Evangelisch-Lutherische Freikirche Zionsgemeinde Hartenstein

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Transkript:

Evangelisch-Lutherische Freikirche Zionsgemeinde Hartenstein Predigt zum 12. Sonntag nach Trinitatis 2017 über 1Sam 16,1-13 Pastor M. Müller EIN SCHAFHIRTE WIRD KÖNIG trotz seines bösen Herzens uns zum Frieden

Predigttext (1Sam 16,1-13): Und der HERR sprach zu Samuel: Wie lange trägst du Leid um Saul, den ich verworfen habe, dass er nicht mehr König sei über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin: Ich will dich senden zu dem Bethlehemiter Isai; denn unter seinen Söhnen hab ich mir einen zum König ersehen. Samuel aber sprach: Wie kann ich hingehen? Saul wird's erfahren und mich töten. Der HERR sprach: Nimm eine junge Kuh mit dir und sprich: Ich bin gekommen, dem HERRN zu opfern. Und du sollst Isai zum Opfer laden. Da will ich dich wissen lassen, was du tun sollst, dass du mir den salbst, den ich dir nennen werde. Samuel tat, wie ihm der HERR gesagt hatte, und kam nach Bethlehem. Da entsetzten sich die Ältesten der Stadt und gingen ihm entgegen und sprachen: Bedeutet dein Kommen Friede? Er sprach: Ja, Friede! Ich bin gekommen, dem HERRN zu opfern; heiligt euch und kommt mit mir zum Opfer. Und er heiligte den Isai und seine Söhne und lud sie zum Opfer. Als sie nun kamen, sah er den Eliab an und dachte: Fürwahr, da steht vor dem HERRN sein Gesalbter. Aber der HERR sprach zu Samuel: Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen. Denn es ist nicht so, wie ein Mensch es sieht: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an. Da rief Isai den Abinadab und ließ ihn an Samuel vorübergehen. Und er sprach: Auch diesen hat der HERR nicht erwählt. Da ließ Isai vorübergehen Schamma. Er aber sprach: Auch diesen hat der HERR nicht erwählt. So ließ Isai seine sieben Söhne an Samuel vorübergehen; aber Samuel sprach zu Isai: Der HERR hat keinen von ihnen erwählt. Und Samuel sprach zu Isai: Sind das die Knaben alle? Er aber sprach: Es ist noch übrig der jüngste; und siehe, er hütet die Schafe. Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und lass ihn holen; denn wir werden uns nicht niedersetzen, bis er hierhergekommen ist. Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war bräunlich, mit schönen Augen und von guter Gestalt. Und der HERR sprach: Auf, salbe ihn, denn der ist's. Da nahm Samuel sein Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN geriet über David von dem Tag an und weiterhin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama. 2

Liebe Gemeinde, liebe Mitchristen, Aufregung herrscht in Bethlehem. Die Leute wissen nicht, was sie von der Sache halten sollen. Alles war sehr ungewöhnlich. Die Ältesten der Stadt fassen sich ein Herz, um herauszufinden was los ist. Nein, es geht ausnahmsweise mal nicht um die Geburt von Jesus auch wenn die Sache sich in Bethlehem zugetragen hat. Grund der Aufregung in der Stadt war nicht die Geburt eines Kindes sondern das Kommen Samuels. Höchst selten tauchte der Gottesmann in dem kleinen Städtchen auf. Was hatte das zu bedeuten? Ziemlich aufgeregt gehen die Ältesten der Stadt Samuel entgegen, um nach Grund seines Besuchs zu fragen. Doch der Gottesmann verrät nicht, was er in Bethlehem vorhat. Wir erfahren es, weil wir die Vorgeschichte kennen. Und das soll heute auch unser Thema sein: EIN SCHAFHIRTE WIRD KÖNIG trotz seines bösen Herzens uns zum Frieden (1.) König Saul hatte sich als schlechter König für Israel erwiesen. Eigenwillig und habgierig hatte er sich über eine Anweisung Gottes hinweggesetzt. Samuel musste ihm im Auftrag Gottes sagen: Du hast des HERRN Wort verworfen, und der HERR hat dich auch verworfen, dass du nicht mehr König über Israel seist (1Sam 15,26). Nun bekommt der Gottesmann den Befehl, einen neuen König zu salben: Fülle dein Horn mit Öl und geh hin: Ich will dich senden zu dem Bethlehemiter Isai: denn unter seinen Söhnen hab ich mir einen König ersehen (1Sam 16,1). Samuel fürchtet den Zorn Sauls und will nicht gehen. Und Gott sagt ihm, dass er die Salbung des neuen Königs mit einer Opferfeier verbinden soll. Gott sagt ihm: Nimm eine junge Kuh mit dir und sprich: Ich bin gekommen, dem HERRN zu opfern. Und du sollst Isai zum Opfer laden (1Sam 16,2). 3

Hat Samuel hier im Auftrag Gottes gelogen? Nein, er hat tatsächlich in Bethlehem Gott ein Opfer dargebracht. Nur die Wahrheit über den neuen König sollte Samuel noch zurückhalten. Zu seinem eigenen Schutz Samuels und ganz gewiss auch zu Davids Schutz. Noch war es nicht soweit, dass David seine Königsherrschaft antreten sollte. Er war noch jung, seine Zeit war noch nicht gekommen. Isai nimmt die Einladung Samuels an und nimmt zusammen mit seinen Söhnen an dessen Opferfeier teil. Und da standen sie nun: Der alte Isai und seine sieben Söhne. Große, starke Männer. Einer stattlicher als der andere. Samuel ist beeindruckt. Ganz sicher wird Gott den Ältesten, den Eliab zum König über Israel haben wollen! denkt er bei sich. Aber falsch gedacht. Gott sagt ihm: Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen (1Sam 16,7). Und so geht es die Reihe durch, auch nicht Abinadab, der zweitgeborenen oder Schamma, der dritte Sohn Isais sollen König werden. Keiner von den sieben soll es werden, sagt ihm Gott. Und dann sagt er Samuel das, was vor einigen Jahren mal Jahreslosung war: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist (1Sam 16,7). So ist es ganz gewiss. Wir sehen, da fährt jemand ein großes, neues Auto und wir denken: Oh, dem geht s gut, der hat viel Geld! Oder wir sehen einen hübschen Menschen, schick angezogen. Und wir denken: Der muss glücklich sein, so toll wie der aussieht. Oder wir lernen jemand kennen, der durch sein schlechtes Verhalten auffällt und sofort ist dieser Mensch bei uns abgeschrieben. Wir möchten nichts mit ihm zu tun haben. Wie oft haben wir auf diese Weise schon Menschen falsch eingeschätzt? Wie oft haben wir schon vorschnell Menschen verurteilt? Nur weil uns an ihrem Äußeren etwas nicht gepasst hat?! Gott blickt tiefer. Der HERR aber sieht das Herz an (1Sam 16,7). Gott urteilt nicht vorschnell nach Äußerlichkeiten. Er blinkt in das Innerste des Menschen. Er kennt die Gedanken und kleinsten Gefühlsregungen. Im Zusammenhang mit der Salbung Davis zum König besteht hier die Gefahr, dass man in ein Schwarz-Weiß-Denken verfällt. Gott 4

sieht das Herz an. Nun wäre es aber falsch zu schließen: OK, das heißt in Bezug auf Saul und David: Saul hatte ein böses Herz und David ein gutes. Deshalb hat Gott Saul verworfen und David erwählt. So ist es aber nicht ganz. Wenn wir uns das Leben Davids komplett anschauen, können wir längst nicht nur Gutes finden. Auch für Davids Herz gilt Jesu Urteil: Aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung (Mt 15,19). David war nicht besser als seine Brüder oder besser als Saul. Sie alle waren Sünder. Gott sieht das Herz an und er wusste auch, was später in Davids Herz sein würde. Was sah er da in Davids Herz? Den Ehebruch mit Batseba. Den Mord an Uria. Er sah auch Glaubenszweifel und Hochmut. Gott wusste schon vorher, dass sich diese Dinge in David Herz finden lassen würden. Gott sah in Davids Herz aber auch Glaubensstärke und Liebe zu Gott und seinem Wort. Vor allem aber sah er Glaube. Glaube an Gottes Gnade. Und Vertrauen in Gottes Liebe. Und Gott sah offenbar Eigenschaften, die David zum König Israels befähigten. Und das war ganz offensichtlich der Unterschied zu Saul. Das war der Grund, warum er sich nun David zum König für sein auserwähltes Volk aussuchte. Gott sieht auch unser Herz an. Und was sieht er da? Nicht viel Gutes! Er sieht Sünde, Kleinglaube und Verzagen. Er sieht das, was wir wirklich von unseren Mitmenschen denken, wie schnell wir von ihnen manchmal genervt sind. So gesehen ist das erst mal kein schöner Gedanken, dass Gott in unserem Herzen liest wie in einem Buch. Aber im Zusammenhang mit der Salbung Davids zum König wird er trotzdem zum Trost für uns. Denn EIN SCHAFHIRTE WIRD KÖNIG. Trotz seines bösen Herzens. Gott wählte David zum König, obwohl er sah, dass sich in seinem Herzen auch hässliche Sünden befanden. Gott sieht unser Herz an und da sieht er auch ganz genau, was er verändern muss. Die Jahreslosung für dieses Jahr ist ja das herrliche Versprechen von Gott, dass er uns ein neues Herz schenken will. Gott sieht unser böses Herz und beschließt uns ein neues Herz zu 5

Geben. Ein Herz, das seinen Retter kennt und von der Vergebung weiß. Gott schenkt uns ein neues Herz, was aus der Gnade lebt. Gott sieht das Herz an und verteilt danach die Aufgaben in seinem Reich. Obwohl Gott weiß, wie böse unser Herz manchmal sein kann, weiß er uns trotzdem noch zu gebrauchen. DEN HIRTENJUNGEN DAVID MACHT ER ZUM KÖNIG SEINES VOLKES. Uns macht er zu Priestern und Königen mit den unterschiedlichsten Aufgaben in seinem Reich. Zu uns kommt in der Regel kein Samuel und wählt uns in Gottes Auftrag für eine besondere Aufgabe aus. Aber Gott schenkt uns offene Augen, dass wir die Aufgaben sehen können. Manchmal lässt uns Gott über das stolpern, was es in seinem Reich zu tun gibt. (2.) EIN SCHAFHIRTE WIRD KÖNIG - trotz seines bösen Herzens - und uns zum Frieden. Ihr erinnert euch an die Ältesten, die aufgeregt Samuel entgegen gehen und wissen wollen, was er in Bethlehem will?! Sie fragen ihn: Bedeutet dein Kommen Heil? (1Sam 16,4). Sie benutzen ein hebräisches Wort, was ihr vielleicht kennt. Schalom. Schalom heißt Frieden. Bringst du Frieden? Bist du in friedlicher Absicht hier oder bedeutet dein Kommen Unheil für unsere Stadt? Das wollen die Ältesten von Samuel wissen. Ohne es vielleicht zu wissen, stellen sie die entscheidende Frage. Samuels Kommen bedeutete tatsächlich Schalom - Friede. Und zwar nicht nur für das Städtchen Israel, sondern für die ganze Welt. Denn Gott sah nicht nur tief in das Herz des Hirtenjungen, den Samuel zum König salben sollte. Er blickte ca. ein ganzes Jahrtausend voraus, als wieder Aufregung in Bethlehem herrschte. Wegen einer Volkszählung der römischen Besatzungsmacht. Mitten in dem Gewühl wird ein Kind geboren. Ein Nachkomme des berühmten König Davids.. Der Gottessohn und Jungenfrauenwunderkind. Der Retter der Welt. Der Friedefürst aus dem Stamm Juda. Der Friedensbringer für alle Menschen. Doch von all dem ahnte David nichts als ein aufgeregter Bote ihn von seinen Schafen wegholte, er solle unbedingt zu seinem Vater kommen. Hoher Besuch war im Haus. Und dieser hohe Besuch goss 6

wenig später Öl aus seinem Salbhorn über den Kopf des Hirtenjungen. Wir bekommen nicht gesagt, ob David den Grund seiner Salbung erfährt. Auch eine Salbung zum Prophetenschüler und Nachfolger Samuels wäre denkbar gewesen. Doch selbst wenn David vielleicht nicht klar war, was das Ganze sollte, warum Samuel ihn gesalbt hatte, eins durfte David erfahren: Gott war an ihm wirksam. Der Heilige Geist kommt über David. Wir erfahren: Da nahm Samuel sein Ölhorn und salbte ihn [David] mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn geriet über David von dem Tag an und weiterhin (1Sam 16,13). Auf welche Art und Weise sich der Heilige Geist bei David auswirkte, ist uns nicht gesagt. Aber eins wissen wir aus Gottes Wort: Er war gesegnet mit einer besonders großen Gabe an Gottvertrauen. Im nächsten Kapitel wird uns berichtet, wie David sich tapfer dem stark bewaffneten Goliath entgegenstellt. Ich wäre wohl nicht so mutig gewesen, mich mit dem Gotteslästerer Goliath anzulegen. Und die wenigsten von uns hätten einen so tapferen und treuen König abgegeben wie David es war. Und doch haben wir etwas gemeinsam mit ihm: Gott hat auch uns erwählt. Wir haben den Heiligen Geist den gleichen wie David. Gott hat etwas mit uns vor. Er hat Aufgaben für uns und eine Bestimmung für unser Leben. Wie der Hirtenjunge David nach seiner Salbung sollen wir uns bereit halten und gespannt sein, was Gott vorhat mit uns. Es gibt viel zu arbeiten und viel zu beten in Gottes Reich. Und wenn wir unser Leben fröhlich in Gottes Dienst stellen, dürfen wir nie vergessen, was Samuel den aufgeregten Ältesten Bethlehems antwortete auf die Frage, ob sein Kommen Frieden bedeutete: Ja, es bedeutet Heil (oder wörtlich: Frieden) (1Sam 16,4). Samuels Kommen nach Bethlehem bedeutete Frieden. Das Volk sollte einen neuen König bekommen. Bethlehem wurde zum Sitz eines berühmten Königsgeschlechtes. 1.000 Jahre später wurde in Bethlehem Jesus Christus als berühmtester Vertreter davon geboren. Und diesem Kind von Bethlehem dürfen wir getrost unser Leben vor die Krippe legen, denn das Kind hat unser Leben schon längst erlöst und uns ewigen Frieden geschenkt. 7

Jesus Christus ist der Grund warum das Kommen Samuels nach Bethlehem auch für uns Frieden bedeutet. Er sagt uns: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht (Joh 14,27). Und so begreifen wir, was die Salbung eines Hirtenjungen zum König Israels mit uns zu tun hat. Uns ist Frieden zugesagt durch Jesus Christus den Nachkommen Davids und Friedefürsten Gottes. Amen. Predigtlied: Einer ists, an dem wir hangen (LG 274) Zionsgemeinde Hartenstein Kontakt: Pastor M. Müller Kleine Bergstr. 1 08118 Hartenstein Tel.: 037605/4211 Funk: 01577/3365611 e-mail: pfarrer.mmueller@elfk.de Sie finden uns im Internet unter: www.elfk.de/hartenstein Die Predigt können Sie auch im Internet nachhören oder lesen. 8