Läuft der Politik die Wählerschaft weg? Wahlenthaltung eine Herausforderung für unsere Demokratie Tagung der Lokalen Agenda 21, der Friedrich Ebert Stiftung und der VHS Trier 9. Juni 2015 Trier Prof. Dr. Oscar Gabriel, Universität Stuttgart/FÖV Speyer 1
Wahlbeteiligung in Deutschland und andere europäischen Demokratien 2
Das Niveau der Wahlbeteiligung in den EU Staaten, 1990 2011 Durchschnittliche Wahlbeteiligung seit 1990 [%]: Nord- Irland Irland Großbritannien Dänemark Niederlande Schweden Polen Finnland Estland Lettland Litauen Flächenfarben: unter 60 60 bis unter 70 70 bis unter 80 80 bis unter 85 85 und höher Deutschland Belgien Luxemburg Tschechische Republik Slowakei Frankreich Österreich Slowenien Ungarn Rumänien Schwarzes Meer Bulgarien Italien Portugal Spanien Malta Griechenland Mittelmeer Republik Zypern 3 Quellen: IDEA: www.idea.int; www.parties-and-elections.de Kartographie: Dipl.-Geogr. Bernhard Jakob Institut für Sozialwissenschaften, Universität Stuttgart Erstellt am 14.05.2012
Die Entwicklung der Wahlbeteiligung in ausgewählten europäischen Demokratien, 1945 2015. Prozentanteil 100,0 95,0 90,0 85,0 80,0 75,0 70,0 Germany Italy Netherlands Sweden United Kingdom 65,0 60,0 55,0 50,0 4 Bis 1949 1950 1959 1960 1969 1970 1979 1980 1989 1990 1999 2000 2009 seit 2010 Dekade Quelle: Idea-Datenbank
Politikverdrossenheit eine Erklärung der abnehmenden Wahlbeteiligung? 5
Zustimmung zur Demokratie als Form politischer Ordnung in den EU Staaten, 1988 2008 Demokratieunterstützung Nord Irland Dänemark Schweden Finnland Estland Lettland Litauen Flächenfarben: unter 0.75 0.75 bis unter 0.80 0.80 bis unter 0.85 0.85 und höher Irland Großbritannien Niederlande Belgien Luxemburg Deutschland Tschechische Republik Polen Slowakei Österreich Ungarn Rumänien Slowenien Frankreich Schwarzes Meer Portugal Italien Bulgarien Spanien Malta Griechenland Mittelmeer Republik Zypern Quellen: EB (1989, 1992, 1997), WVS (1995, 1999, 2005, 2008); Recodierung auf 0 "gegen Demokratie" bis 1 "für Demokratie" 18.06.2015 Kartographie: Dipl.-Geogr. Bernhard Jakob Institut für Sozialwissenschaften, Universität Stuttgart Erstellt am 23.05.2011 6
Entwicklung der Demokratiezufriedenheit und des politischen Vertrauens in 16 europäischen Demokratien, 2002 2012. 10,00 9,00 8,00 7,00 Mittelwert 6,00 5,00 4,00 Demokratie (Zufriedenheit) Parlament (Vertrauen) Gerichte (Vertrauen) Politiker (Vertrauen) 3,00 2,00 1,00 0,00 7 2002 2004 2006 2008 2010 2012 Jahr Quelle: European Social Survey, 2002-2012
Vertrauen zum Parlament in Deutschland und 15 anderen europäischen Demokratien, 2002 2012. 25 Andere Anteil Befragte 20 15 10 Deutschland 5 0 8 Vertrauensniveau Quelle: European Social Survey, 2002-2012
Langfristiges Vertrauen zum Parlament in den EU Staaten, 1981 2006. Dänemark Schweden Finnland Estland Lettland Litauen Unter 0,35 Von 0,35 bis unter 0,45 Von 0,45 bis unter 0,55 0,55 und größer Irland Niederlande Großbritannien Belgien Frankreich Deutschland Polen Tschechische Republik Slowakei Österreich Ungarn Slowenien Rumänien Portugal Spanien Italien Bulgarien Quellen: EB (1999-2006), WVS (1981-83, 1990, 1995, 1999; Rekodierung auf 0 kein Vertrauen und 1 Vertrauen Griechenland Zypern 9 PCMap 13.0.1
Motive der Nichtwahl in Deutschland, 2013 allgemeine Unzufriedenheit Fehlender Einfluss/Verständnis Leistungsschwächen der Politik Keine Motivation Verhinderung 9,3 12,1 10,8 26,1 28,8 Spezifische Unzufriedenheit Parteien zu ähnlich Immer Nichtwahl 2,4 1,9 4,2 0 5 10 15 20 25 30 35 Prozentanteil 10 18.06.2015 Quelle: GLES, 2013.
Bestimmungsfaktoren der Wahlbeteiligung in Deutschland und 15 anderen europäischen Demokratien Europa Deutschland Soziökonomische Ressourcen ++ + Geschlecht (w) - Alter bis 25 Jahre - Politisches Interesse + ++ Starke Parteibindung + Intensität politischer Kommunikation + + Unterstützung der Wahlnorm +++ ++ Politisches Vertrauen ++ +++ Traditionelles Engagement + Politischer Protest + Organisationsmitglied + 11 Quelle: European Social Survey, 2002.
Politisches Vertrauen und Wahlwahrscheinlichkeit in Deutschland und Europa. Veränderung der Wahrscheinlichkeit, zu wählen, statt nicht zu wählen 12 10 8 6 4 2 0 2 4 0 gar kein Vertrauen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Volles Vertrauen Grad des Vertrauens Europa Deutschland 12 Quelle: European Social Survey, 2002.