Handbuch Systemplatine TW Re 460. TW Re460 V1. Plux22; NEM 658. Thomas Wollschläger

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1 Handbuch der Austausch- Systemplatinen TW Re460 V1 Plux22; NEM 658 Thomas Wollschläger 1. Auflage Stand: Nov. 2015

2 Inhaltsverzeichnis 1. Anwendung Sicherheitshinweise, bitte lesen! Ausstattung Übersicht der verfügbaren Platinen Die Führerstandsbeleuchtung Einbau der Platine Einbau des Decoders Funktionsausgänge Power-LED Kontaktbelegung der Platine Bilder des Umbaus Überblick Führerstandsbeleuchtung Motoranschluss Bilder Beleuchtungsvariationen Getestete Decoder / Mappinghinweise Mappingmatrix Mapping am Beispiel ESU Technische Daten Kontakt... 9 Seite 1

3 1. Anwendung Die Systemplatine TW Re460 dient als Austauschplatine für Modellbahntriebfahrzeuge vom Fabrikat Roco. Diese Variante wurde speziell für die Baureihe Re460/Re465 entwickelt und erfolgreich getestet. Ein Einsatz in weiteren Fahrzeugen, welche eine baugleiche Originalplatine verwenden, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit machbar, jedoch nicht getestet. Durch den Platinentausch sollen die entsprechenden Fahrzeuge, insbesondere in Hinblick auf die Digitaltechnik, technisch aufgerüstet werden. Hinweis: Die Anwendung ist grundsätzlich für Maschinen mit werkseitiger LED-Beleuchtung (neuere Bauserien) oder werkseitiger Beleuchtung mittels Glühlampen (ältere Bauserien) möglich. Jedoch erfordern beide Varianten eine unterschiedliche Bestückung der Platine, weshalb zwischen den beiden Typen unterschieden wird. Re 460 älterer Bauart mit Glühlampen Re 460 neuerer Bauart mit LED-Beleuchtung 2. Sicherheitshinweise, bitte lesen! die Platine ist ausschließlich für den Einsatz in elektrischen Modelleisenbahnen vorgesehen. Eine andere Verwendung, als die im Punkt 1 beschriebene, ist nicht zulässig. aufgrund scharfer Kanten und verschluckbarer Teile, darf die Platine nicht in die Hände von Kindern gelangen Anschluss- und Lötarbeiten dürfen nur im spannungslosen Zustand erfolgen 3. Ausstattung Die neue Lokplatine kann mit zahlreichen technischen Features aufwarten. Dies ist insbesondere für den Einsatz auf Digitalanlagen interessant: Schnittstelle nach dem Plux22 Standard (NEM 658): Der Decoder kann ohne Kabel und ohne Löten einfach eingesteckt werden und ist dadurch auch mechanisch bestens verstaut. Die 22 Pins machen im Gegensatz zu den vorherigen 8 Pins das volle Spektrum der Digitaltechnik nutzbar, denn alle 9 Funktionsausgänge werden von der Platine unterstützt. Erweiterung der Lichtfunktionen: Die Beleuchtung der beiden Lokseiten kann nun separat angesteuert werden. Hierdurch kann das Licht der mit dem Wagenzug gekuppelten Lokseite vorbildgerecht dunkel geschaltet werden. Zusätzlich erlaubt die Platine eine korrekte Darstellung des Schweizer Zugschlusssignales wahlweise 1x Weiß oder 2x Rot. Auch das Zeigen des Notsignales 3x Rot beidseitig wird nun möglich. Führerstandsbeleuchtung: Die neue Platine ermöglicht den Anschluss einer Führerstandsbeleuchtung für beide Lokseiten. Die nötigen Vorwiderstände für die LEDs sind auf der Platine bereits verbaut. Power-LED: Eine rote SMD-LED auf der Lokplatine zeigt an, ob die Gleisspannung auch auf der Platine ankommt. Dies erleichtert erheblich die Fehlersuche bei Wackelkontakten oder verdreckten Radschleifern Universell: Der Motor kann sowohl über die etwas älteren Metallgreifer (Anschluss über Draht) oder aber die neueren Kontaktfedern angeschlossen werden. 4. Übersicht der verfügbaren Platinen Auch für andere Roco-Triebfahrzeuge stehen Austauschplatinen zur Verfügung. Sie sind in erster Linie dafür gedacht, den notwendigen Platz zum Einbau von Sound in den Maschinen zu schaffen. Doch natürlich sorgen sie auch für erheblich mehr Funktionalität in Hinsicht auf die Nutzung der digitalen Möglichkeiten und Funktionen. In älteren Maschinen, bei denen noch Glühlampen zur Anwendung kommen, unterscheidet sich die Verwendung der richtigen Platine in erster Linie nach den beiden Kriterien Abmessung und Beleuchtungssystem. Folgende Übersicht gibt Aufschluss über die bisher Seite 2

4 entwickelten und erhältlichen Typen. Die Aufzählung der Baureihen ist hierbei nicht abschließend, für diese wurde die jeweilige Platine jedoch erfolgreich getestet. Entsprechende Umbaudokumentationen sind daher bei mir erfragbar. Beleuchtungssystem Stecklampen flexible Leiterplatte 84,5 x 26,7 mm TW V1.0 St (21MTC) TW V1.0 Fl (21MTC) Baureihen: 143/243/112/212 62,3 x 26,7 mm TW V2.0 Fl (21MTC) Baureihen: 189, Taurus Abmessung 85,7 x 26,7 mm Baureihen: 101, 103 TW V3.0 St (21MTC) TW V3.0 Fl (21MTC) 73,7 x 26,7 mm TW V4.0 Fl (21MTC) Baureihen: 155, Herkules 84,7 x 26,7 mm TW V5.0 St (21MTC) TW V5.0 Fl (21MTC) Baureihen: 110, 111 Seite 3

5 5. Die Führerstandsbeleuchtung Zu jeder Platine werden auf Wunsch auch zwei LED-Module für die Führerstandsbeleuchtung geliefert. Diese sind mit beidseitigem Klebeband an der entsprechenden Position unter dem Dach zu fixieren (Bild 2). Beim Einbau bitte darauf achten, dass das Anschlusskabel nicht den Lichtleiter für das obere Spitzenlicht verdeckt. Die LED-Module tragen jeweils eine Kaltweiße SMD-LED zur Nachbildung der im Original verwendeten Neonröhren. Zur Ansteuerung sind Aux 7 (Seite 1) und Aux 6 (Seite 2) vorgesehen. Sollte die LED nach dem Verlöten auf der Platine nicht leuchten, obwohl der Funktionsausgang aktiv ist, so bitte die Polarität der Anschlüsse tauschen. Denn LEDs leuchten nur bei richtiger Polung. Die notwendigen Vorwiderstände - je 4,7 kω - sind bereits auf der Hauptplatine verbaut, um den externen Hardwareaufwand so gering wie möglich zu halten. Daher ist es besonders wichtig, die Führerstandsbeleuchtung nur an den dafür vorgesehenen Kontakten aufzulöten. 6. Einbau der Platine Zunächst sind bei der ursprünglichen Leiterplatte alle Kabelverbindungen zur Lok zu lösen. Dies umfasst insbesondere das Ablöten der 4 Stromversorgungskabel. Im Anschluss muss die Leiterplatte mechanisch durch das Lösen der Befestigungsschrauben von der Lok getrennt werden. Die Originalplatine kann nun entfernt werden. Vor dem Einbau der neuen Lokplatine gilt es, zunächst den Anschluss des Motors vorzubereiten. Ermöglicht dieser den Einsatz der Kontaktfedern (Art.Nr ; Bild 4), so sind diese aufgrund der nicht notwendigen Lötarbeiten zu bevorzugen und vor dem Einbau der Platine in den Motor einzusetzen. Andernfalls ist jeweils ein Kabel an den beiden Motorkontakten anzulöten, und seitlich neben der Platine nach oben zu führen (Bild 5). Hierbei bitte auf einen ausreichenden Kabelquerschnitt achten, welcher mindestens 1,1A zulässt. Beim Wiedereinsetzen des Motors ist darauf zu achten, dass dieser in seiner ursprünglichen Lage eingesetzt wird. Ein Drehen des Motors um 180 zur Rotorachse, führt zu einer gegenläufigen Beleuchtung entsprechend der Fahrtrichtung ( Weiß auf Seite 1, wenn Lok aber mit Seite 2 voran fährt). Nun kann die neue Platine aufgesetzt und mittels der Schrauben mechanisch befestigt werden. Wurden Kabel zum Anschluss des Motors verwendet, sind diese nun auf die vorgesehenen Lötpunkte aufzulöten. Ebenso sind die 4 Kabel der Stromzuführung von der Schiene wieder an den entsprechenden Lötpunkten zu befestigen. Verfügt die Lok über eine werkseitige LED-Beleuchtung, so sind nun noch die stirnseitigen LED-Platinen an die neue Hauptplatine anzuschließen, da diese weiter verwendet werden. Näheres hierzu entnehmen Sie bitte dem Punkt 5 Anschluss der Beleuchtung der Einbauanleitung. Bitte beachten Sie hierbei, dass ein wenig handwerkliches Geschick für diese Arbeit nötig ist, da pro Lokseite eine Leiterbahn durchtrennt und ein Kabel auf eine Leiterbahn aufgelötet werden muss. Der Aufwand ist aber insgesamt gering. Des Weiteren ist nicht mehr vorgesehen, dass die Lok Strom über die Stromabnehmer erhält. Neuere Roco-Maschinen verfügen auf ihren Leiterplatten schon nicht mehr über einen Kontaktpunkt, um den Strom der Stromabnehmer auf die Platine zu führen. Auch meine Platinen haben diesen Kontaktpunkt nicht mehr. Dies ist auch sinnvoll, da es im Digitalbetrieb sonst leicht zu völlig überhöhten Spannungen am Decoder kommen kann, welche keiner unbeschadet überstehen wird. Um zu verhindern, dass ungewollte Verbindungen auf der Platine erzeugt werden, muss der Metallstreifen zwischen den Stromabnehmern im Lokgehäuse entfernt werden. 7. Einbau des Decoders Der Decoder wird lediglich durch eine Steckverbindung an die Platine angeschlossen. Diese stellt zum einen alle elektrischen Verbindungen her und gibt zum anderen auch den notwendigen, mechanischen Halt. Lötarbeiten sind nicht erforderlich. Beim Einbau ist darauf zu achten, dass der Decoder von oben gesteckt wird und in Richtung Motorschwungmasse zeigt. Beim Ein- / Ausbau des Decoders ist aus Sicherheitsgründen die Gleisspannung abzuschalten. 8. Funktionsausgänge Entsprechend der NEM 658 (Plux 22), verfügt die Platine neben den Funktionsausgängen Licht vorne/hinten über 7 weitere Funktionsausgänge. Ein Großteil dieser wird jedoch benötigt, um die Beleuchtung vorbildgerecht schalten zu können. Die Funktionsausgänge Aux 6 und Aux 7 sind über Lötflächen auf der Platine abgreifbar. Sie sind für die beiden Führerstandsbeleuchtungen vorgesehen. Seite 4

6 Ebenso kann Aux 4 über Lötflächen als frei verwendbarer Funktionsausgang abgegriffen werden. Die Aufschlüsselung der Funktionsausgänge ergibt sich wie folgt: Licht vorne: Spitzenlicht Seite 1 Licht hinten: Spitzenlicht Seite 2 Aux 1: Schlusslicht Seite 1 Aux 2: Schlusslicht Seite 2 Aux 3: Notsignal (beidseitig 3x Rot) in Verbindung mit Aux 5 Aux 4: frei zur eigenen Verwendung Aux 5: Umschaltung Schlusslicht: aus = 1x Weiß / ein = 2x Rot Aux 6: Führerstandsbeleuchtung Seite 2 Aux 7: Führerstandsbeleuchtung Seite 1 9. Power-LED Auf der Platine befindet sich eine rote SMD-LED. Diese leuchtet, sobald auf der Platine die Gleisspannung anliegt. Ein eingesteckter Decoder ist dafür nicht notwendig. Auf die LED kann z.b. bei der Fehlersuche, wie nach einem Kabelbruch oder verdreckten Radschleifern, zurückgegriffen werden. 10. Kontaktbelegung der Platine Die Kontaktbelegung der Platine entnehmen Sie bitte nachfolgender Zeichnung: Seite 5

7 11. Bilder des Umbaus 1.1 Überblick Bild 1: Die eingebaute Platine mit Führerstandsbeleuchtung oben: Lok mit werkseitiger Glühlampen-Beleuchtung (ältere Bauserien) unten: Lok mit werkseitiger LED-Beleuchtung (neuere Bauserien) 1.2 Führerstandsbeleuchtung Bild 3: Vorbereiten der Führerstände Bild 2: Montage der Führerstandsbeleuchtung Die Blende über dem Führerstand muss abgezogen werden (links werkseitig; rechts mit abgezogener Blende) Seite 6

8 Handbuch Systemplatine TW Re Motoranschluss Bild 4: Motoranschluss über Kontaktfedern Bild 5: Motoranschluss über Litze 12. Bilder Beleuchtungsvariationen Spitzenlicht 3x Weiß Spitzenlicht 3x Rot (Gefahrensignal) Schlusslicht 1x Weiß Schlusslicht 2x Rot Führerstandslicht Hinweis: Die jeweils rote Lok (links) verfügt über werkseitige LED-Beleuchtung, die rechte Lok (blau) hingegen über werkseitige Glühlampen-Beleuchtung. Seite 7

9 13. Getestete Decoder / Mappinghinweise 1.4 Mappingmatrix Nachfolgende Matrix gibt Auskunft darüber, welche Funktionsausgänge aktiviert werden müssen, um einen bestimmten Beleuchtungszustand herzustellen. Zu beachten ist hier insbesondere, dass zur Darstellung des Notsignales die Funktionsausgänge Aux 3 UND Aux 5 aktiviert werden müssen. Lichtbild Licht vorne Licht hinten Aux 1 Aux 2 Aux 3 Aux 4 Aux 5 Aux 6 Aux 7 Spitzenlicht Seite 1 x Spitzenlicht Seite 2 x Rangierlicht (Doppel-"A") x x Schluss Seite 1 (1x Weiß) x Schluss Seite 2 (1x Weiß) x Schluss Seite 1 (2x Rot) x x Schluss Seite 2 (2x Rot) x x Parklicht (beidseitig 2x Rot) x x x Notsignal (beidseitig 3x Rot) x x Führerstandslicht Seite 1 x Führerstandslicht Seite 2 x 1.5 Mapping am Beispiel ESU Hinsichtlich der ESU Decoder eignet sich für diesen Umbau insbesondere der Plux22 Decoder bzw , da das gesamte Funktionsspektrum der Decoder genutzt werden kann. Der folgende Vorschlag zeigt das Mapping, wie ich selbst es anwende. Natürlich kann hiervon auch abgewichen werden. Das Mappingkonzept geht von folgender Funktionstastenbelegung aus: F0: Rangierlicht (Spitzenlicht auf beiden Seiten) F1: Licht Seite 1 Fahrtrichtungsabhängig ein-/ausschalten F2: Licht Seite 2 Fahrtrichtungsabhängig ein-/ausschalten F3: Führerstandslicht Seite 1 F4: Führerstandslicht Seite 2 F5: Abblendfunktion (Das Spitzenlicht wird leicht abgedunkelt) F6: Umschaltung Schlusslicht (1x Weiß / 2x Rot) F7: Notsignal Schweiz (beidseitig 3x Rot) F8: Parklicht (beidseitig Schlusslicht) Seite 8

10 F9: Notsignal Frankreich (Spitzenlicht blinkt) F10: Entkuppeln der Digitalkupplung (Optional) F11: Anfahr-/Bremsverzögerung ein/aus Ein Hinweis zur Abblendfunktion F5: Diese wird von Lokführern, insbesondere im Dunkeln, gerne genutzt, um sich gegenseitig zu grüßen. Dabei wird das Spitzenlicht leicht abgedunkelt. Um dies zu verwirklichen, muss bei den das Spitzenlicht ansteuernden Funktionsausgängen der Hacken Abdimmen und LED-Modus gesetzt werden. Ein Hinweis zum Notsignal Frankreich F9: Diese Maschine verfügt im Original über keine Frankreichzulassung, so dass diese Funktion nur Spielerei ist. Wer sie dennoch umsetzen möchte, muss die das Spitzenlicht ansteuernden Funktionsausgänge wie folgt konfigurieren: Licht vorne (1): Dimmbares Licht mit Helligkeit 31 Spitze 1 Licht vorne (2): Blinklicht mit Helligkeit 31 Spitze 1 blink Licht hinten (1): Dimmbares Licht mit Helligkeit 31 Spitze 2 Licht hinten (2): Blinklicht mit Helligkeit 31 Spitze 2 blink 14. Technische Daten Abmessungen: 142,9 x 27,3 mm Schnittstelle: Plux 22; NEM 658 getestete Baureihen: Roco Re460/Re 465 jeweils mit werkseitiger Glühlampen- und LED- Beleuchtung 15. Kontakt Thomas Wollschläger wiko-miba@web.de Seite 9