Extremereignisse in Sachsen-Anhalt und Schlussfolgerungen für die Kommunen. Dr. Andreas Marx Regionalkonferenz, Haldensleben,
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1 Extremereignisse in Sachsen-Anhalt und Schlussfolgerungen für die Kommunen. Dr. Andreas Marx Regionalkonferenz, Haldensleben,
2 2 Grad Ziel / 1.5 Grad Ziel 2 Grad Ziel (UN-Klimakonferenz in Cancun 2010): Risikominimerungsstrategie, vor allem um nicht-lineare, unumkehrbare und in ihren Konsequenzen kaum einschätzbare Folgen des Klimawandels zu verhindern. 1.5 Grad Ziel (UN-Klimakonferenz in Paris 2015) Begrenzung der globalen Erwärmung auf - deutlich unter 2 C, - möglichst 1.5 C im Vergleich zum vorindustriellen Level Seite 2
3 Globale Erwärmung bis 2100 basierend auf Politische Zusagen Tatsächliche Politik Vergleich Paris-Agreement 2015: die globale Erwärmung deutlich unter 2 Grad begrenzen Bildquellen: Seite 3
4 Wann werden die globalen Erwärmungsziele erreicht? Hier: 1.5 Grad Klimasimulation Jahr 2038: in 10 von 13 Simulationen in 2 Grad Zeitscheibe 2055: in 6 von 8 Simulationen in 3 Grad Zeitscheibe Quelle: Marx et al. 2018
5 Modellensemble: 60 Simulationen gesamt Abfluss Bodenfeuchte - Hochund Niedrigwasser - Dürre Klimamodell Wasserhaushalts- modell Emissionsszenario Seite 5
6 Hochwasser: 100-Jährlichkeiten 2002 und 2013 Foto: A. Künzelmann (UFZ) Seite 6
7 Hochwasser (Jahreshöchstabfluss): nur leichte Veränderungen in Mitteleuropa bei großer Spannbreite der Simulationen Erwärmung 1.5 Grad 2 Grad 3 Grad '-g Ergebnis aus 45 Klima-Hydrologie-Simulationen Blau: größere zukünftige Hochwasserereignisse Sicherheit der Aussagen ist gering Quelle: Thober et al. 2017: Multi-model ensemble projections of European river floods and high flows at 1.5, 2, and 3 degree global warming, ERL Seite 7
8 Hochwasser (Jahreshöchstabfluss): nur leichte Veränderungen in Sachsen-Anhalt bei großer Spannbreite der Simulationen Ergebnis aus 45 Klima-Hydrologie-Simulationen Blau: größere zukünftige Hochwasserereignisse Sicherheit der Aussagen ist gering Seite 8 Quelle: Thober et al. 2017: Multi-model ensemble projections of European river floods and high flows at 1.5, 2, and 3 degree global warming, ERL
9 Hochwasser also kein Problem? Erlln bei Colditz an der Freiberger Mulde im Juni 2013 Foto: A. Künzelmann (UFZ) Hochwasserschutz und Eindeichungsstrategien bleiben ein drängendes Thema
10 Kleinskalige Ereignisse: Tornados, Hagel Wenige Daten verfügbar, Zeitreihen z.b. aus Radarbildern sind zu kurz (seit 2001), um Klimatrends zu bestimmen Verbreitung Smartphones führt zu flächendeckender Aufnahme von heute stattfindenden Ereignissen: Gefühlter Trend der Zunahme bei Tornados & Hagel
11 Starkniederschläge Seite 11 Foto: A. Marx (UFZ)
12 Studie Bestimmung des atmosphärischen Konvektionspotentials über Sachsen-Anhalt Die Großwetterlagen mit konvektiv extremen Tagen in Sachsen-Anhalt treten heute im Sommerhalbjahr an etwa 30 % der Tage auf. Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts könnte ihre Häufigkeit auf über 40 % zunehmen. Die Anzahl der konvektiv extremen Tage wird sich bis Ende des 21. Jahrhunderts mehr als verdoppeln. Das Starkniederschlagspotential nimmt relativ gleichmäßig leicht zu. Das Sturzflutpotential, d.h. die Sturzflutgefährdung an einem konvektiv extremen Tag, nimmt in weiten Regionen bis zu 50 % zu. Quelle: Strategie des Landes zur Anpassung an den Klimawandel Fortschreibung 2018 Seite 12
13 Seite 13 Dürre
14 Dürre 2003 Agrarische Dürre verursacht in Deutschland die höchsten Extremwetterschäden! Ertragsrückgang Deutschland Winterweizen/gerste ~35%/37% Ökonomischer Schaden Agrarsektor BRD 1.5 Milliarden
15 Dürre aktuell Oberste Bodenschicht 25 cm
16 Klimafolgen: Zukünftige Agrarische Dürren Median der relativen Zunahme von Dürren (zu ) aus 60 Klima-Hydrologiesimulationen Sicherheit der Aussagen: mittel (1.5 Grad) bis hoch (3 Grad) Seite 16
17 Agrarische Dürren in Sachsen Anhalt Mittel ST: 17% 12% 52% Median der relativen Zunahme von Dürren (zu ) aus 60 Klima-Hydrologiesimulationen Quelle: Samaniego et al. 2018, Nature Climate Change Seite 17
18 Dürre max. Wasserdefizit in zukünftigen Dürren nach Jahreszeiten und Erwärmungsgrad ST: Größtes Wasserdefizit im Sommer und Herbst, maximal ~12000 km³/km in zukünftigen Dürren Daten aus Samaniego et al. 2018, Nature Climate Change Seite 18
19 Seite 19 Foto: A. Marx (UFZ)
20 Niedrigwasser: Auswirkungen Einschränkungen im Schiffsverkehr Frachtschifffahrt: Kleinwasserzuschläge (Fracht verteuert sich) Foto: A. Marx (UFZ) Engpässe in der Stromversorgung Kühlwasserprobleme: Wasserkraftwerke können weniger Strom produzieren (z.b. geringe Fallhöhe in Flüssen) Seite 20
21 Niedrigwasser: Sommer Erwärmung 1.5 Grad 2 Grad 3 Grad Sicherheit mittel hoch hoch Ergebnis aus 45 Klima-Hydrologie-Simulationen rot: weniger Wasser im Fluss bei Niedrigwasser Datenquelle: Marx et al (HESS_D) Seite 21
22 Niedrigwasser: Sommer Erwärmung 1.5 Grad 2 Grad 3 Grad Sicherheit mittel hoch hoch Ergebnis aus 45 Klima-Hydrologie-Simulationen rot: weniger Wasser im Fluss bei Niedrigwasser Datenquelle: Marx et al (HESS_D) Seite 22
23 Anpassung in Kommunen Orientierung an existierenden Anpassungsstrategien möglich (z.b. Magdeburg und Sachsen-Anhalt) Abschätzung von Risiko/Vulnerabilität (Verletzlichkeit) ggü. Klimawandel Ableitung/Implementierung geeigneter Maßnahmen, insbesondere: Wasserrückhalt in der Fläche und Abtransport aus bewohnten Gebieten bei Starkniederschlagsereignissen Hochwasserschutz Sicherstellung der Wasserversorgung grüne und blaue Infrastuktur erhalten oder aufbauen Seite 23
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt:
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