Typisch weiblich?! Wählen und gewählt werden Wann werden Frauen gewählt?
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- Victor Busch
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1 Typisch weiblich?! Wählen und gewählt werden Wann werden Frauen gewählt? Dr. Ina Bieber Projektmitarbeiterin der GLES (German Longitudinal Election Study) Goethe Universität Frankfurt am Main 19. März 14
2 Einführung: Frauen in der Politik Quelle: Klemm 05. 1
3 Einführung: Frauen in der Politik Ministerpräsidentinnen im Land (aktuell 25 % Frauenanteil): Schleswig-Holstein: Heide Simonis Thüringen: Christine Lieberknecht seit 09 Nordrhein-Westfalen: Hannelore Kraft seit Saarland: Annegret Kramp-Karrenbauer seit 11 Rheinland-Pfalz: Malu Dreyer seit 13 Bundeskabinett (37,5 % Frauenanteil): Angela Merkel: Bundeskanzlerin Barbara Hendricks: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Ursula von der Leyen: Bundesministerium der Verteidigung Andrea Nahles: Bundesministerium für Arbeit und Soziales Manuela Schlesig: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Johanna Wanka: Bundesministerium für Bildung und Forschung Landesregierung in Baden-Württemberg (36,8% Frauenanteil): Katrin Altpeter: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Theresia Bauer: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Gisela Erler: Staatsrätin Silke Krebs: Ministerin im Staatsministerium Bilkay Öney: Ministerium für Integration Gisela Splett: Staatssekretärin Marion von Wartenberg: Staatssekretärin 2
4 Einführung: Frauen in der Politik 0 Frauenanteil im Deutschen Bundestag im Zeitverlauf (in %) Bundestag Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 3
5 Einführung: Frauen in der Politik 0 Frauenanteil im Deutschen Bundestag im Zeitverlauf insgesamt und in Baden-Württemberg (in%) Bundestag Bundestag (aus Baden Württemberg) Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 4
6 Einführung: Frauen in der Politik 0 Frauenanteil im Deutschen Bundestag im Zeitverlauf insgesamt, in Baden-Württemberg und im Landtag von Baden-Württemberg (in%) Landtag von Baden-Württemberg Bundestag Bundestag (aus Baden Württemberg) Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen; Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 4/12:7. 5
7 Einführung: Frauen in der Politik Frauenanteile in den deutschen Landtagen (in %) Baden-Württemberg (11) Mecklenburg-Vorpommern (11) Niedersachsen (13) Bayern (13) Nordrhein-Westfalen (12) Sachsen (05) Hessen (13) Schleswig-Holstein (12) Sachsen-Anhalt (11) Berlin (11) Thüringen (09) Saarland (12) Rheinland-Pfalz (11) Brandenburg (09) Bremen (11) Hamburg (11) 19,60 28, 29,08 29,40 29,54,,90 31,88 32,38 34,90 37,50 39,22 39,60 39,77 40,96 41, 0% 50% 0% Frauen Männer Quelle: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg 6
8 Gliederung 1. Einführung 2. Stufen und Erklärungsfaktoren der weiblichen Partizipation in der Theorie: Wann werden Frauen nominiert und gewählt? 3. Ergebnisse empirischer Analysen 4. Anwendung auf Landtagswahlen in Baden-Württemberg 5. Fazit 7
9 Stufen der Partizipation 8
10 Stufen der Partizipation Frauenanteile auf verschiedenen Stufen 51,1 % 19,5 bis 37,7% 33,9% (13) 22,9% (nur Erstkandidaten 11; gesamt: 29,3%) 36,5% (13) 19,6% (11) Bundesebene Landesebene 9
11 Erklärungsfaktoren der Unterrepräsentation M I K R O E B E N E I. Persönlicher Hintergrund: Sozialisation und Sozialstruktur II. Politischer Hintergrund III. Persönlichkeitseigenschaften Erklärungsfaktoren der weiblichen Unterrepräsentation IV. Politische Kultur V. Parteizugehörigkeit VI. Wahlsystem und Wahlrecht M A K R O E B E N E Quelle: Eigene Darstellung
12 Erklärungsfaktoren der Unterrepräsentation M I K R O E B E N E I. Persönlicher Hintergrund: Sozialisation und Sozialstruktur II. Politischer Hintergrund III. Persönlichkeitseigenschaften Erklärungsfaktoren der weiblichen Unterrepräsentation IV. Politische Kultur V. Parteizugehörigkeit VI. Wahlsystem und Wahlrecht M A K R O E B E N E Quelle: Eigene Darstellung 11
13 Erklärungsfaktoren der Unterrepräsentation M I K R O E B E N E I. Persönlicher Hintergrund: Sozialisation und Sozialstruktur II. Politischer Hintergrund III. Persönlichkeitseigenschaften Erklärungsfaktoren der weiblichen Unterrepräsentation IV. Politische Kultur V. Parteizugehörigkeit VI. Wahlsystem und Wahlrecht M A K R O E B E N E Quelle: Eigene Darstellung 12
14 Parteizugehörigkeit Frauenanteile der Bundestagskandidaturen nach Parteizugehörigkeit im Zeitverlauf (in %) % CDU CSU SPD FDP Grüne PDS/Die Linke Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 13
15 Parteizugehörigkeit Frauenanteile an CDU-Bundestagskandidaturen und -siegen (in %) % CDU-Kandidaturen CDU-Wahlsiege Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 14
16 Parteizugehörigkeit Frauenanteile an CDU-Bundestagskandidaturen und -siegen Bund und aus Baden-Württemberg (in %) % CDU-Wahlsiege (Bund) CDU-Wahlsiege (BW) Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 15
17 Parteizugehörigkeit Frauenanteile an SPD-Bundestagskandidaturen und -siegen (in %) % SPD-Kandidaturen SPD-Wahlsiege Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 16
18 Parteizugehörigkeit Frauenanteile an SPD-Bundestagskandidaturen und -siegen Bund und aus Baden-Württemberg (in %) SPD-Wahlsiege (Bund) SPD-Wahlsiege (BW) Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 17
19 Parteizugehörigkeit Frauenanteile an FDP-Bundestagskandidaturen und -siegen (in %) % FDP-Kandidaturen FDP-Wahlsiege Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 18
20 Parteizugehörigkeit Frauenanteile an Grüne-Bundestagskandidaturen und -siegen (in %) 80 % Grüne-Kandidaturen Grüne-Wahlsiege Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 19
21 Parteizugehörigkeit Frauenanteile an Die Linke-Bundestagskandidaturen und -siegen (in %) % Die Linke-Kandidaturen Die Linke-Wahlsiege Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen.
22 Erklärungsfaktoren der Unterrepräsentation M I K R O E B E N E I. Persönlicher Hintergrund: Sozialisation und Sozialstruktur II. Politischer Hintergrund III. Persönlichkeitseigenschaften Erklärungsfaktoren der weiblichen Unterrepräsentation IV. Politische Kultur V. Parteizugehörigkeit VI. Wahlsystem und Wahlrecht M A K R O E B E N E Quelle: Eigene Darstellung 21
23 Wahlsystem Frauenanteile an Listen- und Wahlkreiskandidaturen im Zeitverlauf (in %) % Wahlkreiskandidaturen Listenkandidaturen Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 22
24 Wahlsystem Frauenanteile an Listen- und Wahlkreiskandidaturen und -siegen im Zeitverlauf (in %) % Wahlkreiskandidaturen Listenkandidaturen Wahlkreissiege Listensiege Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 23
25 Wahlsystem Frauenanteile an Wahlkreissiegen Bund und aus Baden-Württemberg im Zeitverlauf (in %) % Wahlkreissiege (Bund) Wahlkreissiege (BW) Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 24
26 Wahlsystem Frauenanteile an Listensiegen Bund und aus Baden-Württemberg im Zeitverlauf (in %) % Listensiege (Bund) Listensiege (BW) Bundestagswahlen Quelle: Längsschnittdatensatz, eigene Berechnungen. 25
27 Anwendung auf Landtag in Baden-Württemberg 19,6 % Frauen im Landtag 11 Abgeordnete nach Parteien 11 (Quelle: Landtag Baden-Württemberg) % N CDU 15,0 9 von 60 SPD,0 7 von 35 FDP 0,0 0 von 7 Grüne,6 11 von 36 Gesamt 19,6 27 von 138 Wahlsystem Jeder Bürger hat eine Stimme 1 Sitze: 70 Direktmandate + 50 Zweitmandate 11: 18 Überhangs- und Ausgleichmandate Sitze werden insgesamt nach dem Verhältniswahlsystem vergeben Aber: nur Wahlkreiskandidaturen und keine Listenkandidaturen 26
28 Anwendung auf Landtag in Baden-Württemberg Wahlsystem Frauenanteil Personalisiertes Verhältniswahlsystem Verhältniswahl Stimmenanzahl Kandidaturform Wahlkreis Wahlkreis & geschlossene Liste Wahlkreis & offene Liste Wahlkreis & offene Listen Geschlossene Liste offene Liste Baden-Württemberg 19,60 X Mecklenburg-Vorpommern 28, X Niedersachsen 29,08 X Bayern 29,40 X Nordrhein-Westfalen 29,54 X Sachsen, X Hessen,90 X Schleswig-Holstein 31,88 X Sachsen-Anhalt 32,38 X Berlin 34,90 X Thüringen 37,50 X Saarland 39,22 X Rheinland-Pfalz 39,60 X Brandenburg 39,77 X Bremen 40,96 X Hamburg 41, X Quelle: Eigene Darstellung 27
29 Anwendung auf Landtag in Baden-Württemberg Frauenanteile an Erstkandidaturen und Ersatzkandidatur und Wahlsiegen in Baden-Württemberg nach Parteizugehörigkeit im Vergleich (in %) CDU SPD FDP Grüne Die Linke Erstkandidatur Ersatzkandidatur Wahlsieger 11 Quelle: Eigene Berechnungen mit Daten des statistischen Landesamtes Baden-Württemberg. 28
30 Anwendung auf Landtag in Baden-Württemberg Gründe für geringere Nominierung von Frauen im Wahlkreis: because they can t, because they don t want to, or because nobody asked (Verba et al. 1995: 15) Amtsbonus: Vorrecht für die in der Vergangenheit nominierten Personen Angst der Parteien vor Wahlkreisverlust (Matland/Studlar 1996:713): Nominierung von Frau in Wahlkreis kann ein Risiko darstellen, da evtl. konservative Wähler/innen Frauen in geringeren Maße wählen als Männer Mentoring und Netzwerke: Geschlechtsspezifisches Mentoring und entsprechend schlechtere Netzwerke im Nominierungsprozess Geschlechtsspezifische Persönlichkeitseigenschaften: Frauen warten eher darauf, dass sie gefragt werden Geringeres Selbstbewusstsein hindert Frauen daran sich in Stellung zu bringen Geringerer Mut zu kandidieren, in die Öffentlichkeit zu treten und einen Wahlkampf zu führen 29
31 Fazit Frauenanteil im baden-württembergischen Landtag ist sehr gering Zentrale Faktoren zur Erklärung der geringen weiblichen Repräsentation liegen auf Bundesebene in der Parteizugehörigkeit und dem Wahlsystem Frauen haben in Parteien des linken Parteispektrums deutlich bessere Chancen nominiert und gewählt zu werden (auch und v.a. in Baden-Württemberg) Frauen haben höhere Chancen auf einen Wahlsieg im Rahmen von Listenkandidaturen im Vergleich zu Wahlkreiskandidaturen (auch und v.a. in Baden-Württemberg) Ursachen der geringen Frauenanteile in Landtag von Baden-Württemberg geringe Frauenanteile bei der CDU und der FDP Folgen des Landtagswahlrechts mit der dominierenden Wirkung der ausschließlichen Kandidatur im Wahlkreis Hinsichtlich der Erhöhung des Frauenanteils im Landtag ist ein Überdenken des badenwürttembergischen Landeswahlsystems m.e. sinnvoll
32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!! 31
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