CAS Täterarbeit Grundlagen Februar bis Dezember 2016
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Partner Forensisches Institut Ostschweiz Beschreibung und Konzeption Täterinnen- und Täterarbeit bewirkt nachhaltigen Opferschutz. Als pädagogische Intervention mit therapeutischen Zügen kann sie das Risiko für gewalttätiges Verhalten deutlich verringern. Täterarbeit dient daher der Rückfallprävention und schützt zugleich tatsächliche oder potenzielle Opfer. Sie trägt zudem dazu bei, auch andersgeartetem Problemverhalten seitens der Täterinnen und Täter vorzubeugen. Der CAS-Studiengang Täterarbeit ist eine Zusammenarbeit zwischen der Berner Fachhochschule und dem Forensischen Institut Ostschweiz (forio). Die Kooperation der beiden Institutionen gewährleistet einen ausgeprägten Praxisbezug. Der Studiengang vermittelt Ihnen die wissenschaftlichen und anwendungsbezogenen Grundlagen einer opfergerechten Täterarbeit. Im ersten Teil lernen Sie die Entstehungs- und Erklärungsmodelle von Gewalt aus psychologischer und forensischer Sicht kennen. Ergänzend verfügen Sie über diagnostisches und rechtliches Wissen. Sie entwickeln eine professionelle Haltung im Umgang mit Täterinnen und Tätern und können sie in Ihre berufliche Praxis integrieren. Der zweite Teil vermittelt Ihnen Wissen und Können für die Behandlung und Intervention. Im Zentrum stehen eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Methoden und deren konkrete Anwendung. In allem unterstützen Sie Gruppensupervisionen und eine begleitete Biografiearbeit. Zielpublikum Fachpersonen der Pädagogik und der Sozialen Arbeit, insbesondere aus den Praxisfeldern Sozialpädagogik, Bewährungshilfe, Opferhilfe und Psychiatrie, Kindes- und Erwachsenenschutz; Lehrpersonen, Psychologinnen und Psychologen, Therapeutinnen und Therapeuten, Psychiaterinnen und Psychiater, Justizvollzugspersonal, Fachpersonen der Polizei, Juristinnen und Juristen, Mitglieder von Gerichten, Leitungspersonen in Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Pflegefachfrauen und -männer. Studienziele Sie kennen Theoriemodelle und empirische Forschungsergebnisse zum Phänomen Gewalt und deren Erscheinungsformen. Sie verfügen über kriminologisches und diagnostisches Wissen wie auch über die gesetzlichen Grundlagen (StGB, ZGB, OHG, zivilrechtlicher Kindes- und Erwachsenenschutz). Sie sind mit den Phänomenen Gewalt und Delinquenz aus psychologischer Sicht vertraut und haben Grundkenntnisse zu Persönlichkeitsstörungen und Psychotraumatologie. Sie sind befähigt, forensische Behandlungs- und Interventionsmethoden in Pädagogik und Therapie anzuwenden. Sie kennen die institutionellen Massnahmen zur Prävention von Gewalt gegen Fachpersonen und verfügen über Kompetenzen in der Krisenkommunikation. Sie sind in der Lage, eine professionelle Haltung in der Arbeit mit Täterinnen und Tätern einzunehmen. Zulassungsvoraussetzungen Beachten Sie unsere allgemeinen Zulassungsbedingungen unter soziale-arbeit.bfh.ch/zulassung 3
Inhalte Teil I: Grenzverletzendes Verhalten und Gewalt Entstehung, Erscheinungsformen und Diagnostik Inhalte Thematische Einführung (3 Tage) Wissenschaftliche Grundlagen der Kriminologie und der Forensik, Entstehungs- und Erklärungsmodelle von Gewalt, Einführung in die Verarbeitung von statistischem Material, neue Forschungsansätze und -themen. Recht (3 Tage) Juristische Aspekte, Strafrecht, Zivilrecht, Opferhilfegesetz, zivilrechtlicher Kindes- und Erwachsenenschutz, Ablauf von der Tat zur Strafe, Umgang mit Verdachtsmomenten, rechtsvergleichende Überlegungen Deutschland Schweiz, Biografiearbeit, Supervision. Psychotraumatologie (3 Tage) Erscheinungsformen von Traumafolgen, Interventions- und Behandlungsmodelle, Neurobiologie und Neurophysiologie des Traumas, Burn-out-Prophylaxe. Diagnostik (3 Tage) Persönlichkeitsdiagnostik, tat- und täterspezifische Diagnostik, Gefährlichkeits-und Risikobeurteilung, Indikationsstellung für Unterbringung und Behandlung. Erklärungs- und Verständnismodelle verschiedener Gewaltdynamiken, abweichendem Verhalten und Täterstrategien, Grundlagen der rechtsmedizinischen Diagnostik und der forensischen Begutachtung, Grundlagen der Moralentwicklung, Supervision, Institutionsbesuche. Teil II: Täterarbeit Behandlungs- und Interventionsmethoden in Pädagogik und Therapie Inhalte Vernetzung und Behandlungsansätze (3 Tage) Überblick über Unterbringungs- und Behandlungsangebote in Deutschland und in der Schweiz, Multiund interdisziplinäre Interventionsmodelle, Methoden des Straf- und Massnahmenvollzugs, Motivationsarbeit in der forensischen Pädagogik, Umgang mit Rückfällen, Krisenkommunikation, Biografiearbeit. Behandlung und Intervention I (3 Tage) Integrative Behandlungsansätze, Schulen und Modelle, deliktorientierte Behandlungsmodelle, Übersicht über evidenzbasierte Lern- und Trainingsprogramme, Behandlungsevaluation und Rückfalluntersuchungen, Beziehungsgestaltung in Therapie und Pädagogik, Psychopharmakologie, Supervision. Behandlung und Intervention II (3 Tage) Möglichkeiten der Hilfeplanung, therapeutische Angebote und Settings, Rahmenbedingungen, Mediation im Strafverfahren, Supervisionsblock. Abschlussarbeiten (3 Tage) Präsentation der Abschlussarbeiten; Evaluation und Studienabschluss. 4
Lern- und Arbeitsformen Fachliche Inputs, praktische Übungen, Demonstrationen im Plenum, Bearbeitung von Fallbeispielen. Der Praxistransfer und die Reflexion der eigenen Erfahrungen werden durch Supervision, durch begleitete Biografiearbeit, durch das Führen eines Lernjournals sowie durch das Verfassen einer Abschlussarbeit unterstützt. Dozierende Ausgewiesene Dozentinnen und Dozenten aus den Bereichen Psychologie, Psychiatrie, Kriminologie, Rechts- und Sozialwissenschaften, Justiz, Polizei und Medien, mit einem direkten Praxisbezug. Kompetenznachweise Lernjournal und schriftliche Abschlussarbeit. 5
Abschluss und Anerkennung Certificate of Advanced Studies CAS Berner Fachhochschule in Täterarbeit Grundlagen (15 ECTS-Credits) Durchführung Daten 24 Studientage, Februar bis Dezember 2016 Studienort Der Unterricht findet in den Lokalitäten des Fachbereichs Soziale Arbeit der BFH oder in äquivalenten Räumlichkeiten an zentraler Lage in der Stadt Bern statt. Studiengebühren CHF 7700.-, Änderungen vorbehalten Rechtliche Hinweise Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Änderungen bleiben vorbehalten. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend. Weitere Informationen unter soziale-arbeit.bfh.ch/agb 6
Ihre Ansprechpersonen Studienleitung Fachliche Leitung: Monika Egli-Alge, lic. phil., sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Forensisches Institut Ostschweiz Organisatorische Leitung: David Lätsch, Prof. FH Dr. phil., Fachbereich Soziale Arbeit david.laetsch@bfh.ch Telefon +41 31 848 36 93 Administration Dora Dürner dora.duerner@bfh.ch Telefon +41 31 848 36 53 Anmeldung Geben Sie unter soziale-arbeit.bfh.ch im Suchfeld den Web-Code C-OHT-1 ein, so gelangen Sie direkt zum Anmeldeformular. Anmeldeschluss ist der 15. Januar 2016. November 2015 / Änderungen vorbehalten 7
Berner Fachhochschule Weiterbildung Schwarztorstrasse 48 CH-3007 Bern Telefon +41 31 848 44 44 weiterbildung.wgs@bfh.ch bfh.ch/weiterbildung soziale-arbeit.bfh.ch/weiterbildung