JAN / FEB 2018 IM NETZWERK EINE WELT. kontinente.org. kontinente BANGLADESCH. Mode aus Müll KONGO. Gottes Mann im Niemandsland

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1 kontinente.org JAN / FEB 2018 IM NETZWERK EINE WELT kontinente BANGLADESCH Mode aus Müll KONGO Gottes Mann im Niemandsland

2 GLAUBENSSACHE Januar Februar 2. Februar Maria Lichtmess Was das Volk Maria Lichtmess nennt, heißt offiziell Darstellung des Herrn. Das Fest erinnert daran, dass Jesus nach jüdischem Glauben als erster Sohn der Familie Eigentum Gottes war und durch ein Opfer ausgelöst werden musste: Seine Eltern brachten ihn zum Priester und stellten ihn vor Gott dar. Weil eine Frau 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein galt, musste auch Maria zur Reinigung im Tempel ein Opfer darbringen. Ihr Name verband sich mit Kerzenweihe und Lichterprozession zum volkstümlichen Maria Lichtmess. Nachdem der Weihnachtsglanz verschwunden ist, erinnert das Fest daran, dass Gott in der Alltäglichkeit der Welt Mensch geworden ist und ermutigt, die Weihnachtsfreude das ganze Jahr über wachzuhalten, auch an grauen Tagen. Foto: photocase.de / davidhajnal 12 kontinente

3 eeditorial Liebe Leserin, lieber Leser! Vor Ihnen liegt die erste kontinente Das Jahr ist noch jung und zu Neuem bereit. Manchmal muss man nur die Perspektive wechseln, um den Himmel zu sehen. Gwendolin Weisser und Patrick Allgaier, die Redakteurin Eva-Maria Werner Ihnen Im Gespräch vorstellt, haben sich bewusst von allem Vertrauten verabschiedet und nach einem anderen Blick auf die Welt gesucht. Mehr als drei Jahre lang sind sie zu Fuß, per Anhalter, mit VW-Bus und Schiff um die Welt gereist und haben darüber den Kinofilm Weit gedreht. Sie haben sich Zeit genommen, weiter- und anzukommen. Sie haben mit Einheimischen gelebt und gearbeitet und erfahren, dass Länder und ihre Bewohner oft anders sind als unser Bild von ihnen. Ihr Fazit: So verschieden die Lebensmodelle auch sind überall verbindet Menschen die Sehnsucht nach einem Zuhause, nach Frieden und Geborgenheit. Fremd bleibt das meiste nur aus der Ferne. IN ZAHLEN Kilometer haben Gwendolin Weisser und Patrick Allgaier auf ihrem Weg um die Welt zurückgelegt und dabei Fantasie gegen Erfahrung getauscht. Einen anderen Blick auf die Welt möchten wir Ihnen auch mit kontinente eröffnen. Deshalb haben wir den Nahost-Experten Matthias Vogt um einen Hintergrund-Artikel zu seinem Fachgebiet gebeten. Er beschreibt das Spannungsfeld zwischen religiöser wie ethnischer Vielfalt in der Region und der Sehnsucht nach homogenen Staaten, erklärt Zusammenhänge und deutet Lösungen an. Wir wollen genau hinschauen, auch da wo andere wegsehen zum Beispiel in Kasongo, ein Dorf, wie es unzählige gibt in der Demokratischen Republik Kongo: ohne Brunnen, ohne Schule, ohne Krankenstation. Ich habe schon viel gesehen auf meinen Reisen aber die Armut und Aussichtslosigkeit dort haben mich tief erschüttert. Der Regierung sind die Menschen in Kasongo gleichgültig Pfarrer Gustave sind sie es nicht. Von ihm erzählt unsere Reportage zum Afrikatag im Januar. Wie sich Abfall in Neues verwandelt, berichten wir aus Bangladesch. Dort fertigt die estnische Designerin Reet Aus Mode aus Müll. Der Stoffverschnitt, der tonnenweise in den Textilfabriken entsteht, liefert das Material für ihre Kollektion, mit der sie die Wertschätzung für Kleidung schärfen und langfristig auch große Modeunternehmen wie C&A oder H&M überzeugen will. Ihr Projekt zeigt, wie aus vermeintlich Nutzlosem Neues entsteht. Manchmal braucht man nur die Perpektive zu wechseln. Fotografin Kathrin Harms (re.) war beeindruckt vom Unternehmergeist der Estin Reet Aus, deren Kollegen sie in Bangladeschs größter Textilfabrik getroffen hat. Fotos: Berns/kontinente; Harms Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihre Beatrix Gramlich Stellvertretende Chefredakteurin kontinente

4 Weltweit: Ordensfrauen erlernen Waldpädagogik Bangladesch: Mode aus Müll NACHRICHTEN & MEINUNG 07 Brennpunkt Rohingya: ein Volk ohne Land 08 Schautafel Turmbau zu Babel: Die Sprachenvielfalt nimmt ab. 09 Weltweit In Kapstadt hat Afrikas erstes großes Museum für zeitgenössische Kunst eröffnet. HINTERGRUND & REPORTAGE 10 Bangladesch Mode aus Müll 16 Hintergrund Naher Osten: Vielfalt statt Kleinstaaterei 20 Kongo Gottes Mann im Niemandsland 24 Wortwechsel Sollen auch Haustiere christlich bestattet werden? 25 Leserbriefe Widerspruch, Lob und Meinungen unserer Leser MITTENDRIN Zahlreiche Herausgeber von kontinente informieren über ihre Arbeit in der Heftmitte. 26 Per Anhalter um die Welt: Drei Jahre und 110 Tage waren Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser unterwegs. Ihr Fazit: Was bleibt, ist die Erfahrung, dass es sich lohnt zu vertrauen. 4 kontinente

5 Kongo: Gottes Mann im Niemandsland ANGEKLICKT 20 MENSCHEN & MISSION 06 Menschen Der Inder Muruga erfindet bezahlbare Damenbinden. 19 Spiritualität Ein anderer Vorsatz 26 Im Gespräch Weltreisende Gwendolin Weisser und Patrick Allgaier 34 Mein Land, mein Leben, meine Liebe Aimable Mbabazi, Prothesenmacher aus Ruanda Weltkirche online Über das Eine-Welt-Engagement von Diözesen, Orden, Hilfswerken, Verbänden und katholischen Organisationen in Deutschland berichtet das Internetportal Es informiert in täglich neuen Nachrichten, stellt Hintergründe und Zusammenhänge dar und verlinkt mit weiterführenden Internetseiten. Im Weltkirche-Blog schreiben Ordensleute, Freiwillige, Bischöfe und Politiker über ihre weltkirchlichen Erfahrungen. Fotos: Allgaier/Weisser; Harms; Opptiz/KNA; Schwarzbach (3) RUBRIKEN 18 Pinnwand 30 Gemischtwaren 31 Kochen 32 Weitblick 33 Rätsel und Impressum 35 Reisenotiz Bildergalerie Kongo Es gibt keinen Brunnen, keine Schule, keine Krankenstation. Die Menschen in Kasongo sind arm und der Regierung gleichgültig. Pfarrer Gustave teilt das Wenige, was er hat. Eindrücke aus einem Dorf, wie es unzählige gibt in der Demokratischen Republik Kongo. Titelbild Fotograf Hartmut Schwarzbach traf Chantal Lengi am Rand einer Flüchtlingssiedlung in der Demokratischen Republik Kongo. In dem von Krisen und Gewalt erschütterten Land sind 3,7 Millionen Menschen auf der Flucht. kontinente

6 MENSCHEN Arunachalam Murugantham Inder erfindet bezahlbare Damenbinden Es klingt beinahe wie ein Märchen, glücklicherweise ist es aber keins. Für Millionen Inderinnen bedeutet es eine Revolution und deutliche Verbesserung der Lebensqualität auf vielen Ebenen. Angefangen hatte alles mit einem schmutzigen Lappen. Kurz nach seiner Heirat entdeckte Muruga bei seiner Frau Shanti ein blutiges Stück Stoff, das sie vor ihm verstecken wollte. Als Bruder von vier Schwestern begriff Muruga sofort. Menstruation ist immer noch ein Tabu, und auf dem Land, wo die meisten Frauen wohnen, bestimmt Aberglaube das Leben. Damenbinden sind teuer. Sie kosten so viel wie ein halber Liter Milch. Der Schlosser Muruga nahm das als Herausforderung. Er analysierte die Einlagen von Markenherstellern und beschloss eine Maschine zu bauen, die erschwingliche Binden produziert. Das ist nun 20 Jahre her. Jetzt will Muruga erreichen, dass Frauen selbst Binden produzieren und einen Beruf daraus machen. Die Maschinen seien leicht zu bedienen und preiswert in der Herstellung. Nur jede zehnte der 400 Millionen Inderinnen benutzt eine Binde. GuP Stine Lund Kinderärztin entwickelt Geburtshilfe-App Ein furchtbares Szenario: Lebensbedrohliche Komplikationen während einer Geburt, und die Helferin weiß nicht, was zu tun ist. In Entwicklungsländern ist das keine Seltenheit. Stine Lund (Foto links), Kinderärztin mit Lehrstuhl in Kopenhagen, hat mit der dänischen Maternity-Foundation die Save Delivery App entwickelt, die man umsonst im Internet herunterladen kann. Sie vermittelt Basiswissen bei Geburtshilfe-Notfällen und soll helfen, die Sterberate von Müttern und Babys zu senken. Die Anwendung basiert auf kurzen Videos, die in Sequenzen abgespielt werden können bei Bedarf auch während eines Notfalls auf Handys, die vor allem in Afrika weit verbreitet sind. Und ist die Zeit zu knapp, werden über digitale Aktionskarten klare Anweisungen geschickt wurde die App in 78 Gesundheitsstationen im ländlichen Äthiopien getestet. Die Helferinnen gaben an, sich damit doppelt so sicher zu fühlen. Bis Ende 2018 soll die App an Helferinnen in Laos, Indien und Kenia verteilt werden. GuP Pater Darío Echeverri Priester überwacht Waffenstillstand in Kolumbien Für Friedensverhandler Pater Darió Echeverri sind die tiefen Gräben zwischen der kolumbianischen Regierung und der Farc, der drittgrößten Rebellenbewegung des Landes, noch nicht zugeschüttet. Das ständige Misstrauen nach 50 Jahren Bürgerkrieg gelte es zu überwinden, sagt der Claretinerpater und Koordinator der Nationalen Versöhnungskommission in Kolumbien. Er freue sich darüber, dass beide Seiten nach vier Jahren Verhandlung einen Friedensvertrag unterschrieben hätten. Das sei ein großer Schritt, aber bis zur echten Versöhnung noch ein weiter Weg. Auf der Basis des Evangeliums dazu aufzurufen, könne ein großer Beitrag der katholischen Kirche sein. Teil des Prozesses ist ein Opfergesetz, das Entschädigung und Wiedergutmachung leisten soll. Die Opfer verdienten eine Entschuldigung, sagt Pater Darío. Außerdem müsse die Landfrage geklärt werden. Solange wenige sehr viel Land besäßen und die meisten fast keines, seien die Konflikte vorprogrammiert. Als Priester in Bogotá ist der Pater zudem Seelsorger in einer armen Gemeinde. GuP Fotos: Niki/Corbis/Getty Images; Larsen/picture-alliance; Merten/KNA

7 BRENNPUNKT MYANMAR Fotos: Bronstein/Getty Images; missio Entsetzen über ethnische Säuberungsaktionen STANDPUNKT zudem Hunderttausende Rohingya sind vor Gewalt und Hunger aus Myanmar geflohen. Die Zahl der Menschen, die weiter täglich über die Grenze nach Bangladesch komme, sei zwar auf wenige Tausend gesunken. Aber wenn das so weitergeht, wird die Zahl in sehr absehbarer Zeit eine Million übersteigen, sagte der Generaldirektor der Internationalen Organisation für Migration (IOM), William Lacy Swing, bei einer Konferenz der Vereinten Nationen in Genf, auf der auch systematische Massenvergewaltigungen beklagt wurden. Als hauptverantwortlich für die Greuel gilt die Armee Myanmars. Zugleich werfen Menschenrechtler der Regierung unter Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi moralisches Versagen vor. So wird kritisiert, die Regierungschefin habe die Verbrechen wiederholt zurückgewiesen oder gar verteidigt. Die Rohingya sind eine muslimische Minderheit im vorwiegend buddhistischen Myanmar, die nicht als Staatsbürger anerkannt werden und damit keinen Anspruch auf Bildung und Arbeit haben. Sie leben vor allem im nördlichen Teil des an Bangladesch grenzenden Staates Rakhine. Von den Vereinten Nationen werden sie als die am stärksten verfolgte Minderheit der Welt eingestuft. Seit der Unabhängigkeit Myanmars 1948 führte die Regierung gegen die Rohingya 20 groß angelegte Militäroperationen. Rund 1,5 Millionen Rohingyas leben aufgrund der Verfolgungen als Flüchtlinge in Bangladesch, Indien, Pakistan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Thailand und Malaysia. Die Regierung Myanmars sieht die Rohingya als illegale Einwanderer, obwohl viele schon mit den britischen Kolonialherren im 19. Jahrhundert in die Rakhine- Region kamen. Buddhistische Mönche schüren den Hass in der Bevölkerung mit rassistischen Tiraden. Nach blutigen Unruhen 2012 waren Hunderttausende Rohingya in Internierungslager gezwungen worden. Nachdem militante Rohingya im August 2017 Sicherheitskräfte überfielen, startete die Regierung ethnische Säuberungsaktionen. Myanmar weist die Vorwürfe zurück. fjs Seit der Unabhängigkeit des Landes haben es leider alle Regierungen Myanmars versäumt, die ethnischen und religiösen Minderheiten zu respektieren und ihnen die elementarsten Bürgerrechte zu gewähren. Die Folgen sind beispiellose Flüchtlingsdramen innerhalb des Landes und an den Außengrenzen. Weite Gebiete sind zudem vermint. Die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben kann nur die Anerkennung der Minderheiten und ihrer Rechte als gleichberechtigte Bürger sein. Dies beinhaltet das Recht auf ein menschenwürdiges Leben. Flüchtlinge müssen sicher nach Hause zurückkehren können. Myanmar sollte über föderale Strukturen nachdenken und dies nicht länger als Versuch ansehen, das Land zu spalten. Dazu gehört auch die Teilhabe der Minderheiten am Profit aus dem Abbau von Rohstoffen in ihren Regionen. Die Gier nationaler und internationaler Akteure wirkt leider konfliktverschärfend. Margarethe Rosskopf, 60, Theologin und Historikerin, Länderreferentin im Asienreferat der Auslandsabteilung von missio Aachen. kontinente

8 SCHAUTAFEL Vom Turmbau zu Babel: Die Sprachenvielfalt nimmt rasant ab Hello Englisch 1500 Mio. Wenn heute ein Turm zu Babel gebaut würde, müsste er in Papua-Neuguinea stehen: Das Land im Pazifik ist mit sage und schreibe 832 Sprachen Rekordhalter unter den Ländern mit den meisten eigenen Sprachen. Insgesamt gibt es heute 6500 bis 7000 Sprachen auf der Welt. Experten vermuten, dass es rund vor Christus etwa Sprachen gab. Seither sterben sie in einem zunehmend rasanten Tempo aus: Experten befürchten, dass es 2100 nur noch rund 3000 und im Jahr 2200 sogar nur noch 100 Sprachen geben wird. Doch selbst diese Menge zu beherrschen, wird für einen einzelnen Menschen unerreichbar bleiben. Um den Titel als sprachbegabtester Mensch der Welt ringen aktuell der Grieche Ioannis Ikonomou, 52, Übersetzer bei der Europäischen Union, und der Belgier Johan Vandewalle, 57, Orientalist. Derzeit führt Ikonomou mit 32 zu 31 Sprachen. fjs Chinesisch 1100 Mio. Mandarin-Chinesisch 982 Mio. Meistgesprochene Muttersprachen Als Muttersprache bezeichnet man die Sprache, die man bereits in seiner Kindheit ohne Schul- oder anderen Unterricht erlernt. Sie wird einem von den Eltern, anderen Verwandten oder dem Umfeld, in dem man lebt, beigebracht. Meistgesprochene Weltsprachen Als Weltsprache bezeichnet man eine Sprache, die nicht nur in den eigenen Ländern, sondern auch darüber hinaus von vielen gesprochen wird. Hindi 650 Mio. Hindi 460 Mio. Englisch 375 Mio. Spanisch 330 Mio. Portugiesisch 216 Mio. Bengali 215 Mio. Arabisch 206 Mio. Russisch 165 Mio. Japanisch 127 Mio. Deutsch 105 Mio. Spanisch 420 Mio. Französisch 370 Mio. Arabisch 300 Mio. Russisch 275 Mio. Portugiesisch 235 Mio. Bengali 233 Mio. Deutsch 185 Mio. Quelle: 8 kontinente

9 WELTWEIT WALDPÄDAGOGIK Grüne Entwicklungshilfe Um intensiveren Zugang zu ihren Schützlingen zu bekommen, haben 22 südkoreanische Ordensfrauen der Blessed Sacrament Sisters of Charity in Deutschland ein naturnahes Seminar in Waldpädagogik, einer ökologisch-alternativen Erziehungsphilosophie, absolviert. In ihrer Heimat kümmern sie sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche, mussten aber trotz aller Fürsorge für die Waisen feststellen, dass sie oft apathisch blieben. Es fehle ihnen an Selbstwert, sagt die 59-jährige Pädagogin und Psychologin Hee Jung Chang. Die Lehrmethoden in Korea seien enorm streng, sodass sich die Kinder oft völlig verweigerten. Lernen solle man nicht nur mit dem Gehirn, sondern mit dem ganzen Körper. GuP INDONESIEN Sorge um den Religionsfrieden Indonesien, das bevölkerungs reichste islamische Land, galt bislang als Mutterland für Toleranz. Offenbar jedoch verliert die Staatsphilosphie der Pancasila, was auf Sanskrit Fünf Prinzipien heißt, an Bedeutung. Mittlerweile werde sie immer wieder unterwandert von Erziehungseinrichtungen, die einen strengen Salafismus propagier ten, beschreibt der Jesuit Franz Magnis-Suseno. Ebenso sorgenvoll beobachtet er die Zurückweichung des traditionell gemäßigten Islams. Allerdings sei es voreilig zu beurteilen, ob sich das Land radikalisiere. GuP SÜDAFRIKA Afrikas Guggenheim Überfällig war es schon lange. Jetzt hat Afrika sein erstes großes Museum für zeitgenössische Kunst. Dort, wo im südafrikanischen Kapstadt einst ein Getreidesilo stand, ragt einer der erstaunlichsten Museumsbauten der Welt in die Höhe, das Mocaa. Gegründet wurde es von Jochen Zeitz, langjähriger Geschäftsführer eines deutschen Sportartikelherstellers. Er wollte nicht länger mit ansehen, wie wichtige Künstler den Kontinent verlassen und bedeutende Werke von Sammlern weggekauft werden. Gezeigt wird nur, was seit dem Jahr 2000 entstanden ist. Um Zukunft geht es, nicht um Vergangenheit. Die Themen in Afrika sind handfest, sagt Zeitz. Mit seinem Museum will er vor allem Menschen erreichen, die mit aktueller Kunst nicht vertraut sind. GuP Fotos: Getty Images (3); Oppitz/KNA KLIMAVERSICHERUNGEN Unerwünschte Nebenwirkungen Klimaversicherungen für Kleinbauern in Entwicklungs - ländern: Das hört sich erst einmal sinnvoll an, ist nur leider nicht zu Ende gedacht. Die Klimaschutz-Policen haben unerwünschte ökologische und soziale Nebenwirkungen, haben die Experten des Leipziger Helmholtz-Zentrums (UFZ) festgestellt. Normalerweise pflanzen die Bauern verschiedene Kulturen auf einem Feld an, damit auf jeden Fall eine überlebt. Die Versicherungen sind aber an feste Sorten gekoppelt. Darum gingen die Bauern immer öfter zu Monokulturen über, was jedoch die Bodenqualität immens verschlechtere. Die Folgen dieser einseitigen Bepflanzung sind laut UFZ einschneidend. GuP

10 TEXT: EVA-MARIA WERNER FOTOS: KATHRIN HARMS Pioniere: Gemeinsam mit ihrer Chefin Reet Aus treibt Hanna Tiidus (Foto) die Idee des Stoff-Upcycling voran.

11 VOR ORT Mode aus Müll Berge von Stoffabfällen lagern am Straßenrand in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka und vergiften das Grundwasser. Die Designerin Reet Aus versucht, Modeketten davon zu überzeugen, aus dem Abfall hochwertige Kleidung zu produzieren. Dhaka, Bangladesch: Die estnische Mode-Designerin Reet Aus ist fast am Ziel ihrer Suche. Mit einer Zara -Jeans im Gepäck ist sie von Osteuropa zu den Laufstegen von London und über die Baumwollfelder in Peru weiter zur textilverarbeitenden Industrie in Asien gereist. Mit brennenden Fragen: Warum dreht sich das Modekarussell immer schneller? Wieso landet ein Drittel der produzierten Kleidung nie in unserem Kleiderschrank, sondern am Straßenrand oder in der Müllverbrennungsanlage? Kann es gelingen, ressourcenschonend modische Kleidung in großer Stückzahl herzustellen? Ist es möglich, durch gutes Design aus Müll Mode zu machen? Auf den verstopften Straßen von Dhaka geht es nur im Schritttempo voran. Bis zu Beximco, Bangladeschs größter Textilfabrik in Kashipur, 30 Kilometer vom Stadtzentrum Dhakas entfernt, benötigt die Designerin fünf Stunden. Unterwegs fährt sie an meterhohen Müllbergen vorbei: Stoffreste, falsch genähte Kleidung, Stücke aus Überproduktion. Dass die Textilfabriken ihren Müll einfach am Straßenrand entsorgen, scheint niemanden zu stören. Dabei lauert in der bunten Masse Gefahr. Jeder Regen wäscht Chemikalien aus den Stoffen und vergiftet das Grundwasser. Als Reet Aus bei Beximco vorfährt, öffnet sich das große Tor in der roten Ziegelsteinmauer, die das weitläufige Gelände umgibt. Dahinter erhält die junge Estin Gewissheit. Die Zara -Jeans, mit der sie um die Welt reiste, ist bei Beximco genäht worden. Neben Zara lassen hier unter anderem H&M, C&A, Tommy Hilfiger und Calvin Klein produzieren. Mehr als 240 Millionen Kleidungsstücke verlassen die Fabrik im Jahr. Da Stoff so billig ist, kaufen die Firmen großzügig ein. Dass bis zu 18 Prozent Abfall übrig bleiben, ist für die großen Handelsketten kein Problem. Wohl aber für kontinente

12 Mode-Müll: Berge von Textilresten stapeln sich an Dhakas Straßenrändern. Es kann Hunderte von Jahren dauern, bis Textilien im Erdreich zersetzt werden, und viele Textilfasern verrotten nie. Die wachsenden Stoff-Müllberge in Dhaka sind ein riesiges Problem. Auch, weil bei Regen die Chemikalien aus den Stoffen das Grundwasser vergiften. Beim Verbrennen der Textilabfälle entstehen toxische Dämpfe. Bisher gibt es kein geregeltes Entsorgungskonzept für den Stoffmüll in Bangladesch. Handarbeit: Mohammed Ali (35) schneidet für die Upcycling-Kollektion jedes Stoffteil per Hand aus. Stoffe: Aus Mitarbeiter dokumentieren, wie viel Material pro Stoffmuster übrig ist und welche Eigenschaften es jeweils hat. 12 kontinente

13 VOR ORT Reet Aus. Die Modedesignerin möchte Überproduktion verhindern und neues Bewusstsein schaffen für den Wert der Kleidung. Ich habe entschieden, nichts Neues mehr zu kaufen, sondern textilen Abfall für meine Kollektionen zu nutzen, erklärt sie. Upcycling heißt der Vorschlag, mit dem sie den Geschäftsführer von Beximco konfrontiert. Und überraschend auf offene Ohren stößt. Sie möchte eigentlich nur eine Erlaubnis, um in der Fabrik fotografieren zu dürfen, doch das Management zeigt sich fasziniert von der Idee, aus Textilabfällen modische Sportkleidung in großer Stückzahl herzustellen parallel zur laufenden Produktion. Dass das möglich ist, beweist die 43-Jährige, als sie kurzfristig für ein Sängerfestival in ihrer Heimat T-Shirts aus Stoffabfällen nähen lässt. Ein Großauftrag, der im Vergleich zur herkömmlichen Fertigung bis zu 80 Prozent Wasser und Energie spart. In Zeiten, in denen sich Modefirmen zunehmend drängenden Fragen nach den sozialen und ökologischen Folgen ihrer Produktion stellen müssen, bietet Upcycling eine Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Einfach ist die Überzeugungsarbeit trotzdem nicht. Reet Aus jedoch bleibt beharrlich und führt Gespräche mit verschiedenen Handelsketten. Sie sagt: Nur wenn die großen Marken einsteigen, wird sich das System ändern. Ansonsten bleibt Upcycling-Mode ein Nischenprodukt. Für ihre Marken Reet Aus und Up-shirt hat sie im vergangenen Jahr in Indien und Bangladesch Kleidungsstücke aus Textilresten fertigen lassen. Sie werden über das Internet und in ausgewählten Läden auch in Deutschland verkauft. Mit der eigenen Kollektion in kleiner Stückzahl geht sie voran und hofft, dass sie bald weltweit agierende Modeunternehmen für ihren Ansatz gewinnen kann. Wir hatten die Chance, mit C&A zu sprechen. Im Moment sind sie ziemlich an unserer Idee interessiert. Wir müssen sehen, wie es jetzt weitergeht. Reet Aus nimmt auch die Kunden in die Pflicht: Sie entscheiden durch ihren Einkauf, wie Kleidung zukünftig hergestellt wird. Bedeutsame Veränderungen lassen sich nicht über Nacht herbeiführen. Sie brauchen Pioniere. Es gibt einige Initiativen, die die Kleiderindustrie revolutionieren möchten. Reet Aus trägt ihren Teil dazu bei. Auswahl: Welche Stücke eignen sich für die Produktion? Zwei MItarbeiterinnen gehen im Lager auf Suche. Ich möchte kein Teil der umweltzerstörenden Mode-Industrie sein, sagt Designerin Reet Aus. Mit ihrer eigenen Upcycling-Kollektion zeigt sie in kleiner Stückzahl, wie es gehen kann. Gleichzeitig möchte sie große Marken davon überzeugen, aus deren Textilabfällen ressourcenschonend neue Mode zu kreieren. kontinente

14 Stapelweise türmt sich die genähte, aber noch nicht gefärbte Kleidung im Lager. Bis die Jeans den gewünschten Look und die favorisierte Stoffqualität erhalten, werden sie bis zu 15 Mal mit chemischen Zusätzen behandelt. Manche davon schaden Gesundheit und Umwelt und sind in der Europäischen Union verboten. Die Abwässer gelangen ungefiltert in die Flüsse und belasten das Trinkwasser. Überproduktion: Beximco produziert pro Jahr 240 Millionen Kleidungsstücke. 18 Prozent des Rohmaterials landen im Abfall. Wäsche: Am Ende der Produktion wird die gefärbte Kleidung gewaschen. Die tatsächlichen Kosten der Kleiderproduktion spiegeln sich nicht im Endpreis der Produkte wider. Würden die sozialen und ökologischen Folgen eingerechnet, gäbe es im Laden kein Bilig-T-Shirt für fünf Euro zu kaufen. Den Preis für günstige Kleidung zahlen die Niedriglohnarbeiter und die Umwelt. Durch konsequentes Upcycling könnten bei der Produktion von Kleidern bis zu 80 Prozent Wasser und 85 Prozent CO 2 gespart werden. Endprodukt: Zwei Näher präsentieren stolz ein fertiges Upcycling-T-Shirt. 14 kontinente

15 Mehr Infos: Über ihre Homepage verkauft die estnische Designerin Damen- und Herrenkleidung für Freizeit, Büro und Theaterbedarf. BANGLADESCH In Bangladesch leben 163 Millionen Einwohner auf einer Fläche so groß wie Griechenland. Der muslimische Staat ist nach China der zweitgrößte Textilexporteur der Welt. 80 Prozent der Exporte werden in der Textilbranche erwirtschaftet. 3,5 Millionen Menschen in Bangladesch arbeiten in den Textilfabriken, 80 Prozent von ihnen sind Frauen. Insgesamt sind 20 Millionen Menschen im Land direkt oder indirekt von der Bekleidungsindustrie abhängig. Bangladesch ist in den vergangenen Jahren wiederholt negativ in die Schlagzeilen geraten wegen des Einsturzes von Fabriken, Umweltverschmutzung, Billiglöhnen und Kinderarbeit. Mittlerweile gibt es Initiativen, die für die Rechte der Arbeiter kämpfen und sich dafür einsetzen, dass Unternehmen ihre soziale und ökologische Verantwortung wahrnehmen. Quellen: Greenpeace, Ausstellung Fast Fashion Unser Modekonsum: Zahlen und Fakten 7000 Liter Wasser werden zur Herstellung einer Jeans benötigt, 2000 Liter für ein T-Shirt. 5 Prozent beträgt der Anteil für Kleidung an den Konsumausgaben privater Haushalte in Deutschland. Mode wird durch die globalisierte Produktion immer billiger. 27 Kilo neue Kleidung kauft der Deutsche durchschnittlich im Jahr. Davon entsorgt er nach zwölf Monaten bereits wieder 15 Kilogramm. 5,2 Milliarden Kleidungsstücke lagern deutschlandweit in Schränken. 40 Prozent davon werden selten oder nie getragen. kontinente

16 HINTERGRUND Vielfalt statt Kleinstaaterei An der Front Kurdische Peschmerga-Kämpfer nahe der Stadt Hawija im Irak im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Die Grenzen der meisten Länder im Nahen Osten wurden nach dem Ersten Weltkrieg von den europäischen Mächten gezogen. Selten orientierten sie sich an den lokalen Gegebenheiten. Heute fordern immer mehr Völker in der Region Autonomie oder Unabhängigkeit. Jüngstes Beispiel sind die Kurden im Irak. Aber bringen neue Grenzen wirklich Frieden? Am 2. November 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, veröffentlichte das britische Kriegskabinett folgenden Text: Die Regierung Seiner Majestät betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird ihr Bestes tun, die Erreichung dieses Ziels zu erleichtern. Bekannt wurde die Erklärung unter dem Namen des damaligen britischen Außenministers Lord Balfour. Hundert Jahre später, im November 2017, wird um die Bedeutung der Balfour- Erklärung immer noch heftig gerungen. Die palästinensische Autonomiebehörde fordert von der britischen Regierung eine offizielle Entschuldigung für die Folgen der Erklärung. Aus ihrer Sicht ist sie verantwortlich dafür, dass 1948 bei der Gründung des Staates Israel Hunderttausende arabische Palästinenser aus ihrem Land vertrieben wurden und das palästinensische Volk bis heute nicht selbst über sein politisches Schicksal entscheiden kann. Jüdische Israelis hingegen sehen in der Balfour-Erklärung den entscheidenden Schub für die zionistische Bewegung. Sie hat es ihnen ermöglicht, in einem eigenen Staat zu leben. Die Grenzziehung im Nahen Osten durch die Mandatsmächte England und Frankreich gemäß dem Sykes-Picot-Abkommen und die Balfour- Erklärung werden von Kommentatoren immer wieder als Erklärung für die andauernden Konflikte im Nahen Osten herangezogen. Völker und Stämme seien willkürlich durch unnatürliche Grenzen voneinander getrennt, dafür Menschen unterschiedlicher Religion, Ethnie und Sprache in einem Staat zusammengepfercht worden. Aber ist das wirklich so? Wären religiös und ethnisch homogene Staaten möglich gewesen? Sind sie überhaupt die bessere Lösung anstelle der kulturellen Vielfalt oder Zerrissenheit, je nach Sichtweise, die die Länder des Nahen Ostens auszeichnet? Schauen wir uns die einzelnen Länder etwas genauer an und betrachten wir die unterschiedlichen Gruppen, die darin leben. Rückblick auf das Jahr Irak: Der Islamische Staat (IS) ist zwar aus Mossul vertrieben. Aber das Unabhängigkeitsreferendum der Kurden führt zum offenen Konflikt zwischen Erbil und Bagdad. Die Zentral - regierung in Bagdad lässt ihre Armee gegen die kurdischen Peschmerga vorrücken. Eine neue Flüchtlingswelle ist die Folge. Syrien: Das Regime von Präsident Baschar al-assad macht immer weitere Geländegewinne und stabilisiert sich mit Unterstützung Russlands und der schiitischen Hisbollah. Die Folge: Die sunnitische Mehrheitsbevölkerung fühlt sich immer weiter an den Rand gedrängt und fürchtet die Rückkehr der Repression wie zu schlimmsten Zeiten der Assad-Diktatur. 16 kontinente

17 Foto: Weiken/picture-alliance; Grafik: dpa 1916 unter franz. Herrschaft franz. Einflussgebiet ANATOLIEN Adana RUSSLAND Tabriz PERSIEN Aleppo Mosul Jerusalem: Die israelische Beirut Regierung beschließt den weiteren Ausbau der jüdischen Sied- Damaskus Bagdad Jerusalem Amman lungen im Westjordanland. Die Gaza Basra Palästinenser müssen ohnmächtig zusehen, wie die Zwei-Staa- ÄGYPTEN Kuwait ARABIEN ten-lösung in immer weitere Ferne rückt. Frustration und die Gefahr neuer Gewalt machen sich breit. Haben die Konflikte heute wirklich mit den Grenzen zu tun, die vor hundert Jahren gezogen wurden? Im Irak leben Schiiten, Sunniten und Kurden seither in einem Staat zusammen. Schon damals machten sich allerdings auch die Christen, die sich selbst Assyrer nennen, Hoffnungen auf einen eigenen Staat. Heute streben viele von ihnen wieder nach Autonomie im Nordirak. Im gleichen Gebiet leben aber auch Kurden und nicht wenige sunnitische Araber. Lassen sich hier wirklich Staaten oder Autonomiegebiete bilden, die religiös oder ethnisch einheitlich sind? Die Stadt Kirkuk bildet quasi einen Irak im Kleinen: Sunniten, Schiiten, Kurden, Assyrer und Turkmenen leben auf engstem Raum zusammen. Wohin soll die Stadt also gehören? Zum schiitischen Süden, zum sunnitisch-arabischen Norden oder zum Kurdengebiet? Was für den Irak gilt, gilt auch für Syrien: Zwar lebt die Minderheit der Alawiten, der Baschar al-assad angehört, überwiegend im Nordwesten des Landes, aber eben nicht allein. Sunniten stellen auch hier einen erheblichen Anteil. Ebenso in Nordostsyrien: Kurden, sunnitische Araber und christliche Syrer leben dort zusammen. Keine geeignete Grundlage für einen kurdisch dominierten Staat, wie ihn bestimmte Gruppen fordern. Christen leben überall in Syrien. Ethnisch definieren sie sich als Araber, Armenier, Assyrer und Aramäer. Was wird aus ihnen bei einer Zersplitterung des Landes? Und dann Israel und Palästina: Jüdische Siedlungen gibt es inzwischen fast überall im Westjordanland. Die israelische Seite wird kaum bereit sein, diese Siedlungen wieder aufzugeben. Ein zusammenhängender palästinensischer Staat ist somit unmöglich. Das will aber keiner offiziell eingestehen. Fast alle halten an der Zwei-Staaten-Lösung fest, auch wenn der Palästinenserstaat kaum lebensfähig sein wird. Aber ist das Zusammenleben von Palästinensern und Israelis in einem Staat überhaupt möglich? Ein Vorbild für das Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen in einem Staat könnte der Libanon sein. Offiziell anerkannt sind dort 18 konfessionell definierte Gemeinschaften: zwölf christliche, fünf muslimische und die verschwindend kleine jüdische. Die scharfe Trennung zwischen den Gemeinschaften interreligiöse Heiraten sind nur im Ausland möglich und das beharrliche Festhalten an der konfessionellen Verteilung aller politischen Ämter lassen das Modell zwar auf den ersten unter britischer Herrschaft britisches Einflussgebiet heute LIBAN. ISRAEL ÄGYPTEN JORD. TÜRKEI SYRIEN Damaskus Jerusalem Blick wenig verlockend erscheinen. Zwei Dinge macht der Libanon aber deutlich: Staatliche Grenzziehungen nach ethnischen oder religiösen Kriterien sind im Nahen Osten ein Ding der Unmöglichkeit. Pluralität zu leben, ist zwar schwierig, aber doch möglich. Und während des blutigen Bürgerkriegs von 1975 bis 1990 haben die Libanesen eines gelernt: Keiner kann in diesem Staat die Macht für sich allein erringen. Alle Versuche, dies aus eigenen Kräften oder mit der Hilfe ausländischer Verbündeter zu erkämpfen, sind gescheitert. Am Ende steht eine typisch libanesische Formel: Kein Sieger und kein Besiegter. Der Patriarch der maronitischen Kirche, Kardinal Béchara Pierre Raï, nennt den Libanon ein Mosaik, in dem jede Gruppe ein farbiges Steinchen ist und das Ganze ein Bild ergibt. Die unterschiedlichen Gruppen seien gleichberechtigt. Nur ein Staat, der wie der Libanon keine Staatsreligion für sich in Anspruch nimmt, kann nach Auffassung des libanesischen Kirchenführers die Gleichheit und das friedliche Zusammenleben seiner Bürger garantieren. Aber auch das libanesische Modell muss weiterentwickelt werden. Der Gründer der Stiftung Adyan zur Förderung des interreligiösen Dialogs, Fadi Daou, sieht die Zukunft in einer interkulturellen Staatsbürgerschaft. Im Unterschied zum Säkularismus, der die Religion aus dem öffentlichen Leben ausklammert, nimmt dieses Konzept die positiven Aspekte aus den unterschiedlichen Religionen auf. Daraus entwickelt Fadi Daou eine neue Art des gesellschaftlichen Mitwirkens, fordert ein echtes Miteinander, in dem die Anliegen der Anderen als bereichernd wahrgenommen werden. Der Rückzug in die eigene Gemeinschaft, sei sie muslimisch, christlich, jüdisch, sei unbedingt zu vermeiden. Damit wird aber gerade das Streben nach homogenen Autonomiegebieten, unabhängigen Staaten oder konfessionellen Sonderrechten abgelehnt. Statt über immer neue Grenzen nachzudenken, sollte das Zusammenleben neu organisiert werden. Frieden wird nicht durch Abgrenzung erreicht, sondern durch Zusammenarbeit. Aber ist der Nahe Osten schon so weit? Die aktuellen Kriege und Konflikte haben das Misstrauen zwischen den Volks- und Religionsgruppen noch erhöht und damit die Tendenz zur Abschottung. Es wird schwer sein, vom Gegeneinander zunächst einmal zu einem Ein weiter Weg vom Gegeneinander zum Nebeneinander und echten Miteinander. IRAK SAUDI- ARABIEN gemeinsame Verwaltung Kuwait 500 km IRAN Bagdad Das Sykes-Picot-Abkommen Am 16. Mai 1916 teilten Großbritannien und Frankreich große Teile des Osmanischen Reiches unter sich auf. Bis heute ringen die Staaten um eine nationale Identität. Nebeneinander zu kommen. Bis zu einem echten Miteinander ist der Weg noch sehr, sehr weit. Matthias Vogt Der Autor, Dr. Matthias Vogt, 42, Islamwissenschaftler und Nahostexperte, ist stellvertretender Leiter der Auslandsabteilung von missio. kontinente

18 PINNWAND DAS ÄRGERT MICH! Sie Schlechtmensch! Vor einigen Jahren leuchteten in vielen Städten großformatige Werbeplakate, darauf eine leere Zigarettenpackung mit der Bemerkung, die Bewohner seien nicht zu Hause, und dem Slogan: Die tun was! Ich rauche nicht. Aber die Werbung fand ich trotzdem gut. Damals war es offenbar noch erstrebenswert loszuziehen und zu handeln. Heute werden diejenigen, die etwas tun, schnell als Gutmenschen beschimpft. Wer sich selbstlos für andere engagiert, ohne dabei mit Schlechtem zu rechnen, gilt als naiver Weltverbesserer. Mich ärgert das. Was soll schlecht daran sein, Gutes zu tun? Was wäre unsere Gesellschaft ohne die unzähligen Ehrenamtler in Altenheimen, Krankenhäusern, Vereinen und Kirchen? Was wäre passiert, wenn 2015, als Hunderttausende Flüchtlinge in unser Land kamen und Gutmensch zum Unwort des Jahres gekürt wurde, nicht so viele Freiwillige spontan geholfen hätten? Gutmensch, erklärt der Duden, werde häufig abfällig für jemanden benutzt, der sich für politische Korrektheit einsetzt. Auch ich finde es albern, wenn ein Studentenwerk plötzlich gendergerecht Studierendenwerk heißt, der Negerkönig aus Pipi Langstrumpf zum Südseekönig wird und der Mohrenkopf zum Schaumgebäck mit Migrationshintergrund. Aber deshalb beschimpfe ich andere nicht als Gutmensch. Oder soll ich künftig kontern: Sie Schlechtmensch! Beatrix Gramlich Was ärgert Sie? Schreiben Sie bitte an: Redaktion kontinente Anton-Kurze-Allee Aachen oder per an redaktion@kontinente.org IN ZAHLEN 31 Mio. Menschen in Deutschland engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich. Pater Jairo Alberto Franco, 50, lebt und arbeitet in Kibera, dem größten Slum Afrikas, am Rand von Kenias Hauptstadt Nairobi. Post aus... Kenia Kenia durchlebt schwierige Zeiten. Nach der annullierten Wahl vom 14. August und einer zweiten am 26. Oktober, vor der der größte Konkurrent Raila Odinga seine Kandidatur zurückgezogen hat, ist Präsident Uhuru Kenyatta wieder an der Macht. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Wenn Elefanten kämpfen, leidet das Gras. Kenyatta und Odinga sind Söhne der Republikväter: Jomo Kenyatta und Jaramogi Oginga Odinga, die für Unabhängigkeit kämpften, aber auch ihr Erbe sicherten, indem sie möglichst viel Land an sich rissen. Ihre Familien gehören zu den reichsten in Kenia. Eines der größten Probleme hier ist der Tribalismus. Hinter Kenyatta und Odinga stehen zwei starke Stämme, Kikuyu und Luo, die bereit sind, für ihre Führer zu kämpfen. Kenyattas und Odingas Hauptinteresse ist Macht. Sie scheinen nicht zu erkennen, dass es ernsthafte Probleme im Land gibt, die alle betreffen, besonders die Armen. Es ist merkwürdig, dass die Menschen für ihre Führer auf die Straße gehen, aber nicht für ihre Rechte: Arbeit, Wasser, Gesundheit, Bildung, Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit. Die Hoffnung verliere ich trotzdem nicht. Veränderung geschieht durch Menschen, durch die einfachen Menschen, die jeden Tag für ihre Familien kämpfen, arbeiten und das Wenige, das sie haben, teilen. Kenia ist reich an diesen Menschen. Sie haben die Zukunft in der Hand. 18 kontinente

19 Dominikanerinnen UNSERE MISSION Die Seiten Ihrer Ordensgemeinschaft in kontinente Sternsinger Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland sind unterwegs, um den Segen in die Häuser zu bringen. Foto: Manfred Berretz Liebe Leserinnen und Leser, ein neues Jahr liegt vor uns und wird in vielen Regionen mit königlichem Besuch begonnen. Mehrere Tausend Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland ziehen in den ersten Januartagen durch ihre Städte und Gemeinden und besuchen die Menschen. Als heilige drei Könige kommen sie und bringen den Segen des neugeborenen Jesus in die Häuser. So stehen Wohnungen und Häuser mit der Kreidezeichnung Christus mansionem benedicat unter dem Segen Gottes. Und mit den Häusern auch die Menschen, die darin wohnen. Segnen bedeutet, etwas gut zu sagen und die Förderung von Glück und Gedeihen oder die Zusicherung von Schutz und Bewahrung. So soll für uns alle das neue Jahr gut gesagt sein, so soll das Jahr 2018 unter dem Schutz Gottes stehen. Die Sternsinger, die den Segen bringen, freuen sich gleichzeitig über eine Spende. Doch das Geld sammeln sie nicht für sich, sondern in diesem Jahr für Kinder in Indien, damit auch für sie das Jahr und das ganze Leben geschützt werden und sie vor Ausbeutung bewahrt werden. Denn auch für sie will Gott ein gutes Leben. Genauso, wie für die Menschen in den Ländern, in denen wir uns engagieren, für die gesamte Schöpfung und für unsere Gemeinschaften, die vor Veränderungen und Herausforderungen stehen. Ihnen und allen, mit denen Sie verbunden sind, wünschen wir für das neue Jahr Gottes Segen, Ihre Dominikanerinnen Dominikanerinnen I

20 ARENBERGER DOMINIKANERINNEN Begegnungen im gemeinsamen Haus Nach der Bolivienreise von Sr. Kerstin- Marie 2016 wird die Bolivienpartnerschaftswoche ein wichtiger Termin in Kloster Arenberg. So fand im vergangenen Herbst zum zweiten Mal ein Bolivien-erzählt-Abend statt, bei dem die Gedanken der Partnerschaft der Bistümer Hildesheim und Trier mit Bolivien in den Mittelpunkt gestellt werden. Unterstützt wurde der Abend durch eine Delegation von vier bolivianischen Bischöfen sowie dem Geschäftsführer der Partnerschaft in Bolivien, die während ihres Deutschlandbesuchs in Kloster Arenberg Station machten. Die vergangene Bolivienpartnerschaftswoche stand unter der Überschrift: Das gemeinsame Haus: schützen und aufbauen. Bolivien als ärmstes Land Südamerikas ist durch den Klimawandel bedroht. Denn dem Land macht nicht nur die finanzielle Situation zu schaffen. Hinzu kommen die Tatsache, dass Bolivien im Herzen des Kontinents liegt und deswegen ganz besonders von der Erderwärmung betroffen ist die Landmassen heizen sich auf, so dass die Temperatur deutlich stärker steigt als an den Küsten oder über dem Wasser sowie die, dass der Umweltschutz nicht besonders stark ausgebaut ist. Manchmal fehlt auch das Wissen darum, wie man Aufforstungsprojekte durchführen kann. So werden viele Setzlinge gepflanzt, aber da sich anschließend niemand um die Wässerung der Bäume kümmert, vertrocknen sie oft und die Mühe war umsonst. Während der Bolivienpartnerschaftswoche sollte in diesen Feldern Aufklärung geleistet werden. Zeitgleich fanden auch im Bistum Trier verschiedene Angebote statt, die das gemeinsame Haus in den Blick nahmen. Zum Bolivien-erzählt-Abend hatte Schwester Kerstin-Marie verschiedene Bilder und Materialien zusammen gestellt, um auf die Schönheit Boliviens aufmerksam zu machen, aber auch die Herausforderungen aufzuzeigen, vor denen die Partner stehen. Zum Ende des Vortrags wies Schwester Kerstin-Marie darauf hin, welche Möglichkeiten wir als Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland haben. Denn, so traurig es vielfach ist, Geld regiert die Welt. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass man mit jedem Einkauf zu einer gerechteren Welt beitragen kann. Wer fair gehandelten Kaffee oder Kakao kauft, hilft den Menschen vor Ort, ein lebenswerteres Leben führen zu können. Gleiches gilt für Kleidung und andere Produkte. Genauso kann man etwas verändern, wenn man darauf achtet, von welchen Konzernen man seine Güter kauft. Da das gemeinsame Haus ein schönes Haus ist, in dem man gerne leben soll, fand der Abend im Mariensaal von Kloster Arenberg seinen abschließenden Höhepunkt mit einem kleinen Konzert von Piraí Vaca, der mit seiner Gitarre die Zuhörer verzauberte und die Schönheit der Schöpfung aufstrahlen ließ. Er ist der zur Zeit anerkannteste Musiker Boliviens sowohl national als auch international. Über dieses Konzert freute sich auch die Delegation aus Bolivien. Bischof Javier del Rio aus Tarija freute sich dabei besonders, seinen Freund Piraí Vaca in Deutschland zu treffen. Weihbischof Rene Leigue aus Santa Cruz kannte Sr. M. Christa noch aus seiner Zeit im Priesterseminar, so dass es auch hier ein freudiges Wiedersehen gab und Weihbischof Jorge Saldias op aus La Paz war es eine Freude, Sr. M. Salesiana nach vielen Jahren noch einmal zu treffen. Bischof em. Walter Perez aus Potosi heiterte die Runde mit seinen Witzen auf, während der Geschäftsführer der Hermandad, Philipp Spinner aus La Paz, sich darüber freute, weitere Mitglieder der Partnerschaft besser kennen zu lernen. Sr. Kerstin-MarieBerretz Begegnung Die (Weih-)bischöfe aus Bolivien freuten sich, die Arenberger Dominikanerinnen besser kennen zu lernen. Tag des Baumes Bolivien liebt Feiertage. Neben den kirchlichen werden viele verschiedene Gedenktage gefeiert: Tag der Freundschaft, der Frau, des Kindes und am 1. Oktober Tag des Baumes. Auf der einen Seite findet an diesem Tag die besondere Verbundenheit zur Natur ihren Ausdruck, wird doch in Bolivien von vielen die Pacha Mama, die Mutter Erde, wie eine Gottheit verehrt. Gleichzeitig geht es darum, die Bedeutung des Baumes als wichtiger Faktor im Ökosystem ins Bewusstsein zu bringen. Viele Bolivianer wissen nicht, wie wichtig Bäume für das Leben sind, indem sie Sauerstoff produzieren, Wasser binden und ver - hindern, dass fruchtbarer Mutterboden erodiert. Im Kindergarten in Santa Cruz feierten Kinder, Schwestern und Erzieherinnen diesen Tag mit einem Theater der Bäume (siehe Foto). So lernen die Kinder spielerisch, wie wichtig Bäume und Pflanzen sind und dass sie geschützt werden müssen, damit alle leben können. Sr. Kerstin-Marie Berretz Fotos: Arenberger Dominikanerinnen; Sr. Ane-Elisabet Røer II Dominikanerinnen

21 INSTITUT ST. DOMINIKUS Schritte in die Zukunft Viele Ordensgemeinschaften in Europa werden kleiner. Dieses Phänomen macht auch vor den dominikanischen Kongregationen nicht halt. Umso wichtiger ist es, miteinander in Kontakt zu sein, sich kennen zu lernen und sich zu unterstützen. Wie kann dominikanisches Leben weitergehen, wenn die Gemeinschaften immer kleiner werden? Diese Frage beschäftigt Sr. Else-Britt Nielsen aus Oslo ganz besonders, denn sie ist die Koordinatorin der Dominikanerinnen Europas, abgekürzt DSE. In dieser Rolle ist sie mit allen Gemeinschaften in Kontakt und sieht, wie sie sich verändern, wer Nachwuchs hat, wer eine lebendige und starke Mission außerhalb Europas hat und wer kleiner wird im Sinn der Anzahl der Schwestern. Da es in Europa viele kleinere Kongregationen gibt, die bislang wenig zusammenarbeiten, lud Sr. Else-Britt für die Dominikanerinnen Europas in Zusammenarbeit mit den Dominikanerinnen International (DSI) jeweils die Generalpriorinnen und eine weitere Schwester unter 60 Jahren zu einem ersten Treffen im September nach Oslo ein. Ziel der Veranstaltung war, gemeinsam nachzudenken, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte, um die Kontinuität des dominikanischen Lebens und der dominikanischen Mission zu gewährleisten. Der Einladung folgten Schwestern aus zehn verschiedenen Ländern Europas. Die Atmosphäre des Treffens war geprägt von Frieden, Glück, Offenheit, respektvollem Zuhören und herzlichem Respekt. Den Auftakt der Versammlung bildete ein Vortrag von Sr. Hedvig Deák. Sie zeigte die Herausforderungen der Berufung zum Ordensleben in einem säkularisierten Europa anhand der Theologie Thomas von Aquins auf. Es schlossen sich Erfahrungsberichte zweier Schwestern an: Sr. Patricia Twohill aus den USA erzählte die Geschichte der neugegründeten Kongregation Dominican Sisters of Peace, die im Jahr 2009 aus sieben Kongregationen entstanden war. Sr. Janine Bernard aus Frankreich berichtete, wie ihre Kongregation mit der Römischen Kongregation des hl. Dominikus fusionierte. Anschließend zeigte Sr. Marie Therese Clement, die Koordinatorin von DSI, Wege der Zusammenarbeit aus internationaler Perspektive auf. In Kleingruppen kristallisierte sich heraus, wie wichtig es ist, sich in Europa gegenseitig kennen zu lernen, Beziehungen zu pflegen und gemeinsam zu arbeiten. In diese Richtung hofft die Gruppe zukünftig weiter gehen zu können. Eine große Herausforderung konnten die Teilnehmerinnen jedoch identifizieren: Da es in Europa keine gemeinsame Sprache gibt, wird in vielen Fällen eine Übersetzung benötigt, die die unmittelbare Kommunikation erschwert. Trotzdem soll es zukünftig weitere Zusammenkünfte geben, um gemeinsam in die Zukunft zu gehen. Sr. Kerstin-Marie Berretz Freudenfest Die Jubilarinnen feiern ihren Festtag gemeinsam. Neuaufbrüche Die Teilnehmerinnen des Treffens freuen sich auf die nächsten Schritte in die Zukunft. Ich danke meinem Gott Am 17. September 2017 feierten im Mutterhaus in Speyer 16 Schwestern ihr Professjubiläum: Vor 65 Jahren legten Sr. M. Devota List, Sr. M. Erentrudis Bieger und Sr. Agnes-Maria Pletsch ihre erste Profess ab. Auf 60 Ordensjahre konnten zurückschauen: Sr. M. Lucaris Schädler, Sr. M. Ricarda Straßer, Sr. M. Bonita Aprill, Sr. M. Edelgard Franz, Sr. M. Irenäa Tille, Sr. M. Irmina Radke, Sr. M. Irmtrud Magin, Sr. M. Justina Müller, Sr. M. Theresa Ludwig, Sr. Marliese Schwarzwälder, Sr. M. Mirata Gadinger. Für 50 Jahre im Orden dankten die Generalpriorin Sr. M. Gisela Bastian und Sr. Maria-Markus Przyrembel. Im Eingangslied des feierlichen Gottesdienstes sangen Freunde und Angehörige mit den Schwestern: Ich danke meinem Gott von Herzen. In der Predigt ging der Zelebrant Pater Alfons Wehrle CSSp auf das Evangelium vom Schatz im Acker und der kostbaren Perle ein, die Anlass sind, alles für sie aufzugeben. Nach dem Gottesdienst dankte Generalvikarin Sr. M. Elisabeth Schloß den Jubilarinnen für Ihren Dienst im Institut St. Dominikus. Es waren Jahre mit vielen Wegen; Wüstenstrecken und Wegstrecken voll Freude über den gefundenen Schatz im Acker und die kostbare Perle. Eine Jubilarin gestaltete den Altarraum mit einer biblischen Erzählfigur, dem Mann, der alles verkauft, um den Acker mit dem Schatz zu erwerben. Sr. M. Yvonne Schmitt Dominikanerinnen III

22 MISSIONS-DOMINIKANERINNEN NEUSTADT DEUTSCHLAND Ruhestand? Nicht im Dienste Gottes! Fotos: Missions-Dominikanerinnen Neustadt Ob Ordensleben und die Existenz als christliche Missionsschwester heute noch modern ist oder das Lebensgefühl der jungen Menschen berührt, scheint nicht so sehr im Mittelpunkt der Sorgen der 78-jährigen Dominikanerin Schwester Justina Priess zu stehen; sie erlebt immer noch so viel Wunderbares von Gott her in ihrem Einsatz für die Menschen, die er ihr mit ihren Nöten und Bedürfnissen an den Weg stellt Schwester Justina weiß einfach mit Zuversicht, dass es sich jedes Jahr lohnt, 365 Tage lang, zum Segen der Menschen und zur Ehre Gottes Missionsschwester zu sein. Wie sieht das konkret aus? Da ist das Projekt Right-to-School (Recht auf Schule), angefangen hat es im April Schwester Justina, selbst ausgebildete und erfahrene Lehrerin, hatte entdeckt, dass zur Schulzeit viele Kinder im schulpflichtigen Alter in den Straßen herumhingen. Den in ihr aufkommenden Gedanken: Da müsste man was unternehmen! setzte sie sofort für sich selbst um. Die tatkräftige Schwester sprach zwei bekannte junge Frauen an, die als Flüchtlingskinder aus dem Kongo gekommen waren, mittlerweile die Schule abgeschlossen haben, in die südafrikanische Gesellschaft integriert, aber arbeitslos sind und der Dominikanerin immer beistehen, wenn sie Hilfe braucht. Gute Pläne schmieden Schwester Justina und die beiden schmiedeten Pläne: Kim entwarf eine einfache Broschüre für das Projekt Recht auf Schule und begleitete Justina zum Kultusministerium, Stella klapperte tagelang in den Stadtvierteln Toyeville und Bertrams die Straßen ab, knüpfte persönliche Kontakte zu den herumlungernden Kindern und ihren Erziehungsberechtigten. In einer ersten Versammlung mit acht Erwachsenen machte Schwester Justina den Erziehungsberechtigten bewusst, dass Kinder zwischen sechs und 16 Jahren das Recht auf Schulbildung haben, egal wie schlecht ihre Lebenssituation ist. In den letzten knapp drei Jahren gelang es, über Begegnung Sr. Justina Priess (rechts) besuchte 2017 unsere Gemeinschaften in Deutschland und erzählte von ihrem Projekt Recht auf Schule. Hier in Dießen mit Sr. Reinhilde Glöckner, die auch lange Jahre in Südafrika stationiert war. das Projekt etwa 20 Kindern pro Jahr den Schulbesuch zu ermöglichen bzw. zu erleichtern; Stella und Schwester Justina beraten die Erwachsenen in Erziehungsangelegenheiten und helfen ihnen, Anträge für Schulgeldermäßigung auszufüllen und die Anweisungen der Schule umzusetzen. War das Projekt ursprünglich als Hilfe für Kinder von der Straße gedacht, die noch nicht in die Schule gehen können, kamen immer mehr Erwachsene, die finanzielle Hilfe für Kinder im Grundschulalter brauchen. Schweren Herzens mussten Schwester Justina und ihre Helferinnen wieder auf die Grundregeln pochen: Nur Schulanfänger von der Straße können aus dem Projekt unterstützt werden, mit 35 Euro pro Kind. Schwester Justina und ihre Projektleiterin Stella erleben immer wieder große Dankbarkeit für alle Hilfe und Ermutigung, die den armen Menschen zuteil werden. Dass Gott mit ihr unterwegs ist und sie sich auf ihn verlassen kann, wurde Schwester Justina erneut deutlich, als sie im Dezember 2016 nach einer Versammlung mit den Erwachsenen nach Hause kam und in ihren s die Nachricht fand, dass das Gutenberg- Gymnasium Mainz einen Spendenlauf veranstaltet hatte und das Projekt Recht auf Schule einen Anteil von 4000 Euro erhalten würde. Die Nachricht kam genau, als der letzte Cent aus der Projektkasse an die Bedürftigen ausgezahlt war. Wundervoll, Dank sei Gott und ein herzliches Dankeschön, Vergelt's Gott an das Gutenberg-Gymnasium in Mainz. Es ist so unendlich viel wert, wenn Kinder und Jugendliche in Deutschland, für die der tägliche Gang zur Schule selbstverständlich ist, an ihre Kameraden in der Welt denken, die nicht den Bruchteil dieser Möglichkeiten haben. Sr. Eva-Angelika Herbst OP IV Dominikanerinnen

23 WIR TRAUERN UM Schwester Birgit Kramer Am 1. Juni 1936 in Tübingen geboren, trat Schwester Birgit 1955 nach dem Abschluss der Hauswirtschaftsschule in Rottenburg in Neustadt in unsere Kongregation ein. Nach ihrer Profess 1956 wirkte sie im Hauswirtschaftsbereich im Jugendhaus Volkersberg, Rhön wurde sie in Chingford, England, zur Krankenpflegehelferin ausgebildet. Von 1973 bis 1977 arbeitete sie in unserem Studienhaus in Rom in der Hauswirtschaft. Von 1977 bis 1986 und ab 2007 widmete sie sich im Kloster St. Josef in Dießen der Pflege unserer alten Mitschwestern. Von 1986 bis 2007 war sie in Flörsheim verantwortlich für die Sakristei der Krankenhauskapelle und den Personalspeisesaal. Ihre freundliche und bescheidene Art wurde von allen sehr geschätzt. Trotz beginnender Parkinson-Erkrankung setzte sie sich in der Kommunität und bei den pflegebedürftigen Mitschwestern ein, bis sie selbst intensive Pflege brauchte. Diese erhielt sie ab 2010 im Albertus-Pflegeheim der Dominikanerinnen in Augsburg. Im Zuge der Verlegung aller unserer pflegebedürftigen Schwestern von Dießen ins Altenheim St. Martin in Lohr kam sie Ende Juli 2017 ebenfalls dorthin. Trotz ihrer Einschränkungen blieb sie interessiert an ihrer Umgebung, freundlich und dankbar für jede Hilfe. Gott hat sie am 23. September in seine ewige Liebe heimgerufen, möge er ihr vergelten, was sie anderen Gutes getan hat. Sr. Eva-Angelika Herbst nach Informationen unter WIR TRAUERN UM Schwester Dorothee Teich Schwester Dorothee wurde am 7. Februar 1935 in Maifritzdorf, Diözese Breslau geboren. Nach dem 2. Weltkrieg aus Schlesien vertrieben, wurde ihre Familie in einem Dorf in Oldenburg verteilt; sie selbst war für sieben Jahre im Pfarrhaus untergebracht; ihre Aufgabe war es, im Haushalt mitzuhelfen. Erst nach Jahren harter Arbeit konnte die Familie wieder unter einem Dach zusammen leben. Diese Erfahrungen haben Sr. Dorothee sehr geprägt trat sie in Neustadt ein. Nach der ersten Profess lernte sie in Frankfurt Krankenpflege und erwarb in der Schweiz das Anästhesie- Diplom für den Einsatz im Operationssaal. Im Marienkrankenhaus in Flörsheim wurde Schwester Dorothee zum Gottesgeschenk für Patienten und Kommunität. In jahrzehntelangem Einsatz und Hingabe an ihre Aufgabe leitete sie den Operationssaal oft bis spät in die Nacht. In ihrem Ruhestand in Neustadt stand sie hilfsbereit der Kommunität und den pflegebedürftigen Schwestern zur Verfügung. Auch sie fand im Altenheim St. Martin, Lohr liebevolle Pflege, als sie schwer krank wurde. Schwester Dorothee hatte ihre Lebensquelle in Gott gefunden, ihr Herz brannte für ihn. Am rief er sie in die ewige Heimat in seinem Reich. Sr. Eva-Angelika Herbst nach dem Nachruf für Sr. Dorothee von Sr. Hilke Stenner WIR TRAUERN UM Schwester Hedwig Walter Schwester Hedwig Walter wurde am 24. April 1915 in Gottesberg, Schlesien, geboren und wuchs in Nordhorn, Niedersachsen auf. Nach dem frühen Tod ihrer Schwägerin wurde sie Ersatzmutter für die drei kleinen Söhne ihres Bruders. Mit 42 Jahren trat Schwester Hedwig ins Kloster St. Josef in Dießen ein und legte am 4. Januar 1959 Profess ab. Sehr an Musik interessiert brachte sie sich selbst das Spielen von sieben Musikinstrumenten bei. Über 40 Jahre begeisterte sie in Dießen mit ihrer heiteren Art Kinder für das Singen oder Erlernen eines Instrumentes. Veranstaltungen in der Liebfrauen-Realschule der Dominikanerinnen oder im Markt Dießen gestaltete Schwester Hedwig immer mit einem Mädchenchor oder einer Musikgruppe mit. Wo sie gebraucht wurde, packte sie mit an, ob früher in der Landwirtschaft des Klosters oder in Haus und Garten. Ihre Heiterkeit und ihr strahlendes Gesicht blieben ihr bis zum Schluss erhalten. Am 1. September gab sie im Seniorenzentrum St. Martin in Lohr am Main ihr Leben in Gottes Hände zurück. Sr. Eva-Angelika Herbst nach dem Nachruf für Sr. Hedwig von Sr. Hilke Stenner Dominikanerinnen V

24 MISSIONS-DOMINIKANERINNEN STRAHLFELD DEUTSCHLAND Mit Herzblut für das gemeinsame Haus Schöpfung Von Natur aus: Arm Miteinander für das gemeinsame Haus Schöpfung, so lautet das Motto des diözesanen Regensburger Schöpfungstages Da das Kloster Strahlfeld im Jahr 2017 sein 100-jähriges Bestehen feierte, schlug die Umweltbeauftragte des Bistums, Beate Eichinger, Strahlfeld als Austragungsort vor. Die Leitung des Klosters ging gerne auf den Vorschlag ein und bat die beiden Umweltbeauftragten des Hauses, Ludwig Spagl und Sr. Geraldine Busse, sich dieser Sache anzunehmen. Seit 2005 lädt das Bistum Regensburg im Rahmen der Ökumenischen Schöpfungszeit jeden Herbst alle Interessierten ein, Naturschönheiten gemeinsam zu erleben, sich der eigenen Verantwortung im Glauben zu vergewissern und konkrete Ideen für ökologisch verträgliche Lebensweisen auszutauschen. Der Schöpfungstag 2017, der am 30. September stattfand, nahm den Menschen als Teil der Schöpfung in den Blick und griff das Grundanliegen von Papst Franziskus in seiner Öko-Enzyklika Laudato si auf: der Einsatz für eine gesunde Umwelt und für eine gerechte Verteilung der Güter gehören zusammen. Wir können nur dann friedlich als Menschheitsfamilie im gemeinsamen Haus Schöpfung zusammenle- Tragekunst Schwester Erica aus Simbabwe zeigt, dass sie auch mit einem Krug Wasser auf dem Kopf noch gut tanzen kann. ben, wenn wir uns um globale Armutsbekämpfung und wirksamen Naturschutz zugleich bemühen. So kündigte das Bistum Regensburg den Schöpfungstag auf seiner Homepage an. Wir haben nur eine Welt Ungefähr einhundert Teilnehmer waren zum 13. Schöpfungstag nach Strahlfeld gekommen. Der Ort machte an diesem Tag seinem Namen alle Ehre: wolkenlos blauer Himmel und eine strahlende Sonne, die das Laub der Bäume in seiner rot-goldenen Farbenpracht geradezu leuchten ließ. An einem solchen Tag fällt es leicht, in den Sonnengesang des Heiligen Franziskus einzustimmen und ihn vielleicht sogar auszuweiten! Die zahlreichen großen und kleinen Gäste jedenfalls strahlten bei den verschiedensten Aktionen mit der Sonne um die Wette. Der ökosoziale Zusammenhang zwischen Umweltschutz und Armutsbekämpfung wurden sowohl im Hauptreferat als auch in anderen Arbeitsgruppen ausführlich behandelt. Die Missionsdominikanerinnen als Gastgeber und die Nicht- Regierungs-Organisation Technik ohne Grenzen (TeoG) arbeiten seit einigen Jahren im Bereich Solartechnik zusammen. Dr. Frank Neumann, Vorsitzender von TeoG, eröffnete am Morgen mit einem Vortrag über Müll und Wasser in Entwicklungsländern wir haben nur eine unsere Welt den interessanten Tag. Danach konnten die Besucher zwischen thematischen Führungen, vertiefenden Gesprächsrunden und spirituellen Angebo- Fotos: Sr. Geraldine Busse; Jakob Moro VI Dominikanerinnen

25 ten wählen. Bienenzüchter aus Leidenschaft, Max Six aus Strahlfeld, und Jagdpächter und Naturschützer Dietmar Strasser aus Pösing, führten die TeilnehmerInnen in einer Kurzwanderung in die Welt der Bienen ein, zeigten Beispiele von Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel Ackerränder, die mit einer Mischung aus Wildblumen, Kräutern, Gemüse und Getreide bepflanzt sind, und erörterten deren Bedeutung für die Wildtiere, Insekten, Vögel und Bienen. Ludwig Spagl, in seiner Funktion als Umweltbeauftragter des Klosters, führte den Teilnehmern seiner Gruppe die verschiedensten Umweltmaßnahmen des Hauses vor. Es beeindruckt die Besucher, wie innovativ und beispielhaft das Kloster Strahlfeld mit seiner an Jahren hohen Schwesterngemeinschaft in Sachen Umweltmanagement handelt. So ist es dem Kloster zu verdanken, dass der Ort Strahlfeld an ein Gasnetz angeschlossen wurde. Umweltschonendes Heizen steht folglich ganz oben auf der Agenda des Klosters, das mit Hilfe eines Blockheizkraftwerkes und der 2012 installierten Photovoltaikanlage in absehbarer Zeit seine Stromkosten bis zu 80 Prozent aus eigener Energiegewinnung abdecken kann. Afrikanische Kochkunst Das gemeinsame Mittagessen im Klostersaal brachte die Schöpfungsgemeinschaft in froher Runde zusammen. Allen schmeckte das typisch afrikanische Essen von Maisbrei (Sadza) und verschiedensten Gemüsesoßen ausgesprochen gut. Verantwortlich dafür waren die Schwestern aus Simbabwe, Sambia und Kenia. Sie freuten sich über den guten Appetit der Gäste und waren auch ein wenig stolz auf ihre Kochkünste. Gutes Begleitprogramm Ein interessantes ganztägiges Begleitprogramm erfreute die vielen Kinder und Jugendlichen, aber auch zahlreiche Erwachsene. So gab es sehr viele Interessierte beim Bau einer afrikanischen Hütte, beim Basteln von afrikanischen Tiermasken, beim kreativen Arbeiten mit Speckstein und vor allem auch beim Trommelworkshop. Bestaunt wurden auch die Tragetechniken auf Kopf und Rücken, die eine simbabwische Schwester vorführte. Im Trommelworkshop waren alle afrikanischen Schwestern in ihrem Element und brachten die große Gruppe von Kindern und Erwachsenen recht schnell in eine begeisterte Stimmung. Zum Schluss wurde sogar noch auf dem Rasen getanzt die Rhythmen waren einfach mitreißend! Als Abschluss des ereignisreichen Tages fand in der Klosterkapelle eine ökumenische Schöpfungsvesper mit Domkapitular Thomas Pinzer, Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiss vom evangelischen Kirchenkreis und Erzpriester Apostolos Malamoussis von der griechisch-orthodoxen Metropole von Deutschland statt. Auch hier wurde durch das Singen und Trommeln der afrikanischen Schwestern der weltkirchliche Aspekt deutlich. Sr. Geraldine Busse Hobbyimker Max Six bei seinen Ausführungen im Klosterwald. Gute Arbeit! Im Klostergarten entsteht eine afrikanische Hütte. Gekonnt Schon als Kind lernte Sr. Erica, das Holz richtig zu tragen. Schlange stehen beim Essen. Naturschützer Strasser am Afrikastand. Ökumenische Schöpfungsvesper in der Klosterkapelle. Dominikanerinnen VII

26 Foto: Sr. Sandra Castillo MISSIONS-DOMINIKANERINNEN SCHLEHDORF ECUADOR Glaube und Freude Viele Menschen sind aus Venezuela, Haiti, Kuba, Kolumbien und Peru zu uns nach Ecuador immigriert auf der Suche nach Arbeit. Aber auch hier ist die politische Lage gegenwärtig sehr instabil. Wir sind in Sorge, was die Zukunft bringen mag, besonders für die Menschen, die keinen festen Arbeitsplatz haben. Die Korruption nimmt solche Ausmaße an, dass wir nicht wissen, welche Konsequenzen diese haben wird für die Schwächsten der Gesellschaft. Viele unserer Kinder und Jugendlichen haben keine Möglichkeit der Schulbildung, weil sie nicht genug Geld dafür haben. Unsere Schwestern Marlene und Sandra arbeiten in Quito in Fe y Alegría ( Glaube und Freude ). Dies ist eine internationale Stiftung, von den Jesuiten gegründet, die durch kostenlose Schulen die Würde der Menschen zu bewahren sucht und vor allem den Kindern und Jugendlichen zu einem Beruf verhelfen will. In Zusammenarbeit mit den Eltern ist es das Anliegen, den Kindern in den sozial schwachen Stadtvierteln eine gediegene Schulbildung anzubieten. Im Gymnasium, in dem die Schwestern unterrichten, sind 522 Schüler auf engem Raum, aber in einer herzlichen Atmosphäre. Die beiden Schwestern versuchen, die anderen Einrichtungen des Viertels in ihre pädagogische Arbeit miteinzubeziehen und bauen Netzwerke auf, um auch auf die Grundbedürfnisse der Schüler zu antworten: Das nahe gelegene Krankenhaus Padre Carollo, das Gesundheitszentrum des Viertels, das Bildungshaus Proano, die Pfarrei und nicht zuletzt die Eltern selbst. Es ist nicht viel Geld zur Verfügung, aber großer Eifer, um den Jugendlichen und ihren Familien die befreiende Gegenwart Gottes zu vermitteln. Zusammen mit Sr. Rosa sind Sr. Marlene und Sr. Sandra auch in die Pfarrei eingebunden, in der sie leben. Sie begleiten und unterstützen die Gruppe der Pfarrei-Caritas, die Frauengruppe, die Musikgruppe, und die Kommunionund Firmvorbereitung. Die Gruppe unserer 25 Assoziierten, Männer und Frauen, die unser dominikanisches Charisma in ihrer Familie und ihrer Arbeit leben, sind großartige Multiplikatoren für die Sache Jesu. Vor allem die Pfarrei-Caritas sucht denen zu helfen, die am wenigsten haben. Bis zu 30 alte und bedürftige Personen erhalten regelmäßig eine warme Mahlzeit und eine Tasche voll mit Lebensmitteln. Dass dies möglich ist, dafür setzen sich die Gemeindemitglieder mit ihrem bescheidenen Einkommen ein. 30 Jugendliche sind in der Musikgruppe und gestalten die Liturgie in den Gottesdiensten. Diese Gruppe wurde gegründet, um Jugendliche von den familiären Problemen wenigstens zeitweise herauszuholen und ihnen sinnvolle Freizeitgestaltung anzubieten. Unsere Schwestern arbeiten zusammen mit dem Pfarrer in der Formung der Kommunion- und Firmgruppenleiter. Auf die Sinn-Suche, die unsere Gesellschaft prägt, möchten sie aus dem Glauben heraus eine Antwort geben. So arbeitet diese kleine Gemeinschaft in Quito nicht allein. Sondern mit vielen anderen Menschen zusammen versuchen sie, dem Reich Gottes auf Erden zum Wachstum zu verhelfen, im Vertrauen, dass Gott sie gerufen hat und mit ihnen ist. Sr. Sandra Castillo OP» Zusammen versuchen sie, dem Reich Gottes auf Erden zum Wachstum zu verhelfen. Unterwegs Schwester Sandra mit ihren Schülerinnen beim Marsch am Nationalfeiertag. IMPRESSUM Eigenteil der Dominikanerinnen Arenberger Dominikanerinnen Vertrieb und Bestellungen: Sr. Gebharda Hämmerling, Tel: 0261/ Bankverbindung: Sparkasse Koblenz IBAN: DE BIC: MALADE51KOB Redaktion: Sr. Kerstin-Marie Berretz (V.i.S.d.P.), Tel: 0208/ Mail: sr. kerstinmarie@gmail.com Objekt 19 Institut St. Dominikus Vertrieb und Bestellungen: Sr. Johanna Gillich Tel: 06232/ Bankverbindung: Sparkasse Vorderpfalz IBAN: DE BIC: LUHSDE6AXXX Redaktion: Sr. Yvonne Schmitt (V.i.S.d.P.), Tel: 06232/ Mail: mission@institut-st-dominikus.de Objekt 25 Missionsdominikanerinnen Neustadt, Schlehdorf, Strahlfeld Vertrieb und Bestellungen: Missions-Dominikanerinnen Neustadt: Sr. Theresita Wanitschek, Tel: 09393/ Missions-Dominikanerinnen Schlehdorf: Sr. Josefa Thusbaß, Tel: 08851/1810 Missions-Dominikanerinnen Strahlfeld: Sr. Annette Fecker, Tel: 09461/ Bankverbindungen: Neustadt/Main: LIGA Würzburg IBAN: DE BIC: MGENODEF1M05 Schlehdorf: Sparkasse Schlehdorf IBAN: DE BIC: BYLADEM1WHM Roding-Strahlfeld: Sparkasse Roding IBAN: DE BIC: BYLADEM1CHM Redaktionen: Neustadt: Sr. Eva-Angelika Herbst (V.i.S.d.P.), Tel: 09393/1067 Mail: evaangelika@hotmail.de Schlehdorf: Sr. Barbara Witing (V.i.S.d.P.), Tel: 089/ Mail: barbarawiting@hotmail.com Roding-Strahlfeld: Sr. Geraldine Busse (V.i.S.d.P.), Tel: 09461/ Mail: geramaribu@hotmail.de Objekt Jahresbezugspreis: 14,95 Euro Nicht abbestellter Bezug gilt als erneuert. VIII Dominikanerinnen

27 SPIRITUALITÄT Ein anderer Vorsatz Wir haben sie alle, die guten Vorsätze fürs neue Jahr. Doch, ohne die Hoffnung schon gleich zu Beginn des Jahres zunichte machen zu wollen: Wir werden die meisten wohl auch in diesem Jahr wieder nicht einhalten. Im Matthäusevangelium wird berichtet, wie Jesus das Volk und seine Jünger vor dem Verhalten der Pharisäer warnt: Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen, heißt es dort. Die Gefahr ist groß, viel zu reden und wenig zu tun. Diese Erfahrung machen wir immer wieder. Wir nehmen uns etwas vor, kündigen es an, reden gar anderen ins Gewissen, bemühen uns doch Alltag, Unaufmerksamkeit oder mangelnde Disziplin machen unsere Pläne zunichte. Bei den Schriftgelehrten und Pharisäern zur Zeit Jesu, den Hütern des Gesetzes, war es jedoch regelrecht zum Volkssport geworden, den Menschen lange Vorträge zu halten, aber selbst keinen Finger zu rühren und sich für die große Weisheit und das umfangreiche Gesetzeswissen feiern zu lassen. Es scheint, den Pharisäern war es auch nicht gelungen, ihre eigenen Vorsätze zu befolgen. Jesus möchte ermutigen. Er möchte seine Jünger dazu ermutigen, anders zu leben und die Menschen in ihrem Umfeld weniger durch salbungsvolle Worte als vielmehr durch das tatkräftige Befolgen der Gesetze zu erreichen. Das ist eine ziemlich große Aufgabe, die Jesus seinen Jüngern abverlangt ein großer Vorsatz fürs neue Jahr. Aber wieder einmal weiß Jesus genau, was er tut. Er möchte, dass seine Jünger in Kontakt mit den Menschen kommen, dass Begegnung möglich wird. Denn wenn wir einen Vorsatz gemeinschaftlich umsetzen, ist es viel leichter. Wenn wir uns gegenseitig ermutigen, indem wir einander zeigen, dass die Umsetzung möglich ist, bleibt die Motivation aller gewahrt. Das Motto von MaZ, MissionarIn auf Zeit, ein Internationaler Freiwilligendienst in der Trägerschaft verschiedener Ordensgemeinschaften, lautet MITleben, MITbeten, MITarbeiten. In der intensiven Begegnung mit Menschen in den Ländern des Süden und im gemeinschaftlichen Handeln erleben die Freiwilligen während der Vorbereitung, ihres Einsatzes und in der Zeit nach ihrem MaZ-Jahr immer wieder, wie leicht es ist, sich gegenseitig zu motivieren und voneinander zu lernen. Wie wäre es mit einem anderen Vorsatz fürs neue Jahr: Begegnung! In Kontakt mit Menschen kommen, ihnen begegnen und die Hand entgegenstrecken. Miteinander leben, beten, arbeiten in den Fußspuren Jesu und seiner Jünger. Begegnung ist überall möglich, ganz egal ob in der Familie, in der Gemeinde, am Arbeitsplatz oder während eines Freiwilligendienstes in den Ländern des Südens. Natalie Leibfried war Missionarin auf Zeit (MaZ) in Kenia, ist Religionspädagogin und seit 2010 hauptund ehrenamtlich in der Begleitung von MaZlern für Spiritaner und Spiritanerinnen, Missionsschwestern vom Kostbaren Blut und Marianhiller Missionare tätig. Fotos: istockphoto.com; privat; Schwarzbach; WWS kontinente

28 TEXT: BEATRIX GRAMLICH FOTOS: HARTMUT SCHWARZBACH 20 kontinente

29 VOR ORT Gottes Mann im Niemandsland Es gibt viele Dörfer wie Kasongo im Südosten der Demokratischen Republik Kongo: abgelegene Siedlungen, wo nie ein Bus hält, ohne Schule und ohne Krankenstation. Die Menschen sind bitterarm und der Regierung gleichgültig. Pfarrer Gustave sind sie es nicht. Als der Fotograf die Kamera auf das Mädchen richtet, wird ihm seine Armut schlagartig bewusst: das schmutzige, zerrissene Kleid, in dem der magere Körper steckt, die bloßen Füße, über die es so gerne ein Paar Plastiksandalen streifen würde. Es schämt sich. Schuhe bekommen die Kinder erst, wenn sie in die höhere Schule gehen, erklärt Pfarrer Gustave Kileya Mukobe. Weil die Schule es verlangt. Die Eltern müssen sich das Geld dafür vom Mund absparen. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht von Père Gustaves Ankunft im Dorf. Die Kinder haben den Priester zuerst bemerkt und strömen aus allen Himmelsrichtungen zusammen. Es scheint, als würde die 1200-Seelen-Gemeinde nur aus Kindern bestehen. Im Nu haben sie den 44-Jährigen umringt und weichen ihm nicht von der Seite. Sie lieben Père Gustave. Wenn er einmal im Monat kommt, in der kleinen Lehmziegelkapelle Gottesdienst feiert und ihnen Religionsunterricht gibt, spielt er danach oft noch mit ihnen. Heute ist er einfach so gekommen. Aber wie immer geht er von Hütte zu Hütte, besucht die Kranken, fragt, wer Hilfe braucht. Die Kinder heften sich wie ein Bienenschwarm an ihn. Seltener Besuch Wenn Pfarrer Gustave kommt, ist das eine kleine Sensation. Die Kinder lieben ihn.» Viele Kinder sterben, bevor sie das erste Lebensjahr erreicht haben. Pfarrer Gustave Kileya Mukobe, 44 Vor der Kapelle bleibt Père Gustave stehen. Nur das Kreuz über der Eingangstür unterscheidet sie von den Hütten im Dorf. Der Innenraum ist dunkel und nur wenige Quadratmeter groß. Aussparungen in der Mauer ersetzen die Fenster und lassen kaum Licht eindringen. Es gibt vier Reihen Bänke mit einer Handvoll krummer Äste als Sitze und den Altar: ein Lehmblock, auf den sie ein paar grobe Bretter gelegt haben. Die Kapelle ist alt und baufällig, ihr Grasdach an mehreren Stellen eingefallen. Es ist gefährlich, hier Gottesdienst zu feiern, sagt Pfarrer Gustave. Deshalb haben die Männer weniger Meter weiter begonnen, ein neues Gotteshaus zu errichten. Sie bauen mit dem, was sie haben: Spitzhacke und Schaufel, selbst gebrannten Lehmziegeln und ihrer Hände Arbeit. Stolz berichten sie dem Pfarrer, wie sie vorankommen. Sein Interesse und seine anerkennenden Worte tun ihnen sichtlich gut. Dann bewegt sich die Traube von Kindern weiter durchs Dorf in ihrer Mitte der Priester, der alle um Längen überragt. Die Kleinen laufen an der Hand ihrer Geschwister mit, die Größeren schwatzen aufgeregt, die Selbstbewussten arbeiten sich zielstrebig an Père Gustave heran, damit ihnen nur ja kontinente

30 Auf nackten Sohlen Die Kleinen gehen barfuß. Schuhe gibt es erst, wenn sie in die höhere Schule kommen. Notruf Kishimba Kamengwa hofft, dass der Pfarrer helfen kann. Ihr Enkel ist akut mangelernährt. kein Wort entgeht. Endlich ist etwas los in ihrem Dorf, diesem öden Flecken Erde, wohin sich nie ein Fremder verirrt und wo die Tage sich in unendlichem Einerlei verlieren. Tagsüber, wenn ihre Eltern auf dem Acker arbeiten, sind die Kinder oft sich allein überlassen. Auch jetzt sind die Männer noch auf den Feldern, wo sie Mais, Maniok und Erdnüsse anbauen. In guten Jahren reicht die Ernte gerade zum Leben. Aber es gibt mehr schlechte als gute Jahre. Bei vielen Kindern wölbt sich ein aufgeblähter Bauch unter ihrer zerrissenen Kleidung: ein Anzeichen für Darmparasiten und Mangelernährung. Das Wasser, das die Frauen aus dem Fluss holen, ist schmutzig und eine Brutstätte für Krankheitserreger. Viele Kinder sterben, bevor sie das erste Lebensjahr erreicht haben, erklärt Père Gustave. Cholera, Malaria und Wurmerkrankungen sind hier allgegenwärtig. Katanga, wie der Südosten des Landes heißt, ist die Region mit der größten Mangelernährung im Kongo. Plötzlich taucht eine Frau auf und bahnt sich eilig den Weg zum Pfarrer. Kishimba Kamengwa hat sie geschickt, um Père Gustave zu sich zu bitten. Der Priester kennt das. Die Leute lassen ihm oft durch Dritte ausrichten, wenn sie ihn brauchen. Er ahnt, dass es dringend ist, und macht sich sofort auf den Weg vorbei an zwei riesigen Mangobäumen, unter denen sich die Dorfbewohner zum Palaver treffen, an Frauen, die im Abendlicht vor ihren Hütten sitzen, an Kindern, die sich gegenseitig die Läuse vom Kopf pulen. Die trockene Erde staubt unter jedem Schritt und überzieht Père Gustaves Schuhe mit einer feinen, pulvrigen Schicht. Der große Tross der Kleinen folgt ihm beharrlich. Mehr Infos: Eine Bildergalerie zur Reportage finden Sie auf Auf sich gestellt Tagsüber, wenn ihre Eltern auf dem Feld arbeiten, sind die Kinder sich selbst überlassen. Kishimba Kamengwa wartet schon vor ihrer Hütte. Auf dem Arm hält sie ihren Enkel Simon. Der Junge ist zwei Jahre alt. Seine Beinchen ragen wie dürre Äste aus der Hose, sein Kopf kippt zur Seite, als wäre die Last zu schwer für den schmächtigen Körper. Simons Mutter starb, als er noch ein Baby war. Damals hatte Großmutter Kishimba noch Milch für ihn, weil sie gerade das letzte ihrer eigenen sieben Kinder stillte. Jetzt ist ihr Enkel akut mangelernährt. Pfarrer Gustave verspricht, einen Arzt und die Krankenstation der Diözese zu verständigen, damit der Junge Hilfe bekommt. Der Regierung in Kinshasa sind die Menschen in Kasongo nicht mehr als ein Achselzucken wert. Doch noch schockierender als die Armut, die einem in jedem Winkel dieses trostlosen Fleckens begegnet, ist die Tatsache, dass niemand Notiz davon nimmt. Der Staat ist weit weg, sagt Père Gustave. Kabila, der Luxusherrscher So ganz aber stimmt das nicht. Präsident Joseph Kabila ist oft in der Gegend. Unweit von Kasongo beginnt der Kudelungu-Nationalpark. Dort auf dem Bergplateau hat sich der 46-Jährige eine Hektar große Luxusfarm bauen lassen, wo er sich an den Wochenenden von den Staatsgeschäften erholt. Kabila gehört zu den reichsten Männern Afrikas, sein Privatvermögen wird auf 15 Milliarden US-Dollar geschätzt. Laut Nachrichtenagentur Bloomberg kontrolliert seine Familie mehr als 120 Schürflizenzen für Gold, Diamanten, Kupfer, Kobalt und andere wertvolle Mineralien in dem rohstoffreichen Land. Darüber hinaus hat sie ein weit verzweigtes, undurchsichtiges Firmennetz aufgebaut, das sich auf nahezu alle Wirtschaftsbereiche des Kongo erstreckt. Selbst Zahlungen für eine UN- Polizeistation landeten bei Kabilas Familie. Milliarden Dollar hat der Clan auf Auslandskonten oder in Steueroasen

31 VOR ORT geschleust. Vermutlich ist sein gewaltiges Vermögen ein Grund, warum der Präsident nicht abtreten will, Neuwahlen verhindert und mit Gewalt um eine dritte Amtszeit kämpft, die ihm laut Verfassung nicht zusteht. Kabila sieht das anders: Wir arbeiten 24 Stunden am Tag, damit diese Wahlen stattfinden, sagte er vor einem halben Jahr in einem Spiegel -Interview. Der Menschenfreund Auch Père Gustave könnte ein angenehmes Leben führen. Er hat in Italien studiert und dort in Pfarreien gearbeitet. Aber er wollte zurück in die Heimat und sein Leben mit den Menschen teilen, um die sich sonst niemand kümmert. Deshalb ist er Priester geworden. Sein Vorbild sind die Missionare aus dem Dorf seiner Kindheit. Ich habe gesehen, wie sie in einer Hütte lebten und sich für die Menschen aufopferten. Das waren wahre Priester. Ich wollte es machen wie sie und so Jesu Spuren folgen. Père Gustave arbeitet seit vier Jahren in Kasongo. Es ist eins von sechs Dörfern im Umkreis von 50 Kilometern, die er betreut. Sobald er irgendwo auf seinem Motorrad auftaucht, suchen die Menschen seine Nähe. Materiell kann er ihnen nicht viel geben; die Kirche im Kongo ist arm. Auf den Pfarrer können sie sich verlassen, er ist für sie da, versteht sie. Er lässt sie ihre Würde spüren. Im Dorf Muntembela hat das Bistum eine Schule gebaut. Genau genommen ist sie kaum mehr als eine bessere Hütte und hat trotzdem viel verändert. Die Kinder müssen nicht mehr stundenlang zum Unterricht laufen, und die Dorfbewohner haben einen Raum, in dem sie sich treffen können. Hier kommen Frauengruppen zusammen, hier bietet die Kirche Kurse über Gesundheit und Landwirtschaft an, hier gibt Père Gustave Katechese und spricht mit den Jugendlichen auch über Themen, die andere lieber meiden. Sexualität ist ein AFRIKATAG Knochenarbeit Ange ist 18 Jahre alt und ledige Mutter. Sie macht Holzkohle, um sich und ihre Kinder zu ernähren. Tabu in unserer Gesellschaft, sagt er. Die Mädchen wissen nicht, wie sie schwanger werden. Manche werden es und sind selbst noch ein Kind. Ange Mumba ist 18 Jahre alt; vor vier Jahren hat sie ihr erstes Baby bekommen, drei Jahre später das zweite. Sie lebt allein, der Kindsvater hat sich aus der Verantwortung gestohlen. Um Geld zu verdienen, stellt sie Holzkohle her wie viele Bauern, die vom Ertrag ihrer Felder nicht leben können. Ange sammelt Holz und verkohlt es langsam in einem Ofen, den sie unter einem Erdhügel angelegt hat. Für 50 Kilo Holzkohle bekommt sie drei Dollar. Drei Dollar für zwei Wochen harte, schmutzige Arbeit. Die junge Frau hat Père Gustave nur widerstrebend zu ihrem Ofen geführt. Seine Fragen halten sie auf. Sie muss weitermachen. Während Ange antwortet, schaufelt sie mit bloßen Händen Holzkohle in einen Plastiksack. Was sie sich wünscht? Die Antwort ist knapp und eindeutig. Geld, ein Bett, genug zu essen. Dann wuchtet sie sich den 15 Kilo-Sack auf den Kopf. Sie will ihn an die Straße tragen und dort einen Käufer finden, bevor es dunkel wird. Das wird sie über die nächsten Tage retten. Wenn kein Wunder passiert, wird es vermutlich so weitergehen. Als ledige Mutter hat Ange kaum Chancen, einen Mann zu finden. Ein Leben in Armut ist für sie vorgezeichnet. Der Pfarrer kann nicht viel mehr tun als zuhören, Mut machen, beten. Die Menschen rufen ihn, wenn es Streitigkeiten oder Probleme in der Familie gibt. Père Gustave ist ihr Fenster zur Welt, ist Ratgeber, Seelsorger, Hoffnungsbote. Ich sehe, dass viele leiden materiell und spirituell, sagt er. Besonders nachts, wenn ich Zeit habe nachzudenken, leide ich mit ihnen. Aber als Priester teile ich das Leid mit Christus. Er gibt uns immer wieder Kraft weiterzumachen. Als er den Heimweg antritt, winkt ihn eine Frau zu sich. In der Hand hält sie einen Bund Maniokblätter, den sie dem Pfarrer geben will. Das wenige, das sie haben, verschenken sie, sagt Père Gustave und schüttelt ungläubig den Kopf. Es sind Momente wie dieser, die sich ins Gedächtnis graben. Im Januar begeht die katholische Kirche in Deutschland den Afrikatag. Die Kollekte dazu ist die älteste gesamtkirchliche Sammlung der Welt: 1891 rief sie Papst Leo XIII. ins Leben. Er bat um Spenden für den Kampf gegen die grausamen Menschenjagden der Sklavenhändler auf dem Schwarzen Kontinent. Heute fließen die Spenden in die Förderung von afrikanischen Priestern und Ordensleuten. Sie sind in vielen Ländern die einzigen Hoffnungsträger für die Menschen, die unter Armut, Hunger und Unterdrückung leiden. Die Kollekte ermöglicht es, Priester und Ordensfrauen in den bedürftigsten Ländern des Kontinents für Seelsorge und Sozialarbeit auszubilden. kontinente

32 WORTWECHSEL Sollen auch Haustiere christlich bestattet werden? Sind Auffanglager in Nordafrika sinnvoll? Leserbriefe zum Wortwechsel in Es gibt Geistliche, die segnen fast alles, was sich bewegt: Schiffe und Flugzeuge, Züge und Autos, Busse und Mopeds, neuerdings sogar Handys. Neben Menschen werden gerne auch Tiere unter den Schutz Gottes gestellt. Daran haben wir uns ebenso gewöhnt, wie an die mittlerweile zahllosen Friedhöfe und Krematorien für Tiere. Für die verstorbenen Lieblinge werden dort alle gängigen Bestattungsformen angeboten, die auch verstorbenen Menschen zuteil werden können: in der Erde, durch Feuer, auf See oder im Weltraum quasi das komplette Repertoire für die Katz. Jetzt ist der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger noch einen Schritt weiter gegangen: Er hat für christliche Bestattungen von Tieren und entsprechende liturgische Vorlagen plädiert. Denn für Rosenberger sind auch Tiere christliche Geschöpfe, für die Christus gestorben ist. Deshalb seien sie einer Totenfeier mit Osterkerzen, Kreuz und Weihwasser würdig. Auf Aufbahrung und Requiem sollte hingegen verzichtet werden. Beschränken will der Theologe das Ritual auf Lebewesen, zu denen der Halter ein enges persönliches Verhältnis hatte. Dann soll das Tier aber sogar im Familiengrab beigesetzt werden können. Bei aller Affenliebe: Seelsorgliche Begleitung der Hinterbliebenen ist wichtig. Aber christliche Bestattungen, zwar nicht für Nutz- und Zuchttiere, Wild und frei lebende Vögel, wohl aber für Waldi, der gestylt, geföhnt und parfümiert wurde, bis er sich selbst nicht mehr riechen konnte? Da hätte selbst Franz von Assisi geschluckt. Franz Jussen Was meinen Sie? Redaktion kontinente Anton-Kurze-Allee Aachen redaktion@kontinente.org (Bitte geben Sie Ihre Anschrift an.) Foto: Ilgner/picture alliance Zutiefst unmenschlich Nach meiner Meinung sind solche Lager unmenschlich, denn sie bieten den Schutzsuchenden keinerlei Perspektive. Das Geld, welches diesen Ländern gegeben würde, um die Flüchtlinge entsprechend zu versorgen, würde mit Sicherheit nicht den Flüchtlingen zu Gute kommen. Das Geld würde den Macht habern zum eigenen Profit dienen. Die riesige Fluchtbewegung dieser hilflosen Menschen ist das Resultat der jahrzehntelangen Kolonial herrschaft der Europäer. Für den Schaden wollen sie nun nicht aufkommen. Es ist zutiefst wider wärtig. Entweder man nimmt die Flüchtlinge direkt vor der afrikanischen Küste auf und transportiert sie auf entsprechenden Schiffen nach Europa und verteilt sie nach einem festen Schlüssel. Oder Europa macht endlich das Richtige und unterstützt die Menschen in ihren Heimatländern so, dass sie sich eines Tages selbst eine Existenz aufbauen können. Die Entwicklungshilfe des deutschen Staates hat scheinbar lediglich den Machthabern oder den deutschen Konzernen genutzt. Die jetzigen Überlegungen finde ich zutiefst unmenschlich. Sie betrachten die Hilfesuchenden und Notleidenden als Schädlinge unserer Gesellschaft und unseres Wohlstandes. Reihard Henkel, Göttingen Das Problem ist zu komplex Die Frage nach Auffanglagern in Nordafrika kann nicht mit ja oder nein beantwortet werden. Dafür ist das Problem zu komplex. Die Auffang - lager können aber Teil einer Lösung sein, wenn die Verfahren nach rechtsstaatlichen Gesichtspunkten erfolgen. Was nützt es einem Flüchtling, wenn er nach einer lebens gefährlichen Fahrt in ein europäisches Land kommt, lange Zeit in einem Lager leben muss und dann sein Asyl- oder Schutzbegehren abgelehnt wird. Allein in Deutschland sind Verfahren wegen abgelehnter Asylanträge anhängig, deren Ausgang mehrheitlich zu Ungunsten der Kläger ausgehen dürfte. Clemens Schelhaas, Grevenbroich Hilfe nur begrenzt möglich Unbestritten ist, dass man Hilfs - bedürftigen helfen muss, soweit man kann. Denn auch Hilfe ist nicht unbegrenzt möglich, wie der Bundespräsident Gauck einmal richtig sagte ( Unsere Herzen sind weit. Aber unsere Möglichkeiten sind endlich. ). Fakt ist: Deutschland bzw. Europa kann nicht alle Flüchtlinge aufnehmen. Daher muss man entscheiden, wer ein Recht auf Asyl hat und bleiben darf. Sinnvoll ist es deshalb, wenn diese Entscheidung getroffen wird, bevor sich Menschen auf einen lebens - gefährlichen Fluchtweg begeben oder sich skrupellosen Schleppern anvertrauen. Wie und wo das geschieht, müssen Politiker entscheiden und für praktikable und rechtsstaatliche Lösungen sorgen. Das nur als Abschottungspolitik zu bezeichnen, ist zu einfach. Walter Tschunko, Neuhausen/Fildern Wie sieht die Lösung aus? Dem Artikel kann man nur voll und ganz zustimmen. Unsere Politiker werden sich dieselben Fragen gestellt haben, wenn sie nicht auf beiden Augen blind sind. Nur eine Frage bleibt offen: Wie könnte eine Lösung aussehen, die von der Mehrheit der Bevölkerung getragen wird? Werner Laveuve, per 24 kontinente

33 LESERBRIEFE Sie haben uns geschrieben Leserbriefe zu kontinente-beiträgen Zum Interview mit Martin Schleske in Sie haben ein Interview mit Martin Schleske zu seinem Buch Der Klang veröffentlicht. Ihren Artikel habe ich mit großem Interesse gelesen und finde ihn sehr gut. Ich lese, meditiere und kaue an seinem Buch seit einiger Zeit. Ich bin so überrascht über seine tiefen spirituellen Einsichten, die er aus der schöpferischen Arbeit mit dem Geigenbau gewinnt. Ihnen sage ich herzlichen Dank für den gelungenen Artikel. Schwester Dr. Astrid Hermes OP, Roding Zu Informationen sind das Öl der Zukunft in Dieser Aufsatz bemüht sich um einen brauchbaren Lagebericht der Nachrichtenübermittlung. Aber ich frage mich, von wem möchte der Aufsatz gelesen werden? Man stol- pert nur so über Fremdwörter. Wenn doch die Schriftsteller den Mut hätten, in unserer Landessprache zu schreiben, dann würden auch mehr Menschen, die das Öl der Zukunft suchen, gerne Ihre Hefte lesen. Meine Bitte, wenn Sie gelesen und verstanden werden möchten, benutzen Sie bitte deutsche Wörter. Vielleicht hat auch heute noch das gedruckte Wort seine Verehrer, wenn man sich nach den Notwendig keiten des Lesers richtet. Friedrich Vonhasselt, Herzogenrath Eintrittsgeld für Gotteshäuser? Zu Das ärgert mich in Mich ärgert, dass in einem Land, in dem Kirchensteuer erhoben wird, Eintritt in Kirchen erhoben wird wie in Merseburg und Naumburg. Begründet wird dies mit Unterhalt und Pflege der Bauwerke und der in ihnen befindlichen Kunstschätzen. Dadurch wird aber das Gotteshaus zum Museum. Verständnis habe ich in Italien, wo es keine Kirchensteuer gibt. Reinhold Wewerka, Idstein Kirche wird Räuberhöhle Es fehlt die Information, dass in Gotteshäusern, in denen Eintrittsgelder erhoben werden, die Teilnahme an einem Gottesdienst kostenlos ist. Ich bin der Meinung, dass es unpassend ist, geweihte Gotteshäuser zu Touristenattraktionen zu machen. Auch in den Evangelien (Mk 11,15-19; Lk 19,45-48; Joh 2,13-17) wird darauf hingewiesen, dass die Gebetsstätten nicht zu einer Räuberhöhle gemacht werden sollten. Tino Martin Marling, Filderstadt Leserbriefe geben die Meinung der Verfasser wieder. Von den eingehenden Briefen kann nur ein Teil veröffentlicht werden. Kürzungen lassen sich leider nicht immer vermeiden. Karikatur: Plaßmann Lösung zum Rätsel kontinente K O A Z H S K A G O A E G E L I N G A F U N D I E R T G O L F A T O M E R L E I G O R R G S E D E L A T H E S E G G E I D E A L O E M A R T Y R O L O G I U M T A U R U I N K I E M E G O B I G O L D A M Q U I V E N N E O N E B A U E M E I N R O H R O D E R A kontinente

34 Reise ins Vertrauen Drei Jahre und 110 Tage waren Gwendolin Weisser (25) und Patrick Allgaier (34) auf Weltreise. Sie haben 38 Länder durchquert und unterwegs Fantasie gegen Erfahrungen getauscht. Mit Sohn Bruno, der in Mexiko geboren wurde, sind sie nach Kilometern wieder nach Hause gekommen und haben mit Weit einen Film auf die Leinwand gebracht, der als Kinophänomen des Jahres 2017 ausgezeichnet wurde. Ihr Fazit: Es lohnt sich, zu vertrauen. Was waren die wichtigsten Begleiter auf der langen Reise, die Sie so weit in den Osten geführt hat, dass Sie aus dem Westen wieder zurückgekehrt sind? Weisser: Spontanität und Neugierde. Warum sind Sie aufgebrochen? Allgaier: Wir wollten lernen, was für andere Menschen Heimat bedeutet. Ihnen in ihrem Alltag begegnen, ganz nah und mit viel Zeit. Wir wollten die Erde spüren, in andere Kulturen eintauchen, viel draußen sein. Sie sind über Land und Wasser gereist, ohne zu fliegen zu Fuß, per Anhalter, mit dem Schiff. Wieso? Weisser: Wir haben uns gefragt, wie groß die Welt ist, wenn man nicht fliegt, wenn man Stück für Stück reist. Wir konnten Übergänge beobachten, erkennen, wie sich das Klima, Landschaften, das Essen und Gesichter langsam verändern. Es fühlt sich natürlich und gesund an. Wir hatten nie einen Jetlag oder einen richtigen Kulturschock, weil wir uns an alles in Ruhe herangetastet haben. In zehn Monaten ist ganz langsam aus Deutschland Indien geworden. Inwiefern hat sich Ihr Blick auf die Welt durch die Reise verändert? Allgaier: Die Welt ist so vielfältig. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Lebensformen. Das sieht man nicht, wenn man zu Hause unter seiner Glocke sitzt. Aber trotz aller Vielfalt ähneln sich die Lebensmodelle im Kern: Jeder Mensch hat ähnliche Bedürfnisse nach Familie,

35 IM GESPRÄCH Fotos: Allgaier/Weisser Freunden, einem Zuhause, nach Harmonie und Frieden. Weisser: Was fremd bedeutet, ändert sich. Wenn man einen Schritt darauf zu macht, ist es gar nicht mehr so fremd und man sieht die Dinge plötzlich anders. Fremd ist eine Perspektive. Was bedeutet Heimat für Sie? Weisser: Der Ort, an dem hinter jeder Ecke eine Erinnerung wartet. Allgaier: Die Jahreszeiten. Wenn bei uns im Schwarzwald der erste Schnee fällt, ist das etwas wahnsinnig Schönes. Sie haben wild in Pakistan gezeltet, sind im Sommer vom Schnee im Pamir-Gebirge (Zentralasien) überrascht worden, haben bei fremden Menschen auf der Couch übernachtet. Woher kommt das Vertrauen? Weisser: Ich bin behütet aufgewachsen und hatte eine schöne Kindheit, in der ich Vertrauen in die Welt schöpfen konnte. Das trägt. Und unterwegs haben wir viele gute Erfahrungen gemacht. Wenn man Vertrauen ausstrahlt, bekommt man auch viel davon zurück. Wir sind selten enttäuscht worden. Wer von Ihnen ist mutiger? Allgaier: Gwen. Sie ist die Spontanere. Weisser: Wir waren ein gutes Team. Patrick ist dafür besser organisiert. Ohne ihn hätte ich wohl manchmal ohne Geld oder Visum dagestanden. Stichwort Gepäck: Was war unverzichtbar? Weisser: Das Zelt, Rucksäcke, gute Schuhe und Schlafsäcke. Wir brauchten nach Tagen, in denen wir viel kommuniziert und erlebt haben, ein stilles Plätzchen, wo wir den Zelt-Reißverschluss einfach mal hochziehen und unter uns sein konnten. Wir saßen beim Trampen in 700 unterschiedlichen Autos da sind Ruhepausen wichtig. Das Kurioseste, das Sie unterwegs gegessen haben? Weisser: Das gab es in Westchina, wo sehr, sehr viel Fleisch gegessen wird. Für uns als Vegetarier war es nicht einfach, etwas Passendes zu finden. Endlich hatten wir auf dem Markt frittierte und gezuckerte Pfannkuchen entdeckt. Wir freuten uns riesig, bissen hinein und waren erschrocken: Sie waren mit Innereien gefüllt! Wie haben Sie die Reise finanziert? Allgaier: Wir haben einfach gelebt, im Zelt und mit Campingkocher. Pro Person und Tag wollten wir nicht mehr als fünf Euro ausgeben. Wir haben auch für Kost und Logis gearbeitet. Den Film und das Magazin konnten wir mit einer Crowdfunding-Kampagne (Gruppenfinanzierung) umsetzen. Wieviel Filmmaterial haben Sie mitgebracht? Allgaier: Etwa 600 Stunden. Es war eine Herausforderung zu überlegen, was rausfallen muss. Wann ist der Film für Sie ein Erfolg? Weisser: Wir sind überwältigt von den Reaktionen der Zuschauer und dem großen Interesse. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir wollten anfangs unsere Erlebnisse nur mit Familie und Freunden teilen. Jetzt merken wir, dass der Film sehr viele Menschen berührt. Allgaier: Uns schreiben Leute, die Rucksackreisende aufgenommen haben oder erstmals Couchsurfing (Übernachtung Draußen sein Weisser wäscht ein T-Shirt auf mehr als 3000 Metern Höhe in Kirgistan. Allgaier sucht eine Mitfahrgelegenheit. Tipp Hier gibt es weitere Infos zum Film, Magazin, zur Live-Reportage sowie die Tourtermine. Im Dezember erscheint die DVD zum Film, ab Januar ist er auch in der Schweiz zu sehen. bei Privatpersonen) ausprobieren. Der Film macht Mut, auf andere zuzugehen. Das ist wichtig in der heutigen Zeit, in der sich viele dem Fremden gegenüber verschließen. Die positive Offenheit, mit der wir durch die Welt gekommen sind, motiviert andere, Ähnliches auch im Alltag auszuprobieren. Wir sollten viel weniger Angst voreinander haben. Man kann sagen, die Reise war wie ein Studium für uns und der Film ist unsere Abschlussarbeit, die wir nun mit anderen teilen. Haben Sie Zukunftspläne? Weisser: Auf der Reise haben wir gelernt, dass es oft nicht so viel Sinn macht, Pläne zu schmieden, weil es meistens doch anders kommt. Wichtig ist, aktiv zu bleiben und die eigenen Träume und Ideen weiter zu verfolgen. Interview: Eva-Maria Werner kontinente

36 Farbenspiel Rosarot schimmert die Lagune des Fischerdorfs Las Coloradas auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Was so unnatürlich wirkt, hat einen natürlichen Hintergrund: Um in dem Salzwasser zu überleben, produzieren Mikroorganismen, Algen und Krebse den Farbstoff Betacarotin. Er verleiht der Lagune ihr Aussehen und den Flamingos, die die Kleinsttiere fressen, besonders leuchtende Federn. bg Foto: Jesse Kraft/EyeEm

37 AUGENBLICK kontinente

38 GEMISCHTWAREN Für Sie ausgewählt: Faire und nachhaltige Produkte. Für die Kaffeetafel Edle Pralinen von missio: Auf diese Schokoladenspezialität sind wir besonders stolz. Denn die Pralinen werden in einem kleinen Betrieb in Belgien handwerklich gefertigt und schmecken einfach vorzüglich. Natürlich werden sie fair produziert. Leckeres zum Verschenken Ein Schmeichler Wer dieses Brett anfasst, möchte es streicheln. Das helle Mangoholz fühlt sich beinahe samtig an, zudem ist das in Indien fair produzierte Brett an den Ecken fein abgerundet. Es passt sehr schön auf eine Tafel und lässt sich immer wieder neu mit Köstlichkeiten befüllen. Ob Kekse, Nüsse oder Obst: Alles sieht hierauf gut aus! Zarte Einzelstücke Diese Teller sind so hübsch, dass man sie auch ohne Inhalt arrangieren kann. Gefärbt sind sie in zarten Pastelltönen, die die Farben des Winters aufnehmen. Beim Teetrinken eignen sie sich als Ablageteller für Zucker, Kandis oder Teebeutel. Sie machen sich auch gut als kleine Schalen für Pralinen oder Gebäck. Aus Porzellan in Irland hergestellt. Für die Kaffeetafel, Pralinen, die Packung à 100 g kostet 5,99 (plus 4,90 Versand). Art.-Nr , zu bestellen über: missio-shop, Goethestraße 43, Aachen, Tel.: +49(0) , bestellungen@missio.de Ein Schmeichler, Servierschale aus Mangoholz von nkuku, 48,95 (keine Versandkosten), 3,5 cm x 50,5 cm x 12,5 cm. Art.-Nr. RP3501, zu bestellen über: Kivanta, Konrad Adenauer Str. 9, Weilburg, Tel.: +49(0) , shop@kivanta.de Zarte Einzelstücke, Handgefertigte Porzellanteller, 22,90 pro Stück (plus 5,95 Versand), Durchmesser 12 cm, Art.-Nr , zu bestellen über: Grüne Erde GmbH, Hauptstr. 9, A-4644 Scharnstein, Tel.: +43(0) , beratung@grueneerde.com 30 kontinente

39 KOCHEN Religionen der Völker und Kulturen Kompaktes Sachbuch Die goldene Legende Roman aus Pakistan Kakao In ein symbolisches Welthaus der Religionen lädt Hermann-Josef Frisch ein zum Besuch der unterschiedlichen Zimmer. Wer offen ist für Glaubensinhalte, Rituale, Dogmen, Feste, heilige Orte und sakrale Baukunst fremder Religionen, kann mit dem Wissen darüber auch bereichert in das Zimmer seiner eigenen Religion zurückkehren. Ebenso interessant wie verständlich geschrieben, wird das Buch zu einer wahren Entdeckungsreise. Patmos, HC, 216 S., durchgehend farbig bebildert; (D/A) 22/22,70. Vor dem Hintergrund der religiösen Konflikte in Pakistan spielt die Geschichte der jungen Christin Helen und ihrer Pflegemutter Nargis, die gerade ihren Mann durch einen Anschlag verloren hat. Nargis trägt schwer an einem Geheimnis; Helen lassen bürgerkriegsähnliche Umstände zur gesuchten Ungläubigen werden. Die beiden Frauen müssen fliehen und sich einem Fremden anvertrauen. Spannende Literatur, die in eine fremde Welt entführt. DVA, geb., 416 S.; (D/A) 25/25,70. Bildband Afghanische Passion Eindrücke aus einem zerrissenen Land. Die Hauptanbaugebiete des bis zu zwölf Meter hohen Kakaobaumes haben sich im Laufe der Zeit von Mittelamerika nach Afrika verlagert. Während Kakao in Mittelamerika überwiegend auf großen Plantagen angebaut wird, produzieren in Afrika vor allem kleinbäuerliche Familienbetriebe das wichtige Exportgut. Neben dem hohen Fettanteil enthält Kakao eine Fülle verschiedener Inhaltsstoffe, von denen einige stimmungsaufhellende Wirkung haben. Mit zwölf Kilogramm pro Person/Jahr sind die Schweizer Spitzenreiter beim Verzehr von Schokolade dicht gefolgt von den Deutschen mit 11,3 Kilogramm pro Person. Rindfleischspieße mit Gewürzkruste aus Kakao Fotos: Grüne Erde; StockFood (2); WWS (3) Die unverwechselbaren Fotografien des Amerikaners Steve McCurry erzählen immer auch Geschichten von Menschen. Sein neuer Bildband vereint Aufnahmen von Reisen aus vier Jahrzehnten in das von Stammesfehden und geopolitischen Kriegen zerrissene Afghanistan. McCurry, der das Land erstmals 1979 bereist hat, zeichnet ein aussagekräftigeres Bild als die täglichen Schlagzeilen. Er zeigt würdevolle, stolze Menschen, Kulturstätten, wilde Landschaften und fruchtbare Ebenen, aber auch Gewalt und Zerstörung.Taschen, geb., 256 S.; (D/A) 59,99. Zutaten (Für 4 Personen) 2 EL Kakaobohnen, geröstet 50 ml Oliven-Knoblauch-Öl 1 TL Kakaopulver, ungesüßt 1 EL brauner Zucker 1 Biozitrone, Abrieb 1/2 TL Zimtpulver 1 Msp. Kümmel, gemahlen 1/2 TL Meersalz Pfeffer, aus der Mühle 500 g Rindfleisch, z. B. Hüfte oder Filet 1 EL Pflanzenöl, für den Rost 2-3 Biozitronen zum Servieren Zubereitung Die Kakaobohnen im Mörser fein zerreiben. Das Oliven-Knoblauch-Öl mit den zerriebenen Kakaobohnen, dem Kakaopulver, braunem Zucker, Zitronenabrieb, Zimt, Kümmel, Salz und Pfeffer zu einer Marinade verrühren. Das Fleisch trocken tupfen, in mundgerechte Stücke schneiden und in eine flache Schale legen. Die Marinade darüber verteilen und das Fleisch mindestens 2 Stunden marinieren lassen. Den Grill anheizen und die Holzspieße etwa 1/2 Stunde in Wasser legen. Das Fleisch aus der Marinade nehmen und auf die Holzspieße stecken. Den Rost leicht ölen, die Spieße auflegen und etwa 8 Minuten grillen, dabei mehrmals wenden. Die knusprigen Rindfleischspieße nach Belieben mit Zitronenhälften servieren. kontinente

40 WEITBLICK NEULICH AUF... MALTA Auf einfachste Weise das Leben feiern Wie aus der Zeit gefallen. So habe ich es empfunden, als ich nach knapp drei Wochen wieder in Malta ankam, dorthin, wo meine Reise an die libysche Küste begann. Das Dazwischen alle Hoffnungen und Ängste, mit denen jeder von uns an Bord ging und tagelang auf dem Mittelmeer Ausschau hielt nach Flüchtenden in seeuntauglichen Booten, um sie in Sicherheit zu bringen war mein Begleiter am Morgen meiner Abreise nach Deutschland. Während der Tag erwachte, stromerte ich unweit unseres Basislagers mit meiner Kamera durch Zabbar, begegnete ich durchweg freundlichen und zugewandten Menschen und badete in Wohlwollen. Keine Spur von Misstrauen oder Verzweiflung in den Gesichtern. Ganz im Gegenteil. Als hätten sie auf einfachste Weise das Leben gefeiert. Miteinander. Gudrun Petersen ANGEREGT Fan-Aktion für guten Zweck Spannend wird es am letzten Spieltag der laufenden Bundesliga-Saison. Am 12. Mai wird abgerechnet. Dann zeigt sich, wie erfolgreich die neue Fan-Aktion gewesen ist, die auf der Internet-Plattform Twitter unter #saisonspende gestartet wurde. Die Brieftasche für einen guten Zweck zu öffnen, aber nicht einfach so, sondern aus bestimmten Anlässen, macht das Spenden zu einem spaßig-sportlichen Ereignis. Die Fans nennen die Bedingungen, unter denen sie Geld geben. Beispiel: Fünf Euro pro Europa-League- Sieg einer bestimmten Mannschaft an die Deutsche Knochenmarkspender - datei. Oder 11,11 Euro je Tor von Neuzugang Cordoba für ein Pflegeheim. Fantasie und Zahl der Beteiligten sind keine Grenzen gesetzt. GuP AUFGESPIESST Dem einen sind sie ein Dorn im Auge, der andere erfreut sich bei ihrem Anblick: Graffitis! Dass die Hauswand-Parolen nicht legitim sind, ist allseits bekannt, aber dass es jetzt auch Aufpasser gibt, die den Schreibfehlern in Graffitis auf der Spur sind, ist recht neu. Begonnen hat die Aktion Rechtschreibung, genannt Acción Ortográfica in Ecuador. Zwei Street art-künstler, die anonym bleiben möchten, ziehen nachts mit roter Sprühdose los und verbessern alles, was ihr Auge beleidigt. Schreibfehler seien ein Zeichen mangelnden Respekts, sagen sie. Das sehen auch ihre Nachahmer in Spanien, Argentinien und Mexiko so. Sie alle möchten die Welt von orthografischem Vandalismus befreien. GuP Fotos: Greene, Koall/Getty Images; Petersen; WWS 32 kontinente

41 RÄTSEL IMPRESSUM Blutbahn Hirschart Gebiet mit gleicher Uhrzeit betagt Altersgeld Felsenstücke europäischer Fluss beim Zuschneiden anfallende Reste nordam. Indianerstamm Zeichen für Neon Rabenvogel Landwirt auf wenig Bodenfläche BILDERRÄTSEL Flächenmaß Hauptstadt von Nepal Würde, Ansehen Wortteil f. «außen» Ostspanier zärtl. Berührung auf diese Weise lateinisch: und Verkehrsmittel Textreihen Lösung Zeichen für Eisen Sittenlehre Abk. f. e. Bibelteil Auerochse Internetkürzel Italien grün, unfertig Wortteil f. «Ohr» ungebraucht gekocht Wandergepäckstück US-Raumfahrtbehörde Gewässer Indonesiens Staatstheorie Dienststelle 1. Preis Vier Reisschalen in klassischem Weiß mit feinem blauen Muster. Dazu die passenden Löffel, mit denen Sie Suppe oder Reisgerichte stilecht servieren können. 2. Preis Bildband: Christentum Jahre Kulturgeschichte. Ullmann Verlag Abk. für per Adresse 1000 Gramm (Kurzf.) weibl. Vorname Abk. für Samstag sibirisch. Strom weibl. Vorname 3. Preis Hörbuch: Richard Barenberg liest Per J. Anderson: Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden. Gedichtteil chem. Element Staat in Indien lateinisch: ist Abk. für und öfter wenn, zu der Zeit Tipp, Empfehlung Senden Sie Ihre Lösung bis zum 12. März 2018 an: kontinente Rätselredaktion Anton-Kurze-Allee Aachen oder per gewinnen@kontinente.org Schluss europ. Währung flüssiges Fett Unter allen Einsendungen werden die o. a. Preise ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Lösungswort aus kontinente 5/2017 lautete: Martyrologium. 1. Preis: Marie-Therese Jansen, Monschau Alle Gewinner wurden benachrichtigt. 27 kontinente-herausgeber im Netzwerk Eine Welt: Afrikamissionare Weisse Väter (WV), Köln, Luxemburg, Fribourg Anbeterinnen des Blutes Christi (ASC), Schaan Arenberger Dominikanerinnen (OP), Koblenz Comboni-Missionare (MCCJ), Brixen, Ellwangen, Graz Franziskanerinnen (FCJM), Salzkotten Franziskanerinnen (OSF), Bad Waldsee (Reute) Franziskanerinnen (OSF), Berkheim-Bonlanden Herz-Jesu-Missionare (MSC), Freilassing, Salzburg-Liefering, St. Margrethen Institut St. Dominikus (OP), Speyer Kapuziner (OFMCap/Deutsche Provinz), Bad Waldsee (Reute) Maristenbrüder (FMS), Furth b. Landshut Maristenpatres (SM), Passau missio, Internationales Katholisches Missionswerk missio e.v., Aachen Missio Niederlande, Den Haag (Ausgabe kerk wereldwijd ) Missionare vom Kostbaren Blut (CPPS), Salzburg, Schellenberg, Traunstein Missionarinnen Christi (MC), München Missionsärztliche Schwestern (SCMM), Essen Missions-Benediktinerinnen (OSB), Tutzing Missionsdominikanerinnen (OP), Neustadt (Main) Missionsdominikanerinnen (OP), Roding (Strahlfeld) Missions-Dominikanerinnen (OP), Schlehdorf Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu von Hiltrup (MSC), Münster Missionsschwestern von der Unbefleckten Empfängnis der Mutter Gottes (SMIC), Münster Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel (SMMP), Heiligenstadt Spiritaner (CSSp), Dormagen Redaktion: Jobst Rüthers (Chefredakteur), Beatrix Gramlich (stellvertretende Chefredakteurin, verantwortlich), Franz Jussen, Eva-Maria Werner, Barbara Havermann-Gärtner (Redaktionsassistentin) Redaktion kontinente, Anton-Kurze-Allee 6, D Aachen, Telefon: +49 (0) , Fax: +49 (0) , redaktion@kontinente.org Theologische Beratung: Katja Heidemanns, missio Aachen Artdirektion: Günter Schuberth, WWS, Aachen Layout: Ernst Kochen, Sabine Palmieri Verlag: Dr. Jochen Hillesheim (Geschäftsführer), Petra Behrens-Meuter (Verlagsassistentin), Telefon: +49 (0) , Fax: +49 (0) , verlag@kontinente.org Erscheinungsweise: Sechsmal jährlich; bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages oder bei Störungen des Arbeits - friedens kein Ersatzanspruch. Redaktionsschluss: 22. November 2017 Bestellungen, Adressänderungen: Bitte wenden Sie sich an Ihre Vertriebsstelle (Adresse, Bankverbindung und Rufnummer finden Sie im Impressum der Herausgeber-Beilage in der Heftmitte) oder an den Verlag. Preis: Preisangaben finden Sie in der Herausgeber-Beilage in der Heftmitte bzw. auf der kontinente-titelseite. Anzeigen: kölnerverlagsagentur, Andrea Iven, Kemperbachstraße 53, Köln, Tel.: +49 (0) , Fax: +49 (0) , info@koelnerverlagsagentur.de Druck: LVD Limburger Vereinsdruckerei GmbH. Umschlag: Gedruckt auf produziertem FSC -Papier, MIX, FSC C Gerichtsstand: Köln Die Beilagen der kontinente-herausgeber erscheinen in deren eigener Verantwortung. Der Ausgabe ist die Sternsinger- Mission in Verantwortung des Kindermissionswerkes Die Stern singer in Aachen beigelegt. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Lösung: Blickwechsel ANZEIGE Die Innenseiten dieses Magazins wurden gedruckt auf: Steinbeis Charisma 100% Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel. kontinente

42 MEIN LAND, MEIN LEBEN, MEINE LIEBE Fotos: Stark Aimable Mbabazi Prothesenmacher, Ruanda Alter: 40 Familienstand: verheiratet Kinder: 2 Geburtsort : Kigali Religion: katholisch Beruf: Prothesenmacher Als kleiner Junge erkrankte Aimable Mbabazi an Kinderlähmung. Damals waren die Impfungen dagegen rar. Mit den Spätfolgen müssen viele Betroffene bis heute leben. Auch Aimable hat aufgrund der Krankheit seinen rechten Fuß durch Amputation verloren. Seit zwei Jahren arbeitet er im orthopädischen Prothesen-Atelier einer katholischen Gemeinschaft, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzt. Was macht Sie glücklich? Meine Arbeit, weil ich Menschen helfen kann, die durch Minen, Krieg oder Unfälle Gliedmaßen verloren haben. Die Prothesen, die wir in unserem Atelier herstellen, verbessern ihr Leben. Ohne sie würden viele von ihnen zu Hause bleiben müssen, weil ein normaler Alltag ohne Prothese nicht möglich ist. Was ist Ihr größter Wunsch? Es wäre toll, wenn ich eine eigene Werkstatt hätte, die gut ausgestattet wäre. Außerdem wünsche ich mir, dass der Staat Menschen mit Behinderung besser unterstützt. Nur wenige bekommen Prothesen bezahlt. Die meisten können sich diesen Luxus leider nicht leisten. Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit? Wenn Menschen buchstäblich auf allen Vieren in unsere Werkstatt gekrochen kommen und ich dazu beitragen kann, dass sich ihr Leben ändert. Wenn der Kunde uns gehend verlassen kann, dann macht mich das einfach froh. Können Sie von Ihrer Arbeit leben? Mein Gehalt hängt davon ab, wie viele Prothesen wir anfertigen. Der Staat finanziert nur sehr wenige. Die meisten Menschen können sich keine Prothesen leisten. Privataufträge gibt es deswegen nicht allzu viele. Es ist nicht immer einfach. Ich verdiene mir deswegen etwas nebenbei dazu. Haben Sie vor etwas Angst? Während des Genozids wurden meine Eltern ermordet. So etwas wie den Völkermord will ich nie wieder erleben. Wie sieht Ihr typischer Tag aus? Ich stehe um 6.30 Uhr auf, gehe kurz duschen und frühstücke mit meiner Familie. Gegen sieben Uhr nehme ich den Bus zum Atelier, das von der katholischen Gemeinschaft Fraternité Chrétienne pour les personnes malades chroniques et handicapés finanziert wird. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde. Um 17 Uhr mache ich normalerweise Feierabend. Zu Hause helfe ich im Haushalt und spiele noch eine Runde mit meinen Söhnen, bis sie ins Bett müssen. Wenn ich Zeit habe, schaue ich gerne noch fern. Leben Sie gern in Kigali? Ich mag die Stadt sehr gern. Hier gibt es überall Transportmittel, die man nutzen kann. Busse oder ein Motorrad-Taxi findet man an jeder Ecke. Auf dem Land wäre das nicht so einfach möglich, irgendwo hinzukommen. Besonders nicht für Menschen mit Behinderung wie mich. Was kommt nach dem Tod? Ich bin der festen Überzeugung, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Leider ist es nur sehr schwierig, sich das vorzustellen. Ich denke aber, dass jemand, der ein gutes Leben geführt hat, dafür auch belohnt wird und in den Himmel kommt. Interview: Marta Paula Wajer

43 REISENOTIZ Fotos: Pohl Die Rückkehr der Geister Rhythmisches Trommeln und Gesänge dringen aus dem Umbanda-Tempel. Er liegt in einem unscheinbaren Vorort von Rio de Janeiro. Eine stattliche Dame öffnet die Tür: Dona Dulcinéa Laporti ist oberste Priesterin des Tempels. Sie feiern das Fest der heiligen Frauen : Einige der weiß gekleideten Filhas de Santo, der Eingeweihten, sind Weiße, ebenso wie viele Teilnehmer der Zeremonie. Langsam wiegen sie sich im Takt der Trommeln, wird ihr Tanz schneller. Zwei Frauen fallen in Trance: Die Geister haben Besitz von ihnen ergriffen. Das gilt als große Gnade. Zitternd murmeln sie unverständliche Worte. Afroamerikanische Kulte wie Umbanda und Candomblé in Brasilien stehen nicht im besten Ruf. Für viele Brasilianer ist es kein Widerspruch, sowohl die Heiligen in der Kirche als auch die afrikanischen Götter und Geister zu verehren. Achim Pohl Fremde Rituale An einem Friedhof in Nova Iguaçu liegen kleine Holzsärge, okkulte Flaschen und ein Dreizack: Überreste einer magischen Zeremonie. Nachwuchskräfte Zwei jugendliche Filhas de Santo mit den typischen weißen Reifröcken, wie sie im 19. Jahrhundert in Mode waren, bereiten sich auf ihre Aufnahme vor. kontinente

44 kontinente IM NETZWERK EINE WELT Eine Welt im Abo Entdecken Sie die Vielfalt der Kulturen weltweit in exklusiven Reportagen, Interviews, Hintergrundberichten und Fotos, die Sie nur in kontinente finden. Alle zwei Monate neu. Ja, ich möchte kontinente regelmäßig lesen. Bitte liefern Sie mir ab der nächsten Ausgabe das kontinente-magazin zum Jahresbezugspreis (für 6 Ausgaben) von zzt. 14,95 (Deutschland, Österreich)/25 SFr. (Schweiz), jeweils inkl. Porto. Den Bezug kann ich jederzeit ohne eine Frist oder Angabe von Gründen beenden. Es genügt eine kurze Mitteilung an den kontinente-leserservice. Vorname, Nachname Straße, Hausnummer PLZ, Ort -Adresse Datum, Unterschrift Widerrufsrecht: Ihre Bestellung können Sie innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der ersten bestellten Ausgabe ohne Angabe von Gründen widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden des Widerrufs. Sie können uns den Widerruf formlos per Brief mitteilen oder das Widerrufsmuster unter benutzen. Der Widerruf ist zu richten an: kontinente-leserservice, Postfach 10 21, 64, Köln Datum, Unterschrift Bitte senden an: kontinente-leserservice, Postfach , Köln

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