Das sagt die UN-Behinderten-Rechts-Konvention zu Barriere-Freiheit Wie barriere-frei ist Deutschland?
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- Johann Bösch
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1 Das sagt die UN-Behinderten-Rechts-Konvention zu Barriere-Freiheit Wie barriere-frei ist Deutschland? Vortrag von Andreas Bethke Er ist der Vorsitzende vom Bundes-Kompetenz-Zentrum Barriere-Freiheit. Er ist auch Geschäfts-Führer vom Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Verband. In Deutschland ist vieles noch nicht barriere-frei. Aber die Regierung und die Städte haben auch schon etwas geschafft. Zum Beispiel haben jetzt die meisten Stadt-Busse Rampen. In den Städten gibt es schon viele Blinden-Ampeln. Aber es gibt noch viele Hindernisse für Menschen mit Behinderung: Zum Beispiel Stufen vor Häusern oder schwere Sprache. Gehörlose Menschen können die Ansagen auf dem Bahnsteig nicht hören. Wir nennen diese Hindernisse: Barrieren. Wir müssen überall in Deutschland genau hinsehen. Wir müssen diese Hindernisse finden. Und Deutschland barriere-frei machen. 1
2 Hier kommen ein paar Beispiele: Seit ein paar Wochen gibt es in Deutschland neue Regeln für das Internet. Die Regeln heißen: BITV 2.0. Wir sprechen: Be-I-Te-Vau zwei null. BITV ist die Kurz-Form für Barriere-freie Informations-Technik-Verordnung. In der BITV steht: Alle Menschen sollen Internet-Seiten lesen und verstehen können. Dafür müssen die Internet-Seiten nach den Regeln von der BITV gemacht sein. Zum Beispiel: Gehörlose Menschen sollen einen Text auch als Gebärden-Sprach-Video sehen können. Menschen mit Lernschwierigkeiten sollen die Texte auch in Leichter Sprache lesen können. Die deutschen Regeln sind besser als die Regeln in vielen anderen Ländern. Die BITV 2.0 gilt für Internet-Seiten von der Bundes-Regierung. Wir hoffen, dass die Bundes-Länder ihre Internet-Seiten auch nach diesen Regeln machen. 2
3 Aber die Regeln gelten nicht für private Internet-Seiten. Hier muss sich noch viel ändern. Das ist für das Einkaufen im Internet ganz besonders wichtig. Viele Menschen können die Texte im Internet nicht lesen und verstehen. Dann können sie nicht im Internet einkaufen. Zum Beispiel: blinde Menschen oder Menschen mit Lern-Schwierigkeiten. Beim Fernsehen ist es ähnlich. In der letzten Zeit machen zum Beispiel ARD und ZDF mehr Sendungen barriere-frei. Sie machen mehr Sendungen mit Unter-Titel. Oder mit Übersetzung in Gebärden-Sprache für gehörlose Menschen. ARD und ZDF und ein paar andere Sender bekommen unsere Rundfunk-Gebühren. Viele andere Sender haben sehr wenig Unter-Titel. Dann können gehörlose Menschen die Sendungen nicht verstehen. Diese Sender bekommen nichts von den Rundfunk-Gebühren. 3
4 Sie bekommen nur Geld von den Firmen aus den Werbesendungen. Deshalb sagen diese Sender: Unter-Titel kosten viel Geld. Es lohnt sich nicht für uns. Aber alle Menschen müssen am Leben in der Gesellschaft teilnehmen können. Auch am Fernsehen. Auch wenn die Sender das bezahlen müssen. Die Regierung kann aber auch noch mehr für Barriere-Freiheit machen. Zum Beispiel baut die Regierung immer wieder neue Gebäude. Oder sie baut alte Gebäude um. Dabei soll sie darauf achten, dass alles barriere-frei wird. Das sehen dann die privaten Firmen. Sie werden langsam auch barriere-frei bauen. In Deutschland gibt es schon gute Bau-Gesetze. Auch in den Bundes-Ländern gibt es gute Regeln. Neue Häuser müssen barriere-frei sein. Miets-Häuser und Häuser von den Behörden. 4
5 Seit diesem Jahr gibt es neue Regeln für barriere-freie Häuser. Damit sie für alle Menschen mit Behinderung geeignet sind. Für Menschen im Rollstuhl, für Menschen mit Hör-Behinderung oder Seh-Behinderung. Und für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten. Diese Regeln heißen DIN. Sie gelten aber noch nicht für die Bundes-Länder. Gute Regeln helfen aber nur, wenn wir sie einhalten. Auch heute sind viele Neu-Bauten noch nicht barriere-frei. Obwohl es im Gesetz steht. Bau-Firmen halten die Regeln nicht immer ein. Das ist schlimm für die Menschen. Es gibt sehr viele alte Häuser. Die sind meistens nicht barriere-frei. Deshalb müssen gerade neue Häuser barriere-frei sein. Sonst dauert es viel länger, bis alles barriere-frei ist. Wenn neue Häuser nicht barriere-frei sind, müssen wir sie später umbauen. Das kostet viel Geld. Es ist billiger, wenn man gleich barriere-frei baut. 5
6 Besonders schlimm ist es in kleinen Flugzeugen. Die fliegen zwischen den Städten in Europa. Diese Flugzeuge haben oft kein richtiges Behinderten-WC. Rollstuhl-Fahrer können dann nicht auf das WC gehen. Wir wissen nicht, wann das besser wird. Die Flug-Gesellschaften sind aus vielen verschiedenen Ländern. Deshalb müssen alle Länder die gleichen Regeln für barriere-freie Flugzeuge machen. Die Regeln müssen dann für alle Flug-Gesellschaften gelten. Das Bundes-Kompetenz-Zentrum Barriere-Freiheit ist neu. Die Kurz-Form dafür ist BKB. 15 Behinderten-Verbände sind Mitglied im BKB. Zum Beispiel Blinden-Verbände, Gehörlosen-Verbände und Verbände von Menschen mit Körper-Behinderung. In diesen Verbänden haben die Mitarbeiter viel Fach-Wissen zu Barriere-Freiheit. Die Blinden-Verbände wissen zum Beispiel: das ist für blinde Menschen wichtig. 6
7 Das BKB spricht mit allen Behinderten-Verbänden. So können die Verbände besser zusammen-arbeiten. Die Verbände verhandeln mit Firmen und Organisationen. Sie machen Verträge für Barriere-Freiheit. Das BKB hilft bei den Verhandlungen. Dann muss die Firma nur mit dem BKB sprechen. 7
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