Rückwirkungen von ortsfesten Landfunkstellen (olfs) auf das BOS Digitalfunknetz. AGN1/ TPFZ Berlin, 12. /
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- Maria Schwarz
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1 Rückwirkungen von ortsfesten Landfunkstellen (olfs) auf das BOS Digitalfunknetz AGN1/ TPFZ Berlin, 12. /
2 Vorbetrachtungen Im Rahmen des Rollout des Digitalfunknetzes der BOS werden an verschiedenen Punkten (Wachen der Polizei oder Feuerwehren) MRT Geräte zum Mithören und Einsprechen in verschiedene Gruppen installiert. Diese Geräte werden vom BOS Digitalfunknetz aus prinzipiell wie Endgeräte betrachtet, für die netzseitig keine gesonderte Betrachtung und Planung vorgesehen ist. Durch eine exponierte Standortwahl sowie die Nutzung von fest installierten Gewinnantennen treten jedoch Rückwirkungen auf das BOS Digitalfunknetz auf, die hier näher betrachtet werden sollen. 2
3 Rückwirkungen auf das BOS Digitalfunknetz 1. Direkte Einstrahlung in das Antennensystem von Basisstationen 2. Erhöhung der Uplink Interferenz an entfernten Basisstationen mit Frequenzwiederholung 3. Erhöhung und Verschiebung der Verkehrslast 3
4 Direkte Einstrahlung in den Empfänger Betrieb von BS und olfs in unmittelbarer Nähe kann zu folgenden Effekten: Desensibilisierung des Empfängers (olfs oder BS) Durch die Festlegung der Grenze des Dynamikbereiches eines Empfängers durch das stärkste Signal, kommt es zu diesem Effekt. (siehe auch Folien physikalische Grundlagen) virtuelle Verkleinerung der Funkzelle für entfernte Endgeräte Da die Eingangsempfindlichkeit des Empfängers durch das Großsignal beeinträchtigt wird, kommt es zu dem Effekt, dass sonst empfangbare Feldstärken anderer Endgeräte nicht mehr ausgewertet werden können, da der Dynamikbereich des Empfängers überschritten wird. (siehe auch Folien physikalische Grundlagen) Blockierung des Empfängers durch zu hohe Eingangsfeldstärken Bei Nutzung von gleichen Standorten für Basisstationen und olfs kann es im Empfangszweig der Basisstation zu Übersteuerungen kommen, die auf eine zu hohe Empfangspegel an der Antenne der BS zurückzuführen ist. (siehe auch Folien physikalische Grundlagen) Tabelle 1: Blocking Level (Quelle: ETSI EN v030401p Kap: ) 4
5 Beispiele für direkte Einstrahlung Beispiel 1 (Blocking) TETRA BS Antennen olfs Beispiel 2 (Desensibilisierung/Dynamikbereich) Abstand < 100 m Antennen olfs TETRA BS 5
6 Störungen durch Uplink Interferenz Durch das begrenzte Frequenzspektrum werden im BOS Digitalfunknetz im Abstand von ca. 10 bis 30 km Entfernung (abhängig von der Standortdichte) Kanäle wiederholt eingesetzt. Durch exponierte Standorte der olfs kann es zur Störung von entfernten BS Standorten kommen. Wann treten Störungen dieser Art auf: Unterschreitung des Gleichkanalstörabstandes von C/I=19dB gleichzeitige Verwendung des gleichen Kanals und gleichen Zeitschlitzes Wahrscheinlichkeit steigt mit dem Verkehrsaufkommen bei freier Sicht erhöht sich das Risiko 6
7 Kapazitätsbetrachtung Eine Konzentration von olfs an einem Standort (Wache) hat zur Folge: Lastverschiebung mit erhöhtem Verkehrsaufkommen außerhalb des Einsatzschwerpunktes. erhöhtes Verkehrsaufkommen über das kalkulierte Verkehrsmodell hinaus Entscheidung zur Kapazitätsplanung: Erhöhung der Kapazität Zusätzliche Kosten ohne Beteiligung des Bundes TTRX Erweiterungen Erweiterung des Zugangsnetzes DXT Erweiterungen erhöhtes Interferenzniveau Optimierung der Einsatzplanung Zusätzlicher Aufwand der Einsatzplanung Verteilung der olfs auf mehrere Standorte Vermeidung unnötigen Mithörens Konzentration auf Leitstellen Einhaltung der Funkdisziplin 7
8 Beispiel zur Kapazitätsbeeinflussung Leitstelle setzt FRT zum Mithören des Funkverkehrs (Wachfunk) der Gruppe 1 und 2 ein FRT Lastverschiebung Funkzelle Aktivitätsbereich der Gruppe 1 / Gruppenrufgebiet Aktivitätsbereich der Gruppe 2 / Gruppenrufgebiet 8
9 Vorgaben olfs Errichtung (Regelprozess für neue olfs) 1. Vorprüfung durch zuständige AS / BOS Minimierung der möglichen Anbinde Basisstationen auf max. 2 3 keine Anbinde BS besser als 85 dbm am Endgeräteeingang Minimierung der Antennenhöhe 2. Funktechnische Abstimmung der BOS mit regionaler Funknetzplanung Voranmeldung olfs durch BOS Kapazitätsabschätzung unter Einbeziehung der genutzten Dienste Prüfung der Rückwirkungsfreiheit auf das BOS Digitalfunknetz Ergebnis ist die funktechnische Freigabe der olfs durch regionale Funknetzplanung Prüfkriterien Störpegel von max. 113 dbm in Entfernung des mittleren Frequenzwiederholabstandes in Höhe der mittleren Basisstationshöhe (beides landesspezifisch) Maßnahmen bei Nichteinhaltung der Prüfkriterien gerichtete Antennen Montage unter Dachkante Vorwandmontage Vermeidung der Top Position Dämpfungsglieder 9
10 Vorgaben olfs Betrieb (Regelprozess für Bestandsanlagen) 1. Funktechnische Abstimmung der BOS mit zuständige AS / regionaler Funknetzplanung Prüfung beantragter olfs durch regionale Funknetzplanung bis Ende 2012 Kapazitätsabschätzung unter Einbeziehung der genutzten Dienste Prüfung der Rückwirkungsfreiheit auf das BOS Digitalfunknetz Ergebnis: funktechnische Freigabe der olfs durch regionale Funknetzplanung 2. Prüfkriterien Minimierung der möglichen Anbinde Basisstationen auf max. 2 3 Simulation des Störpegels von max. 113 dbm in Entfernung des mittleren Frequenzwiederholabstandes in Höhe der mittleren Basisstationshöhe (beides landesspezifisch) alternativ messtechnischer Nachweis der Rückwirkungsfreiheit Maßnahmen bei Nichteinhaltung der Prüfkriterien gerichtete Antennen Montage unter Dachkante Vorwandmontage Vermeidung der Top Position Dämpfungsglieder 10
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