Nachhaltig Fisch erzeugen. Forellenzucht in einem guten Licht darstellen. Stephan Hofer, Hofer Forellen GmbH. Ein persönlicher Erfahrungsbericht.
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- Hinrich Diefenbach
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1 Nachhaltig Fisch erzeugen Forellenzucht in einem guten Licht darstellen. Stephan Hofer, Hofer Forellen GmbH Ein persönlicher Erfahrungsbericht.
2 Ziel: Forellenzucht ist positiv
3 Nachhaltigkeit Dauerhaftigkeit (Gründung 1896) Energieverbrauch Resourcen (Futterverbrauch) Auswirkungen auf die Umgebung Soziales, z.b. Personal, Kollegen
4 Energieverbrauch: Martins et al: New developments in recirculating aquaculture systems in Europe: A perspective on environmental sustainability Aquacultural Engineering November 2010, Volume 43, Issue 3, Pages 83-93
5 Energieverbrauch Hofer 2015 Energieart kwh/a kwh/ kg Fisch Bei 548 t Fisch/a Strom Fischzucht + Gebäude incl. Eigenerzeugung ,21 Sauerstoff 489,5 t x 0,2 kwh/kg ,18 Zwischensumme (Fisch-Produktion) ,39 (Dänischer Model Kreislauf Betrieb /aquabest_24_2014_report.pdf) (1,0-2,0) Diesel x 10 kwh/l ,45 Heizöl 3757 l x 10 kwh/l ,07 Heizgas 1650 kg x 12,8 kwh/kg ,02 Summe (Produktion + Vertrieb + nicht Fisch-Verbrauch) ,92 Ern. Energieverbrauch: Hackschnitzel xx m³ Holzpellet xx kg
6 Energiesparen: Fischzuchtdesign: Konsequentes Ausnutzen von Gefälle anstatt Plug and Go. Steuerung der Belüftung. Kompromissbereitschaft bei gewissen Wasserparametern.
7 O2 Eintrag ohne Strom: Aber: Sauerstoff ist auch Strom! 1 kwh/kg O2 aus molekularen Sieben
8 Sauerstoff Eintrag mit Strom Leider kostetet der Rein-Sauerstoffeintrag oft nochmals soviel Geld für Strom wie Sauerstoff.
9 Das Problem CO2 Um CO2 auf Werte <20mg/l zu bekommen braucht es viel Strom. Mir ist es das nicht Wert. Anstatt mache ich das Beste aus gegebenem Gefälle. (18 statt 24 C Raumtemperatur)
10 Planung mit dem Ziel ohne Strom auszukommen 90 cm Gefälle = 60 cm + 30 cm für Jetkästen 240 cm Gefälle = 80 cm Entgasung +120 cm U-Rohr +40 cm Reibung
11 Futter Bild: Größter Kostenfaktor Phosphor (und Stickstoff) limitiert die Produktion Darum ist unsere Strategie beim Futtereinkauf: Energiedichtes Futter um P und N Ausscheidungen gering zu halten. Gerne auch pflanzliche und tierische Rohstoffe statt nur Fischmehl und Fischöl. Chancen: Unerreicht gute Futter und Eiweißeffizienz, weil Fische schweben statt stehen (weniger Knochen, mehr Filet) und keine konstante Körpertemperatur halten müssen.
12 Fütterung: Die Herstellung von Futter braucht Energie (5-6 kwh/kg Fisch). - Darum müssen Futterverluste vermieden werden. - Nebenbei auch der die größten variablen Kosten. Fütterungssysteme haben bei uns den größten Anschlusswert, - darum werden bei uns die Fütterungszeiten so kurz wie möglich gewählt. Allerdings müssen wir auch Arbeitszeit sparen, - Darum haben wir mehrere zentralisierte Fütterungsanlagen.
13 Ablaufwasserreinigung: Problem: Die Reinigung läuft im Dauerbetrieb. Es ist eine Abwägungsentscheidung ob ein Absetzbecken mit langer Verweildauer oder ein Mikrosieb gewählt wird. Bei Mikrosieben tendieren die Hersteller zu sehr starken Pumpen. Bei uns reicht in der Regel auch eine Pumpe mit 30-50% weniger Leistung. Einsparmöglichkeit 50% Phosphor % BSB5
14 Keine Auswirkung auf fischfressende Vögel Zum Glück haben wir noch keinen Bieber oder Fischotter Fischstall Light
15 Fischstall (2): Forellen mögen Schatten Tierschutz Schutz vor Vögeln Tierschutz Arbeitsbedingungen geschützt PV Anlage Erneuerbare Energie
16 Solar-Strom Incl kwh Eigenverbrauch Lautenbach kwh Schenkenbach kwh Urspring kwh SUMME kwh (Stromverbrauch (Grünstrom) ( kwh) + O2 + Fos. Energie) Erzeugen Energieüberschuss
17 Qualitätszeichen Baden- Württemberg Regionale Herkunft ab 10g. GMO frei. Fisch In Fisch Out < 1. Kurze Transportwege <4h. Rückverfolgung, Mitarbeiterschulung, Audit, Haltungsbedingungen, Medikamente Vorteile: Kann darüber sprechen. Behörden. Kunden. Günstiger als ASC.
18 Fischgesundheit: Kategorie 1 Betriebe. IPN Freiheit Schweiz. Ichtio Vermeidung durch Fließkanäle. Keine Rotmaulseuche. Aber RTFS: Impfung, Desinfektion, Elternfische, Becken, Arbeitshygiene, genetische Selektion, Extra Vortrag Das Thema Fischgesundheit beschäftigt uns permanent. Wir haben ein gelebtes Hygienekonzept in das die Mitarbeiter mit einbezogen sind.
19 Mitarbeiter 2 Betriebsleiter wurden in den vergangenen 5 Jahren nach 43 und 37Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Jahrzehntelange Betriebstreue ist die Regel. Geregelte Arbeitszeiten sind uns wichtig. Bezahlung, die sich auch an anderen Branchen orientiert. Verantwortung an Mitarbeiter übertragen.
20 Kollegiales Verhalten Es ist Ehrensache: Sich beim Besuch einer Fischzucht anzumelden. Ohne Absprache keine Fische in den Oberlauf eines Kollegen liefern. Das Gespräch zwischen Kollegen informiert schneller als der Amtsweg. Technische Zusammenarbeit: Kollegen bei technischen Fragen eine ehrliche Auskunft geben. Man muss sich nicht einig sein (sonst wäre es langweilig), aber man sollte sich respektieren. Erfolgreiches kollegiales Verhalten: Anti-Dumping und Anti-Subventionsfall gegen Türkische Portionsforellen: 1/3 der Produktion in Europa und ins Deutschland hat zusammen gearbeitet und in Deutschland > 1 Mio. EUR verdient.
21 Visionen und Ansichten: Die Art der Energieversorgung wird Mittelfristig über den Erfolg eines Unternehmens entscheiden. Ich bin mit meinen Firmen lieber 100 % energieautark und CO2 neutral als biozertifiziert. Sauerstoff selber aus erneuerbarer Energie erzeugen und vor Ort für die Nacht speichern. Diesel und Heizölverbrauch weiter reduzieren. Lieber Gefälle direkt nutzen. (Turbine + Motor + Umwandlungsverlust ungünstiger)
22 Résumé. Null- Footprint gibt es nicht, aber Möglichkeiten den Footprint zu minimieren. Positiv über die Forellenzucht sprechen. Das hebt den Wert des Unternehmens und der Branche. Darüber sprechen, was wir gut können. Der Markt ist groß genug, für viele verschieden Kollegen.
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