HAVARIE FÄHRANLAGE DURCH MS NESTROY

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336/AB XXIV. GP. Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Transkript:

HAVARIE FÄHRANLAGE DURCH MS NESTROY am 18. Mai 2011 Donau Strom-km. 1901,800 Die Untersuchung erfolgt in Übereinstimmung mit dem mit 1. Jänner 2006 in Kraft getretenen Bundesgesetz, mit dem die Unfalluntersuchungsstelle des Bundes errichtet wird (Unfalluntersuchungsgesetz BGBl. I Nr. 123/2005) und das Luftfahrtgesetz, das Eisenbahngesetz 1957, das Schifffahrtsgesetz und das Kraftfahrgesetz 1967 geändert werden, sowie auf Grundlage der Richtlinie 2004/49/EG des Europäischen Parlaments und Rates vom 29. April 2004. Zweck der Untersuchung ist ausschließlich die Feststellung der Ursache des Vorfalles zur Verhütung künftiger Vorfälle. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens oder der Haftung. Bei den verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Form für beide Geschlechter. Ohne schriftliche Genehmigung der Bundesanstalt für Verkehr darf dieser Bericht auch nicht auszugsweise - wiedergegeben werden. Besuchsadresse: A-1210 Wien, Trauzlgasse 1 Postadresse: A-1000 Wien, Postfach 207 Homepage: Unfalluntersuchungsstelle des Bundes Fachbereich Schifffahrt Summarischer Bericht

Bundesanstalt für Verkehr Seite 2 / 8 Summarischer Bericht Inhalt Verzeichnis der Abkürzungen... 2 Abbildungsverzeichnis... 2 Verzeichnis der Regelwerke... 3 1. Allgemeine Angaben... 3 1.1. Ort... 3 1.2. Zeitpunkt... 3 1.3. Witterung, Sichtverhältnisse... 4 1.4. Beteiligtes Schiff... 4 2. Sachverhaltsdarstellung... 5 2.1. Hergang... 5 2.2. Lageskizze... 5 3. Ursache... 6 4. Verletzte Personen und Sachschäden... 6 4.1. Verletze Personen... 6 4.2. Schäden am Schiff... 6 4.3. Schäden an Infrastruktur... 6 4.4. Schäden an Umwelt... 7 4.5. Betriebsbehinderungen... 8 5. Untersuchungsverfahren... 8 6. Sonstige, nicht unfallkausale Unregelmäßigkeiten... 8 Verzeichnis der Abkürzungen BMVIT DoRIS FGS UUB Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Donau-River Information System Fahrgastschiff Unfalluntersuchung des Bundes Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Skizze Binnenschifffahrt Österreich... 3 Abbildung 2 MS Nestroy... 4 Abbildung 3 Lageskizze Quelle DoRis... 5 Abbildung 3 Detailskizze Quelle DoRis... 6

Bundesanstalt für Verkehr Seite 3 / 8 Summarischer Bericht Verzeichnis der Regelwerke SchFG Schifffahrtsgesetz, österreichisches Bundesgesetzblatt aus 2010, Teil I, 215. Bundesgesetz UUG 2005 Unfalluntersuchungsgesetz, österreichisches Bundesgesetzblatt aus 2005, Teil I, 123. Bundesgesetz Vorbemerkungen Gemäß UUG 2005, 5 haben Untersuchungen als ausschließliches Ziel die Feststellung der Ursache des Vorfalles, um Sicherheitsempfehlungen ausarbeiten zu können, die zur Vermeidung gleichartiger Vorfälle in der Zukunft beitragen können. Die Untersuchungen zielen nicht darauf ab, Schuld- oder Haftungsfragen zu klären. Der gegenständliche Vorfall wird mit einem summarischen Bericht abgeschlossen, der die Fakten und gegebenenfalls Sicherheitsempfehlungen beinhaltet. 1. Allgemeine Angaben 1.1. Ort Donau Strom-km 1901,800 Linkes Ufer Haslau a.d. Donau Abbildung 1 Skizze Wasserstraßen Österreich 1.2. Zeitpunkt Mittwoch 18. Mai 2011, 2:46 Uhr

Bundesanstalt für Verkehr Seite 4 / 8 Summarischer Bericht 1.3. Witterung, Sichtverhältnisse Heiter, Dunkelheit, keine weitere Einschränkung der Sichtverhältnisse 1.4. Beteiligtes Schiff MS Nestroy Schiffslauf: Von Tulcea nach Wien Schiffstyp: Fahrgastschiff Nationalität/Flagge: Schweiz Rufzeichen: HE7249 Zulassung: MA 4495 G Eigner: SCI-Swiss Cruises International Baujahr: 2006/2007 Gesamtlänge: 125 m Breite: 11,45m Tiefgang: 1,55m Höhe über Wasserspiegel: 6m Leistung: 2 x 700 kw Abbildung 2 MS Nestroy

Bundesanstalt für Verkehr Seite 5 / 8 Summarischer Bericht 2. Sachverhaltsdarstellung 2.1. Hergang Am 18. Mai 2011 wurde die Schifffahrtsaufsicht Hainburg von dem Betreiber der Steganlage informiert, dass dieser eine schwere Beschädigung seiner Anlage vorgefunden hat. Durch die Schifffahrtsaufsicht Hainburg wurde daraufhin ein Lokalaugenschein durchgeführt, wobei folgende Schäden erfasst wurden: Die Steganlage wurde ca. 7-8 m zu Berg verschoben und lag Steuerbordseitig (rechte Seite in Fahrtrichtung) im Bugbereich am Steinwurf fest. Das Geländer wurde stark beschädigt und es wurden Kratz- und Schleifspuren festgestellt, welche von einem anderen Schiff stammen müssen. Die in der Steganlage befindliche Fähre (Holz-Zille) wurde ebenfalls schwer beschädigt. Nachdem keine Vorfallsmeldung bei der Schifffahrtsaufsicht eingelangt ist, konnte mit Hilfe des DoRIS-Navigationssystem, das Schiff, welches den Schaden verursacht hat, ermittelt werden. 2.2. Lageskizze Abbildung 3 Lageskizze Quelle DoRis

Bundesanstalt für Verkehr Seite 6 / 8 Summarischer Bericht Abbildung 4 Detailskizze Quelle DoRis 3. Ursache Die MS Nestroy kollidierte mit der Fähranlage, da sie von der vorgegebenen Fahrstraße abwich. Durch die nicht erfolgte Meldung konnte keine genaue Ursache ermittelt werden. Es ist nicht bewiesen, dass der Unfall auf ein technisches Gebrechen oder ein Fehlverhalten des Schiffsführers zurückzuführen ist. 4. Verletzte Personen und Sachschäden 4.1. Verletze Personen Keine verletzten oder getöteten Personen 4.2. Schäden am Schiff Geringfügige Schäden am FGS Schwere Schäden an der Fähre 4.3. Schäden an Infrastruktur Schwere Schäden an der Steganlage und deren angrenzenden Zubauten

Bundesanstalt für Verkehr Seite 7 / 8 Summarischer Bericht Abbildung 5 Schadensbild an Steganlage Ansicht Donau Abbildung 6 Schadensbild an Steganlage Ansicht Ufer 4.4. Schäden an Umwelt Keine Schäden

Bundesanstalt für Verkehr Seite 8 / 8 Summarischer Bericht 4.5. Betriebsbehinderungen Weitere Schiffe wurden angewiesen im betroffenen Bereich die Geschwindigkeit zu reduzieren um Wellenschlag zu vermeiden. 5. Untersuchungsverfahren Es erfolgte kein Lokalaugenschein vor Ort durch die UUB. Die Unterlagen der Schifffahrtsaufsicht Hainburg trafen bis 8. Juni 2011 bei der UUB ein. 6. Sonstige, nicht unfallkausale Unregelmäßigkeiten Keine Dieser summarische Bericht ergeht an: Unternehmen / Stelle Oberste Schifffahrtsbehörde im BMVIT Schifffahrtsaufsicht Hainburg SCI Swiss Cruises International Kreuzfahrt GmbH Johannes Wiesbauer BMWFJ - Clusterbibliothek Funktion Behörde Behörde Betreiber FGS Betreiber Fähranlage Europäisches Dokumentationsze ntrum Wien, am 17. Juli 2011 Der Untersuchungsleiter: Ing. Daniel Krätschmer, BSc Beilage: keine