FIRENZE 2012/2013 Ponte Vecchio Ein Bericht von Melanie Heckmann Wintersemester 2012 / Sommersemester 2013 Bella Firenze, eine der schönsten Städte Italiens! Im Frühjahr 2012 hatte ich die lang ersehnte Zusage unserer MedUni erhalten, dass ich im kommenden Wintersemester ein Auslandsjahr in Florenz beginnen durfte. Die Freude meinerseits war riesig, sodass ich direkt mit der Planung begonnen habe. Die Ausarbeitung meines Learning Agreement war bis dato die größte Hürde, aber im Endeffekt gut zu erledigen. Unsere MedUni Graz hat uns Studenten, die nach Italien gingen die Möglichkeit gegeben einen Sprachkurs zu besuchen; den sogenannten EILC.
Um italienisch Kenntnisse weiter auszubauen, ist dieser Sprachkurs eine wirklich hervorragende Sache. Ich habe diesen im August 2012 in Siena besucht. Wir waren eine Horde von Studenten aus verschiedensten Ländern, die alle etwas anderes studierten. Es war ein super Start in mein Auslandsjahr. Auf die Schnelle hat man viele nette Studenten kennen gelernt und sich mit den ersten Sprachbarrieren auseinander gesetzt. Der Unterricht erstreckte sich über den ganzen Tag mit einer Mittagspause, in der man in die nahe gelegene Mensa gehen konnte. Für ca. 4 Euro hat man herrliches italienisches Menü mit Antipasti, Primo Piato und Secondo Piato und Dolce erhalten. Der späte Nachmittag und Abend stand uns zur freien Gestaltung zur Verfügung. Gelegentlich wurden Abende von dem Mentoring Team oder der Sprachschule selbst organisiert. Oft planten wir Studenten selbst jedoch etwas. Gemeinsame Essen oder Besuche der zahlreichen Stadtfeste waren da keine Seltenheit. Ankunft in Florenz: Die Wohnungssuche ist am besten vor Ort zu bewältigen. An den Fakultäten, Bibliotheken wie sogar an Straßenlaternen und - säulen findet man zahlreiche Wohnungsangebote. Am besten ruft man sofort an und macht einen zeitnahen Termin aus. Auf SMS wird nicht immer geantwortet, deswegen besser telefonisch den Kontakt herstellen. Ich habe mein Zimmer in einer italienischen WG via Straßenaushang gefunden. Ich war sehr froh, dass ich in diese WG einziehen durfte, da ich unbedingt mit Italienern zusammen leben wollte. Man erhält dadurch einen viel besseren Einblick in das italienische Leben und bekommt somit noch schneller Kontakt zu den Einheimischen. Das Erasmus-Team/ Büro der Universität Florenz hat uns Erasmus Studenten auch sehr freundlich empfangen. Direkt in der ersten Woche gab es einen Willkommensumtrunk, an dem alle möglichen Fragen beantwortet wurden. Das Team war wirklich sehr freundlich und immer hilfsbereit!
Studium Das Studium ist nicht wirklich vergleichbar zu unserem Modulsystem. Zwar gibt es auch immer wieder Abschnitte, in denen unterschiedliche Fachbereiche thematisiert werden, doch sind die Stundenpläne sehr gemischt. Beispielsweise hat man am Vormittag 2 Vorlesungsstunden der Gynäkologie, danach HNO und am Nachmittag wieder ein anderes Fach. Dadurch haben sich bei mir einige Termine zeitlich überschritten. Letztendlich war dies aber doch kein Problem. Man sollte früh genug den zuständigen Professoren die Problematik erklären. Diese haben immer vollstes Verständnis und somit habe ich für alle Veranstaltungen meine Anwesenheit erhalten. Die Prüfungen sind immer in den Semesterferien angesetzt. Dies war für uns Erasmusstudenten zunächst ein kleiner Schock; denn innerhalb 2 Wochen 3-4 Fachprüfungen abzulegen, ist doch sehr viel. Alle Prüfungen sind auf italienisch abzulegen und meist mündlich. Die Professoren erwägen es aber für die Erasmus-Studenten gesonderte Termine auch unter dem Semester anzubieten. Da haltet ihr euch am besten an die spanischen Erasmusstudenten. Da diese sehr viele sind und immer in Gruppen zu den Professoren gehen, um Examstermine zu erbeten, lassen die Professoren sich viel schneller darauf ein und bemühen sich, einen zeitnahen Termin zu finden. Mit den italienischen Medizinstudenten kommt eher schlecht in Kontakt. Sie sind zwar alle sehr freundlich, doch sehr mit ihrem Studium beschäftigt. Ein Kaffee oder eine Mensa direkt am Uni-Gelände gibt es nicht. Die nächst gelegene Mensa ist zwar nicht weit, nur sind dort noch 5 weitere Fakultäten, die diese nutzen. Desweiteren fahren die Studenten nach der Uni immer direkt nach Hause. Wenige wohnen aus finanziellen Gründen in Wohngemeinschaften oder alleine direkt im Zentrum. Sie leben eher in Careggi, nördlich gelegen vom fiorentinischen Stadtzentrum, dort, wo sich genau die Uni befindet. Die Universität ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen oder auch mit dem Radl. Im Winter rate ich nur dringend auf die Busse umzusteigen. Da muss man auch immer die doppelte Zeit in Kauf nehmen, da der Verkehr besonders an regnerischen Tagen eine einzige Katastrophe darstellt. Über die Universität kann man sich auch bei CUS anmelden. CUS ist das ortsgelegene Sportzentrum. Eine Jahresgebühr von 65 Euro kommt zusammen. Dafür darf man jeden Tag Sportkurse freier Wahl und die
Krafträume besuchen. Die Jahreskarte lohnt sich zu 100%, da die Fitnesszentren viel viel teurer sind. Der Aufenthalt in Florenz hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht. Es war schön in diesem Jahr die italienische Kultur besser kennen zu lernen. Außerdem hat Florenz wahnsinnig viele Sachen zu bieten. Von diversen Aperitivi, über leckere Köstlichkeiten, Konzerte, Straßenfeste zu Museen, Kirchen, Gärten und Villen findet sich für jeden was. Wenn ihr an Italien und das italienische Leben / Kultur interessiert seid, ist Florenz auf jedenfall eine Reise wert! Falls ihr Fragen habt, schreibt mir gerne eine E-Mail. Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass ihr einen wundervollen Erasmus- Aufenthalt habt! Il Duomo
Piazza Michel Angelo