VA 2010. Zwei Sichtweisen zur Produktion von Gemüse. Ober-Thema. Zwei Sichtweisen



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Transkript:

VA Zwei Sichtweisen zur Produktion von Gemüse Ober-Thema Zwei Sichtweisen Philipp Schmid und Jan Hürlimann Klasse: G3E Abgabe: 29. Oktober Allgemein bildende Person: Werner Merki

Inhaltsverzeichnis 1. Themenbegründung 1.1 Jan Hürlimann 1.2 Philipp Schmid 2. Zielformulierung 2.1 Grundsätzliches inhaltliches Ziel 2.2 Fragestellungen 3. Was versteht man unter BIO Produktion von Gemüse? 4. Wie produziert man BIO Gemüse? 5. Fotoreportage über das Murimoos 5.1 Die Sichtweise vom Bio-Bauer zur Herstellung von Karotten 6. Interview mit dem Bio-Bauern Alois Kohler und seiner Sichtweise 7. Was versteht man unter dem traditionellen Anbau von Gemüse? 7.1 Unterschiede vom BIO-Bauern (Alois Kohler) zum traditionellen Bauer (Beat Meyer) 7.2 Interview mit dem traditionellen Bauer (Meyer Beat) 8. Weshalb produziert ein traditioneller Bauer nicht nach den Richtlinien des biologischen Anbaus? 8.1 Zweites Interview mit Meyer Beat 9. Pro und contra der zwei Sichtweisen von den zwei Bauern 9.1 Positive Tabelle 9.2 Negative Tabelle 10. Schlusswort 10.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 10.2 Bewertung der Resultate 10.3 Kritisches Nachdenken über das eigene Vorgehen 10.3.1 Philipp Schmid 10.3.2 Jan Hürlimann 11. Quellenangaben 12. Anhang 24 Erklärung zur VA Tagebuch 3 3 3 4 4 4 5 7 8 8 12 14 14 16 17 17 19 19 19 20 20 21 22 22 22 23 2

1. Themenbegründung 1.1 Jan Hürlimann Ich wähle dieses Thema, weil ich wissen will, was der grosse Unterschied zwischen dem biologischen und dem traditionellen Anbau von Gemüse ist. Auch will ich herausfinden ob es sich wirklich lohnt BIO Produkte zu kaufen. Ist der biologische Anbau wirklich ökologischer als der Traditionelle? Ich möchte mit dieser VA Informationen Sammeln, um diese Fragen zu beantworten und mir einen Einblick in diese beiden Sichtweisen des Anbaus von Gemüse und zu verschaffen. Ich finde es interessant mit Philipp Schmid diese VA zu schreiben, da wir bereits die Probe VA zusammen gemacht haben und dabei eine sehr gute Note hatten. Auch finde ich es spannend den beiden Sichtweisen des Anbaus von Gemüse nachzugehen. 1.2 Philipp Schmid Ich habe dieses Thema gewählt, weil ich mich schon lange frage, was genau eine BioProduktion ist. Auch will ich wissen, was der Unterschied zwischen dem biologischen und dem traditionellen Anbau von Gemüse ist. Mit dem Oberthema Zwei Sichtweisen finde ich, haben Jan und Ich eine gute Chance dies herauszufinden. Ich möchte mit dieser VA neues erfahren, damit einen Blick in die Zukunft werfen und auch die Zwei Ansichten der zwei Landwirte genau realisieren. Auch finde ich es toll, die VA mit Jan Hürlimann zu schreiben, da wir auch die Probe VA zusammen geschrieben haben. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. 3

2. Zielformulierung 2.1 Grundsätzliches inhaltliches Ziel Wir wollen herausfinden, inwiefern BIO wirklich BIO ist. Daher suchen wir eine positive und eine negative Sichtweise von der BIO Produktion wie auch von der traditionellen Produktion von Gemüse. Falls wir für diese VA zu wenig Material bzw. Originäre Teile haben, werden wir zusätzlich über den Anbau von Obst schreiben. 2.2 Fragestellungen Was versteht man unter BIO Produktion von Gemüse? (Aspekt Recht/Ökologie/Wirtschaft) Wir recherchieren im Internet und werden auch einen BIO Bauern fragen. Was ist BIO? Wann hat man das Recht einen Biologischen Anbau zu betreiben? Ist es Wirtschaftlich sinnvoll nach den Richtlinien des Biologischen Anbaus zu Produzieren? Wie produziert man BIO Gemüse? (Aspekt Technik/Ökologie) Wir besichtigen das Murimoos und erstellen darüber, wenn möglich, eine Fotoreportage. Wir interviewen zugleich den Bauer und wollen insbesondere folgende Fragen geklärt haben: Verläuft die Produktion Mechanisch oder von Hand? Inwiefern dürfen chemische Mittel benützt werden? Ist die biologische Produktion ökologischer als die traditionelle Produktion? Was versteht man unter dem traditionellen Anbau von Gemüse? (Aspekt Ökologie/Technik) Wir recherchieren im Internet und werden auch einen traditionell produzierenden Bauer fragen. Wir werden auch noch ein Interview durchführen. Wie ökologisch ist der traditionelle Anbau? Wie produzieren Sie ihr Gemüse? Weshalb produziert ein traditioneller Bauer nicht nach den Richtlinien des Biologischen Anbaus? (Aspekt Recht/Wirtschaft) Wir befragen einen Traditionellen Bauer. Was ist ihre Einstellung zum biologischen Anbau? Darf man jegliche Spritzmittel verwenden? Wäre es wirtschaftlich gesehen sinnvoll vom traditionellen Anbau zum biologischen zu wechseln? Pro und contra der beiden Bauern. Wir werden zum Schluss die Argumente der beiden Bauern kurz zusammenfassen, indem wir in einer Tabelle die Argumente auflisten und vergleichen. 4

3. Was versteht man unter BIO Produktion von Gemüse? Was ist BIO? 1 Der Leitgedanke im Biolandbau ist das Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Natürliche Lebensprozesse sollen gefördert und Stoffkreisläufe weitgehend geschlossen werden. Durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Spritzmittel und Kunstdünger werden die natürlichen Abwehrkräfte von Pflanzen und Tieren gefordert und dadurch wiederum gefördert. Sogar "Unkraut" gehört zum Biobetrieb. Als Beikraut dient es als Lebensraum für Nützlinge und als Bodenbedeckung schützt es die wertvolle Humusschicht und verhindert so die Bodenerosion. Nützlinge kontrollieren Schädlinge und unterstützen so das ökologische Gleichgewicht. Weiter dienen so genannte ökologische Ausgleichsflächen wie Hecken und Blumenwiesen als Lebensraum für seltene Pflanzen und bieten geschützte Nistplätze für Vögel. Wann hat man das Recht einen Biologischen Anbau zu betreiben? 2 Grundsätzlich hat jeder das Recht einen Biologischen Anbau zu betreiben. Jedoch muss er sich an die Vorschriften des jeweiligen Labels halten. Wenn er dies nicht einhält, darf er sich nicht als BIO Bauer ausgeben. Er bekommt dafür keine Strafe, muss aber auf sein BIO Label verzichten. Knospe-Richtlinien gelten für den Anbau, die Verarbeitung und den Handel von Produkten. Nur Betriebe, die die Richtlinien vollständig befolgen, dürfen sich mit der Knospe schmücken. Strenge Kontrollen sind das Fundament der lückenlosen Knospe-Garantie. Produktion, Rohstoffe, Rezepturen, Verarbeitung, Transport und Lagerung müssen den Knospe-Richtlinien entsprechen. Knospe-Produkte werden gesondert gelagert und verarbeitet. Knospe-Betriebe werden regelmäßig von unabhängigen Kontroll- und Zertifizierungsstellen geprüft. DIE KNOSPE AUF EINEN BLICK 3 Gesamtbetriebliche Bioproduktion (geschlossener Kreislauf) und natürliche Vielfalt auf dem Biohof Besonders artgerechte Nutztierhaltung und -fütterung Verzicht auf den Einsatz von Gentechnik Verzicht auf chemisch-synthetische Spritzmittel und Kunstdünger Verzicht auf unnötige Zusatzstoffe wie Aroma- und Farbstoffe Schonende Verarbeitung der Lebensmittel Regelmässig unabhängige Kontrolle von Anbau und Verarbeitung 1 http://www.bio-suisse.ch/de/wasbedeuteteigentlichbio.php 2 http://www.bio-suisse.ch/de/wasisteinbio-label.php 3 http://www.bio-suisse.ch/de/dieknospe.php 5

Die Knospe deklariert die Herkunft der Produkte 4 BIO SUISSE KNOSPE Mindestens 90 % der Rohstoffe müssen aus der Schweiz stammen. BIO KNOSPE Über 10 % der Rohstoffe sind importiert, diese unterliegen gleichwertigen Richtlinien und Kontrollen. UMSTELLUNGS-KNOSPE Gilt für Umstellungsbetriebe (zwei Jahre Umstellungszeit) http://www.bio-suisse.ch/de/daslabel.php Ist es Wirtschaftlich sinnvoll nach den Richtlinien des Biologischen Anbaus zu produzieren? In der heutigen Wirtschaft mit den vielen Umweltproblemen, bezogen auf die Bodenverdichtung und der Zerstörung des wertvollen nährstoffreichen Bodens wie auch das Abtöten von Fauna und Flora mit chemischen Mitteln, ist es sicher vorteilhaft einen biologischen Anbau zu betreiben. Da immer mehr gegen die Umweltprobleme vorgenommen wird, kann es sogar sein, dass der traditionelle Anbau verboten werden kann, zudem der biologische Anbau gefördert wird. Dies kann aber bezüglich der Produktion den Ertrag von Gemüse vermindern, das heisst, es muss mehr Land benutzt werden, um auf den gleichen Ertrag zu kommen. Aus den zwei Sichtweisen der Bauern ist dafür die Qualität vom Gemüse des Bio-Bauern einiges besser als dessen Gemüse von den traditionellen Bauern. 4 http://www.bio-suisse.ch/de/daslabel.php 6

4. Wie produziert man BIO Gemüse? Das Murimoos und deren Geschichte Das Murimoos bietet 90 Wohn- und Arbeitsplätze für psychisch, körperlich und sozial benachteiligte Männer aller Altersgruppen. Dadurch diese Personen im Murimoos arbeiten, profitiert der Bio-Bauer sehr an der Herstellung von Bio-Produkten. Seit 1996 musste das Murimoos die Produktion von Obst und Gemüse auf Bio-Gemüse umstellen, da sie eine schlechte Zukunft vor sich sahen. Sie sahen ein, dass sie immer mehr chemische Mittel zur Hand nahmen und mit den grossen Traktoren das Land zu fest verdichteten. Dies führte schlussendlich zu einem sehr geringen und schlechten Ertrag. Mit der Umstellung wurden drei Ziele verfolgt: - Umweltschonende Produktion (z.b.: kleinere Traktoren wegen der Bodenverdichtung, wie auch keine chemischen Spritzmittel mehr) - Ökologische Aufwertung des Betriebes (z.b.: Ausgleichsflächen zwischen den Feldern, wie auch die Renaturierung der Bachläufe) - Marktgerechtes Verhalten (z.b.: dem Bio-Markt angepasst, das heisst, nicht zu teuer wie auch nicht zu billig) 7

5. Fotoreportage über das Murimoos 5.1 Die Sichtweise vom Bio-Bauer zur Herstellung von Karotten Der Strähl Dies ist der so genannte Strähl, dieser wird eingesetzt, um das Beikraut zu entfernen. Da dieser sehr Breit und ausklappbar ist, muss der Bauer weniger oft durch das Feld fahren und verdichtet so den Boden weniger. Hier sieht man sehr gut die einzelnen Hacken des Strähls, die das Beikraut herausziehen. Jedoch sobald das Gemüse herangewachsen ist, kann man den Strähl nicht mehr einsetzen. Dann muss man entweder von Hand oder eventuell mit dem Sternhackgerät das Unkraut entfernen. Das Sternhackgerät Das Sternhackgerät ist auch dazu da, um das Beikraut zu entfernen, jedoch etwas eine andere Art. Mit diesem Gerät kann man das Beikraut bei gewissen Gemüsearten (z.b. bei den Karotten) auch entfernen, wenn das Gemüse herangewachsen ist. Denn mit diesem Sternhackgerät kann man das Beikraut zwischen den einzelnen Reihen sehr gut mit diesen Sternhacken entfernen. Jedoch nicht in der Gemüsereihe, dort wird es von Hand entfernt. 8

Der Traktor In der Sichtweise des BIO Bauers der Gemüseproduktion muss der Traktor möglichst leicht und nicht zu gross sein. Er sollte auch nicht eine zu hohe Leistung (PS) haben, so wie dieser Traktor des Murimoos. Wie hier zu sehen, sollte er auch eine Breite Bereifung haben. Dies alles ermöglicht eine sehr geringe Bodenverdichtung, was in der BIO Produktion von Gemüse sehr wichtig ist. Das Umstechgerät Bei diesem Prozess wird der Boden bis zu 15cm umgestochen. Dies dient zur Auflockerung der obersten Humusschicht, sodass der Untergrund nicht verdichtet wird. Ist der Untergrund einmal verdichtet, hat man kaum eine Chance dies wieder zu beheben. Meist verwendet man Ihn nach der Ernte. Der Pflug Dies ist auch eine Variante zur Auflockerung des Bodens. Mit dem Pflug wird die Humusschicht aber bis zu 30 cm aufgelockert. Man verwendet den Pflug bei stark verdichteten Böden. Ist dies nicht der Fall, verwendet man das Umstechgerät. 9

Die Karottenerntemaschine Mit der Karottenerntemaschine werden die Karotten geerntet. Die Karotten werden am Kraut gefasst und herausgezogen, danach wird Das bepflanzte Feld Mehr als acht Hecktaren werden für den Gemüseanbau gebraucht. Die angestellten Personen müssen von Hand das Beikraut zwischen den Karotten heraus nehmen. Dies ist eine sehr aufwändige Arbeit, jedoch eine ideale Arbeitsbeschaffung für die psychischen, körperlich und sozial benachteiligten Männer. das Kraut durch eine Rolle weggerissen, sodass die Karotte auf das Förderband fällt und in die Boxen geführt werden. Die Ernte Bei der Ernte werden mit der Karottenerntemaschine die Karotten reihenweise herausgenommen und danach in die Boxen abgefüllt. Die Erntezeit bei den Karotten ist im September-Oktober. Die Boxen werden zur Waschanlage gebracht. Zwischen den jeweiligen Reihen wird das Beikraut aber mit dem Traktor, dessen Bereifung extra breit ist, mit dem Sternhackgerät gejätet. Die breite Bereifung dient zur geringeren Verdichtung des Bodens. 10

Die Waschanlage Zwei Sichtweisen zur Produktion von Gemüse VA Hier werden die frisch geernteten Karotten in den Boxen mit dem Stapler hergebracht. Die Karotten werden so auf das Förderband Bürstentrommel führt. Darin werden die Karotten mit frischem Wasser und deren mehreren Bürstenrollen gewaschen. Die gewaschenen Karotten werden nun aussortiert, das heisst, die faulen kaputten Karotten werden von den psychisch, gekippt. Nun führt dies zu einem Wasserbad, indem sie grob gewaschen werden und deren Dreck sich auflösen kann. Danach läuft dies weiter auf ein anderes Förderband, dessen in eine Die fertig gewaschenen Karotten Für den BIO Bauer ist es sehr wichtig, dass diese Schwänzchen am Ende der Karotte auf keinen Fall abfallen. Denn er meint, wen diese abfallen, kann die Karotte nach innen faulen und verliert die Vitamine. So werden die Karotten auf den Markt gebracht. Das Murimoos verkauft diese direkt im eigenen Bioladen und zugleich an den Coop. körperlich und sozial benachteiligte Männer herausgenommen. Danach wird mit der Aussortiermaschine die verschiedenen Grössen der Karotten aussortiert. Nun werden die Karotten in kleinere Kisten verpackt. 11

6. Interview mit dem Bio-Bauern Alois Kohler und seiner Sichtweise Wie sind Sie darauf gekommen, Bio-Produkte herzustellen? Dies war lange ein Thema, ob wir vom traditionellen zum biologischen Anbau umsteigen sollten. Seit 1996 haben wir dann jedoch umgestellt. Ich selber habe gemerkt, dass wir dies sogar mussten. Lange haben wir diskutiert, jedoch gab ich nicht auf. Den Blick in die Zukunft hat mir einen riesen Schrecken gegeben, als ich merkte, dass man von Zeit zu Zeit das Land mit den grossen Traktoren immer mehr verdichtete, und auch das Einbringen von Dünger immer hoher wurde. Ich sah, dass dies so nicht weitergehen kann. Mit viel Mühe und Argumenten konnte ich dann das Murimoos überreden, um auf den biologischen Anbau umzusteigen. Heute muss ich sagen, könnte ich mir nichts anderes vorstellen. Solch ein schöner Humus wie unseren gibt es selten. Ist es ein grosser Aufwand, auf den biologischen Anbau umzusteigen? Es kommt immer drauf an, wie man als traditionellen Bauer gearbeitet hat. Ein Kleinbauer hat es einfacher, Bio-Bauer zu werden. Bei einem Grossbauer ist es wahrscheinlich mühsam, da viel Handarbeit ansteht. Auch die Dimensionen von den Maschinen müssen geändert werden. Es braucht kleinere Traktoren und mehr Arbeitskräfte. Dies ist vor allem ein grosser Vorteil für uns, da das Murimoos ein Heim für psychisch, körperlich und sozial benachteiligte Männer ist und dafür sorgt, dass diese Leute somit Arbeit haben Ist es aus Ihrer Sichtweise wirtschaftlich sinnvoll, nach den Richtlinien des biologischen Anbaus zu produzieren? Aus meiner Sicht müssen früher oder später alle Bauern auf BIO umsteigen, denn nach meinen Erfahrungen habe ich gesehen, dass viele Bauern immer mehr Ernteausfälle haben. So siehe ich es auch bei meinem Nachbarbauern, der früher überhaupt nicht von BIO-Bauern überzeugt war. Er hat mich angefragt, ob er mein Karottenfeld ernten darf, da er merkte, dass seine Karotten ausfallen. (muss schmunzeln) 12

Inwiefern verwenden Sie Spritzmittel? Dürfen Sie Spritzmittel verwenden? Wir verwenden überhaupt keine Spritzmittel. Alles was wir spritzen würden, ist für unsere Böden schädlich. Dies ist auch der grosse Unterschied zum konventionellen Bauer. Früher haben wir fast nichts gekannt ausser das spritzen. Wir haben tausende an Liter gespritzt. Ich kann mir das heute gar nicht mehr vorstellen. Ist die biologische Produktion ökologischer als die konventionelle Produktion? Ja auf jeden Fall. Es werden keine Spritzmittel verwendet. Man benötigt eher kleinere Traktoren, wie auch kleinere Maschinen und Geräte. Wir schauen auch, dass wir auf den Traktoren grosse Bereifung haben, damit wir die Böden nicht zu fest verdichten. Wir bringen organischen Dünger (Kompost) aus und jäten an vielen Orten von Hand. Zwischen den jeweiligen Feldern haben wir Kulturstreifen gesät und haben auch mehrere Wassergräben gemacht, damit alles neutral bleibt und sich die Lebewesen aufhalten können. Verläuft die Produktion von Gemüse mechanisch oder von Hand? Bei uns gibt es sehr viel Handarbeit. Da wir viele Arbeitskräfte zur Verfügung haben ist es bei uns so, dass wir wenig mit den Maschinen machen müssen. Jedoch alles von Hand zu machen wäre auch für uns unmöglich, deshalb haben wir auch Traktoren bei denen wir auf die breite Bereifung achten und leichte Geräte, die wir über die Felder ziehen. Auch unsere Waschanlage verläuft grösstenteils mechanisch bis auf die Auslese der faulen Karotten. Wie düngen Sie Ihre Felder? Wir geben nur organischen Dünger, das heisst, unseren Mist und Gülle von den Tieren, die wir halten, aber auch den Kompost, den wir selber zubereiten. Den Kompost machen wir aus dem Grüngut von Leuten, die es bei uns abliefern. Ausgebracht werden der Kompost und der Mist mit dem Mistwagen und die Gülle mit dem Güllenfass. 13

7. Was versteht man unter dem traditionellen Anbau von Gemüse? 7.1 Unterschiede vom BIO-Bauern (Alois Kohler) zum traditionellen Bauer (Beat Meyer) Pflanzenschutz Grundsätzlich anders im traditionellen Anbau ist, dass man chemische synthetische Spritzmittel verwenden darf. Aber auch sie dürfen nicht alles einfach spritzen. Sie haben auch Vorschriften, welche und wie viel Spritzmittel verwendet werden dürfen. Der traditionelle Bauer spritzt jedoch seine Felder nur, wenn es nötig ist. Es gibt eine sogenannte Schadensschwelle, dass wenn diese überschritten wird, dass es sich dann auch wirtschaftlich lohnt, gegen den Schaden anzukämpfen. Ein Beispiel zur Schadensschwelle: Auf den Feldern werden mehrere Lockfallen aufgestellt. Kleben nach einer bestimmten Zeit mehr als die vorgegebenen Zahlen an Karottenmotten daran, so ist die Schadensschwelle überschritten. Dies heisst, der Bauer darf gegen den Schädling ankämpfen. Falls er früher ankämpfen möchte, ist es gut möglich, dass es sich für ihn nicht lohnt. Pflanzenernährung Aus der Sichtweise vom traditionellen Bauer ist es so, dass sie mit chemisch hergestelltem Dünger, zusätzlich mit Mist, Gülle und Kompost düngen. Den Korndünger bringen sie mit dem Streugerät aus. Die Gülle mit dem Güllenfass oder mit dem Schlauch direkt ab Güllenloch. Den Mist wird mit dem Mistwagen ausgebracht. Sie können aber auch Flüssigdünger ausbringen. Dies wird über die Bewässerungsanlage ausgebracht. Nach einer langen Trockenperiode werden solche Bewässerungsschläuche installiert. Am Ende dieser Schläuche hat es Sprenger, die das Wasser grossflächig verteilen. Maschinen Uns wurde vom BIO-Bauern gesagt, dass sehr auf breite Bereifung schaut. Auch dass er kleine Geräte verwendet. Er meint, ein traditioneller Bauer schaut nicht so sehr auf die breite Bereifung, dies aber ist nicht so meint der traditionelle Bauer, denn er selber schaut auch auf eine breite Bereifung, die dazu dient, den Boden weniger zu verdichten. Er möchte ja auch einen schönen Boden haben. Er selber besitzt auch keine riesen Traktoren, jedoch seine Karottenerntemaschine ist gegenüber vom BIO-Bauern riesig. Seine Maschine ist dafür doppelreihig, das heisst, er fährt halb so viel wie der BIO-Bauer. Er käme mit einer kleinen Maschine nirgends hin, da er viel Gemüse produziert. 14

Hier sieht man das Förderband, das die Karotten herauf transportiert. Es ist um einiges länger als dessen vom BIO-Bauern. Auch besitzt der traditionelle Bauer mehr verschiedene Maschinen als der BIO-Bauer. Zudem benötigt er auch die Spritzmaschine und das Düngergerät. Kunstwiesen Der traditionelle Bauer besitzt nur wenige Kunstwiesen im Gegensatz zum BIO-Bauer. Aus der Sichtweise des BIO-Bauers nützt ihm diese Kunstwiese über Jahre hingesehen zur Beikrauthemmung, das heisst, ihm wächst so weniger Unkraut. Beim traditionellen Bauern ist es so, dass er zu viel Land sozusagen verlieren würde. Somit würde seine wirtschaftliche Rechnung nicht mehr funktionieren, da er nicht mehr so viel produzieren könnte. 15

7.2 Interview mit dem traditionellen Bauer (Meyer Beat) Unser Ziel ist es bei diesem Interview herauszufinden, wie seine Sichtweise zum traditionellen Anbau ist, und wie er sein Gemüse behandelt. Grundsätzlich haben wir dieses Ziel auch erreicht. Produzieren Sie Ihr Gemüse mechanisch oder von Hand? Grösstenteils produzieren wir mechanisch unser Gemüse. Wir hätten viel zu wenige Arbeitskräfte, wenn wir dies von Hand machen müssten. Die Preise der Produkte würden teurer werden und die Leute würden es nicht mehr kaufen. Es können sich nicht alle Leute die teuren BIO-Produkte leisten. Die Leute gehen alle Tage einkaufen, jedoch nicht, weil Sie eine neue Konservendose brauchen, sondern weil Sie frisches Gemüse haben wollen. Deshalb muss man den Leuten das Gemüse auch zu einem guten Preis verkaufen können. Ein BIO-Bauer jedoch hat keine Chance seine Produkte billig zu verkaufen, denn was dort für eine Karotte gearbeitet werden muss, damit es BIO sein kann, wird zu teuer. Wie ökologisch ist der traditionelle Anbau? Wir versuchen unsere Produkte so ökologisch wie möglich herzustellen. Natürlich spritzen wir unser Gemüse mit chemisch synthetischem Mittel ab, dies aber nur, wenn es nötig ist und die Schadensschwelle überschritten hat. Auch wir wollen unserem Boden so wenig wie möglich Schaden anrichten, denn wir brauchen auch Ertrag, sonst würde es ja nicht funktionieren. Im BIO-Anbau der Unkrautbekämpfung oder auch Beikraut (schmunzelt) flammt der BIO-Bauer das Unkraut ab. Bei diesem Prozess wird jedoch CO 2 ausgestossen. Da muss man sich die Frage stellen, ob es ökologischer ist 10 kg Herbizid auf die Hektare zu spritzen, oder eine Menge CO 2 auszustossen. Dürfen jegliche Spritzmittel verwendet werden? Wir haben eine Liste. Also jedes Spritzmittel muss in der Schweiz zugelassen werden. Das heisst, wenn es im EU-Raum zugelassen worden ist, ist es in der Schweiz nicht automatisch zugelassen worden. Erst wenn das Mittel bewilligt worden ist, dürfen wir dies auch einsetzen. Wir müssen unsere Produkte prüfen lassen und garantieren, dass es sauber ist, also keine Spritzmittelreste besitzt. Dies kann zurückverfolgt werden. Es muss nicht jede Karotte geprüft werden. Es wird eine Probe gemacht und geprüft. Es ist gut möglich, dass an einer Karotte ein Hund hin gepinkelt hat. Wir haben generell bei den Produkten eine Wartefrist (Karenzzeit), die eingehalten werden muss. Das ist nicht so dass man am 20. Tag noch etwas findet und am 21. nichts mehr. 16

8. Weshalb produziert ein traditioneller Bauer nicht nach den Richtlinien des biologischen Anbaus? 8.1 Zweites Interview mit Meyer Beat Mit diesem Interview wollen herausfinden, wie seine Sichtweise zum biologischen Anbau ist und wollen wissen, wieso er nicht biologischen anbaut. Was ist Ihre Einstellung zum biologischen Anbau? Ich selber habe nichts gegen die Biologen. Es ist gut und recht, dass sie biologisch produzieren. Die Leute, die darauf stehen, sollen dies ja auch kaufen. Eigentlich geht es bei Beiden um das Selbe. Es sind Unterschiede da, aber es ist nicht so, dass das eine schlechter ist, wie das andere. Es ist eine Ergänzung! Wir wollen ja unsere Böden auch nicht anreichern mit Pflanzenschutzmittel. Zwischenfrage: Es ist nicht so, dass Sie gezwungen sind, Ihre Spritzmittel auszubringen, wenn es nicht nötig ist, oder? Spritzen ist eigentlich wie eine Versicherung, du kannst gewisse Sachen nicht zahlen wie eine Versicherung. Du kannst die Felder gar nicht immer gegen alles vorbeugend behandeln. Zum Beispiel Mehlkrankheiten, Falscher Mehltau, Sammetflecken und Purpurflecken. All diese Krankheiten kann man gar nicht immer unter einem Hut haben. Wichtig ist, dass man die Kulturen beobachtet, dass wenn man etwas entdeckt, dass man dann auch das richtige Spritzmittel auswählt und etwas dagegen unternimmt. Da die Biologen dann halt den Krankheiten zusehen müssen. Das ist so. Er kann dann ja mit Kupfer etwas unternehmen, aber dann ist dies auch schon getan. Wir selber haben ja auch pro Wirkstoffe zwei bis drei Behandlungen pro Jahr, wo wir das gleiche Mittel einsetzen dürfen. Wenn wir jetzt zweimal den gleichen Wirkstoff eingesetzt haben und wir dürfen es nicht mehr einsetzen, dann können wir noch den Wirkstoff wechseln. Wir können ein anderes Mittel nehmen. Der Biologe hat Kupfer und er hat eine Maximum-Grenze Anzahl Kilos pro Hektare im Jahr, die er einsetzen darf. Und wenn er dies aufgebracht hat, dann ist Ende der Laterne. Ich finde, wenn der biologische Anbau so gross wäre wie unser Anbau, hätte der Biologe das gleiche Problem wie wir. 17

Wäre es aus Ihrer Sichtweise wirtschaftlich sinnvoll, vom traditionellen Anbau zum biologischen Anbau zu wechseln? Nein Nein Eine Zeit lang war im Biogemüsebau eine grosse Nachfrage da. Vor allem, als die Grossverteiler eingestiegen sind in den BIO-Handel. Früher war ja dies eine Nische gewesen, wo am Wochenmarkt und ab Hof mit BIO gehandelt wurde. Mehr eigentlich nicht. Später, als die grossen Zwei (Migros und Coop) eingestiegen sind, wurde es auch für die breite Masse zugänglich. Die Angepickten kamen immer zu BIO meine ich. Es hat eine Menge dazwischen gehabt, die erst angefangen haben, dies zu kaufen, als es zu den grossen Verteilern gekommen ist. Dann wurde die Qualität auch besser sage ich. Also im ersten Moment nicht. Der BIO-Gemüseanbau ist dann stark gestiegen und irgendwann war das Angebot so gross, dass sie dort auch auswählen konnten, was sie aber bei uns früher schon konnten. Sie haben die Qualitätsanforderung nicht so streng wie wir, aber man muss nicht das Gefühl haben, man könne einen Kopfsalat verkaufen, der Läuse hat, nur weil er BIO ist Auch dieser Kopfsalat landet so in den Kompost. Oder auch eine Karotte mit einem Schneckenloch, gibt es nicht! Ist nicht verkäuflich! Bei der äusserlichen Qualität gibt es auch beim BIO-Bauern null Toleranz. Es gab konventionelle Bauern, die im grösseren Stil in den BIO Anbau umgestiegen sind, da heute auch grössere Mengen produziert werden, ist dieser Markt heute auch gesättigt. Es ist nicht keine Nachfrage mehr da im BIO Anbau. Wir haben den Absatz im Konventionellen und daher ist es uns hier wohl. Zudem wäre die Umstellung in den BIO Anbau eine zu grosse Abänderung unseres Betriebes. Man kann nicht einfach am BIO-Label anrufen und sagen, ich stelle jetzt biologisches Gemüse her. Jedoch ist es auch möglich im BIO Anbau zu wirtschaften, dass die Zahlen stimmen, und dies ist bei uns auch das Gleiche. Haben Sie das Recht in Kürze auf den BIO Anbau umzusteigen? So auf die Schnelle ist dies nicht getan. Erstens hast du zwei Jahre Umstellungsphase, wo man die Produkte nicht als BIO verkaufen kann. Dies muss man als konventionell produziert verkaufen, meine ich. Auch müssten wir im Gemüsebau den Absatz wieder aufbauen. Dies ist nicht von einem Tag auf den anderen gemacht! Wir müssten zuerst massiv mit der Produktion zurückgehen und danach dies wieder suxesive aufbauen. Auch die Händler wissen, es ist noch kein Gelehrter vom Himmel gefallen. Wenn einer auf BIO umstellt, bezahlt er bestimmt auch Lehrgeld, weil dies bei uns auch so ist Denn die Situationen sind jedes Jahr anders, wie auch die Böden verändern sich von Jahr zu Jahr. Darum haben sie auch nicht das Interesse Jemanden sofort gross einsteigen zu lassen. Da fängt man klein an Wenn man gut ist, kann man wachsen und sonst ist man schnell wieder weg vom Fenster. 18

9. Pro und contra der zwei Sichtweisen von den zwei Bauern Unser Ziel ist es, mit dieser Liste die beiden Sichtweisen von den Bauern zu zeigen und deren Argumente zu vergleichen. 9.1 Positive Tabelle Argumente positiv BIO-Bauer (Alois Kohler) Traditionelle-Bauer (Beat Meyer) Breite Bereifung bei JA JA Maschinen Kompost JA JA Gründünger JA JA Kunstwiesen JA Wenig Kulturflächen JA Wenig bis keine leichtere Maschinen JA Weniger grosse Menge produzieren NEIN JA 9.2 Negative Tabelle Argumente negativ BIO-Bauer (Alois Kohler) Traditionelle-Bauer (Beat Meyer) Spritzmittel NEIN (laut traditionellem JA Bauer darf Kupfer gespritzt werden) Chemischer Dünger NEIN JA Beikraut JA Nein Arbeitsläute Sehr viel Weniger starke NEIN Eher mehr Bodenverdichtung Abflammen JA NEIN (aber abspritzen) 19

10. Schlusswort 10.1 Zusammenfassung der Ergebnisse Was versteht man unter BIO Produktion von Gemüse? Der Leitgedanke im Biolandbau ist das Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Natürliche Lebensprozesse sollen gefördert und Stoffkreisläufe weitgehend geschlossen werden. Durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Spritzmittel und Kunstdünger werden die natürlichen Abwehrkräfte von Pflanzen und Tieren gefordert und dadurch wiederum gefördert. Die Knospe auf einen Blick Gesamtbetriebliche Bioproduktion (geschlossener Kreislauf) und natürliche Vielfalt auf dem BIO- Hof Besonders artgerechte Nutztierhaltung und -fütterung Verzicht auf den Einsatz von Gentechnik Verzicht auf chemisch-synthetische Spritzmittel und Kunstdünger Verzicht auf unnötige Zusatzstoffe wie Aroma- und Farbstoffe Schonende Verarbeitung der Lebensmittel Regelmässig unabhängige Kontrolle von Anbau und Verarbeitung Wie produziert man BIO-Gemüse? Beim BIO-Bauen wird ohne Spritzmittel gearbeitet. Als Düngung setzt er viel organischer Dünger ein. Er schaut auf schmale Bereifung und auch auf leichte Maschinen. Die Karotten erntet er mit der Karottenerntemaschine. Er hat andere Maschinen wie der traditionelle Bauer. Zum Beispiel das Strählgerät und das Sternhackgerät. Diese Maschinen nützt er zum jäten. Bei ihm ist viel Handarbeit angesagt. Die Karotten wäscht er nach dem ernten sofort. Dies geschieht mit der Putzmaschine. Danach werden die gewaschenen Karotten in den Coop geliefert, jedoch ein Teil auch im eigenen BIO-Laden verkauft. Was versteht man unter dem traditionellen Anbau von Gemüse? Ein traditioneller Bauer darf gewisse Spritzmittel verwenden. Auch er schaut, dem Boden so wenig wie möglich Schaden anzurichten. Klar hat er grössere Geräte, jedoch ist die Menge seiner Produktion um einiges grösser, als die Menge der Produkte des BIO-Bauern. Er spritzt seine Felder nur, wenn die Schadensschwelle überschritten ist. Er setzt auch künstlich hergestellter Dünger ein. Zudem trägt er aber auch Kompost aus, dies aber eher weniger. Die meisten Arbeiten erledigt er maschinell. 20

Weshalb produziert ein traditioneller Bauer nicht nach den Richtlinien des biologischen Anbaus? Es gibt traditionelle Bauern, die umgestiegen sind. Jedoch ist es eine schwierige Situation, da man nicht vorauswissen kann, was auf einen zukommt. Aus der Sichtweise vom traditionellen Bauer ist es so, dass man eher eine Chance hat, wenn man klein anfängt. Zugleich muss man in den zwei Jahren Umstellungsphase seine Produkte noch als traditionell produziert verkaufen. Er selber würde nie auf den Gedanken kommen, auf BIO umzusteigen, da es ihm wohl ist, wie es bei ihm läuft. Pro und contra von den Beiden Bauern BIO-Bauer traditioneller-bauer + Er benützt organischer Dünger - benützt eher künstliche Dünger + hat breite Bereifung + schaut auch auf breite Bereifung + verwendet keine Spritzmittel - verwendet Spritzmittel 10.2 Bewertung der Resultate Für uns war die Bedeutung der Resultate am Anfang nicht so schwerwiegend, denn wir wussten am Anfang nicht so recht, ob wir das richtige Thema gewählt haben oder nicht. Wir wollten ein spannendes Thema, das uns fasziniert, jedoch taten wir uns schwer damit. Doch wagten wir uns, dieses unsichere Thema bei zu halten. Als wir dann beim BIO-Bauern waren, stieg jedoch die Bedeutung der Resultate sehr an, denn wir erfuhren, wie spannend die Produktion von Gemüse eigentlich ist. Auch sahen wir ein, wie aufwändig es für den Bauern ist. Ab diesem Moment an haben wir uns entschieden, nur über die Karotten zu schreiben, da im Moment dies in der Verarbeitung ist. (Saison) Wir haben gemerkt, dass wir das Interview vom BIO-Bauern hätten aufnehmen sollen. Aus diesem Fehler lernten wir. Bei der Befragung des traditionellen Bauern haben wir dies dann auch gemacht. Aus unserer Arbeit stellen sich jetzt die Fragen: Was macht wirtschaftlich mehr Sinn? Der BIO- Anbau oder der traditionelle Anbau? Wer fährt in der Wirtschaft besser? Welches ist schlussendlich ökologischer? Wir sind mit unserer Arbeit eigentlich sehr zufrieden, jedoch könnte sie vielleicht etwas ausführlicher sein! Aber im Gross und Ganzen denken wir, dass die Arbeit gut herauskommen wird. 21

10.3 Kritisches Nachdenken über das eigene Vorgehen 10.3.1 Philipp Schmid Am Anfang waren wir ziemlich unsicher, welches Thema wir nehmen sollen, doch dann entschlossen wir uns, über das Thema Zwei Sichtweisen zur Produktion von Gemüse zu schreiben. Lange suchte ich den Kontakt mit dem BIO-Bauer (Alois Kohler) vom Murimoos. Als ich Ihn dann erreichte, hatten wir dann auch kurzfristig den Termin an einem Freitag abmachen können. Auch schwierig war es, mit dem traditionellen Bauer einen Termin zu finden, da Jan und ich in den Schulherbstferien abwechselnd in den Ferien waren, aber auch weil der Bauer unter einem Zeitdruck stand. Nichts zu trotz, wir haben es dann auch geschafft. Mit der Zeit kamen wir ein wenig knapp, jedoch mit viel Mühe waren wir doch noch im Rennen. Ich selber unterschätzte das Thema sehr, denn ich hätte nicht gedacht, dass es so gross ist. Wir haben uns ja auch überlegt, ob wir das Obst auch dazu nehmen wollen, jedoch dies würde unsere Vertiefungsarbeit zu gross machen. Ein bisschen Gemüse produzieren Ist schnell gesagt, aber was alles dahinter steckt ist riesig. Ansonsten finde ich, haben wir unsere Ziele erreicht, und auch die Aufgaben gelöst. 10.3.2 Jan Hürlimann Am besten kamen wir voran, wenn wir zusammen kamen und beide überlegten, was wir schreiben sollen, da Philipp das Zehnfingersystem beherrscht, schrieb er meistens, und so kamen wir auch schneller voran. Schwierigkeiten gab es vor allem dann, wenn wir Termine suchten, um zusammen zu kommen. Denn meistens hatte einer von Beiden einen Termin. Am schwierigsten war es in den Schulferien, denn in der ersten Woche hatte ich Ferien und in der Zweiten hatte Philipp Ferien. Wo es auch Schwierigkeiten gab, war bei der Besichtigung des Traditionellen Bauers, denn wir konnten erst nach den Schulferien die Besichtigung durchführen, so mussten wir den grössten Teil noch in den letzten 2 Wochen schreiben. Das war ziemlich mühsam und stressig. In Zukunft würde ich mir die Zeit besser einteilen, so dass man am Ende nicht so ein Stress hat und alles auf den letzten Drücker machen muss. Jedoch war es etwas unglücklich mit den Ferien. Trotzdem waren wir zu spät mit der zweiten Besichtigung! 22

11. Quellenangaben Internetseiten http://www.bio-suisse.ch/de/wasbedeuteteigentlichbio.php http://www.bio-suisse.ch/de/wasisteinbio-label.php http://www.bio-suisse.ch/de/dieknospe.php http://www.bio-suisse.ch/de/daslabel.php Bilder Titelbild -> http://media.schweizerbauer.ch/images/29186_r_ebli.jpg http://www.bio-suisse.ch/de/daslabel.php Alle Bilder in der Fotoreportage und beim Traditionellen Anbau von Gemüse stammen von uns. Auskunftspersonen Kohler Alois, Feldbau Murimoos, Besichtigung vom 13 September und Interview vom 29 September Meyer Beat, Bauer in Dottikon, Besichtigung vom 21 Oktober 23

Qualifikationsverfahren Allgemeinbildung Erklärung zur VA Name/Vorname... Klasse... Titel der Arbeit... Lehrperson... Ich erkläre mit meiner Unterschrift, dass ich die vorliegende Arbeit ohne unerlaubte Hilfe von Drittpersonen (im Sinne der Weisungen zur VA) selbständig erfasst und alle verwendeten Quellen / Hilfe Dritter lückenlos offen gelegt habe. Ort und Datum Unterschrift 24

Qualifikationsverfahren Allgemeinbildung Erklärung zur VA Name/Vorname... Klasse... Titel der Arbeit... Lehrperson... Ich erkläre mit meiner Unterschrift, dass ich die vorliegende Arbeit ohne unerlaubte Hilfe von Drittpersonen (im Sinne der Weisungen zur VA) selbständig erfasst und alle verwendeten Quellen / Hilfe Dritter lückenlos offen gelegt habe. Ort und Datum Unterschrift 25