Richtlinien des DMSB für die Durchführung von Veranstaltungen mit Elektrofahrzeugen. Stand:
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- Walter Jörg Schwarz
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1 Richtlinien des DMSB für die Durchführung von Veranstaltungen mit Elektrofahrzeugen Stand:
2 Inhaltsverzeichnis 0. Vorbemerkungen Begriffsbestimmungen Anforderungen Personal Zusätzlich zu den Sicherheitsregeln Elektrischer Strom Verantwortlichkeiten des Veranstalters Notwendiges Sicherheitsequipment Sicherheitsregeln Fahrzeugausrüstung Vorzulegende Unterlagen bei der Technischen Abnahme Erste Hilfe nach Elektrounfällen Anforderungen an die Ladeinfrastruktur Sicherheitsdatenblatt Rettungskarte Beispiel Rettungskarte Mitsubishi i - MiEV... 17
3 0. Vorbemerkungen Mit dem Einsatz von neuen Antriebstechnologien im Automobilbereich finden zunehmend auch Fahrzeuge mit Hochvolt (HV) Technik (Spannungen oberhalb von 30 V AC und 60 V DC) im Motorsport ihre Anwendung. Der Einsatz von Brennstoffzelle, Hybridtechnik, Elektrofahrzeuge kann zu einer elektrischen Gefährdung durch Körperdurchströmung und Lichtbogen führen. Der Elektroantrieb ist konventionellen Antriebskonzepten mit Verbrennungsmotoren in verschiedenen Eigenschaften überlegen. Wesentliche Eigenschaften sind beispielsweise die vorteilhafte Drehmoment- und Leistungscharakteristik des Elektromotors, der zumeist einfachere Aufbau des Antriebsstrangs und die fast vollständige lokale Emissionsfreiheit in Bezug auf Schadstoffe und Lärm. Im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren verfügen aktuell ausgeführte Elektrofahrzeuge zwar über geringere Reichweiten, dies ist im Motorsport jedoch unerheblich. Die Antriebsenergie wird im Fahrzeug mitgeführt, in der Regel als aufladbare Akkumulatoren in einer Traktionsbatterie, auch in Kombination mit Kondensatoren mit hoher Energiedichte.
4 1. Begriffsbestimmungen Fahrzeuge sind Landfahrzeuge, die betriebsmäßig durch Maschinenkraft bewegt oder gezogen werden. Landfahrzeuge sind z. B. Personen- und Lastkraftwagen, Omnibusse, Anhängefahrzeuge, landwirtschaftliche Maschinen, Bagger, Lader, gleislose Erdbaugeräte, Mobilkrane, Flur- förderzeuge, Bodengeräte der Luftfahrt wie Schleppgeräte, Transportgeräte, Luftfahrzeug- Be- und -Entladegeräte, Ver- und Entsorgungsgeräte. Elektrische Gefährdung bei Arbeiten am HV-System liegt vor, wenn die Spannung zwischen den aktiven Teilen größer als 30 V AC oder 60 V DC ist und der Kurzschlussstrom an der Arbeitsstelle den Wert von 3 ma AC oder 12 ma DC übersteigt oder die Energie mehr als 350 mj beträgt. Arbeiten unter Spannung am HV-System im Sinne dieser Information ist jede Arbeit am HV-System eines Fahrzeuges, bei der ein Mitarbeiter mit Körperteilen oder Gegenständen (Werkzeuge, Geräte, Ausrüstungen oder Vorrichtungen) unter Spannung stehende Teile berührt, oder sind Arbeiten, bei denen der spannungsfreie Zustand nicht sichergestellt ist. HV-eigensicheres Fahrzeug bedeutet, dass durch technische Maßnahmen am Fahrzeug für den Mitarbeiter ein voll- ständiger Berührungs- und Lichtbogenschutz gegenüber dem HV-System gewährleistet ist. Elektrofachkraft ist, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Kenntnis der einschlägigen Normen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann. Verantwortliche Elektrofachkraft ist, wer als Elektrofachkraft die Fach- und Aufsichtsverantwortung übernimmt und vom Unternehmer dafür beauftragt ist. Das heißt, die verantwortliche Elektrofachkraft ist im zugewiesenen elektrotechnischen Tätigkeitsfeld weisungsbefugt. Elektrotechnisch unterwiesene Person ist, wer durch eine Elektrofachkraft über die ihr übertragenen Aufgaben und die möglichen Gefahren bei unsachgemäßem Verhalten unterrichtet und erforderlichenfalls angelernt so- wie über die notwendigen Schutzeinrichtungen und Schutzmaßnahmen unterwiesen wurde.
5 Elektrotechnische Arbeiten sind Arbeiten an, mit oder im Gefährdungsbereich elektrischer Anlagen, z. B. Erproben und Messen, Instandsetzen, Auswechseln, Ändern, Erweitern, Errichten und Prüfen. Akkumulator Der Akkumulator ist ein Energiespeicher, der zugeführte elektrische Energie als chemische Energie speichern (Ladung) und bei Bedarf als elektrische Energie abgeben kann (Entladung). Er wird umgangssprachlich auch als Akku oder Batterie bezeichnet.. Batterie Die Batterie besteht aus einer oder mehreren elektrisch miteinander verbundenen Zellen. Antriebsbatterien werden auch Traktionsbatterien genannt. Batterieanlage Die Batterieanlage umfasst die Batterie sowie die unmittelbar hiermit verbundene Schalt- und Ladeeinrichtung. Batterieladeeinrichtung Sie umfasst sowohl Batterieladeräume, Batterieladestationen, Einzelladeplätze als auch die zum Laden erforderlichen elektrischen Arbeits- und Betriebsmittel sowie deren Zubehör. Sie wird umgangssprachlich auch als Batterieladeanlage bezeichnet. Batterieladestation Die Batterieladestation ist ein Raum, in dem Batterien nur vorübergehend zum Laden aufgestellt werden und in dem gleichzeitig die Ladegeräte untergebracht sind. Aktiver Fahrbetriebszustand ist der Fahrzustand, bei dem der Elektroantrieb die Bewegung des Fahrzeugs bewirkt, wenn das Fahrpedal niedergedrückt (oder eine entsprechende Einrichtung betätigt) oder die Bremse gelöst wird. Direktes Berühren ist die Berührung von Personen mit aktiven Teilen. Indirektes Berühren ist die Berührung von freiliegenden leitfähigen Teilen durch Personen.
6 Elektroantrieb ist der Stromkreis, der den (die) Antriebsmotor(en) einschließt und das wiederaufladbare Energiespeichersystem (REESS), das elektrische Energiewandlungssystem, die elektronischen Umformer, das zugehörige Kabelbündel und die Steckverbinder sowie das Anschlusssystem für das Aufladen des REESS einschließen kann. Hochspannung ist die Spannung, für die ein elektrisches Bauteil oder ein Stromkreis ausgelegt ist, dessen Effektivwert der Betriebsspannung > 60 V und V (Gleichstrom) oder > 30 V und V (Wechselstrom) ist. Eingebautes System zur Überwachung des Isolationswiderstands ist das Gerät, das den Isolationswiderstand zwischen den Hochspannungssammelschienen und der elektrischen Masse überwacht Wiederaufladbares Energiespeichersystem (REESS) Ein wiederaufladbares Energiespeichersystem (RESS) ist die komplette Energiespeichereinheit, bestehend aus einem Energiespeichermedium (z.b. Schwungrad, Kondensator, Batterie usw.), die Teile zur Befestigung, Überwachung, Regelung und Schutz des Speichermediums, einschließlich allem, was zum normalen Betrieb des RESS erforderlich ist, ausgenommen aller Kühlflüssigkeiten und Kühlausrüstungen, die sich außerhalb des (der) RESS Gehäusebefinden. REESS-Typ sind Systeme, die sich in folgenden wichtigen Merkmalen nicht wesentlich voneinander unterscheiden: a) Fabrik oder Handelsmarke des Herstellers; b) die chemischen Eigenschaften, Kapazität und physischen Abmessungen seiner Zellen; c) die Zahl der Zellen, die Art der Verbindung der Zellen miteinander und die physische Unterstützung der Zellen; d) der Aufbau, die Werkstoffe und die physischen Abmessungen des Gehäuses e) die notwendigen Hilfseinrichtungen für die physische Unterstützung, die Wärmeregelung und die elektronische Steuerung. Des Weiteren gelten die Definitionen in Art bis des Anhang J (ISG) der FIA.
7 2. Anforderungen Personal ACHTUNG: Fahrzeug unter Hochspannung Die fünf wichtigsten Sicherheitsregeln beim Umgang mit HV - Technik Freischalten Gegen Wiedereinschalten sichern Spannungsfreiheit feststellen Erden und kurzschließen Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken Diese Tätigkeiten dürfen nur von der Elektrofachkraft für HV-Systeme in Kraftfahrzeugen durchgeführt werden. Personen, die elektrotechnische Arbeiten an HV-Systemen in Fahrzeugen durchfuhren sollen, müssen für diese Arbeiten qualifiziert sein. Der Umfang der Qualifizierung hangt u. a. vom Grad der bei den Arbeiten auftretenden elektrischen Gefährdungen und den Vorkenntnissen ab. Verunfallte oder stehengebliebene Fahrzeuge dürfen nur noch mit Sicherheitshandschuhen nach Freigabe der HV Spezialisten das Fahrzeug berühren. Alle HV Leitungen sind ORANGE gekennzeichnet. Während des Ladevorgangs dürfen die Fahrzeuge nicht berührt werden.
8 3. Zusätzlich zu den Sicherheitsregeln Freischalten unbedingt die jeweiligen Herstellervorschriften beachten! Zündung ausschalten Massekabel der 12 V Batterie abklemmen Service-/Wartungsstecker abziehen bzw. Batteriehauptschalter auf aus/off schalten Vor weiteren Arbeiten 10min Wartezeit einhalten (Kondensatorentladung) Sicherung/en für das HV-System entfernen Beispiel Servicestecker Servicestecker im Fahrzeug
9 Gegen Wiedereinschalten sichern Zündschlüssel abziehen und gegen unbefugten Zugriff gesichert aufbewahren Service-/ Wartungsstecker gegen unbefugten Zugriff gesichert aufbewahren Batteriehauptschalter durch Abdeckklappe gegen versehentliches Wiedereinschalten sichern Spannungsfreiheit feststellen Zum Feststellen der Spannungsfreiheit sind immer die Herstellerangaben zu beachten Spezielle Werkzeuge des Fahrzeugherstellers sind ggfls. zu benutzen Teilweise kann die Spannungsfreiheit über das OBD-System oder Kombiinstrument festgestellt werden Bei anderen Systemen sind Handels-übliche Spannungsprüfer erforderlich
10 4. Elektrischer Strom Er ist unsichtbar und nur an seinen Wirkungen zu erkennen. Erwünschte Folgen: Wärmewirkung: Strom erzeugt Wärme, wenn er durch einen Leiter fließt (z. B. Heizspirale im Tauchsieder). Lichtwirkung: Strom kann Licht erzeugen (z. B. in der Leuchtstofflampe oder in der Lumineszenzdiode = LED). Magnetische Wirkung: Strom erzeugt magnetische Felder (z. B. in einem Elektromagneten, einem Elektromotor). Chemische Wirkung: Strom kann chemische Vorgänge bewirken (z. B. im Akkumulator oder bei der Elektrolyse). Physiologische Wirkung: Nutzbringend in der Elektromedizin (Herzschrittmacher) (Weidezaungeräte und Viehbetäubungsgeräte) Unerwünschte Folgen: Wärmewirkung Verbrennungen Gerinnung von Eiweiß (42 ) Platzende Blutkörperchen Zerstörung von Zellen
11 5. Verantwortlichkeiten des Veranstalters Sicherstellen, dass nur ausreichend qualifizierte Mitarbeiter Arbeiten an HV-Systemen von Fahrzeugen durchführen Einweisung und Schulung der Streckenposten Einweisung und Schulung der Feuerwehr und Rettungsdienste Bereitstellung eines Speziellen Teams mit HV Spezialisten, die die Fahrzeuge spannungsfrei schalten dürfen Bereitstellung der benötigten Ladeinfrastrucktur Erstellen von Arbeitsanweisungen beim Umgang mit HV-Systemen Durchführung von Maßnahmen zur Arbeitssicherheit Erstellen von Anweisungen zur Arbeitssicherheit Meldungen an den nächsten Veranstalter Gefahrenabwehr im Einzelfall Jeder Veranstalter muss sich vergewissern, dass sein Mitarbeiter fur die vorgesehenen Tätigkeiten u.a. die notwendige fachliche Qualifikation die körperliche und geistige Eignung 6. Notwendiges Sicherheitsequipment Handschuhe Rettungshaken Feuerlöscher 7. Sicherheitsregeln Überzeugen Sie sich vor der Benutzung vom einwandfreiem Zustand. Informieren Sie sich über Sicherheitsmaßnahmen. Bedienen Sie nur die dafür bestimmten Schalter und Stelleinrichtungen. Keine Einstellungen an Sicherheitseinrichtungen verändern. Keine nassen elektrischen Geräte benutzen und keine nassen elektrischen Anlagen bedienen, auch nicht, wenn nur Ihre Hände (oder Füße) nass sind. (allfällige Ausnahmen sagt Ihnen die Elektrofachkraft). Bei Störungen, Spannung abschalten, Stecker ziehen.
12 Melden Sie Störungen, Schäden (oder andere ungewöhnliche Erscheinungen) den HV Spezialisten Fahrzeug bis zur Klärung nicht weiter verwenden Zwischenzeitliche, versehentliche Benutzung durch andere Personen verhindern ("Fahrzeug defekt nicht benutzen") Schutzabdeckungen an Schaltanlagen bzw. Verteilerkästen nie öffnen diese sollten mit einem roten Blitz auf gelbem Hintergrund gekennzeichnet und ohnehin stets verschlossen sein 8. Fahrzeugausrüstung Je nach Hersteller sind in den Fahrzeugen unterschiedliche Schutzmaßnahmen realisiert. Die Schutzmaßnahmen sind so aufgebaut, dass ein Fehler allein nicht zu einer elektrischen Gefahrdung des Menschen fuhren kann. Hier einige ausgewählte Schutzmaßnahmen, die in verschiedenen Fahrzeugtypen teilweise umgesetzt wurden: Abschaltung des gesamten HV-Systems durch eine Trenneinrichtung ( Servicedisconnect ) alle Kabelanschlusse/-verbindungen steckbar Komponenten und Steckverbindungen im getrennten Zustand mindestens IP 2X, nach DIN EN (VDE ) im gestecktem Zustand mindestens IP 4X nach DIN EN (VDE ) Sicherheitsschleife ( Interlock ) fur alle HV-Komponenten und Steckverbindungen in mindestens einfehlersicherer Ausführung Abdeckungen von nicht gegen direktes Berühren geschützter, unter Spannung stehender Teile nur mit Spezialwerkzeug oder durch Zerstörung entfernbar Abschaltung der Bord-Netzspannung beim Lösen von Steckverbindungen durch voreilende Steckerkontakte zur Vermeidung von Storlichtbogen
13 Abschaltung der Stromkreise beim Öffnen verschiedener Abdeckungen, teilweise auch der Motorhaube Ausbau der Komponenten/Offnen der Deckel und Abdeckungen durch mechanische Anordnung nur nach einer Zeit großer als die Entladezeit für die Restspannungen möglich fest eingebaute Einrichtung zur Feststellung der Spannungsfreiheit des HV- Systems einheitliche, eindeutig erkennbare Farbgebung aller HV- Komponenten, z. B. orange Aufbau eines erdfreien, zur Fahrzeugmasse und gegen die einzelnen Leiter isolierten elektrischen Netzes Überwachung der Isolierung der aktiven Leiter zueinander und gegen die Fahrzeugmasse gezielte Entladung der Restenergien der elektrischen Energiespeicher Verbindung aller leitfähigen Fahrzeugteile durch Potentialausgleich, um die Bildung unterschiedlicher Potentiale zu verhindern 9. Vorzulegende Unterlagen bei der Technischen Abnahme Fahrzeugschein bzw. Zulassungsbescheinigung Wagenpass (wenn vorhanden) Sicherheitsdatenblatt bzw. Rettungskarte Anweisung zur stromlos Schaltung des HV System Batteriebenutzerhandbuch ggf.
14 10. Erste Hilfe nach Elektrounfällen Erste Hilfe nach Elektrounfällen Erste Hilfe-Leistung bei einem Elektrounfall beginnt mit der Absicherung der Unfallstelle. Die Unfallstelle ist als solche zu kennzeichnen, Unbeteiligte sind zu warnen. Anschließend ist der Verunfallte aus dem Stromkreis zu bergen. Helfer müssen darauf achten, dass sie sich nicht selbst gefährden ("Selbstschutz")! Beim Berühren des Verunfallten an bloßer Hautstelle (falls sich dieser noch im Stromkreis befindet) sowie von Teilen der elektrischen Anlage oder eines beschädigten Elektrogerätes kann es zu einer Elektrisierung kommen. Unfälle an Niederspannungsanlagen Bevor die verunglückte Person berührt wird, muss unbedingt versucht werden, den Stromkreis abzuschalten, z. B. durch Ziehen des Steckers, Entfernen der Schraubsicherungen, Abschalten des FI-Schutzschalters oder der Leitungsschutzschalter. Ist eine rasche Abschaltung nicht möglich, so muss ein isolierendes Hilfsmittel zur Bergung des Verunfallten aus dem Stromkreis benutzt werden, wie z. B. Kunststoffteile, Kunststofffolien, trockenes Holz oder trockene Kleidung. Die Bergung aus dem Stromkreis hat jedenfalls unverzüglich zu erfolgen! Unfälle an Hochspannungsanlagen Bei Hochspannung ist nicht nur die Berührung, sondern bereits eine unzulässige Annäherung an spannungsführende Teile oder die verunglückte Person gefährlich. Daher muss unbedingt ein Sicherheitsabstand von 10 bis 15 Metern eingehalten werden. Isolierende Hilfsmittel, wie z. B. Kunststoffteile oder Kunststofffolien, trockenes Holz oder trockene Kleidung bieten keinen zuverlässigen Schutz mehr vor einer Elektrisierung. Die Befreiung der verunglückten Person sollte Fachkräften überlassen werden (z. B. der Feuerwehr). Erste Hilfe-Maßnahmen Eine Elektrisierung kann nicht nur zu schweren Verbrennungen, sondern auch zu Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und Atem-Kreislauf-Stillstand also akut lebensbedrohenden Zuständen führen, ohne dass äußere Verletzungen deutlich sichtbar sind. Bei Reglosen ist daher unverzüglich eine Notfalldiagnose zu stellen (Überprüfung von Bewusstsein, Atmung und Kreislaufzeichen). Ist der Verletzte bewusstlos, muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden. Ferner ist sofort ein Notruf abzusetzen und jede Minute eine Kreislauf-Kontrolle durchzuführen. Bei Atem-Kreislauf-Stillstand ist sofort ein Notruf abzusetzen und mit Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen (2x Beatmung und 15x Herzdruckmassage).Durch Herzdruckmassage kann zwar Herzflimmern nicht gestoppt werden, sie hält jedoch einen Notkreislauf aufrecht, wodurch dem Gehirn genügend Sauerstoff zugeführt wird, um bleibende Schäden zu verhindern. Diese lebensrettenden Sofortmaßnahmen dürfen bis zum Wiedereinsetzen von Atmung und Kreislaufzeichen oder dem Beginn der ärztlichen Betreuung nicht unterbrochen
15 werden. Steht ein halbautomatischer Defibrillator zur Verfügung, so kann damit über Elektroden der Herzrhythmus des Verletzten überprüft werden. Falls Herzkammerflimmern festgestellt wird, kann ein Elektroschock abgegeben werden. Dies ist die einzig wirksame Behandlung. Je früher die Defibrillation erfolgt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des Überlebens ohne bleibende körperliche und/oder geistige Schäden. 11. Anforderungen an die Ladeinfrastruktur Durch den Veranstalter ist eine ausreichende und sichere Energieversorgung zu gewährleisten. Der Ladevorgang der Fahrzeuge muss ständig überwacht werden. Dies kann durch geeignete Sicherheitseinrichtungen erfolgen. Ladevorgang (ISO ) Das Ladegerät muss so ausgeführt sein, dass durch ein Entfernen des Ladeanschlusses keine Gefährdung für den Bediener auftreten kann. Die Teile des Anschlusssystems, die unter Spannung stehen können, müssen in allen Betriebszuständen gegen direktes Berühren geschützt sein (IPXXB fingersicher); alle freiliegenden elektrisch leitfähigen Teile müssen beim Laden mit einem Schutzleiter elektrisch (galvanisch) verbunden sein (elektrisch leitende Verbindung zwischen Fahrzeug und dem Schutzleiter des externen Netzes). Der Teilnehmer muss bei der Nennung Angaben zum Laden des Fahrzeuges machen. Es sind ausschließlich genormte und geprüfte Anschlüsse gestattet.
16 12. Sicherheitsdatenblatt Rettungskarte Jeder Teilnehmer ist verpflichtet für sein Fahrzeug eine Rettungskarte bzw. Sicherheitsdatenblatt vorzulegen. Die Rettungskarte bzw. Sicherheitsdatenblatt ist dem Veranstalter mindestens eine Woche vor Veranstaltungsbeginn zur Verfügung zu stellen. Der Veranstalter hat sicherzustellen, dass den Streckenposten, Rettungspersonal und den Verantwortlichen HV Personen diese Unterlagen zur Verfügung stehen. Der Technische Kommissar muss bei der Abnahme die Sicherheitseinrichtungen auf ihre Vorhandensein prüfen. Die Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Sicherheitseinrichtungen führt die Verantwortliche HV Kraft durch. Beispiel Kennzeichnung der Fahrzeuge
17 12.1. Beispiel Rettungskarte Mitsubishi i - MiEV
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