dena-kongress 2017 Modul B: Efficiency first!? Wie zünden wir die nächste Stufe? bcc Berlin Congress Center 20. November 2017
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- Gertrud Färber
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1 WIE SCHLIEßEN WIR DIE EFFIZIENZLÜCKE? dena-kongress 2017 Modul B: Efficiency first!? Wie zünden wir die nächste Stufe? bcc Berlin Congress Center 20. November 2017 Daniel Becker Ecofys Germany GmbH, Berlin
2 Energieunion: Efficiency First Was heißt Efficiency First? Das Prinzip Efficiency First besagt, dass nachfrage- und angebotsseitige Optionen gleichrangig betrachtet werden. Damit wird sichergestellt, dass Energieeffizienz und flexible Verbraucher, sofern kostengünstiger, angebotsseitigen Maßnahmen wie Ausbau und Betrieb von Kraftwerken und Netzen vorzuziehen sind. Page 2
3 Grünbuch Energieeffizienz: Efficiency First Der Dreiklang der Energiewende (1) In allen Sektoren muss der Energiebedarf deutlich und dauerhaft verringert werden ( Efficiency First ) (2) Direkte Nutzung erneuerbarer Energien (3) Erneuerbarer Strom wird für Wärme, Verkehr und Industrie effizient eingesetzt ( Sektorkopplung ) Page 3
4 PEV bereinigt [PJ] Wie groß ist die Effizienzlücke? "Lücke" zum Zielwert 2020: Trendfortschreibung* Projektionsbericht 2017 (MMS)** Ziel ,8% (-1131 PJ) -9,7% (-1412 PJ) "Lücke" zum Zielwert 2030: -11,6% (-1684 PJ) -7,4% (-1078 PJ) Ziel 2030 * Basierend auf Statistik (Stand Februar 2017) ** Absolute Werte des Primärenergieverbrauchs aus dem PB 2017 angepasst an statistische Entwicklung Ziel 2030 Quelle: Berechnungen Fraunhofer ISI Effizienzlücke zum nationalen Effizienzziel 2030 liegt bei 7,4 11,6% Page 4 Quelle: Berechnungen Fraunhofer ISI
5 Quelle: Berechnungen Fraunhofer ISI Investitionseffizienz (Mio. /PJ) (Gesamt)Wirtschaftliche Endenergie - Einsparpotentiale in Deutschland (2030) 700 Wirtschaftliches Potential gegenüber autonomer Entwicklung (2030) adressiert durch Ökodesign Wärmewende Elektrische Anwendungen Weiße Ware Einfamilienhäuser Beleuchtung (GHD) Prozessinnovationen Elektrische Anwendungen - Einsatz BVT Reihenhäuser Querschnittstechnologien (Wärme) - Einsatz BVT Prozesstechnologien - Einsatz BVT Abwärmerückgewinnung Mehrfamilienhäuser Nichtwohngebäude Einsparpotential (PJ) Gebäude Haushaltsgeräte Industrie GHD Kostengünstige Potentiale Page 5
6 Instrumente (allgemein) der EE -Politik Ordnungsrecht (z.b. ENEV) Ökonomische Instrumente (z.b. KfW-Förderung) Preissteuerung (z.b. CO2-Steuer) Mengensteuerung (z.b. Verpflichtungsmodelle) Planerische Instrumente Information und Beratung Forschung & Entwicklung Page 6
7 Das Instrumentarium der deutschen Energieeffizienzpolitik (Bsp. Industrie) Ziele und Konzepte Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz Sektorziele Klimaschutzplan 2050 Politikpaket zur Steigerung der Energieeffizienz im Sektor Industrie Förderlicher Rahmen Institutionelle Verankerung und Finanzierung Energieeffizienzfonds Förderung des Marktes für EDL Preis- und Mengensteuerung TEHG (Emissionshandel), CO2 Preis Anhebung StromStG, EnergieStG, CO2 Steuer Einsparmodell Spezifische Instrumente Ordnungsrecht Planerische Instrumente Information und Beratung Ökonomische Instrumente Forschung und Entwicklung und Beschaffung BImSchG KWK-G EVPG (Ökodesign) EDL-G (Audits) Energieberatung Top-Runner Energieeffizienznetzwerke KfWEnergieeffizienzprogramm BAFA Querschnittstechnologien Energieeffiziente Produktionsprozesse STEP up! 6. Energierahmenforschungsprogramm EnEff: Industrie Besondere Ausgleichsregelung SpEffSysV Quelle: Ecofys, ifeu, Wuppertal Institut Page 7
8 Schwerpunkte der deutschen EE - Förderung Vorwiegend Mix aus finanziellen Anreizen und Ordnungspolitik ( Fordern und Fördern ) Gute Ergebnisse im Bereich lange etablierter finanzieller Förderprogramme (KfW) good practice u.a. deshalb, weil KfW- Standards zu Qualitätsbegriffen im Markt geworden sind Marktanreize v.a. im Bereich Hardware für energieeffizientes Bauen Beratungsprogramme Bedarf instrumenteller Nachbesserungen: dort wo finanzielle Anreize in Kombination mit Ordnungspolitik mengenmäßig nicht die gewünschten Ergebnisse bringen (Sanierungsraten Wohngebäude, komplexere Bereiche wie z.b. Industrie) Page 8
9 Deutschland im europäischen Vergleich EU-weit breiter Instrumentenbaukasten, zahlreiche good practice- Beispiele - Blick darauf lohnt z.t. gelingt die Adressierung von kostengünstigen Potenzialen besser als in Deutschland (z.b. Verpflichtungsmodell Dänemark - Industriesektor) In D bisher gering ausgeprägt: Anreize für neue Geschäftsmodelle EDL entwickelt sich in anderen EU-Staaten stärker ungenutztes Potenzial Sowohl preis- als auch mengensteuernde Instrumente werden erfolgreich angewendet Keine 1:1 Übertragbarkeit, aber genauere Betrachtung empfohlen Page 9
10 Beitrag marktbasierter Instrumente der Preis- und/oder Mengensteuerung zum derzeitigen Instrumentenmix Aktivierung neuer Akteure im Energieeffizienzmarkt (neue Geschäftsmodelle) Marktgetriebener sektorübergreifender Suchprozess nach effizienten Lösungen statt normativer Vorgaben Kapitalisierung von Einsparungen möglich (z.b. Verkauf generierter Zertifikate) Adressierung bestehender Hemmnisse für Energieeffizienz Ausschöpfung zusätzlicher wirtschaftlicher Effizienzpotenziale Kostenminimierung für alle Akteure Page 10
11 Zusatznutzen (Multiple benefits) der Energieeffizienz gesamtwirtschaftliche Sicht Quelle: IEA 2014; Übersetzung: DENEFF 2017 Page 11
12 Schlussfolgerungen Um die Effizienzlücke zu schließen, müssen die kosteneffizientesten Potenziale systematisch erschlossen werden => eher zusätzliche Instrumente als finanzielle Aufstockung bestehender Kein Bruch mit bestehenden Instrumenten sondern Ergänzung / Weiterentwicklung Entweder preis- oder mengensteuernde Elemente können in Frage kommen zu überprüfen bzgl. der Kompatibilität mit bestehendem Instrumentarium Anreiz neuer Geschäftsmodelle (nicht nur klass. EDL/Contracting sondern integrierter, sektorübergreifender Ansatz) sollte ausreichend berücksichtigt werden Quantifizierbare Einsparungen können wirksam kapitalisiert werden Nachjustierung F&E bzgl. Sektorkopplung, Digitalisierung, prozessspezifische Fragen etc. Page 12
13 Kontakt Daniel Becker Ecofys Germany GmbH Page 13
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