Predigttext für den Sonntag Judika

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Transkript:

Predigttext für den Sonntag Judika Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was tun wir? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Lassen wir ihn so, dann werden sie alle an ihn glauben, und dann kommen die Römer und nehmen uns Land und Leute. Einer aber von ihnen, Kaiphas, der in dem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisst nichts; ihr bedenkt auch nicht: Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe. Das sagte er aber nicht von sich aus, sondern weil er in diesem Jahr Hoherpriester war, weissagte er. Denn Jesus sollte sterben für das Volk, und nicht für das Volk allein, sondern auch, um die verstreuten Kinder Gottes zusammenzubringen. Von diesem Tage an war es für sie beschlossen, dass sie ihn töteten (Joh. 11, 47-53). Liebe Gemeinde, die führenden Personen Jerusalems hatten sich versammelt, um zu beraten, was sie denn mit Jesus machen sollten. Jesus war immer bekannter geworden und hatte viele eindeutige Wunder getan. Jeder Unvoreingenommene musste erkennen, dass Jesus, das alles nur kraft Gottes tun konnte. Seine blinden fanatischen Feinde aber sagten: Wenn wir jetzt nicht einschreiten, dann werden bald alle an ihn glauben und keiner wird mehr auf uns hören. Feindschaft gegen Jesus gibt es bis heute, eben

auch aus der Angst heraus, dass wer auf diesen Jesus hört, dann nicht mehr auf die hört, die etwas ganz anderes sagen als er. Deshalb haben ja die Diktatoren wie Hitler, Stalin, Mao und wie sie alle heißen, die Kirche Jesu Christi zum Schweigen bringen, ja, wenn nicht gar ausrotten wollen. Deshalb ist in den islamischen Ländern die Verkündigung der Worte Jesu Christi streng verboten, bis hin zur Androhung der Todesstrafe. Aber leider gibt es auch in unserer westlichen, demokratischen Welt genügend Feinde Christi, die aber Gott sei Dank, nicht den Staat regieren, die aber ihr antichristliches Gift über Zeitungen, Bücher und Fernsehen verbreiten. Da wird mit den verschiedensten Mitteln, meistens mit sogenannten neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, die Person Jesu herabgesetzt und unglaubwürdig gemacht und seine Worte werden als nicht mehr zeitgemäß und märchenhaft abgetan. Und schließlich wird erklärt, dass er nicht auferstanden ist und nicht Gottes Sohn beim Vater ist, sondern dass er unwiderruflich tot sei. Es lohnt sich also gar nicht mehr, sich über Jesus Gedanken zu machen. Da fragt man sich allerdings, warum er dann auch heute noch so bekämpft wird. So wie man damals Jesus töten wollte und getötet hat, so will man heute Jesus in den Herzen der

Menschen töten. Man will verhindern, dass Menschen an Jesus Christus als ihren Erlöser und den Gottessohn glauben, der die Maßstäbe in ihrem Leben setzt und ihre Hoffnung der Auferstehung zum ewigen Leben ist. Und die damalige Führerschaft der Juden hatte wohl auch noch Angst, dass ihnen die römische Besatzungsmacht den Vorwurf macht, dass sie gegen diesen Jesus, der viel Volk um sich versammelt hatte, gewähren lassen. Sie hatten Angst, dass ihnen die Römer die ihnen noch verbliebenen Regierungsgeschäfte aus der Hand nehmen würden. So wie bis heute Politiker Angst haben, dass sie abgesetzt werden und deshalb schon im vor herein danach schielen, was denn wohl den über ihn stehenden einflussreicheren Politikern, der Presse und dem Volk genehm ist voraus eilenden Gehorsam, nennt man das. So wurde damals Jesus von der jüdischen Führungsclique als eine Gefahr für sich gesehen, die schnellstmöglich beseitigt werden musste. Aber wie sollte man das machen? Jesus würde sich doch nicht den Mund verbieten lassen. Durfte man ihn aber deshalb einfach umbringen obwohl er sich doch offensichtlich kein Verbrechen hat zuschulden kommen lassen? Der anwesende oberste Hohepriester nimmt den Anderen diese berechtigten moralischen Skrupel. Er lullt ihre Gewissen ein: Ihr wisst

nichts, ihr bedenkt auch nicht: Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe. Ihr müsst doch verantwortungsbewusst handeln, das Risiko, dass die Römer uns wegen Jesus die Macht abnehmen und das ganze Volk umkommt, ist doch viel zu groß. Da ist es doch besser dieser Jesus stirbt, als dass wir und das ganze Volk umkommen. Dieser Jesus muss eben geopfert werden, muss für sein Volk sterben, damit das Volk weiterleben kann. Wie zynisch der Hohepriester das eigentlich gemeint hat, liegt auf der Hand. Besser diesen Jesus sicherheitshalber umbringen, als uns und das Volk einer Gefahr aussetzen - Jesus zum Wohle des Volkes töten. In den modernen Diktaturen wurde und wird auch so argumentiert. Die Morde an Andersdenkenden und Andersglaubenden in der franz. und russ. Revolution, bei den Nazis, den Kommunisten, den Maoisten, dem Gaddafi und dem Assad in Syrien erfolgten und erfolgen auch immer nur zum Wohle des Volkes. Ob der Hohepriester nun wirklich Angst um das Volk hatte oder nicht viel mehr Angst um seine Stellung, oder ob diese Angst überhaupt nur vorgeschoben war, um seine Skrupel behafteten Genossen zum Todesurteil zu bringen, das steht auch noch dahin. Aber er erreichte den Beschluss

der jüdischen Führung, Jesus zu töten. Als der Hohepriester gesagt hatte: Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe. Danach heißt es: Das sagte er aber nicht von sich aus, sondern weil er in diesem Jahr Hoherpriester war, weissagte er. Da heißt, seine bewusste Absicht war schon so, wie ich es ausgeführt habe, aber den Satz sprach er in dieser Form kraft des Geistes Gottes so aus, dass er in einem ganzen anderen Sinne richtig und göttliche Wahrheit war. Denn Jesus sollte sterben für das Volk, und nicht nur für das Volk allein, sondern auch, um die verstreuten Kinder Gottes zusammenzubringen. Da war auf der menschlichen Seite die teuflische Feindschaft und der Hass gegen Jesus, die ihn ans Kreuz brachten. Auf der anderen göttlichen Seite aber, dass Jesus die Sünden des ganzen Volkes auf sich genommen hat und dafür stellvertretend Gottes Strafe, Fluch und den Tod am Kreuz erleiden musste. Wer ihm diese Stellvertretung glaubt, ihm vertraut, der ist frei von aller Sünde und damit frei vom ewigen Tod und wird auferstehen von den Toten. Und das hat Jesus nicht nur für die Juden getan, sondern für die Menschen und Völker aller Zeiten, auch für dich und für mich. Wir müssen's ihm nur glauben, ihm nur vertrauen.

Der unbewusst weissagende Satz des Hohenpriesters war die Wahrheit. So qualvoll und bitter es für Jesus war, er ist stellvertretend für das Volk - für uns gestorben, und das war für uns besser, als dass wir für unsere Sünden alle den ewigen Tod hätten sterben müssen. So haben wir durch Jesu Tod am Kreuz Vergebung all unserer Sünden und die Zusage der Auferstehung zum ewigen Leben. Jesus ist für uns am Kreuz gestorben, damit wir leben können ewig leben in seinem Reich. Deshalb ist für uns das Kreuz Jesu eben nicht nur Zeichen der Gerichts und des Todes, sondern Zusage und Zeichen unserer Erlösung und unserer Auferstehung zum ewigen Leben. Amen