Jahresbericht 2010 Über das im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg betreute. Naturschutzgebiet Ober Öschle Gemarkung Radolfzell Liggeringen
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- Guido Messner
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1 NABU Naturschutzbund Deutschland NABU Gruppe Radolfzell Singen Stockach Floerickeweg 2a Radolfzell Tel.: Fax: E Mail: nabu mettnau@t online.de mettnau.de Jahresbericht 2010 Über das im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg betreute Naturschutzgebiet Ober Öschle Gemarkung Radolfzell Liggeringen Zusammenfassung: Von Jahr zu Jahr schwankt die Dichte einzelner Orchideen und Enzianarten zwar, aber insgesamt zeigen die Pflanzenzählungen aus den letzten 11 Jahren, dass sich das Gebiet in einem grundsätzlich stabilen Zustand befindet. Besonders erwähnenswert ist die hohe Anzahl an Mückenhändelwurz, die 2010 im Oberöschle blühte: nämlich etwa 3400 Individuen. Das ist mehr als das Dreifache des Durchschnitts der 11 vorausgegangenen Jahre. Auch hat sich der Kreuzenzian in den letzten Jahren stark vermehrt und es wurden dieses Jahr 127 Exemplare gezählt, ein Rekord. Dafür blühte die Küchenschelle im zweiten Jahr in Folge mit nur 9 Exemplaren. Neben der Standardmahd wurden Auflichtungsmaßnahmen auch in diesem Jahr fortgesetzt. 1
2 Steckbrief Naturschutzgebiet Ober Öschle Schutzgebietsfläche: Höhenlage: Gemarkung: 7 Hektar 600 m ü. NN Radolfzell Liggeringen Schutzgebiet: seit 1984 Schutzverordung: 1984 Betreut durch den NABU: seit 1987 Lebensräume: Schutzzweck: Halbtrockenrasen, Feldgehölze, Gebüsche, Laubmischwald Erhaltung der Trockenhänge als Lebensraum seltener und gefährdeter Tier und Pflanzenarten und Tier und Pflanzenlebensgemeinschaften; als ein vom Menschen geprägter Landschaftsteil von besonderer Eigenart und Schönheit 2
3 Das Wetter Die Wetterdaten sind von der Wetterwarte Konstanz erhoben worden. Die Diagramme zeigen die Abweichungen der Monatsmitteltemperatur und der Niederschläge im Monatsmittel von den langjährigen Mittelwerten der Jahre 1961 bis Die Jahresdurchschnittstemperatur lag 2010 im Bereich des langjährigen Mittels, somit war 2010 nur etwas wärmer als es die Vorjahre waren, nämlich 0,2 C. Die Sommermonate vielen überdurchschnittlich warm aus. Ein Vergleich der Niederschlagsjahressummen zeigt, dass 2010 etwa 40 mm mehr Niederschlag als durchschnittlich in den Jahren 1961 bis 1990 fiel, wobei dieser hauptsächlich im Dezember auftrat. 3 Abweichung der Monatsmitteltemperatur 2010 (oben) und der monatlichen Niederschlagsmenge(untern) vom langjährigen Mittelwert ( ) 2 Temp [ C] Niederschlagsmenge [mm ] Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez. Quelle : 3
4 Pflanzenzählungen Die Zusammenfassung der Pflanzenzählungen aus den letzten 11 Jahren zeigt, dass die Individuendichte großen Schwankungen unterworfen ist, aber insgesamt einen stabilen Trend aufweist. Der Kreuzenzian hat sich in den letzten Jahren besonders gut entwickelt und war 2010 mit 127 Exemplaren im Oberöschle vertreten. Bei der Küchenschelle blühten im zweiten Jahr in Folge nur 9 Individuen. Nach den Auflichtungsmaßnahmen am östlichen Waldrand hat sich das Purpur Knabenkraut sehr gut entwickelt. Etwa die Hälfte des Bestandes wächst in dem aufgelichteten Waldbereich. Besonders zahlreich war die Mückenhändelwurz in diesem Jahr. Wiss. Name Rote Liste Mittelwert** Standardabweichung** # Jahre** 2010 Ciliata* v 39,2 53, crutiata 2 34,6 21, Verna* ,4 1651, gemanica* 818 Anacamptis pyramidalis 3 8,1 3, Gymnadenia conopsea v 1027,0 628, Ophrys insectifera 3 35,1 29, militaris v 240,5 144, morio 3 373,9 245, purpurea v 30,7 10, ustulata 2 64,3 34, Pulsatilla vulgaris 3 16,9 5, Tofieldia calyculata 3 54,2 32, *Daten nicht durchgängig verfügbar **Mittelwerte aus den Jahren 1999 bis 2009 gebildet. Pflegemaßnahmen Waldrandauflichtungen wurden in diesem Jahr wieder vorgenommen. Die regelmäßige Sommermahd wurde wie in den Abb 1 eingezeichnet durchgeführt (grün unterlegt). Die landschaftspflegerischen Maßnahmen sollen den guten Zustand des Naturschutzgebietes weiter erhalten und verbessern. 4
5 Abbildung 1: Sommermahd (grün) im Oberöschle Anja Matuszak Im März
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