Zusammenfassung des 6. Sachstandsberichtes zur Sanierung des Grundwassers im Bereich des Verladebahnhofs II des Tanklagers Farge 08. August 2013 Bremen-Nord, 24.03.2013 08.08.2013 Bürgerinitiative Tanklager Farge Seite 1
Die nachfolgenden Folien stellen eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte und Ergebnisse des 6. Sachstandsberichtes zur Sanierung des Grundwassers im Bereich des Verladebahnhofs II des Tanklagers Farge dar Die Zusammenfassung erhebt nicht den Anspruck auf Vollständigkeit, Neutralität und/oder richtige Interpretation des Berichtes. Eine vollständige Übersicht über die Inhalte, Ergebnisse sowie die im Bericht dargelegten Fakten kann nur durch eine persönliche Lektüre des 6. Sachstandsberichtes erlangt werden. Weiterhin sei darauf hingewiesen, dass das in dieser Zusammenfassung aufgeführte Fazit auf einer persönlichen Interpretation des Berichts beruht. Der Verweis auf die jeweils zitierten Berichtspassagen erfolgt mittels eingeklammerter Quellenangaben. Seite 2
Die Sanierung des Grundwassers im Bereich des Verladebahnhofs IIdes Tanklagers Farge wurde am 17.05.2012 durch die Freie Hansestadt Bremen, Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa angeordnet. (Abschn. 1./S.4) Der 6. Sachstandsbericht enthält Angaben über die in diesem Zeitraum bzgl. des Grundwassers durchgeführten Sanierungstätigkeiten und erzielten Ergebnisse, die sich speziell auf Messungen und Aktivitäten beziehen, die am Verladebahnhof II vorgenommen wurden. Im Rahmen des Berichts wird der Sanierungszeitraum von August 2012 bis März 2013 betrachtet. Die Tätigkeiten und Sanierungsergebnisse für den Zeitraum von Juli 2010 bis Juli 2012 wurden in fünf weiteren, dem 6. Sachstandsbericht vorrausgehenden Gutachten dokumentiert. (Abschn. 1./S.4) Auf Aktivitäten in anderen Bereichen des Tanklagers wird nicht, auf die Schadstofffahne im Grundwasserabstrom des Bahnhofs II dagegen nur bedingt eingegangen. Der 6. Sachstandsbericht wurde durch die Firma HPC AG, im Auftrag der Bundesbau bei Immobilien Bremen AÖR erstellt. (Abschn. 1./S.4) Seite 3
Die Sanierung des Grundwassers im Bereich des Verladebahnhofs II erfolgt aktuell mittels einer hydraulisch unterstützten Phasenabschöpfung.(Abschn. 2.1./S.4 ff.) Dabei wird über fünf Sanierungsbrunnen (GWMS02/08; GWMS01/09; GWMS02/09; GWMS03/09; GWMS04/09) mittels Tauchpumpen die ölhaltige Phasen und Grundwasser gefördert und über einen Vorlagebehälter abgeschöpft und entsorgt. (Abschn. 2.4.1./S.6) Das verbleibende Wasser wird über eine zweistufige Strippanlage mit nachgeschalteten Aktivkohlefiltern gereinigt, von gelöstem Eisen befreit und in einem Graben westlich vom Gleis versickert. Ziel ist, eine nachhaltige Entfrachtung des wassergesättigten Bodens von ölhaltigen Schadstoffen zu erreichen. Bei der Phasenabschöpfung wird, je nach Mächtigkeit der ölhaltigen Phasenschicht und Einbautiefe der Pumpen, auch zeitweise Wasser mit abgepumpt. Der Wasseranteil wurde durch Optimierungsmaßnahmen von 40% auf 10% abgesenkt. (Abschn. 2.4.2./S.9) Durch die Förderung von reiner Ölphase traten in 2010 Betriebsstörungen auf. Dies konnte im weiteren Sanierungsablauf, durch die Inbetriebnahme von zusätzlichen technischen Einbauten sowie durch eine Optimierung der Einbautiefer der Pumpen, unterbunden werden. (Abschn. 2.4.3./S.10) Angaben über die Förder- bzw. Sanierungsleistung der Anlagen werden im Bericht nicht angegeben. GWMS = Grundwassermessstelle Seite 4
Für die Ableitung des Wassers in den Sickergraben werden dabei diefolgenden Grenzwerte im Wasser eingehalten: BTEX (Benzol) < 10µg/l BTEX ( einschl. Trimethylbenzol < 100µg/l MKW < 1000µg/l Im Vergleich dazu, betragen die Grenzwerte für eine Direkteinleitung in die Weser: BTEX (Benzol) < 5µg/l BTEX ( einschl. Trimethylbenzol < 50µg/l MKW < 500µg/l (Abschn. 2.2./S.5) MKW = mineralische Kohlenwasserstoffe < = kleiner glei ch Seite 5
Anhang Lageplan Sanierungsbrunnen 24.03.2013 Bremen-Nord, Bürgerinitiative Tanklager Farge Seite 6
Anhang Verfahrensskizze Seite 7
Die Wirksamkeit der Sanierungsmaßnahmen wird seit 2011 vierteljährlich mittels regelmäßiger Beprobungen, der im Bereich des Verladebahnhofs II und der südbzw. südwestlich Umgebung gelegenen GWMS, überwacht. (Abschn. 2.5./S. 12) Zusätzlich wurde, mittels zusätzlicher DP-Sondierungsbrunnen (Direct-Push- Sondierungen)in der Kappellenstraße, An der Amtsweide/Ecke Richard-Taylor-Str., dem Farger Friedhof, der Hechelstr./Ecke Striekenkamp, der Samlandstr. sowie in der Rominter Str., die Größe und Lage der Schadstofffahne im abströmenden Grundwasser ermittelt. (Abschn. 3.1./S. 22) Im Rahmen der Beprobung erfolgt ebenfalls eine Überwachung der Grundwasserstände, um eine durch die Sanierungsmaßnahmen möglicherweise verursachte Grundwasserabsenkung rechtzeitig verhindern zu können. (Abschn. 2.5.5./S. 18) GWMS = Grundwassermessstelle DP=Direct-Push Seite 8
Bisher wurden im Rahmen der Sanierung ca. 17t an ölhaltiger Leichtphase abgeschöpft und entsorgt. Im Bereich der Sanierungsbrunnen GWMS01/06F und GWMS01/08 wurde festgestellt, dass auf dem Grundwasser, in einer Tiefe von ca. 15 Metern, eine ca. 10-80cm dicke ausgeschiedene Ölblase (s.g. Leichtphase) schwimmt (Anhang Grundwasserstände ) In einem Teil der Überwachungsbrunnen ist inzwischen eine Tendenz in Richtung abnehmender BTEX-Gehalte zu erkennen. (Abschn. 4.1.2./S. 25) Trotz der seit Juli 2010 laufenden Sanierung zeigen alle Brunnen nach wie vor hohe BTEX- Gehalte, was auf die oben erwähnte Leichtphase zurückgeführt wird. (Abschn. 4.1.1/S.25) In der Grundwassermessstelle GWMS08/09 war im Januar ein erneuter Anstieg des BTEX- Gehalts auf Werte von Okt. 2009 festellbar. (Abschn. 4.2.2./S.29) Im Grundwasserabstrom nach Süden zeichnet sich derzeit keine anhaltenden Tendenz für abnehmende BTEX-Gehalte im Grundwasser ab. (Abschn. 4.2.2/S.29) Im Januar 2013 wurde im Wasser der GWMS, welche sich auf dem Gelände der Grundschule Hechelstraße befindet, eine BTEX-Konzentration von 48µg/l nachgewiesen. (Abschn. 2.5.1./S.13) Mittels einer DP-Sondierung wurde im Bereich der Rominter Str. im Grundwasser ein BTEX- Gehalt von bis zu 3µg/l und ein PAK-Gehalt von bis zu 0,46µg/l nachgewiesen. (Abschn. 3.1./S.24) Über den gesamten Sanierungszeitraum weist der Grundwasserspiegelan allen Messstellen ein stabiles Niveau auf. (Abschn. 2.5.5./S.18 ff) Seite 9
(Abschn. 2.4.2./Tabelle 3/S.10) Seite 10
(Abschn. 2.4.1./ Tabelle 1/S.7) Seite 11
(Abschn. 2.4.1./S.8) Seite 12
(Absch. 2.4.1./Tabelle 2/S.9) Seite 13
(Abschn. 4.1.2./S.26 ff) Seite 14
Die räumliche Ausdehnung der im Bereich des Verladebahnhofs II aufgefunden unterirdischen Ölblase (Leichtphase) wird aktuell mittels sechs weiterer Probebohrungen ermittelt. (Abschn. 4.2.9./S.31) Da bisher für die GWMS06/09 bisher keine dauerhaft niedrige bzw. rückläufige Tendenz in Bezug auf die BTEX-Konzentration zu erkennen ist, soll diese als zusätzlicher Förderbrunnen mit in die Sanierungsmaßnahme integriert werden. (Abschn. 4.2.2./S.29) Da eine Abgrenzung der MTBE-Verunreinigung des Grundwassers in südliche Richtung bisher nicht möglich ist, soll dies durch eine neu einzurichtende GWMS im Bereich Hechelstr./Ecke Striekenkamp erfolgen. (Abschn. 4.2.4./S.30) Zwecks Ein-/Abgrenzung der Schadstofffahne sind an der Farger Straße, zwischen den Straßen Wasserweg und An der Amtsweide, weitere Grundwassersondierungen geplant. (Abschn. 4.2.9./S.31) Aufgrund der durchgeführten Untersuchungen wird von der Fa. HPC vorgeschlagen, den Warnbereich bzgl. der Nichtnutzung des Grundwassers auf den Bereich Bahnstraße/Striekenkamp auszuweiten.(abschn. 4.2.7./S.30) Die Kontrolle der Grundwasserqualität soll auf Vorschlag der Fa. HPC weiterhin für MTBE und BTEX im ½-jährlichen Abstand und auf PAK einmal jährlich erfolgen. (Abschn. 4.2.10./S.31) Seite 15
be st e he nd ew ar nz on e be re its e r len de oh g pf run e em ite zon w e rn Er W a Anhang Lage der Warnzonen Bremen-Nord, 24.03.2013 Bürgerinitiative Tanklager Farge Seite 16
Der 6. Sachstandsbericht beschreibt umfassend den aktuellen Stand der Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Verladebahnhofs II des Tanklagers Farge. Einzelne Sachstände können teilweise nur bedingt direkt aus dem Bericht sondern müssen den Anlagen entnommen werden, da die Zusammenhänge in den vorhergehenden, bisher nicht veröffentlichten Sachstandberichten dargelegt wurden. Einerseits kann dem Bericht entnommen werden, dass an einzelnen Messstellen eine Wirksamkeit der eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen feststellbar ist. Auf der anderen Seite ist jedoch, insbesondere in südlicher Richtung eine deutliche weitere Ausbreitung der Schadstoffbelastung des Grundwassers beschrieben, was auf die im Bereich des Verladebahnhofs II vorhandene Ölblase zurückgeführt werden kann. Da der weitere Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser mittelbar von dem Vorhandensein dieser Ölblase abhängig ist, kann davon ausgegangen werden, dass eine nachhaltige Sanierung erst nach einer vollständigen Entfernung selbiger möglich sein wird. Weiterhin erweckt der Bericht den Eindruck, dass eine vollständige Abgrenzung der ausgespülten Schadstofffahne noch nicht erfolgt ist, da diesbezüglich weiterhin zusätzliche Sondierungen des Grundwasser vorgenommen werden sollen Es ist daher davon auszugehen, dass der nächste Sachstandsbericht weitere Details bzgl. des Schadenumfangs enthalten wird. Seite 17