Moore und Euros die vergessenen Millionen
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- Christel Walter
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1 Moore und Euros die vergessenen Millionen BfN-Workshop Äkosystemdienstleistungen am 22. Februar 2010 auf der Insel Vilm Achim SchÅfer DUENE e.v. & Lehrstuhl fçr LandschaftsÉkonomie
2 Moore und Klima Torf enthålt Kohlenstoff Irland
3 EntwÅsserung von Mooren fçhrt zu: Moorsackung Bodendegradierung CO 2 -Freisetzung Konventionelle Moornutzung ist nicht standortgerecht Foto: Succow FriedlÅnder GroÑe Wiese, 1978
4 EntwÅsserung von Mooren fçhrt zu: Verlust von BiodiversitÅt Verlust von Wasserfilter und rçckhalt Belastung von Grund- und OberflÅchenwasser Foto: Succow FriedlÅnder GroÑe Wiese
5 + sozio-ékonomischer Wandel seit 1990 GrÇnlandÇberschÇsse Mangelnde Verwertung der Produkte Vollzugsdefizite (Bundesbodenschutzgesetz) UmweltschÅdigende Nutzung staatlich geférdert Foto: Succow FriedlÅnder GroÑe Wiese
6 Neueste Entwicklung bei der Moornutzung: - Anbau von Bio-EnergietrÅgern: - Mais- und Gras-Silage fçr Biogas Foto: Joosten nicht standortgerecht kein Platz fçr standorttypische BiodiversitÅt negative Klimawirkung kontraproduktive FÉrderung - EEG + Direktzahlungen und Cross-Compliance Humus-Bilanz: Zahlung nur wenn Verluste < 75 kg C pro ha MoorgrÇnland: bis kg C pro ha!
7 Sehr hohe Emissionen: Ackerbau auf Torf Kartoffeln fçr die Bioalkohol-Produktion? Foto: Joosten Donaumoos, Bayern
8 Sehr hohe Emissionen: Ackerbau auf Torf Mais fçr die Produktion von Biogas? Foto: Joosten Donaumoos, Bayern
9 Sehr hohe Emissionen: Produktion von Silage auf Niedermoor in der Randow-Niederung in Brandenburg Wiesenfuchsschwanz Luzerne Fotos: Wichtmann
10 Moore in Zentral-Europa THG Emissionen EU 25 : Mt CO 2-eq. a -1 Deutschland Mt CO 2-eq a -1 Quellen: Succow & Joosten 2001, Carbo-Europe, HÅper 2007
11 Zielkonflikt Moornutzung herkåmmliche landwirtschaftliche Nutzung von Mooren NÉhr- und Schadstofffreisetzung in aquatische Ñkosysteme in die AtmosphÉre Deutschland Kohlendioxid Mt a -1 Gesamtemissionen 957 Mt a Zum Vergleich Nationaler Allokationsplan (NAP II) : Energie und Industrie Haushalte und Verkehr Mt CO 2 a
12 Ausgangssituation HerkÅmmliche Moorlandwirtschaft belastet die Umwelt verursacht volkswirtschaftliche Kosten und ist nur durch Subventionen rentabel Subventionen fårdern eine nicht-umweltvertrégliche Nutzung der Moore Landnutzer haben keinen Anreiz zur Suche nach umweltvertréglicheren Nutzungsweisen
13 Ükosystemdienstleistungen the conditions and processes through which natural ecosystems, and the species that make them up, sustain and fulfill human life (Daily 1997) the benefits human populations derive, directly or indirectly, from ecosystem functions (Costanza et al. 1997) the benefits people obtain from ecosystems (MA 2005) ecological components directly consumed or enjoyed to produce human well-being (Boyd and Banzhaf 2007) kurz gesagt: ÜSD sind wohlfahrtsrelevant, weil sie einen Nutzen stiften
14 Monetarisierung ÜSD von Mooren Schadens- und Vermeidungskosten WissenslÖcken Bekannte-Unbekannte und Unbekannte-Unbekannte Monetarisierung trade-offs Quantifizierung (THG-Emissionen) Qualitative Beschreibung (z.b. Produktions- und Senkenfunktion) Alle Ñkosystemleistungen Quelle: in Anlehnung an TEEB-Interim Report, p. 33
15 NatÇrliche Moore als C-Senke Kohlenstoffvorrat CO 2 -Einfang / C-Festlegung Zeit
16 Business as usual oder nachhaltige Nutzung? Kohlenstoffvorrat CO 2 - Freisetzung CO 2 -Einfang / C-Festlegung + Substitution fossiler Rohstoffe Nachhaltige Nutzung Business as usual I II III IV Zeit
17 Maànahmen för die Reduktion von THG 1. WiedervernÉssung ohne Nutzung (Polder) 2. a) WiedervernÉssung mit Nutzung (RÅhricht) b) WiedervernÉssung mit Nutzung (Torfmoose) 3. Neuwaldbildung (Aufforstung/Sukzession nach WiedervernÉssung) 4. Revitalisierung von Waldmooren durch WiedervernÉssung 5. Extensive GrÖnlandnutzung (hohe GW-StÉnde) 6. Umwandlung Acker in GrÖnland 7. Umwandlung Acker in RÅhricht mit Nutzung
18 GEST Treibhaus-Gas-Emissions-Standort-Typen Instrument zur EinschÉtzung von THG-Emissionen und deren Erfassung för groàe RÉume Trends und RegelmÉàigkeiten einfach zu bestimmende Indikatoren Quantifizierung von Ñkosystemdienstleistungen
19 THG, mittlerer Wasserspiegel und Bewirtschaftung GWP [t CO 2-eq ha -1 a -1 ] Mittlerer Wasserspiegel [cm] Ackerbau, Konventionelle GrÖnlandnutzung -10 Extensive Beweidung -15 Naturschutzgerechte GrÖnlandnutzung Der mittlere Wasserspiegel (Wasserstufe) ist eng mit der Nutzung und der Vegetationsform korreliert
20 Monetarisierung ÜSD 1. Festlegung MengengerÖst Ausgangssituation und business as usual TatsÉchlich/ potenziell vermeidbare THG 2. Quantifizierung der Kosten Schadenskosten Vermeidungskosten 3. Monetarisierung ÑSD Vermiedene Schadenskosten Effizienzgewinne
21 Klimawirkung Grasland-Niedermoor CO 2 -Freisetzung 24 t CO 2 ha -1 a -1 GW bis 100 cm unter Flur
22 Klimawirkung Ackerland-Niedermoor CO 2 -Freisetzung 24 t CO 2 ha -1 a -1 GW bis 100 cm unter Flur
23 Klimawirkung entwåsserter Erlenwald CO 2 -Freisetzung 33 t CO 2-eq ha -1 a -1 GW â 25 cm unter Flur
24 Klimawirkung Çberstauter Erlen-Sumpfwald CO 2 -Einfang / C-Festlegung 1 t CO 2-eq ha -1 a -1 GW â 5 cm Öber Flur
25 Klimawirkung naturnaher Erlenwald CO 2 -Einfang / C-Festlegung 5 t CO 2 eq ha -1 a -1 GW â 10 cm unter Flur
26 THG-Schadenskosten nach UBA-Konvention
27 THG-Schadenskosten nach UBA-Konvention Untergrenze: 20 / t CO 2 Zentraler SchÅtzwert: 70 / t CO 2 Oberer SchÉtzwert: 280 / t CO 2 Das UBA hat entschieden, dass der zentrale SchÉtzwert bei Wirtschaftlichkeitsrechnungen von Åffentlichen Investitionen zugrunde gelegt werden soll (UBA 2007, S. 58)
28 WertschÉpfung Milchvieh haltende Futterbaubetriebe 2005/ /08 Milchpreis ct/kg 28,80 34,85 Betriebseinkommen /ha Zulagen und ZuschÖsse /ha Netto /ha Quelle: Agrarberichte Mecklenburg-Vorpommern, lfd.
29 Monetarisierung ÜSD Zeit ha t CO 2 a -1 Mio. EUR a , ,2
30 WiedervernÅssung + Biomassenutzung = Paludikultur
31 Paludikultur auf wieder vernåsstem Niedermoor Hochmoor Schwarzerle (Alnus glutinosa) Schilf (Phragmites australis) Rohrkolben (Typha spec.) Seggen (Carex spec.) Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) Torfmoos (Sphagnum spec.) *lat. palus Sumpf, Morast
32 Senken- und Produktionsfunktion Idealer Wertholzbestand ErlenmassivholzmÅbel
33 Handwerkliche-/industrielle Verwertung FormkÅrper aus Rohrkolben FormkÅrper (II): Gitterstein und GestecktrÉger Sandwichplatten (Rohrkolben) MÅbel (Erlenholz) Isolationsmaterial (Schilf) FormkÅrper (III): Topf und Schwalbennest
34 Paludikultur auf Hochmoor Anbau von Torfmoosen als Kultursubstrat im Gartenbau
35 Torfersatzstoffe im Gartenbau pflanzenbauliche Experimente mit positiven Ergebnissen Begonia Chinakohl Cyclamen wachsen in Substraten mit Torfmoos-Biomasse Torfmoos-Biomasse ist als Substratrohstoff geeignet
36 baseline GWP [t CO 2-eq ha -1 a -1 ] THG-Reduktion gegençber Baseline Mittlerer Wasserspiegel [cm] Ackerbau, Konventionelle GrÖnlandnutzung Extensive Beweidung Naturschutzgerechte GL-Nutzung Rohrglanzgras THG-Reduktion >15t/ha CO 2-eq. Schilfnutzung THG-Reduktion >30t/ha CO Erlenanbau 2-eq.
37 Paludikultur bietet Vorteile THG-Reduktion Substitution fossiler Rohstoffe keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion Wasserfiltration und -rçckhalt Perspektiven fçr Wirtschaft, Tourismus und Naturschutz Foto: SchÉfer
38 Paludikultur ist billiger Klimaschutz Vermeidungskosten EUR je t CO 2 Schilfrohrkultur Erlenwirtschaft Wasser- und Windkraft Bio -Energie Fotovoltaik
39 Vergleich THG-Vermeidungskosten
40 Fazit Schadenskosten Sehr hoch bei herkåmmlicher Nutzung Vermeidungskosten Sehr niedrig bei Paludikultur Moorschutz ist eine kostengönstige Ñkosystemdienstleistung die einen hohen Nutzen stiftet!
41 Schlussbemerkung Was Ékonomisch auf Dauer falsch ist, kann politisch auf Dauer nicht richtig sein. (Franz Vranitzky)
42 Vielen Dank för Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Informationen zur Paludikultur: Erlenwirtschaft:
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