MECHANISCHE VERBINDER IN DER GAS- UND WASSERVERTEILUNG 26 04 2018 Dietmar Hölting, GELSENWASSER AG
Rohre aus PE in der Wasserverteilung Einführung bei der GELSENWASSER AG 04.07.2000 Beauftragung durch den Vorstand zu prüfen, ob Rohre aus duktilem Gusseisen durch Rohre aus Polyethylen im Bereich der Versorgungsleitungen ersetzt werden können 06.07.2000 Gründung der Arbeitsgruppe PE-Rohr- Anwendungen mit Vertretern aus allen technischen Bereichen der Gas- und Wasserverteilung 17.11.2000 Präsentation einer technischen Empfehlung, die Nennweiten DN 80 bis DN 200 durch Rohre aus PE 100 SDR 11 zu ersetzen. Ebenso sollen Anschlussleitungen anstelle von PE 80 SDR 7,4 zukünftig in PE 100 SDR 11 ausgeführt werden 2
Rohre aus PE in der Wasserverteilung Schaffung einer einheitlichen Aufbau- und Ablauforganisation Ausbildung der Handwerker zu PE-Schweißern gemäß GW 330 (A), derzeit Bestandteil der internen Berufsausbildung Ausbildung der Rohrnetzmeister zu PE-Schweißaufsichten gemäß GW 331 (M) Beschaffung von PE-Schweißautomaten für HS- und HM-Verfahren Beschaffung von Ringbundtransportwagen und Langanhängern Beschaffung von PE-Schweiß-Equipment und Ersatzstromerzeugern Bestellung eines VU-internen Kunststoffschweißer-Prüfers gemäß GW 330 (A) Anlage 6 Regelmäßige Durchführung von internen Verlängerungsprüfungen und Schulungen (u.a. produktspezifische Schulungen durch Hersteller) Mitarbeit in Gremien des DVGW und DIN Durchführung von strukturierten Werksbegehungen und Lieferantenaudits, Verfassung von Materialspezifikationen 3
Entwicklung neuer Verfahren Rohreinzug mit Ringraum nach GW 320-1 (A) Beschaffung von Rohrsanierungswinden und Zubehör für den Rohreinzug Ausarbeitung von Materialspezifikationen für PE- Rohre mit maßlich aufaddiertem Schutzmantel Ausbildung des Personals zu Windenführern Zertifizierung der Betriebe gemäß Anforderungen nach DVGW GW 301 (A) Ringbundtransportwagen Rehabilitationsrate im Rohreinzugsverfahren > 30% im Bereich der Versorgungsleitungen Definition von kritischen GG-Jahrgängen mit Ø < 95 mm, Etablierung von da 75 mm Bereitstellung von unterschiedlichen Verbindungselementen zu anderen Werkstoffen Einzug von Schutzmantelrohren nach Reinigung der Altleitung 4
Entwicklung neuer Verfahren Schutzrohrverfahren, Rohreinzug in vorab verlegte Mantelrohre PVC Mantelrohre werden: im Zuge von Baumaßnahmen Dritter oder ohne Bodenaustausch durch GELSENWASSER im offenen Rohrgraben vorab verlegt. Mantelrohre werden gereinigt, an Einbindungsstellen oder im Bereich von Anschlussleitungen getrennt. PE 100 rc Rohre werden als Ringbund in die vorab verlegten Mantelrohre eingezogen. Ringräume werden verschlossen. 5
Entwicklung neuer Verfahren Schutzrohrberstlining in Anlehnung an GW 323 (A) Beschaffung eines Berst-Gerätes mit Hydraulikeinheit Ausbildung und Einweisung der Mitarbeiter Einzug eines Mantelrohres PE 100 SDR 17 als Schutzrohr Anschließend Einzug des Produktrohres ohne maßlich aufaddierten Schutzmantel GG-Scherbe Produktrohr Anwendung i.d.r. bei hydraulischer Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung der Nennweite Mantelrohr PE 100 SDR 17 Schutzrohr in GG-Scherben 6
Verbindungstechnik Anforderungen an Bauteile und Verbindungselemente Gelsenwasser favorisiert schraubenlose Verbindungen in der Wasserverteilung mit folgenden Merkmalen: Einfache und sichere Montage und Handhabung Verständliche Montageanweisung, z.b. in Piktogramm-Darstellung Hygienisch unbedenkliche Verwendung in Trinkwassernetzen hinsichtlich der verwendeten Werkstoffe, Montagehilfsstoffe, Verpackung und Verschlüsse Montagemöglichkeit auch bei nachlaufendem Wasser aus dem vorgelagerten Rohrnetz Dichtheit auch bei: - Überbrückung von Ovalität an der Verbindungstelle, z.b. bei Ringbunden - Unempfindlich hinsichtlich der Oberflächenbeschaffenheit Schaffung von Übergängen zu anderen Werkstoffen und Nennweiten Universelle Einsetzbarkeit einzelner Produkte auch bei unterschiedlichen Werkstoffen und Medien (G/W) um die Lagerhaltung zu optimieren 7
Mechanische Verbinder Betriebstests vor Produkteinführung PE 100 Kupfer Stahl Prüfkriterien: Zulassung für Trinkwasser, Überdruckprüfung, Biegeradius, Mechanik, Organoleptik, Handhabung, Darreichungsform, Montageanleitung 25.04.2018 8
Mechanische Verbinder Betriebstests vor Produkteinführung Bild 1 Bild 3 Bild 4 Bild 2 PE 100 Kupfer Bild 1: Bild 2: Bersttest > 40 bar Einbausituation Pressfitting im Biegeradius 20xda Bilder 3 und 4: Hygienisch unbedenkliche Verpackung von mechanischen Verbindern 25.04.2018 9
Mechanische Verbinder Betriebstests vor Produkteinführung Bild 1 Bild 3 Bild 2 Kupfer Bild 1: Deutlich zu viel Eintrag von Montagehilfsstoff (Steckmuffengleitmittel) Bild 2: Gewindeabbruch an GFK Fitting Bild 3: Bruch des Klemmrings nach Stresstest 25.04.2018 10
Mechanische Verbinder Betriebstests vor Produkteinführung, Bewertung Serie 18 PE 100 Punkte Wichtung Gesamt Punkte Wichtung Gesamt Punkte Wichtung Gesamt Punkte Wichtung Gesamt Einhaltung Liefertermin 1 Woche 1 1 Woche 1 1 Woche 1 1 Woche 1 1 Woche KTW/UBA Freigabe Ja 2 Ja 2 Ja 2 Ja 2 Ja DVGW W 270 (A) Ja 2 Ja 2 Ja 2 Ja 2 Ja DVGW GW 335-B3 Ja 2 Ja 2 Ja 2 Ja 2 Ja Verpackung Ohne 1 Ohne 1 Eingetütet 1 Verschweißt 1 Eingetütet Montageanleitung Internet 1 Katalog 1 Internet 1 Aufgedruck 1 Kleines Heft Piktogramm Bedingt 1 Bedingt 1 Ja 1 Ja 1 Nein Organoleptik z.b. Geruch Leicht 2 Leicht 2 Mittel 2 Mittel 2 Leicht Bauform Länglich 1 Länglich 1 Länglich 1 Kurz 1 Länglich Dichtungssystem O-Ring 2 O-Ring 2 O-Ring 2 O-Ring 2 O-Ring Montagehilfsstoffe Leicht 1 Stark 1 Keine 1 Mittel 1 Keine Organoleptik z.b. Geruch Nein 1 Kautschuk 1 Nein 1 Kautschuk 1 Nein Vorprüfung i.o 2 i.o. 2 i.o. 2 X 2 i.o. Hauptprüfung i.o 2 i.o. 2 i.o. 2 X 2 X Entspannung i.o 1 i.o. 1 i.o. 1 X 1 X Nachprüfung i.o 1 i.o. 1 i.o. 1 X 1 X Handling Leicht 2 Leicht 2 Leicht 2 Top 2 Leicht Kupfer Stahl Baustellentauglichkeit i.o 2 i.o. 2 Viele Teile 2 i.o 2 i.o. Verzahnung 3 1 3 1 5 1 3 1 4 Ausdehnung 1cm 1 1,5cm 1 1cm 1 x 1 1,2cm Falltest bei -20 Auffälligkeiten Summe Keine Schäden Keine Auffälligkeit erkennbar 2 2 Gewinde- u. Klemmringbr uch Leichte Gewindebeschädigung Langzeitschäden durch tiefe Einkerbung möglich? 2 2 Keine Schäden Schlechtes Handling beim Verschieben 2 2 Keine Schäden Bei 16 von 21 Bar in der Vorprüfung gebrochen 2 2 Überwurf zieht sich Schief bei ca. 35 bar Ablauf der Prüfung: Vorprüfung mit 21bar (10 min), Rohr abgebogen gemäß Din 8076-3 Hauptprüfung mit ca. 35 bar (60min),Rohr abgebogen Biegeradius: r= 20 * DA bei > PN 10 Entspannungsphase mit ca. 0,2bar (5min),Rohr nicht abgebogen DA 63: r = 1,26m Nachprüfung mit ca. 46 bar (15 min),rohr nicht abgebogen 25.04.2018 11
Schäden an Leitungen aus PE Statistische Auswertung von Schadensursache und Schadensart Seit 2006 exakte Einzelfallauswertung von Schäden an Leitungen aus PE 100 über die Arbeitsgruppe PE-Material und Leitungszubehör Aufzeigen von Häufungen bei Schadensursachen und Schadensarten Erstmalige Verfassung einer Montageanweisung für mechanische Verbinder in der Wasserverteilung in 2006, Novellierung in 2012 Unterweisung der Handwerker im Umgang mit mechanischen Verbindern im Zuge der Schweißer-Verlängerungsprüfungen ab 2012 Aufzeigen von typischen Schadensursachen wie: - Konstruktions- und Verlegefehler - Materialfehler - Fremdeinwirkungen Schaffung einer Lern- und Innovationskultur, um Fehler zukünftig zu vermeiden 12
Schäden an Leitungen aus PE 100 Schadenstatistik 2006 bis 2017 40 35 30 25 20 15 10 5 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 0,06 0,05 0,04 0,03 0,02 0,01 0 Schäden an Leitungen aus PE 100 Undichte Verbindung Schäden/km/a 25.04.2018 13
Schäden an Leitungen aus PE 100 Schadensarten aus 2017 Betriebsdirektion undichte Armatur undichte Verbindung Riss Loch Sonstiges/ Tiefbau Summen BD Niederrhein 1 1 2 BD Unna (inkl. GSW Wasser-plus und BU/RW) 2 1 1 4 BD Gelsenkirchen (inkl. WV Herne) 2 10 12 BD Lüdinghausen 3 4 1 8 BD Recklinghausen (inkl. Hertenwasser) 3 2 5 Summen 7 18 3 1 31 25.04.2018 14
Schulungen/Unterweisungen GW-Montageanweisung 2012 Geltungsbereich: Trinkwasserrohre DA 32 bis DA 225 aus PE 100 SDR 11 und PE 80 SDR 7,4 Überprüfung des Rohrmaterials Überprüfung der DVGW-Kennzeichnung Herstelldatum des Rohres (Alter < 2 Jahre) bei Neuverlegung Kontrolle der Rohre auf Einfall am Rohrende bei Neuverlegung (ggf. neuer Rohrschnitt im Abstand von 1xDA) Kontrolle auf Beschädigungen wie Kerben und Riefen mit maximal 0,5 mm Tiefe im Montagebereich Stärkere Kerben und Riefen sind auszuarbeiten Überprüfung des Steckmuffengleitmittels Zulassung gemäß DVGW VP 641 Zulassung gemäß KTW-Empfehlungen der UBA-Leitlinien (Teil 4, Trinkwasserkontakt mit Schmierstoffen) Montage ohne Steckmuffengleitmittel möglich Montagevorbereitung Montagestelle vor ungünstigen Witterungseinflüssen (z. B. Schnee, Regen, etc.) schützen, ggf. Schutzschirm Rohrenden rechtwinkelig und spanfrei ablängen Rohrkante mit Anschrägglocke oder Rotationsfasgerät mit ca. 45 brechen Rohroberflächen im Montagebereich gründlich reinigen und auf Kerben bzw. Riefen untersuchen Auf exakt axiale Ausrichtung der zu verbindenden Rohrenden achten, Pipe-Heater-System verwenden Falls erforderlich zwei mechanische Klemmverbinder und Stangenmaterial zur spannungsfreien Montage montieren 25.04.2018 15
Schulungen/Unterweisungen GW-Montageanweisung 2012 Montagevorbereitung Ovalität der Rohre im Montagebereich vermeiden; ggf. Rundungsklemmen verwenden Einschubtiefen (minimale und maximale Tiefe) auf dem Rohr markieren Falls erforderlich Stützhülsen in den Rohrenden montieren (Herstellerangaben berücksichtigen) Montage Montageanleitung der Hersteller aufmerksam lesen und beachten Einschubtiefen einhalten, auf Markierung achten Rohrenden-Abstand einhalten, um Dicht- und Haltefunktion zu gewährleisten (Verbindungsspalt) Längenausdehnungskoeffizienten von PE-Werkstoffen bei der Montage berücksichtigen Kontrollierte Verwendung von Schmier- und Montagestoffen an den erforderlichen Stellen Verwendung von Rundungsklemmen oder Pipe-Heater-Systemen falls erforderlich Anziehen von Überwürfen oder Schrauben nach Herstellerangabe, ggf. mit Drehmomentschlüssel Montagekennzeichnung durch den Handwerker mit Montagedatum und Namenskürzel Kontrolle durch Bauaufsicht Zweimalige Sichtprüfung auf Dichtheit unter Betriebsdruck nach der Inbetriebnahme im Abstand von mindestens 60 Minuten Einstecktiefen anhand der Markierungen prüfen Schraubenlängen prüfen (gleichmäßige Lastverteilung) Drehmoment prüfen Montagekennzeichnung prüfen 25.04.2018 16
Verbindungstechnik Wachsende Markpräsenz und Vielfalt, Notwendigkeit zur Formulierung einer Regel Differenziert nach lösbaren und unlösbaren Verbindungselementen, die als Klemmverbinder Schraubverbinder mit Flanschanschluss Steckverbinder Pressverbinder in der Gas- und Wasserverteilung eingesetzt werden können Elemente zur Verbindung von Rohren aus Polyethylen untereinander oder als Übergangsverbinder zu anderen Werkstoffen bzw. Rohrleitungsmaterialien Der Markt bietet eine ständig wachsende Produktvielfalt unterschiedlichster Werkstoffe und Handhabungen Anforderungen an das Fachpersonal steigen stetig Beispiele 17
Technische Regel DVGW GW 326 (A) Nachfolger des DVGW GW 326 (M) Ausbildungsplan für Rohrleger im Kunststoff- Rohrleitungsbau aus 12/1976, i.d.r. PVC Neuausrichtung auf den Werkstoff Polyethylen; gilt sinngemäß auch für Verbindungen mit anderen Werkstoffen (z.b. Übergangskupplungen) Erarbeitung durch den DIN/DVGW Gemeinschafts- Arbeitsausschuss Kunststoffrohrleitungssysteme außerhalb von Gebäuden Gasverteilung MOP 5 bar und da 315 mm Wasserverteilung ohne Einschränkung Personelle Anforderungen und Möglichkeiten der Qualifikation werden beschrieben 18
Technische Regel DVGW GW 326 (A), Inhalte Das Arbeitsblatt gilt ausschließlich für den erdverlegten (unterirdischen) Rohrleitungsbau Erfüllt nicht die Anforderungen gem. DIN EN 1591-4 für Flanschverbindungen, (siehe Gasinformation 19, Flanschverbindungen in Gasanlagen) Verbindungen sollen nur von Fachkräften unter Aufsicht einer Fachaufsicht hergestellt werden Hilfskräfte dürfen unter Anleitung einer Fachkraft tätig werden, um die Voraussetzungen zur Fachkraft zu erlangen Das VU oder Rohrleitungsbauunternehmen kann prüfen, ob spätestens alle 5 Jahre eine Auffrischung erfolgen sollte Auffrischung der Produktschulung nach Einführung neuer Produkte oder wenn Tätigkeit > 1 Jahr nicht ausgeübt worden ist 19
Technische Regel GW 326 Mechanisches Verbinden von PE-Rohren, Fachaufsicht Voraussetzungen einer Fachaufsicht zur Beaufsichtigung der Fachkraft in Ausübung ihrer Tätigkeit: Ausbildung zur PE-Schweißaufsicht nach GW 331 (M) Erfüllt die Ausbildungsvoraussetzungen analog GW 331 (M): - Meisterabschluss oder staatl. anerkannte Technikerausbildung - Schweißfachmannausbildung - Ingenieurausbildung und mindestens eine dreijährige Tätigkeit im Rohrleitungsbau Muss mit dem theoretischen und praktischen Verständnis der Fachkraft vertraut sein, z.b. - Produktspezifische Kenntnisse - Werkstoffeigenschaften - Transport, Lagerung, Handhabung Beispiele 20
Technische Regel GW 326 Mechanisches Verbinden von PE-Rohren, Fachaufsicht Aufgaben der Fachaufsicht sind u.a.: Sicherstellen einer ordnungsgemäßen Lagerung Durchführen der Wareneingangskontrolle bei der Baustellenlagerung Absicherung gegen das Betreten von Unbefugten Herbeiführen von technischen Lösungen zur spannungsfreien Verbindung von Rohrenden, z.b. Elefantenstoßzähne beim Horizontal- Spülbohrverfahren 21
Technische Regel GW 326 Mechanisches Verbinden von PE-Rohren, Fachkraft Voraussetzungen einer Fachkraft zur Montage von mechanischen Verbindern: Ausbildung zum: - Rohrleitungs- oder Rohrnetzbauer - Anlagenmechaniker der Fachrichtung Versorgungstechnik - Tiefbaufacharbeiter Rohrleitungsbau - Netzmonteur Handlungsfeld Gas/Wasser oder Ausbildung zum PE-Schweißer nach GW 330 (A) oder Qualifizierung nach Lehrgangsteilnahme mit erfolgreich abgeschlossener Prüfung nach GW 326 (Anhang A) und Produktspezifische Schulung für alle im jeweiligen Betrieb/Unternehmen eingesetzten Produkte (Dokumentation) Beispiele 22
Technische Regel GW 326 Mechanisches Verbinden von PE-Rohren, Fachkraft Montage von mechanischen Anbohrarmaturen (-Schellen) und Anschlussleitungen in der Gas- und Wasserverteilung Bauausführung durch eine Fachkraft Quelle: enercity Hannover Hinweis: Die Verwendung von mechanischen Anbohrarmaturen bei gelben PE 80 Rohren mit Anomalie (Typ 1-3) ist obligatorisch 23
Technische Regel GW 326 Mechanisches Verbinden von PE-Rohren, Fachkraft Herstellen einer Verbindung da 110 PE mit DN 100 GGG SMU Stück em/em Schraubring / Novo Grip 3 Verbindung Quelle: enercity Hannover 24
Technische Regel GW 326 Mechanisches Verbinden von PE-Rohren, Hilfskraft Voraussetzungen einer Hilfskraft die Qualifikation als Fachkraft zu erlangen: Mindestens einjährige Praxiserfahrung beim Bau von Leitungen in der Gas- und Wasserversorgung Bei sachverwandten Ausbildungsberufen (z.b. Installateure, Heizungsbauer etc.) liegt die Bemessung der Dauer der Praxiserfahrung beim ausführenden Unternehmen, aber immer > 4 Wochen Teilnahme und bestandene theoretische und praktische Abschlussprüfung an einer zugelassenen Kursstätte nach Anhang A, Lehrgangsdauer: 3 Tage Inhalte: Theoretische Grundlagen, Praktische Übungen, Prüfungen mit Prüfstückanfertigung und Dichtheitsnachweis Beispiele 25
Technische Regel GW 326, Anhang A Lehrgang und Prüfung Theoretischer Lehrgangsteil: Grundlagen zum Werkstoff Polyethylen Verbindungstechniken, Ausführungsarten Transport, Lagerung und Baustelle Druckprüfungen, Einbindungs- und Reparaturarbeiten Trinkwasserhygiene, Arbeitssicherheit, Normen, Regeln und Vorschriften Praktischer Lehrgangsteil: Montagevorbereitungen, Kontrolle PE-Rohr und Verbinder Beachtung von Montagehinweisen z.b. Drehmoment, Rückrundung, Ausarbeitung von Riefen und Kerben etc. Montage unterschiedlicher Verbindungselemente für den Bereich VL und AW/AG Theoretische Prüfung mit 20 Fragen, die im Multiple Choice Verfahren zu beantworten sind Praktische Prüfung, Anfertigung eines Prüfstücks 26
Technische Regel GW 326 Prüfstück Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere mich. Lass es mich tun und ich verstehe. Konfuzius 553-473 v. Chr. Quelle: IKV Aachen 27
Technische Regel GW 326 Prüfstück Prüfstück wird von je zwei Lehrgangsteilnehmern unter Aufsicht eines Prüfers angefertigt Ausbilder bewertet die Handhabung und Arbeitsausführung Dichtheitskontrolle mit Prüfmedium Wasser: Prüfdruck: 1 bar Prüfzeit: 30 Minuten Prüfverfahren: Sichtprüfung/Druckverlust Wiederverwendung der in den Bauteilen befindlichen Dichtungen und Klemmringen soll ermöglicht werden 28
Technische Regel GW 326, Wiederholungsprüfung und Produktschulung Die Prüfung gilt als bestanden, wenn 60 % der Fragen richtig beantwortet wurden und das Prüfstück dicht ist. Im fünfjährigen Turnus ist ein eintägiger Auffrischungskurs vorgesehen, Inhalte sind: Theoretische Grundlagen, Fokus auf Neuerungen am Markt Praktische Übungen Theoretische Wiederholungsprüfung Praktische Wiederholungsprüfung Produktspezifische Schulungen nach Anhang C durch den Hersteller oder einen durch ihn beauftragten Dienstleister einmalig oder Produktwechsel Fachaufsichten oder geschulte Fachkräfte von ausführenden Unternehmen oder Ausbilder von Kursstätten dürfen diese Schulung hausintern übernehmen Geschulte Personen müssen eine Bescheinigung über Umfang und Inhalt sowie der erfassten Produkte vom Unterweisenden erhalten. 29
Technische Regel GW 326, Übersicht Fachaufsicht Meister oder Techniker oder Schweißfachmann oder Ingenieur und dreijährige Tätigkeit im Rohrleitungsbau Fachkraft Rohrleitungs- Rohrnetzbauer oder Anlagenmechaniker oder Netzmonteur oder PE Schweißer oder Schulung nach GW 326 Hilfskraft Einjährige Tätigkeit im Rohrleitungsbau oder sachverwandte Ausbildung und Mindestens vier Wochen Praxiserfahrung als Hilfskraft Qualifikation zur Fachkraft Dreitägige Schulung nach GW 326 mit Prüfungen Produktwechsel Verwendung >1 Jahr zurück Das ausführende Unternehmen sollte sich nach spätesten 5 Jahren von der Eignung seiner Fachaufsichten und Fachkräfte vergewissern, ggf. durch einen eintägigen Auffrischungskurs P r o d u k t s c h u l u n g 30
Umsetzung bei Gelsenwasser Produktspezifische Schulung nach Anhang C (Theorie) Information der Handwerker, dass GW 326 eine produktspezifische Schulung für Personen mit Zulassungsvoraussetzung einfordert, um zukünftig als Fachkraft mechanische Verbindungen durchführen zu können Theoretische Schulung sämtlicher PE- Schweißer zu Fachkräften gemäß Anhang C GW 326 (ca. 250 Personen für GW und GWN) Die Schulungen wurden im Zuge der PE- Schweißer Verlängerungsprüfung zentral durchgeführt Weitere Schulungen wurden in den dezentralen Betriebsstandorten durchgeführt 31
Umsetzung bei Gelsenwasser Produktspezifische Schulung nach Anhang C (Praxis) Praktische Unterweisung in Werkstätten und Materiallagern Aufbau von Montageplätzen als Zirkeltraining für Handwerkergruppen Anleitung durch den technischen Dienst der Produkthersteller Beaufsichtigung durch die Vertreter der Produkthersteller, Weitergabe von Montagehinweisen und Tipps Aushändigung der Teilnahmebescheinigungen und Ernennung zur Fachkraft Zentrale Vorhaltung der Nachweise ist sinnvoll 32
Umsetzung bei Gelsenwasser Produktspezifische Schulung nach Anhang C, Bescheinigung 33
Technische Regel GW 326, Fazit GW 326 soll der Vielfalt mechanischer Verbinder und deren wachsender Marktpräsenz Rechenschaft tragen Es hebt die Wertigkeit von mechanischen Verbindungen und macht diese mit geschweißten Verbindungen technisch besser vergleichbar Es dient der Qualitätssicherung im Rohrleitungsbau der Gas- und Trinkwasserversorgung Erhöht die Betriebssicherheit der Netze durch Vermeidung von Undichtigkeiten Gibt den ausführenden Fachaufsichten und Fachkräften Sicherheit bei der Arbeitsausführung Es regelt die zukünftige Vorgehensweise eindeutig, lässt dabei den bauausführenden Unternehmen ausreichend Entscheidungsfreiheit 34
VIELEN DANK 19.11.2015 35