Erfahrungsbericht Universitat Autonoma de Barcelona, SS 2008 Andrea Uhlen und Friederike Bindick
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Organisatorisches 2.1 Anreise 2.2 Bankkonto 2.3 Handyvertrag/ Telefon 2.4 Öffentliche Verkehrsmittel 3. Unterkunft 4. Unileben 4.1 Erster Unitag 4.2 Sprachkurse 4.3 Campusgelände 4.4 Lehrveranstaltungen 5.Fazit
1. Einleitung Wir sind zwei Studentinnen der Wirtschaftswissenschaften an der Universität in Oldenburg und haben gemeinsam im Sommersemester 2008 über das Erasmus- Programm an der Universitat Autonoma de Barcelona studiert. Diesen Erfahrungsbericht richten wir an Studenten, die ebenfalls einen Auslandsaufenthalt an der UAB machen möchten. Wir hoffen euch hilfreiche Tipps geben zu können, die euch eure Planung und den Aufenthalt erleichtern sollen. 2. Organisatorisches 2.1 Anreise Empfehlenswert ist eine Anreise mit dem Flugzeug. Wenn man sich frühzeitig um Flüge kümmert, sind diese auch relativ günstig zu bekommen. Zum Beispiel bieten Air Berlin, Easyjet und Lufthansa günstige Flüge direkt zum Flughafen nach Barcelona an. Wir haben für Hin- und Rückflug mit Air Berlin 100 von Düsseldorf aus bezahlt. Bei Air Berlin ist es möglich 30 kg Gepäck kostenlos (zwischen Hin- und Rückflug müssen mindestens 30 Tage liegen) mitzunehmen und zusätzlich ein Sportgepäck. Zusätzlich bietet Ryanair günstige Flüge von Bremen nach Girona an, wobei die Fahrt nach Barcelona (Girona Barcelona: 100 km) durch einen Shuttleservice gewährleistet ist. Um vom Flughafen zur Uni bzw. in die Stadt zu gelangen bieten sich verschiedene Möglichkeiten: Die einfachste Variante ist das Taxi zu nehmen, wobei wir für den Weg zur Uni insgesamt 40 bezahlt haben. Eine weitere Möglichkeit ist es den Bus oder Zug zum Plaza Catalunya zu nehmen, was durchaus die günstigere Variante für ein paar Euro ist. Vom Plaza Catalunya gelangt man innerhalb einer halben Stunde mit einem weiteren Zug zur Uni. 2.2 Bankkonto Schon vor dem Auslandsaufenthalt sollte man sich um ein Bankkonto kümmern, bei dem beispielsweise kostenloses Geldabheben im Ausland möglich ist. Bei der Comdirect oder Deutschen Bank gibt es kostenlose Konten inklusive Kreditkarten für Studenten. In Barcelona angekommen, benötigt man dennoch zusätzlich auch ein spanisches Bankkonto, von dem zum Beispiel die Miete abgebucht werden kann. Direkt auf dem Campusgelände befindet sich die Bank Caixa Catalunya. Auch hier sind die Kontoeröffnung sowie der weitere Zahlungsverkehr (z.b. Geldabheben) gebührenfrei.
2.3 Handyvertrag/ Telefon Da es relativ teuer ist mit dem deutschen Handy zu telefonieren bzw. SMS zu schreiben, ist es empfehlenswert sich eine spanische Handykarte zu kaufen. Diese bekommt man problemlos in Telefonshops, wie z.b. Vodafone oder im Cortes Ingles (z.b. direkt am Plaza Catalunya). Eine spanische Handykarte ist ab ca. 25 zu bekommen. In der Vila Universitaria ist es möglich einen Vertrag über einen Festnetzanschluss für ca. 20 monatlich abzuschließen. Allerdings ist es bei dieser Art von Vertrag nur möglich eingehende Anrufe zu empfangen. Um nach Deutschland zu telefonieren kann man sich über www.peterzahlt.de umsonst einwählen. 2.4 Öffentliche Verkehrsmittel In Barcelona gibt es vielfältige Verkehrsmöglichkeiten wie Renfe, Metro, FGCs (Züge) und Busse. Um vom Plaza Catalunya zur Uni zu gelangen kann man zum einem die Linien S2 und S55 der FGC benutzen. Die Fahrt dauert ungefähr 30 Minuten. Zum anderen kann man die Renfe (Linie C4) und den Bus nutzen. Die Metros verkehren im Zentrum der Stadt, während die FGCs die äußeren Regionen Barcelonas anfahren. Tagsüber fahren alle Linien in regelmäßigen Abständen, wobei nachts der Verkehr eingestellt wird. Dann ist es möglich Nachtbusse zu nutzen, die jede Nacht stündlich auch zur Vila Universitaria fahren (Linie N62, Abfahrt Plaza Catalunya). Bei den Fahrkarten bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Eine Einzelfahrt kostet ca. 1,95. Die Stadt ist in verschiedene Zonen aufgeteilt. Um von der Stadt zur Uni zu gelangen nimmt man zwei Zonen in Anspruch, während man im Stadtzentrum mit einer Zone auskommt. Es ist möglich 10er Karten für die verschiedenen Zonen zu kaufen (1er Zone ca. 8, 2er Zone ca. 14 ). Eine Alternative ist die 50/30 Karte, bei der man innerhalb von 30 Tagen bis zu 50 Fahrten hat (1er Zone ca. 30, 2er Zone ca. 50 ). Außerdem gibt es die Karte T-Joven für Studenten, bei der man drei Monate unendlich viele Fahrten in Anspruch nehmen kann. Diese muss allerdings bei einem Verkehrsbüro (z.b. Metrostation am Plaza Universitat) beantragt werden. Dafür ist es notwendig die Immatrikulation der UAB vorzulegen. Für zwei Zonen der Karte T-Joven bezahlt man ca. 150. 3. Unterkunft Direkt auf dem Campus gibt es die Möglichkeit in einem Studentenwohnheim Vila Universitaria zu wohnen, was wir in Anspruch genommen haben. Man sollte sich am besten frühzeitig (9 Monate vorher) per E-Mail bewerben. Jedoch ist
eine endgültige Bewerbung erst mit Zusage der UAB möglich. Die Vila bietet verschiedene Wohnungstypen, beispielsweise 5er WGs (Schlafzimmer, Bad, Küche inkl. Aufenthaltsraum) und 2er Apartments (Wohnraum, Küche, Bad). Wir haben zusammen in einem Apartment gewohnt. In der Regel teilt man sich das Zimmer/ Schlafzimmer mit einer zweiten Person, Einzelzimmer sind Ausnahmen. Ein 2er Apartment kostet pro Person ca. 250 inkl. Nebenkosten und Internet. Die Vila beherbergt etwa 2000 Studenten und auf dem Gelände befinden sich Cafes/ Restaurants, kleiner Supermarkt, Fußballplatz, Swimmingpool, Waschsalon, Friseur und einen Bankschalter. Es ist leicht hier Kontakte zu anderen Studenten aus unterschiedlichsten Ländern zu knüpfen. Um abends feiern zu gehen, muss man dennoch den Weg in die Stadt auf sich nehmen, da auf dem Campus die Kneipen relativ früh schließen. Allerdings finden alternativ in der Vila häufig WG-Partys statt, zu denen eigentlich immer jeder kommen kann. In der Nähe der Vila (eine Haltestation weiter) gibt es einen großen Supermarkt (Alcampo), der ein relativ großes Angebot an Waren zu günstigen Preisen bietet. Küchenutensilien kann man von der Vila für monatlich 10 mieten. Ein Mietvertrag für die Wohnung ist nur für mindestens 3 Monate möglich und es ist eine Kaution zu hinterlegen (170 bei Anmeldung + 225 bei Ankunft). Alternativ zur Vila kann man natürlich auch in der Stadt wohnen, was von den meisten Erasmusstudenten bevorzugt wird. Relativ kurzfristig sind Wohnungen zu finden und zu mieten (z.b. über die Wohnungssuchbörse www.loco.es). Es ist zu beachten, dass die Wohnungspreise und die Standards in der Stadt nicht vergleichbar mit den deutschen sind. Zieht man diese Alternative vor, sollte man zunächst in ein Youth Hostal ziehen und sich dann von dort aus auf Wohnungssuche begeben. Wir würden die Vila als Unterkunft weiterempfehlen. 4. Unileben 4.1 Erster Unitag Auf dem Campusgelände angekommen, sollte man sich zunächst zum Welcome Point am Plaza Civica begeben um dort den internationalen Studentenausweis abzuholen. Man bekommt weiteres Informationsmaterial zur Uni, Stadt und Leben in Katalonien. Danach muss man zum Büro der Fakultät um sich registrieren zu lassen und den Lehrplan zu bekommen, woraufhin man sich den Stundenplan zusammenstellen kann. Die endgültige Immatrikulation findet aber erst ca. 2 Wochen später statt, wobei man die gewählten Kurse angeben muss. Für dies benötigt man ein Foto und eine Kopie des Personalausweises. Bei dieser Gelegenheit sollte man das Learning Agreement und den Letter of Confirmation
ausfüllen bzw. aktualisieren, unterschreiben lassen und zur Uni nach Deutschland schicken. 4.2 Sprachkurse Wenn man an einem Sprachkurs teilnehmen möchte, kann man dies an der Uni (Sprachenzentrum SIM ) oder in der Stadt an einer Sprachenschule machen. In dem SIM werden vor Semesterbeginn Intensivkurse in Spanisch und Katalan angeboten. Aber auch während des Semesters hat man die Möglichkeit an verschiedenen Kursen teilzunehmen. Vor Beginn des Kurses muss man einen Einstufungstest machen. Der Einstufungstest beinhaltet einen Grammatikteil am Computer und ein Gespräch mit einer Lehrerin. Für einen Spanischsprachkurs, der viermal in der Woche je zwei Stunden stattfindet, bezahlt man ca. 500. Erasmusstudenten brauchen allerdings nur die Hälfte zahlen. Katalankurse sind allerdings umsonst. Die Teilnehmerzahl liegt pro Kurs zwischen 10 bis 15 Studenten. 4.3 Campusgelände Auf dem Campus am Plaza Civica gibt es verschiedene Läden, wie z.b. ein Bücherund Schreibwarengeschäft, eine Apotheke, eine Bank und vieles mehr. Außerdem befindet sich hier der Copyshop der Uni (OCE), in dem man Dokumente vom USB- Stick ausdrucken lassen kann. Es gibt mehrere Mensen und Cafeterien, die allerdings teurer als in Oldenburg sind. Die Mensen bieten ein vielfältiges und leckeres Angebot an Speisen. Jede Fakultät hat ihre eigene Bibliothek, in denen es Arbeitsplätze, Computer mit Internetanschluss und Kopierer gibt. An der Informationstheke bekommt man einen Bibliotheksausweis, mit dem man jeweils für zwei Wochen Bücher ausleihen kann. Außerdem gibt es auf dem Campusgelände ein Sportzentrum SAF, das viele verschiedene Sportarten anbietet. Daran angeschlossen ist ein Hallenbad. Für die Nutzung des SAF ist ein geringer monatlicher Beitrag zu zahlen. Erasmusstudenten haben allerdings die Möglichkeit das SAF zunächst dreimal kostenlos auszuprobieren. Zusätzlich liegen am Plaza Civica ein Kino und ein Theater. In dem Gebäude des ETC befindet sich das Büro des ESN (ERASMUS- Organisation). Hier kann man eine Mitgliedskarte für 5 erwerben, mit der man günstiger an den von Erasmus organisierten Trips teilnehmen kann. Reisen, die sehr günstig sind und sich großer Beliebtheit bei Studenten erfreuen, sind beispielsweise Tagestrips nach Valencia oder Wochenendausflüge nach Salamanca, Madrid oder ins Baskenland.
4.4 Lehrveranstaltungen Kurse werden in englischer, spanischer und katalanischer Sprache angeboten. Im Gegensatz zu Vorlesungen an deutschen Universitäten liegt hier die Teilnehmerzahl bei maximal etwa 30 Studenten pro Kurs. Mündliche Mitarbeit wird durchaus erwartet ebenso wie Hausaufgaben. Die Veranstaltungen dauern jeweils 75 Minuten, wobei es zwischen den Veranstaltungen 10 Minuten Pause gibt. Die Kurse beginnen morgens frühestens um 9:05 Uhr. 5. Fazit Uns hat das Auslandssemester in Barcelona sehr gut gefallen und wir möchten allen, die ebenfalls die Gelegenheit haben ein Semester im Ausland zu studieren, dies empfehlen. Barcelona ist eine Stadt, die vielerlei Möglichkeiten bietet wie beispielsweise ein abwechslungsreiches Partyleben, eine große Anzahl von Sehenswürdigkeiten, einen Strand und gute Einkaufsgelegenheiten. Außerdem hat man die Chance die spanische Kultur wie Tapas, Salsa und Sangria kennen zu lernen und auch das gute Klima in Spanien, insbesondere im Sommersemester, bietet Anlass in Barcelona zu studieren. Ein Auslandsaufenthalt mit Erasmus ist eine gute Möglichkeit seine Sprachkenntnisse zu verbessern, viele internationale Studenten zu treffen und das Studium an einer ausländischen Universität kennen zu lernen.