Die Regenbogenbrücke.
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- Silvia Lange
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Balthasar 15. Dezember 2014 Mein Name ist Balthasar, ich bin ca. 15 Jahre alt und ich bin einer der drei heiligen Könige. Ich wurde angefahren und in eine Klinik gebracht. Dort versorgte man mich medizinisch, nähte meine große Wunde nahe einer Arterie unter meinem rechten Vorderbein und man gab mir Medikamente. Ich komme aus Parchal und zwar war ich früher in der Gang von Mama C, Clarissa und Valentina. Ich lebte mein ganzes Leben schon als Straßenhund, kenne die besten Feinschmeckerrestaurants und alle Straßen auswendig. Im Alter bin ich taub geworden und meine Augen haben nachgelassen. So kam es dann, dass ich eine Autohupe nicht hörte und mich das Auto anfuhr. Ich kam in eine Klinik. Nach einigen Tagen in der Klinik, wollte man mich ohne Fäden zu ziehen und ohne Nachbehandlung wieder raus auf die Straße setzen. Nur weil ich Spaß daran hatte im Käfig alle Decken und zuletzt die Zeitungen zu zerreißen. Hallo?!?!? Ich komme von der Straße, kenne keinen Käfig und das eingesperrt sein auch nicht! So erfuhren dann Opi und Omi von meinem Schicksal und was soll ich bellen? Ohne Zögern gaben sie mir ein Wohnrecht auf Lebenszeit auf der Quinta. Ich bin noch recht agil, bewege mich sportlich dynamisch und ich bin schon im Begriff mich mit Gizmo dem Kater anzufreunden. Das Essen ist gewöhnungsbedürftig, denn ich esse anstatt Trockenfutter oder Dosenfutter lieber alte stinkende Kottlettknochen. Pommes oder Lebensmittelreste aus der Mülltonne. Dieses Problem haben alle Hunde von der Straße, die dort schon länger leben, aber ich werde mich bemühen mich über meine Mahlzeiten, die hier in Näpfen serviert werden, zu freuen. Ich will ja nicht undankbar erscheinen! Richtig gefreut habe ich mich über mein gemütliches Körbchen, einen Adventskalender und über ein Kuscheltier. Das alles kannte ich bisher nicht. Auch freundliche Worte hört man als Straßenhund nicht oft, aber hier ist das anders. Hier redet man so freundlich mit mir und man streichelt mich oder man nimmt mich auf den Arm zum Schmusen. Dann klammer ich mich richtig am Arm fest und möchte gar nicht mehr runter gelassen werden. So sehr genieße ich die Zuwendung. Ich sag Euch was im Geheimen...hätte ich all das früher gewusst...ich hätte mich schon vor 14 Jahren vors Auto geworfen
2 Nun aber werde ich mein restliches Leben hier verbringen und deswegen suche ich noch Paten, Impfpaten, Herzwurmpaten und Scaliborpaten. Tja, was soll ich bellen? Ich habe Glück gehabt. Früher nannte man mich auf den Straßen Amigo. Amigo heißt Freund und ich war immer jedermanns Freund. Freund für meine Kumpels, Freund für Obdachlose, Freund für Kinder, Freund für Touristen, Freund für Spaziergänger und Cafébesucher, wenn sie draußen saßen. Ich war Freund für viele. Doch wo waren meine Freunde, als ich sie so sehr brauchte? Niemand war da, als ich nach meinem Unfall so schnell die Klinik verlassen sollte. Niemand und dann hätte mich sicher bald wieder ein Auto überfahren, weil ich s ja nicht höre und kaum sehe. Jetzt aber habe ich echte Freunde. Nämlich Bonny, Gizmo, Opi und Omi und Euch! Darüber bin ich sehr glücklich und wenn ich nur noch drei Jahre zu leben habe, so sind das vielleicht nicht die schönsten, denn auf der Straße fühlte ich mich auch wohl, aber es werden meine letzten Jahre in Liebe und Geborgenheit sein, die ich hier mit Würde erleben darf. Dafür gebe ich dann auch gerne meine gewohnte Freiheit auf. Nasenschleck von Eurem Balthasar *dem der Mund heute noch immer offen steht* 17. Dezember 2014 Tante Petra Schraml-Dussle sichert mir hier meinen wohl verdienten Lebensabend und finanziert mit der Patenschaft meine Medikamente! Dankeschön und einen dicken Nasenschleck an meine Patentante!!! Euer Balthasar!
3 Balti trat nun seinen letzten Weg an.. Im Dezember 2014 erfuhren wir von einem alten Straßenhund der dann fand den Weg zu uns 15 Jahre war er schon und er wurde angefahren Leute hörten ihn laut klagen Eine kleine Verletzung hatte er Gott sei Dank nicht mehr Fast gehörlos und doch frisch bettelte er in der Saison an jedem Tisch Man kannte ihn in der Umgebung gut und manche Leute meinten es mit ihm gut Jahrelang ging er die selben Wege überquerte oftmals viele Stege Hier bei uns da fühlte er sich wohl und glücklich auch wenn er manchmal bellte ziemlich tüchtig Hier war er noch nicht einmal krank oder hatte schlechte Tage dass frühere Straßenleben tat ihm gut, keine Frage Doch auch das hätscheln und das tätscheln mochte er mit der Zeit dann immer mehr Er begleitete Bella, Chantal, Gretchen, Fernando und Hänsel bis in den Tod doch er war nie in irgendeiner Not Bis der 12 März dann kam und der Doctore in Lissabon sagte seine Tage seien gezählt und wir durften nur hoffen, dass er sich nicht quält
4 Balti lebte mit uns im Wohnzimmer und genoss es sehr und von Streicheleinheiten wollte er immer mehr Tag und Nacht war er beaufsichtigt und wir taten mehr als unsere Pflicht Opi wachte nachts an seinem Bett ja, der Pflegeplan der war perfekt Auch brat Opi für Balti Würstchen und Fleisch was Balti ganz genüsslich hat verspeist Jeder Tag mit ihm war ein Geschenk für uns und Balti Bär der liebte uns Opi hat letzte Nacht seine Pfötchen sanft gehalten und dann hat Balti um 2.15 Uhr seinen Atem einfach angehalten Balti ist eingeschlafen für immer seine morgendlichen Nachrichten gibt es nimmer Balti hat ein schönes Grab bekommen und man hat uns den ältesten Quintaner genommen 18 Jahre immer FIT und gut gelaunt man manchmal über alte Hunde staunt Balti lebt in unseren Herzen weiter und geht nun über die Regenbogenbrücke weiter Wir werden uns wiedersehen und erkennen und Dich dann wieder Balti nennen Opi, Omi, Deine Patentante Petra Schraml Dussle und Deine Seniorenpatentante Petra Hüttinger
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Dann sagten die Beiden, dass sie mich gerne hätten und mich behalten wollten, aber erst einmal für eine Woche zur Probe, weil sie Katzen hätten.
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