Famulatur im Emergency Department / in der Neurochirurgie am Bangkok Hospital Samui, Koh Samui, Thailand. Abschlussbericht



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Transkript:

Famulatur im Emergency Department / in der Neurochirurgie am Bangkok Hospital Samui, Koh Samui, Thailand Abschlussbericht Raphael Seuthe Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Graz Famulatur (5.Studienjahr) im Emergency Department / in der Neurochirurgie am Bangkok Hospital Samui, Koh Samui, Thailand vom 06.01. 02.02.2014 Förderprogramm: Stipendium für eine selbst organisierte Auslandsaktivität Email-Adresse: raphael.seuthe@stud.medunigraz.at Im Folgenden möchte ich über meine Auslandsfamulatur im Emergency Department / in der Neurochirurgie am Bangkok Hospital Samui (= Bangkok Samui Hospital, BSH; www.samuihospital.com) auf Koh Samui in Thailand berichten. Um interessierten KommilitonInnen die Organisation ihrer eigenen Famulatur am BSH einfacher zu machen, werde ich dabei weitgehend chronologisch vorgehen und wichtigen Themen einen eigenen Abschnitt widmen. Kontaktaufnahme Nachdem meine Kommilitonin Julia Tober und ich auf der Homepage der Abteilung Internationale Beziehungen der Medizinischen Universität Graz (www.medunigraz.at/2692) die zahlreichen positiven Berichte über das BSH gelesen hatten, beschlossen wir, uns dort für eine vierwöchige Famulatur im Emergency Department / in der Neurochirurgie zu bewerben. Beide Departments werden von Dr. Apirat Cheeppensuk geleitet, dem einzigen Neurochirurgen der Insel. Von der Verbindung Notfallmedizin/Neurochirurgie versprachen wir uns interessante Fälle. Verantwortliche Ansprechperson für das Famulaturprogramm war Dr. Antika Jacqueline Klein (antika.ja@bsh.co.th). Ihr schrieben wir Mitte März 2013 eine Email und fragten an, ob und wenn ja wann wir eine Famulatur am BSH machen könnten. Nach einigen Tagen erhielten wir die Antwort, dass das Jahr 2013 bereits vollständig ausgebucht sei. 2014 waren nur mehr im Jänner und danach erst wieder ab Mai Plätze frei. Wir entschieden uns dafür, im Zeitslot 3 ein SSM zu wählen und in diesem Zeitraum die Famulatur am BSH zu machen.

Tipp: Ist man auf einen bestimmen Zeitraum angewiesen, ist eine Vorlaufzeit von mindestens einem Jahr (erste Kontaktaufnahme bis Famulatur) zu empfehlen. Reisevorbereitungen Weiter ging es für uns Mitte Juni 2013 mit der Flugbuchung. Wir fanden über eine bekannte österreichische Flugsuchmaschine einen Flug mit Qatar Airways für ca. 630 Euro ab München über Doha nach Bangkok. Für die Strecke Graz-München buchten wir die ÖBB Sparschiene. Flüge ab Wien oder Graz waren wesentlich teurer, insbesondere Flüge nach Koh Samui. Tipp: Der Flughafen von Doha hat nicht viel zu bieten. Auf zwei Stockwerken gibt es ein paar Duty- Free-Shops, drei Restaurants, zwei Costa-Coffee und einen kleinen Apple-Store. Die wenigen Ruheräume sind permanent überfüllt. Deshalb unbedingt schauen, wie lange der Aufenthalt beim Zwischenstopp in Doha dauert. Wir haben dort 10 Stunden verbracht und können das nicht empfehlen. Lieber ein paar Euro mehr ausgeben und früher weiterfliegen oder gleich eine andere Route/Airline buchen. FamulantInnen benötigen unabhängig von der Aufenthaltsdauer Non-Immigrant- Visa. Diese beantragten wir beim Thailändischen Konsulat in Salzburg. Aktuelle Informationen und die nötigen Formulare finden sich unter www.thaiconsulatesalzburg.at. Beim Packen haben uns Packlisten für Thailand aus dem Internet geholfen (einfach mal googlen). Zusätzlich benötigen Famulanten für s Krankenhaus ein (weißes) Oberhemd, eine schwarze Hose und schwarze Schuhe, Famulantinnen eine (weiße) Bluse, einen schwarzer Rock/eine schwarze Hose und schwarze Schuhe. Wir kauften unsere "Berufskleidung" in Bangkok. Tipp: Die "Berufskleidung" erst im Tesco/Lotus an der Ring Road in Chaweng (ca. 2km vom BSH entfernt) kaufen das spart Platz im Koffer und ist sogar noch günstiger als in Bangkok. Impfungen: Wir hatten neben den in Österreich üblichen und für Famulaturen empfohlenen Impfungen nur Hepatitis A nachgeimpft. Auf eine Tollwut- und Japan-B- Enzephalitis-Impfung hatten wir mit Blick auf Aufenthaltsdauer und -ort bewusst verzichtet. Natürlich muss man stets den Kontakt zu Tieren (Hunde, Affen, Eichhörnchen etc.) vermeiden und eine effektive Expositionsprophylaxe betreiben. Aktuelle Informationen und eine ausführliche Impfberatung bekommt man beim Hygiene-Institut der Medizinischen Universität Graz (www.hygiene-graz.at). Medikamente/Malaria-Prophylaxe: Neben den üblichen Reisemedikamenten hatten wir lediglich ein Malaria-Standby-Präparat dabei. Als Expositionsprophylaxe wurden uns DEET-haltige Mittel empfohlen: Sie sollen besser gegen thailändische Stechmücken wirken. Wir wurden trotzdem ab und zu gestochen. Während unseres Aufenthaltes haben wir aber von keinem einzigen Malariafall gehört. Versicherungen: Absolute Pflicht ist eine Auslandskrankenversicherung. Ob man eine solche hat, sollte man unbedingt noch in Österreich abklären und ggf. eine

zusätzliche Auslandskrankenversicherung abschließen. Ansonsten muss man eine eventuelle Behandlung in Thailand aus der eigenen Tasche bezahlen und das kann schnell teuer werden. Eine Unfall- und Haftpflichtversicherung für Tätigkeiten im Krankenhaus besteht über die ÖH. Die Versicherungsbestätigung bekommt man unter http://www.oehmedgraz.at/site/versicherung. Anreise/Abreise Der Flug nach Bangkok verlief reibungslos. Vor Ort in Bangkok buchten wir dann den Nachtzug nach Surat Thani und die Fähre nach Koh Samui (als Package ca. 20 Euro nach Aussage unseres Reisebüros soll der Nachtzug aber oft ausgebucht sein...). Das ist die günstigste Reisealternative. Zurück reisten wir mit der Fähre nach Surat Thani und dann mit dem Flugzeug nach Bangkok teurer, aber auch bequemer und schneller. Tipp: Natürlich kann man auch direkt vom Flughafen auf Koh Samui nach Bangkok fliegen. Das kostet dann um die 100 Euro. Es geht aber auch billiger: Auf den Internetpräsenzen von thailändischen Billigfluglinien wie z.b. Nok-Air (www.nokair.com) kann man ein Package mit Fähre, Bus und Flug via Surat Thani buchen. Wir haben dafür gerade einmal 46 Euro pro Person bezahlt. Organisation der Unterkunft im Gastland Um eine Unterkunft auf Koh Samui muss man sich selbst kümmern am besten schon aus Österreich. Uns hat Marita Fassbender sehr bei der Organisation unseres Hotels unterstützt. Sie ist vor 17 Jahren von Deutschland nach Thailand ausgewandert und arbeitet auf Koh Samui als Tauchlehrerin. Gerne hilft sie auch künftigen FamulantInnen das hat sie uns ausdrücklich zugesagt. Ihr findet sie auf Facebook. Untergekommen sind wir in der Joy Residence, einem sechsstöckigen Drei-Sterne- Hotel mit großem Pool und (bescheidenem) Fitnessraum nur ca. 300m vom BSH entfernt. So konnten wir zu Fuß zum Krankenhaus gehen. Bezahlt haben wir für 4 Wochen ca. 300 Euro pro Person. Tipp: Auf den gängigen Hotelbewertungsportalen finden sich neben der Joy Residence auch Alternativen. Natürlich war nicht immer alles perfekt, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Nähe zum BSH waren unschlagbar. Das Bangkok Hospital Samui Das BSH ist eines von drei größeren Krankenhäusern auf Koh Samui. Es verfügt über 50 Betten auf verschiedenen Stationen, zwei Operationssäle, eine Intensivstation, ein eigenes Labor, ein 64-slice CT sowie eine Blutbank. Das Leistungsspektrum der Klinik umfasst alle wichtigen Fachrichtungen wie die Innere

Medizin mit Kardiologie, Nephrologie, Gastroenterologie und Onkologie, die Chirurgie mit Allgemein- und Neurochirurgie sowie Orthopädie und Plastischer Chirurgie, die Radiologie, die Gynäkologie und Geburtshilfe, die Kinderheilkunde, die Psychiatrie und die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. In den verschiedenen Disziplinen sind 25 Ärzte beschäftigt. Außerdem betreibt das Hospital eine voll ausgestattete 24- Stunden-Notaufnahme mit zwei eigenen Rettungswagen und einem Rettungsboot ("Hydrolance"). Für Verlegungen nach Bangkok kann der hospitaleigene Rettungshubschrauber angefordert werden. Wir trafen uns am ersten Tag unserer Famulatur um 09:00 Uhr mit Dr. Antika im Foyer des BSH. Sie führte uns durch alle Departments und stellte uns allen vor. Wir wurden fotografiert (für den Newsletter und die Badges) und bekamen (riesige) Kittel. Dann begaben wir uns ins Emergency Department. Tipp: Die Dame an der Anmeldung des BSH wusste nichts von unserer Famulatur. Deshalb am besten den "Acceptance Letter" mitnehmen, das vereinfacht die Anmeldung enorm. Das Emergency Department / Die Neurochirurgie Im Department hat rund um die Uhr ein "Emergency Physician" Dienst, eine Art Notfall-Internist. Er begleitet den Rettungswagen oder das Rettungsboot zu den Unfallorten oder den umliegenden Hotels, behandelt die Patienten ggf. vor Ort und überführt sie dann (auch von Nachbarinseln!) ins BSH. Dabei durften wir ihn stets begleiten. Im Department selbst wird dann je nach Art der Verletzung oder Erkrankung der zuständige Facharzt hinzugezogen. Tipp: Unbedingt bei einem Einsatz der "Hydrolance" mitfahren die Gelegenheit hat man vermutlich nur einmal im Leben. Gegen Seekrankheit bekommt man Vomex. Als Famulant im Emergency Department / in der Neurochirurgie hat man mit allen denkbaren Notfällen zu tun, das Spektrum ist unglaublich breit. Natürlich gibt es die üblichen Schürf-, Riss- und Schnittwunden sowie Knochenbrüche, wie man sie aus den heimischen Notaufnahmen kennt. Daneben sahen wir internistische Notfälle (Durchfälle, Beinahe-Ertrinken, Magenblutungen nach C2-Abusus, Alkoholintoxitationen etc.), HNO-Notfälle (Wattestäbchenrest im Ohr und ähnliches) und Augen-Notfälle (z. B. eine Säureverätzung am Auge). Auch Kletterstürze und eine Messerstichverletzung waren dabei. Besonders häufig sind Verkehrsunfälle mit Rollern/Motorrädern. Trotz allgemeiner Helmpflicht sind dabei Schädel-Hirn- Traumata eher die Regel als die Ausnahme es trägt nämlich so gut wie niemand einen Helm. Bei eventuellen neurochirurgischen Operationen darf man dabei sein. Natürlich ist auch Exotisches geboten: Affenbisse, einen Quallenkontakt, den Stich eines Stonefish oder den Biss einer Cobra wird man in der Heimat kaum zu sehen bekommen. Einziger Wehrmutstropfen: Als FamulantIn bleibt man wie übrigens auch die thailändischen Medizinstudenten meistens in der Rolle des bloßen

Beobachters. Blutabnahmen und Verbandswechsel fallen in den Aufgabenbereich der "Emergency Nurses", das Nähen, Einrichten von Brüchen etc. in den der Ärzte. Tipp: Man darf seine Anwesenheitszeiten im Department frei wählen solange man nur die verlangten Stunden pro Tag da ist. Ab dem späten Nachmittag kommen die spannenden Fälle, am Wochenende lohnen sich vor allem die Nachtschichten. Von Vorteil waren unsere Fremdsprachenkenntnisse: Eine Dolmetscherin hat das Krankenhaus nämlich nur für die vielen russischen Patienten. So fielen insbesondere das deutsch-englische und das deutsch-französische Übersetzen schon bald in unseren Aufgabenbereich. Daneben übernahmen wir Telefonate mit den Auslandskrankenversicherungen zahlreicher Patienten. War es einmal etwas ruhiger in der Notaufnahme, gingen wir in die Radiologie zu Dr. Somyot. Er ist ein begeisterter Lehrer und nimmt sich immer Zeit für ein ausgedehntes Radiologie-Teaching. Daneben durften wir einen interessanten nephrologischen Fall präsentieren: Rhabdomyolyse nach exzessivem Workout. Sonstige Tipps Mit Ausnahme der aufdringlichen Taxifahrer und "Anzuganpreiser" waren die Thais stets sehr nett und zuvorkommend insbesondere auch die Ärzte und Krankenschwestern. Dabei war es ihnen immer sehr wichtig, dass wir regelmäßig in der Kantine des BSH essen gehen. Der Lunch zwischen 11:00 und 14:00 Uhr sowie das Dinner zwischen 17:00 und 20:00 Uhr sind kostenlos. Allerdings wird wohl nirgendwo in Thailand so scharf gekocht wie dort. Das muss man mögen (wir mochten es fast täglich). Unbedingt probieren! Roller: Wir hatten uns vom ersten Tag an einen Roller gemietet (ca. 80 Euro für einen Monat), ihn dann aber nur selten benutzt (das Krankenhaus lag ja nur fünf Gehminuten vom Hotel entfernt). Deshalb: Erst mal orientieren und abschätzen, ob man überhaupt täglich einen Roller braucht. In der Joy Residence konnte man einen Roller auch tageweise für ca. 3 Euro mieten. Das bieten die meisten Hotels so an. Freizeit: Man sollte es unbedingt aus Chaweng heraus schaffen und sich auch den Rest der Insel (Wasserfälle, Tempel etc.) sowie die Nachbarinseln anschauen. Wir hatten das große Glück, einen Tag lang mit unserem "Emergency Physician" und einer Krankenschwester des BSH in deren Privatauto die Insel zu erkunden. Daneben lohnen sich Ausflüge zum Schnorcheln/Tauchen nach Koh Tao und zum Wandern und Kajaken in den Ang Thong National Marine Park. Fazit Ich kann eine Famulatur im Emergency Department / in der Neurochirurgie am Bangkok Hospital Samui sehr empfehlen. Vom ersten Tag an ist man willkommen,

die Schwestern sind sehr freundlich und zuvorkommend, die Ärzte erklären bereitwillig ihre Diagnosen und Therapiemaßnahmen. Zwar darf man nur selten selbst Hand anlegen, sieht aber dafür viel Exotisches. Eine einmalige Chance. Fotos Das Bangkok Hospital Samui

Im Emergency Department Auf der Hydrolance

Im Inneren der Hydrolance Abschiedsfoto mit Drivern und Nurses