Grußwort von Ortsvorsteher Hans Beser zum 50-jährigen Jubiläum der Christuskirche Ergenzingen am 16. Juni 2012
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- Monika Heintze
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1 Grußwort von Ortsvorsteher Hans Beser zum 50-jährigen Jubiläum der Christuskirche Ergenzingen am 16. Juni 2012 Sehr geehrte Frau Dekanin Kling de Lazer, sehr geehrte Herren Pfarrer Reiner und Huber, sehr geehrter Herr Kirchengemeinderatsvorsitzender Zimmer, werte Kirchengemeinderats-Mitglieder, sehr geehrter Herr Bürgermeister Weigel, sehr geehrter Herr Pfarrer Rennemann, liebe Gemeindemitglieder der evangelischen Kirchengemeinde, liebe Festgäste, 50 Jahre Christuskirche in Ergenzingen - dies ist für uns alle Anlass zur Freude und des Dankes. Ich freue mich, dass die Christuskirche in den letzten fünf Jahrzehnten zu einem jener Felsen geworden ist, von denen der Evangelist Matthäus schreibt: und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen (Mt 16,18). Ich freue mich aber auch, dass wir heute dieses Jubiläum in der Christuskirche mit der sanierten Orgel feiern dürfen. Mit der Erneuerung der Kirchenorgel war viel Einsatz verbunden. Gerne stelle ich aber fest, dass sich Ihre Arbeit gelohnt hat und Sie auf die von Ihnen erbrachten Leistungen sehr stolz sein dürfen. In Anerkennung dieser Leistung hat die Ortschaft Ergenzingen Ihnen zum heutigen Festtag einen Geldbetrag aus dem Topf Bürgerschaftliches Engagement überwiesen, der zur teilweisen Deckung der Renovationskosten beitragen soll.
2 Wenn wir heute 50 Jahre Evangelische Christuskirche feiern, richtet sich unser Blick zurück auf die Situation in Ergenzingen vor 50 Jahren. Nach Kriegsende und vor allem in den 50ziger Jahren kamen viele Bürgerinnen und Bürger als Flüchtlinge oder Vertriebene in unsere Gemeinde. Sie mussten ihre Heimat verlassen und hatten damit auch ihr kirchliches Zuhause verloren. Sie kamen als Protestanten in eine Gegend, die stark katholisch geprägt war. In Ergenzingen fanden Sie eine neue Heimat und in der Evangelischen Kirchengemeinde ein religiöses Zuhause. Dies galt, für die, die schon lange in Ergenzingen wohnten und genauso für die, die gerade eine neue Heimat gefunden hatten und dabei waren, ihr Fremdsein auch mit dieser Kirche und ihrer Gemeinde zu überwinden. Dafür war diese Kirche ein Ort der gemeinsamen Begegnungen und der Zusammengehörigkeit in guter Gemeinschaft. Das ist heute ein Grund großer Dankbarkeit. Die Kirche wurde Heimat und Ausgangsort für das eigene Leben in Beruf, Familie und Freizeit. Dies gilt nicht nur für die vielen Kinder und Jugendliche, die in der Christuskirche getauft und konfirmiert wurden, sondern auch für Hochzeiten, Geburtstage und Jubiläen, sowie aber auch für Menschen in Krankheit, Leid und Trauer.
3 Im Namen des Ortschaftsrates und ganz persönlich danke ich herzlich vor allem den vielen haupt- und ehrenamtlich Tätigen, die die Christuskirche zu einer lebendigen Christen- Gemeinde gemacht haben und täglich machen. Und dieses Engagement ist umso bemerkenswerter weil es nicht immer einfach ist für die Verantwortlichen in unserer Evangelischen Kirchengemeinde. Zuerst gehörte Ergenzingen zur Kirchengemeinde Eckenweiler, dann wurde die Evangelische Kirche Ergenzingen selbständig und bekam auch einen eigenen Pfarrer. Derzeit ist die Pfarrstelle wieder vakant und der Kirchenbezirk Tübingen macht sich Gedanken, die Pfarrstelle mit Eckenweiler zusammenzulegen. Doch an der Selbständigkeit unserer Evangelischen Kirchengemeinde darf nicht gerüttelt werden. Denn zahlreichen Gruppen und Kreise der Evangelischen Kirchengemeinde Ergenzingen bieten für viele Bürgerinnen und Bürger unserer Ortschaft und darüber hinaus Orientierung im Glauben, soziale Kontakte und konkrete Hilfestellungen in schwierigen Lebenslagen. Ob bei der Jugend oder den Senioren, die Arbeit der Evangelischen Kirchengemeinde trägt wesentlich zu einem intakten und vertrauensvollen Zusammenleben in unserer Ortschaft bei. Dafür danke ich Ihnen sehr. Sehr bemerkenswert ist für mich und uns als bürgerliche Gemeinde, dass die Evangelische Kirchengemeinde Ergenzingen sich sehr aktiv in das Leben der gesamten Ortschaft einbringt, sei es als Trägerin des Evangelischen Kindergartens, in den Vereinen, sei es bei Aktivitäten wie Dorffest und Märkten. Auf die Evangelische Kirchengemeinde ist Verlass. Sie bringen sich für das Gemeinwohl ein. Das ist gelebtes Christentum. Ihre Kirchengemeinde lebt neben den Gottesdiensten auch vom Engagement in der Jugendarbeit, Erwachsenenarbeit, der Arbeit des Posaunenchores sowie bei der Mitarbeit bei den Seniorennachmittagen
4 Und dies, obwohl oder gerade weil es nicht immer einfach ist für die Verantwortlichen in unserer Evangelischen Kirchengemeinde. Viel Verantwortung ist zu übernehmen, gerade auch in Zeiten wo die Pfarrstelle vakant ist und auch weil die Kirche heute vor neuen entscheidenden Herausforderungen. Die Gemeindegliederzahlen gehen zurück und die Kirchensteuermittel werden geringer. Die Kirche verändert sich, sie muss sich den Fragen der Menschen und der Gesellschaft stellen und ihre Angebote neuen Bedingungen anpassen. Sie muss mit geringer werdenden Ressourcen an Gemeindegliedern und finanziellen Möglichkeiten leben. Der Weg in die Zukunft wird kein leichter sein. Viele Maßnahmen müssen ergriffen werden. Und doch sind unsere Möglichkeiten begrenzt. So gibt es auf dem Weg in die Zukunft keine bessere Grundlage als die Gewissheit, die in der Jahreslosung für das Jahr 2006 ihren Ausdruck findet: Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht (Josua 1,5). Aus dieser Zusage haben alle in Verantwortung, Hoffnung und Zuversicht in der Vergangenheit gehandelt. So war die Gründung der Kirchengemeinde, der Beschluss zum Bau dieser Kirche oder die Entscheidung die Leitung und Trägerschaft des Kindergartens zu übernehmen mit Mut und Verantwortung verbunden, aber wie wir heute wissen, eine gute und wichtige Entwicklung für die Kirchengemeinde, aber genauso auch für die gesamte Gemeinde Ergenzingen. Finden hier doch viele eine kirchliche Heimat. So wünsche ich Ihnen, dass Sie sich unter dieser Zusage im Miteinander Ihrer Gemeinde und der Kirche zuversichtlich auf den Weg machen und eine lebendige Gemeinde bleiben. Auch ich fühle mich als Katholik bei Ihnen stets gut aufgenommen, was sicher auch ein Zeichen für die seit vielen Jahren gepflegte und miteinander gelebte Ökumene ist.
5 Ihnen allen wünsche ich Gottes Segen für die Zukunft und freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit Ihnen. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit. Als Zeichen der Verbundenheit werden wir der Kirchengemeinde zur Orgelsanierung Euro, wie vom Ortschaftsrat beschlossen zukommen lassen. Zudem wird dieser Betrag um die Jubiläumsgabe von 100 Euro erhöht. Ihnen einen schönen und gesegneten Festsonntag.
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