Betriebsanleitung ROCO - Absperrklappe DN80-125 Ohne Antrieb 1 Allgemeines 2 Sicherheit 3 Produkt- und Funktionsbeschreibung 4 Konstruktionsmerkmale ROCO-Absperrklappe 5 Transport 6 Lagerung 7 Einbau in die Rohrleitung 8 Erste Inbetriebnahme 9 Betrieb und Verwendung 10 Wartung 1 Allgemeines Die technischen Daten der Bestellung sind für die Ausführung verbindlich. Änderungen können nur berücksichtigt werden, wenn sie uns rechtzeitig vor Beginn der Fertigung mitgeteilt wurden. Alle ERHARD-Produkte werden vor Verlassen des Werkes auf Vollständigkeit, Funktion und Dichtheit geprüft. Für Schäden oder Betriebsstörungen, die sich aus der Nichtbeachtung dieser BA ergeben, können wir keine Haftung übernehmen. Gegenüber Darstellungen und Angaben dieser Betriebsanleitung sind technische Änderungen, die zur Verbesserung der Armaturen notwendig werden, vorbehalten. 2 Sicherheit ERHARD-Armaturen sind nach dem Stand der Technik gebaut und sind betriebssicher. Von diesen Armaturen können aber Gefahren ausgehen, wenn sie von unausgebildetem Personal unsachgemäß oder zu nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch eingesetzt werden. Jede Person, die im Betrieb des Anwenders mit der Montage, De- oder Remontage, Bedienung und Instandhaltung (Inspektion, Wartung, Instandsetzung) der Armaturen befaßt ist, muß die komplette Betriebsanleitung gelesen und verstanden haben (UVV, VBG1 14 und folgende). Dem Anwender ist zu empfehlen, sich dies jeweils schriftlich bestätigen zu lassen (UVV VBG1 7, Abs.2). Seite 1/6
Der Leitungsabschnitt ist drucklos und gefahrlos zu machen, bevor Schutzvorrichtungen entfernt und/ oder Arbeiten an den Armaturen durchgeführt werden, ggf. Absenken des Fallgewichts. Unbefugtes, irrtümliches und unerwartetes Ingangsetzen, sowie gefahrbringende Bewegungen durch gespeicherte Energie (Druckluft, Druckwasser, Hydraulik) sind zu verhindern. Beim Einsatz der Armaturen sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten, z.b. DIN-Normen, DVGW-Merk-u.Arbeitsblätter, VDI-Richtlinien, VDMA- Einheitsblätter usw. Bei überwachungspflichtigen Anlagen sind die maßgebenden Gesetze und Verordnungen einzuhalten, z.b. Gewerbeordnung, Unfallverhütungsvorschriften, Dampfkesselverordnung, Verordnung über Gashochdruckleitungen, Verordnung für brennbare Flüssigkeiten sowie die technischen Regelwerke TRD, SR, TRG, TRbF, TRGL, TRAC, UVV, AD-Merkblätter usw. Außerdem gelten die örtlichen Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften. Die Armaturen sind wirksam abzudecken, wenn im Bereich der Armatur Arbeiten durchgeführt werden, die zu Verschmutzung führen wie z.b. Beton-, Maurer-, Malerarbeiten, Sandstrahlen. 3 Produkt- und Funktionsbeschreibung 3.1 Produktbeschreibung ROCO- Absperrklappe nach DIN 3354, Teil 2 mit Flanschen, doppelexzentrischer Wellenlagerung, weich dichtend, dicht schließend, aus Gußeisen mit Kugelgraphit.. Nennweiten: DN80, 100, 125 Druckstufen: PN16, 25 Erz.Nr. 5065... PN16 5066... PN25 3.2 Funktionsbeschreibung (siehe Bild 1) Im Gehäuse (1) wird eine drehbar gelagerte Klappenscheibe (3) über eine nach außen geführte Antriebswelle (5) mittels eines seitlich angebauten Schwenkgetriebes bewegt. Die Rohrleitung ist abgesperrt, wenn sich die Klappenscheibe senkrecht zur Strömungsrichtung befindet. Durch ein an der Klappenscheibe aufvulkanisiertes angebrachtes Dichtelement wird ein dichter Abschluß zum im Gehäuse befindlichen Sitz erreicht. Der Weg zwischen der AUF - und der ZU -Stellung (90 Schwenkbewegung) wird über den Antrieb begrenzt. Im Normalfall ist die Armatur im Uhrzeigersinn schließend (rechtsdrehend). Seite 2/6
4 Konstruktionsmerkmale Bild 1: Schnittbild ROCO-Absperrklappe DN80-125 Teil Benennung Ersatzteil 1 Gehäuse 2 Lagerbuchse 3 Klappenscheibe 4 Lagerzapfen 5 Antriebswelle 6 Kegelstift 7 Gewindestift 8 Haltering 9 Stützring X 10 O-Ring X 11 O-Ring X 12 Zylinderschraube 13 Paßfeder Hauptabdichtung: allseitig gummierte Klappenscheibe mit anvulkanisiertem Dichtelement; optimaler Korrosionsschutz; wartungsfrei. Gehäusesitz: eingerollter massiver Sitzring aus nichtrostendem Stahl. Verbindung Welle/Klappenscheibe durch Kegelstifte. Getriebeanschluß: nach pren 12116 (DIN ISO 5211), Rundzapfen mit Paßfeder. Seite 3/6
Wellenabdichtung mittels Stützringe gekammerter O-Ringe (10). Die Wellen (4,5) und die Wellenabdichtung sind bei demontiertem Getriebe gegen ausblasen gesichert. Wellenlagerung: Wartungsfreie und selbstschmierende Gleitlager (2). 5 Transport Beim Transport ist vorsichtig zu verfahren. Durch unsachgemäße Behandlung kann die Armatur beschädigt werden. Vor der Montage sind solche Schäden sachgerecht auszubessern. Armaturen, die nicht mehr per Hand zu bewegen sind, sind mit Hebemitteln zu transportieren, die für das zu bewegende Gewicht geeignet sind, z.b. breiten Gurten. Sie sind um den Armaturenkörper zu legen, z.b. innerhalb der beiden Anschlußflansche. Armaturen mit Ringschrauben oder Ösen sind fachgerecht an diesen anzuhängen. Anhängen mit Hebemitteln am Handrad, der Spindel, dem Getriebekasten oder in den Flanschbohrungen ist untersagt und widerspricht den anzuwendenden Sicherheitsrichtlinien. 6 Lagerung Lagerung im Freien ist zu vermeiden. Während einer Lagerung sind die Armaturen gegen äußere Einflüsse und Verschmutzung zu schützen, z.b. durch Abdecken mit Plane. Die Armaturen sind auf den Füßen abzustellen. Armaturen ohne Füße sind flach auf dem Anschlußflansch mit Zwischenbohlen zu lagern. Wird eine längere Einlagerung erforderlich, ist ein Lagerort zu wählen, der folgende Bedingungen erfüllt: frostfrei - kühl - trocken - staubfrei - dunkel (Elastomer, kein UV-Licht). Sind diese Bedingungen nicht erfüllbar, müssen die Armaturen so verpackt werden, daß die vorstehenden Bedingungen durch die Verpackung erfüllt werden, z.b. in dunkler Folie verschweißt. 7 Einbau in die Rohrleitung Von der Armatur sind alle Verpackungsmaterialien zu entfernen. Vor dem Einbau ist die Rohrleitung auf Verunreinigungen und Fremdkörper zu untersuchen und ggf. zu reinigen. Achtung! Es ist darauf zu achten, daß die Armatur rundum für die Bedienung und Wartung zugänglich ist. Bei Einbau im Freien ist die Armatur bauseits gegen direkte Witterungseinwirkungen zu schützen. Seite 4/6
Während der Montage der Armatur sollte der Abstand zwischen den Rohrleitungsflanschen mindestens 20 mm größer sein als die Baulänge der Armatur, damit die Arbeitsleisten nicht beschädigt werden und die Dichtungen eingelegt werden können. Als Flanschdichtungen werden stahlarmierte Gummidichtungen empfohlen, bei Bördelflansch zwingend erforderlich (Medien- und Temperatur-Verträglichkeit ist zu beachten). Die Rohrleitungs-Gegenflansche müssen planparallel und konzentrisch sein. Die Verbindungsschrauben sind gleichmäßig (verzugfrei) und über Kreuz anzuziehen. Die Rohrleitung darf dabei keinesfalls an die Armatur herangezogen werden. ROCO-Absperrklappen können in allen Lagen eingebaut werden. Die Klappenscheibe ragt in Offenstellung über die Klappenbaulänge hinaus. Entsprechenden Abstand zu Einbauten, z.b. Rückschlagklappe, beachten. 8 Erste Inbetriebnahme Nach dem Einbau in die Rohrleitung ist die Armatur auf Leichtgängigkeit zu prüfen, indem man mit dem Betätigungselement den gesamten Betätigungsweg (Auf - Zu) durchfährt. 9 Betrieb und Verwendung 9.1 Zulässige Betriebsweise Die Klappenscheibe kann sowohl von der direkten Seite (A bevorzugte Durchflußrichtung) als auch von der indirekten Seite (B) angeströmt werden. Die Armatur wird über das Handrad, Kettenrad oder mit Bedienungsschlüssel DIN 3223 betätigt. Dabei sind keine überhöhten Kräfte aufzuwenden. Maximal zulässige Durchflußgeschwindigkeiten: PN16: PN25: 5 m/s 6 m/s 9.2 Unzulässige Betriebsweise Einbau nach Krümmern oder ähnlich störenden Einbauteilen ist zu vermeiden. Dauerbetrieb in Drosselstellung führt zu erhöhtem Verschleiß. Bei Einsatz der Klappe als Drosselorgan muß die Eignung der Armatur für die Betriebsverhältnisse überprüft werden. Betriebsmitteltemperatur-Grenzwerte nicht überschreiten. Betriebsüberdruck-Grenzwerte nicht überschreiten. Geschlossene Armatur darf nur bis Nenndruck belastet werden. Bei EPDM-Profildichtring und Dichtungen: keine Berührung der Gummiteile mit Öl oder Fett (EPDM quillt). Seite 5/6
10 Wartung 10.1 Wartung und Inspektion ROCO-Absperrklappen sind mit wartungsfreien Gleitlagern ausgestattet. Getriebespindel und Getriebelager sind mit Langzeitschmierung versehen. Eine Überwachung der Funktionsfähigkeit und Dichtheit sollte entsprechend DVGW- Merkblatt W390 turnusmäßig im Abstand <= 4 Jahren erfolgen. Bevor Arbeiten an der Armatur vorgenommen werden, ist die Revisionsarmatur zu schließen und der Leitungsabschnitt drucklos zu machen. Äußeren Zustand der Armatur, einschließlich Getriebe überprüfen. Gegebenenfalls reinigen und Beschichtung ausbessern. Dichtheit an den Flanschen prüfen. Gängigkeit der Armatur und Getriebe prüfen. Manuell über den Gesamthub fahren. Dichtheit im Abschluß prüfen: Armatur in Schließstellung fahren. Druckabfall vor bzw. nach der Armatur prüfen. 10.2 Nachsstellen und Auswechseln des Dichtelements Das Dichtelement ist auf der allseitig gummierten Klappenscheibe fest aufvulkanisiert und so dimensioniert, daß die Absperrklappe bei allen Betriebsbedingungen dicht ist. Nachstellen des Dichtelementes ist somit nicht erforderlich und auch nicht möglich. Bei Undichtigkeit muß sie komplette Klappenscheibe im Werk ausgetauscht werden. 10.3 Auswechseln der Wellenabdichtung (nur Antriebsseite) Benötige Ersatzteile: Wellendichtsatz bestehend aus O-Ringen (10); 2 Stück und Stützringen (9); 2 Stück Getriebe/Schwenkantrieb von der Klappe abbauen (siehe. Kap. 11). Paßfeder (13) entfernen. Zylinderschrauben (12) lösen und Haltering (8) entfernen. O-Ringe (10) und Stützringe (9) entfernen. Einbauraum reinigen. Wellenabdichtung in folgender Reihenfolge nacheinander einbauen: Stützring/O-Ring/Stützring/O-Ring (9,10). Hierbei ist zu beachten, daß die O-Ringe an der Paßfedernut der Welle nicht beschädigt werden. Haltering (8) mit Zylinderschraube (12) montieren. Getriebe/Schwenkantrieb anbauen (siehe Kap. 11). Seite 6/6