wohl auch auf Nicolas Ghesquière, Chefdesigner von Louis Vuitton, offenbar eine große Wirkung. Seine aktuelle Frühjahrs- und Sommerkollektion ist deutlich vom 18. Jahrhundert inspiriert: Gehröcke aus üppig bestickten Brokatstoffen oder körpernah skulptiertem Leder, Plisseeblusen mit Schluppen und Keulenärmeln unter Brokatwesten zu Satin-Boxershorts, romantische, geblümte und bestickte Kleider mit Korsagenschnürung und Ledervolants, sportliche Jersey-Stretchkleider, dazu bequeme Plateausohlen-Sneaker wie in den neunziger Jahren sowie dreiviertellange Jeans. Sportswear trifft auf Louis XIV. Es scheint, als hätte der Designer das Alt-Neu-Prinzip der Maison auf die Mode erweitert: ganz im Hier und Jetzt und im Hinterkopf den Sonnenkönig. In der zweiten und obersten Etage der Maison wird zum ersten Mal auch die Möbellinie des Hauses mit den Objets Nomades ausgestellt die hängenden Sitz-Eier und das Sofa der Campana-Brüder beispielsweise oder der lederne Waben-Wandvorhang von Marcel Wanders. Einer der Lieblingsorte von Peter Marino in der Maison ist übrigens das Treppenhaus. Die mit Steinen alter Châteaus gepflasterten und mit Nieten versehenen Stufen kombinierte er mit einer von Stahlseilen gehaltenen, schwebenden Glas-Balustrade. Die cremefarbenen Handläufe sind lederbezogen, und die Punk-Kunst von Stephen Sprouse hängt vor einer scheinbar alten Quadersteinwand es ist ein Trompe-L Œil, das das berühmte Atelier Mériguet-Carrère auf die Wände malte. Viele der Kunstwerke sind spielerisch in das Interieur integriert, sie sollen überraschen und die Architektur konterkarieren, erklärt Marino. Für mich bedeutet Shopping vor allem Genuss, Spaß und eine Art Lernerfahrung. Es muss heute viel mehr bieten. Sonst kaufen bald alle nur noch online ein mit ein paar dumpfen Klicks. Sein Konzept scheint aufzugehen. Als wir gegen 12 Uhr gehen, füllen sich die Räume mit den Verkäufern und Verkäuferinnen, die wie jeden Morgen von der Directrice begrüßt und in den Geschäftstag eingewiesen werden. Derweil stehen die ersten Kunden bereits Schlange vor der Tür.

57 Die mit Nieten versehenen Stufen hinauf in die Beletage, geht es vorbei am Bild Speaker stack von Stephen Sprouse. Magali trägt ein mit Pailletten besticktes Kleid aus Seide mit bemalten Federn am Saum

58 KÖSTLICH MICHAEL KORS COLLECTION CÉLINE MOLLY GODDARD LOEWE BLUMARINE ALEXANDER MCQUEEN ROBERTO CAVALLI LOUIS VUITTON GETTY IMAGES (18); MONTAGE ICON; ZUSAMMENGESTELLT VON MIRA WIESINGER JASPER CONRAN PETER PILOTTO VICTORIA BECKHAM GUCCI VERSACE MIU MIU PREEN BY THORNTON BREGAZZI ACNE STUDIOS FENDI Niedlich und appetitlich 5 8 Nach einem grauen Winter ist das Verlangen groß: Nach mehr Leichtigkeit, mehr Farbe, mehr Spaß. Zum Glück stillt die Mode unsere Lust nun mit delikatem Stoff

59

60 6 0 Die Macht ist weiß und kommt von oben. Mit ihr ist schlecht verhandeln. Der Mensch mag sich seinen Weg durch die Berge gesprengt haben, er hat Tunnel und Lifte gebaut sowie die Hänge mit Schutzzäunen gespickt, die von Weitem wie fest installierte Zahnspangen aussehen. Die Launen der Natur können sie im Ernstfall dennoch nicht richten. Wenn es am Arlberg nicht aufhört zu schneien, schließen irgendwann wegen Lawinengefahr die Pässe, und es gibt kein Vor und kein Zurück. Im Extremfall kann das bis zu einer Woche dauern. Auch an diesem Januartag hat es die Region erwischt. Es ist Montag, die meisten Gäste sind bereits am Tag zuvor abgereist, neue kommen derzeit nicht herein. In Lech und im Hotel Kristiania ist es deshalb ungewöhnlich still. Wenn die Pässe zu sind, offenbaren sich die unterschiedlichen Charaktere der Leute, stellt Gertrud Schneider diplomatisch fest, und nur ihre Augen verraten, dass manchmal Erstaunliches zutage kommt, wenn Menschen die Kontrolle an eine höhere Gewalt abgeben müssen. Die Frau mit der freundlichen Art spricht in einem sanften, leicht dramatisch klingenden österreichischen Singsang. Sie leitet das Small Luxury Hotel of the World in zweiter Generation und kennt sich mit wetterbedingten Extremsituationen und den Folgen aus. Es sei jedoch am Rande bemerkt, dass es wirklich ungemütlicher sein könnte, als hier eingeschneit zu sein. Das war jahrhundertelang anders. Lech war die meiste Zeit eine bitterarme Bauernenklave und erlebte den touristischen Aufschwung erst ab den 60er-Jahren. Heute zählt es zu den mondänen Skiorten der Alpen: Wir haben ein ähnliches Klientel wie St. Moritz, aber die Prioritäten liegen hier anders. Die Leute kommen zum Skifahren her. Partys, Nachtleben und das ganze soziale Drumherum spielen weniger eine Rolle, beschreibt Gertrud Schneider den Geist des Ortes. Ihre weitläufige Familie war von Anfang an mit im Geschäft und prägt das Geschehen in Lech und Umgebung bis heute. Mein Vater behauptete immer, dass er 110 Cousins habe, sagt sie und lacht. Er war es auch, der nach ausgedehnten Aufenthalten in Nordund Südamerika im Jahr 1968 den Grundstein für das Kristiania in seinem Geburtsort legte. Dort und auch in Übersee war er zu dieser Zeit bereits eine Legende: Othmar Schneider gewann 1952 in Kristiania, dem heutigen Oslo, die Goldmedaille im Ski-Slalom und die Silbermedaille in der Abfahrt. Er war damit der erste österreichische Olympiasieger im Skisport überhaupt. In den USA, wo er in den 50er- und 60er-Jahren den Sport für den Tourismus weiter kommerzialisierte, wurden damals bereits mit seinem Namen und seinem Konterfei versehene Produkte wie Skisocken oder Kletterseile verkauft. Nach Chile brachte er 1966 die bis heute einzigen Olympischen Winterspiele Südamerikas. Nach Lech holte er früh internationale Gäste. Heute ist das Kristiana mit 29 Zimmern nicht das größte Hotel in Lech und auch Fotograf: Arton Sefa c/o Sonja Heintschel; Styling: Julia Quante; Haare & Make-up: Sigi Kumpfmüller mit Produkten von Oribe und Chanel; Model: Adel Iudina c/o Seeds; Styling- Assistenz: Ricarda Venjacob; Foto-Assistenz: Fabian Beger und Kuba Kiermowicz Alles Schnee, was glänzt In Lech und Umgebung gibt es fast so viele Menschen mit dem Namen Schneider wie Schneeflocken. Heike Blümner besuchte die Hotelbesitzerin Gertrud Schneider und erlebte wahre Gastfreundschaft nicht das exklusivste, aber es ist ein Haus mit Stil, Charakter und Wärme. Wie seine Besitzerin. Und wenn man Luxus als das Besondere und Bedachte und nicht als das Teuerste und Auffälligste definiert, dann spielt das Haus in dieser Liga ganz weit vorne mit: Ich führe das Hotel wie ein großes Privathaus, beschreibt Gertrud Schneider ihr Credo. Es gehe ihr darum, dem Gast die Wünsche von den Augen abzulesen. In diesem Sinne organisiert sie beispielsweise Picknicks auf Kelims im Schnee. Vollkommen unterschiedlich sind die Zimmer eingerichtet und zeugen von der Reisefreudigkeit und der Kunstaffinität der Familie. Im ganzen Haus ist noch ein Hauch von Wirtschaftswundercharme geblieben, der an die Gründerjahre erinnert. Er paart sich mit rustikalen Möbeln sowie Designerstücken und Accessoires aus der ganzen Welt. Das alles fügt sich zu einem sehr persönlichen Ganzen, dessen Klammer die überall im Haus platzierten Kunstwerke sind. Hier trifft der Geschmack von Gertrud Schneiders Mutter, die ihr Leben lang Kunst sammelte, auf die Vorlieben der Tochter: Auf Werke von Beat Zoderer, Imi Knoebel, Pino Pinelli oder Marino Marini ist die Gastgeberin besonders stolz aber fast jeder Winkel des Hauses ist mit Kunst ausgestattet. 3

61 Neben dem Haus Burg steht Adel in einer Baggerschaufel. Sie blieb auch standhaft, als die sich hob. Cape: Gucci. Skijacke darunter: Fendi. Rollkragen-Body: Wolford. Hose: Max Mara. Schuhe: Bogner 61

62 Blazer und Rock: Chanel. Daunenjacke darunter und Gürtel: Moncler. Hemd: Fay Die Arbeiten bekannter und weniger bekannter Künstler hängen gleichberechtigt neben Familienfotografien und anderen persönlichen Erinnerungsstücken. Diese Philosophie scheint sich auch auf die Küche übertragen zu haben: Sie ist gehoben, raffiniert und gleichzeitig bodenständig. Die selbst gemachten Marmeladen möchte man am liebsten eimerweise nach Hause tragen. Und Gertrud Schneider hat viel vor: Demnächst wird sie mit dem Innenarchitekten Pierre Yovanovitch die Lounge umgestalten. Außerdem denkt sie über Veranstaltungsreihen im Haus in Anlehnung an die Salonkultur der 20er-Jahre nach, mit Lesungen, Vorträgen und Diskussionen. Dabei hat sie gerade erst ein nicht unerhebliches Projekt gestemmt: In Stuben, einem kleinen, benachbarten Ort, eröffnete sie zusammen mit zwei Partnern vor rund einem Jahr das House Hannes Schneider ein Privatchalet, das wochenweise zu mieten ist und in dem auch das aktuelle ICON-Modeshooting stattfand. Auch dieses Feriendomizil mit sechs Schlafzimmern und Bädern sowie dazugehörigem Privatkoch und Personal trägt die gestalterische Handschrift der Unternehmerin. Das Haus steht zudem für eine wichtige Vorgeschichte der Familie und der Region auch wenn es in diesem Fall ausnahmsweise keine verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen dem Namensgeber des Chalets und der Lecher-Hoteliersfamilie gibt. Aber: Hannes Schneider war ein großer Mentor auch für meinen Vater, erzählt Gertrud. Er hat den Skisport in den USA groß gemacht, er war seine Stimme in Stuben geboren, unglaublich charismatisch und gut aussehend arbeitete Hannes Schneider zunächst als Skilehrer und Schauspieler, unter anderem an der Seite von Leni Riefenstahl in dem Film Der weiße Rausch von Er gilt als Erfinder der Arlberg Technik, einer Lehrmethode, die das Erlernen des Sports vereinfachte, und ihm Reisen bis nach Japan einbrachte. Die Nationalsozialisten fanden jedoch keinen Gefallen an dem erfolgreichen und abenteuerlustigen Mann. Sie steckten ihn 1938 ins Gefängnis. Seine Freundschaften zu jüdischen Österreichern und Amerikanern dürften dabei eine Rolle gespielt haben. Außerdem weigerte Hannes Schneider sich, in seiner Skischule die Nazi-Ideologie zu propagieren. Doch er hatte vergleichsweise Glück und wurde noch im selben Jahr auf Druck von außen aus der Haft entlassen. Umgehend emigrierte er in die USA, nach New Hampshire. Dort stampfte er rund um den Mount Cranmore ein weitläufiges Skigebiet aus dem Boden. Für seine Verdienste um den Wintersport schaffte er es sogar auf den Titel des Time Life Magazins. Othmar Schneider wiederum lernte den berühmten Pionier in den 50er-Jahren in dessen neuer Heimat kennen, wurde von ihm unter die Fittiche genommen und ließ sich von der Lebensleistung des 1955 verstorbenen Vorbilds inspirieren und leiten. In Stuben steht inzwischen ein Denkmal für den berühmten Sohn der Region. Mit dem House Hannes Schneider, das einst Eltern- und Kindheitshaus des Ski-Sportlers, Schauspielers und Unternehmers war, kommt nun noch ein weiteres hinzu. Es hätte dem Pionier des Wintersporttourismus sicher gefallen, denn das Chalet steht für einen sich entwickelnden Trend im Luxustourismus: Weg vom Ski-Bling-Bling, hin zu regional authentischeren Konzepten. Stuben ist ein verschlafener kleiner Ort mit schmalen Gassen, in denen sich die Häuschen aneinanderschmiegen. Auch wenn es mit dem Auto nach Lech nur wenige Minuten sind, das Dorf sei sehr diskret, so Gertrud Schneider. Gerade berühmte Personen wüssten das zu schätzen: Man lässt die Leute in Ruhe. Als der Himmel im Januar nach 36 Stunden wieder aufreist, ist es mit der außergewöhnlichen Ruhe in Lech und im Kristiania vorbei. Die Pässe gehen auf, und Ströme von Reisenden kommen und gehen. Fast schon wehmütig verlässt man den Ort der forcierten Stille. Gertrud Schneider winkt zum Abschied herzlich. Es fühlt sich echt an hier ist alles Schnee, was glänzt. Das Hotel Kristiania in Lech hat in der Saison von Anfang Dezember bis Ende April geöffnet. Das Chalet House Hannes Schneider wird ganzjährig wochenweise vermietet

63 Wohnzimmer im Chalet Hannes Schneider. Hemd: Etro. Kleid darüber: Giorgio Armani. Hosenrock: Brunello Cucinelli. Ohrringe: Dolce & Gabbana

64 Am Walchlift. Mantel: Versace. Karierter Blazer darunter: Burberry. Top (man sieht nur die Ärmel): Max Mara

65 Vor der Pfarrkirche Stuben. Kleid und Gürtel: Loro Piana. Hose: Max Mara. Rollkragen-Body: Wolford. Handschuhe: Fendi Sonnenbrille: Gucci. Ohrringe: Chanel

66 Weste: Brunello Cucinelli. Lederhemd: Tod s. Rollkragenpullover: Moncler. Skihose: Fendi. Rock: Dries Van Noten. Stiefel: Ludwig Reiter. Ohrringe: Swarovski

67 Tülltop und Hemd: Dries Van Noten. Hose: Hermès. Schlüsselanhänger: Fendi

68 Dunkler Mantel: Canada Goose. Mantel darunter: Bally. Kleid: Bottega Veneta. Rollkragenpullover: Moncler. Stirnband als Kragen: Anya Hindmarch. Hose: Odeeh

69 Strümpfe: Falke. Schuhe: Santoni. Tasche: Jimmy Choo. Weiß-graue Decke: Ralph Lauren Home. Kissen: Brunello Cucinelli Home. Radio und rot-weiße Decke: Vintage

70 Blick auf Stuben. Overall: Ralph Lauren. Top: Bogner. Hose unter Overall: Fay. Gürtel: Loro Piana. Schuhe: Unützer. Skibrille: Oakley. Skistöcke: Bogner

71 Im Schlafzimmer des mietbaren Chalets House Hannes Schneider. Kleid und Wäsche: Dolce & Gabbana. Ohrringe: Giorgio Armani Mit der Bronzestatue von Lokalheld Hannes Schneider. Jacke: Frauenschuh.Mantel darunter: Herno. Kleid: Salvatore Ferragamo. Armreif: Tory Burch Piste Oberanger. Jacke: Giorgio Armani. Daunenjacke um die Hüfte gewickelt: Bogner. Rock: Tod s. Strumpfhose: Falke. Schuhe, Skier und Skistöcke: Bogner. Handschuhe: Canada Goose Im Chalet. Schal um den Kopf gebunden: Versace. Schal gewickelt und Mantel: Frauenschuh. Daunenjacke unter Mantel: Herno. Lederweste über Mantel: Belstaff

72 Haus Hannes Schneider: Ledermantel mit Gürtel: Bottega Veneta. Kapuzenjacke: Moncler. Rock: Brunello Cucinelli. Strumpfhose: Falke. Helm als Blumenkorb: Bogner

73 An der Lawinenmauer: Ledermantel: Longchamp. Blazer: Bally. Wickelblazer: Marc O Polo. Kleid: Burberry. Skianzug: Frauenschuh. Gürtel: Etro

74 DESIGN Das Schlossbad samt Wanne und Garderobe ist von Dante Die Neue : Liege Charlotte aus dem Dante-Sortiment ist eine Reminiszenz an Charlotte Perriand Aylin arbeitet in ihrem Studio an der Serie Folklore aktuell Auf dem Fensterbrett: Leuchte Nightingale, die Christophe für Rosenthal entwarf. Seine Werkstatt nutzt er auch als Packstation Was wir träumen 74 Sie ist Künstlerin, er Produktdesigner. Für ihre Marke Dante Goods and Bads entwerfen Aylin Langreuter und Christophe de la Fontaine Möbel, die funktional und fantastisch zugleich sind. Kein Wunder. Sie leben und arbeiten in einem Schloss. Esther Strerath hat sie besucht. Bernhard Huber fotografierte E Es gibt keine Klingel, ein Türklopfer kündigt den Gast an, der auf Schloss Haggn Einlass begehrt. Der Schlossherr öffnet die schwere Holztür zu seinem Reich, das auf einem Hügel in Neukirchen, rund 60 Kilometer östlich von Regensburg, liegt. Hier lebt und arbeitet das Duo hinter der Marke Dante Goods and Bads die Münchner Künstlerin Aylin Langreuter und ihr Luxemburger Mann, Produktdesigner Christophe de la Fontaine. Gemeinsam entwerfen sie Möbel. Solche, die mehr sind als Sachen. Zwischen den Zeiten verorten sie ihre Entwürfe, werden sie später sagen. Essen!, ruft die Hausherrin, die Schlossführung wird also im Eiltempo absolviert. Die uralte Treppe hinauf das Gebäude wurde 1336 erstmals urkundlich erwähnt gelangt man in die privaten Gemächer. In einem Raum steht ein Stuhl von Dante vor einem alten Bauernschrank, nebenan ein Sofa-Prototyp, an einer Wand hängt ein großformatiges Werk von Aylin in Schwarz- Weiß, das Motiv gleicht dem alten Baum vor dem Schloss. Das Haus hat uns gut empfangen, erinnert sich Christophe de la Fontaine. Vor knapp fünf Jahren hat er mit seiner Familie das niederbayerische Gemäuer im Internet entdeckt und gegen eine Beletage im Herzen Mailands getauscht. Der Umzug musste schnell gehen, vier Monate haben wir umgebaut, den Arbeitern vor Ort gesagt: In dem Moment, in dem das erste WC installiert ist, ziehen wir ein. Dann kam der Anruf, wir haben die Kinder bei der Großmutter in München gelassen, jeden Morgen unseren Blaumann angezogen und uns in wochenlanger Arbeit das Haus angeeignet, sagt der Designer. Aylin hat draußen auf einem offenen Feuer in einem Hexenkessel Gulasch gekocht. Wir hatten zuvor in Mailand einen ganzen Haufen Teppiche gekauft, um damit die Sessel unserer Kollektion zu beziehen, erklärt Aylin kurz darauf im Speisezimmer, dem ehemaligen Schlachtraum, wo Gäste jetzt auf dreibeinigen Stühlen dem groben Steinboden Paroli bieten. Die Teppiche habe ich als Allererstes hier oben hingelegt. Damit war das Haus eingerichtet, alles andere wurde drum herum gestellt. Unser Alltag hat sich nicht besonders verändert, findet Christophe. Wir haben schon in Italien in einer Art Kokon gelebt. Es ist hier wie dort, zu einem bestimmten Zeitpunkt am Tag kommen die Kinder und möchten, dass man sich mit ihnen beschäftigt. Nur das Wohnen mit dem Arbeiten zu verbinden, das konnte sich der Designer schwer vorstellen. Am Anfang saß sich das Paar in dem Büro mit riesigem Kachelofen gegenüber, doch da flogen die Fetzen, das ging nicht, so Christophe. Eine Wand zwischen beiden erwies sich als förderlich. Jetzt arbeitet Aylin nebenan, der Raum dient zugleich als Fotostudio. Das mit den Fetzen versteht sofort, wer mit beiden an einem Tisch sitzt. Sie fallen sich ins Wort, kritisieren sich, zwacken auch verbal und machen doch keinen Hehl aus der Bewunderung für den anderen. Sie, die sagt: Form follows fairytale (Form folgt Märchen). Und die, wie ihr Mann es formuliert, sich tagein, tagaus mit Objekten beschäftigt, welche in ihrer Kunst zu Subjekten werden, die über sich hinausgehen. Und er, den sie Tutto nennt, der erst Bildhauerei, dann in Stuttgart Design studierte bei Richard Sapper, dem Schöpfer der berühmten Leuchte Tizio, danach bei Architekt Piero Lissoni arbeitete und dann acht

75 Kreative Schlossherren: Aylin Langreuter in ihrem Schlafzimmer unter einem Druck aus der Serie Scenes from the Prairie und ihr Lebensgefährte Christophe de la Fontaine neben dem Leuchten-Designklassiker Toio von Flos Jahre, bis 2010, Senior Designer bei Patricia Urquiola in Mailand war. Dann machte er sich selbstständig, 2012 gründete er mit Aylin die gemeinsame Firma, gerade arbeiten sie an ihrer siebten Kollektion. Aus ihrer und aus seiner Welt ist eine neue entstanden, gemeinsam sind sie Dante. Aylin, die die gesamte Präsentation der Kollektion kreiert, nie ohne kleine Irritationen, Überraschungen, wie eine flatternde Buchseite neben der neuen Liege Charlotte auf der Homepage. Es ist wie ein Echo der Ambition, die auch den Entwürfen der Möbel innewohnt: Eine Leuchte ohne sichtbare Lichtquelle, eine Wandgarderobe, deren grafischen Körper man nach Belieben in schräge oder gerade Formen schieben kann. Wenn ich arbeite, geschieht das meistens im Kopf. Das sieht so aus, als würde ich nur herumliegen. Aber dann passiert es: Bis ich die Entwicklung angehe, ist schon alles fertig. Ich habe keine Geduld. Tutto arbeitet ganz anders. Er hat eine Vorgabe, nähert sich dann an und auf dem Weg dorthin ist alles möglich. Wir möchten Dinge produzieren, die auch in 20 Jahren noch gut und auch noch erhältlich sind, neue Klassiker. Das ist der Valeur, erläutert Christophe. Jedoch: Wir versuchen nicht, kreative Leute zu sein, deren Möbel so abgefahren sind, dass niemand sie herstellt und die somit in Kleinst- Serie produziert und in Galerien präsentiert werden würden. Dazu haben wir keine Lust!, spricht er sich beinahe in Rage. Wir waren beide total scharf darauf, Serienprodukte zu machen, ergänzt Aylin. Ihr Kapital dafür ist Christophes Netzwerk in der Wiege des italienischen Möbel- Handwerks, in der Region Brianza. Seit seiner Zeit im Büro Urquiola bei der er auch lernte: Ideen immer raushauen! Die nächsten kommen sofort! kennt er sich im Geflecht der Werkstätten bestens aus. Das Handwerk, sagt er, sei ganz tief in ihm drin, sei die Basis. Dazu kommt der Blickwinkel von Dante, Fragen wie Was träume ich? Zum Konzept gehört es, jeder Kollektion einen Namen und ein Thema zu geben sowie einen Gast einzuladen, der nicht aus der Designwelt stammt. Für Admit One Gentleman (2013) war dies der Münchner Barkeeper Charles Schumann. Er fragte: Soll ich jetzt einen Stuhl für euch entwerfen? Dann kickte er in einem fulminanten, zornigen Moment einen Champagnerkübel quer durch seine Küche. Wir duckten uns, sagten:,ja gut, dann machen wir einen Kübel. Daraus entstand später die Idee zu dem Barwagen, erzählt de la Fontaine über ihren Bestseller Come as you are. In seinem Art-déco-Look wirkt er gleichzeitig zeitgenössisch und wie ererbt. Ich hatte Tutto auf Charles vorbereitet, ich war ja vier Jahre als Küchenschabe bei ihm, ergänzt Aylin trocken. Auch die Bavaresk -Stühle spielen mit dem Mix aus Tradition und Modernem. Sie erinnern an solche, die in einer Almhüt- te stehen, sind in ihrer Form aber reduziert und in Wildleder gehüllt. Sie sind Teil der ersten Kollektion Scenes from the Prairie, die auf Schloss Haggn entstand. Ganz klar von hier inspiriert, konstatiert Aylin. Die Abgeschiedenheit habe einen tollen Nebeneffekt: Wir sind nicht abgelenkt. Dass es ein Schloss ist, sehen sie gelassen. Ohne die Türme ist es nur ein Kasten. Dem Hauptgebäude gegenüber ist die Werkstatt eingerichtet. Hier entstehen die Modelle für Prototypen, vor der Tür stapeln sich Kisten, für den Versand nach New York, das Pariser Nobelkaufhaus Le Bon Marché zählt seit Kurzem zu ihren Kunden. Gerade muss ein Dutzend Leuchten verpackt werden. Aylin und Christophe machen alles selbst: entwerfen, produzieren, den Vertrieb, eine PR-Agentur haben sie auch nicht. Wohl aber eine Mitarbeiterin, die zuweilen auch die Kinder abholt. Wir sind in einer totalen Nische. Es ist wichtig, dass wir das auch noch eine Weile bleiben, um homogen zu wachsen, sagt Aylin überzeugt. Allerdings wurde ihr Stand auf der Möbelmesse IMM Cologne im Januar geradezu gestürmt, das Auftragsbuch ist voll. Ihr Thema für 2018? The Long Goodbye, inspiriert von einem Raymond-Chandler-Roman. Nein, nein das ist kein Abschied. Im Gegenteil: Das Ideenbuch beider ist auch voll, mit Listen von Dingen die nicht Stuhl, nicht Tisch, nicht Leuchte sind. Und die man dennoch braucht. 7 5

76 DURCHSICHTIGE ABSICHTEN BURBERRY PRORSUM AALTO CHRISTOPHER KANE Life in plastic? It s fantastic! BALMAIN Von wegen JOSEPH CHANEL VALENTINO Fetisch! Oder: Vielleicht gerade deshalb? 76 ACNE STUDIOS Jedenfalls fühlen wir uns jetzt besonders angezogen von Vinyl, PVC und Konsorten. Im doppelten Wortsinn CALVIN KLEIN COLLECTION TOGA GETTY IMAGES (13); MONTAGE ICON; ZUSAMMENGESTELLT VON MIRA WIESINGER

77 Machen Sie es persönlich. Bellice setzt Ihre kreativen Kräfte frei. Entdecken Sie die unbegrenzten Möglichkeiten des Programms, von Elementen bis zu Armlehnen, Gestellen und Accessoires. Beginnen Sie mit diesem Entwurf von Beck Design und erschaffen Sie Ihre eigene Atmosphäre und Ihren idealen Komfort. Mit Bellice gestalten Sie Ihre Inneneinrichtung persönlicher denn je. Entdecken Sie alle Möglichkeiten von Bellice bei Ihrem Leolux-Partner in Ihrer Nähe oder besuchen Sie das Leolux-Designcenter in Krefeld, Elbestraße 39. Oder stellen Sie sich mit dem Leolux Creator auf Ihren eigenen Entwurf zusammen. Hier können Sie auch das Leolux-Jahrbuch anfordern.

78 DER BEGINN EINER NEUEN PFLEGEÄRA in Ihren YBPN-Parfümerien Seit über 140 Jahren ist Shiseido Pionier auf dem Gebiet der Kosmetik. Nun entwickelte Shiseido die bahnbrechende ReNeura Technology TM auf Basis neurowissenschaftlicher Erkenntnisse Ein Quantensprung in die Zukunft der Hautpflege. Sie stimuliert die Hautsensoren und fördert die schnelle und effektive Signalübertragung zwischen Haut und Gehirn für maximale Wirksamkeit Ihrer Pflege. Das Ergebnis: intensive Feuchtigkeit und sichtbar mehr Ausstrahlung. #EssentialEnergy. Powered by neuroscience. Made with soul. Entdecken Sie gemeinsam mit unseren Experten die innovativen und hochwirksamen Pflegelösungen von Shiseido. Entfalten Sie mit Ultimune das gesamte Schönheitspotenzial Ihrer Haut und kombinieren Sie dazu Ihre Essential Energy Lieblingscreme. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Freuen Sie sich auf die individuelle Beratung der Beauty Experten in Ihren YBPN-Parfümerien. #meinschoenstesich

79 Eine neue Pflegeära beginnt Powered by neuroscience. Feuchtigkeitsbooster für Haut voll innerer Energie. NEU ESSENTIAL ENERGY Moisturizing Cream

80 lich, be weg beweg end Schön schön Das Jahr nimmt an Schwung auf, wir sind vorbereitet und bleiben in Bewegung. In politisch rauen Zeiten setzten wir auf unsere eigene Kraft. Und sehen dabei auch noch gut aus. Fotograf: Takahiro Ogawa c/o Factory Downtown; Model: Taja Feistner c/o New York Models; Style Editor: Nadia Rath; Make-up: Fumiaki Nakagawa c/o The Wall Group; Haare: Kiyo Igarashi; Producer: Isabel Scharenberg; Studio: 16 Beaver Studio Foto-Assistenten: Nigel Ho Sang; Hiroaki Aoi; Hayato Takahashi; Digital Tech: Vanessa Rojo de la Vega; Style Assistant: Allan Kent

81 Trend: Trenchcoat, Cinderella Schuhe, Pailletten Trenchcoat: Céline. Kleid: Bottega Veneta. Schuhe: Dsquared2

82 Puffärmel und -schultern, Statement-Schmuck Total Look: Alexander McQueen ICH WOLLTE DIE SCHÖNHEIT UND FEMINITÄT MIT EINER BEFLÜGELNDEN KOLLEKTION FEIERN SARAH BURTON ALEXANDER MCQUEEN

83 Tiefe Kreidefarben, Rüschen, Transparenz Bluse: Escada, Hut und Rock: Dsquared2, Höschen: Marni, Schuhe: Mulberry

84 Shorts, Fransen, Tanktop Jacke und Ohrringe: Altuzarra. Top: Salvatore Ferragamo. Fransenweste: Jil Sander. Shorts: Diesel Black Gold. Gürtel: Tory Burch. Stiefel: Maison Margiela Kunstdrucke, Bleistiftrock, Multiple Bags Total Look: Calvin Klein Stickereien, Streifen, Transparenz Shirt und Top: Dries Van Noten. Shorts und Tasche: Tod s, Schuhe: Acne 8 4 Slip Dress, Blumenmuster, Lila Kleid: Michael Kors Collection. Um die Hüfte gewickelter Mantel: Max Mara. Choker: Kenzo. Clutch: Jimmy Choo. Strümpfe: Miu Miu. Schuhe: Santoni

85 Disco, Pailletten, Cinderella Shoes Body, Jacke und Schuhe: Gucci. Pailletten-Weste: Agnona. Tasche: Chanel

86 White suits, Statement Strohhut, Plastik Haarband, Tanktop und Höschen: Miu Miu. Jumpsuit: Ralph Lauren. Schuhe: Jimmy Choo. Hut: Vintage

87 Dark Denim Sets, betonte Schultern Jacke als Kragen: Longchamp. Jacke und Hose: Versace. Schuhe: Salvatore Ferragamo. Ohrringe: Messika

88 Rüschen, sichtbare Wäsche, Bauchtaschen Total Look: Dolce & Gabbana

89 Plastik,Haargummi, Overknee Boots Top und Rock: Alexandre Vauthier. Gürtel mit Mini Tasche: Versace. Mantel, Stiefel und Ohrringe: Chanel. Scrunchie Haarband: &Other Stories. Plastiktasche mit Portemonnaie: Céline ICH ERKLÄRE MEINE ENTWÜRFE NICHT. ICH BIN KEIN PHILOSOPH, DER NOTIZEN AUF DIE SITZE LEGT. SCHAUEN SIE ES AN: SIE SEHEN, WAS SIE WOLLEN K ARL LAGERFELD CHANEL

90

91 Streifen, Print Clash, extreme Schulter Jacke: Fendi. Korsetttop mit Mustermix: Marni. Darunter: blau-schwarzes Streifentop: Diesel Black Gold. Streifentop: Boss

92 MESSAGE IN A ROOM D er Januar ist selbst in Mailand unfreundlich-neblig, darauf kann man sich verlassen. Doch ändert sich einiges: Prada lud zur Männerschau in einen Industriebau im Südosten der Stadt um die Ecke der Fondazione Prada, jenes imposanten Ausstellungskomplexes mit goldenem Turm und Kantine, die der Regisseur Wes Anderson eingerichtet hat. Jeder wusste, auch wenn es offiziell nicht bestätigt wurde: Es handelte sich um die Lagerhallen der Kunstsammlung. In den raumhohen Regalen standen Kisten, die mit putzigen Aufklebern (Hasen, Dinosaurier, Fantasielogos) geschmückt waren. Das Publikum ahnte, dass die Kollektion etwas besonderes sein würde, und das war sie dann auch: ein hochintelligenter, beidhändiger Griff ins Archiv. Die andere Erkenntnis an diesem Abend war, wie konsequent das Modeunternehmen mit der Inszenierung seiner Kollektionen vorgeht. Während die Konkurrenz allzu häufig mal die Location wechselt, ist es bei Prada seit vielen Jahren das Gleiche. Eine zum Firmensitz gehörige Halle in der Via Fogazzaro, eine nur ganz verhalten schwungvolle, karge Betonkonstruktion, die jedes Mal von dem Stararchitekten Rem Koolhaas völlig neu inszeniert wird. Für die Präsentation der aktuellen Sommermode, die auf den nächsten Seiten zu sehen ist, wurden die Zuschauerreihen ein wenig niedriger als der Laufsteg selbst installiert, sodass man zur Mode und der umgebenden Architektur aufschauen musste. An den Wänden waren großformatige Comiczeichnungen von acht Künstlerinnen, die wiederum Frauen als Superheldinnen zeigten. Einige dieser Zeichnungen finden sich auch auf den Kleidern wieder. Der Effekt war selbst nach der Show noch überwältigend: Als wandle man als Akteur/in durch eine riesige Graphic Novel. Nebenbei und man darf davon ausgehen, dass dieser Effekt beabsichtigt war bildeten die Zeichnungen den idealen Hintergrund für Selfies und Social-Media-Aktivitäten. Dies war nur die jüngste in einer langen Reihe von Rauminszenierungen. Es gab die Halle schon als Wohnzimmer, als Showroom für die Möbelkollektion, die Koolhaas für den Hersteller Knoll entwarf, mit Kolonnaden versehen wie eine Renaissancestadt. Stets geht es dabei um mehr als nur darum, eine Kulisse zu schaffen, vor der Mode gut aussieht. Wie für eine Ausstellung werden Räume geschaffen, die im Zusammenhang stehen mit den Diskursen, die den niederländischen Architekten und seine Büros OMA und AMO seit Jahrzehnten beschäftigen: Wie wirkt sich der Bau auf die Bewegungen und Emotionen der Menschen aus? Ist jede Architektur eine Bühne und wenn ja: Wer sind die Akteure? Und vor allem: Wie gelingt Schönheit, die nicht schön sein will? Ein besonders markantes Beispiel war die Konstruktion für die Sommerkollektionen Aus verzinktem Gitterrost gebaute Rampen zogen sich zweimal durch die ganze Länge des Raumes, im Hintergrund wurde ein Film des Regisseurs David O. Russell ( American Hustle ) projiziert. Das an Baugerüste oder Fluchttreppen erinnernde Material wurde mit geometrischer Strenge eingesetzt. So entstand die für Koolhaas typische Spannung zwischen Banalität und Erhabenheit und eine unbestreitbare Eleganz. Davon abgesehen passte der Look zu der knallbunten Techno-Wander- Kollektion, die Miuccia Prada mit der Flüchtlingskrise in Zusammenhang stellt, aber ebenso gut eine überarbeitete Version des Rave- Looks der Neunziger sein konnte. In seinem Buch Delirious New York von 1978 schreibt Rem Koolhaas über die Architektur dieser Stadt und wie sich ökonomischer Wandel und kulturelle Phänomene in ihr spiegeln. Besonders bemerkenswert sind die Passagen über die New Yorker Radio City Music Hall und den Downtown Athletic Club, der den amerikanischen Mann gegen den Verfall des Erwachsenseins schützt. Heute wirken derlei Gedanken fast alltäglich. Damals aber war Koolhaas ein Pionier, weil er in vermeintlich schnöden Nutzbauten dem Konzertsaal, dem Gym die Zeichen der Zeit abgelesen hat. In der Prada-Halle geht er umgekehrt vor: Jede seiner Installationen spricht davon, dass in der Mode nicht nur Fasern verarbeitet sind, sondern auch Ideen und Weltsicht. Adriano Sack Seit 2003 gestaltet der Architekt Rem Koolhaas die große Halle im Mailänder Hauptquartier von Prada, wo das Modeunternehmen seine neuen Kollektionen zeigt. Und jedes Mal ist es ein intelligentes Spiel mit Raum, Architektur und dem Wesen von Mode und ihren Betrachtern. Wir haben dort jetzt mal fotografiert Rems Wunderkammer Fotografin: Lydia Gorges c/o Kathrin Hohberg; Styling: Daniel Sartore; Model: Matilde Rastelli c/o Model Management; Casting: Dominik Wimmer; Make-up: Claudia Marchetti c/o Green Apple Italy; Haare: Giuseppe Lorusso c/o Closeupmilano.it; Foto-Assistenz: Mattia Pasin c/o Django Management Milano Was ein Raum alles sein kann: Unter anderem eine Galerie für Comic- Superheldinnen, Showroom für eine Möbelkollektion und futuristischer Parcours mit Rampen aus verzinkten Gitterrosten 9 2 COURTESY OF PRADA (3)

93 Ärmelloser Mantel aus Baumwolle mit nietenbesetzten Schultern und Perlenverzierungen an der Brust. Asymmetrisches Top aus Shetland-Wolle. Slingbacks mit Schleife aus rotem Lackleder

94 TARPÉ MILLS ZUM BEISPIEL SCHUF DIE ERSTE WEIBLICHE SUPERHELDIN, MISS FURY. DURCH COMICS KANN MAN WICHTIGE BOTSCHAFTEN LEICHTFÜSSIG VERBREITEN M IUCCIA PRADA Im Innenhof des Prada-Hauptquartiers in der Mailänder Via Fogazzaro: Matilde im Top aus Lamé. Kleid aus Baumwoll-Jersey mit gerafftem Unterteil aus bedruckter Seide. Socken aus Nylon. Slingbacks überzogen mit bedruckter Baumwolle und Schleife Mantel aus Moleskin-Baumwolle. Knielanges Jersey-Kleid mit einem weißen Kaschmir-Pulli darüber und Sneaker mit Logo-Sohle 94

95 9 5

96 Jacke aus Nappaleder mit Nietenbesatz an den Schultern und Comic-Print an der Brust Bedruckter Mantel aus Baumwolle, darunter ein Popeline-Shirt mit Kragen in Leo-Print, Strümpfe aus Nylon und Schuhe aus Kalbsleder Hose aus Denim. Mantel aus Gabardine, Popeline-Shirt, weißer Gürtel und Slingbacks aus Kalbsleder mit Nieten 9 6

97

98 DEUTSCHER STIL Das Bild, das der Beamer auf die Wand projiziert, ist so groß wie zwei Billardtische und zeigt eine schöne junge Frau in einem pinkfarbenen Angorakleid, die durch eine Glasfront auf den Rosa- Luxemburg-Platz in Berlin-Mitte blickt. In der Wohnung schräg unter ihr posiert ein Model vor einem Fotografen. Plötzlich schaut er hinauf zu der Frau im Angorakleid, er weiß, dass sie ihn beobachtet. Eine Szene aus dem Trailer zu Paused by, einer Reihe von fünf atmosphärischen Kurzfilmen. Wim Wenders drückt in seinem Berliner Loft auf die Fernbedienung. Er hat die Filme für das Modehaus Jil Sander inszeniert Werbung für die neue Frühjahrskollektion. Jeden Monat wird eine Episode auf der Homepage des Hauses veröffentlicht, die dritte am 18. Februar. Mode und Film reichen sich die Hand dieses Mal mit zwei großen Figuren aus Deutschland. Spaßbetonte Haikus Zwei große deutsche Namen treffen aufeinander: Der Filmemacher Wim Wenders inszeniert in kurzen Filmen die Mode von Jil Sander. Ein guter Anlass für Julia Siepmann mit dem Regisseur über Mode, Film und seine Heimat zu sprechen Herr Wenders, das pinkfarbene Kleid an der dunkelhaarigen jungen Frau kommt mir irgendwie bekannt vor... Mir auch (lacht). Das,Paris, Texas -Gedächtnis-Kleid haben die Designer extra in die aktuelle Jil-Sander-Kollektion aufgenommen. Etwas sehr Ähnliches trug Nastassja Kinski ja in der Peepshow-Szene. Das hatte unsere Kostümbildnerin allerdings erst am Vorabend des Drehs auf einem Flohmarkt der Heilsarmee gefunden. 9 8 Mehr als Spots: Paused By heißen die Kurzfilme, die Wim Wenders für Jil Sander gedreht hat Ist Ihnen die Marke Jil Sander vertraut? Ja. Mit dem Film Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten, den ich Ende der 80er- Jahre über Yohji Yamamoto gemacht habe, fing ich an, mich überhaupt für Mode zu interessieren. Er ließ mich meine Vorurteile revidieren. Durch die Auseinandersetzung mit dem, was Mode mit uns macht und wie sie unser Gefühl zu uns selbst, ja, sogar unsere Begriffe von Identität beeinflusst, habe ich mich dann auch nach anderen Designern umgeschaut. Dabei ist mir vor allem Jil Sander aufgefallen. JIL SANDER (6)

99 GIAN MARCO CASTELBERG/13 PHOTO Die Entwürfe stehen damals wie heute für eine eher strenge Mode. Trifft das Ihren persönlichen Geschmack? Strenge ist da auch drin, ja, aber meines Erachtens vor allem eine große Klarheit und Einfachheit und das ist ja bekanntlich das Schwerste. Ich fand, dass Frauen, von Jil Sander angezogen, nicht unbedingt Männlichkeit oder Strenge ausstrahlten, sondern vor allem Gelassenheit, Kompetenz, Zuversicht. Für mich war das neue Frauenbild, das Jil Sander damals ganz stark mit beeinflusst hat, durchaus ein bisschen utopisch. Es hat die Frauen ganz selbstverständlich, völlig unpathetisch und ohne große kämpferische Pose gleichberechtigt dastehen lassen. In dem Sinne fand ich diese Sachen überaus menschenfreundlich und hilfreich, abgesehen davon, dass sie elegant waren. Yamamoto und Sander standen mit ihrer Persönlichkeit hinter ihren Marken. Heute verpflichten die Label alle paar Saisons neue Chefdesigner. Wie finden Sie das? Ich finde es ein bisschen schade, dass der Name jetzt zunehmend zum Branding wird. Trotzdem kann der Markenname immer noch für dieselben Qualitäten stehen, was ja im Falle von Jil Sander deutlich ist. Da ist eine große Kontinuität geblieben beziehungsweise durch die Arbeit von Luke und Lucie Meier wieder hineingekommen. Wie war die Zusammenarbeit mit den beiden neuen Kreativdirektoren? Super. Sie haben sich sehr zurückgenommen und eigentlich nur bei der Wahl der Kostüme eingebracht. Und in Paper Plane spielen beide auch mit. Der Trailer und die ersten drei Episoden von Paused by wirken flüchtig und geheimnisvoll, ein wenig wie ein Teaser für eine neue Krimiserie hatten Sie eine komplette Geschichte im Hinterkopf? Die ganze Geschichte wäre ziemlich verzwickt und ein richtiges Puzzlespiel. Die Idee war in der Tat, so etwas wie einen Trailer zu einem Film zu machen, den es gar nicht gibt. Als ob die Bilder nur herausgepickt wären aus einer größeren Geschichte mit mehreren Handlungssträngen. Der Stil der Einstellungen, das Casting und auch die Filmmusik sollten nach richtigem Kino aussehen. Nach einem Film, den ich sofort und gerne weiterdrehen würde. Was hat Sie zu der kurzen, aber sehr poetischen Form inspiriert? Ich finde kurze Formen toll! Dass ich lang kann, muss ich mir nicht mehr beweisen (kichert). Die kurzen Formen sind eine völlig andere Herausforderung, wesentlich spaßbetonter. Diese kleinen Filme für Jil Sander sind wie Haikus, und wie in diesen japanischen Kurzgedichten gibt es in unseren Filmen enorm viel Assoziations- und Interpretationsmöglichkeiten. Warum haben Sie als Ort Berlin, insbesondere Mitte, und nicht Hamburg, die Geburtsstätte der Marke Jil Sander, gewählt? Fünf Filme an zwei Drehtagen zu machen war die Grundbedingung. Nicht einfach. Die fünf Filme für Jil Sander waren geradezu ein Schlaraffenland: Ich war nämlich a priori nicht zeitlich begrenzt, die durften jeder für sich so lang sein, wie ich das wollte solange ich in zwei Tagen alles abdrehen konnte. Einige der Filme dauern deutlich über eine Minute, und das ist in der Werbung geradezu episch. Dieses Format, was wir hier neu erfunden haben, ging von Orten aus, nicht von Storys. Die fünf Orte habe ich selbst ausgesucht, und dann habe ich mir die Storys ausgedacht, die alle miteinander auf mysteriöse Weise verzahnt sind. Das Schöne war: Ich konnte mir dabei eine gewisse Willkür erlauben. Es musste ja hinterher nicht unbedingt alles erklärbar sein. Gut, das hätten wir auch in Hamburg drehen können, aber das wäre logistisch schwieriger gewesen, und außerdem kenne ich mich da nicht so gut aus. In Berlin kenne ich meine Pappenheimer. Die Kleidungsstücke wirken in der rauen Neon-Atmosphäre von Mitte sehr stilvoll und passen überraschend gut dort hin. Leider sieht man so chic gekleidete Menschen hier im Straßenbild eher selten. Warum hinken die Deutschen, was Geschmack und Stilsicherheit angeht, immer noch hinterher? Gute Frage. Für die Menschen in den großen Städten in Italien und Frankreich, auch in London scheint Aussehen und Kleidung wichtiger zu sein als für die Deutschen. Warum? Da müsste man weit ausholen. Für mich war es schon ein Schock, als ich eines Tages in mein Büro komme das ist jetzt 20 Jahre her und alle kichern, bis ich schließlich aufgeklärt werde: Jil Sander, also sie selbst, hatte mich soeben in ihre Liste der bestgekleideten Männer aufgenommen, und das sogar ziemlich weit oben. Im Büro haben sie sich beeumelt, und ich wusste erst auch nicht, wie ich damit umgehen sollte. Darüber freuen, oder war das eher peinlich? Ich habe dann entschieden, dass ich damit leben könnte und dass es sicherlich mit meiner Freundschaft zu Yohji zu tun hatte und mit meiner relativ neuen Lust daran, tatsächlich so angezogen zu sein, wie ich mich fühle, und nicht nur funktionell. Und genau das, mit seiner Kleidung auch ein gewisses Lustgefühl zu empfinden und auszudrücken, das geht den Deutschen ein wenig ab. Hier wird das gleich als narzisstisch angesehen. Oder eitel. Auch Ihr Name hat auf der Welt eine enorme Strahlkraft, die zugleich für Deutschland steht. Gibt es etwas, dass Sie an Ihrer Arbeit als deutsch empfinden? Haben Sie auch einfachere Fragen? Ich wollte nie deutsch sein. Ich wollte schon als Kind immer weg. Schließlich bin ich bei der erstbesten Gelegenheit nach Amerika entfleucht. Das war abenteuerlich, da zu leben und zu denken, jetzt könnte ich ein Amerikaner werden. Pustekuchen. Das hatte ich nicht in mir. Ich habe erst da, in der Fremde, verstanden, dass ich im tiefsten Inneren ein Deutscher war, und habe gelernt, das nicht mehr als einen Makel zu sehen, sondern zu akzeptieren. Das war ich! Und das hatte auch was für sich. Ein hoffnungsloser Romantiker zu sein, so was kann zum Beispiel nur ein Deutscher von sich behaupten. Was bedeutet denn Heimat für Sie? deutschen Sprache, auch wenn ich mich völlig in Englisch oder Französisch und bedingt noch in Spanisch und Italienisch ausdrücken kann. Aber mein Denken ist von der deutschen Grammatik geprägt und von all dem, was mich geformt hat, als ich ein Kind und ein Junge war. Das hinter mir zu lassen, habe ich lange genug versucht, jetzt kann ich damit gut leben. Was sonst kann schon Heimat bedeuten, als seine eigene Geschichte zu akzeptieren! Und seine Sprache zu lieben! Und seinen Charakter? Pünktlich, zuverlässig und fleißig, das sagt man uns ja nach. Ich bin bekennender Workaholic, also fleißig lasse ich gern zu, auch zuverlässig, weil ich beides intus habe als Nachkriegskind. Aber mit der Pünktlichkeit hapert es. Da geht es mir wie der Deutschen Bahn. Kennen Sie Heimweh? Nach jeweils acht Jahren in den USA war das zweimal der Grund zurückzukommen. Hat Patriotismus in Ihrem Leben Platz? Das ist eine der unproduktivsten Regungen des menschlichen Geistes. Keine andere Emotion hat so viel Schaden angerichtet in der Menschheitsgeschichte. Was nicht heißt, dass ich mich nicht gern zu Deutschland bekenne. Ich finde zunehmend, dass wir in einem zivilisierten Land leben, was die Diskussionskultur angeht, auch den Umgang mit der Vergangenheit, mit ökologischen Fragen. Die Rückkehr des Nationalgefühls rundherum, in den meisten unserer Nachbarländer und vor allem auch in den USA, macht mir größten Kummer. Persönlicher Stil: die Uhr überm Ärmel. Regisseur Wim Wenders Sie sind in den 50er-Jahren in Düsseldorf aufgewachsen, was war denn in Ihrer Kindheit typisch deutsch? Der Rhein, den ich geliebt habe. Der Karneval, den ich gehasst habe. Die Besessenheit aller Erwachsenen, wieder etwas aufzubauen, wieder jemand zu sein. Man sieht Sie häufig mit dem Rad durch Berlin fahren. Warum leben Sie gerade dort? Es gibt für mich kaum eine Alternative. Berlin ist eine Weltstadt, aber hat sich eine Jugendlichkeit erhalten, hat Humor, hat eine Geschichte, die es nicht verbirgt, hat seine Wunden, auch seine Macken, und hat sich gerade noch einmal neu erfunden und ist immer noch dabei, das zu tun. Es ist schwer zu beschreiben, warum es Städte gibt, die einen auslaugen, und solche, die einem Energie geben. Berlin tut das. Haben Sie während einer Fußball-WM ein Fähnchen am Auto? Weder am Auto noch im Atem. Zuallererst die Sprache. Ich lebe in der 9 9

100 Ein Trench ist ein Trench ist ein Trench? Eben nicht! In diesem Frühjahr läuft der klassische Mantel mit all seinen kreativen Varianten zur Hochform auf NEUER KLASSIKER Beiger Evergreen, frisch wie nie CÉLINE GUCCI LOEWE MICHAEL KORS COLLECTION Y/PROJECT TORY BURCH ROBERTO CAVALLI ACTION PRESS (4); GETTY IMAGES (10); MONTAGE ICON; ZUSAMMENGESTELLT VON MIRA WIESINGER BURBERRY PRORSUM BOTTEGA VENETA

101

102 .

103

104 STILISTEN BEAUTY HIER KOMMEN UNSERE KOSMETIKEXPERTEN ZU WORT FARBSCHIMMER Kannst du den Frühling sehen? CHANEL Wenn es draußen so grau ist (laut Statistik hatten wir den lichtärmsten Januar seit 70 Jahren!), sollte es zumindest im Badezimmer krachen. Da kommen mir die neuen Produkte von Dior ganz recht. Die sechs Capture Youth -Produkte (fünf Seren und eine Creme) sind in pastellfarbenen Behältern untergebracht und mein Favorit sorgt für den besonderen Glow auf der Haut, von dem alle momentan sprechen. Schon weil die Sehnsucht danach im Februar besonders groß ist. Also: Morgens ein paar Tropfen des Glow Booster Serums mit etwas Creme mixen oder es gleich pur auftragen, das verhilft dem wintermüden, fahlen Teint zu ungeahnter Strahlkraft. Und dazu noch die Lip Glow -Pflegestifte, auch von Dior. Hah! Ein wenig skeptisch schauen die Models der Haute-Couture-Schau von Chanel noch. Doch immerhin hatte Karl Lagerfeld an diesem grauen Januarmorgen das Pariser Grand Palais in einen zauberhaften französischen Garten verwandeln lassen, mit plätscherndem Wasser, Kieswegen und Rankgittern voll blühender Rosen. Wir wollen das jetzt bitte auch wieder. Manuela Pförtner Inhaberin der Parfümerie Funcke in Borna S-O-S: Save our souls? Nö, save our skin passt in diesem Fall wohl besser. Clarins hat gleich sechs neue Primer, also das korrigierende Produkt, das man unter dem Make-up aufträgt, herausgebracht. Für jeden Makel gibt s jetzt ein Tübchen. Fehlende Leuchtkraft? Unregelmäßigkeiten? Spuren von Müdigkeit? Rötungen? Unschöne Pigmentflecken oder ein gelblich-fahler Teint? Hilfe kommt. Im Schlaf: Insbesondere in Schönheitsdingen können wir von den Asiaten lernen. Deren neuartige Texturen und Zutaten inspirierten Margaret de Heinrich de Omorovicza zu einer neuen Gel-Maske. Die Midnight Radiance Mask soll über Nacht mit Salicyl-Säure wirken, damit der Teint am Morgen hellwach ist. Den Schimmer haben: Auf die Gefahr hin, dass Sie das Wort, das folgt, nicht mehr lesen oder hören können: GLOW ist das ganz große Ding. Basta. Und gern auch am ganzen Körper. Darum hat die junge Berliner Kosmetikmarke Lovely Day Botanicals nun das Amber Glow - Körperelixir entwickelt. Ist limitiert und gibt s für alle Nicht- Berliner über lovelydaybotanicals.com Frühes Erwachen, statt Frühlingserwachen: Zu wenig geschlafen? Um zumindest wach auszusehen, bedarf es nicht mehr viel Arbeit. Legen Sie sich einfach die Ultra Pure Solutions Hybrid Second Skin Eye Mask Collagen von M2 Beauté auf die Augenringe, besprühen Sie die Pads mit der mitgelieferten Flüssigkeit und warten Sie während Sie den ersten Kaffee trinken ab. Wirkt Wunder! NEUGIERDE Seit ich mit meiner Parfümerie vor zwei Jahren innerhalb der Stadt umgezogen bin, habe ich mehr Platz für neue Marken und Produkte. Ich bin neugierig und folgte dem veganen Trend, der auch vor der Kosmetikbranche keinen Halt macht. Daher habe ich Annemarie Börlind ins Sortiment aufgenommen. Die Marke hat das 3 in 1-Gesichtsöl entwickelt, eine echte made im Schwarzwald -Innovation. Es hilft bei trockener Haut und enthält die neue Anti-Blue-Light-Technologie. Die soll die Haut vor den blauen Strahlen der Handys und Computerbildschirme schützen. Und sonst? Versprühen Sie mal La Mia Perla von La Perla. Herrlich blumig und auch irgendwie vegan 104 Sponge Bob, Sponge Bob: Falls Sie zur Spezies der singenden Langduscher zählen und sich dabei stundenlang einseifen, für die gibt s eine Neuheit: den Aloe-Vera-Seifen-Schwamm von Afterspa. Die Seife ist im Schwamm integriert und kann so nicht mehr aus den Fingern flutschen. Über niche-beauty.com Judith Gauls Inhaberin der Parfümerie Judith Gauls in Grevenbroich

105 ANZEIGE ELASTEN HAUTCouture NICHTS IST SCHÖNER ALS SCHÖNE HAUT. Dermatologen haben einen neuen Ansatz für strahlend schöne Haut entwickelt: Die Kollagen-Trinkkur ELASTEN (Apotheke) ermöglicht in den tieferen Hautschichten, was Cremes und Seren nicht leisten können. ELASTEN aktiviert die körpereigene Kollagenproduktion von innen auf natürliche Weise. Mit ELASTEN durchgeführte Studien* belegen die positiven Effekte am ganzen Körper: Weniger Falten Straffes Hautbild Mehr Hautfeuchtigkeit EXKLUSIV in der Apotheke * Institut Dermatest, 2017; Schlippe et al., Akt. Dermatol., QUIRIS Healthcare D Gütersloh EL_PAN_1217

106 Designer widmen sich heutzutage nicht mehr nur ihrer Mode, sondern auch der Schönheit. Falls Sie ein Stückchen Luxus auch im Badezimmer verspüren und versprühen mögen, hätten wir einige Neuheiten NOTE? GLÄNZEND In diesem Pumpspender von Givenchy verbirgt sich der innovative Sparkling Complex, der die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit und gleichermaßen Licht versorgt. Das High Moisturizing Luminescent Serum am besten vor der Tagespflege auftragen. Dann denkt die Haut, sie wär im Jacuzzi. GENDERLESS Auf Basis von L Homme Prada entwickelt Parfümeurin Daniela Andrier mit Miuccia Prada einen Männerduft L Eau, der auch olfaktorisch die Grenzen zwischen Maskulinem und Femininem auflöst. Auf Amber und Sandelholz stoßen fruchtige Noten wie roter Ingwer, Neroli, grüne Mandarine und Kardamom. Achtung: Es gibt auch eine Neuheit für die Prada-Frau. Gleichberechtigung muss sein! PSSSSSt! Die Neulinge IKONISCH Moschino-Fans aufgepasst! Wer Jeremy Scotts Kreationen liebt, erfreut sich an dem Duft So Real Cheap And Chic. Dafür entwarf er für Olivia (Sie wissen schon, die Freundin von Comic-Held Popeye) ein typisches Moschino-Outfit. Auch der Inhalt verspricht so einiges: Bitterorange, Pfingstrose, Eichenmoos und mehr Überraschungen. BLAUES WUNDER Einer Studie zufolge starren wir knapp sechs Stunden am Tag auf einen Bildschirm. Huch. Verwundert es also, dass die Augenpartie irgendwann schlapp macht und früher Fältchen zeigt? Das Blue Serum Eye von Chanel soll helfen. Es bedient sich an Aktivstoffen aus den blauen Zonen, Orte, an denen die Menschen aktiver und länger leben. Und wohl weniger verstrahlt. NICHTS IST UNMÖGLICH Inspiriert von den Frauen und den unterschiedlichsten Momenten auf der Crosby Street 10, kreiert der New Yorker Designer Derek Lam zehn Düfte. Ellipsis, eine Mischung aus Sandelholz und Jasmin, steht für den Anfang einer noch jungen, langen Nacht SONNE KOMMT SUPERSCHWÄMMCHEN GANZ IN WEISS Früher reichte es, eine kleine Prise Sun, Jil Sanders Kassenschlager, zu schnuppern, und schon fühlte man sich wie im Sommerurlaub. In der modernen Variante bietet das der neue Duft Sunlight von Jil Sander auch äußerlich. Der Glasflakon wurde wie ein Prisma konzipiert, sodass einfallendes Licht wie die Sonne auf dem Meer funkelt. Die zartrosa Substanz vollendet die Vorfreude auf den Sommer entwarf der Typograf A.M. Cassandre das Logo für YSL. In der Mode ist es verschwunden, aber die ikonischen Buchstaben zieren weiterhin die limitierte Edition Monogramm des Touche Éclat Le Cushion. Da lassen sich blöde Unebenheiten besonders elegant vertuschen. Weißer, klar, Moschus, Patschuli, Pfingstrose und einige Orangenblüten machen den neuen Duft von Elie Saab Le Parfum In White zu einem unvergesslichen Erlebnis. Funktioniert auch, wenn man nicht gerade heiratet. ZUSAMMENGESTELLT VON CAROLINE BÖRGER UND MARIE-LOUISE REHWOLDT

107 DUFTREISE Fünf auf einen Streich Der Parfümeurin Christine Nagel sind bei Hermès keine Grenzen gesetzt. Caroline Börger hat sie deswegen nach Marokko begleitet A Ankunft im brandneuen Terminal am Flughafen Marrakesch. Aus der Luft betrachtet, strahlten die Souks noch hellrot, zwar nicht von gleißender Sonne angestrahlt, aber immerhin. Die Ernüchterung landet mit. Es regnet. In der fiesen, rundum nieselnden Art. Salam aleikum. Eine junge Marokkanerin nimmt mich in Empfang und freut sich sehr. Weniger meinetwegen. Heute sei der erste Regentag seit fast sechs Monaten Trockenzeit, erzählt sie. Alle haben schon so lange für ihn gebetet. Dass die Gebete ausgerechnet erhört werden, wenn wir durchgefrorenen Mitteleuropäer für einen Mini- Aufenthalt anreisen, nennt man wohl Schicksal. Eingeladen hatte Hermès, etwas geheimnisvoll. Man würde nach Marrakesch reisen und eine Nacht in der Wüste verbringen. In einem Zelt. Glamping statt Camping. Man verzichtet dabei nicht auf den Komfort eines Hotelzimmers, hat aber das volle Outdoor-Erlebnis. Die Übernachtung wird aufgrund der Witterung abgesagt. Sicherheit gehe vor. Wir fahren stattdessen in einen Country- Club, der im grauen Nass etwas trist aussieht. Die Mitarbeiter haben sich Handtücher um Schulter und Kopf gelegt, die sie vor dem nicht enden wollenden Regen schützen sollen. Ich bekomme einen Schirm. Beim Betrachten der Vegetation kann ich akzeptieren, dass das Wasser von oben bitter notwendig ist. Dass die Franzosen mal kurz an einen exotischen wie luxuriösen Ort luden, war wohl überlegt. War es doch auch außergewöhnlich, dass Hausparfümeurin Christine Nagel gleich fünf neue Düfte für die Hermèssence-Reihe entwickelt hat. Denn das ist die Exklusiv-Linie des Hauses, dessen Grundmelodie Zurückhaltung ist wurde sie von Nagels Vorgänger Jean-Claude Ellena initiiert, sie steckt je nach Duft in andersfarbigen Lederhüllen und ist nur in den eigenen Boutiquen zu kaufen. Elf Düfte waren es bisher. Die 59-Jährige hat allerdings eine einfache Erklärung, weshalb sie zum Debüt gleich fünf Düfte drei Eaux de Toilette und zwei Parfümöle entworfen hat: Als ich anfing, an dem neuen Konzept zu arbeiten, wusste ich nicht, dass ich mehr als einen Duft finden würde. Und dann noch die beiden Öle. Aber wissen Sie, Hermèssence ist wie das Wort verrät die Quintessenz der Arbeit eines Parfümeurs. Ich kann mich kreativ austoben. Egal ob beim Thema, den Rohmaterialien oder beim Namen des Dufts. Können Sie sich vorstellen, was das bedeutet? Dieses heitere Gefühl beim Ausprobieren, zu wissen, dass man diese grenzenlose Freiheit hat? Das ist absolut einzigartig. Da kann die Kreativität schon mal überborden. Und schließlich hatte Ellena die Linie einst auch mit gleich sechs Düften gestartet. Fünf ist die Nummer der Balance, der Harmonie. Die Schweizerin gibt zu, dass sie fast zu viele Möglichkeiten gehabt hätte. Doch ich musste mich nicht entscheiden, da Hermès mir die Freiheit gegeben hat, alle fünf Düfte auf einmal herauszubringen. Eine Entwicklung, die man auf dem Parfümmarkt allerdings schon eine Weile beobachten kann. Mehr und mehr Häuser offerieren Parfüm-Kollektionen. Doch so wie man auch in modischen Dingen keinen Trends folgt, gilt das auch in der Kosmetiksparte des Familienunternehmens. Ob Duft-Kollektionen ein Trend sind? Ich kann nur für unser Haus sprechen. Und weder Hermès noch ich mögen das Wort Trend. Während Christine Nagel in ihrer heiteren, zugewandten Art erzählt, prasselt draußen der Regen auf die bunten Böden. Man fragt sich unweigerlich, was Marrakesch mit ihren Kreationen Cèdre Sambac, Agar Ébène, Myrrhe Églantine und den Ölen zu tun hat. Weder Marrakesch noch der Nahe Osten haben mich inspiriert, aber ich wollte zum Ursprung. Die Geschichte des Parfüms beginnt im Orient. Deswegen nun auch die Öle, die Basis von Parfüm. Ich wollte zu den Anfängen des Parfüms zurückkehren, als es noch zu heiligen und rituellen Zwecken verwendet wurde. Meist als Balsam. Bei Musc Pallida und Cardamusc, die in deutliche kleineren Flakons als die anderen Düfte verpackt sind, wählte die Hausparfümeurin Moschus als Grundlage und emanzipiert sich damit auch von ihrem berühmten Vorgänger und Vorbild. Zum ersten Mal bietet Hermès nun ein Parfümöl an. Damit lässt sich eine ganz eigene olfaktorische Signatur kreieren. Sagt s und nimmt zwei Tropfen, die sie sanft auf ihrem Unterarm verteilt. Ich tue es ihr gleich und sprühe gleich noch etwas vom neuen Cèdre Sambac darüber. Signatur heißt in diesem Fall nämlich mischen. Die Parfümeurin plaudert weiter. Das Know-how über Parfüm und die bedingungslose Liebe dazu ist ganz klar orientalisch. Und deshalb wollte ich gern in die Wüste, die überall hätte sein können. Das nackte Land symbolisiert für mich die Anfänge, die Wurzeln, ja, die Wiege aller Düfte. Ich schnuppere also noch einmal an den inzwischen vollgesprühten Unterarmen, nehme den samtigen, eleganten Mix auf, schließe die Augen und träume mich in den endlosen Sand. Ohne Regen versteht sich. HERMÈS, GETTY IMAGES; MONTAGE ICON 107

108 Extra-Firming Neu in Ihren YBPN-Parfümerien Neue Texturen, die Sie lieben werden! Die Texturen von Extra-Firming sind zugleich zart und umhüllend. Genießen Sie dieses sinnliche Erlebnis in Ihrer YBPN-Parfümerie! Unsere Beauty Experten präsentieren Ihnen gerne die 5 Texturen der neuen Extra-Firming Pfl egelinie. Freuen Sie sich auf die individuelle Beratung der Beauty Experten in Ihren YBPN-Parfümerien. #meinschoenstesich

109 Festigkeit, die Antriebsfeder jugendlicher Haut. Neu Extra-Firming Jour & Nuit Festigt, strafft, mildert Falten. Multi-Régénérante heißt jetzt Extra-Firming: Mit 40, verleihen Sie Ihrer Haut neue Spannkraft. Eine Innovation der Laboratoires Clarins, die neue Extra-Firming Pflegelinie reaktiviert die Festigkeit an der Quelle dank Känguru-Blumen-Extrakt. Ihre Haut stärkt von innen heraus die Antriebsfeder ihrer Jugendlichkeit. Extra-Firming: mehr als 8 Pflanzenextrakte pflegen Ihre Haut glatter fester strahlend schön Extrakt der australischen Känguru-Blume 89 % DER FRAUEN EMPFINDEN IHRE HAUT ALS FESTER. * *Zufriedenheitstest Tages- und Nachtcremes für jeden Hauttyp 107 Frauen 14 Tage Zustimmung in %.

110 Die Farbe des Winters ist Gelb. Gelb wie die Wintersonne und die Straßenbeleuchtung vor dem Badrutt s Palace, Gelb wie vitaminreiche Zutaten Kitchen-Party: Kochen zwischen den Gästen und Gäste zwischen den Köchen. Unten: Ray Adriansyah, Starkoch aus Bali Jubel, Fotos, Fun: Dominique Crenn im Mittelpunkt Konzentriert: Vor der Kitchen-Party heißt es für Reto Mathis noch zu organisieren Aufstellung zum Gruppenfoto in der Halle vom Badrutt s Palace

111 AUF DEM TELLER Abschmeckmarathon Wenn Reto Mathis zum Gourmetfestival nach St. Moritz lädt, dann kommen die Kollegen aus den besten Küchen zusammen. Barbara Krämer (Text) und Massimo Rodari (Fotos) haben in viele Töpfe geschaut und kehren inspiriert an den eigenen Herd zurück Die Sonne scheint gleißend durch die Fenster der Konditorei Hanselmann, schon beim Morgenkaffee hört man am Nachbartisch von dem großen Ereignis: Der Reto ist ein Freund von mir. Er hat gerade die weltbesten Köche bei sich auf der Hütte. Er kennt sie alle und holt sie hierher nach St. Moritz. Gemeint ist Reto Mathis, gemeint ist das Gourmetfestival, das in diesem Jahr zum 25. Mal hier stattfindet. Zehn Sterne-Köche treffen sich, zeigen, wie sie arbeiten, und inspirieren in den neun Spitzenhotels des Oberengadins in St. Moritz, Pontresina, Champfèr und Sils Maria. Es beginnt mit einem Dinner im Grandhotel Kulm für rund 80 Gäste und es folgen acht weitere Tage und Nächte: Hunderte Gäste schlemmen sich durch Hotelküchen, probieren Weine, Käse, Schokolade. Der Schlusspunkt ist das Dinner im Grandhotel Suvretta House Gourmets sollen in den vergangenen 24 Jahren gekommen sein. Die Zusammenfassung des Tischnachbarn in der Konditorei mag einfach wirken, trifft aber den Punkt: Dem Engagement von Reto Mathis ist es zu verdanken, dass es bei diesem Treffen wirklich freundschaftlich und persönlich zugeht. Zum Auftakt begrüßt er auf seiner Hütte CheCha jeden persönlich. Aufgeregt wirkt er dabei, hier ist kein abgebrühter Küchenkrieger am Werk, sondern jemand, der sich wirklich auf neue Impulse freut. Fünf seiner Kollegen kochen gleich auf der Hütte. Alles läuft entspannt: Nach getaner Arbeit tauscht man sich auf der sonnigen Terrasse aus. Die Kälte lässt den Atem in Wölkchen aufsteigen, ein schönes Vorglühen oben auf der Chantarella. Um 22 Uhr beginnt die Küchenparty, zunächst heißt es warten. Erst einmal durch einen schwarzen Gang in den King s Club, erst einmal einen frischen Cocktail, erst einmal die weiße Schürze anlegen. Durch einen nackten Flur gelangt man schließlich ganz banal in die Küche des Badrutt s Palace. Und nun ist nichts mehr banal, niemand ist mehr ruhig hier in der Enge der Zeilen, gelöst von Champagner und Wein. Gelächter und Stimmengewirr mischen sich mit der Musik aus den Boxen, live spielt dazu ein Saxofon; Neon, das gleißende Licht, macht alles deutlich und ist einladend zugleich. Die Sinne haben schwer zu tun. Jeder Koch hat seinen eigenen Abschnitt, in dem schon etliche kleine weiße Teller parat stehen. Die Gäste drängeln sich, beobachten, fragen. Konzentration am Dem zarten Fisch wird durch die Gelbwurz Herd: Mit einer Pinzette wird noch abschließend Blattgold auf kleine Pastetentürmchen drapiert, sie symbolisieren das Wahrzeichen des Badrutt s Palace. Muss man können. Die Kunst der Sterneküche wird nahbar, wenn man die riesigen Herdplatten passiert. Deren Hitze ist so stark, dass man nur noch weiter will. Das hat etwas Bodenständiges, Körperliches, man spürt förmlich die Leidenschaft und Disziplin der Leute am Herd. Wer setzt sich so etwas freiwillig ein noch ein ganz überraschendes Aroma hinzugefügt und zudem knuspert es ganz leicht, ganz fein. Aus der Hitze und Enge geht es weiter in einen in leichtem Gelb gekachelten Raum mit Aquarien. Die Fischküche ist merklich kühler. Just one bite... Dominique Crenn aus San Francisco bietet lachend ihre kleinen Kaviarkreationen. Just one bite und das Törtchen mit geräuchertem Kaviar an Kojicreme ist im Mund verschwunden. Oh that s fantastic, delicious, tönt es. Berufsleben lang aus? Inzwischen sind auch die Köche der Die Köstlichkeiten brauchen viel Kreativität doch die kann nur entstehen, wenn man um das Handwerk und die Schätze der Natur weiß. Sterneküche bedeutet Aufwand, Logistik. Und hier und jetzt bedeutet es konkret, die frischesten Zutaten auf die 1800 Meter gelegene Hochebene zu schaffen. Dabei ist alles so weit weg von den Meeren und Wiesen, von denen sich die besten ihres Fachs inspirieren lassen. In den Wintermonaten verstecken sich Kräuter unter meterhohen Schneeschichten, die Fische tief in den zugefrorenen Seen. Es bedeutet auch, dass sich zehn Gastköche und ebenso viele Heimköche der Partnerhotels auf engstem Raum perfekt abstimmen müssen. Bei aller Konkurrenz ohne ein gutes Miteinander wäre das unmöglich. In der Küche des Badrutt s läuft es genauso: 2-Sterne-Koch Jörg Sackmann aus dem Restaurant Schlossberg in Baiersbronn präsentiert zusammen mit seinem Sohn Nico seine Gerichte, nur einen Meter weiter steht der niederländische 3-Sterne-Koch Jacob-Jan Fleischposten zum Fisch übergelaufen und feiern mit. Die Anspannung der ersten Minuten löst sich, es ist der Moment, für den Köche auf der ganzen Welt arbeiten: Hat alles geklappt, keiner meckert, wir haben sauber abgeliefert. Wie von Zauberhand wird Wein und Wasser gereicht, abgeräumt, kein Glas, kein Teller bleibt nur eine Sekunde, das weiße Porzellan befindet sich schon im Abwasch. Der Gast notiert ein kleines Wunder: Kein einziger Fleck auf der weißen Schürze, kein einziger Fettfleck auf der Abendrobe. Doch die Zeit rennt, es ist Mitternacht, noch einmal wollen alle mehr. Hat man bisher San Francisco, Bangkok, Singapur, die Niederlande, den Schwarzwald passiert, führt der kulinarische Weg schließlich zurück in die Schweiz. Die Heimat so vieler süßer Versuchungen, bei denen jeder Widerstand zwecklos ist. Zum Abschluss locken feine Schokoladenkreationen des Pâtissiers des Badrutt s Palace Stefan Gerber. Am nächsten Morgen weiße Stille. Die Bil- Boerma vom Restaurants De der des Abends kehren immer wieder Leest. Doch wir ziehen weiter. Probieren Sie unbedingt die Spareribs, rät Reto Mathis. Spareribs? Vermutlich meint er Babi Guling, eine indonesische Spezialität. In unserer europäischen Wahrnehmung sind das also Spareribs? Nein, nicht ganz. Viel raffinierter. Das Ferkel ist noch gut zu erkennen. Eelke Plasmeijer und Ray Adriansyah aus Bali verarbeiten in ihrem Gericht alles von dem kleinen Schwein. Das entspricht dem nachhaltigen Ansatz, den inzwischen alle hier vertreten. Erinnerungen werden wach an die Garküchen Asiens, ihre Düfte und Aromen. Szenen der Küche, der Köche, untermalt vom warmen Ton des Saxofons. Es schneit, es ist kalt, die Erinnerung ist glasklar. Der Schnee kühlt die Sinne. So läuft man an diesem unwirtlichen Tag durch den Ort. Von dort aus machen sich Unerschrockene in ihren Oldtimern auf den Weg Richtung Cortina d Ampezzo in Italien. Mit Schneeketten um die riesigen Winterreifen ausgestattet, so mancher allerdings im Boliden aus den 30er-Jahren ohne Dach und Heizung. Und man merkt: Da ist sie wieder, diese Leidenschaft für das Besondere, da ist es wieder, dieses typische St. Moritz. Mit Bildern und Assoziationen arbeitet Die Stars des Abends: Dominique Crenn ( Atelier auch die Sterneköchin Tanja Grandits aus Crenn, San Francisco), Tanja Grandits ( Stucki, dem Basler Restaurant Stucki. Basel), Ana Roš ( Hiša Franko, Kobarid), Jacob-Jan Ihre Inspiration sind Farben. In St. Moritz Boerma ( De Leest, Vaassen), Syrco Bakker ( Pure C, Cadzand), Julien Royer ( Odette, Singapur), Ian ist der Winter für sie gelb: Die Farbe der Zitrone mit starkem Vitamin C. Sie arbeitet Plasmeijer und Ray Adriansyah ( Locavore, Bali), Jörg Kittichai ( Issaya Siamese Club, Bangkok), Eelke mit Zander, Zitrone, Fenchel und Gelbwurz. Sackmann ( Restaurant Schlossberg, Baiersbronn) 111

112 SONNTAG, 18. FEBRUAR 2018 Global Diary ERINNERN SIE SICH? AN DIE ZEIT, ALS MAN STATT WHATSAPP UND NOCH KARTEN VON FREMDEN ORTEN SCHRIEB? WIR TUN ES NOCH IMMER. ILLUSTRIERT VON TIM DINTER Nobu Hotel Shoreditch Nobu Hotel Shoreditch LONDON Dass das Restaurant im Nobu Hotel Shoreditch im zweiten Untergeschoss liegt, passt. Schließlich liegen die Wurzeln der derzeit weltweit expandierenden Nobu-Hotelgruppe in der Gastronomie. In den frühen 90er-Jahren eröffnete der japanische Chef Nobuyuki Matsuhisa zusammen mit Schauspieler Robert De Niro das erste Nobu-Restaurant in New York fortan die coolste Adresse, um das damals noch relativ exotische Sushi auf qualitativ hohem Niveau und Preis, dafür mit kostenlosem sozialem Unterhaltungswert zu genießen. In Shoreditch, dem Stadtteil im Osten Londons, der als kreative, geschäftstüchtige Enklave gilt und an das Bankenviertel grenzt, geht dieses Konzept weiterhin auf. An den Tischen tummeln sich Geschäftsleute, Paare auf Dates und ganze Freundeskreise, die bei jedem Gang verzückt das Handy ziehen, um alles zu dokumentieren. Und während in den umliegenden Restaurants die geschmacklichen Unterschiede zwischen einer Pastinake und einer Petersilienwurzel herausgearbeitet werden, kommen hier Fans der Geschmacksrichtung Umami voll auf ihre Kosten. Fast schon lüstern stürzt man sich auf Sushi, Sashimi, Hummer und scharf angebratenes Fleisch. Um danach in einem der komfortablen und japanisch aufgeräumten Zimmer wieder zur Besinnung zu kommen. 150 Zimmer hat das Haus, darunter sieben Suiten mit eigenem Balkon und hellen Badezimmern mit einem schrägen großen Fenster über der Badewanne. Dort möchte man liegen, wenn das Londoner Regenwetter alles gibt. Viele Naturmaterialien, vornehmlich Holz und verschiedene Gesteinsarten, wurden im Four Seasons Megève Haus verbaut. Es dominieren Naturtöne in Weiß und Braun, Akzente werden durch die goldenen Waschbecken gesetzt. Die großen Panoramafenster werden nachts mit einer handbemalten, marmorierten Leinwand vollkommen abgedunkelt. Dann fühlt man sich wie in einer sehr aufgeräumten, großzügigen Bento-Box, in der alles seinen Platz hat vor allem der Gast. Bei so viel Klarheit lässt es sich in den Zimmern zudem wunderbar arbeiten. Ein kleines Sofa bietet sich dazu an, aber der Magnet des Raumes ist das Bett mit knisternder Wäsche und genau der richtigen Haptik aus fluffig und hart. Aufgebockt mit mehreren Kissen im Rücken hat man alles im Blick auch die fleißigen Bienen in den Büros auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Am nächsten Morgen geht es wieder runter in den Bauch des Hotels. Das Frühstück im Nobu hält, was das Abendessen verspricht: Das kontinentale und englische Breakfast werden hier mit einer asiatischen Note aufgepeppt. Es ist feiner und geschmacksintensiver. Wer es konsequent mag, bestellt gleich ein japanisches Frühstück mit Fisch und Misosuppe. Derartig gestärkt, kann einem die Rushhour draußen nichts mehr anhaben. Heike Blümner swingte von dort aus in den Tag Nobu Hotel Shoreditch 112 MEGÈVE Fällt einem auf Anhieb Megève ein, wenn es um Nobel-Skiorte geht? Eher nicht. Dabei handelt es sich bei diesem Chalet-Dorf wohlmöglich um das einzige in den Alpen, das den Beinamen tatsächlich verdient. Denn Megève im französischen Haute-Savoie wurde vor knapp hundert Jahren von Noémie de Rothschild gegründet. Stück für Stück nach den Maßstäben der Baronesse angelegt, entpuppte sich ein im Wesen glamouröses, in der Architektur indes romantisches Skiresort. Es galt als liebliche Antwort auf die Protzpaläste in St. Moritz. Daran hat sich bis heute nichts Four Seasons Megève Gucci Garden Gucci Garden geändert. Die Edmond-de-Rothschild-Gruppe gibt noch immer den Ton an. Ihre neueste Errungenschaft ist das luxuriöse Four Seasons Megève, eine 100-Millionen- Euro-Investition mit 41 Zimmern und 14 Suiten. Die vier verbundenen Chalets aus Holz und Naturstein passen sich dezent in die Landschaft ein. Doch ein Schritt hinein und man steht wieder in einer anderen Welt. Jedes Element in den Salons und Restaurants wurde harmonisch platziert und ist von erlesener Qualität. Was immer das Augenmerk auf sich zieht, stammt aus der Hand von Kunstschaffenden, die Ariane de Rothschild persönlich engagiert hatte. Der Tresen der Rezeption: ein Werk von Glasgraveur Gilles Chabrier. Der illuminierte Glasblock scheint von einem Gletscher abgebrochen zu sein. Glasbläser Jeremy Maxwell schuf die Wolken. Damit sind die Pendelleuchten mit poetischer Note gemeint. Sie hängen in der Bar Edmond und im 2-Sterne-Restaurant Le Verblüffend, dass für die 120 Gemälde im Haus ein einziger Künstler Hand anlegte Thierry Bruet. Denn mal verharrt man vor barockem Porträt, mal vor einer chinesischen Tuschezeichnung oder begeistert sich an einer abstrakten Malerei. In holzverbrämten Fluren lauern weitere Eyecatcher. Erinnerungen flackern dabei auf. An Reisen nach Fernost und Afrika. Die Wände sind nämlich mit Kunsthandwerk aus Privatsammlungen der Baronin geschmückt: antike Teedosen, indonesische Ikats, afrikanischer Stammesschmuck. Irgendwie wirkt das Ganze dennoch nicht museal. Was vielleicht auch am erfrischenden Service junger Menschen liegt. Man begibt sich beispielsweise in die Hände des Ski-Concierges. Er realisiert Wünsche wie private Skikurse oder eine Heli-Safari im Montblanc-Massiv. Er lupft aber auch die vorgewärmten Skischuhe über die Füße und überreicht allmorgendlich frisch gewachste Skier. Der Lift vor dem Grundstück ist noch in der Planungsphase. Doch der Transfer zu den 500 Meter entfernten Gondeln in die grandiose Ski-Arena an Europas höchstem Berg hat auch seinen Reiz. Im hoteleigenen Pferdeschlitten geht s unter Glöckchengebimmel über den verschneiten Golfplatz. Nobel, allemal. Ein Aufenthalt in den Savoyer Alpen ist für Kiki Baron, gewissermaßen die Krönung FLORENZ Vor dem Schlemmen, so deutsch tickt man selbst in der Toskana, kommt der Kunstgenuss. Wobei einem dieser im Gucci Garden denkbar leicht gemacht wird. Direkt neben dem Palazzo Vecchio hat nun das umgekrempelte Museo Gucci unter neuem, leicht irreführendem Namen wieder eröffnet. Man muss hier gar nicht erst suchen: Es gibt kein Grün, keinen Hinterhof, keinen Garten. Dafür sprießen überall die Ideen. Die kuratorische Idee muss der Nachweis gewesen sein, dass Gucci nicht erst seit Alessandro Michele ziemlich verrückt ist. Im Gegenteil: Der frivole Wahnsinn hat eine vielgestaltige Tradition in diesem 1921 gegründeten Haus. Neben dem relativ neuen orangen Kunstpelzmantel mit zwei springenden Zebras gibt es einen hinreißenden Stoff, auf dem zwei Wale das Gucci-G aufessen, eine Armbanduhr aus blauem Plexiglas und aus irgendeinem Grund ein Gemälde von Domenico Iduno, auf dem ein rotbärtiger Reiter ein kleines, keckes Mädchen auf dem Schoß hat (Entwarnung: Sie ist eindeutig Herrin des Geschehens). Tomorrow is yesterday/now ist kunstvoll ins Treppenhaus geschmiert worden, durch das man ins vom 3-Sterne-Koch Massimo Bottura geführte Bistro hinunterschreitet. Der längliche Raum ist in Pistaziengrün gehalten, die Speisekarte ein eklektischer Trip um die Welt, der bei den Highlights aus Botturas Stammhaus Osteria Francescana in Modena endet. Adriano Sack trifft keine leichtfertigen Urteile, aber die Ravioli in Parmesansauce allein sind eine Reise wert Four Seasons Megève Gucci Garden

113 UNTERWEGS Die Seele braucht etwas länger Derselbe Ort, völlig neu erlebt. Nicola Erdmann auf einer besonderen Reise Die Bombardier Challenger 350 ist eines der beliebtesten Privatflugzeugmodelle IMAGESOFPOLO.COM ST. MORITZ (2) E Es sind nicht einmal 50 Minuten vergangen, und wir landen schon wieder. Ich stelle mein Champagnerglas ab, packe die Pralinenschachtel in die Tasche, für später. Das Essen, es wurde in kleinen Echtholzschachteln serviert, konnte ich so schnell nicht aufessen, es gab asiatischen Hühnchensalat, Lachsbällchen, Mousse au Chocolat. Ich klappe den glänzenden Teakholztisch ein. Die schneebedeckten Berge ziehen am Fenster vorbei, kommen näher, wir setzen auf. Es gibt Applaus, von allen zehn Passagieren, der Pilot flog früher für die britische Navy, sein Co-Pilot für das spanische Militär. Auch wenn dieser Flughafen als einer der anspruchsvollsten der Welt gilt die Landung muss auf Sicht erfolgen, er liegt in einem engen Bergtal mit schwierigen Windbedingungen, für die beiden ist das nichts Besonderes. Der Snow Polo World Cup, Pflichttermin in St. Moritz Wir sind im schweizerischen Samedan angekommen, hier liegt der Flughafen, den man anfliegt, will man St. Moritz besuchen. Er wird nicht von Linienfluggesellschaften bedient, hier starten und landen Segelflugzeuge, Flugschüler und Privatflugzeuge. Auch mein Flug mit den Lachsbällchen und Pralinen, mit Aesop-Handcreme und Cashewnüssen von Dean & DeLuca war ein privater Flug. Ein Flug, der zeigt, wie Reisen auch sein kann, ein Flug allein schon wie ein Urlaub in einer anderen Welt. Sobald ich drei Jahre alt war, kam ich jedes Jahr zum Schlitten-, Ski- oder Schlittschuhfahren nach Pontresina, den Nachbarort von St. Moritz. Meine Mama packte mich in ihren Golf, später Polo, wir brauchten von München aus fast sechs Stunden. Die Straßen und Pässe sind kurvig, es geht in Täler und wieder heraus. Meist wurde mir schlecht, immer grauste mir vor dieser Fahrt, nie kamen wir entspannt an. Und jedes Mal fuhren wir auf den letzten Kilometern an diesem Flugplatz vorbei, auf dem die Menschen landeten, die ab München nicht mal 50 Minuten gebraucht hatten. Ich blickte da rüber nach links und fragte mich, wie das wohl wäre. 16 Jahre nach meinem letzten Skiurlaub im Engadin weiß ich es. Eingeladen auf diese besondere Anreise hatte Netjets. Das Unternehmen, das 1998 von Warren Buffett gekauft wurde, ist der größte Anbieter für Privatjet-Flüge in Europa. Weltweit ist Netjets mit 700 Flugzeugen die fünftgrößte Airline. Das Prinzip ist ein spezielles, es nennt sich fractional ownership der Kunde erwirbt einen Anteil an einem Flugzeug, der seiner gewünschten Anzahl von Flugstunden entspricht. 800 Stunden pro Jahr werden als 100 Prozent definiert, es ist möglich, ab 50 Stunden einzusteigen, also ein Sechzehntel eines Flugzeugs zu kaufen. Das ist jedoch nicht wörtlich zu verstehen, sondern als Zugang zur gesamten Flotte für eben 50 oder mehr Stunden pro Jahr. So besitzt man alle Vorteile eines Privatjets, ohne den Stress, sich um Dinge wie Wartung oder Versicherung kümmern zu müssen. Und ohne Serpentinen, reisekrank wird man höchstens, weil das Flugzeug so viel schneller startet, als man das kennt Rocket start nennt es der Pilot, der übrigens höchstpersönlich das Gepäck einlädt (Flüssigkeiten im Plastikbeutel? Vergessen Sie das alles!) und auch die Sicherheitseinweisung macht. Gefühlt genauso schnell wie besagte Rakete landen wir also im Winterort meiner Kindheit, ich kann es nach dieser langen Zeit so plötzlich kaum realisieren die Seele reist eben nicht so schnell wie der Privatjet. Auch diesmal wohnen wir in Pontresina. Das letzte Mal war ich als Teenager hier, inzwischen bin ich über dreißig, lebe in Berlin, von wo sich die Reise in die Schweiz noch komplizierter gestaltet und wo man manche Szenestraße mit ihren immer neuen Läden oder Cafés schon nach einem halben Jahr kaum wiedererkennt. In Pontresina ist die Zeit nicht stehen geblieben, nein. Es gibt eine neue Patisserie, das Schwimmbad im Ort wurde renoviert. Aber man hat die Zeit gut aufbewahrt. Da ist der Raclette-Keller, der Supermarkt, aus dem ich meinen Schulfreunden Schweizer Schokolade mitbrachte, die Papeterie Schocher, in der ich ihnen Postkarten kaufte inzwischen gibt es hier mehr Bücher als Postkarten, doch der Geruch ist derselbe geblieben. Im Ort geht es einen Berg hoch, um die Ecke sehe ich den Schlepplift der Skischule in der ich Skifahren lernte. Immer zum Abschluss des Kurses gab es ein kleines Rennen, ich wurde Dritte, im Jahr darauf Zweite, im Jahr darauf wollte ich mich zur Goldmedaille steigern und gewann gar nichts, weil ich aus Versehen die falsche Strecke fuhr. Am liebsten würde ich sofort wieder mitfahren, aber ich habe noch ein Ziel: die Pension Hauser, in der wir in meinen Skikurs-Jahren immer wohnten. Also weiter den Berg hoch. Als kleines Mädchen kam ich diese Anhöhe kaum rauf, es gibt Fotos, auf denen ich verzweifelt auf dem Boden sitze, weil ich nicht mehr kann. Das hat sich geändert, zum Glück. Ich betrete das Haus, ohne, dass es mir bewusst wäre, weiß ich, wie die Rezeption aussieht, der kleine Frühstücksraum, in dem es nach Arvenholz riecht. Hier habe ich zum ersten Mal mit einem Gameboy gespielt, er gehörte dem Sohn eines anderen Gasts. Der Besitzer ist nicht da, ich hinterlasse einen Zettel mit Grüßen. Hinterm Haus war ich oft Schlitten fahren, auf der anderen Seite des Ortes Schlittschuh laufen, ich versuchte, die Posen von Katarina Witt nachzuahmen, auch davon gibt es Fotos. Je mehr dieser Orte ich wiederentdecke, desto mehr Seele kommt hinterher. Statt zum Schlittenfahren in Pontresina lädt Netjets dann an diesem Wochenende seine Kunden zum Snow Polo in St. Moritz. Die Sonne scheint auf den zugefrorenen See, auf dem Team Cartier gegen Team Maserati spielt, ich kenne nicht die Details der komplizierten Polo-Regeln, was aber egal ist. Wenn ein Tor fällt, kriegt man das mit, es ist spannend, weil es nah ist, schnell, die Sinne mal wieder arbeiten müssen. Die Berge in dieser so besonderen Kulisse blicken auf das Spektakel. Sie waren immer schon da und bleiben, der Mensch schafft sich seine Erlebnisse drum herum. Denn am Ende ist es genau das, was diese Reise lehrt. Das Entscheidende ist gar nicht, wie man reist, wohin, wie glamourös. Das Wichtigste ist, dass man sich Erinnerungen erschafft, im Polo, beim Polo, auf Reisen und zu Hause. Mit Erlebnissen, die bleiben. Weil sie Gefühle auslösen. Und, ja: Eine Reise mit dem Privatflugzeug ist auch eine recht gute Erinnerung. 113

114 BAUPLAN POL BARIL (9) Die Lady Dior Tarot Bag In den Ateliers und Manufakturen dieser Welt werden weiterhin Handwerkskünste gepflegt, und wir schauen dabei zu Klar, den Weg zu dieser Lady-Dior-Tasche sollte man nicht dem Schicksal überlassen. Auf welchen Wegen sie einen anschließend begleitet, steht jedoch in den Sternen oder vielmehr in den Karten. Chefdesignerin Maria Grazia Chiuri ließ sich für ihre Cruise-Kollektion 2018 von Tarot-Karten inspirieren. Die ikonische Handtasche Lady Dior zeigt in dieser Variante das Schicksalsrad. Zusammengesetzt aus den zwölf Tierkreiszeichen, verweist es auf die Zukunft und das Schicksal des Einzelnen. Frauen sollten ihm folgen, indem sie auf ihre Intuition vertrauen, sagen Karen Vogel und Vicki Noble, die Schöpferinnen des Motherpeace -Tarotkartendecks aus den 70er-Jahren. Wir vertrauen der Fertigung dieser besonderen Lady-Dior-Tasche und stellen sie in acht Schritten vor: 1. Die Grundskizze ist vom Motherpeace -Tarotkartendeck inspiriert. 2. Bevor das Motiv aufgemalt werden kann, wird das Kalbsleder mit den Fingern auf Unebenheiten untersucht. Das Leder muss wie eine Leinwand makellos sein. Anschließend wird abwechselnd mit Pinseln und Stempeln aus einer Farbpalette mit 20 Schattierungen das Motiv von Hand aufgetragen. Dies allein dauert mehr als sechs Stunden. 3. Danach werden die Henkel mit Leder bespannt. Dabei dürfen sich keine Falten im Material bilden. 4. Ist alles perfekt angepasst, kann der Henkel vernäht werden. 5. und 6. Die einzelnen Stücke der Tasche werden um eine extra angefertigte Holzform drapiert und in Form geschoben. 7. Sitzt alles, können die Teile miteinander vernäht werden. 8. Zum Schluss bekommt die Lady Dior noch die auf Hochglanz polierten Charms, die den Namen Dior bilden. Übrigens: Die Tarot-Motive erscheinen auf Bikerjacken, T-Shirts, Schuhen oder auf einer weiteren Variante der Lady Dior, die bestickt wird. 114

115

116

Trendinformation - Frühling / Sommer 2012

Trendinformation - Frühling / Sommer 2012 Trendinformation - Frühling / Sommer 2012 Inhalt 2 Looks Im Fokus Farben Formen Stoffe Key Pieces Look - Afrika 3 Burberry Prorsum Donna Karan Alberta Ferretti Look Mix and Match 4 Mary Katrantzou Diane

Mehr

Wortkarten zum PRD-Zielvokabular-Poster für LoGoFoXX 60

Wortkarten zum PRD-Zielvokabular-Poster für LoGoFoXX 60 Wortkarten zum PRD-Zielvokabular-Poster für LoGoFoXX 60 Inhaltsverzeichnis Leute S. 02-05 Floskeln S. 06-07 Verben S. 08-17 Adjektive S. 18-25 Adverbien S. 26-29 Präpositionen S. 30-32 Konjunktionen S.

Mehr

Ich bin Alex. Ich erzähle euch jetzt eine Geschichte. Die erstaunlichste Geschichte meines Lebens.

Ich bin Alex. Ich erzähle euch jetzt eine Geschichte. Die erstaunlichste Geschichte meines Lebens. Meine Geschichte Ich bin Alex. Ich erzähle euch jetzt eine Geschichte. Die erstaunlichste Geschichte meines Lebens. Sie ist ein bisschen traurig. Aber auch schön. Und ziemlich verrückt. Eigentlich geht

Mehr

FASHION & LIVING RAPPORT

FASHION & LIVING RAPPORT FASHION & LIVING RAPPORT #HERBST/WINTER Nach unser erste Publizierte FASHION RAPPORT sahen wir vielen Möglichkeiten um Ihnen noch ein besser Übersicht zu geben von der kommende Trends. Wenn Sie nämlich

Mehr

PRIMARK: DENIM for everyone!

PRIMARK: DENIM for everyone! PRIMARK: DENIM for everyone! Beinahe pünktlich zur Eröffnung des neuen Primark-Stores in Dortmund Anfang September bringt Primark jetzt eine neue Denim-Kollektion raus, die wr natürlich genau unter die

Mehr

Ton der Freiheit. Heimat. Kobani. Wie denken junge Menschen über das Thema Heimat? Ein Gedicht von Silva. Impressum

Ton der Freiheit. Heimat. Kobani. Wie denken junge Menschen über das Thema Heimat? Ein Gedicht von Silva. Impressum Ton der Freiheit WILLY-BRANDT-SCHULE Sonderausgabe II: HEIMAT 04. Juli 2017 Heimat Wie denken junge Menschen über das Thema Heimat? Gylchin, Melat, Mehmet, Muhammed, Ali Hassan, Nizar, Kapoor, Ali, Songyong,

Mehr

Erkläre mir Weihnachten

Erkläre mir Weihnachten 128 Erkläre mir Weihnachten Gerlinde Bäck-Moder 8223 Stubenberg am See 191 Austria Tel.: (+43) 3176 / 8700 verlag@unda.at www.unda.at Inhalt Kinder stehen vor der Schule zusammen und machen sich im Gespräch

Mehr

in der neuen AMON+SEBOLD- den Frühling-Sommer-Style 2017.

in der neuen AMON+SEBOLD- den Frühling-Sommer-Style 2017. SPACHES.COM Um die aufregendsten Brillendesigns zu finden, müssen Sie nicht um die Welt reisen. Wir waren auf den wichtigsten Messen und haben die schönsten Modelle für Sie in der neuen AMON+SEBOLD- Sonnenbrillen-Kollektion

Mehr

PRÄSENTATION: ANDY SCHERPEREEL UND ANDREAS HOYER: HEIMAT (Köln)

PRÄSENTATION: ANDY SCHERPEREEL UND ANDREAS HOYER: HEIMAT (Köln) PRÄSENTATION: ANDY SCHERPEREEL UND ANDREAS HOYER: HEIMAT (Köln) 001 Philosophie Einen Traum zu leben heißt, sein eigenes Leben zu leben. Heimat Eine Sehnsucht, ein Gefühl, eine Vision und ein Raum. Ein

Mehr

Bruder. Ferien. Eltern. Woche. Welt. Schule. Kind. Buch. Haus

Bruder. Ferien. Eltern. Woche. Welt. Schule. Kind. Buch. Haus Bruder Bruder Bruder Bruder Ferien Ferien Ferien Ferien Eltern Eltern Eltern Eltern Schwester Schwester Schwester Schwester Woche Woche Woche Woche Welt Welt Welt Welt Schule Schule Schule Schule Kind

Mehr

Freundinnen beim Shoppen. NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A1_2044R_DE Deutsch

Freundinnen beim Shoppen. NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A1_2044R_DE Deutsch Freundinnen beim Shoppen LESEN NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A1_2044R_DE Deutsch Lernziele Einen Text über einen Shopping-Ausflug lesen Wortschatz zum Thema Kleidung lernen 2 Louise und Petra gehen shoppen.

Mehr

10 Themen und 10 Geschichten vom Leben geschrieben

10 Themen und 10 Geschichten vom Leben geschrieben 10 Themen und 10 Geschichten vom Leben geschrieben Inhaltsverzeichnis Vorwort Thema / Geschichte 1. Thema Wenn unser Wunsch nach Reichtum wahr wird Geschichte Hurra wir haben gewonnen 2. Thema Wenn ich

Mehr

LESEN - NACHDENKEN - HANDELN

LESEN - NACHDENKEN - HANDELN Nr. 1238 Mittwoch, 16. März 2016 LESEN - NACHDENKEN - HANDELN Das glaub ich nicht! Meinungsfreiheit hat auch Grenzen! Das finde ich nicht ok! Da muss ich mich einmischen! Hallo, liebe Leser und Leserinnen!

Mehr

1. Wollen Sie.. Fernseher verkaufen? a) diesem b) diesen c) dieses d) diese

1. Wollen Sie.. Fernseher verkaufen? a) diesem b) diesen c) dieses d) diese I. Válaszd ki a helyes megoldást! 1. Wollen Sie.. Fernseher verkaufen? a) diesem b) diesen c) dieses d) diese 2. Petra möchte mit.. Vater sprechen. a) ihrem b) seinen c) seinem d) ihren 3. - Kaufst du

Mehr

Hueber Lesehefte. Der Ruf der Tagesfische. Deutsch als Fremdsprache. Leonhard Thoma. und andere Geschichten

Hueber Lesehefte. Der Ruf der Tagesfische. Deutsch als Fremdsprache. Leonhard Thoma. und andere Geschichten Hueber Lesehefte Deutsch als Fremdsprache Leonhard Thoma Der Ruf der Tagesfische und andere Geschichten Inhaltsverzeichnis Nach dem Besuch 4 Der Ruf der Tagesfische Ist meine Frau bei Ihnen? 23 Was war

Mehr

Dissertationsvorhaben Begegnung, Bildung und Beratung für Familien im Stadtteil - eine exemplarisch- empirische Untersuchung-

Dissertationsvorhaben Begegnung, Bildung und Beratung für Familien im Stadtteil - eine exemplarisch- empirische Untersuchung- Code: N11 Geschlecht: Frau, ca. 30 Jahre alt mit ihrem Sohn Institution: FZ DAS HAUS, Teilnehmerin FuN Baby Datum: 17.06.2010 -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mehr

Berichterstattung des 1.Lehrjahres der Abteilung Einzelhandel über den Besuch des Designer-Outlet-Center in Roermond am 25.

Berichterstattung des 1.Lehrjahres der Abteilung Einzelhandel über den Besuch des Designer-Outlet-Center in Roermond am 25. Berichterstattung des 1.Lehrjahres der Abteilung Einzelhandel über den Besuch des Designer-Outlet-Center in Roermond am 25.Januar 2012 1. Welche Neuentdeckungen nehmt ihr mit nach Hause? Beschreibt eure

Mehr

TAGEBUCH DES EUROWAISENKINDES

TAGEBUCH DES EUROWAISENKINDES TAGEBUCH DES EUROWAISENKINDES 23 März 2008 Heute war der schlechteste Tag in meinem Leben. Mein Vater traf eine sehr wichtige Entscheidung für unsere Familie: Er verzichtet auf die Arbeit in Polen und

Mehr

Warum trage ich schwarze Kleidung?

Warum trage ich schwarze Kleidung? Warum trage ich schwarze Kleidung? Angy 1975 In meiner Kindheit war es mir egal, welche Kleidung mir vorgeschrieben wurde und ich wagte auch gar nicht dagegen etwas zu sagen. Kann mich noch sehr gut daran

Mehr

Kreative Dichtungen der Studenten aus dem Kurs 188

Kreative Dichtungen der Studenten aus dem Kurs 188 Kreative Dichtungen der Studenten aus dem Kurs 188 Warum ich werde du nicht sehen, ich erinnere an. Alles etwas du. Der Stress, Der Druck, Die Anstrengung. Alles was ich gemacht hatte, Für dich. Wiederholt,

Mehr

FRIEDEN MIT DER VERGANGENHEIT

FRIEDEN MIT DER VERGANGENHEIT 6 FRIEDEN MIT DER VERGANGENHEIT Hallo, ich heiße Nicola und bin 29 Jahre alt. Ich bin Alkoholikerin und wurde mit 26 trocken bei den AA. Ich bin in einer Großstadt aufgewachsen. Alkohol war bei uns zu

Mehr

HIGHER SCHOOL CERTIFICATE EXAMINATION. German Continuers. ( Section I Listening and Responding) Transcript

HIGHER SCHOOL CERTIFICATE EXAMINATION. German Continuers. ( Section I Listening and Responding) Transcript 2017 HIGHER SCHOOL CERTIFICATE EXAMINATION German Continuers ( Section I Listening and Responding) Transcript Familiarisation Text Hallo, Andrea! Sag mal, wie kommst du heute Abend zum Fußballspiel? Vielleicht

Mehr

EINSTUFUNGSTEST. Autor: Dieter Maenner. Deutsch als Fremdsprache

EINSTUFUNGSTEST. Autor: Dieter Maenner. Deutsch als Fremdsprache EINSTUFUNGSTEST B1 Deutsch als Fremdsprache Name: Datum: Bitte markieren Sie die Lösungen auf dem Antwortblatt. Es gibt nur eine richtige Antwort. 1 Die Zeit vergeht immer schnell, ich mit meinen Freunden

Mehr

Ich liebe M I IT E 56-

Ich liebe M I IT E 56- MAGA ZIN S O M M E R 2010 Ich liebe 06 die Herausforderung, für meine Kunden stets die Extrameile zu gehen. Gerade jetzt gilt es, wieder Schwung in parkierte Vermögen zu bringen. Mit erstklassigen Ideen

Mehr

Its enough (Yandere Boy)

Its enough (Yandere Boy) Its enough (Yandere Boy) von.rin. online unter: http://www.testedich.de/quiz39/quiz/1455975111/its-enough-yandere-boy Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung Was passiert wenn dein bester Freund

Mehr

Am Fluss. Romeo wandert immer am Fluss entlang. Schließlich erreicht er den Stadtrand.

Am Fluss. Romeo wandert immer am Fluss entlang. Schließlich erreicht er den Stadtrand. Ein heißer Tag Romeo geht in der Stadt spazieren. Das macht er fast jeden Tag. Er genießt seine Streifzüge. Er bummelt durch die schmalen Straßen. Er geht zum Fluss, wo Dienstmädchen Wäsche waschen. Er

Mehr

Mischa sitzt im Boot und weint. Es tut mir so leid, fängt Daniel an, Ich hab ja nicht gewusst

Mischa sitzt im Boot und weint. Es tut mir so leid, fängt Daniel an, Ich hab ja nicht gewusst 7 Mischa sitzt im Boot und weint. Es tut mir so leid, fängt Daniel an, Ich hab ja nicht gewusst 5 Du kannst nichts dafür, sagt Mischa schnell. Es war mein Fehler. Mama wollte nicht, dass ich die Brille

Mehr

Alle alten Autos fahren auch bei uns nur am Abend. Auf dem Ausflug hat Anna acht Aufgaben. Auf einmal hat August Angst um sein Auge.

Alle alten Autos fahren auch bei uns nur am Abend. Auf dem Ausflug hat Anna acht Aufgaben. Auf einmal hat August Angst um sein Auge. 1 Alle alten Autos fahren auch bei uns nur am Abend. Auf dem Ausflug hat Anna acht Aufgaben. Auf einmal hat August Angst um sein Auge. Bitte bleibe bei uns, braver Bub. Ich bin bald besser beim Bücher

Mehr

Alle alten Autos fahren auch bei uns nur am Abend. Auf dem Ausflug hat Anna acht Aufgaben. Auf einmal hat August Angst um sein Auge.

Alle alten Autos fahren auch bei uns nur am Abend. Auf dem Ausflug hat Anna acht Aufgaben. Auf einmal hat August Angst um sein Auge. 1 Alle alten Autos fahren auch bei uns nur am Abend. Auf dem Ausflug hat Anna acht Aufgaben. Auf einmal hat August Angst um sein Auge. Bitte bleibe bei uns, braver Bub. Ich bin bald besser beim Bücher

Mehr

TEST Z JĘZYKA NIEMIECKIEGO DLA UCZESTNIKÓW PROJEKTU Centrum Kompetencji Językowych

TEST Z JĘZYKA NIEMIECKIEGO DLA UCZESTNIKÓW PROJEKTU Centrum Kompetencji Językowych 1. heißen Sie? a. Was b. Wo c. Wie d. Wer 2. Mein Name Anna Wodner a. hat b. heißt c. bin d. ist TEST Z JĘZYKA NIEMIECKIEGO DLA UCZESTNIKÓW PROJEKTU Centrum Kompetencji Językowych 3. Woher Sie, Frau Albertini?

Mehr

Schlank. in 3 Tagen. Winter Trends. HAPPY 2018! Liebe, Glück & Erfolg: Ihr JAHRESHOROSKOP. Heike

Schlank. in 3 Tagen. Winter Trends. HAPPY 2018! Liebe, Glück & Erfolg: Ihr JAHRESHOROSKOP. Heike Petra weiß, was kommt Januar/Februar 2018 Januar/Februar 2018 Heike Makatsch Schlank in 3 Tagen Spezial: Optimismus 48 Winter-Trends Jahreshoroskop 48 Winter Trends Heiße Styles für jede Temperatur HAPPY

Mehr

Julians Zimmer Sieh das Foto an. Welche Gegenstände und Möbelstücke kennst du schon auf Deutsch? Was ist neu?

Julians Zimmer Sieh das Foto an. Welche Gegenstände und Möbelstücke kennst du schon auf Deutsch? Was ist neu? Meine vier Wände 1 Julians Zimmer Sieh das Foto an. Welche Gegenstände und Möbelstücke kennst du schon auf Deutsch? Was ist neu? das Bett die Kommode der Stuhl das Fenster die Matratze die Schublade der

Mehr

Ich, du, wir MODELLTEST 1. Meine Familie. Wohnung. Wer? heißen. glücklich. mögen. Geburtstag. Lehrerin. Hausmann. zu Hause bleiben.

Ich, du, wir MODELLTEST 1. Meine Familie. Wohnung. Wer? heißen. glücklich. mögen. Geburtstag. Lehrerin. Hausmann. zu Hause bleiben. Ich, du, wir Onkel Hausmann arbeiten arbeitslos Beruf Geschwister Bruder Lehrerin Vater Mutter helfen Kinder Großeltern Eltern arbeiten zu Hause bleiben Wer? Wohnung gemütlich Zimmer Küche Wohnzimmer Meine

Mehr

Das christliche Magazin für Kinder mit Spass und Tiefgang! Fantasie. Fantasie

Das christliche Magazin für Kinder mit Spass und Tiefgang! Fantasie. Fantasie 22012 Das christliche Magazin für Kinder mit Spass und Tiefgang! Fantasie Fantasie Ansonsten koche ich gern, fahre gern Motorrad, z. B. mit Marlon, meinem älteren Sohn oder spiele mit meiner kleinen Tochter

Mehr

Die Texte zum Chor. abseits-chor. Singen bewegt. Soziale Dienste SKM ggmbh

Die Texte zum Chor. abseits-chor. Singen bewegt. Soziale Dienste SKM ggmbh Singen bewegt. Soziale Dienste SKM ggmbh Die Texte zum Chor Wunder geschehen Text und Musik: Nena Auch das Schicksal und die Angst kommt über Nacht. Ich bin traurig, gerade hab ich noch gelacht und an

Mehr

Fit fürs Bac Neues Wohnen 1/5

Fit fürs Bac Neues Wohnen 1/5 1/5 Text A 5 10 Zusammenleben: Problem oder Chance? In einem Internetforum wurde die Frage diskutiert, ob es Vorteile oder Nachteile hat, in einer Großfamilie oder einem Mehrgenerationenhaus 1 zu leben.

Mehr

Unsere Mitarbeiter zeigen ihnen die schönsten Looks internationaler Designer und nehmen Sie mit auf eine Reise durch Wiesen und Wälder...

Unsere Mitarbeiter zeigen ihnen die schönsten Looks internationaler Designer und nehmen Sie mit auf eine Reise durch Wiesen und Wälder... Spring/Summer 2009 www.reischmann.biz Unsere Mitarbeiter zeigen ihnen die schönsten Looks internationaler Designer und nehmen Sie mit auf eine Reise durch Wiesen und Wälder... links: Esther Härtel, Kreativteam

Mehr

Maramba Nachwort von Monika Helfer, Michael Köhlmeier

Maramba Nachwort von Monika Helfer, Michael Köhlmeier Paula Köhlmeier Maramba Nachwort von Monika Helfer, Michael Köhlmeier ISBN-10: 3-552-05333-6 ISBN-13: 978-3-552-05333-5 Weitere Informationen oder Bestellungen unter http://www.zsolnay.at/978-3-552-05333-5

Mehr

Freunde, die ich damals zurückließ, kannte ich seit meinen Kindertagen. Mit einigen habe ich mich auseinandergelebt, andere dagegen sind mir

Freunde, die ich damals zurückließ, kannte ich seit meinen Kindertagen. Mit einigen habe ich mich auseinandergelebt, andere dagegen sind mir Freunde, die ich damals zurückließ, kannte ich seit meinen Kindertagen. Mit einigen habe ich mich auseinandergelebt, andere dagegen sind mir geblieben und werden immer ein Teil meines Lebens sein. Außerdem

Mehr

Michael Stauffer Urs Engeler Editor

Michael Stauffer Urs Engeler Editor Michael Stauffer Urs Engeler Editor Haus gebaut, Kind gezeugt, Baum gepflanzt. So lebt ein Arschloch. Du bist ein Arschloch. 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Es ist immer die Frau, die liebt. 2 Ich prüfe meine

Mehr

Schüler und Teilnehmer. Lifestyle. Ein Themenheft für junge Erwachsene und Bildungsanbieter. Lifestyle

Schüler und Teilnehmer. Lifestyle. Ein Themenheft für junge Erwachsene und Bildungsanbieter. Lifestyle Schüler und Teilnehmer Lifestyle Ein Themenheft für junge Erwachsene und Bildungsanbieter Lifestyle 1 Lifestyle Aufbau des Themenheftes Beauty S.308 Vorwort S.4 1. Was versteht man unter Beauty? S.314

Mehr

Was wir von Kindern lernen können

Was wir von Kindern lernen können Was wir von Kindern lernen können Wenn wir Kinder bekommen, beginnt ein großer Lehrauftrag wir bringen ihnen viel bei, was man tun und was man besser lassen sollte, dass das unheimliche Geräusch aus dem

Mehr

Aber ich will der Reihe nach erzählen. Und ich will durch mein Erzählen vielleicht auch um Vergebung bitten.

Aber ich will der Reihe nach erzählen. Und ich will durch mein Erzählen vielleicht auch um Vergebung bitten. 1 Mein Großvater nannte mich eines Tages Helmut, aber ich hieß gar nicht Helmut. Ein anderes Mal wollte Großvater mich aus seinem Garten verjagen. Er hielt mich für einen Fremden. Aber ich war doch sein

Mehr

6 Kein Geld, keine Klamotten

6 Kein Geld, keine Klamotten 6 Kein Geld, keine Klamotten 5 10 15 20 25 30 Der Laden ist sehr klein. Guten Tag, sagt die Verkäuferin. Guten Tag, sagen Julia und Lea. Kann ich euch helfen?, fragt die Verkäuferin. Nein, danke. Wir möchten

Mehr

Kind wird es einfacher die Kinder zu verstehen und auch die Kinder

Kind wird es einfacher die Kinder zu verstehen und auch die Kinder Vorwort: Es gibt Mario Barth, der die Frauensprache übersetzt und nun auch Martin Rütter, der die Hundesprache übersetzt. Aber wer übersetzt denn die Kindersprache? Wie oft steht Ihr als Eltern vor einem

Mehr

wenn Amerikaner von ihrer Arbeit schwärmen, wenn sie sich selber loben, ist es oft rührend. Ich kann diese ehrliche Begeisterung für das eigene Leben

wenn Amerikaner von ihrer Arbeit schwärmen, wenn sie sich selber loben, ist es oft rührend. Ich kann diese ehrliche Begeisterung für das eigene Leben wenn Amerikaner von ihrer Arbeit schwärmen, wenn sie sich selber loben, ist es oft rührend. Ich kann diese ehrliche Begeisterung für das eigene Leben nicht schlecht finden, ich bewundere sie sogar ein

Mehr

Also, nun bin ich wieder da. Hier sind die beiden Schuhe. Bitte sehr.

Also, nun bin ich wieder da. Hier sind die beiden Schuhe. Bitte sehr. 9 Im Laden Kann ich Ihnen helfen? Ja, ich würde diese Schuhe gerne anprobieren. Schön. Welche Größe haben Sie? 44. Einen Augenblick, bitte, und ich hole den anderen Schuh. Danke. braucht ein Paar neue

Mehr

Für Zimmer und ewig.

Für Zimmer und ewig. Für Zimmer und ewig. Von null Uhr bis Mitternacht, vom guten Morgen bis zum guten Abend, Möbel von Roter Punkt machen einfach jeden Tag schöner. Who s Bad Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer

Mehr

Warum trage ich schwarze Kleidung?

Warum trage ich schwarze Kleidung? Warum trage ich schwarze Kleidung? von Angy / MR-EGO - Dienstag, 03.08.2010 In meiner Kindheit war es mir egal, welche Kleidung mir vorgeschrieben wurde und ich wagte auch gar nicht dagegen etwas zu sagen.

Mehr

Du hörst mich, wenn ich bete

Du hörst mich, wenn ich bete Gebete nicht nur für Kinder Du hörst mich, wenn ich bete Es tut gut und macht stark, mit einem Gebet in den Tag zu starten Morgengebete Ein neuer Tag ist da. hab Dank für Schlaf und Ruhe, Gott sei mir

Mehr

Julia steht auf, sucht den Augen-Make-up-Entferner, findet ihn, und schminkt sich ab.

Julia steht auf, sucht den Augen-Make-up-Entferner, findet ihn, und schminkt sich ab. Szene 9 Julia sitzt im Bad und schminkt sich die Augen. [Julias Stimme im Hintergrund] Was Max wohl denken wird? Bis jetzt hat er mich nur in der Disko geschminkt gesehen, und da war das Licht ziemlich

Mehr

Gerda, Ex-Christin, Litauen

Gerda, Ex-Christin, Litauen Gerda, Ex-Christin, Litauen ] أملاين German [ Deutsch - Gerda Übersetzer: Eine Gruppe von Übersetzern 1434-2013 جريدا هرصاهية سابقا يلتواهيا»باللغة األملاهية«جريدا ترمجة: جمموعة من املرتمجني 1434-2013

Mehr

Ja, aber du kriegst das sofort zurück, wenn ich meinen Lohn kriege.

Ja, aber du kriegst das sofort zurück, wenn ich meinen Lohn kriege. 11 Freizeit 25 Euro, 140 Euro, 210 Euro Nee! sitzt am Tisch in der Küche und schaut sich noch einmal einige Rechnungen an, die vor Ende September bezahlt werden müssen. Im Wohnzimmer sitzt und liest ein

Mehr

Plötzlich wird alles anders

Plötzlich wird alles anders Plötzlich wird alles anders Paul (7 Jahre) berichtet über seine Familientherapie. Illustration: Sarah Wilker Erzählt von Brigitte Geupel, 1. Eins weiß ich genau - ich sag nichts. Was wollen die von mir?

Mehr

Der Stern der Güte. Gerlinde Bäck-Moder Stubenberg am See 191 Austria Tel.: (+43) 3176 / 8700

Der Stern der Güte. Gerlinde Bäck-Moder Stubenberg am See 191 Austria Tel.: (+43) 3176 / 8700 151 Der Stern der Güte Gerlinde Bäck-Moder 8223 Stubenberg am See 191 Austria Tel.: (+43) 3176 / 8700 verlag@unda.at www.unda.at Inhalt Vier Engel reisen mit einem besonderen Stern im Gepäck nach Bethlehem.

Mehr

Opium ist das Einzige, was für ihn noch zählt. Und durch Isa Whitney kommt Watson in so einen Opium-Keller.

Opium ist das Einzige, was für ihn noch zählt. Und durch Isa Whitney kommt Watson in so einen Opium-Keller. 1. kapitel Opium Opium ist ein Rauschgift, eine Droge. Man kann süchtig werden, wenn man es raucht. Zu Zeiten von Sherlock Holmes konnte man Opium einfach bekommen. Man ging in sogenannte Opium-Höhlen

Mehr

Hueber Lesehefte. Die ganze Wahrheit. Deutsch als Fremdsprache. Franz Specht. Carsten Tsara hat Besuch

Hueber Lesehefte. Die ganze Wahrheit. Deutsch als Fremdsprache. Franz Specht. Carsten Tsara hat Besuch Hueber Lesehefte Deutsch als Fremdsprache Franz Specht Die ganze Wahrheit Carsten Tsara hat Besuch 5 Es klopft. Ja? Darf ich deinen Fön benutzen, Carsten? Sie steht in der Tür und lächelt. Meinen hab ich

Mehr

MANN 2: Es passt einfach zu meinem Gesicht, und meine Freundin findet das auch.

MANN 2: Es passt einfach zu meinem Gesicht, und meine Freundin findet das auch. BART IST WIEDER SALONFÄHIG Bärte galten lange als altmodisch. Wenn man als Mann jung und dynamisch wirken wollte, war es unmöglich, einen Bart zu tragen. Jetzt ist der Bart wieder modern. Sowohl Hollywoodstars

Mehr

Endlich Abi! Doch welches Kleid trage ich zum Ball?

Endlich Abi! Doch welches Kleid trage ich zum Ball? Endlich Abi! Doch welches Kleid trage ich zum Ball? Die Tradition des Abiballs kommt ursprünglich aus den USA und ist dort unter dem Namen Prom bekannt. Für gewöhnlich handelt es sich dabei um einen Ball,

Mehr

Optimal A1 / Kapitel 11 Kleidung Wortschatzarbeit

Optimal A1 / Kapitel 11 Kleidung Wortschatzarbeit Wortschatzarbeit Wie heißt das auf Deutsch. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 12 15 11 13 14 20 16 17 18 19 22 23 25 21 24 26 27 Wortschatzarbeit Ordnen Sie die Bilder den Wörtern zu. [ ] der Anzug [ ] die Badehose

Mehr

Deutsch III Summer Review Frau Versage. 1. Verbinde die Sätze jeweils mit den Konjunktionen und Subjunktionen weil, denn, da (9 Punkte):

Deutsch III Summer Review Frau Versage. 1. Verbinde die Sätze jeweils mit den Konjunktionen und Subjunktionen weil, denn, da (9 Punkte): 1. Verbinde die Sätze jeweils mit den Konjunktionen und Subjunktionen weil, denn, da (9 Punkte): a) Ich koche heute. Meine Freundin kommt zu Besuch. 1. 2. 3. b) Martin fährt zum Arzt. Er hat eine Erkältung.

Mehr

Nein, es ist ganz anders, DU siehst ja aus wie ICH! Aber warum guckst du so unglücklich?

Nein, es ist ganz anders, DU siehst ja aus wie ICH! Aber warum guckst du so unglücklich? Der Prinz, der Bettelknabe und der Tiger Guten Abend, verehrte Zuschauer, liebe Kinder, die GEOlino-Redaktion präsentiert das Schattentheaterstück Der Prinz, der Bettelknabe und der Tiger Viel Spaß und

Mehr

Inazuma Eleven: A+A Teil 1

Inazuma Eleven: A+A Teil 1 Inazuma Eleven: A+A Teil 1 von Emma Evans online unter: http://www.testedich.de/quiz45/quiz/1483542843/inazuma-eleven-aa-teil-1 Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung Ayumi ist die jüngere Schwester

Mehr

Mein bester Urlaub LESEN. NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A2_2024R_DE Deutsch

Mein bester Urlaub LESEN. NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A2_2024R_DE Deutsch Mein bester Urlaub LESEN NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A2_2024R_DE Deutsch Lernziele Einen interessanten Text zum Thema Reisen verstehen Gelernte Vokabeln und Konnektoren im Text erfassen 2 Es gibt soviel

Mehr

Video-Thema Begleitmaterialien

Video-Thema Begleitmaterialien PAUL BOCHE DAS DEUTSCHE TOPMODEL Er lebt den Traum vieler junger Menschen: Topmodel Paul Boche. Der 26-jährige Deutsche wurde vor zehn Jahren von einem Modelscout auf der Straße angesprochen. Heute wird

Mehr

Kinderlachen - eins der belebensden Geräusche der Welt! Peter Noreick

Kinderlachen - eins der belebensden Geräusche der Welt! Peter Noreick Kinderlachen - eins der belebensden Geräusche der Welt! Peter Noreick www.phantasie-photo.de Schau den Kindern ins Gesicht! Verschmitzt, aufmerksam, lustig, nachdenklich Seit nunmehr 30 Jahren widmen wir

Mehr

Maximilian &der Einzug in die Krisenwohnung

Maximilian &der Einzug in die Krisenwohnung Maximilian &der Einzug in die Krisenwohnung Maximilian und der Einzug in die Krisenwohnung Maximilian ist 8 Jahre alt. Täglich bringt ihn seine Mutter in die Schule und holt ihn von dort auch wieder

Mehr

Übersetzung Video Helen (H), 14jährig

Übersetzung Video Helen (H), 14jährig Übersetzung Video Helen (H), 14jährig Klinisches Beispiel mit dem Teenager, ihrer Mutter (Km) und dem Therapeuten (Th) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Km:

Mehr

Doris Bewernitz Martha auf dem Schwein

Doris Bewernitz Martha auf dem Schwein Doris Bewernitz Martha auf dem Schwein Leseprobe 1 Geburtstag Alles fing damit an, dass Martha Geburtstag hatte. Den 90.! Welch ein Theater! Das ganze Zimmer war voller Leute. Alle machten wichtige Gesichter.

Mehr

Malen bereichert das Leben

Malen bereichert das Leben Malen bereichert das Leben Frau Schmid* (Name geändert) eine 81 jährige Frau besucht seit 11 Jahren ein Malatelier. Sie erzählt was ihr das Malen bedeutet, sie erzählt aus ihrem Leben und sie freut sich,

Mehr

Thomas Morgan Jones. Trollkind (Originaltitel: The forest in my room )

Thomas Morgan Jones. Trollkind (Originaltitel: The forest in my room ) Thomas Morgan Jones Trollkind (Originaltitel: The forest in my room ) Aus dem kanadischen Englisch von Matthias Grön - Vorausfassung - - Vorausfassung - (c) henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin GmbH

Mehr

Gabriele Krämer-Kost. Anna feiert ein Fest. und lernt etwas über den Gottesdienst

Gabriele Krämer-Kost. Anna feiert ein Fest. und lernt etwas über den Gottesdienst Gabriele Krämer-Kost Anna feiert ein Fest und lernt etwas über den Gottesdienst Inhalt Eine Feier steht an.... 7 Neue Besucher und alte Streitigkeiten.... 15 Ein Brief aus der Ferne... 23 Reden, Reden

Mehr

2011 HIGHER SCHOOL CERTIFICATE EXAMINATION. German Beginners. (Section I Listening) Transcript

2011 HIGHER SCHOOL CERTIFICATE EXAMINATION. German Beginners. (Section I Listening) Transcript 2011 HIGHER SCHOOL CERTIFICATE EXAMINATION German Beginners (Section I Listening) Transcript Familiarisation Text Peter, du weißt doch, dass Onkel Hans am Wochenende kommt. Er muss in deinem Zimmer schlafen

Mehr

Vintage Fashion zeichnen

Vintage Fashion zeichnen Vintage Fashion zeichnen Celia Joicey und Dennis Nothdruft Haupt GESTALTEN Vintage Fashion zeichnen Celia Joicey und Dennis Nothdruft Haupt Verlag 4 Inspiration 6 Vintage-Mode zeichnen 26 6 Anna Sui über

Mehr

Gewinne Duelle in der Modearena!

Gewinne Duelle in der Modearena! Wenn du das Gefühl das beliebteste Mädchen zu sein, haben willst; wenn du der Welt deine Modefähigkeiten und Ideen zeigen willst; wenn du die einzigartige Atmosphäre während des Konkurrierens mit anderen

Mehr

Aufgabe 1. Aufgabe 2

Aufgabe 1. Aufgabe 2 Σχημάτιςε ουςιαςτικά 1. fragen 2. fahren 3. helfen 4. antworten 5. verkaufen Aufgabe 1 Σχημάτιςε αντίθετα 1. klein 2. gemütlich 3. lustig 4. kalt 5. gut Aufgabe 2 Aufgabe 3 Σχημάτιςε επίθετα ςε los 1.

Mehr

Hundertwasser lebt in Wien, Paris, Venedig, Neuseeland und Hamburg.

Hundertwasser lebt in Wien, Paris, Venedig, Neuseeland und Hamburg. - das ist ja ein komischer Name Könnt ihr euch vorstellen, dass es einen Menschen gibt, der SO heißt??? Ja, es gibt tatsächlich einen. Aber könnt ihr vielleicht erraten, was er von Beruf macht? Wer so

Mehr

Segensprüche und Gebete für Kinder

Segensprüche und Gebete für Kinder Segensprüche und Gebete für Kinder Segensprüche für Kinder 1. Nicht, dass keine Wolke des Leidens über Dich komme, nicht, dass Dein künftiges Leben ein langer Weg von Rosen sei, nicht, dass Du niemals

Mehr

Rotkäppchen hat viele Blumen gesammelt, sie kann sie kaum noch tragen. Oma freut sich sicher sehr, denkt sie und läuft zurück zum Weg.

Rotkäppchen hat viele Blumen gesammelt, sie kann sie kaum noch tragen. Oma freut sich sicher sehr, denkt sie und läuft zurück zum Weg. II 7 5 10 Rotkäppchen hat viele Blumen gesammelt, sie kann sie kaum noch tragen. Oma freut sich sicher sehr, denkt sie und läuft zurück zum Weg. Bald ist sie bei Großmutters Haus. Die Tür steht offen.

Mehr

Es ist also nur halb so schlimm. Nur dass meine Füße darin sterben und ich sie regelmäßig am Ende ausziehen und barfuß nach Hause laufen muss.

Es ist also nur halb so schlimm. Nur dass meine Füße darin sterben und ich sie regelmäßig am Ende ausziehen und barfuß nach Hause laufen muss. Es ist also nur halb so schlimm. Nur dass meine Füße darin sterben und ich sie regelmäßig am Ende ausziehen und barfuß nach Hause laufen muss. Einmal habe ich ihre silberfarbenen Schlangenleder-Jimmy-Choos

Mehr

AB MO, 5.3 NEU HEIDIS ERSTE KOLLEKTION FÜR MÄDCHEN EINFACH WENDEN! AB MONTAG 12. MÄRZ 2018 EKLUSIV BEI LIDL

AB MO, 5.3 NEU HEIDIS ERSTE KOLLEKTION FÜR MÄDCHEN EINFACH WENDEN! AB MONTAG 12. MÄRZ 2018 EKLUSIV BEI LIDL AB MO, 5.3 NEU HEIDIS ERSTE KOLLEKTION FÜR MÄDCHEN AB MONTAG 12. MÄRZ 2018 EKLUSIV BEI LIDL EINFACH WENDEN! EDITOR S LETTER DENIM IN VIELEN VARIATIONEN. AKZENTE SETZEN. AB MONTAG 5.MÄRZ 2018 EXKLUSIV BEI

Mehr

CATHI: Sie wohnen nicht hier. Sie sind erkennbar. Sie haben eine andere Religion. ELISABETH: Sie sind nur Männer. Sie sind schwer zu sehen.

CATHI: Sie wohnen nicht hier. Sie sind erkennbar. Sie haben eine andere Religion. ELISABETH: Sie sind nur Männer. Sie sind schwer zu sehen. SIE 1 CATHI: Sie wohnen nicht hier. Sie sind erkennbar. Sie haben eine andere Religion. ELISABETH: Sie sind nur Männer. Sie sind schwer zu sehen. Sie wohnen am See. Sie trinken gern Schnaps. Sie arbeiten

Mehr

Jörg Wolfradt, Meine Katze, deine Katze (1. Szene)

Jörg Wolfradt, Meine Katze, deine Katze (1. Szene) 1 1. Die Bühne mit Baum und Gebüsch. Ein schleicht sich an etwas im Hintergrund heran. Zum Vorschein kommt ein Katzenkäfig, uneinsehbar. Er horcht. (zum Publikum, flüstert) Sie schläft. Er versucht, durch

Mehr

Dieses Frage-Tagebuch gehört

Dieses Frage-Tagebuch gehört Dieses Frage-Tagebuch gehört Mein Leben und ich. Sinas Frage-Tagebuch Ilona Einwohlt Wer bin ich?! Das bin ICH: Vorname und Name Spitzname Geboren am/in Sternzeichen Straße Ort Telefon /Mobil E-Mail

Mehr

TOP 10 must-have Schmuck Trends

TOP 10 must-have Schmuck Trends TOP 10 must-have Schmuck Trends 1. Haarschmuck mit Beeren Haarschmuck mit Blumen ist nicht mehr in Mode - und jetzt ist der Vegetationsstil gefragt. Helle rote Beeren - das ist es, was du jetzt brauchst,

Mehr

Aus Liebe zum Film! Die The Manipulator Special-Edition

Aus Liebe zum Film! Die The Manipulator Special-Edition Aus Liebe zum Film! Die The Manipulator Special-Edition PROJEKTBESCHREIBUNG Studio Babelsberg wird anlässlich des 95. Jubiläums als ältestes Großatelier-Filmstudio der Welt eine Special-Edition des Kultur-Lifestyle-Magazins

Mehr

Die Monate des Jahres lernen mit Mona Monatswurm

Die Monate des Jahres lernen mit Mona Monatswurm Die Monate des Jahres lernen mit Mona Monatswurm Hallo, du da! Ich bin Mona. Mona Monatswurm. Meine Freundin Wilma Wochenwurm hat dir schon erklärt, wie du die Wochentage lernen kannst. Und ich bringe

Mehr

Dialogliste zum Kurzfilm Amoklove von Julia C. Kaiser Deutschland 2009, 10 Minuten, Spielfilm

Dialogliste zum Kurzfilm Amoklove von Julia C. Kaiser Deutschland 2009, 10 Minuten, Spielfilm Seite 1 von 6 zum Kurzfilm Amoklove von Julia C. Kaiser Deutschland 2009, 10 Minuten, Spielfilm Marie... Ich find's total scheiße, dir jetzt auf die Mailbox zu quatschen, um mich so von dir zu verabschieden,

Mehr

2 Mode. Im Modefachgeschäft. Nina und David besuchen ein Modefachgeschäft. Was gibt es hier? Sieh dir die Bilder an. Welches Wort passt? Ordne zu.

2 Mode. Im Modefachgeschäft. Nina und David besuchen ein Modefachgeschäft. Was gibt es hier? Sieh dir die Bilder an. Welches Wort passt? Ordne zu. 2 Mode 1 Im Modefachgeschäft Nina und David besuchen ein Modefachgeschäft. Was gibt es hier? Sieh dir die Bilder an. Welches Wort passt? Ordne zu. 1. der Anzug 2. die Bluse 3. die Krawatte 4. das Kleid

Mehr

PHOTOS VON Andreas Werntges U RAUT-

PHOTOS VON Andreas Werntges U RAUT- PHOTOS VON Werntges Studios Das weddingstyle-stylingteam zu Gast im PHOTOS VON Andreas Werntges U RAUT- ATELIER In dieser Serie möchten wir sie zeigen: die ECHTEN Bräute und ihre Verwandlung auf dem Weg

Mehr

Marita Erfurth. Be My Baby. Ein Buch in Einfacher Sprache nach dem gleichnamigen Film von Christina Schiewe

Marita Erfurth. Be My Baby. Ein Buch in Einfacher Sprache nach dem gleichnamigen Film von Christina Schiewe Marita Erfurth Be My Baby Ein Buch in Einfacher Sprache nach dem gleichnamigen Film von Christina Schiewe Ich Ich heiße Nicole. Ich habe das Down-Syndrom. Sagt meine Mama. Ich finde das nicht. 7 Mama

Mehr

DEUTSCHLAND-FRANKREICH VIERSEN-LAMBERSART SASKIA-ARCADIE

DEUTSCHLAND-FRANKREICH VIERSEN-LAMBERSART SASKIA-ARCADIE DEUTSCHLAND-FRANKREICH VIERSEN-LAMBERSART SASKIA-ARCADIE Saskia Myriam, Henni,... Ich, Myriam, Henni und Saskia Austausch Lambersart-Viersen Oktober 2010 1/5 Samstag - 02.10.10 Ein Austausch mit Viersen

Mehr

John Lennon ( ), Musiker und Friedensaktivist

John Lennon ( ), Musiker und Friedensaktivist Als ich 5 Jahre alt war, hat meine Mutter mir immer gesagt, dass Glück der Schlüssel zum Leben ist. Als ich zur Schule ging, fragten sie mich, was ich werden wolle, wenn ich groß bin. Ich schrieb: glücklich.

Mehr

Arbeitsblätter. zu Tina zieht aus

Arbeitsblätter. zu Tina zieht aus Arbeitsblätter zu Tina zieht aus 1. Kapitel: Das ist Tina Im ersten Kapitel hast Du Tina kennengelernt. Und wer bist Du? Hast Du Ähnlichkeiten mit Tina? Beantworte die Fragen! Tina ist 18 Jahre alt. Wie

Mehr

mit Freunden ausgehen? Wann gehst du abends mit Freunden aus? Wohin gehst du abends mit Freunden?

mit Freunden ausgehen? Wann gehst du abends mit Freunden aus? Wohin gehst du abends mit Freunden? Teil SPRECHEN - Teil 2 - Arena A2 Test 1 (S. 33) Aufgabenblatt A: Was machst du oft abends? Abendessen? Um wie viel Uhr isst du zu Abend? Was isst du zu Abend am liebsten? fernsehen, diskutieren? Was siehst

Mehr

Sprüche für die Parte und das Andenkenbild

Sprüche für die Parte und das Andenkenbild (1) Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot, nur fern! Tot ist nur, wer vergessen wird. (7) Wir sind nur Gast auf Erden und wandern ohne Ruh`, mit mancherlei Beschwerden der ewigen Heimat zu.

Mehr