Podcast 26: Das Referendariat (die Zweigliedrigkeit der Lehrerausbildung)
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- Ingrid Frank
- vor 8 Jahren
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1 Podcast 26: Das Referendariat (die Zweigliedrigkeit der Lehrerausbildung) Wer an der PH studiert, möchte in aller Regel Lehrer werden. Vor diesem Ziel steht der erfolgreiche Abschluss der Lehrerausbildung. Diese ist in Baden Württemberg in das Studium und den sich daran anschließenden Vorbereitungsdienst, das Referendariat gegliedert. Die Vorbereitungsdienste vermitteln als zweite Phase der Lehrerausbildung, die für die Berufsausbildung notwendigen pädagogischen und fachdidaktischen Kenntnisse und Fertigkeiten. Für die Teilnahme am Vorbereitungsdienst ist eine einschlägige fachwissenschaftliche oder fachpraktische Vorbildung erforderlich. Der Vorbereitungsdienst wird zum einem am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung bzw. an einem Pädagogischen Fachseminar absolviert, desweiteren natürlich an der Schule. Der Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Realschulen sowie Grund- und Hauptschulen dauert 18 Monate. Er beginnt jährlich am 1.Februar und endet im Folgejahr zu Beginn der Sommerferien. Bei GHS- Studierenden wird der Vorbereitungsdienst an einem der 14 Seminare, bei RS- Studierende an einem der 5 Seminare in Baden Württemberg absolviert. - Welche Voraussetzungen muss man für den Vorbereitungsdienst erfüllen? Grundvoraussetzung für das Referendariat ist natürlich das erste Staatsexamen. - Gibt es außer dem Staatsexamen noch andere Zulassungsvoraussetzungen? Man muss z.b. einen Erste Hilfe Kurs vorweisen können, der nicht älter als zwei Jahre sein darf. Für das Fach Sport wird außerdem die Rettungsfähigkeit im Schwimmunterricht vorausgesetzt. Je nach Studienschwerpunkt wird auch ein vierwöchiges Betriebs- oder Sozialpraktikum vorausgesetzt Liegt das Staatsexamen länger als vier Jahre zurück, kann die Zulassung vom Bestehen eines Kolloquiums abhängig gemacht werden
2 Informationen zur Zulassungsvoraussetzung und dem Ablauf des Referendariats gibt es z.b. auch bei den Lehrergewerkschaften. Trotz ausführlicher Information und Praktika ist es dennoch schwierig sich ein genaues Bild davon zu machen, was während des Referendariats wirklich auf einen zukommt. Prüfungs- und Seminarstress, ständige Beurteilung aber auch Erfolgserlebnisse und vieles mehr gehören zum Vorbereitungsdienst dazu. Um euch einen nähren Einblick davon bieten zu können, haben wir Referendarinnen gebeten ihren Vorbereitungsdienst anhand eines Audio Tagebuchs fest zu halten. Dieses Referendariatstagebuch werden wir hier auf Auriska regelmäßig für euch Senden. Zur Einstimmung hier die beiden ersten Folgen von Christina. Referendariatstagebuch Teil 1 1. Tagebucheintrag vom Liebes Tagebuch, Das 2. Staatsexamen das Ziel eines jeden Lehramtsstudenten! Meines auch? Aber natürlich! Nach meinem langjährigen Aufenthalt an der Pädagogischen Hochschule habe ich mit dem 1. Staatsexamen die Befähigung erhalten, den Vorbereitungsdienst anzutreten. Jetzt beginnt der Ernst des Lebens- denken viele. War das Leben als Student nicht doch irgendwie..so..gemütlicher? Nein, Schluss mit solchen Gedanken! Endlich kann ich mein Können als zukünftige Lehrerin unter Beweis stellen. Aber bis dahin hatte ich noch so einiges zu erledigen. Wo soll ich bloß anfangen zu erzählen..? Achso ja, genau: Bis zum 01. August musste ich meine Zulassung für das Referendariat im Regierungspräsidium abgeben. Als ich Mitte Dezember endlich den Bescheid erhielt, in welchen Seminarort und an welche Schule ich eingeteilt wurde, ging mein Kampf im Formular- und Antragsdschungel los. Geeignete und auch für jeden Referendar notwendige Versicherungen musste ich abschließen. Ende Januar waren alle Formalitäten erledigt - Hallelulia! ich hatte es geschafft (Klatschen). Am 01. Februar der Stichtag- war es dann soweit. Mein Referendariat begann mit einer sogenannten Einführungswoche. Am allerersten Tag, nach einer feierlichen Ansprache, wurden alle anwesenden Referendare vereidigt. Mit der Überreichung der Urkunde wurde ich somit als Beamtin auf Widerruf in den Vorbereitungsdienst einberufen. Anschließend trafen sich alle meine frischgebackenen Kolleginnen und Kollegen im Seminargebäude wieder. Oje, da ging der Suchmarathon schon los Wo muss ich denn bloß hin? - 2 -
3 Wer kann mir weiterhelfen? Und wo verflixt nochmal sind denn die Toiletten? Endlich traf ich meine Gruppe im Fach Pädagogik an. Hier wurden organisatorische Fragen geklärt und Absprachen gemacht. Ein langer Tag ging zu Ende. Und der nächste folgte sogleich. Nach einer interessanten Stadterkundung mit meiner Gruppe stand wieder auf dem Plan: Seminarräume suchen, neue Eindrücke verarbeiten, so viele unbekannte Gesichter und eine Vorstellungsrunde nach der anderen. Bis ich mir all die Namen merken kann, werden noch Wochen vergehen. Aber wozu gehe ich eigentlich in das Seminar und warum ist das so relevant für mein Bestehen als Referendarin? Laut Verordnung versteht sich das Seminar als Dienstleistung an den Lehreranwärtern, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Pädagogik und den Fachdidaktiken zu erweitern und zu vertiefen. Auch Schulrecht steht nun auf meinem Stundenplan sowie ergänzende Veranstaltungen und Medienkunde. Wie sich das im Einzelnen regelt, werde ich bald erfahren. Das wars dann fürs erste mit dem Seminarbesuch: Mitte März wird es damit weitergehen. Eine lange und ereignisreiche Woche ist nun vergangen. Mein Eindruck? Da kommt viel Arbeit auf mich zu, aber ich freue mich darauf! Nächste Woche werde ich meine zukünftigen Schüler und meine Mentorin kennenlernen. In diesem Sinne, machs gut Liebes Tagebuch. Wird Zeit ins Bett zu gehen. Referendariatstagebuch Teil 2 2. Tagebucheintrag vom Liebes Tagebuch, jetzt sind bereits zwei Wochen vergangen, an denen ich an meiner Schule bin. Letztes Mal schrieb ich dir über die Einführungswoche im Seminar, du erinnerst dich bestimmt! Im Anschluss an diese umfangreiche Woche ist jeder Referendar verpflichtet, eine bestimmte Anzahl an Unterrichtsstunden in der Schule zu verbringen. Aber was heißt hier verbringen? Bisher kann bei mir von Langeweile nicht die Rede sein. Gleich am ersten Tag wurde ich über den Ablauf des ersten Ausbildungsabschnittes an der Schule aufgeklärt. Zudem konnte ich meiner zukünftigen Mentorin endlich einmal die Hand schütteln. Sie wird für meine Zeit als Referendarin als Betreuerin zuständig sein. Anschließend stellte ich mich den Schülerinnen und Schülern ihrer Klasse vor. Es ist doch immer wieder erstaunlich nach all den vielen Praktika und Berufserfahrungen in unterschiedlichen Schulen immer wieder festzustellen, dass Schule und Schüler stets neue Erfahrungen und Herausforderungen mit sich bringen! Mit einem durchweg positiven Gefühl neigte - 3 -
4 sich der erste Tag dem Ende zu. Was mich anschließend so alles erwartete? Nun, die ersten Tage war ich zumeist damit beschäftigt, den Unterricht in vielen Klassen und Fächern zu hospitieren, da ich jetzt noch die Möglichkeit habe, auch dort reinzuschnuppern, was nicht zu meinem Fachbereich gehört. Später, also im zweiten Ausbildungsabschnitt, in der ich eigenverantwortlichen Unterricht übernehme, werde ich diese Chance nicht mehr haben. Also, nichts wie ran an den Speck! Nach Ablauf des Zeitraumes, in dem ich nur an der Schule anwesend bin, muss ein fester Stundenplan mit einer bestimmten Anzahl an Unterrichtsstunden feststehen. Er dient dem Seminar und den Lehrbeauftragten als Anhaltspunkt, wann wir was wo haben werden. Für anstehende Unterrichtsbesuche ist dies unerlässlich! Ach so, Vorsicht! Unterrichtsbesuche nicht mit Lehrproben verwechseln! Die Besuche finden in der Regel zweimal pro studiertem Fach statt. Die mir zugewiesenen Lehrbeauftragten begutachten meinen Unterricht und geben mir Rückmeldung. Wie das alles genau aussehen wird, darüber werde ich dann in absehbarer Zeit auch Bericht erstatten! Um bis dahin einen glänzenden Unterricht durchzuführen, habe ich bereits schon angefangen, einige Stunden zu planen und zu halten. Das werde ich selbstverständlich weiter ausbauen, denn mit jeder Erfahrung mehr als zukünftiger Lehrer erkenne ich, dass jegliche Theorie grau bleibt, wenn ich sie nicht praktisch umsetze! In diesem Sinne, machs gut liebes Tagebuch, ich melde mich! Quellen:
5 Abschließender Hinweis: Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen vom Podcast Team Auriska der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe erstellt. Alle verwendeten Quellen sind immer am Ende des Textes aufgeführt. Sollten wir trotz sorgfältiger Quellenangabe gegen geltendes Recht verstoßen haben, bitten wir um Benachrichtigung zwecks Überprüfung und ggf. Überarbeitung bzw. Entfernung. In allen weiteren Fällen und zwecks weiteren Informationen, lesen Sie bitte das Impressum auf unserer Auriska-Homepage. Unsere adresse ist: auriska(at)ph-karlsruhe.de - 5 -
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