Lärmprävention und Lärmreduzierung. Praktische Lösungen
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- Curt Hartmann
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1 Lärmprävention und Lärmreduzierung Praktische Lösungen ORG-DELTA GmbH Sven Filla, Gebietsvertretung Nord ORG-DELTA GmbH, Friedrichstr. 10, Reichenbach Tel. +49 (0) 7153 / , Fax: +49 (0) 7153 / info@org-delta.de
2 In einer offenen Umgebung gehen alle gehörten Reize durch das Kurzzeit- Gedächtnis und werden gefiltert. Diese Arbeit nimmt einen wesentlichen Teil der intellektuellen Verarbeitungsebene in Anspruch. Der entsprechende Blindleistungs -Anteil geht ständig verloren, wenn es um größtmögliche Konzentration geht. Der Lärm in einem Büro kann die Arbeitsgedächtnisleistung bis zu 30 % beeinträchtigen.
3 Was ist Lärm? Lärm ist kein physikalischer sondern ein subjektiver Begriff Lärm ist störender, belästigender oder gefährdender Schall Lärmempfinden ist von vielen äußeren Einflüssen abhängig Lärm ist nicht nur störend, sondern auch Ausdruck von Spaß und Lebensfreude
4 Einflüsse auf das Lärmempfinden
5 Die Menschen werden den Lärm bekämpfen wie die Pest Robert Koch im Jahr 1910
6 Wie wirkt Lärm? Körper Erhöhte Risiken von Herz- /Kreislauferkrankungen Vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen Erhöhung des Blutdrucks Leistungsabfall Stressbedingte Alterung Muskelverkrampfungen Belastung der Stimme Psyche Konzentrationsstörungen Verhaltensänderungen durch Unzufriedenheit und Verärgerung Schlafstörungen Abschalten wird schwierig Gehör Minderung des Hörvermögens Geräuschempfindlichkeit Kommunikation Lautes Sprechen, angestrengtes Zuhören Weniger Dialoge Minderung der Sprachfähigkeit Isolierung Verzögerung von Lernprozessen beim Spracherwerb
7 Grundbegriffe Akustik Ist die Lehre vom Schall. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen, zum Teil nicht genau abgrenzbaren Arbeitsbereichen: Raumakustik - beschäftigt sich mit der Akustik innerhalb eines Raumes, um je nach Nutzungsart eine gute Sprachverständlichkeit bzw. ein optimales Hörerlebnis zu ermöglichen Bauakustik - beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Schalldämmung zwischen zwei verschiedenen Räumen, bzw. mit Außenwelt und Raum Schall Schallwellen sind Druckschwankungen in einem elastischen Medium. Das Medium kann gasförmig (Luftschall), flüssig (Wasserschall) oder fest (Körperschall) sein. Die Bewegung wird auf das benachbarte Teilchen durch Anstoßen übertragen. Es kommt zur Verdichtung und Verdünnung der Materie und zur Fortpflanzung des Schalls. Im Vakuum gibt es keine Schallausbreitung bzw. keine Akustik, da keine Materie vorhanden ist. Frequenz Die Häufigkeit des Wechsels des Luftdrucks (bei Luftschall), nennt man Frequenz. Gemessen wird sie in Hz (Hertz). 1 Hz ist somit eine Schwingung pro Sekunde. Bei der Schallwiedergabe bestimmt die Frequenz die Tonhöhe. In der Akustik entspricht eine Verdoppelung der Frequenz dem Intervall einer Oktave.
8 Schalldruck/Schalldruckpegel Der Schalldruck ist die Druckänderung, die durch schwingende Luftmoleküle hervorgerufen wird. Er wird als Lautstärke wahrgenommen. In der Akustik wird üblicherweise mit dem Schalldruckpegel gearbeitet. Die Einheit des Schalldruckpegels ist Dezibel (db). Der Schalldruckpegel wird aus dem Schalldruck abgeleitet 0 db = Hörschwelle und 130 db = Schmerzgrenze. Es ist ein logarithmischer Wert. Bei der Addition von zwei gleichen Pegeln erhöht sich der Schalldruckpegel um 3 db. Ein Unterschied im Schalldruckpegel von 10 db wird als doppelte Lautstärke wahrgenommen.
9 Schallabsorptionsgrad Gibt das Verhältnis von absorbierter zu reflektierter Schallenergie an. Ein Absorptionsgrad von 1 bedeutet 100% Schallabsorption, ein Wert von 0 bedeutet 0% Absorption (=100% Reflexion). Der Schallabsorptionsgrad ist abhängig von der Frequenz.
10 Auszug einiger Schallabsorptionsgrade, gemessen bei 1000 Hz Material Absorptionsgrad (α) bei 1000 Hz Fliesen 0,02 PVC-Belag 0,04 Mauerziegel, Putz oder Beton 0,05 Tapete 0,05 Parkett 0,05 Holz- oder Spanplatte 0,05 Glas 0,06 Gipskarton 0,08 Teppichboden bis 5 mm Florhöhe 0,20 Teppichboden über 5 mm Florhöhe 0,30 Absorber-Material 0,5 1,0 je nach Ausführung
11 Informationsübertragung Die hauptsächliche Informationsübertragung in der Sprache findet in den Konsonanten statt. Diese liegen im Frequenzband im Bereich über 1000Hz Speech Transmission Index Sprachverständlichkeit Der Speech Transmission Index (STI) ist eine Messung der Verständlichkeit durch Messgeräte, dessen Werte von 0 (völlig unverständlich) bis 1 (bestens verständlich) gehen.
12 Schallabsorptionsfläche (äquivalente): Multipliziert man den Schallabsorptionsgrad eines Bauteiles mit dessen Fläche in m² so erhält man die äquivalente Schallabsorptionsfläche. Beispiel: Es werden 100 m² - Akustikplatten mit einem Absorptionsgrad von 0,7 montiert. 100 x 0,7 = 70 m² zusätzliche äquivalente Schallabsorptionsfläche. Die äquivalente Schallabsorptionsfläche lässt sich nicht nur auf die Begrenzungsflächen eines Raumes sondern auch auf die darin befindlichen Gegenstände und Personen anwenden und ist daher für die Errechnung der raumakustischen Eigenschaft von grundlegender Bedeutung. Pro Verdoppelung der äquivalenten Absorptionsfläche sinkt der Schalldruckpegel um 3 db. Schallabsorptionsklassen Die Schallabsorptionsklassen werden mit den Buchstaben A - E klassifiziert. Diese werden vom bewerteten Schallabsorptionsgrad "Alpha-w" abgeleitet.
13 Nachhallzeit Die Nachhallzeit - das ist jene Zeit, die ein Geräusch nachhallt - (Schalldruckabnahme um 60dB - also auf ein Millionstel seines Ursprungswertes). Es ist die wichtigste Kennzahl für gute Akustik bzw. Raumakustik und wird in Sekunden angegeben. Die Nachhallzeit ist abhängig vom Raumvolumen und vom Absorptionsgrad der Flächen. Die Nachhallzeit kann ermittelt werden durch die Nachhallformel nach Sabine: 0,163 x V/m³ T/s = A/m² T/s = Nachhallzeit in Sekunden V/m³ = Raumvolumen in m³ A/m² = äquivalente Schallabsorptionsfläche in m²
14 Nachhallzeit (anzustreben): Die anzustrebenden Nachhallzeiten variieren je nach Verwendungsart des Raumes und der Raumgröße. Die tatsächliche Nachhallzeit kann über die Absorptionseigenschaften der Raumflächen optimiert werden. Zu lange Nachhallzeit - Auswirkung Raumakustik: Bei Sprache bewirkt eine zu lange Nachhallzeit, dass nachfolgende Silben durch den zu langen Abklingvorgang der vorhergehenden verdeckt werden. Das mildert die Verständlichkeit. Bei Musik bewirkt ein zu langer Abklingvorgang vor allem bei tiefen Frequenzen, dass die Klänge verschmelzen und ein "mulmiger" musikalischer Eindruck zustande kommt. Zu kurze Nachhallzeit - Auswirkung Raumakustik: Bei zu kurzer Nachhallzeit ist der Raumeindruck "trocken", der Raum "trägt nicht". Zu kurze Nachhallzeit kann in einem großen Raum außerdem dazu führen, dass vor allem im hinteren Saalbereich keine ausreichende Lautstärke erreicht wird, weil Pegel erhöhende Reflexionen fehlen.
15 DIN Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroßen Räumen Räume der Gruppe A (Hörsamkeit über mittlere und große Entfernungen) Musik Musikunterrichtsraum mit aktivem Musizieren und Gesang; Rats- und Festsaal für Musikdarbietungen. Sprache Gerichts- und Ratssaal; Gemeindesaal, Versammlungsraum; Musikproberaum in Musikschulen o. A.; Sport- und Schwimmhalle mit Publikum. Unterricht Unterrichtsraum (außer für Musik); Musikunterrichtsraum mit audiovisueller Darbietung; Gruppenraume in Kindergarten und Kindertagesstatten, Seniorentagesstatten; Seminarraum, Interaktionsraum; Hörsaal; Raum für Tele-Teaching; Tagungsraum, Konferenzraum; Darbietungsraum ausschließlich für elektroakustische Nutzung. Sport 1 Sport- und Schwimmhallen ohne Publikum für normale Nutzung und/oder einzugigen Unterrichtsbetrieb (eine Klasse oder Sportgruppe, einheitlicher Kommunikationsinhalt). Sport 2 Sport- und Schwimmhallen ohne Publikum für mehrzugigen Unterrichtsbetrieb (mehrere Klassen oder Sportgruppen parallel mit unterschiedlichem Kommunikationsinhalt). Vergleichbare Raume sind sinngemäß einzuordnen.
16 DIN Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroßen Räumen Räume der Gruppe B (Hörsamkeit über kleine Entfernungen) Verkaufsraume, Gaststatten; Publikumsbereiche fur den offentlichen Nah- und Fernverkehr, Fahrkarten- und Bankschalter; Sprechzimmer in Anwalts- und Arztpraxen, Einzelburos; Mehrpersonen- und Grosraumburos; Burgerburos; Operationssale, Behandlungs- und Rehabilitationsraume, Krankenzimmer; Lesesale und Leihstellen in Bibliotheken; Werkraume (z. B. Lehrwerkstatt); Offentlichkeitsbereiche, Publikumsverkehrsflachen; Foyers, Ausstellungsraume, Treppenhauser.
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47 Fenster-/Glasflächen
48 Fußboden
49 Möbelflächen
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52 Unsere Vorgehensweise Sie senden uns die ausgefüllte Checkliste und digitale Fotos per E- Mail Wir berechnen die Nachhallzeit in Ihrem Raum Wir wissen, wie diese sein darf und ermitteln damit die benötigte Menge absorbierenden Materials Sie erhalten Ihr individuelles Lärmschutz-Konzept Wir analysieren bei Bedarf Ihren Raum vor Ort Fragen Sie uns!
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54 Hören Sie auf die Signale Ihres eigenen Körpers! Danke für Ihre Aufmerksamkeit! ORG-DELTA GmbH Friedrichstr. 10, Reichenbach Tel. +49 (0) 7153 / , Fax: +49 (0) 7153 / info@org-delta.de
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