Lesepredigt für die Osterzeit

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Transkript:

Lesepredigt für die Osterzeit Kanzelgruß: Gemeinde: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Wir hören Gottes Wort zur Predigt aus dem 1. Buch Mose im 1. und 2. Kapitel: 1, 1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. 3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. 4a Und Gott sah, dass das Licht gut war. 26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. 27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. 28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. 29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. 30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. 31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. 2, 1 So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. 2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.

3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte. 4a So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden. Lasst uns beten: Gemeinde: Herr Gott, lieber himmlischer Vater, wir danken dir für dein Wort und bitten dich: Schreib es durch deinen Geist in unsere Herzen und stärke unsern Glauben! Durch Jesus Christus deinen lieben Sohn, unsern Herrn. Liebe Gemeinde! Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde : Tag und Nacht, Festland und Meer, Pflanzen und Tiere. Als letztes schuf Gott den Menschen - als Mann und Frau. Gott hebt den Menschen in doppelter Weise aus allen Schöpfungswerken heraus: Zum einen macht Gott ihn zu seinem eigenen Ebenbild, zu seinem Gegenüber. Gott kann zu uns Menschen reden. Und wir können mit Gott reden. Zum andern gibt Gott dem Menschen eine besondere Stellung der ganzen Schöpfung gegenüber: Füllet die Erde und machet sie euch untertan. Gott überträgt dem Menschen eine besondere Verantwortung für seine Schöpfung. Am Ende sah Gott an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut! Wer in der Frühlingszeit in der Natur spazieren geht, der ist vielfältig überwältigt von der Schönheit und Vollkommenheit der Schöpfung Gottes! Jahr für Jahr beginnt es wieder zu sprießen und zu blühen. Früchte wachsen heran und im Herbst ist Erntezeit. Gott hat seine Welt nicht nur einmal geschaffen. Er steht täglich schöpferisch hinter seiner Schöpfung und erhält unsere Welt. Gott gab seiner Schöpfung die Zensur Sehr gut. Aber was ist aus dieser Schöpfung geworden? Wer einen Blick hinter die Fassaden wirft, dem tut sich vielfach eine traurige Welt auf: sterbende Wälder; gequälte Kreaturen, die in Ställen gehalten werden mit dem einseitigen Ziel, höchstmöglichen Profit zu erzielen; Menschen, die ihre Ebenbildlichkeit mit ihrem Schöpfer vergessen haben, die sich selbst die Nächsten sind: Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot. Dass wir s ganz deutlich sagen: Gottes sehr gute Schöpfung hat einen großen Riss bekommen. Und das war nicht die Schuld Gottes. Das ist die Schuld von uns Menschen. Gott hat uns als sein Gegenüber geschaffen. Aber wir haben uns durch die Sünde gegen ihn aufgelehnt. Damit ist etwas in die Welt gekommen, was Gott

nicht geschaffen hatte: Der Tod als Strafe Gottes für die Sünde. Gottes sehr gute Schöpfung ist bedroht von dem schwarzen Loch des Todes, das alles Leben verschlingen möchte. Himmel und Erde werden vergehen. So hat es Jesus Christus, unser Herr, verkündet. Das sieht aus wie eine Niederlage des Lebens gegen den Tod. Das sieht aus wie eine Niederlage Gottes. Seine herrliche Schöpfung wird vom Tod verschluckt. Ja, noch mehr: Der altböse Feind möchte uns Menschen endgültig von Gott trennen. Wenn es nach ihm ginge, dann sollen wir, die Ebenbilder Gottes, in Ewigkeit ohne Gott sein. Das ist die Hölle! Wer kann sich selber retten, wenn Himmel und Erde vergehen? Antwort: Keiner! Wer kann uns retten, wenn Himmel und Erde vergehen werden? Antwort: Einer! Gott gibt seine Schöpfung nicht kampflos auf. Er resigniert nicht. Schon im Alten Testament verkündet Jesaja das Wort Gottes: Ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen. Hier ist also nicht Evolution angesagt, sondern Neuschöpfung. Gott repariert nicht an seiner alten Schöpfung herum, um dann eine etwas bessere Welt zu bekommen. Gottes Qualitätssiegel ist und bleibt: Sehr gut. Aber, liebe Gemeinde, Gottes Neuschöpfung beginnt nicht etwa erst am Jüngsten Tag. Er beginnt seine neue Schöpfung mitten in dieser vergehenden Welt! Wir Menschen hatten versagt. Wir hatten uns von der Schlange das Herz verdrehen lassen. Wir hatten uns das Vertrauen zu Gott zerstören lassen. Wir waren an der Verantwortung, die Gott uns übertragen hatte, gescheitert. Und doch wirft Gott uns nicht einfach weg, um sich irgendwo bessere Menschen zu schaffen. Er macht sich selbst auf den Weg uns zu retten! Das ist das unbegreifliche Wunder der Liebe Gottes! Er hält an uns fest, obwohl wir uns gegen ihn aufgelehnt hatten. Er schenkt uns seinen Sohn. Er bringt ihn so nah in die alte Schöpfung hinein, dass er ihn von der Jungfrau Maria geboren werden lässt, die ein Sünder war wie wir alle. Und dann legt Gott seinem Sohn alle Schuld und Sünde von uns Menschen auf den Rücken. Jesus Christus erleidet den ganzen Jammer, der durch die Sünde über die ganze Schöpfung gekommen ist. Er erleidet am Kreuz den Straftod für all unsere Gottlosigkeit. Gott erleidet die Strafe, die er selbst über die Sünde verhängt hatte. Im Tod Christi kommt die alte Schöpfung zu Tode. Hier geschieht schon verborgen, was am Jüngsten Tag mit großem Krachen geschehen wird: Himmel und Erde werden vergehen. Aber hier geschieht im Verborgenen noch etwas ganz anderes. Mancher hat die erschütternden Töne der Matthäus-Passion von Johann-Sebastian

Bach im Ohr: Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf... Hier geht es dem Tod an den Kragen! Jesus Christus ist auferstanden. Ihm ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Wie durch seinen Tod die alte Schöpfung verborgen zu Grabe getragen wurde, so ist durch seine Auferstehung die neue Schöpfung ans Licht gebracht worden. Jesus Christus lebt. Er stirbt hinfort nicht mehr. Er schafft schon heute Menschen neu und zieht sie so aus der alten Schöpfung in die neue hinüber. Er ist der einzige Retter, der uns aus der vergehenden alten Schöpfung herausreißen kann. Und, Brüder und Schwestern, diese Rettung geschieht als Neuschöpfung. Es ist wie bei der ersten Schöpfung, wo Gott alles durch sein Wort schuf: Es werde Licht! Und es ward Licht. Die neue Schöpfung geschieht durch das Wort des Auferstandenen, das über jedem von uns gesprochen wurde: Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Da sind wir neu geboren worden! Da sind wir der vergehenden Welt entrissen worden! Darauf können wir uns verlassen - ohne jeden Zweifel; denn so hat es Gott selbst über jedem von uns gesprochen, und so ist es geschehen. Seit unserer Taufe gilt auch uns, was der Apostel Paulus im zweiten Brief an die Korinther schreibt: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. Wir sind neue Kreaturen. Wir sind neue Geschöpfe. Wir gehören zur neuen Schöpfung des Dreieinigen Gottes. Wir leben noch in der vergehenden Welt. Und doch gehören wir schon zu Gottes neuem Himmel und zu seiner neuen Erde. Davon ist noch nicht viel zu sehen. Aber das ist uns verkündigt und das glauben wir. Das ist unsere ganz gewisse Hoffnung. Nun steht der Schöpfungsauftrag Gottes an uns Menschen in einem ganz neuen Licht: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan! Solange diese alte Welt steht, sollen wir in ihr verantwortlich vor Gott leben. Wir wissen: Himmel und Erde werden vergehen. Und doch sind wir nicht beauftragt, diese Welt kaputt zu machen. Wir leben in dieser Welt als Zeugen der neuen Schöpfung unseres Gottes. Wir wissen: Der Tod hat über uns nicht mehr das letzte Wort. Durch Jesus Christus sind wir erlöst zum ewigen Leben. Wir brauchen nicht mehr zu leben nach dem Motto: Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot. Wir brauchen nicht mehr unter dem Stress zu leben, das Letzte aus unserem kurzen Leben herauszuholen. In der Kraft des Auferstandenen

wollen wir es mit Wort und Tat bezeugen, dass wir das wahre Leben nur finden, wo wir als Geschöpfe im Frieden mit unserm Schöpfer leben. Er hat uns und alles liebevoll geschaffen und geordnet. Darum gibt es nichts Klügeres als seinem Willen zu folgen. Er will, dass wir in Liebe zu ihm und zu unseren Mitmenschen leben. Er will, dass wir verantwortlich vor ihm auch mit der ganzen Schöpfung umgehen. Darum können wir nicht nach dem Motto leben: Gut ist, was mir gut tut, sondern vielmehr unter der Frage: Wie kann ich anderen dienen? Wie kann ich heute verantwortlich handeln, dass auch unsere Nachkommen in dieser vergehenden Welt noch zurechtkommen? Dabei ist nüchtern im Blick zu behalten: Diese Schöpfung ist nicht für die Ewigkeit bestimmt. Ewiges Leben gibt es allein in Gottes neuer Schöpfung. Und Zugang zu dieser neuen Schöpfung gibt es nur für die, die an Jesus Christus glauben und auf den Namen des Dreieinigen Gottes getauft sind. So bleibt auch vor dem Hintergrund von alter und neuer Schöpfung der Auftrag des auferstandenen Herrn unsere aktuelle Verantwortung: Machet zu Jüngern alle Völker, taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Wo dies geschieht, da kommt Gottes sehr gute Schöpfung, die durch unsere Sünde vom Tod gezeichnet wurde, doch zu ihrem guten Ziel. Anfang und Ende der heiligen Schrift gehören eng zusammen: Im ersten Buch Mose haben wir s gehört: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Am Ende unserer Bibel durfte es Johannes in seiner Offenbarung bereits schauen, was durch die Auferstehung unseres Herrn seinen Anfang nahm: Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Dass wir selbst und viele mit uns dieses Ziel erlangen, schenke uns der auferstandene Herr Jesus Christus. Lasst uns beten: Lieber himmlischer Vater, war danken dir für das wunderbare Werk deiner Schöpfung! Durch dein Wort hast du Himmel und Erde und alles aus dem Nichts ins Leben gerufen! Wir danken dir, dass du deine Schöpfung trotz unserer Sünde nicht hoffnungslos im Tod hast versinken lassen. Wir danken dir für deine neue Schöpfung, die du durch die Auferstehung deines Sohnes ans Licht gebracht hast. Auch uns hast du in der heiligen Taufe neu geschaffen zum ewigen Leben in deiner Gemeinschaft. Bewahre

Gemeinde: uns vor aller Sünde, stärke unsern Glauben und führe uns dorthin, wo wir deine neue Schöpfung mit unseren Augen sehen werden! Das bitten wir durch deinen Sohn Jesus Christus, unsern Erlöser. Kanzelsegen: Gemeinde: Die Gnade des Heiligen Geistes bewahre uns im Glauben an Jesus Christus zum ewigen Leben. Lied vor der Predigt: ELKG 436, 1-3 Lied nach der Predigt: ELKG 369, 1-6 oder: 85, 1+8-10+13-15 Als Glaubensbekenntnis könnte Luthers Erklärung zum 1. Glaubensartikel bekannt werden. Verfasser: P. Johannes Rehr OT Rabber Hauptstr. 36 49152 Bad Essen Tel: 05472 / 78 33 e-mail: Rabber-Blasheim@selk.de