3-Tagestour in den Allgäuer Alpen

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Transkript:

Seite 1 von 5 3-Tagestour in den Allgäuer Alpen Unsere erste mehrtägige Wandertour ging in die Allgäuer Alpen über den Mindelheimer Klettersteig und den Biberkopf zur Rappenseehütte. Die Fortsetzung über den Heilbronner Weg zum Nebelhorn und über den Hindelanger Klettersteig folgt 2005 *g* alle Bilder in der Übersicht Tag 1: Fellhornbahn Talstation (920m) - Fiderepass (2033m) - Mindelheimer Klettersteig (2300m) - Mindelheimer Hütte (2013m) Gut und lange vorbereitet brachen wir am Freitag, den 30.07.2004 um 4.45 Uhr zu unserer ersten Hüttentour ins Allgäu auf. Fuhren wir noch mitten in der Nacht los, so bestätigte uns ein wolkenloser Sonnenaufgang auf der Schwäbischen Alb, dass der Wetterbericht ausnahmsweise mal wieder recht hatte! 3 Stunden später trafen wir dann an unserem Ausgangspunkt, der Fellhornbahn Talstation in Faistenoy im Stillachtal (10 km hinter Oberstdorf) ein. Nach einem ausgiebigen Frühstück gings dann um 8.15 Uhr endlich los. Wir folgten einem schmalen Wanderpfad hinter der Talstation, der sich steil den Berg hochschlängelt bis zu einer geteerten Fahrtstraße, auf der wir dann linker Hand bis zu deren Ende im Nirgendwo weitergingen. Von nun an gings wieder steil bergan bis zur verfallenen Kühgund Alm, wo wir auf den Krumbacher Höhenweg trafen, welcher die Kanzelwand Bergstation mit der Mindelheimer Hütte verbindet. Da wir aber über den Mindelheimer Klettersteig zur besagten Hütte wollten, stiegen wir weiter auf zum Fiderepass, den wir gegen 11.00 Uhr erreichten. Bei zwischenzeitlich leicht bewölktem Himmel wurde jetzt erst ein mal ausgiebig gevespert. Es empfiehlt sich, hier gleich den Klettergurt anzulegen, da oben an der Fiderescharte (2210m), wo sich der Einstieg zum Steig befindet wenig Platz vorhanden ist. Nach der Stärkung begannen wir dann um 11.45 Uhr den letzten Anstieg bis zum Klettersteig, welchen wir dann eine halbe Stunde später vor uns liegen sahen. Der Klettersteig, der als ziemlich schwierig eingestuft wird, ist recht lang und eigentlich gut versichert. Allerdings fanden wir einige Stellen vor, die durch die Klettersteigbauer Österreichs mit Sicherheit besser gesichert gewesen wären! Über die 3 Schafalpenköpfe begann hier ein ständiges Auf und Ab über steile Leitern und flache Laufpassagen. Wenn einem keine "suizidgefährdeten Hillrunner" begegnen, die den Steig in einer Rekordzeit ohne Klettersteigset und mit möglichst viel Gerölllawinen absolvieren wollen, so kann man die wunderschöne Aussicht ins Kleine Walsertal und auf die im Süden gelegenen Alpen genießen. Das Ende des Klettersteiges erreichten wir dann nach 3,5 h, wo wir wieder eine kleine Pause machten, bevor wir über den letzten "Hügel" vollends zur Mindelheimer Hütte weitergingen. Um 17.00 Uhr wurde dann erst mal die Lagervergabe abgecheckt und der Rucksack entladen. Zum Abendessen gabs Spaghetti für 5,50 und ein Radler. Den Abend verbrachten wir in der gut gefüllten Hütte mit 3 studierenden Mädels aus Bern, die den größten Teil ihrer 5-Tagestour schon hinter sich hatten, deren eine aber trotzdem noch genug Kraft hatte, eine Armdrückaktion gegen "Thilo das Tier" zu gewinnen *gg*

Seite 2 von 5 Kurz vor 22.00 Uhr gings dann ins Matratzenlager unterm Dach der Unterkunftshütte. Die Nacht war leider nicht ganz so ruhig wie wir gehofft hatten, da ein randalierender Kegelclub auch "seinen Spaß haben wollte". Tag 2: Mindelheimer Hütte (2013m) - Speicher Hütte (1500m) - Schrofenpass (1687m) - Lechleiten (1500m) - Biberkopf (2599m) - Rappenseehütte (2091m) Ab 7.00 Uhr konnte man frühstücken und so war es nicht verwunderlich, dass bereits um 6.30 Uhr die ersten Bergsteiger wieder aufstanden. Wir ließen uns etwas Zeit und verließen die Hütte nach 2 Scheiben Brot mit Marmelade für 3,00 (die Übernachtung kostete übrigens 12 ) um 8.15 Uhr. In Serpentinen gings dann gemütlich bei strahlendem Sonnenschein 500 Höhenmeter nach unten zur Speicherhütte. Hier endet das offiziell als Radweg ausgeschilderte Rappenalpental. Verwunderlich war es für uns dann aber, dass die Mountainbiker hier keineswegs umdrehten, sondern den Weg zum Schrofenpass, was immerhin fast 200 Höhenmeter sind, schiebend weiterverfolgten. Ein Wunder, dass hier keiner abstürzte, denn der Weg ist eher ein 50 cm

Seite 3 von 5 breiter Pfad und es ist mehr als ein mal erforderlich, dass man sein Rad mit einer Hand auf dem Buckel heben muss und sich mit der Anderern am Stahlseil oder an der schmalen Alubrücke festhalten muss! Nach 1,5 Stunden machten wir auf dem Schrofenpass mit Blick auf die untere Biberalp eine halbe Stunde Vesper und entschlossen uns dann weiter nach Lechleiten und den Biberkopf zu laufen. Den Radspuren (es gab hier oben sogar einen Vollprofi mit!!rennrad!!, über den sich die Mountainbiker erst mal totgelacht haben) folgend, trafen wir um 10.45 Uhr in Lechleiten ein. In der brennenden Sonne gings gleich über steile Wiesen wieder hinauf auf 2100m, wo sich der Weg nun eher schon fast als Klettersteig mit mehreren Seilsicherungen fortsetzte. Auch hier muss man sagen, dass zwar ausreichend gesichert ist, die Schluchtis das ganze aber weit aus besser können *g*. Nach mehrmaligen kleinen Pause erreichten wir schließlich den Kamin, der vollends zum Gipfel führt. Im Kamin trafen wir einige Gipfelbesteiger, die zwar Gerölllawinen auslösen konnten aber uns dann fragten, warum wir denn Helme auf hätten?!? Um 14.00 Uhr konnten wir dann endtlich bei klarem Himmel auf dem höchsten südlichen Punkt Deutschlands stehen und die Weitsicht über die Alpen genießen. Wir machten 1 Stunde Mittag und kamen zu dem Ergebnis, dass sich der Aufstieg gelohnt hatte. Zurück durch den Kamin bis zum Abzweig Richtung Rappenseehütte folgten wir dem ab hier nicht mehr ganz einer Gratwanderung gleichenden Weg nach unten. Langsam machte sich ein mulmiges Gefühl in unseren Mägen breit, was wir nur auf das von der Mindelheimer Hütte mitgenommene Wasser schieben konnten. Auf halber Höhe verließen wir den Weg, der uns noch einmal 500m nach oben geführt hätte und stiegen mehrer hundert Meter erst über ein Schneefeld und dann über ein Geröllfeld auf den Normalweg zur Rappenseehütte ab, welche wir dann sichtlich erschöpft und durch meine Magenprobleme *g* etwas später als erwartet um 18.00 Uhr in der Abendsonne liegen sahen. Nach einer 3 Minütigen Dusche für 2,50 und einer warmen Suppe bzw. Leberkäse konnten wir gerade noch die Sonne hinter den Schafalpenköpfen verschwinden sehen. Obwohl mehr als 40 Wanderer in unserem Zimmer untergebracht, war diese Nacht bedeutend ruhiger als die erste.

Seite 4 von 5 Tag 3: Rappenseehütte (2091m) - Enzianhütte (1780m) - Einödsbach (1114m) - Faistenoy (920m) Eigentilch wollten wir ja noch ein Stück vom Heilbronner Weg machen aber aus gesundheitlichen und zeitlichen Gründen zogen wir es dann doch vor direkt abzusteigen und uns die 600 Höhenmeter zu sparen. *g* So gings dann um viertel vor 9.00 Uhr los über die Enzianhütte nach Einödsbach, welches wir nach 2 Stunden vor uns liegen hatten. Eine weitere Stunde zur Fellhornbahn Talstation und unser Rekordabstieg von fast 1100 Höhenmetern in 3 Stunden war geschafft. Nachdem wir am Auto noch ein bisschen relaxed hatten, fuhren wir ein Stück und machten an der Iller nach Oberstdorf noch eine Stunde Mittagspause bevor wir dann vollends gen Heimat düsten!

Seite 5 von 5 Fazit: Sehr schöne, wenn auch anstrengende Tour mit einigen Kletterpassagen, die aber durch die geniale Aussicht über die Alpengipfel nach jedem Anstieg belohnt wird... wir sagen nur: der Heilbronner Weg ruft nach uns *g* Wanderstrecke: ca. 30 km Höhenmeter aufwärts: ca. 3100 m Gesamtwanderzeit: ca. 22 Stunden mit Pausen Wanderkarte: Kompass; "3 Allgäuer Alpen - Kleinwalsertal" Karte mit größerem Maßstab ist aber empfehlenswert! Rucksackpackliste home