Galerie Lehner Wien Getreidemarkt 1/8 Mezzanin, A-1060 Wien t: +43-1-5854623/23 / f: +43-1-5854623/30 e: wien@galerielehner.at Öffnungszeiten: Di - Fr: 14h-18h, Sa: 10h-13h ROBERT HAMMERSTIEL 1933 in Werschetz, ehemaliges Jugoslawien geboren 1944-1947 Vertreibung und Aufenthalt in mehreren Internierungs- und Konzentrationslager 1947 Flucht nach Österreich 1956-1961 Studien bei Prof. Gerda Matejka-Felden, Wien 1958 Förderpreis für Malerei des Österreichischen Gewerkschaftsbundes 1963-1966 Studien bei Robert Schmidt, Gerhard und August Swoboda Wien 1968 erste Einzelausstellung 1985 die Republik Österreich verleiht Robert Hammersteil den Berufstitel Professor 1989 Studienreisen in ganz Europa, Israel Jordanien, Ägypten, den USA, vor allem New York 2006 Ausstellung im Leopoldmuseum und Verhüllung des Ringturmes 2009 Ehrenbürger von Werschetz 2010 Eröffnung des Robert Hammerstiel Museums in Werschetz New York bedeutet einen Wendepunkt im malerischen Werk von Robert Hammerstiel. Der Künstler sieht und interpretiert seine Arbeiten plötzlich vollkommen neu. Er findet bei der amerikanischen Pop Art neue Referenzpunkte und Artverwandte, die er in Österreich vermisste. Als wäre blitzartig ein Scheinwerferspot mit Farbfilter auf seine Arbeiten gerichtet worden, werden mit einem Schlag Erdtöne durch grelle Farbklänge ersetzt, wird der weiterhin bestehenden Mystik seiner Bilder ein erfrischendes Kolorit entgegensetzt. Ein derartig dramatischer und irreversibler Stilwechsel im fortgeschrittenen Alter ist mir sonst nur von Christian Rohlfs bekannt, der wie Hammerstiel noch im hohen Alter offen für radikal Neues war. Am Anfang eines Bildes von Robert Hammerstiel steht die Komposition. Das perfekte Zusammenspiel von Farben und Formen zu einer stimmigen Einheit ist laut Hammerstiel oberstes Ziel jeder Arbeit. Das ist eine interessante Aussage für einen Künstler, der immer noch viel zu sehr über seine dramatische Biografie definiert und decodiert wird. Das Ausreizen der Möglichkeiten der Abstraktion stellt einen ständigen Drahtseilakt in den jüngeren Arbeiten Hammerstiel dar. Spannungsfelder zwischen Personen und Gegenständen werden so dargestellt, dass sie vom Betrachter noch intuitiv erfasst werden. Je weiter abstrahiert wird, desto offensichtlicher wird aber auch das kompositorische Wollen des Malers. Die Geschichte hinter dem Bild wird so nur angedeutet und muss vom Betrachter selbst vollendet werden. Eine Abstraktion ohne figurativen Bezug vermeidet der Künstler bewusst, um nicht in eine narrative Beliebigkeit abzurutschen. Durch Abstraktion und Reduktion schafft Hammerstiel ein Inventar von Figuren und Gegenständen, die wie Archetypen unmittelbar auf den Betrachter wirken. Die flächig ausgearbeiteten Figuren - oft mit typischer Kopfbedeckung oder symbolhafter Kleidung erzählen ihre Geschichte durch ihre Beziehung zu einem reduzierten Raum, einer sich verengenden Perspektive oder signalhaftem Inventar wie einer Lampe oder einer leeren Tasse. Der festgehaltene Moment lässt viel Raum für Überlegungen zum Davor und Danach, der strenge malerische Rahmen erhöht das Dargestellte zu einer allgemeingültigen Aussage. Eine ganz andere Welt zeigt Robert Hammerstiel im Medium der Zeichnung: Die fehlende Farbigkeit gibt den Blick frei auf eine ausdrucksstarke und mystische Welt mit Akzenten und Konturen und wesentlich höherer Gegenständlichkeit. Besonders interessant sind oft die Vergleiche von Motiven, die sowohl malerisch als auch zeichnerisch gelöst wurden, wie Der alte Mann auf der Brücke.
New York, 8th Ave & W 17th St / Öl auf Leinwand / 80 x 60 cm / 1999 Midtown, New York / Öl auf Leinwand / 60 x 80 cm / 2000
Nächtlicher Raum in Paris / Öl auf Leinwand / 80 x 80 cm / 2008 Armenschie Obstverkäuferin vor dem Hauseingang in Erewan / Öl auf Leinwand / 80 x 100 cm / 2005
Abenddämmerung / Öl auf Leinwand / 100 x 100 cm / 2012 Die Ahnung des Hundes / Öl auf Leinwand / 60 x 80 cm / 2001
Morgenwanderung / Öl auf Platte / 23 x 27 cm / 1989 Gespaltene Persönlichkeiten / Öl auf Leinwand / 100 x 80 cm / 1999
Nachtlokal / Öl auf Leinwand / 60 x 60 cm / 2003 Peripherer Besuch / Öl auf Leinwand / 30 x 30 cm / 2011
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