5. Workshop: Pflanzliche Rohstoffe zur Biogasgewinnung Mais und seine Alternativen -

Ähnliche Dokumente
Nachhaltigkeitsaspekte der Biomassenutzung. Mais und seine Alternativen als Biogassubstrat

Energiemais und seine Alternativen

Dauerkulturen als Alternativen zu Mais. Wildartenmischungen, Topinambur, Durchwachsene Silphie, Virginiamalve und Riesenweizengras

Versuchsergebnisse Biogaspflanzen

Ermittlung der Bewässerungswürdigkeit von für die energetische Nutzung in Betracht kommenden konventionellen und seltenen Arten (kurz: Artenvergleich)

Mais und seine Alternativen auf dem Acker

Biomasse und Biogas in NRW

Neue Herausforderungen an eine nachhaltige Landwirtschaft aufgrund veränderter Agrarmärkte

Effekte von Fruchtfolge und Beregnung auf die Leistung von Energiepflanzen

Zwischenfrüchte in Reinsaat was leisten sie?

Vorstellung LTZ. Die Landwirtschaft in Baden-Württemberg

Etablierung von nachhaltigen Fruchtfolgen

Zwischenfruchtanbau 2015: Anbauflächen und Regeln zu Greening (ÖVF) und FAKT-Förderung

Dauerkulturen Wildartenmischungen, Topinambur, Durchwachsene Silphie und Virginiamalve Anbau und Erträge

Eignen sich Dauerkulturen als Alternative zu Energiemais

Bilder mit trockenem Mais oder hoher Mais von Tgg. Rastatt

Dr. Krista Dziewiaty. Energiepflanzen Vogelschutz

Alle Angaben sind daher nach besten Wissen erstellt, jedoch ohne Gewähr.

Situationsbericht Deutschland

K. Mastel Bewässerungstag der DLG am LTZ, BADEN-WÜRTTEMBERG

Anbau von Nachw. Rohstoffen in Deutschland

Anmerkungen des Fachverband Biogas e.v

Klimawandel, Energiewende und Greening - welche Konsequenzen für die Fruchtfolge ziehen?

Nachhaltige Biogaserzeugung in Baden-Württemberg

Stammdatensammlung: Düngung BW (Stand ) Düngebedarf- Ackerbau

Disclaimer. Die Inhalte des Vortrages sind nicht als rechtsverbindlich anzusehen!

Peter Maske Deutscher Imkerbund e.v. Präsident

Fruchtfolgen zur Rohstoffgewinnung für Biogasanlagen und mögliche Auswirkungen auf die Jagd

EEG 2012 EEG Es gibt noch einige Unklarheiten. Klärung i.d.r. über Clearingstelle.

Anforderungen an eine Weiterentwicklung der Bioenergie-Förderung

EEG 12: Maisdeckel Anschub oder Bremsklotz

Das Anbaujahr 2016 Witterungsverlauf und Erträge

Feldversuche für nachhaltige Energiepflanzen-Dauerkulturen der Becherpflanze / Silphium

ANBAU NACHWACHSENDER ROHSTOFFE IN DEUTSCHLAND 2013 [in Tsd.-ha]

Feldversuchswesen Ackerbau

Biogasanlagen in Rheinland-Pfalz 2007

Versuchsergebnisse mit Weiden und Pappeln

Das Anbaujahr 2017 Witterungsverlauf und Erträge

Stand und Entwicklung bei der Nutzung der Bioenergie und dem Anbau von Energiepflanzen in Deutschland

Möglichkeiten des Greenings in Sojafruchtfolgen

Stand und Entwicklung bei der Nutzung der Bioenergie und dem Anbau von Energiepflanzen in Deutschland

Fruchtfolgen zur Rohstoffgewinnung für Biogasanlagen und mögliche Auswirkungen auf die Jagd"

Alternativen zu Mais Dr. Kirsten Tackmann, MdB. Pritzwalk, 21. Mai 2013

Auswirkungen des zunehmenden Energiepflanzenanbaus auf die biologische Vielfalt

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 6/ Wahlperiode des Abgeordneten Johann-Georg Jaeger, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

EEG 2012: Eckpunkte des Referentenentwurfs

Tabelle 1a: Nährstoffgehalte von Hauptfrüchten (Hauptfrucht = Frucht im Mehrfachantrag) (Stand: Juni 2018) TM Nährstoffgehalt

Ökologische Vorrangflächen und Greening wie sieht es heute aus?

Feldversuchswesen Ackerbau

Vielfalt im Energiepflanzenanbau

Aktuelle Ergebnisse der Energiepflanzenversuche zur Biogasnutzung

GAP Zukunftsperspektiven für Ackerbauern. Präsident Walter Heidl

Fragebogen zur Erfassung von Biogasanlagen in der Biogas-Betreiberdatenbank der Landwirtschaftskammer NRW

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg Außenstelle Forchheim Kutschenweg Rheinstetten-Forchheim

Gärreste aus Biogasanlagen - Nähr- und Schadstoffe, Einsatzmöglichkeiten im Ackerbau

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg Außenstelle Forchheim Kutschenweg Rheinstetten-Forchheim

Vorgaben zu Zwischenfrüchten als Ökologische Vorrangfläche und im Rahmen der FAKT-Förderung

Welche Perspektiven eröffnet das EEG 2014 für Bestandsanlagen und neue Projekte. Bildquelle: Wagner

Perspektiven der Energiepflanzen und mögliche Nutzungskonkurrenzen aus Sicht des BMELV

Wirtschaftlichkeit von KUP

Wie wirkt sich nachhaltiger Energiepflanzenbau auf die Ökonomie aus?

Derzeitige rechtliche Rahmenbedingungen für Greening und Möglichkeiten der Investitionsförderung bei KUP

Trockensubstanzgehalt. Ertragsniveau. Frischmasse

Globale Perspektiven in der Nutzung von Bio-Energie Dr. Waldemar Gruber Landwirtschaftskammer NRW, Bonn

Kosten der Substratbereitstellung

Einordnung des Energiepflanzenanbaus im landwirtschaftlichen Betrieb

Arbeiten zum Thema KUP in Baden-Württemberg. Workshop Netzwerkbildung Kurzumtriebsholz und Miscanthus. Rheinstetten-Forchheim,

Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen unter Beachtung der Fruchtfolge, Humusbilanz und Wärmenutzung

Herzlich willkommen zur. Maistagung Versuchsergebnisse 2016 und Anbaufragen 2017

Standortangepasste Produktionssysteme für Energiepflanzen

Projekt LÖBESTEIN Szenarienentwicklung für Erneuerbare Energien

Feldversuchswesen Ackerbau

Ökonomische Alternativen im Energiepflanzenanbau

Biomasseaufwüchse und N-Entzüge von Zwischenfruchtreinsaaten

Das EEG 2012 neue Chancen und neue Verpflichtungen

Aktuelles Biogas Trends, Neuerungen, Änderungen

Energetisches Potenzial (BMP) und Ökosystemdienstleistungen

Beregnung (BER) Änderung 12.Juli 2017

SUNREG I. Pflanzenbauliche Untersuchungen zur regional- und standortspezifischen Energiepflanzenerzeugung

Entwicklung der Flächenbelegung durch Energiepflanzenanbau für Biogas in Deutschland. Workshop Basisdaten zur Flächenausdehnung

Chancen für eine nachhaltigere Eiweißfuttermittelversorgung in NRW

Merkblatt N-Düngeberechnung

Fachinformationsveranstaltung. 1 XX. Monat 2016 Name des Präsentators

Biogas ein Konzept zur Nutzung in KWK durch Einspeisung in das Erdgasnetz.

Bedeutung des heimischen Sojas für die Eiweißversorgung in Deutschland

Chancen und Grenzen bei der Nutzung erneuerbarer Energien am Beispiel Biogas

Betriebswirtschaftliche Betrachtung der Wildpflanzennutzung für Biogasbetriebe

Stand und Aussichten der Biogas-Produktion in Mecklenburg-Vorpommern

Referenzbeispiele und Erfahrungen bei der Verbrennung von Miscanthus mit ÖKOTHERM Biomasse-Heizanlagen

Wirtschaftlichkeit von Energiepflanzen

Wie rechnen sich Leguminosen innerhalb des Greenings?

Chancen und Probleme der Erneuerbaren Energien im Münsterland. 5. Regionalkonferenz Naturschutz im Regierungsbezirk Münster 7.

Ökonomische Wirkung der EEG-Novelle

Alternativen zu Biogasmais. Versuchsergebnisse und Wirtschaftlichkeit

Fachgespräch: Nachhaltige Erzeugung von Bioenergie

Verwertung und Wirtschaftlichkeit von Körnerleguminosen

Zweikulturnutzung. Rüdiger Graß, Reinhold Stülpnagel, Michael Wachendorf. Fachgebiet Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe

Agrarpolitik für Einsteiger

Wohin mit dem Pferdemist? Festmist für Biogasanlagen

Transkript:

5. Workshop: Pflanzliche Rohstoffe zur Biogasgewinnung Mais und seine Alternativen - Herzlich willkommen am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg, Außenstelle Rheinstetten-Forchheim 1

Organisatorische Hinweise P a r k p l ä t z e II. Start V.-besichtigung R.-Forchheim (Biogaspflanzen) WC I. Start (Bus) V.- besichtigung Ettlingen (Biogaspflanzen) Mittagessen Vorträge III. Start V.- besichtigung R.- Forchheim (KUP, Miscanthus) WC P a r k p l ä t z e WC 2

3

Besichtigung der Feldversuche I. Ettlingen: Abfahrt 13.45 Uhr (15.15 Uhr), TP vor dem Gewächshaus, Hin- und Rückfahrt mit einem Bus, F. Dr. Kruse Gärrestversuch zu Mais und Sorghum (finanziert von FNR über DMP EVA) Sortenversuch zu Zuckerhirse und Sudangras II. Rheinstetten-Forchheim: Beginn 14.00 Uhr (15.15 Uhr), TP auf Grünfläche vor dem Laborgebäude, Vers.-rundfahrt mit Schlepper und Besichtigungswagen, F. Stolzenburg Dauerkulturen Biogaspflanzen (Sida, Silphie, Topinambur, Wildartenmischungen, Mais) Topinambur (Herkunfts- und Ertragsprüfung) Durchwachsene Silphie: Versuche zur Optimierung der Bestandesdichte, der N-Düngung und des Erntezeitpunktes Maschinenvorführung (Versuchshäcksler und Gülleexaktverteilung), Häckselware versch. Pflanzen III. Rheinstetten-Forchheim: Beginn 14.00 Uhr, TP im Schaugarten, Feldrundgang, H. Mastel und H. Seidl Miscanthus, Sida, Igniscum Versuch mit 40 Sorten bzw. Arten schnellwachsende Hölzer und Miscanthus Maschinenvorführung (Versuchshäcksler und Gülleexaktverteilung), Häckselware versch. Pflanzen 4

Gliederung: Entwicklung Biogasanlagen und Anbauflächen Aktuelle Entwicklungen: EEG, GAP Ausblick K. Mastel, LAP Forchheim W. Schmid, LEL Schwäbisch Gmünd Klaus Mastel Landwirtschaftliches Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg Außenstelle Rheinstetten- Forchheim- Kutschenweg 20, 76287 Rheinstetten Tel.: 0721/9518-30, Fax: -202 email: klaus.mastel@ltz.bwl.de Internet: www.ltz-augustenberg.de 5. Workshop Biogaspflanzen am 06.10.2011 am LTZ Augustenberg 5

+1.095 +921 +1.093 +423 +398 +516 6

Bestandesentwicklung der Biogasanlagen in Baden-Württemberg Anlagenzahl 800 700 600 500 400 283 300 28 200 98* 394 54 485 96 546 127 558 140 612 162 138* 198* 233 251* 264* 286* Installierte elektr. Leistung in MW 240 744 +61 220 683 218 200 +23 195 180 160 294* 140 120 100 80 60 40 20 0 31.12.2004 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.10.2009 31.10.2010 30.07.2011 Anlagenzahl install. elektr. Leistung *: Ø kw je Anlage Datenquelle: MLR und Biogasfachberater Baden-Württemberg 7

+ 131.500* + 150.000 ha* - 30.000 ha* *: Veränderung gegenüber dem Vorjahr 8

Entwicklung der Rinderzahlen, Silomaisflächen und der Gesamtleistung Biogasanlagen in Baden-Württemberg seit 1979 % 140 130 105.000 ha (1985) 109.700 ha (2011) installierte el. Leistung Biogasanlagen in MW 250 120 110 100 90 67.600 ha (2001) 200 218* (1.7.2011) 150 80 70 60 50 40 1,87 Mio. (1979) Rinderbestand (%) Silomaisanbaufläche (%) Anlagenleistung 100 1,03 Mio. (2010) 50 Jahr 0 2011 2009 2007 2005 2003 2001 1999 1997 1995 1993 1991 1989 1987 1985 1983 1981 1979 Datenquelle: StaLa; * MLR bzw. Biogasfachberater 9

Reform der EU-Agrarpolitik nach 2013 (Vorschlag der EU-Kommission, VO-Entwürfe werden am 12. oder 13.10.11 veröffentlicht) Wichtige pflanzenbauliche Vorgaben* Erste Säule (Greening Auflagen, bei Nichteinhaltung können 30 % der Direktzahlungen gekürzt werden?) : - Schaffung ökologischer Vorrangflächen (7 %) - Einhaltung von Fruchtfolgeregeln (mind. 3 Kulturen mit einem Anteil von 5 bis 70 % an der Ackerfläche) Zweite Säule soll gestärkt werden *: Vorgaben fördern Biodiversifizierung im Pflanzenbau *: Quelle: Agrarzeitung Nr. 36/2011 10

Das neue EEG (2012): Zusammenfassung aus pflanzenbaulicher Sicht Einspeisevergütung neu: Grundvergütung und Boni-System (2 Einsatzstoffvergütungsklassen* und der Gasaufarbeitungs-Bonus) wurde umgebaut. Staffelung nach Anlagenleistung. Das neue EEG gibt Restriktionen vor: 1. Mindestwärmenutzungspflicht (60 % ab dem 2. Jahr, Gärresttrocknung zugelassen) 2. Begrenzung des Einsatzes von Mais und Getreidekorn (60 Masse-%, Maisdeckel )*. *: Vorgaben fördern Biodiversifizierung im Pflanzenbau 11

EEG 2012: Einsatzstoffvergütungsklassen (Anlagen 1 und 2 zur Biomasse-VO) Einsatzstoffvergütungsklasse I: CCM, Futter- und Zuckerrübe, Futter- und Zuckerrübenblattrübenblatt, Getreide (Korn + Gpf.), Gras einschl. Ackergras, Grünroggen (Gpfl.), Hülsenfrüchte (Gpfl.), Kartoffelkraut, Mais (Korn + Gpf.), Sonnenblumen (Gpfl.), Sorghum (Gpfl.), Sudangras, Weidelgras, Sonstige... Einsatzstoffvergütungsklasse II: Blüh-, Ackerrandstreifen..., Durchwachsene Silphie, Kleegras, Landschaftspflegematerial..., Leguminosen-Gemenge, Lupine, Luzernegras, Phacelia, Festmist von Pferden, Rindern, Schafen und Schweinen, Gülle von Rindern oder Schweinen, Stroh..., Winterrübsen 12

Zusammenfassung und Ausblick Die Anzahl Biogasanlagen, die installierte elektrische Leistung und die Anbauflächen für Biogaspflanzen (insb. Silomais) nahmen in den vergangenen 3 Jahren deutlich zu. Die Entwicklung nach dem 01.01.2012 bleibt abzuwarten. Die Reform der EU-Agrarpolitik nach 2013 (Greening-Auflagen wie ökologische Vorrangflächen oder Vorgaben zur Fruchtfolge) und das neue EEG (2012, Maisdeckel, 2 Einsatzstoffvergütungs-klassen) fördern eine stärkere Biodiversifizierung beim Biogaspflanzenanbau. Jeder Anbauer von Biogaspflanzen muss sich in Zukunft die Frage stellen, welche Pflanzen neben dem Mais in die Fruchtfolge passen. Mais und seine Alternativen 13