Goerdeler-Gymnasium Paderborn

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1 Goerdeler-Gymnasium Paderborn Schulinternes Curriculum für das Fach Erziehungswissenschaft in der Sekundarstufe II (EF, Q1, Q2) bis zum Abiturjahrgang 2016 auf Grundlage der Richtlinien und Lehrpläne sowie der fachlichen Vorgaben zum Zentralabitur in NRW Stand: März2015, Fachkonferenzbeschluss vom Jahrgang/Halbjahresthema EF 1 (1. Halbjahr) Erziehungssituationen und Erziehungsprozesse EF 2 (2. Halbjahr): Lernen und Entwicklung Thematische und methodische Schwerpunkte - Das Individuum im Erziehungsprozess: Erziehungsbegriff, Erziehungsziele, Erziehungsmittel, intentionale und funktionale Erziehung (natur- und sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zur Erziehbarkeit und Erziehungsbedürftigkeit); Folgen fehlender Erziehung: Hospitalismus, Verwahrlosung (Filmanalyse zu Der Wolfsjunge ), sozial abweichendes Verhalten - Autorität und Gehorsam als pädagogisches Phänomen und Problem - Erziehungsverhalten und Erziehungspraktiken (Erziehungsstile und ihre Kritik) -Erziehung in verschiedenen historischen und kulturellen Kontexten (z.b.: Erziehung in den 50er Jahren) Einführung in die Textanalyse und -kritik, Filmanalyse, Erstellung von Definitionen, Referat, Pro-und Contra- Debatte - Beobachtung, Beschreibung und Analyse von Vorgaben Zentralabitur 2016

2 Lernvorgängen: Lernbegriff, lerntheorien (klassisches und operantes Konditionieren, Imitationslernen, Gestalttheorie) - Entwicklung und Lernprozesse: Entwicklungsbegriff, Modell der kognitiven Entwicklung (Jean Piaget), Intelligenzdebatte (z.b. Piaget und Goleman) - Beeinflussung von Lernprozessen und Selbststeuerung des Lernens: Gedächtnis und Vergessen (Theorie und Praxis), Prinzip des entdeckenden Lernens, fremd- und selbstgesteuertes Lernen, evtl. konstruktivistische Erkenntnistheorie Q1/1: Entwicklung und Sozialisation in der Kindheit Textanalyse, Befragung, Interviewauswertung, Experiment, Referat, Pro- und Contra-Debatte, Definition eines wissenschaftlichen Modells - Grundlagen und Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation: Die Anlage-Umwelt-Debatte und ihre Erfassung (verschiedenepositionen; Tier-, Zwillings-, Adoptionsforschung; die Frage nach der menschlichen Freiheit) - Modelle der wissenschaftlichen Erfassung von Entwicklung und Sozialisation (z.b. Freud, Erikson, Mead/Parsons, Krappmann, Piaget etc., je nach jeweils geltenden Vorgaben für das Zentralabitur) der Modelle psychosexueller und psychosozialer Entwicklung im Kindesalter von Freud und Erikson des Modells der kognitiven Entwicklung von Piaget -Montessori-Pädagogik als anthropologisch begründetes elementarpädagogisches Modell - Förderung kindlicher Bildungsprozesse: Sprachentwicklung und Bedeutung des Spiels u.a. nach Gerd E. Schäfer (nur LK)

3 Q1/2: Entwicklung, Sozialisation und Identität im Jugend- und Erwachsenenalter Methode der Textstrukturierung, Erklären und Analysieren von Erziehungswirklichkeiten über Sachtexte, Fallbeispiele; Vergleich verschiedener Erklärungsansätze; Beurteilen von Modellen und Verfahren der Theorieüberprüfung (u.a. Pro- und Contra-Debatten) - Wiederholung: Das Entwicklungsmodell Eriksons - Entwicklung und Sozialisation im Jugendalter und ihre Risiken: begriffliche Grundlagen (Jugend Pubertät); die Lebensphase Jugend (Entwicklungsaufgaben, Modell der produktiven Realitätsverarbeitung nach Hurrelmann); Fehlentwicklungen,insbesond ere Gewalt als eine Form devianten jugendlichen Verhaltens (sozialisationstheoretische Erklärungsansätze, z.b. Heitmeyer, Merton, Sack; psychologisch/psychoanalytisc h orientierte Erklärungsansätze, z.b. Freud, Dollard; lerntheoretische Erklärungsansätze, z.b. Bandura) Handeln aufgrund von Erkenntnissen über das Jugendalter: Maßnahmen der Prävention und Intervention gemäß der oben genannten Ansätze; Erlebnispädagogik ; Bedeutung von Eltern und peer group im Jugendalter; Jugendkrisen aus systemischer Sicht (z.b. im Zusammenhang mit jugendlicher Magersucht) (nur Leistungskurs) - Entwicklung, Sozialisation und Identität im Lebenszyklus: von Theorien zur Entwicklung im Jugendalter: Erikson und Hurrelmann - Pädagogische Handlungsmöglichkeiten bei Gewalt auf der Grundlage unterschiedlicher Ansätze zu ihrer Erklärung (u.a. Heitmeyer, Rauchfleisch) - Möglichkeiten und Grenzen der pädagogischen Förderung von Entwicklungsprozessen aus systemischer Sicht: Stierlin (nur LK)

4 Q2/1: Normen und Ziele in der Erziehung Alterstheorien; Umgang mit alten Menschen (Geragogik, Interventionsgerontologie, soziale und pflegerische Dienste) Fallstudien, Arbeit mit Modellen (Vergleich, Beurteilung, Kritik), Gruppenpuzzle, Textanalyse, Entwicklung undbeurteilung pädagogischer Maßnahmen (z.b. aktuelle Berichte) - Normen und Ziele in verschiedenen historischen, politischen und kulturellen Erziehungskontexten, z.b. Geschichte der Kindheit (Aries, de Mause, Postman), Erziehung in verschiedenen Kulturen, etwa bei den Indianern; Begriffe (Normen, Werte, Ziele und Sozialisation nach Claessens); Zusammenhang zwischen Erziehung und Sozialisation; Interkulturelles Lernen; Moralerziehung - Institutionalisierung von Erziehung: schulische Sozialisation (Hurrelmann), Schulkritik (z.b. Key, eigene), das deutsche Bildungswesen vor und nach dem PISA- Schock, Reformgedanken (z.b. Key, Negt), alternative Schulmodelle (Montessori; Waldorf, nur LK; weitere Modelle ggfs. als Referate), Erziehung und Bildung im Nationalsozialismus - Erziehung im Nationalsozialismus als Beispiel für die Interdependenzen von Erziehung, Gesellschaft und Politik - Moralische und demokratische Erziehung im Anschluss an das Konzept von Kohlberg - Bedeutung von Schule für die Fortentwicklung einer demokratischen Gesellschaft; bildungs- und schultheoretische Perspektiven als Reaktion auf PISA - Interkulturelle Erziehung und Bildung: Nieke (nur LK) Q2/2: Identität und Erziehung -Methodische Schwerpunkte: Textvergleich, Textanalyse (historische Texte, Kinderbücher usw.), hermeneutische Verfahren, Interpretation historischer Quellen, Modellkritik, Ideologiekritik - Erzieherische Aspekte der Identitätsfindung: Entstehung

5 und Förderung von Identität und Mündigkeit (Begriffsklärung Identität ; Modelle der Identitätsentwicklung, v.a. Erikson, Hurrelmann, Krappmann, Keupp, Oerter; Hilfen zur Identitätsfindung, z.b. im Kinderbuch) - Menschenbilder verschiedener behandelter Theorien und theoretischer Ansätze im Vergleich - zusammenfassende Wiederholung für das Abitur an verschiedenen Texten; Simulation von mündlichen Abiturprüfungen Vergleich verschiedener Denkansätze, Ideologiekritik bzgl. verschiedener Identitätsvorstellungen und Menschenbilder, Erkennen von Grenzen bei der Beurteilung verschiedener Ansätze, Beurteilung pädagogischer Maßnahmen eines Verständnisses von Sozialisation als Rollenlernen: George Herbert Mead - Entstehung und Förderung von Identität und Mündigkeit (u. a. Krappmann)

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